Die Geheimnisse der Kerkwald-Geschwister (34)
Dieser Eintrag ist Teil 34 von 34 der Serie Die Geheimnisse der Kerkwald Geschwister
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Auch Fünftklässler brauchen manchmal noch Windeln
Mit großen Augen starrte Fenix die beiden Jugendlichen an. Sein Blick sprang von seinem großen Bruder Nick zu David, dann zu Jakob und kurz stand sein Mund wie unter Schock offen, dann antwortete er: „Mmmh … ja! Dann … dann lieber nur die Hose, ja“, stimmte er seinem großen Bruder zu.
Jakob presste enttäuscht die Lippen aufeinander. Kurz hatte er gehofft, dass Fenix tatsächlich eine Windel als Ersatz für seine nasse Unterhose anziehen würde, was für Jakob – er wusste selbst nicht ganz warum – eine supertolle Vorstellung war. Dann wäre er nicht der Einzige hier, der Windeln trug! Und außerdem fand Fenix Windeln doch auch nicht so schlimm, hatte er ihm selbst verraten.
Andererseits war das natürlich peinlich, vor Maxi und Linus. Und außerdem hatte Jakob immer noch ein schlechtes Gewissen, weil er Fenix Hose mit seiner Fanta so nassgemacht hatte. Wenn er zu Hause an den Gläsern herumspielte, ermahnte ihn seine Mutter immer, was er meistens nervig fand. Doch jetzt wünschte er sich, ihm hätte jemand rechtzeitig Einhalt geboten.
Jetzt war es zu spät.
Fenix drehte sich um und ging zu den Toiletten, mit der Cargohose die eigentlich ihm gehörte in den Händen. Gegenüber von Jakob biss Maxi wieder in seine Pizza während Jakob seinem Freund hinterher sah und darüber nachdachte, was hätte sein können.
Maxi und Linus waren schneller als er mit dem Essen fertig und prompt wurde den beiden Kindern langweilig – was man vor allem bei Maxi merkte. Immerhin kümmerte sich der Bauernjunge selbst um eine Beschäftigung und schob Jakob einfach sein Geschenk herüber.
„Aufmachen!“, rief der Neunjährige neugierig.
Maxis Geburtstagsgeschenk entpuppte sich als ein kleines, ferngesteuertes Auto, was wirklich eine coole Idee war und eigentlich viel mehr Aufmerksamkeit von Jakob verdient hätte, doch in diesem Moment kam grade Fenix aus dem langen Gang hinter der Kletterwand, wo die WCs waren, zurück.
Die Hose saß ihm etwas eng, war aber zweifellos besser eine Jeans, die aussah als hätte er reingepinkelt. Jakob machte Platz, dass Fenix wieder an ihm vorbei zu seinem Sitz kommen konnte, doch Fenix blieb vor der Bank stehen und lehnte sich zu seinem Bruder. Er flüsterte, doch laut genug dass es auch Jakob mitbekam: „Äh … kann ich doch die Windel haben? Jakobs Hose ist total kratzig so!“
Jakobs Herz machte einen Satz.
Fenix sah auch aus, als wäre er total aufgeregt, immer noch.
Maxi und Linus bekamen nichts davon mit. Nick nickte, griff nach der Tüte, die zwischen Dave und ihm stand und reichte sie seinem kleinen Bruder. Kaum hatte er den Plastikbeutel in der Hand, rannte Fenix wieder zu den Toiletten zurück.
„Hier, Jakob, dass ist übrigens von Dave“, sprach ihn Nick zeitgleich an und überreichte ihm … ein Geschenk eingewickelt in Zewa -Haushaltspapier! Jetzt lachten Maxi und Linus noch viel lauter.
„Ich … ich hab kein Geschenkpapier gefunden!“, verteidigte sich David.
Jakob sah seinen großen Bruder überrascht an. Ein großes, mit Haushaltspapier umwickeltes Etwas lag jetzt vor ihm auf dem Tisch. Es sah aus wie eine Mumie, was aber eher an der eigenwilligen Verpackung lag.
„Hättest doch Robin fragen können“, antwortete Jakob kühl, während er das vermeintliche Geschenk argwöhnisch begutachtete.
„Ist da ne Puppe drin oder so?“, mutmaßte er skeptisch.
David verzog den Mund, was Jakob erleichterte. Hatte er sein Vorhaben etwa erfolgreich enttarnt? Nachdenklich drückte Jakob am Bein der Mumie und musste zu seiner Verwunderung feststellen, dass es sich um etwas weiches handelte. Also schonmal keine Puppe.
„Packs doch erstmal aus“, zwinkerte Nick ihm zu. Der Sechzehnjährige wuschelte ihm durch seine Haare wie das Robin sonst oft machte und klopfte ihm dann noch aufmunternd auf den Rücken.
