Die Lehre (11)
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Rückblick
Wir sind knapp vor den 80ziger Jahren. Jule, eigentlich Julian beginnt sein erstes Lehrjahr in der gut 25 Kilometer entfernten Kleinstadt. Als Dorfkind ergaben sich jetzt neue Möglichkeiten und Erfüllungen, die schon seit Jahren seine Gedanken und Wünsche bestimmten.
Seinen Wünschen und Träumen konnte Jule bis hierhin nur in den kiloschweren Versandkatalogen nachgehen.
Eine Kinderkarussell voller Gefühle als „Jule“ (Julian) die Verkäuferin Frau Schneider kennenlernt, scheinen all ihre frühen Kinderträume wahr zu werden: eine neue Stadt, der erste Job und dann noch Franzi – überaus aktiv, überaus selbstsicher und überaus erfolgssüchtig.
Wohlwissend, dass die ganze Freude innerhalb eines Tages wieder vorbei sein konnte.
Vergessen scheint Jules schwierige Kindheit. Vergessen auch ihr Vater, ihre zweite große Enttäuschung, der Jule gegenüber nicht mehr gerecht wird – bis der Vater die Entscheidung trifft Jule in die Hände seiner Schwester zu geben und von heute auf morgen für immer verschwand.
Die Erzählung spiegelt die Zeit zum Anfang der 80ger Jahre und enthält autobiographische Element.
Kapitel XI
#Hallo Sophie
„Jule!“ Na, und wo bist du denn gerade mit deinen Gedanken?“
„Magst du mir deine tollen Gedanken auch vorstellen und mitteilen?“ ………
„Ein zartes Glücksgefühl zieht sich durch meinen Körper bei dem Gefühl, dass ich ganz bald dieses feine Hängerchen immer tragen konnte, wann und wo ich wollte.“ Ich mochte Schönheit schon immer. Schönheit konnte bei mir Gefühle befreien, konnte mir Mut geben, Neues zu wagen, oder die Kraft geben alltägliches zu ertragen.
Damit würde ich mich sicherlich wohlfühlen, dessen war ich mir sehr sicher. Ich wollte jetzt und hier meine neuen Glücksgefühle leben und später eine schöne Zeit mit diesen tollen Errungenschaften für mich verbringen. Die lange Sehnsucht genau nach diesen bunten, feinen Mädchensachen, zusammen mit dem langen Verzicht, waren wirklich anstrengend genug gewesen, dass wollte ich mir nicht noch länger zumuten und ertragen.
Frau Schneider blieb geduldig wartend neben mir stehen. Als sie mich wieder ansah, deutete sie energisch wieder in Richtung der Umkleidekabine: „Bereit, für deine anderen Sachen im Körbchen?!
Frau Schneider bemerkte mein zögern und sagte: „Ich versichere dir, dass dir die anderen Sachen noch viel besser gefallen und passen werden.“, ihr Blick strahlte förmlich in alle Richtungen, „Also los jetzt Jule, da liegt noch so viel unangetastetes im Körbchen für dich.“
Frau Schneider nickte und hielt mir das moosgrüne Hängerchen hin, als wolle sie mir andeuten, dass ich ihr etwas zu unentschlossen war. Etwas zögernd sah ich das wirklich tolle Hängerchen an und sie nickte mir aufmunternd zu. „Das grüne ist noch mal etwas anderes, nicht ganz so einfach im Stoff. Der Popelinestoff fällt viel schöner aus und glänzt sogar etwas. Die A-Line mit den Kellerfalten, unterhalb der Brust, wirkte wie eine nach unten gestülpte große Tulpenblüte.
Ich kratzte nervös über meine Arme: „Frau Schneider, ich das nicht für die ganz kleinen Kinder oder Mädchen.“ „Jaaa… , und deshalb auch für dich!“ Ich gewöhne dich nur schon daran, deine zukünftige Roll anzunehmen.“
„Doch, Jule. Aber es gibt neue Dinge, die du eben noch nicht kennst und gelernt hast. Komm, Jule. Versuch es wenigstens einmal.“
Auch wenn ein Teil von mir sich immer noch schämte, so konnte der neugierige Teil einfach nicht anders. Ich schaute zum grünen Hängerchen und setzte mich zurück in die Umkleidekabine, während mich die Hände von Frau Schneider schnell und gekonnt aus dem gelben Hängerchen schälten und mich sofort in das neue, andere steckte.
Normalerweise zog sie mich jetzt schon komplett an und würde es bestimmt auch nicht mehr zulassen, wenn ich selbst aktiv wurde. Beim Ankleiden war ich mittlerweile bereits nur noch passiv, und lies Frau Schneider einfach machen. Ich mochte es ungemein wie sie ihre eigenen Vorgaben und ihre fürsorgliche Art an mir auslebte.
Es war für mich sehr leicht Frau Schneider zu glauben und zu vertrauen, sie hatte Familie und hatte schließlich auch zwei Mädchen erzogen und sicher über die Pubertät gebracht.
Mir gefällt das Set besonders gut an dir, sagte sie. Es unterstreicht wirklich nicht nur toll dein Alter, sondern es macht dich noch ein Stück jünger und freundlicher. Du wirst darin bestimmt überall bewundert und bestaunt werden. Ich wusste zuerst nicht genau, wie sie das meinte.
Unvermittelt sah sie mich an und murmelte: „Okay. So kannst du nicht bleiben, da fehlt noch etwas.“
Es kam mir so vor, als würde echter Mamastolz in ihren Worten mitschwingen und mein Herz klopfte schneller. Ich liebte das Gefühl, jemanden in meiner Nähe wirklich stolz zu machen. Es löste immer so viel Glück und Erfüllung in mir aus.
Durchgang für Durchgang fühlte ich mich sicherer und das fühlte sich ziemlich gut an.
