Projekt Probezeit (6)
Windelgeschichten.org präsentiert: Projekt Probezeit (6)
Nancy saß noch an ihrem Schreibtisch und ging die Punkte der Besprechung mit der Firma durch. Es war ein Gesundheitszentrum und sie wollten ihre Abläufe optimieren, um die Patienten schneller und zielgerichteter zu versorgen. Sie hatte sich so einiges notiert, doch letztlich hatte sie den Eindruck, dass der Leiter des Zentrums die Abläufe selbst kaum verstand. Er konnte Nancys Fragen selten richtig beantworten und verlor sich dann in Geschwafel oder Ausflüchte, die so wirkten, als würde er die Fragen beantworten, aber im Endeffekt kaum Inhalt hatten.
Seufzend rieb sich Nancy über die Stirn. Sie würde einen weiteren Termin machen, vielleicht auch mehrere, um mit den Mitarbeitern zu sprechen, die wirklich an der Basis arbeiteten. Das war aufwendig und Nancys Chefin empfand deren Vorgehen als absolut unnötig und Zeitverschwendung.
„Es gibt nichts, was sich nicht mit einer E-Mail oder einem kurzen Anruf klären lässt!“, sagte sie nur zu gern in den Besprechungen ihres Teams, „Ihr werdet hier nach angeschlossenen Projekten bezahlt. Also lasst euch mit den einzelnen Aufträgen nicht so viel Zeit. Macht es ordentlich, aber lasst unnötige Zeitfresser weg!“, dabei sah sie allzu gern Nancy an. Diese bekam dann immer einen roten Kopf und sah auf die Hände in ihrem Schoß.
Trotzdem konnte Nancy nicht anders. Sie wollte ordentlich abliefern und dazu brauchte sie einen anderen Einblick. Ihre Hand zuckte zum Telefon, doch sie zog sie wieder zurück. Sie sah es an und kaute auf dem Ende ihres Bleistiftes rum.
War es wirklich nötig, einige Tage dort zu verbringen? Kurz kam ihr die Idee, dass sie eine Projektgruppe bilden könnten. Mit denen könnte sie bessere Absprachen treffen. Das Team müsste aus Leuten bestehen, die praktisch an den Prozessen beteiligt waren und daher die Schwierigkeiten und Stolpersteine des Alltags kannten. Nancy gefiel der Gedanke und sie entschied sich eine E-Mail bezüglich ihres Vorschlages zu schreiben.
Das Klackern ihrer Tastatur wurde vom Summen ihres Telefons unterbrochen. Sie schreckte hoch, als sie sah, dass Dan anrief.
Nancy ahnte, worum es ging und fand nicht den Mut, über den grünen Hörer zu wischen. Sie ließ den Anruf gewollt ungehört verstreichen und widmete sich wieder ihrem Computerbildschirm, nur damit das Telefon erneut ein Signal von sich gab.
Eine Textnachricht von Dan: „Nimm ab, kleines Mädchen.“, konnte sie lesen. Gleich darauf ging Dans nächster Anruf rein.
Ein nervöses Kribbeln breitete sich in Nancy aus, als sie das Handy aufnahm.
„He Dan.“, piepste sie und räusperte sich gleich, weil sie normal klingen wollte.
„Hallo, Nanni.“, raunte Dan. Nancys Nackenhaare stellten sich auf und sie merkte, dass sie die Luft anhielt.
„Es ist nicht lieb, Daddys Anruf zu ignorieren.“, sagte Dan und Nancy merkte, wie sie nickte, brachte aber kein Wort hervor.
Das machte nichts, denn Dan sprach weiter. Leise und lockend umschmeichelte seine Stimme Nancys Ohr: „Unser Paket ist da. Oder sollte ich sagen, deins? Kleines Mädchen, heute erlebst du zum ersten Mal eine andere Form der Fürsorge.“
Nancy stieß die Luft aus, weil sie diese nicht mehr anhalten konnte. Sie stammelte und brachte die Worte nicht heraus: „Ich kann nicht, ich bin noch nicht so weit…“
„Sie sind noch hübscher, als ich dachte. Es wird so süß sein, wenn dein sexy Hintern warm und weich darin eingewickelt ist.“
Sie hörte ein leises Rascheln und vermutete, dass Dan die Packung aufgemacht hatte.
