When 2 become 1 (12)
Windelgeschichten.org präsentiert: When 2 become 1 (12)
Ich dirigierte Nic nach Links, als wir aus der Tür seines Zimmers traten. Das war nicht der direkteste Weg zum Büro des Professors. Aber der, in dessen Verlauf man viel von der Klinik sah und möglichst viel Tageslicht abbekam. Ich hatte sehr genau wahrgenommen, wie blass Nic war. Nicht nur im Gesicht, sondern am ganzen Körper. Als hätte er ein Jahr lange die Sonne nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich, und daran mochte ich nicht wirklich denken, verhielt es sich auch genau so. Die Route führte uns also zunächst einmal quer durch das gesamte Stockwerk, das ausschließlich von meiner Stiftung genutzt wurde. Ich ging bewusst langsam, weil ich Nic die Chance geben wollte, sich mit seiner Umgebung vertraut zu machen. Viel Spektakuläres zu sehen gab es eigentlich nicht. Zumindest nicht, wenn man das hier alles kannte. Auf Nic musste der kleine Spaziergang allerdings wirken, wie der Weg in eine neue Welt. Wir hatten bei der Gestaltung unserer Räume und Flure extrem darauf geachtet, möglichst viel Tageslicht ins Gebäude zu bekommen und so gut es ging mit natürlichen Materialien gearbeitet, die alle hier aus der Gegend stammten. Dennoch blieb das hier natürlich ein Krankenhaus, Desinfektionsmittel-Duft inklusive. Ich war mich sicher, dass Nic davon nicht wirklich etwas mitbekam. Kein Achtjähriger nahm bewusst war, wie viel Aufwand in die Gestaltung seiner Umgebung geflossen war. Was ihn aber ganz offensichtlich beeindruckte, waren die Menschen, denen wir begegneten. Das waren bis jetzt vor allem Pflegekräfte gewesen, die unsere Patienten durch die Gänge schoben, mit ihnen zu Untersuchungen gingen, beziehungsweise in offen gestalteten Sozialbereichen spielten, unterrichteten oder sich auf eine andere Art nützlich machten. Wichtigster Wesenszug dieser Menschen: Sie gaben sich größte Mühe, Freundlichkeit auszustrahlen. Jeder Besucher, jeder Patient wurde mit einem freundlichen Lächeln, einem netten Kopfnicken oder einem kurzes Winken bedacht. Winzige Gesten, die vor allem für unsere Trauma-Patienten extrem wichtig waren. Zwei Flure dauerte es, bis diese allesamt ultrakurzen Begegnungen bei Nic Wirkung zeigten. Sein Griff um meine Hand wurde lockerer. Schritt für Schritt wurden seine Bewegungen flüssiger. Statt schüchtern und misstrauisch in meinem Windschatten zu bleiben, gingen wir bald gleichauf. Ich konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie aktiv Nic seine Umgebung scannte. Nichts blieb ihm verborgen. Natürlich auch nicht der atemberaubende Blick auf die Stadt, der sich uns beim Übergang in den nächsten Gebäudeteil bot. Edmonton war gerade dabei, zu erwachen. Es war bitterkalt, obwohl der Sonne keine einzige Wolke im Weg stand. Winter in Kanada. Nic blieb stehen. Wollte die Stadt sehen. Wollte sehen, wo er hier gelandet war. Wollte vielleicht auch noch die Sonne einen Moment länger auf seinem Gesicht spüren. Ich spürte seine Nervosität. Seine Angst. Sein Misstrauen. Aber auch den winzigen Funken Hoffnung, der sich aufmachte, Besitz von diesem kleinen Kerl zu ergreifen. Noch ein paar Stunden, kleiner Mann. Dann kriegst du vor lauter Staunen den Mund nicht mehr zu. Edmonton war nur der Anfang. Der Anfang eines neuen Lebens.
Als wir schließlich im Büro von Professor Eissler eintrafen, waren wir locker 20 Minuten zu spät. Ein Problem war das nicht. Denn der Mediziner hatte auf den ersten Blick gesehen, dass die Verspätung wichtig gewesen war. Vor allem für Nic. Er war fast 15 Minuten an den großen Scheiben zu Stadt gestanden. Stumm. Und doch so voller Interesse. Nicht ich hatte das Tempo vorgegeben, sondern er. Wieder so ein magischer Moment, der uns beide wieder ein Stück näher gebracht hatte. Ich spürte, dass in Nic nun einen Tür einen Spalt weit offen stand. Es war nur ein Spalt. Aber mehr brauchte ich auch nicht. Der Rest würde ganz von selbst kommen.