Jakob sah Nick überrascht an.
Er vertraute dem großen Bruder seines Freundes. Trotz der ganzen Windpark-Farbbomben-Sache, in die er zusammen mit Robin verwickelt gewesen war. Aber Nick war nie gemein zu ihm gewesen.
Langsam riss Jakob das Geschenk auf und realisierte im gleichen Moment, dass das vielleicht doch die falsche Entscheidung gewesen sein musste.
Natürlich war Nick auf Davids Seite und nicht auf seiner!
Unter dem aufgerissenen Zewa kam grüner Plüsch zum Vorschein, dann ein gelber Drache …
Sofort erkannte Jakob das Drachenmotiv und riss die notdürftige Verpackung zur Seite: „Ein Plüsch-Lloyd??“, fragte er seinen großen Bruder. Ungläubig, überrascht, aber vor allem begeistert!
Die Figur unter der Mumienverkleidung hatte sich als dreißig Zentimeter große, grüne Plüsch-Legofigur eines Helden aus dem Ninjago-Universum entpuppt. Nichts diffamierendes, nichts gemeines, sondern Etwas das er wirklich toll fand! „Danke!!“, staunte Jakob und lehnte sich über Nick, sodass er seinen großen Bruder umarmen konnte. David reagierte überrascht, doch legte ebenfalls unbeholfen einen Arm um den Oberkörper des Elfjährigen, der so ein Geschenk niemals erwartet hätte.
Als Fenix von der Toilette zurückkam, hatte Jakob alle Geschenke bis auf seines bereits ausgepackt. Der Zehnjährige rannte mitsamt der nun fast leeren Plastiktüte zurück zu der Tischgruppe und hatte sein blaues Skateboard-Tshirt penibel über die von Jakob geliehene Hose gezogen, so weit es ging. Die Hose war ihm etwas zu klein und reichte unten nur bis knapp zu seinen Knöcheln, sodass man seine Haut sah oberhalb seiner nur knöchelhohen schwarzen Pumasocken. Doch trotzdem war sich Jakob nicht sicher, ob Fenix unter der Hose jetzt tatsächlich eine seiner Pampers anhatte. Doch dann drängelte sich sein Freund wieder zwischen ihm und dem Tisch zu seinem Platz hindurch und plötzlich war alles klar. Der Zehnjährige hatte sein Tshirt zwar ordentlich über den Hosenbund gezogen, sodass man die Windel nicht oben rausschauen sah, doch weiter unten an seinem Po sah man deutlich, dass etwas die Hose ausbeulte. Wo eigentlich die Poritze wäre, war ein Plateau, das zweifelsfrei von einer Windel herrührte. ,Windelpo‘, so nannte Robin das bei ihm. Der Windelpo, gegen den Robin oder seine Mutter drückten, wenn sie überprüften, wie nass er war. Das war auch der Grund, warum er in der Schule immer lockere Pullis trug, die über den Po drüberreichten und auch wenn Jakob das natürlich alles wusste, sah er es in diesem Moment zum ersten Mal an jemand anderem.
Doch kaum saß Fenix wieder an seinem Platz, überreichte er ihm auch schon ein weiteres Geschenk und Jakob vergaß fast wieder, dass sein Freund ebenfalls eine Windel trug.
„Heh, Jungs … hopp!“, riss Nick seinen Bruder und Jakob aus ihrer Konzentration. Mittlerweile hatten sie alle aufgegessen und auch Fenix hatte sein Geschenk an Jakob übergeben. Ein blauschwarzes Funkgerät, kompatibel zu den zwei Stück die er eh schon besaß und welches Jakob und Fenix bei zukünftigen Detektivabenteuern unterstützen sollte. Mit einer Reichweite, die von Jakob Zuhause bis zu Fenix reichen dürfte, zumindest laut Herstellerangaben. Gurade waren die beiden Jungs damit beschäftigt, die Klingeltöne des kleinen Gerätes durchzuprobieren, hatten dabei alles um sie herum ausgeblendet und offenbar nicht einmal mitbekommen, dass sich die Sechsergruppe grade auf den Weg zur Kletterwand machte.
„Was??“, schreckte Fenix hoch.
„Klettern“, antwortete Nick einsilbig doch präzise.
„Boah!“, rief Jakob und mit drei Worten war der ganze Sachverhalt geklärt. Die beiden Jungen stopften das Walkie-Talkie in den Beutel, der bis vor kurzem noch Jakobs Wechselwäsche enthalten hatte und sprangen auf. David, Maxi und Linus waren vorgegangen und nachdem sich die beiden Jungen in Bewegung gesetzt hatten, schloss auch Nick schnell wieder zu seinem Freund auf.