„Die Folie außen ist rosa. Und ich bin froh, dass es wirklich eine Folie ist. Daddy hat sich Sorgen gemacht, dass das Kuschelhöschen auslaufen könnte. Aber es wirkt schon so, als würde es dein Pippi gut halten. Kannst du die Folie Knistern hören?“
Nancy hatte ihre Lippen nach innen gezogen. Sie stützte ihren Kopf mit einer Hand an der Stirn ab und kämpfte gegen die Hitze, welche ihr vom Bauch in den Kopf zu steigen schien.
Wie konnte Dan nur so etwas sagen? Und dann noch mit dieser Stimme? Seiner verführerischen Stimme! Er wusste, dass Nancy diese Tonlage liebte, und nun verknüpfte er es mit sowas!
Den Gedanken, dass sie das nicht fair fand, konnte sie nicht greifen, denn Dan machte weiter und sie konnte nicht anders, als ihm zu zuhören.
„Die Flügelchen an den Seiten erscheinen mir schon sehr dünn. Ich hoffe sehr, sie reißen nicht, wenn mein Baby zu mir auf den Schoß krabbelt. Aber das Innere scheint schön weich zu sein. Wenn ich mit den Fingern drüber streiche, ist es ganz zart. Deine süße kleine Mumu wird sich wohl darin fühlen. Als würde ich sie schützend in eine weiche Wolke legen. Ich kann es gar nicht abwarten, bis du Feierabend hast.“, sagte Dan. Seine Stimme war noch tiefer geworden, als er hinzufügte: „Die Bodys sind auch angekommen. Und der Pyjama. Der süße Einteiler für meine kleine Babymaus. Das wird ein sehr kuscheliger Abend. Gut, dass morgen Wochenende ist.“
Sie schwieg weiter, kämpfte mit der Hitze und rutschte auf ihrem Stuhl herum. Dan war so gemein! Wie sollte sie sich jetzt noch auf die Arbeit konzentrieren können?
Nancy holte tief Luft und ließ sie langsam und zitternd aus ihrer Lunge entweichen.
Dans Stimme schien zu grinsen, als er sagte: „Bis nachher, braves Mädchen. Und keine Überstunden heute!“
Nancy gab ein schüchternes: „Uhum.“, von sich, was einer Zustimmung gleich kam.
„Gut.“, hörte sie Dan und dann legte er auf. Nancy ließ den Hörer langsam sinken.
Scheiße! War sie feucht geworden?
Sie hielt sich eine Hand an den Mund, als es an ihrer Tür klopfte und jemand ohne ihre Zustimmung abzuwarten, eintrat.
„Hallihallo, Nancy!“, flötete Gloria, „Ich wollte mal horchen, wie es dir geht.“
„Mähpädähm.“, brachte Nancy ziemlich unschlau hervor. Gloria zog die Brauen zusammen und musterte Nancy, „He, du bist ja ganz rot. Geht es dir nicht gut?“
Sie kam um den Schreibtisch herum und legte der verdatterten Nancy eine Hand auf die Stirn. Noch bevor diese sie zurückziehen konnte.
„Mann, du bist ganz warm. Du solltest besser nach Hause gehen!“
„Nein, auf keinen Fall!“, entfuhr es Nancy. Gloria sah sie skeptisch, dann formte ihr Mund ein stummes ‚Oh‘.