Ich verstand zuerst nicht, was sie meinte und ich drehte meinen Kopf fragend Richtung Frau Schneider. Ihr schien mein Anblick in dem außergewöhnlichen Hängerchen zu gefallen, denn ihr Lächeln wurde noch wärmer: „Dazu brauchst du nur noch eine schöne Strumpfhose und eine hübsche Strickjacke und du könntest es auch gut und gerne zum Spielen auch draußen tragen. Die Sachen könnten ich noch in deiner Größe hier unten haben. Lass uns mal zusammen rüber gehen und schauen. Frau Schneider nahm mich an die Hand und die andere legte sie mir in den Rücken um mich in die Richtung der Regale zu schieben.
„Du siehst wirklich großartig aus, Jule.“ Frau Schneider steuerte auf die Regale mit den Strickjacken und Babydecken zu, wo sie Ihre Blick durch die Regale schweifen ließ, bis sie gefunden hatte was sie suchte. „Schau mal diese gelbe Strickjacke mit Zopfmuster und Sommerblumen am Saum passt wirklich so toll zum moosgrünen Hängerchen.
Ich trat etwas geniert von einem Fuß auf den anderen und gab zu: „Ich habe noch keine Erfahrungen mit so einem süßen Hängerchen, und ich wusste nicht, dass man es beim tragen und gehen kaum spürt.“
„Sofort zeigte mir Frau Schneider eine passend knallgelbe Strickjacke mit weiten Kragen und großen grünen Kleeblattknöpfen: „Na dann los!“ Probier sie bitte mal an!“
Ich schlüpfte in die gelbe Strickjacke, und Frau Schneider griff nach meiner Hand. „Laß dich mal bitte anschauen, dabei knöpfte sie mir die Strickjacke zu.“
Ein Lächeln trat in ihre Augen, doch ihre Mimik blieb kühl: „Vielleicht hilft dir das Stück für Stück ein wenig, auf die richtigen Gedanken zu kommen.“
Das ist schon zusammen sehr verspielt und ungewöhnlich, oder nicht?“
Frau Schneider sagte ruhig: „Ja, dann können doch alle viel besser einschätzen, wie alt du ungefähr bist und was du darfst und was nicht.“ Ihr Argument konnte ich nicht wirklich so schnell widersprechen, natürlich auch weil ich mich selbst darin sah und darin verliebt war.
Einen Augenblick später stand direkt neben uns ein gemischtes Frauenpaar, vermutlich Mutter und Tochter. Die ältere war ungefähr im Alter von Frau Schneider, ihre jüngere Begleitung war vielleicht gerade mal um die funfundzwanzig. Ihr Kleid ließ an die Zeit der „Beatles“ erinnern, weiß ausgestellter Rock übersäht mit schwarzen Punkten, roter Lackgürtel, passende hohe Schuhe und die unter der schwarzen Strickjacke befindliche Polyesterbluse mit übergroßer Schleife unterstrichen den Eindruck noch.
Ich kam nicht umhin, die zarte Gestalt zu mustern. Sie war groß und schlank, hatte ihr dunkles Haar mit einem bunten Seidentuch, hinter der Stirn, nach hinten gebunden. Ihre Haarspitzen lagen geföhnt und in einer halben Rolle auf ihren Schultern. Ich war mir sicher, dass ihr mit den dünnen Sachen viel zu kalt sein musste.
Trotzdem schenkte sie mir ein Lächeln. „Guten Morgen, wir suchen ein Kuscheltier für ein zweijähriges Baby, haben Sie so etwas noch da, fragte die Ältere. „Haben sie schon eine Vorstellung, was ich Ihnen bringen kann?“, fragte Frau Schneider. „Nein, aber es sollte schon etwas wertiger und langlebiger sein, erwiderte die junge Frau.
Die ältere Frau setzte noch einen Kommentar drauf, eigentlich suchen wir etwas gutes von „Steiff“, „Schildkröte“ oder „Sigikid“, damit es sehr lange hält und nicht sofort wieder abgelehnt wird.
Frau Schneider sah sich um und kam von einem Regal mit drei Kuscheltieren zurück: „Ich kann ihnen noch einen Hund, einen Waschbären und ein Reh anbieten.“
„Haben sie keine Schildkröte da? Oder einen Maulwurf, oder vielleicht einen Hasen.?“, versuchte sie es ein weiteres Mal. Frau Schneider schüttelte den Kopf: „Nicht heute, aber nächste Woche kommt wieder Ware neue ins Haus.“ „Aber vielleicht schauen sie sich kurz selber um“ ,bot Frau Schneider noch an.
Die junge Frau wippte unruhig auf ihren Zehenspitzen und ich sah ihr mit meinen eigenen Gedanken nach, als sie zu den anderen Regalen tänzelte.
Ich sah ihr nach und sie verschwand unsichtbar auf der anderen Seite hinter dem Regal mit den Babypflegemitteln.
Das Frau Schneider wie selbstverständlich für mich sprach, störte mich schon gar nicht mehr.
Die junge Frau kam wieder, trug aber wieder erwartend keine Kuscheltiere oder andere Sachen mit sich. Sie ließ die Schultern leicht hängen und gab zu: „Ich finden in ihren Regalen leider keine Schmusetiere oder ähnliches, entschuldigte sie sich.“
Frau Schneider zuckte nur mit den Schultern: „Das haben wir gleich, wir gehen am Besten zusammen rüber und schauen zusammen.“
Erst als Anne mich an der Hand zur anderen Seite führte, schien die unangenehme Zeit plötzlich wieder zu laufen.
Das ungleiche Frauenpaar schaute mich mit riesigen, aufmerksamen Augen und offenem Mund an, dann schmunzelten sie freudig los.
Ihre Blicke waren mir unangenehm und abschätzend und bei mir tanzten die Fragezeichen im Kopf.
Offensichtlich amüsierte ich sie. „Du bist ja schon eine kleine Schönheit.“
Gegen die aufkommende Röte konnte ich gar nichts machen. Ein schüchternes Nicken war alles, was ich zustande brachte und die ältere Frau murmelte zu sich selbst: „Entzückend, einfach entzückend.“
Ich schüttelte unmerklich meinen Kopf.