„Jakob …“, stupste Fenix seinen Freund an, kaum war Nick außer Hörreichweite: „Die ist ja übertrieben fluffig!“
„Was?“, fragte Jakob verwirrt.
Fenix deutete zwischen seine Beine: „Die Pämpaas!!“, raunte er. Er betonte das Wort und zog die zweite Silbe theatralisch lang: „Die sind vieeeeeel dicker als die Underjams! Meega Fett, Alter!! Sind das dieselben wie du anhast??“
Der angesprochene frisch-Elfjährige grinste beinahe verschwörerisch: „Jaa … die hab ich immer an, sogar in der Schule!“
„Woah“, reagierte Fenix, dann fragte er verlegen: „Sieht man die bei mir auch so dolle wie bei dir??“
„Willst du das wirklich wissen?“, grinste Jakob seinen Freund süffisant an, obwohl ihm die Bemerkung eigentlich viel eher peinlich sein müsste.
Fenix zuckte verlegen mit den Schultern, daher fuhr Jakob einfach fort: „Ja, ein bisschen. Aber ich glaub nur, wenn man weiß, wie eine Windel aussieht … Aber du musst schauen, dass dein Tshirt nicht hochrutscht, sonst sieht es jeder!“
Fenix provozierte kichernd: „So wie bei dir?“
Jakob tastete an seinen Rücken: „Hä mein Shirt ist doch gar nicht …“
„Man sieht aber trotzdem voll, dass du ne Pämpaas anhast“, unterbrach ihn Fenix vergnügt: „An deinem Popo!“
Jakob starrte seinen Freund empört an. Doch damit brachte er Fenix erst recht zum Lachen: „Iiiiiis doch soooo!“
Empört piekste Jakob seinem Freund in die Hüfte: „Garnich war!!“
Fenix konnte sich kaum halten, doch schaffte es, seinem Freund auszuweichen, der im selben Moment zu einer Kitzelattacke wechselte. Zumindest versuchte er es, denn Fenix riss sich los und rannte stattdessen zu seinem großen Bruder hinüber, der am Rande der Kletterwand grade mit einem großen, rot-schwarzen Gurt hantierte.
„Rette mich vor Jakob!!“, kreischte Fenix und versteckte sich hinter seinem Bruder.
„Jungs …“, seufzte der Sechzehnjährige und hielt seine großen Hände beruhigend vor seinem Oberkörper: „Lass mal den Quatsch sein und zieht euch die Klettergurte an, sonst müssen wir gleich alle auf euch warten!“
Eine Ermahnung von einem coolen Teenager wie Nick zeigte Wirkung auf die beiden Fünftklässler, die prompt ihr Kriegsbeil begruben und sich stattdessen gegenseitig beim Anziehen der komplizierten Klettergurte halfen.
Zur selben Zeit einige Dörfer entfernt:
„Gleich Schatz, okay?“, bat Frau Harlekin ihre Tochter, die soeben mitsamt einer in ihren Händen geradezu riesig wirkenden Kuschelgiraffe in ihr Arbeitszimmer gewackelt war. Dann drückte sie auf den grünen Hörer auf ihrem Handy.
Während der Anruf aufgebaut wurde, schlürfte die Mittdreißigerin an ihrem heißen Roibuschtee. Durch das große Fenster in ihrem Arbeitszimmer konnte sie auf die Trauerweide im Garten blicken, die sich unter den Schneemassen krümmte.
Es läutete und Stefanie Harlekin räusperte sich. Draußen im Wohnzimmer rief ihre Tochter irgendetwas. Laut und schrill, wie sie alles rief, seitdem sie in den Kindergarten gekommen war und sich angewöhnt hatte, die anderen Kinder zu übertönen, wenn sie gehört werden wollte. Die tiefe, sonore Stimme ihres Mannes, der auf die Vierjährige einging, war durch die geschlossene Türe hingegen kaum zu hören.
„Fischer?“, fragte eine Frau am anderen Ende der Leitung.
„Bine, hast du mich etwa nicht mehr eingespeichert?“, fragte Frau Harlekin.
Die Frau am anderen Ende der Leitung wechselte prompt den Tonfall: „Stefanie! Mensch, das ist ja toll, dass du anrufst! Wie geht’s dir? Was macht Luisa? Komm, erzähl!“
Ein Lachen bildete sich in Frau Harlekins Gesicht, das dabei – sie selbst sah es zum Glück nicht – erste Falten bildete.