Sie sah sich in dem Großraumbüro um und neigte sich dann zu Nancy nach unten. Im viel zu lautem Flüsterton fragte sie: „Ist es wegen der Sache?“
Nancy nickte und Gloria richtete sich auf: „Raucherpause und Käffchen?“
Erleichtert sackte Nancy in ihrem Stuhl zusammen und nickte. Erst jetzt wurde ihr klar, wie angespannt sie war. Gloria legte ihr eine Hand auf die Schulter und drückte sanft zu: „He, ich hole schon mal Kaffee und du atmest zweimal tief durch. Okay? Es wird alles gut.“
Mit einem Lächeln steuerte Gloria die Kaffeecke an. Nancy hingegen schloss ihren Projektordner und sperrte dann ihren Computer. Sie rieb sich über die Stirn und dachte an Dan. An Dan und die Windeln… großer Gott, worauf hatte sie sich da nur eingelassen?
Gloria kam und hielt zwei Tassen hoch. Dankbar stand Nancy auf, nahm ihre entgegen und machte sich mit ihrer Freundin Gloria auf den Weg zu den Fahrstühlen.
Die flippige Grafikdesignerin und Nancy hatten kurz nacheinander in der Firma angefangen. Von Anfang an Verband die beiden ein starkes Band der Freundschaft, in der sie sich gegenseitig unterstützten. Besonders, wenn es darum ging sich gemeinsam gegen die Attacken von Frau Zipper, ihrer Chefin zu stellen. So hatte Gloria einen wunderschönen Flyer für einen Secondhandladen entworfen. Doch dieser Beitrag wurde von ihrer Chefin als unnötiges Kleinvieh in der Luft zerrissen. Es war Nancy, die Gloria tröstend Taschentücher reichte und nach ihrer Arbeit den Secondhandladen besuchte, um mit ihnen über die Positionierung ihres Ladens zu sprechen, damit dieser sich von anderen Geschäften abhob.
Mit Nancys Optimierungen und Glorias Kreativität hatte der Laden es innerhalb von ein paar Monaten zu einem angesagten Kultladen geschafft und die beiden gingen dort selbst gerne ein und aus.
Der Fahrstuhl fuhr die jungen Frauen nach oben und Gloria öffnete die Tür zur Dachterrasse.
Dort stand noch Samuel, doch er sah gedankenverloren auf die Dächer der Stadt. Gloria zündete sich eine Zigarette an und hielt sie dann Nancy hin. Diese schüttelte ihren Kopf, woraufhin Gloria breit grinste: „Was? Hat Daddy dir das verboten?“
Nancy versuchte ihre Scham über diese Tatsache mit einem wütenden Blick zu überspielen, doch Gloria lachte glockenhell. Sie hielt die Zigarette zwischen zwei Finger und rieb sich kurz die Wange, bevor sie sich an das Geländer lehnte: „Ihr seid so süß ihr zwei!“
Sie lachte noch mal. Samuel schien sich gestört zu fühlen. Mit einem tiefen Seufzen nahm er die letzten Züge, drückte seine Kippe aus und nickte den Frauen zu, bevor er den einzigen Ort in dieser Firma verließ, an dem man sich ansatzweise erholen konnte. Gloria wartete, bis die Tür hinter ihm geschlossen war. Sie hielt zufrieden ihr Gesicht der Sonne entgegen.
Nancy sah ihr zu und beneidete Gloria um ihr zufriedenes Aussehen und die tiefe Freude, die in ihr zu wohnen schien.
„Nein, nicht beneiden.“, dachte Nancy, „Ich bewundere dich dafür. Ich wäre auch gerne so… frei.“
Gloria nahm einen Zug und stieß langsam den Rauch aus, selbst das sah bei ihr kunstvoll aus und Nancy glaubte, dass auch nur Gloria eine pinke Hose mit einer Bohobluse tragen konnte, ohne damit lächerlich zu wirken. Sie rieb mit einer Hand über ihren schwarzen Hosenanzug und kurz kam ihr ein: „Ich hasse das!“, in den Sinn.