Anne bemerkte direkt, dass ich mich gerade sehr unwohl fühlte. Doch sie strich mir nur ruhig über die Wange und murmelte: „Es ist gut, Jule. Du musst hier neben mir keine Angst haben.“
Sie seufzte: „Jule, du bekommst gerade tolle Nachhilfe in guter, angebrachter und echter Wahrheit über wirklich, gute Kindersachen.“ „Jule, du darfst dich ruhig freuen über das Lob der beiden Frauen“, meinte Anne.
Das Gespräch nahm eine ziemlich eigenartige Wendung. Doch es half mir sehr mit dieser Situation umzugehen. Es beruhigte mich und gab mir Hoffnung. Im Grunde kam es genau im rechten Moment zu mir und ein kleiner Teil von mir, begann es zu glauben. Also das ich wirklich das Bild eines kleinen Mädchens entsprechen konnte.
Ihre Art mir zu zeigen, dass ich mich nicht schämen musste und sie mich auch nicht zu etwas drängen würde, fand ich sehr beeindruckend und hilfreich für mich. Ich war hin und her gerissen. Ein Teil von mir wollte das gerne, der andere Teil war leider immer noch zu schüchtern.
Das hier verwirrte mich doch noch, aber es fühlte sich auch so ziemlich anders gut an.
Das ungleiche Frauenpaar hatte sich inzwischen verabschiedet und dabei angekündigt, dass sie nächste Woche noch einmal reinschauen wollten.
Für einen Moment kam es mir so vor, als hätte sie mich gerade mit unendlichem Zutrauen überschüttet, und ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit machte sich in mir breit. Es überraschte mich, aber ich ließ diese tollen Gefühle gerne zu. Spielten Prägung und gute Kinderstube nicht auch eine entscheidende Rolle? Ja tat es, ganz bestimmt auch in der Welt von Frau Schneider.
Sie lächelte zustimmend. „Manchmal kann das Unbekannte überraschend schön sein, nicht wahr? Ich nickte zustimmend. „Ja, stimmt schon und schön weich ist die Jacke ja auch.
Frau Schneider lachte sehr leise, ja Jule, die Strickjacke ist schön weich, wobei ich den Eindruck bekam, das sich Frau Schneider über mich lustig machte.
„Wirklich sehr schön. Das ist die richtige Einstellung.“, sagte Frau Schneider bei meinem Anblick.
Aber das … wie sollte sie jemanden ‚formen‘, der noch so wenig von diesen schönen, feinen Mädchendingen verstand und sich so unentschlossen wie ich verhielt?
Frau Schneider zwinkerte mir zu. „Du trägst die Kombination schon mit Haltung und mit Stil, das muss man dir lassen Jule.“
„Und, gar nicht neugierig Jule?“
Ich schwieg einen kleinen, großen Moment!
„Doch, doch schon ein bisschen, aber das ist schon etwas sehr kurz und wenig Stoff.“, gab ich zu. Mach dir keine Sorgen: „Du siehst so brav und gut angezogen darin aus…“
„Ich habe es mir wirklich nicht so hübsch an dir vorgestellt.“, gestand mir Frau Schneider. Sie ließ ihrer Freude darüber freien Lauf.
„Du bist dafür wie gemacht.“ Frau Schneider konnte oder wollte sich nicht wirklich zurück halten. Sie sagte mir nur noch weitere Einzelheiten zum 2er-Set. „Du hast es dir wirklich verdient!“, sagte sie mit Überzeugung und völlig überraschend für mich.
Jule, ich möchte dir dieses Set gerne schenken.“ Ihre Worte wirken auf mich und dabei drang auch der eigentlich Sinn dahinter deutlich und eindringlich zu mir durch.
Die nächsten Minuten lähmten mich und meine Stimme versagte mir, „ich kann das wirklich nicht annehmen.“
„Ohhh…..doch Kleines, und wie du das kannst! , du darfst das ruhig als Geschenk von mir annehmen, weil ich dir etwas wirklich Schönes und Praktisches, für die ersten Tage mit deiner Stiefmutter gönnen möchte.“
Mir wurde heiß und kalt. Ich nickte kurz und konnte ihr nicht wirklich in diesem Moment widersprechen. „Nimm es einfach an, außerdem bist du viel zu klein, um das selbst zu entscheiden!“ Mach mir bitte die Freude, Jule!“ Ihr schmunzelndes Zwinkern sagte mir, dass sie es Ernst meinte.
Die unangenehme Hitze blieb in mir und ich krallte meine Finger in den sehr kurzen Saum meines ungewöhnlich kurzen moosgrünen Zweiteiler.
Klar hatte ich früher immer den Wunsch und die Vorstellungen davon, war es doch das gewesen, was ich mir immerzu sehnlichst gewünscht hatte. Jetzt war es so viel anders.
Hier unter der Beobachtung von Frau Schneider und ihren Verkaufsfreundinnen fühlte ich mich nur noch einen Bruchteil so stark und selbstbewusst, wie ich es mir immer liegend vor meinen Versandhausbibeln erträumte.
Das starke, kribbeln in meiner Blase machte die Situation für mich nicht leichter. Es lief mir kurz warm in meine schützenden Windeln.
Besorgt schaute ich zu Boden, in der Hoffnung, dass meine Blase die ganzen Bemühungen und das tolle Set nicht zerstörten.
Frau Schneider bemerkte meinen leeren, glasigen nachdenklichen Blick. „Ohh..Jule, alles in Ordnung?“ fragte sie besorgt. Ich blickte hoch und zuckte leicht mit den Schultern. „Ja, ich frage mich nur, wie ich damit aussehe. Das Set ist schon ziemlich kurz und ungewohnt.“
Frau Schneider lächelte aufmunternd. „Jule, du siehst es wirklich erst selbst, wenn du jetzt endlich dein Spiegelbild betrachtest.