„Du glaubst gar nicht, wie schnell sie groß wird“, antwortete Stefanie Harlekin: „Und, bei dir?“
„Aaaaaaach …“, zog Sabine Fischer ihre Antwort lang und atmete dabei hörbar aus: „Ich hab langsam das Gefühl, alle guten Männer sind entweder schwul oder vergeben …“
Frau Harlekin lachte laut: „Ach, Bine …“ Kurz war es daraufhin still in der Leitung, dann wechselte sie das Thema: „Ich hab gehört, bei euch in Hemmingen ist das Dach eingestürzt!“
„Ja, das glaubst du nicht! Wegen Baumängeln ist die Aula bei uns eingekracht! Kannst du dir das vorstellen? Das ist so verrückt! Ich hätt‘ doch wie du Grundschule machen sollen …“, antwortete Sabine Fischer.
Frau Harlekin zwinkerte: „Hab ich dir doch damals im zweiten Semester schon gesagt. Aber dann hättest du jetzt nicht ein paar extra-Urlaubstage …“
Sabine schmunzelte: „Na, wenn mir dafür nicht das Gebäude unter den Fingern wegbröseln würde … bestimmt hast du es sooo idyllisch auf deiner kleinen Dorfgrundschule. Mit lauter lieben Kindern und Hausfrau-Mamis die morgens Kuchen vorbeibringen!“, überspitzte sie.
Frau Harlekin gluckste: „Du wirst lachen … hier auf dem Dorf ist die Welt sogar noch so in Ordnung, dass ich heute sogar einen meiner ehemaligen Schüler zu Gast im Unterricht hatte, der zur Zeit Schulfrei hat weil das Dach seiner Schule eingestürzt ist. Freiwillig, Bine!“
Sabine schaltete schnell: „Ach, Eine von meinen?“
„Der liebe Jakob“, antwortete Frau Harlekin.
Sabine Fischer war daraufhin kurz stumm. Dann fragte sie mit überraschtem Unterton nach: „Jakob Kerkwald?“
„Ja genau …“, setzte die Grundschullehrerin an.
„Moment …“, unterbrach Sabine ihre Kollegin: „DU hast Jakob die Gymnasialempfehlung gegeben??“
Frau Harlekin rümpfte die Nase und stellte ihre Tasse unsanft auf dem dunklen Wahlnussholztisch ab. Ihre Gesprächspartnerin bekam davon nichts mit: „Hat seine Mutter dich so lange bekniet, bis du klein beigegeben hast? Ich hab sie noch nicht kennen gelernt beim letzten Elternsprechtag, aber bestimmt ist sie so eine …“
„Nein.“, unterbrach Frau Harlekin ihre Freundin aus Studienzeiten beinahe barsch: „Die habe ich Jakob aus voller Überzeugung gegeben! Und ich würde es wieder tun …“
„Echt, Steffi?“, unterbrach die Gymnasiallehrerin sie: „Ehrlich? Grade du?? Komm! Der Kerl kriegt nix auf die Kette. Lieb ist er ja, da hast du recht. Aber das wars auch schon, echt. Und nicht nur bei mir, bei den anderen ist er wirklich noch schlimmer! Hört kaum zu, kommt nicht mit den anderen Kindern klar … Wenn er nicht schon Elf wäre würde ich ja sagen der wurde damals einfach zu früh eingeschult. Aufs Gymnasium passt er jedenfalls wirklich nicht Steffi, das tut mir leid.“
Stefanie musste erstmal einen Moment luftholen und kämpfte mit ihrem Emotionen. „Bei mir war er im obersten Viertel der Klasse. Hatte immer Spaß am Lernen, war in den AGs dabei …“ Doch dann realisierte sie, dass es keinen Sinn ergab, ihrer Freundin Vorwürfe zu machen. Stattdessen fragte sie: „Er lässt sich leicht ablenken, hm?“
„Jaaa … starrt den halben Tag lang aus dem Fenster raus oder malt irgendwelche Zeichnungen auf die Rückseite seiner Arbeitsblätter! Ich will ihn manchmal schon gar nicht mehr drannehmen, weil er sich dann eh nur vor der Klasse blamiert, aber das ist doch auch Quatsch. Und glaub mir, bei uns sind längst nicht alle Lehrer so gutmütig wie ich. In kaum einem Fach kommt der Junge mit …“
„Mmmh …“, nickte Frau Harlekin: „Was glaubst du, woran liegts?“
Frau Fischer überlegte einen Moment: „Weißt du … er ist eigentlich nicht blöd. Auf dem Wandertag waren wir bei einem Staudamm, und während die anderen Kinder rumgespielt haben, hat Jakob sich eine Viertelstunde lang alleine die Schautafeln angeschaut, ich hätte ihn beinahe dort vergessen. Als ich ihn mir dann geschnappt habe, hat er mir den ganzen Rückweg lang vom Staudamm erzählt. Schade, dass ich von Physik ja wirklich so gar keine Ahnung habe, aber das klang wirklich alles fundiert und … ja, da hab ich mich zum ersten Mal gefragt, ob sich der Junge im Unterricht vielleicht einfach langweilt. Dass er Unterfordert ist. Aber andererseits scheitert er ständig an der Basis und kommt einfach nicht mit. Dann vergisst er noch andauernd seine Hausaufgaben und kann sich in Gruppenarbeiten nicht richtig eingliedern. Seine Klassenarbeiten sind auch desaströs, glaub mir …“
„Ich musste ihm heute Bruchrechnung beibringen …“, gab Frau Harlekin zu.