Endlich öffnete Gloria ein Auge und schielte zu Nancy: „Ich dachte ja, es würde nur so aus dir raussprudeln. Aber offensichtlich muss ich dir alles aus der Nase ziehen. Jetzt sag doch mal!“
„Was soll ich denn sagen?“, fragte Nancy verlegen und Gloria schnaubte belustigt: „Du und Dan, ihr wollt es doch ausprobieren. Das mit dem erwachsenem Baby… Also du als kleines Mädchen… Gott, Nancy, ich stell mir das so süß vor!“
„Pfff, das ist nicht süß, das ist befremdlich.“
Gloria sah über die Dächer. Sie drehte die Zigarette zwischen ihren Fingern und schüttelte unmerklich ihren Kopf: „Nein, ich finde das nicht. Du bist so locker in letzter Zeit und kannst Zippis Sticheleien viel besser ertragen. Du hast selbst gesagt, dass das, was Dan mit dir macht, dir so guttut. Also bis du wusstest, dass er dich zu deinem Adult Baby machen will.“ Gloria seufzte und rieb sich mit dem Daumen die Stirn, „Ich finds nicht schlimm, Nancy. Euer Plan klingt gut. Also was hat dich so aus der Balance gebracht?“
Nancy war immer unruhiger geworden und bei dieser Frage blieb sie stocksteif stehen. Letztlich murmelte sie: „Die Windeln… Dan will mir Windeln anziehen. Was sagst du dazu?“
Gloria lachte, allerdings nicht schadenfroh, sondern ehrlich amüsiert: „Ist hier in Berlin nicht das Verkehrteste. Besonders nicht, wenn man so oft mit den Öffis unterwegs ist.“
Sie sahen sich und mussten dann beide lachen. Nancy legte irgendwann ihren Kopf auf ihre verschränkten Arme: „Gott, bis hier hin war es so schön mit Dan. Aber jetzt ist seine Bestellung da…“
„Eure.“, korrigierte Gloria, die bestens über das A4-Mindmap am Kühlschrank informiert war. Nancy hatte jemanden gebraucht, dem sie das alles erzählen konnte, und Gloria war diejenige, welche Nancy von Dans Idee überzeugt hatte. Sie hatte Nancy aufgelistet, wie anders sie war, wie glücklich und entspannt. Und Nancy hatte zugegeben, was sie daran mochte. Gloria drückte ihre Zigarette aus und ignorierte, dass jemand anderes die Dachterrasse betrat. Sie drehte sich zu Nancy und sagte: „Ich helfe euch dabei. Ich finde es nämlich echt süß! Und dein Dan hat Recht, du brauchst das. Also mach einfach mal mit. Du hast selbst gesagt, wie sehr er sich verändert hat und wie scharf dich das macht. Also warum dann nicht das? Da gibt es eine richtige Community.“
Nancy sah nervös von Gloria zu ihrem Kollegen. Diese zwinkerte ihr zu und merkte an: „Ich würde sogar mit dir spielen.“
„Ich hätte es dir nicht sagen dürfen.“, stellte Nancy säuerlich fest. Doch Gloria lachte nur laut, sah dabei allerdings nur fröhlich aus. Sie rauchte auf, gab Nancy einen Kuss auf die Wange und ging Richtung Tür: „Süße, lass uns noch zwei Stunden durchhalten und dann…“, die Tür fiel ins Schloss und Gloria sah sich um und als sie bemerkte, dass niemand da war, flüsterte sie, „Lässt du dich von Dan in eine süße flauschige Windel stecken.“
Nancy lief nicht nur rot an, sondern schaute entsetzt drein. Gloria nahm die Hand ihrer Freundin und zwinkerte ihr zu: „So steht es im Internet. Ich habe nach deiner Erläuterung auch gegoogelt und wenn man dran bleibt, findet man auch nette Erklärungen. Neben dem perversen Zeug. Es gibt da wirklich viel perverses Zeug…“
„Ich bleibe dabei.“, sagte Nancy und drückte den Knopf, um den Fahrstuhl zu rufen, „Ich hätte es dir nicht erzählen dürfen.“
Gloria lieferte Nancy in ihrer grauen Großraumzelle ab und stieß sie freundlich mit ihrer Schulter an. Nancy musste lächeln und gab zu: „Ja, ich sag dir, wie es war.“
Gloria nickte und hob fröhlich eine Hand, als sie sich zu ihrem Arbeitsplatz bewegte.