„Sei jetzt lieb und komm bitte vor den Spiegel, dann bekommst du selbst einen Eindruck und kannst entscheiden, ob es dir gefällt oder nicht…“ , und wie du dir selber darin gefällst, dass ist ja das entscheidende.“
„Ich hatte wieder gar nicht die Möglichkeit abzulehnen.“
Jetzt beeilte ich mich mit rasendem Herzen zum Spiegel zu kommen.
Für die ganzen Leute in der Abteilung hatte ich wirklich keinen Blick mehr, dafür stachen mir die zahlreichen, gelben Blümchenranken ins Auge. Ich hatte es immer schon scheußlich gefunden, dass es auf meinen alten Hosen und Pullovern nur so schreckliche Grafikmuster gab.
Ich konnte kaum glauben, was ich da im Spiegel sah. Mein Gesicht strahlte vor Neugier und Erstaunen. Ich trug tatsächlich eines der niedlichen wirkenden kurzen Nachthemdchen, in einem schönen Moosgrün mit Puffärmelchen und größeren, gelben Blümchenranken, die sich über das gesamte Hängerchen zogen. Am unteren Volant war das Hängerchen noch zusätzlich mit einer feinen, weißen Spitze abgesetzt. Die Puffärmel reichten mir bis zum Ellbogen und hatten einen elastischen Abschluss. Die große Bindeschleife unter dem Kragen mochte ich besonders.
Auf dem sogenannten Überziehhöschen rankten die gelben Blümchen wesentlich filigraner und zierlicher. Der Stoff fiel leicht gerafft und sehr bauschig, eigentlich glaubte ich, das es bestimmt um gut zwei bis drei Größen zu groß war. Das Hängerchen reichte mir gerade so bis knapp über den Scharmbereich. Der geraffte Bloomer mit Spitzenborde an den Beinbündchen und den Rüschen am Po wirkte fast lustig, verspielt. Ich sah darin wirklich wie ein pummeliges, kleines Kind aus. Das Spiegelbild und meine Gedanken dazu fand ich dabei zu toll und richtig passend.
Ich betrachtete mich noch etwas in dem wirklich hübschen Zweiteiler für die Nacht, sah mich weiter im Spiegel an und fand, dass ich es doch recht passend für mich ist, gerade mit den niedlichen Blümchenmuster und dem fast zu großen Windelhöschen.
Als ich mich endlich von meinem eigenen Spiegelbild trennte und zu freudig in Richtung Frau Schneider drehte sagte sie nur: „Du kannst mir nicht sagen, dass du dich darin nicht wohler und angezogener fühlst, als in deinen groben, alten Hosen und Pullover!“
Frau Schneiders Finger glitten noch einmal gekonnt über das Hängerchen und dabei strich sie die Rüschen am Höschen glatt: „Jetzt treibst du jeder Mami wirklich Freudentränen in die Augen!“ Das sieht so verführerisch niedlich aus!“
Ich verstand nicht wirklich, was Frau Schneider damit meinte und sie erklärte mir sehr verständlich: „Jule, ich bin nicht nur Verkäuferin. Ich bin auch immer noch eine Mama von zwei Töchtern und ich bin mir sehr sicher, dass du noch nicht einschätzen kannst, wie du in diesem tollen Hängerchen auf andere Frauen, Mädchen und Muttis wirkst.
„Und was heißt das?“, wollte ich gern wissen und fing ihren etwas überraschten Blick auf. Frau Schneider sah mich kopfschüttelnd an: „Jule, du siehst so perfekt und hübsch gekleidet aus. Jede echte Mama wäre so entzückt und angetan von deinem Anblick, einfach zu süß, zu süß……. sagte sie leise weiter vor sich hin. „Denk einfach auch an die beiden Frauen.“ Wie du so wenig Selbstvertrauen und eine so schlechte Meinung von dir haben kannst, ist mir wirklich ein Rätsel.“
„So ein schönes Kompliment hatte ich bisher noch nicht gehört…“, murmelte ich verlegen und Frau Schneider drückte mich an ihre ausladende Hüfte, „So ein Glück, dass kannst du heute alles noch von mir lernen! Jule, aus dir kann wirklich etwas ganz besonderes werden!
Ihr Lächeln hätte kaum breiter sein können. Sie musste kurz schmunzeln: „Das wäre echt eine ziemlich tolle Aufgabe für mich!“
„Ich mochte sie, wenn nicht sogar noch etwas mehr.“, schoss es mir durch den Kopf. Ihre zugängliche und fürsorgliche Art löste in meinen Gedanken immer wieder diese demütigen, wolligen Gefühl aus. Dabei bekam ich eine wirklich dicke Gänsehaut, die sich so wahnsinnig schön anfühlte.
„Glaub mir, ich mag lieber eine kleine Jule kennen lernen, als mich an einen Julian zu gewöhnen.“
„Ja, den Julian mochte noch nie jemand so wirklich kennen lernen.“, sagte ich traurig und mit bedrückender Erfahrung.
Frau Schneider nickte: „Ja, das kann ich sogar gut verstehen. Deshalb brauchst du auch noch sehr Hilfe oder sehe ich das falsch?“
„Und, versuchen wir es jetzt bitte weiter?“, fragte sie nun und ich schob meine feuchten Hände verlegen ineinander: „Ich möchte schon gerne weiter lernen und noch viel mehr ausprobieren“.
Es war meine große Neugier, die mich dazu trieb, dem aufmunternden Nicken von Frau Schneider zu folgen.
Frau Schneider sah mich einen Moment an und strich mir über die Wange: „Ich möchte nur, dass du auch wirklich bereit dazu bist. Fühl dich zu nichts gedrängt und sag mir, wenn du etwas nicht magst.“
Ich nickte und sie sah mich einen Moment wartend an. Kurz spielte ich mit dem Gedanken ihr zu sagen, dass ich mich wirklich hübsch in der Kombination fand, hatte aber Angst, dass ich damit den Augenblick zerstören würde.“
Ich nickte, blieb aber an Ort und Stelle. „Ich weiß durchaus mit kleinen Mädchen wie dir umzugehen.“
Fünf Minuten können wirklich eine Unendlichkeit darstellen, wenn man auf etwas wartete.