„Ja guck … Und jetzt hat er auch noch angefangen, ständig angeblich auf Toilette zu müssen im Unterricht. Du weißt genau …“
„Angeblich?“, unterbrach Frau Harlekin.
„Ja, ganz sicher. Der tut so als wäre das ganz dringend, aber wenn ich nein sage, hat er trotzdem kein Problem bis zum Ende der Stunde zu warten. Jede Wette …“
„Bine, der Junge trägt noch Windeln!“, rief Frau Harlekin in ihr Handy hinein.
Jakobs Klassenlehrerin stockte in ihrem Satz und lachte dann ungläubig: „Was??“
„Ja. Jakob hat eine Blasenschwäche oder so ähnlich, er geht in Windeln zur Schule deshalb! Wenn der muss, dann sofort, glaub mir. Ich hab‘ ihn immer in den Pausen aufs Klo geschickt, dann musste er im Unterricht nicht mehr so oft“, erläuterte Frau Harlekin.
Sabine Fischer atmete aufgebracht in ihr Telefon: „Das … Oh Gott … als Fünftklässler … das muss man mir doch SAGEN! Wie soll ich denn …“
„Da hast du wohl recht, Bine … “, stimmte Frau Harlekin zu und seufzte innerlich. Sie hätte damals gerne auch mehr Vorwarnung bekommen. Auf dem Gymnasium hatte Jakobs Mutter aber scheinbar nicht einmal mehr Bescheid gesagt. Ihre Freundin regte sich noch einige Sätze über diese Erkenntnis auf und machte sich selbst Vorwürfe, fragte ob sie etwas hätte bemerken können. Kurzzeitig gelangte sie daraufhin zu dem Standpunkt, dass ein Fünftklässler mit Verhaltensauffälligkeiten der zusätzlich auch noch Windeln trug erst recht nicht auf ihre Schule gehörte, bevor sie die Erkenntnis ereilte, dass er sich um dieses Problem scheinbar ganz gut kümmern konnte, wenn sie bisher noch nichts davon mitbekommen hatte. Stefanie Harlekin ließ ihre Freundin in Ruhe reden, während sie selbst ihren Tee austrank. Sie offenbarte, dass sie bislang noch kein Elterngespräch mit Jakobs Eltern geführt hatte, dass sie selbst schon längst hatte bei den Kerkwalds Zuhause anrufen wollen, aber es dann doch ,verbaselt‘ hatte. Das Schuljahr war nichtmal halb rum und Jakob war bereits auf dem besten Wege versetzungsgefährdet zu sein, dank Englisch und vor allem Mathe. In der sechsten Klasse sähe es für den Jungen garantiert nicht besser aus, sagte Sabine und betonte daraufhin erneut, dass der Junge eigentlich alles andere als dumm war, sondern nur … sie seufzte.
Natürlich vermutete eine der beiden Lehrerin irgendwann, Jakob könne ADHS haben und die andere antwortete mit einem ,mmmh‘, halb zustimmend, halb ablehnend. Diese Aufmerksamkeitssprünge, sein abgelenktsein und dass man ihm manchmal gradezu ansehen konnte das ihm alles zu viel war passten definitiv. Aber er war keiner dieser schrecklichen hyperaktiven Jungen, die eine ganze Klasse aus dem Ruder laufen ließen und die jeder Lehrer fürchtete. Trotzdem bekundete Frau Fischer, den Verdacht beim nächsten Elterngespräch auf jeden Fall zu erwähnen – und ein Gespräch mit einem Kinderpsychologen anzuraten. Und das Elterngespräch würde auf jeden Fall stattfinden, das musste Sabine Fischer ihrer Freundin sogar versprechen.
Erleichtert atmete Frau Harlekin aus, als sie nach einer Viertelstunde wieder auflegte. In Gedanken versunken starrte sie in den verschneiten Garten hinaus. Hoffentlich würde Frau Kerkwald den Rat zum Kinderpsychologen für ihren Jüngsten nicht falsch interpretieren. Hoffentlich würde die Kommunikation überhaupt funktionieren. Und hoffentlich würden auch Jakobs andere Lehrer etwas mehr Rücksicht auf ihn nehmen …
Dann gab sie sich einen Ruck. Griff ohne hinzusehen in das große Bücherregal links neben ihrem Schreibtisch, zog einen Leitz-Ordner hervor und blätterte im nächsten Moment durch die Adressen ihrer ehemaligen Viertklässler. Dann schaltete sie ihren Computer an und schrieb einen Elternbrief. An Eva und Volker Kerkwald, mit dem Briefkopf der Katholischen Grundschule Kleinfeldern, der sich immer automatisch einschaltete wenn sie ein neues Dokument erstellte.