Dan holte sich nicht mal eine Küchenschere, als das Paket ankam. Er riss an den Seiten rum und zog sofort das erste in Plastik eingeschweißte Ding hervor. Auch diese Folie riss er, ohne groß nachzudenken, ab und faltete den Body auseinander. Grinsend hielt er ihn weg. Gott, das so süß aus. Er kam nicht umhin sich Nancy darin vorzustellen.
„Heute bekommst du nur den Strampler und ein Röckchen darüber an.“, dachte er zufrieden. Er legte das gute Stück zur Seite und nahm nun die Sachen etwas langsamer heraus. Jetzt wo er wusste, dass es wirklich das erwartete Paket war. Dan suchte alles, was Kleidung darstellte heraus, befreite es von den Folien und stellte das Kurzwaschprogramm der Waschmaschine an. Dass es besser wäre, wenn Nancy die Sachen erst probierte, falls etwas nicht passen sollte, kam ihm gar nicht in den Sinn. Sie würden passen, denn Dan hatte Nancy ausgemessen, damit sie die Fortschritte ihrer Ernährungsumstellung besser sehen konnte.
Diese Maße hatte er dann für die Bestellung genommen. Nachdem die Waschmaschine angestellt war, rief Dan Paul an. Zu seiner Enttäuschung drückte der Freund seinen Anruf weg. Doch gerade als Dan weiter auspackte, bekam er eine Nachricht.
„Ist es wichtig?“, stand auf seinem Bildschirm. Dan vertippt sich dreimal und merkte daran, wie aufgeregt er wirklich war, als er antwortete: „Die Bestellung ist da!“
Er sah, dass Paul schrieb und doch ging ihm das nicht schnell genug. Ungeduldig kaute er auf seinem Daumennagel, bis endlich die Antwort rein ging: „Kann mich in 30 Minuten frei machen. Telefonat oder Treffen?“
Dan hob die Brauen. Das war eine gute Frage. Würde ihm ein Telefonat ausreichen oder war es nicht vielleicht besser, mit Paul eine Runde zu gehen und dabei zu reden. Seiner Unruhe würde es Abhilfe verschaffen. Also schickte er Paul die Nachricht, dass er ihn gern sehen würde. Daraufhin bekam er Zeit und Ort. Dan sah ein letztes Mal sehnsüchtig auf die Sachen, bevor er seine Tasche nahm und los joggte.
Paul verzog den Mund, als ein verschwitzter Dan in Sportsachen auf ihn zugelaufen kam. Es war ein zu großer Kontrast zu seinem maßgeschneiderten Anzug und auch wenn Paul körperliche Fitness als äußerst wichtig erachtete, so wollte er es doch von seiner Arbeit getrennt halten. Dan sah schon, wie Paul seine Hände in den Taschen vergrub und musste grinsen. Er schüttelte mit Absicht seinen Kopf wie ein Hund, als er bei seinem Freund ankam. Paul machte einen Schritt zurück: „Du bist so ein Blödsinn, Dan!“
„Und du ein Spießer, Paul.“, sagte Dan in demselben Ton. Sie funkelten sich kurz an, bevor sie anfingen zu lachen. Paul klopfte Dan sogar auf die Schulter: „Das spezielle Päckchen ist also angekommen. Hast du Nancy schon angerufen?“
„Nein.“, sagte Dan, „Ich wollte mit dir erstmal das beste Vorgehen besprechen. Ich bin so scheiße aufgeregt und will es nicht vermasseln. Es soll schön werden, für Nanni.“
Paul nickte und deutete in eine Richtung, in die sie gehen konnten.