Mein Kopf machte das sehr häufig – er zeigt mir Filme, die so echt wirken, dass sie mich mitnahmen. Sie waren mir bisher eine willkommene Abwechslung zu meinem bisherigen Leben.
Ich starrte noch einmal mein Spiegelbild an und war mir jetzt sicher, dass das ich in keinen Film mitspielte, sondern leibhaftig und wirklich in einer der schönsten Kombinationen steckte.
Meine Gedanken fuhren Karussell, weil ich nicht wusste was ich von mir erwartete und was ich machen sollte.
Sämtliche Verantwortung könnte ich sofort und ganz ohne schlechtes Gewissen oder Angst an Frau Schneider abgeben.
Erst, als Frau Schneider nach meiner Hand griff, wurde mir klar, dass ich mich nach mehr Nähe und Geborgenheit sehnte.
Als ich tief Luft holte und kurz seufzte, meinte Frau Schneider: „Immer noch so schlimm mit der Nervosität, mhhh….?“
„Ein bisschen….antwortete ich automatisch, ohne es so zu meinen.“
Manchmal wurde ich doch noch komisch gemustert, wenn ich vor den Spiegel sollte und ein paar zusätzliche Drehungen einlegte, aber auch damit musste ich lernen umzugehen. Trotzdem zupfte ich an meinem kurzen Hängerchen, weil ich immer Angst hatte, dass jemand meine spezielle Unterwäsche sah. Aber ich kam ohne große Probleme durch.
Ich stutzte, als Frau Schneider mich noch einmal vor den Spiegel zog. „Was siehst du da Jule?“
Ich musterte mich abschätzend aber neugierig, diesmal sah ich etwas mir vertrautes und das ich mich wirklich ziemlich richtig so fand. Ich warf einen letzten sehnsüchtigen Blick in mein Spiegelbild und seufzte schwer: „Bin ich das wirklich, was da im Spiegel zu sehen ist?“
„Jule, ich weiß, dass es dir noch schwerfällt damit umzugehen. „Das solltest du so nicht denken und auch nicht was andere im Moment darüber denken.“
„Ja, genau das bist du Jule!“ , ist das wirklich so schwer für dich anzunehmen?“
„Eigentlich nicht, nur etwas gewöhnungsbedürftig antwortete ich mit kindlicher Stimme. Ich muss mich erst noch daran gewöhnen. Öffentlich konnte ich Frau Schneider nicht sagen, wie sehr ich mich in diese Art von Hängerchen verliebt hatte, innerlich wusste ich sofort: „Ja, das gehört jetzt zu mir und ich wünschte mir, dass es ewig so bleiben soll !“
„Und jetzt probieren wir noch das rosa Vichy-Karo Hängerchen über.“ Meine Augen begannen zu leuchten und Frau Schneider trat näher an mich heran: „Gefällt es dir, Jule?“
„Ja sehr!“, entfuhr es mir und sie lächelte: „Dann müssen wir uns wohl beeilen, damit du uns eine optische Freude machst.“
Schnell nahm sie es mir wieder ab: „Du nicht, Spatz.“ Das ist jetzt wirklich meine Aufgabe und wir kommen auch noch schneller voran.
Frau Schneider warf mir einen strengen Blick zu:„Nicht träumen!“ ,wo bleiben denn deine Ärmchen, bitte hoch damit!“
Ich nickte eifrig und hielt ihr meine gestreckten Arme entgegen, dann einen nach dem anderen Fuß, damit sie mir beim Anziehen half.
„Das alles gehört jetzt immer dazu, Jule.“
Gerade als ich mich hinter Frau Schneider aus der Deckung entfernte, weil mir aufging, dass das wahrscheinlich genau ihre Absicht war, mir Aufgaben zu stellen, die ich so noch nicht kannte, rempelte ich irgendetwas an.
Eine noch jugendlich Frau drehte sich überrascht zu mir um, als ich auf der blauen Strumpfhose bremste und neben ihr knapp zu stehen kam. „Langsam, Kleines. Warum so eilig?“, fragte sie und ich suchte automatisch fragend den Augenkontakt mit Frau Schneider. Auf den letzten Zentimeter fing mich Frau Schneider noch ab, bevor ich die Unbekannte ganz umrannte.
Sie packte mich schnell am Oberarm und zog mich gekonnt an sich. Verwundert landete ich auf meinen Knien. Gedankenschnell zog mich Frau Schneider unter den Armen und ich stand wieder stabil auf meinen eigenen Füßen.
Die junge Dame lachte und Frau Schneider erhob mahnend ihren Zeigefinger in ihre Richtung: „Stachel sie nicht auch noch zu so einem Blödsinn an!“ Unbemerkt hinter dem Rücken von Frau Schneider warf mir die fremde Frau einen kleinen Handkuss zu.
Hui, hui langsam Kind!“, sagte die Stimme gekonnt gespielt und ich horchte auf. Die junge Frau vor mir war ziemlich groß, sportlich und sehr dünn. Feines Make-up zierte ihr Gesicht und ihre blonden Haare waren ordentlich zusammen gebunden. Ich nuschelte eine schnelle Entschuldigung und fragte instinktiv: „sind sie auch eine Verkäuferin?
Sie musterte mich neugierig: „Wieso?“
Ich zuckte mit den Schultern und setzte ein schüchternes Lächeln auf und senkte kurz den Blick: „Sie sehen auch so nett aus wie die anderen Verkäuferinnen, Fräulein…..“
Mich beäugte sie mit lauernden, kritischen Blick, doch als Frau Schneider und sie sich ansahen, begann die junge Dame erneut an zu lachen.