Sie wollte Jakob nicht der Hoffnung überlassen.
Etwas später im Megalino
„Psst, hier sehen sie uns nicht!“, flüsterte Jakob eindringlich und winkte ihn zu sich. Fenix vergewisserte sich: Von dem Plexiglas-Ausguck drei Etagen über ihnen konnte man tatsächlich nicht in diese Ecke schauen! Schnell stapfte er durch das bis zur Hüfte mit bunten Plastikkugeln gefüllte Bällebad und zog sich neben seinem Freund an einer Säule nach oben.
„Uuund jetzt?“, fragte er seinen Freund skeptisch. Verdeckt unter einer mit schwarzen Netzen eingekleideten Brücke standen sie am Rande des Bällebades und versuchten ihre Mission zu bewerkstelligen: Den Mini-Glitzerball von Maxi und Linus klauen! Leider hatten sich die Beiden aber im Ausguck in der dritten Etage des großen Plastikgebildes über ihnen verkrochen. ,Spielturm‘ hatte Jakob das Ding genannt. Jakob hatte sofort gecheckt, dass Linus sich im Spielturm verschanzen würde, als er ihnen den Ball abgeluchst hatte, aber sie hatten zu langsam reagiert. Spielturm. Fenix war nicht davon überzeugt, dass dieses Ding hier wirklich so hieß. Es war so ein Ding wie es das bei Mc Donald’s auf dem Parkplatz gab, eine Ansammlung aus diversen Plastikröhren, Hängebrücken aus Netzen und verdammt rutschigen PVC-Matten und allerlei Röhren dazwischen.
„Wir müssen hochklettern auf die Brücke!“, zeigte Jakob und deutete auf das Netz über ihnen, was eher dem gegenteiligen Zweck dienen sollte: Dass Kinder nicht von der Brücke runter ins Bällebad sprangen.
„Oh … kaay“, verstand Fenix: „Dann viel Glück!“, konnte er sich nicht verkneifen, bevor er sich von der Säule abstieß, mit den Händen ins Netz griff und dann, als das Netz nachgab, schnell nach der großen Plastikstange dahinter griff. Er baumelte an der Stange vor und zurück, bevor er seine Beine anzog und es damit schaffte, seinen Körper auf die mit türkisen PVC-Matten belegte Brücke über ihm zu hieven.
„Woah Alter!“, rief Jakob von unten beeindruckt und auch Fenix fand seine Aktion ziemlich cool. Er hatte offensichtlich nichts verlernt seit den Kletterwochenenden mit der Famileingruppe vom Alpenverein, zu denen er früher immer mit Mama gegangen war. An der Kletterwand hatte nicht der Mitarbeiter, sondern er den anderen Kindern alles erklärt und gezeigt, wie man am besten die Handgriffe benutzte. Und trotzdem hatte er in der Zeit, in der die anderen hochgeklettert waren, dieselbe Strecke zweimal geklettert und spätestens, als die Kletterwand vor einer halben Stunde geschlossen war, hatte Fenixs Entschluss festgestanden: Seinen elften Geburtstag würde er in einer echten Kletterhalle feiern!
Nach einem kurzen Zwischenstopp beim Gratis-Limo-Eisbär hatte es sie schnell in den einzigen Bereich des Megalinos verschlagen, den sie bisher noch nicht unsicher gemacht hatten. Was eigentlich erstaunlich war, handelte es sich doch um das große Areal direkt in der Mitte: Über mehrere Etagen und keine-Ahnung-wieviele-Quadratmeter erstreckte sich ein Bällebad, über das, naja, das Teil was Jakob halt Spielturm nannte, gebaut war. Dort hatten sie einen kleineren Glitzerball gefunden, der vermutlich aus einer der Spielautomaten am Eingang stammte, der überhaupt nicht zu den anderen knallbunten Bällen passte und um den sie sich nun spielerisch bekriegten. Und es schien, als würden Maxi und Linus gewinnen!
„Komm jetzt!“, ermunterte Fenix seinen Freund, der zu ihm hochsah, bereits einmal zum Sprung angesetzt hatte aber doch in letzter Minute abgebrochen hatte.
Diesmal zog Jakob durch. Streckte die Arme in die Luft und erreichte den Balken, beinahe genauso reibungslos wie er selbst zuvor. Jakobs Shirt war hochgerutscht, sein halber Bauch war frei und seine Pampers schaute weit aus der Hose heraus.