Als sie den Park erreichten, indem Paul gerne seine Pausen verbrachte, begann dieser Dan zu raten: „Mach dich mit den Materialien vertraut. Du darfst nicht zögern, wenn du Nanni in diese neue Situation einführen willst. Denk daran, du bist der Dom! Also leitest du ihre Gefühle. Wenn du willst, dass sich deine Nanni gut fühlt, dann mach es ihr leicht. Du musst die Windeln kennen, darfst nicht zittern. Gib den Ton an und, Dan!“
Paul wartete, bis dieser ihn anschaute und sagte dann: „Sieh ihr immer in die Augen! Nancy kennt das nicht, es kann sein, dass sie kurzfristig einen Rückzieher braucht.“
Dan blieb abrupt stehen: „Ja, aber ich möchte doch, dass sie… was mache ich denn dann?“
Paul blieb auch stehen und lachte. Er legte seinen Kopf in den Nacken, hatte seine Hände in den Taschen vergraben und lachte herzhaft. Dan verschränkte die Arme und wartete, bis Paul endlich fertig war.
Dieser wischte sich sogar eine Lachträne weg und meinte schon fast entschuldigend: „Ich habe ganz vergessen, wie es einem am Anfang geht. Gott ist das lange her.“
Er seufzte zufrieden und prustete nochmal los, als er Dans verärgertes Gesicht sah.
Schlussendlich bekam Dan doch noch deine Antwort: „Fang langsam an, mit Kleidung und vielleicht Pullups oder Einlagen, wenn sie auch die Windeln ablehnt. Zwing sie in Situationen, wo du beiläufig erwähnst, dass so eine Windel für sie ganz praktisch wäre. Streichel sie, sei zärtlich und verschaff ihr Orgasmen! Wenn du sie da hast, wo du sie haben willst, dann lob sie. Du erziehst sie dir um, Dan. Und da kann man auch mal unfair sein. So habe ich es mit Enna gemacht. Hübsche kleine Pillen und jede Menge Manipulation… Aber dafür bist du nicht der Typ. Also hilf ihr in die neue Situation und geh Stück für Stück vor.“
Dan schüttelte seinen Kopf: „Du manipulierst deine Freundin? Paul, dass…“
„Geht dich nichts an, Dan! Ich weiß, was ich will und ich weiß, dass ich Enna will. Unter allen Umständen und da greife ich zu jedem Mittel, dass mir zur Verfügung steht. Die kleine Maus mag es nicht wissen, aber ich habe sie in Windeln, weil es genau das ist, was ich wollte. Und wenn das Baby nachts mit Daddys Hilfe ins Bettchen macht, damit er sie in Kuschelhöschen stecken kann, dann ist das so.“
Dan presste die Lippen aufeinander und kämpfte gegen den Impuls Pauls Hand auszuweichen, die sich ihm auf die Schulter legte. Paul lächelte seinen Freund an: „Das ist nicht dein Weg. Das weiß ich. Du kannst über mich urteilen und auch das wäre mir egal. Unschön, aber nicht wichtig. Ich verfolge meine Ziele und das weißt du.“
Dan nickte und sah seinen Freund an: „Ja, das weiß ich. Ich wünschte nur, du würdest es weniger skrupellos tun.“
Paul schnaubte, vergrub seine Hände wieder in seinen Taschen und behauptete: „Dann wäre ich nicht da, wo ich sein will. Und ich mag keine Umwege. Also Dan, bereite dich vor und noch ein Rat am Rande: Mach Nancy kribbelig, bevor sie nach Hause kommt. Sie sollte unruhig und neugierig zu dir kommen.“
„Und wie mache ich das?“, wollte Dan wissen. Paul sah auf seine Armbanduhr und nahm eine Kurve im Park, die die Männer zurückführte.
„Dir fällt schon was ein.“, meinte Paul und schlug vor, „Fang heute mit einem Body an und vielleicht einem Fläschchen, wenn du sie nicht gleich in die Windel bekommst.“
Dan trat einen Stein auf dem Gehweg vor sich her und gab zu: „Wir wollten das am Wochenende ausprobieren. Das klein sein für Nanni. Sie ist mein Baby, das ganze Wochenende, aber naja… wie du sagst langsam. Stück für Stück sozusagen.“
Paul gab zu, dass das ein guter Plan war. Er gab Dan zum Abschied noch den Rat, dass er dafür Sorgen sollte, dass Nanni den Beginn des Wochenendes nicht unnötig herauszögerte. Als Dan ihn fragte, was er damit meinte, sagte Paul: „Oh, das wirst du dann schon sehen. Enna musste ganz urplötzlich länger arbeiten.“, Paul malte dabei Anführungszeichen in die Luft und Dan legte leicht den Kopf in den Nacken, als würde er: „Achso!“, sagen wollen. Die Männer verabschiedeten sich, als sie aus dem Park traten. Dan machte sich auf den Weg zur nächsten S-Bahn und Paul rief seine Assistenten an, bevor er sich wieder auf den Weg zur Firma machte.