„Zeit, um dich vorzustellen Sophie!“, unterbrach Frau Schneider die Begrüßung. Sie deutete neben sich: ,das ist meine älteste Tochter „Sophie“!“
„Wo gibt es denn heute noch so bezaubernde rosa Vichy-Karo Hängerchen?“, fragte Sophia erstaunt, die sich inzwischen unter Frau Schneiders Arm eingehakt hatte. „Hast du etwa unseren Dachboden geplündert und verteilst jetzt unsere geliebten Kindersachen, hier im Kaufhof, Mom?“
Empört fragte Frau Schneider: „Wie kommst du denn darauf, nicht alles von früher war wirklich so schlecht, dass du es heute als unpraktisch anlehnen müsstest!“ „Och Mom, der Stil vom Hängerchen kommt mir nur so sehr bekannt vor.“ Wir hatten doch auch ewig lange, zumindest ähnliche, die du so sehr mochtest und uns Mädchen immer damit ausgestattet hast.
Sophie sah lächelnd zwischen uns hin und her. Und dann schmunzelten die Beiden im Chor.
„Mom:“ ,ist das deine neue Sonderaufgabe, von Oben?“, ein interessiertes Nicken in meine Richtung. Sie und Frau Schneider umarmten sich kurz, dann nahm Frau Schneider eine Hand von mir: „Kein Sonderaufgabe, sondern meine neue Bestimmung! Vorläufig leider nur für heute. Diese kleine Dame heißt übrigens Jule.“ Sie braucht nur etwas mehr unbedingt besondere Unterstützung.
Sophia registrierte sofort, das ihre Mutter mich zum Schutz an ihrer Hand fest klammerte. Und ich brauche heute auch deine besondere Unterstützung, warf Sophie voller Ernsthaftigkeit ein.
Frau Schneider kratzte sich verwirrt am Kopf und meinte: „Wo hängt denn der Schuh, Sophie?“
Ich habe vergessen bis jetzt für Reginas Baby etwas zu besorgen. Und jetzt ist es auch noch drei Wochen zu früh gekommen.
„Wenn das alles ist…“ „Und jetzt?“, willst du dich hier umschauen oder einen Tipp von mir?“
„Könntest du mir eine süße Erstlingsgarnitur zusammen stellen und mit nach Hause nehmen. Ich hole sie dann bei dir ab, wenn das in Ordnung ist.“ 50,00 DM ist mein Limit …Mom.
„Oh, ich bin dann deine letzte Wahl.“, schmollte Frau Schneider gespielt. „Nein! Ich hätte dich so oder so heute besucht.“
„Ich mach nur Spaß, Mom.“, lachte Sophie und ließ einen weiteren, kritischen Blick auf mich fallen.
Sophia hielt mir ihre Hand zur Begrüßung hin. Als ich ihr meine reichte, knickste Sophia leicht und ich tat es ihr sofort gleich. Ich erschrak mich sofort vor meiner eigenen Geste und konnte meine Unsicherheit nicht wirklich überspielen.
„Gelernt ist gelernt“. „Wo lernt man denn heute noch so einen tollen Knicks, fragte sie gespielt streng und zwinkerte mir zu.“, fragte Sophie und sah mich fordernd an. Sie hätte ja fragen können, wo ich das gelernt hatte, doch sie tat es nicht. Ich hätte ihr vermutlich auch keine wirkliche Antwort auf ihre Frage geben können.
Ich bewunderte immer schon heimlich die Mädchen, die in der Schule oder anderswo „knicksten“……Mir gefielen die romantischen Sissi – Filme mit ihren respektvollen Gesten und ihrer vornehmen Zurückhaltung immer schon mehr, als die überdrehten Knall-Bum-Bäng-Gängster-Filme. Wie schön konnte ich mich dann immer in die zarten, feinen Bewegungen verlieren, wenn sich zum Beispiel Mädchen oder Frauen höflich und charmant vor der Obrigkeit mit einem schönen Knicks verbeugten.
Frau Schneider nickte und lächelte amüsiert, als hätte sie nichts Anderes von mir erwartet. Sie sorgte immer mehr dafür, dass ich meine Selbstzweifel verlor.
Frau Schneider unterhielt sich mit ihrer Tochter, sie blieben verbindlich familiär, sehr höflich und ich hatte genügend Zeit Sophie zu beobachten. Sie war schon eine Schönheit, wie ich fand. Es dauerte nicht lange, bis sie sich zu mir neigte und wissen wollte: „Warum brauchst du denn noch Hilfe?“
Frau Schneider räusperte sich: „Heute suchen wir erst einmal nur passende Kleidung für Jule, und dann suche ich ihre eine echte, liebe neue Ersatzmama oder Ersatzomi!“
Ach, wie staunte ihre Tochter mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen. „Ist das nicht etwas zu ehrgeizig, so kurz vor deiner Rente, Mom!“
Frau Schneider spitze nur ihren Mund und sprach in dieser aufgesetzten, übertriebenen Stimme, welche man nur den eigenen Kindern angedeihen ließ: „Ist das so, Sophia?“
„Wenn dein Bedürfnis und Verlangen, dass auszuprobieren so groß ist, dass du sogar bereit bist, deine Freizeit und noch mehr dafür zu opfern, dann ist deine Entscheidung wohl das einzig richtige!“
„Ich mache das wenn aus freien Stücken, Sophie. Und niemand, absolut niemand kann mich davon abhalten und umstimmen, es sei denn ich lasse das zu!“ Warum soll ich denn in der Rente nur herumsitzen und mich wie andere Frauen krank langweilen?“
Überraschend für mich spielte Frau Schneider mit sehr offenen Karten. Das war mir jetzt in diesem Moment zwar sehr unangenehm und peinlich, aber an mir schien sie zu demonstrieren, was sie von Erziehung, Bindung und Rente erwarten würde.