Fenix durchzuckte die Erkenntnis, dass er bei seiner coolen Aktion eben genauso ausgesehen haben musste. Ein Kletter-Actionheld in Pampers.
Skeptisch sah Jakob zu ihm hoch.
„Komm, du musst nur schaukeln und dann mit deinen Füßen hier hoch!“, wies er ihn an: „Das schaffst du!“
Jakob ruckte zuerst nach hinten um Schwung zu hohlen, dann zog er die Beine an. Fenix streckte seinen Arm, um seinem Freund hochzuhelfen, da lies Jakob seine Beine plötzlich wieder locker.
Fenix war überrascht: „Was machst du??“
„Wenn ich die Beine so hochziehe, dann muss ich pieseln!“, erklärte Jakob.
„Was??“, lachte Fenix erstaunt. Jakob zog erneut seine Beine an: „Äh … ja!“, brach er ab, starrte mit seinen Augen gradeaus und lies seine Beine herabbaumeln, sodass sie fast die Plastikkugeln im Bällebad erreichten. Mit seinen Händen hielt er die Stange über sich fest und pullerte seine Pampers voll.
„Das kannst du doch auch noch machen wenn du hier oben bist!“, rief Fenix ihm entgegen, doch Jakob schüttelte nur geistesabwesend mit dem Kopf. Wenn er sich anstrengte um seine Beine hochzuheben, fing er sofort an zu pinkeln. Und wenn er dabei dann auch noch quasi Überkopf an der Brücke hing dann würde er unter Garantie seinen Bauch und sein Tshirt nassmachen! Das ging nicht. Aber das konnte er Fenix nicht erklären, weil er nicht gleichzeitig strullern und reden konnte. Also eins nach dem anderen: Er drückte seine Beine ein bisschen auseinander, sodass die dicke Windel zwischen seinen Beinen weniger gequetscht wurde. Wieder hatte der Fünftklässler nichts davon gemerkt, dass er pieseln musste doch jetzt musste er plötzlich unglaublich stark und es floss nur so in Strömen aus ihm heraus. Ein Gefühl der Nässe kam dabei nicht mehr auf, denn seine Pampers war eh schon die ganze Zeit pitschnass. Dafür wurde es aber wenigstens nochmal schön heiß.
Nachdem sein Pipistrahl einige Sekunden später wieder versiegt war, wagte Jakob einen zweiten Anlauf. Zog seine Beine an, Streckte sie hoch, in Richtung der Plattform und … Fenix griff nach seinen Füßen! Mit einem Ruck griff Jakob nach dem Handlaufseil der Brücke, zog sich hoch und im nächsten Moment hatte er es geschafft! Sein Po rutschte über den glatten Kunststoff der kühlen Matte, dann berührte sein Rücken den festen Untergrund und im nächsten Moment konnte er verschnaufen. Die vollgesogene Windel schmatze unter seinem Gewicht und seine Jogginghose war verrutscht, aber das war ihm in diesem Moment total egal.
„Boah, das war super!“, gratulierte Fenix ihm.
Jakob freute sich und drehte sich auf den Bauch und stützte sich dann hoch um die Brücke hochzukrabbeln. Seine Pampers matschte bei jeder Bewegung. Er brauchte einen Windelwechsel und zwar bald. Aber Fenix trug jetzt seine Wechselwindel …
„Warum pullerst du beim Klettern?“, fragte Fenix ihn verwundert, während sie hintereinander durch die rot schimmernde Plastikröhre krabbelten, die an die Brücke angrenzte.
„Keine Ahnuuung?“, verteidigte sich Jakob peinlich berührt: „Das ist nur wenn ich die Beine so hoch hebe …“
„Straaange“, wunderte sich Fenix und Jakob wollte sich verteidigen: „Ach, das ist nur weil ich total dringend pinkeln gemusst hatte!“
Doch da drehte sich Fenix im engen Tunnel zu ihm um: „Nee daran kann es nicht liegen!“
Jakob schüttelte seinen Kopf und runzelte die Stirn: „Warum?“
„Weil ich auch ganz ganz … ganz dolle muss!“, raunte Fenix triumphierend: „Und ich hab mir nicht in die Hose gemacht grade!“
Jakobs Herz klopfte plötzlich, doch er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. So krabbelten sie schweigend durch die Röhre und Jakob dachte darüber nach, wie Fenix das wohl meinte. Dass er ganz-ganz-ganz-dolle musste. War re kurz davor sich einzupieseln? In seine Pampers? Ansonsten müsste er jetzt doch zu den Toiletten rennen anstatt zum Glitzerball-Bunkerturm! Jakob dachte daran, wie sie zu zweit Battlefront gespielt hatten, wo Fenix sich in die Hose gepinkelt hatte weil sie nicht gewusst hatten, wie man das Spiel pausierte. Vielleicht war er ja auch jetzt schon nass? Jakob sah zu seinem Freund, verfolgte die Konturen seiner Windel unter der Hose und sogar den Rand, der über der Hose herausschaute. Wie bei ihm! Es war so cool, nicht der einzige mit Windeln zu sein, fand Jakob. Genauso sah das bei ihm grade aus. Naja, nur mit dem Unterschied, dass seine Windel komplett vollgepinkelt war und Fenix völlig trocken war. Noch.