Dan befolgte zu Hause den Rat seines Freundes. Er faltete eine Windel auseinander und strich über das Inlay. Es war bläulich und Dan konnte nur den Kopf schütteln, als er daran dachte, wie süß Nanni darin aussehen würde. Seine Hand strich nochmals über das Inlay und er lachte kurz auf, als ihm einfiel, wie er es machen wollte. Also zückte er sein Handy und rief Nancy an.
Er hörte, wie sich der Schlüssel drehte, und stand vom Sofa auf. Als Dan in den Flur trat, sah er wohlwollend zu, wie Nancy ihre Schuhe in den dafür vorgesehenen Schrank stellte. Ihre Handtasche hing schon an der Garderobe und sie hatte ihre Brotdose sogar schon auf die Kommode gelegt, um sie mit in die Küche zu nehmen. Langsam aber sicher nahm sie sich Dans Abläufe an und er konnte nicht umhin, stolz darauf zu sein.
Als sie Dan bemerkte, hielt sie in der Bewegung inne. Sofort schoss ihr das Blut in die Wangen und sie sah unsicher zu Boden. Insgeheim freute sich Dan darüber. Allein der Gedanke an das, was er mit ihr vorhatte, ließ sie in die devote Rolle schlüpfen. Es war gar nicht nötig, dass er noch irgendetwas sagte. Alles, was er tun müsste, wäre präsent sein. Das kurze Zucken von Nancys Unterlippe war es, das Dan ins Straucheln brachte. Grundgütiger, was machte er hier eigentlich? Das war nicht Nanni in die Situation helfen! Das war egoistisch und auch nicht das, was er sich für sie beide wünschte. Die Überlegung dazu kostete ihn nur eine Sekunde. Dan entschied sich gegen Pauls Weg und für das, was er sich mit Nancy wünschte. Mit einem Lächeln breitete er seine Arme aus und sagte: „Schön das du zu Hause bist, Liebling. Möchtest du einen Eistee?“
Sie hatte die Schultern hochgezogen und neigte sich etwas nach hinten. Sie war misstrauisch, Dan sah es ihr deutlich an. Während sie ihn von oben nach unten mit ihrem Blick scannte, suchte sie nach den richtigen Worten. Ungewollt zickig sagte sie: „Ich dachte, Eistee ist schlecht in der Kalorienbilanz!“
Dan dachte an das Gespräch mit Paul. Es wäre so leicht… so verdammt leicht!