Vielleicht reichte es ihr wirklich nicht, einfach nur die Aufgabe der Verkäuferin oder persönlichen Beraterin für mich zu erfüllen.
Trotzdem gab es noch zu viel, das für mich ungeklärt blieb.
Bald darauf saß ich schon wieder in der Umkleidekabine. Ich hatte nicht einmal die Zeit gehabt über die Worte und den Inhalt von Frau Schneiders Worte richtige Gedanken zu machen.
Heute morgen hatte ich anfangs noch große Sorgen, dass mich meine lange Einkaufsliste zu lange in dem kleinen Kaufhaus festhielt, so wünschte ich mir jetzt, dass dieser Tag nie enden würde.
Kapitel XII……..fehlt nur noch die Tinte……ich hoffe, ihr habt inzwischen Geduld gelernt.
* schmunzel, schmunzel * !! Ich wünsche allen Leser*innen große Freude am Kapitel XI der Geschichte. Über inhaltliche Kritik würde ich mich sehr freuen.
Autor: Soe Lückel02 (eingesandt via E-Mail)
Diese Geschichte darf nicht kopiert werden.
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Hallo, Auch dieser Teil ist bezaubernd, voller Gefühle auf beiden Seiten, wie outet sich Jule…. wie kommen die Beiden wirklich zusammen, für mich ist alles sehr spannend, bitte lass es uns bald wissen. Liebe Grüsse Petra
Post Views: 2.112 um 16:16 Uhr am 31.08.2024!!!! und nur sechs Monate Geduld später, schaue ich immer noch Ungläubig auf den Anfang meiner ersten Geschichte (02.02.2024).
Euch allen ein großes, großes DANKE schön für eure Lesewut und Ausdauer an „Die Lehre“.
Liebe Grüße …..Soe…
So richtig gut finde ich das nicht. Es gibt hier 2 Miststücken.
Die Schreiberin von „Katharinas erinnerungen“ hat diesen Kommentar nicht verfasst!
MfG B. Karstorf
Ich habe das Kommentar geprüft und erstmal offline genommen
Hallo Miststück,
dein Kommentar muss man verstehen können. Ich jedenfalls habe jetzt einige Fragenzeichen im Kopf?!
Denn am 25.05.2024 schreibst du unter Kapitel XIII
„Sehr schöne Geschichte
Besonders interessant sind die Gedankengänge und die damit verbundenen Gefühe
Vielen Dank.
Kann die weitere Entwicklung kaum erwarten. Die Geschichte hebt sich deutlich von dem immer gleichen Schema. (Kind, klein, dünn, usw) ab.
Liebe Grüße vom miststück“
Natürlich bleibt es dir überlassen, in wie weit du die Geschichte für aus erzählt und vorhersehbar siehst. Klar auch, das es einige/viele Passagen gibt, die sich aus einer gewissen Chronologie heraus als vorhersehbar einordnen lassen.
Wenn es dir persönlich nicht wichtig ist, was und wie sich ein Umfeld und ein Netzwerk bildet, dann könnte man sich in vielen Geschichten so manches Detail und Umweg ersparen.
Nur, wie sehen dann solche Geschichten aus?!
Sicherlich ist meine Ausdrucksweise noch nicht dort wo ich gern wäre. Sorry dafür, aber ich versuche wirklich daran zu arbeiten.
Ich möchte mir meine Geschichte nicht schön reden, denn eine Note von Durchschnittlich „3,6“ zeigt das es noch besser werden muss.
Danke für deine offene Kritik…………….Soe
Hallo Soe.
Deine Irritation verstehe ich. Stell Dir mein Staunen vor. „Miststück- das Original“ darf/kann z.ZT. gar nicht ins Internet. Der heutige Kommentar war definitiv nicht vom Miststück. Inhalt und Wortwahl passen auch nicht. Das kann in anderen Kommentaren nachgelesen werden.
Dank an die Administratoren für die schnelle reaktion.
Liebe Soe, ich bitte Dich auch im Namen vom Miststück um Entschuldigung.
Schreibe bitte fröhlich weiter.
MfG Beate
Danke B.Karstorf für die Aufklärung.
Als Laie, in Sachen Fake….bin ich natürlich immer wieder überrascht, was sich die Menschheit so alles einfallen läßt.
Sei es drum, selbstverständlich gilt dein Wort der Entschuldigung, ohne das ich es überprüfen kann. Grüße an die Verhinderte „Ms“.
Liebe Grüße ……….Soe……
Hallo Soe,
ich habe Deine Geschichte seit meinem letzten Kommentar, etliche Kapitel weiter gelesen und mag auch die Art und Weise, wie Du Stimmungen und Gefühle einfangen und in Worte fassen kannst .
Aber mir fehlt es einfach an einem Fortgang in der Handlung….
Natürlich braucht es Zeit, um ein Netz von Figuren vorzustellen, aber das scheint mir bei Dir nur ein Neben Aspekt zu sein, zu sehr steht meiner Meinung nach Deine Vorliebe für weibliche Kleidung im Mittelpunkt oder auch Vordergrund.
Und das ist für einen 08/15 Hetero auf Dauer einfach zu langweilig !
Ich hatte nach meinen vorherigen Kommentaren gehofft, daß Du die Umkleide irgendwann hinter Dir lassen würdest und es beispielsweise bei Frau Schneider zu Hause zu neuen Interaktionen der Protagonisten kommt .
Nun hast Du ja endlich auch einen Fingerzeig in diese Richtung eingebaut, aber ein ganzes weiteres Kapital, bei dem es vordergründig „nur“ um die Anprobe von 4 bis 5 Kleidungsstücken geht, das ich mir
einfach zu wenig, was natürlich auch an mir selbst liegen kann .
Für die Leser, die Deine Gefühle teilen, ist es sicherlich etwas Anderes, aber ich werde Deine weiteren Kapitel nur noch überfliegen, bis sich Jule endlich aus dem Kaufhaus heraus traut .
Dann werde ich die Kapitel wieder mit voller Aufmerksamkeit lesen !