Autor: giaci9 | Eingesandt via Mail
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Mich würde mal interessieren was Felix Eltern davon halten das ihr kleiner Schützling gleich einfach in die Hose macht. So sweet die Vorstellung
Na ob sein Vater davon wirklich etwas mitbekommt? 😀 Zum Glück Übernachtet er bei Jakob.
Aber warum bist du dir so sicher, dass Fenix sich in die Hose machen wird?
Giacomo wir wissen beide das Fanix sich in die Hose äh Pämpaaas machen wird..
Das Gespräch zwischen den Lehrerinnen macht schon ein mulmiges Gefühl. Aber du hast es so gut aufgegriffen und formuliert. Die Gymnasiallehrerin, die einfach nur denkt: „Der ist nichts für das Gymnasium!“ Ohne groß nach rechts oder links zu schauen. Man kennt es… ich hoffe so sehr, dass es für Jakob gut aussgeht. Das sich bei seinen Problemen mal jemand einschaltet, wurde auch höchste Zeit, auch wenn es leider Gottes, die Schule ist.
Mega geschrieben, wie immer. Danke für deine Arbeit.
Seufz. Bei Jakob läuft wirklich einiges Schief, wofür der Junge nichts kann, in der Familie und in der Schule. Sonst wäre er bestimmt nicht mehr in Pampers und auch nicht Versetzungsgefärdet. Man stelle sich nur vor, Jakob wäre auf dem Schulhof nicht zufällig auf seine ehemalige Grundschullehrerin getroffen oder hätte sich ihr nicht geöffnet … :/
Am Ende ist das Leben voller Zufälle.
Also Giacomo du hast dich mal wieder selbst übertroffen!
Der Anfang ist echt genauso wie ich es mir vorgestellt hatte, klar lehnt Fenix erst mal ab. Aber wie gesagt, ohne irgendwas drunter ist es halt doof. Auch wieder toll wie Fenix und Jakob sich deswegen necken, irgendwie total knuffig.
Es ist natürlich total verständlich dass Jakob erst mal misstrauisch ist bei dem Geschenk von Dave, aber toll wie Nick da aushilft. Eventuell wird es doch besser zwischen en beiden Geschwistern! Auch süß wie offensichtlich es ist dass Dave mit dem Danke und der Umarmung seines kleinen Bruders etwas überrumpelt ist. Die beiden müssen sich auf jeden Fall in Zukunft öfter mal in den Arm nehmen.
Aber das Ende war wirklich interessant und lässt Spielraum für weitere Vermutungen wie es weitergehen könnte! Wenn Jakob so dringend eine neue Windel benötigt wird es echt eng, ich meine seine Ersatzwindel trägt ja jetzt Fenix. Und einfach so aufs Klo gehen? Wer weiß wie die da aussehen 😛
Es bleibt spannend!
Ich glaube „Einfach so aufs Klo gehen“ ist bei Jakob nicht so einfach wie gesagt. Bei all der Reizüberflutung im Indoorspieleland kann ich mir nicht vorstellen, dass er das gebacken bekommen. Da sind nasse Hosen vorprogrammiert … 😅
Das sich beide Brüder etwas näher kommen finde ich auch herzerwärmend. Und Nick ist als Charakter wirklich ein MVP – super vielseitig einsetzbar, so aus Autorenperspektive. 😀
Und dass die beiden Jungs jetzt zusammen Windeln tragen ist natürlich auch cool. 🙂
Hallo Giaco,
super geschrieben, aber das „erwarte“ ich von Dir schon fast –
Auch ich liebe die Art, wie Du es verstehst mit Andeutungen und Ortswechseln kleine „Cliffhanger“ zu bauen, die einen neugierig auf den nächsten Teil machen !
Und so freue ich mich schon jetzt auf den nächsten Teil aus „Kleinfelden“….
LG von Windelspiel
Vielen Dank für dein Lob! Ich erwarte das auch von mir. 😀
Das Pacing, welche Szene wie lange dauert und wann es woanders/wannanders weitergeht ist wirklich eine kleine Kunst. Macht man das zu viel, ist es schwierig der Geschichte zu folgen. Aber macht man es zu wenig, dann ist die Geschichte langweillig zu lesen. Macht Spaß, da das Optimum herauszufinden! 😀