Nanni war so unsicher und wenn er jetzt dominant die richtigen Worte fand, dann hätte er sie da, wo er sie haben wollte. So wie Paul seine Enna. Er ließ seine Arme nicht sinken und auch das liebevolle Lächeln verließ seine Lippen nicht. Dan bedeutete ihr mit den Händen, zu ihr zu kommen. Sie machte einen zögernden Schritt und er gab zu: „Ist selbstgemacht. Schwarzer Tee mit Apfelsaft und Eiswürfeln. Das verträgt deine Kalorienbilanz.“
Sie schnaubte, kam aber auf ihn zu und ließ sich von ihm in den Arm nehmen. Dan zog sie eng an sich und kraulte ihren Nacken: „Ui, da ist aber jemand verspannt.“, stellte er fest, „Wollen wir dich umziehen und dann etwas dagegen machen?“
„Dan, ich…“, setzte Nancy an. Er küsste ihre Stirn, bevor sie ihren Satz beenden konnte, „So lange wir uns wohlfühlen, Nanni. Ich zwing dich hier zu gar nichts. Und das Umziehen nach der Arbeit kennst du doch schon.“
„Ja, aber die Windel…?“, setzte sie erneut an und er lachte leise, „Gucken wir uns jetzt mal gemeinsam an. Ich glaube, du wirst sie süß finden. Ich bin jedenfalls begeistert davon, sie mir an dir vorzustellen. Trotzdem müssen wir es nicht übers Knie brechen.“
Er spürte, wie die Angst von ihren Schultern fiel. Nancy nickte und Dan löste sich von ihr, nur um sie an der Hand ins Schlafzimmer zu führen. Er hatte ihr die Sachen für den Nachmittag rausgelegt, doch Nancy registrierte nur das Paket Windeln, welche vorm Bett standen. Dan schüttelte ihre Hand und nickte sie: „Wenn du es einfach hinter dich bringen willst, dann sag Bescheid. Für mich wäre das auch in Ordnung.“
Sie überlegte einen Augenblick und schüttelte dann ihren Kopf: „Ich trau mich das einfach noch nicht.“
„Ist gut, mach dir keinen Kopf. Wenn es für dich in Ordnung ist, würde ich dir aber gerne einen Body anziehen. Nicht so einen mit Spitze, sondern den hier…“, er zeigte auf einen pinken Body. Nancy kaute auf ihrer Unterlippe, nickte zu Dans Erleichterung aber.
Er küsste ihre Schläfe: „Du bist so ein braver Schatz.“, dann begann er ihre Bluse aufzuknöpfen.
Autor: Bic (eingesandt via E-Mail)
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Uff diesmal hat die Geschichte ein kleines Manko für mich:
Das was Paul da mit den Pillen macht, das geht so nicht. Ich bin dafür, dass das für Ihn schlecht ausgeht. Gefährlich Körperverletzung rechtfertigen mit seinen Egoistischen Wünschen. Ist das nicht schon Narzissmus auf hohem Niveau?
Dan macht das schon richtig wie er es macht.
Und Nancy scheint es zu gefallen.
BIC ich bin echt gespannt wie es weiter geht. Ich glaube das mit den Pillen hast du nicht ohne Grund rein gebracht.
Bis hier hin 5* für jeden Teil bitte mach so weiter.
Ich sehe, dass du verstehst was es mit Paul auf sich hat. Ja. Es ist eine seiner Cluster B Persönlichkeitsstörungen und der Gute darf in keinster Form unterschätzt werden.
Ich wollte mir die Option eines äußerst miesen Charakters offen halten. Wobei, mies ist er aus seiner eigenen Sicht nicht, lediglich zielorientiert. Tatsächlich geht es in der Story um den Einfluss, den das Umfeld auf einen ausübt und das man irgendwann an dem Punkt steht, wo man sich entscheiden muss, wer man eigentlich sein möchte. Und das alles verpackt in eine süße Windelgeschichte 😀
Ah ich interessiere mich eifach sehr für Psychologie. Einfach auch aufgrund meiner eigenen Störungen und Probleme.
Außerdem habe ich mich mit Arten von manipulationen von Personen auseinander gesetzt. Gerade in Rahmen von Erziehung und Beziehungen.
Ich hoffe das am Ende dieser Geschichte wieder jeder bekommt was er verdient. Aber nachdem ich weiß wie Escortbaby endet bin ich guter Dinge.
Freumich schon auf hoffentlich viele weitere Teile und bin sehr gespannt wie sich alles entwickelt
Von mir wie immer volle Sterne. Bitte schreibe weiter
Nancy lief nicht nur rot an, sondern schaute entsetzt drein. Gloria
Wieder toll geschrieben
Das was Paul macht finde ich total ekelhaft – ich könnte mir eher vorstellen,daß Gloria mehr in die Geschichte integriert wird.
Nancy verweigert am ersten Abend obwohl sie Dan so liebt die Windeln und heult sich am anderen Morgen am Telefon bei Gloria aus.
GLORIA fast den Entschluss am Abend bei Dan und Nancy vorbeizuschauen– natürlich Gewindelt…….