Vieleicht bin ich auch zu ungeduldig und ein „unpassender“
Leser, also sieh mir meine Kritik nach….
Aber wenn Jule das Kaufhaus verlassen hat, freue ich mich auf die Kapitel, die dann hoffentlich noch von Dir folgen werden !
VG von Windelspiel
Hallo Windelspiel,
natürlich habe ich nicht nur Verständnis für deine Kritik, sondern ich verstehe auch deine Sichtweise. Man mag glauben , dass die Verfasserin eine Fetisch für Mädchenklamotten hat.
Ja vielleicht auch, aber geht es nicht auch immer – selbst real, um das richtige Outfit bzw. Dresscode?!
Mir ist das hüben wie drüber seit gut 50 Jahren ein wichtiges Bedürfnis, wenn nicht sogar Etikette. Geht es am Ende nicht auch um bspw. Schönheit, Wohlbefinden und Identität zu etwas oder für Etwas?!
Ich vergleiche es gerne mit Kultur Zugehörigkeit, wie Mangas, Karneval, Startrek, Mavells oder Christopher Street-Day.
Selbst Berufsgruppen hegen heute diesen tollen Kult. Ein Koch – und da meine ich die obere Elite, wird nicht mehr mit der klassischen schwarz- weiß-kariert Kluft vor den bezahlenden Gästen auflaufen. Ich liebe solche Identitäten bzw. Identifikationen und Abgrenzungen.
Wobei ich jetzt zum eigentlich Antrieb und Punkt komme. Hier sind mir viele Geschichten einfach viel zu sehr ganz ohne Bezug oder auch zu wenig Roots. Tante, Schwester, Onkel, Freundin werden viel zu schnell zur handelnden Person, können gleich wickeln, säubern, verstehen was so eine Sonderausstattung mit Fetisch mit sich trägt. Sorry, ich kenne so etwas nicht real…..also meistens allein erlebte und heimlich versteckte Träumereien?!
Egal, mir taugt es nicht, eine verklärte, falsche Geschichte zu erzählen. Auch weil ich glauben möchte, dass sich hier auf der Seite vielleicht Neueinsteiger tummeln und ich mit Unerklärtem, Unwahrheiten und reinen, schmutzigen Vorstellungen verschrecken könnte.
Grob umreiße ich ja nur eine „Doku“ von vor gut 45 Jahren mit den dazugehörigen Schwierigkeiten, der Beschaffung. Der handelnde Ort ist nun mal ein Kaufhaus, in den 70gern mit seinen übersichtlichen Verknüpfungen. Mir ist dabei völlig klar, dass die Z-G das für eine Dino-Phantasie halten, deshalb wird sie aber nicht unwahr.
Ich bin sehr froh in diesem Theaterstück „Die Lehre“ eine Hauptrolle gehabt zu haben.
Nun gut, für ganz Ungeduldige habe ich mit „Ein kurzes Warten am ersten Tag“, vorsorglich schon mal einen Appetizer veröffentlichen lassen.
An dem Beispiel „ Bei der großen Schwester – 4“ (welche zu recht wieder von der Seite genommen wurde) sieht man wie Ungeduld schnell zum kranken, unglaubwürdigen und verstörenden Inhalt wird.
Ich mag deine Kritiken, befürchte aber, dass ich dir mit dieser Erzählung kein Gefallen mehr tun kann. Gefühls – und Inhaltsmäßig lässt es mein knappes Handwerkszeug nicht wirklich zu, elementare Kürzungen vorzunehmen.
Liebe Grüße……..Soe
Hallo Soe,
wenn du dir wirklich so viel Zeit für die Umkleide nehmen willst und musst, dann wird es wohl auch das Beste sein und dann ist diese Geschichte halt leider nichts für mich, was aber auch durchaus am mir liegen kann !
Grundsätzlich kann ich alles von dir geschriebene so unterschreiben !
Aber ganz im Gegenteil zu den Geschichten, die du trefflich kritisierst, weil die Handlung nicht nachvollziehbar ist, fehlt Sie, bis auf die schönen zwischenmenschlichen Interaktionen, die du einzufangen verstehst, für mich bei deiner Geschichte fast völlig.
Aber trotzdem hast du einen schönen Stil – die Geschichte ist dann halt wohl nichts für mich !
Schreib bitte trotzdem weiter…
LG von Windelspiel ☘️
Grüße Dich,
danke für die klare Kritik. Vielleicht findest du ja beim Querlesen noch Positives….., wenn nicht, dann habe ich mir insgesamt wohl ein zu kleines Korsett für die Erstausgabe gesetzt!!
Freue mich dennoch über jeden deiner Kommentare…..
Beste Grüße aus dem kleinen Kaufhaus…….Soe
Immer wieder schön zu lesen ich freu mich schon auf den nächsten Teil
Für mich war dieses Kapitel unsagbar süß. Ich habe mich hier besonders darin verloren und dir alle 5 Sterne gegeben!
Hallo Aufzugstinker,
Wow, fünf Sterne ist für mich und die Geschichte erst einmal ein riesigen Kompliment und auch eine riesige Bürde.
Es freut mich sehr, dass dir meine Geschichte und gerade dieses Kapitel so sehr gefällt. Es sind bereits viele weitere Teile geschrieben. Ich hoffe, die weiteren Kapitel nehmen dich ebenso mit, wie das Kapitel 12.
Ich selber schreibe die Geschichte aus einer wichtigen Erfahrung heraus und finde es auch wichtig, dass es das auch hier zu lesen gibt.
Viel Freude noch beim Lesen der weiteren Kapitel und vielleicht auch bis zur nächsten Folge- Geschichte ….
„ Ein kurzes Warten am ersten Tag“.
Die Geschichte muss allerdings noch bis zum Finale „Die Lehre“ warten, und unter Verschluß bleiben.
Viele Grüße, aus dem schönsten Kaufhaus der Welt……….Soe