Erst kurz vor dem Büro des Professors spürte ich, wie Nic wieder einen Schritt zurück machte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sein Griff wurde fester, er war jetzt wieder hinter mir. In Sicherheit. Professor Eissler störte das nicht im Geringsten. Er wusste aus meinen Aufzeichnungen und dem ihm vorliegenden Labortwerten sehr genau, wie es um Nic stand und was er im Augenblick brauchte. Unser Problem: Wir mussten in den nächsten Stunden eine ganze Reihe von vorgeschriebenen Untersuchungen durchführen, ohne die wir erstens Franziska Endermann nicht los wurden und ich zweitens die keine Chance hatte, die dauerhafte Vormundschaft für Nic zu bekommen. Bislang war das alles nur vorläufig. Wir musste da deshalb jetzt durch. Alle gemeinsam. Es gab in diesem Moment nichts, was ich Nic hätte ersparen können. Deshalb unternahmen wir gar nicht erst den Versuch, vom nun folgenden Gespräch abzulenken. Er würde eh keinen Zentimeter von meiner Seite weichen. Also nahm ich in einem der bequemen Sessel des Professors Platz und zog Nic auf meinen Schoß. Der versuchte instinktiv, dem Professor den Rücken zuzuwenden, ließ dabei aber ein Stück Sichtachse frei. Gerade genug, um den Professor im Auge behalten zu können. “Habt ihr’s bequem?”, fragte der Professor mit seiner ruhigen, besonnenen Stimme. Ich nickte. “Du auch, Nic?” Keine Reaktion. Das war auch nicht wichtig. Es ging vor allem darum Nic zu signalisieren, dass er ein wichtiger Teil dieses Gespräches war. “Bevor wir gleich loslegen, habe ich hier die aktuellsten Laborwerte!”. Er reichte mir einen kleinen Tablet-Computer, den ich bewusst so hielt, dass Nic ebenfalls auf das Display schauen konnte. Die Zahlen waren für ihn natürlich völlig unverständlich. Für mich nicht. Und für den Professor natürlich ebenfalls nicht. “Wie du sehen kannst, Josh, kam Nic hier mehr oder weniger völlig dehydriert an, seine Glucosespeicher waren fast nicht mehr messbar! Seine Nierenfunktion war kritisch, die Leberwerte wegen der hoch dosierten Medikamente besorgniserregend!” Ich nickte. “Inzwischen haben sich beinahe alle relevanten Laborwerte wieder positiv entwickelt, ohne allerdings im Normbereich zu sein!” Das war der Versuch, Optimismus zu verbreiten, obwohl Nics Gesundheitszustand nach wie vor nicht gut war. “Flüssigkeit und Gluscosespeicher sind erstmal kein Problem mehr. Sorgen machen uns die Entzündungswerte insgesamt und die Auswirkungen des massiven Vitamin-D-Mangels, den wir festgestellt haben!” Auch das überraschte mich nicht. Nic hatte die letzten sechs Monate quasi ausschließlich in geschlossenen Räumen verbracht, ohne echte medizinische Intensivbetreuung. In Kombination mit der falschen Ernährung und psychischem Stress führt das zwangsläufig zu einem massiven Vitamin-D-Mangel. Und der war meist Ursache für Konzentrationsschwächen, Wachstumsstörungen, Knochenschäden und diversen anderen Problemen, die man bei einem Achtjährigen auf keinen Fall gebrauchen konnte. Nic hatte vor allem mit den Konzentrationsproblemen zu kämpfen und war seit dem Unfall quasi nicht mehr gewachsen. Alles mehr oder weniger die Folge der “Betreuung” durch Franziska Endermann.
Ich schluckte meine Wut herunter. Das führte jetzt zu nichts. Ich stelle lediglich eine Frage: “Was davon ist reversibel?” Der Professor schwieg. Lange. Wägte seine Antwort offensichtlich sehr genau ab. “Wir müssen vor allem das CT abwarten!”, begann er, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen. “Aber ich gehe davon aus, dass Nic den geistigen Entwicklungsrückstand mittelfristig komplett wird kompensieren können. Aber ihm “fehlt” einfach ein Jahr. Mindestens. Körperlich wird er immer, aber das ist lediglich eine grobe Schätzung, rund 10 Prozent hinter dem liegen, was ohne den Unfall möglich gewesen wäre!” Kurze Pause. Ich ging im Kopf durch, das der Professor gesagt hatte. Er war, wie immer, sehr ehrlich gewesen. Falsche Hoffnungen waren das Schlimmste, was man als Mediziner vermitteln konnte. Für Nic hieß das: Der Unfall und seine Folgen hatten ihn in seiner geistigen und emotionalen Entwicklung mindestens ein Jahr zurückgeworfen. Vielleicht sogar um zwei Jahre. Körperlich würde er sich davon wahrscheinlich nie ganz erholen, immer nicht ganz so leistungsfähig sein, wie er es wäre, wenn das Haus seiner Eltern nicht in die Luft geflogen wäre. Klang alles frustrierend, war es aber im Grunde gar nicht. Denn Professor Eissler hatte explizit nichts von bleibenden Hirnschäden gesagt. Und auch nicht von massiven körperlichen Einschränkungen. Verschweigen würde es so etwas aber niemals, das wusste ich. Hieß also: Nic war körperlich mit einem blauen Auge davongekommen. Seelisch sicher nicht. Ich ließ einen Funken Optimismus zu, bevor ich den Professor wieder ansah. Und fand, zu meiner Erleichterung, in seinem Gesicht die gleiche Gefühlsregung. Na also. Dann konnten wir ja loslegen.
“Das Programm sieht jetzt so aus:”, fuhr der Professor fort. “Alles, was wir an Laborwerten ermitteln konnten, haben wir beisammen! Jetzt fehlt noch ein CT, ein EEG, ein kleiner Belastungs- und Reaktionstest bei den Physios, die Leistungseinstufung der Psychologen und zum Schluss noch die Sache mit dem Belastungstest Blase/Darm, über den wir gesprochen haben. Wenn wir alles wie geplant hinbekommen, treffen wir uns hier um 16 Uhr zur Abschlussbesprechung. Ihr sitzt dann gegen 17 Uhr im Shuttle zum Flughafen und trefft dort um 18 Uhr Franziska Endermann zur Übergabe! Alles klar?” Glasklar, Doc! Also mir zumindest. Der arme Nic hatte in den letzten 10 Minuten ziemlich sicher nur Bahnhof verstanden. Wenn ich die Signale seines Körpers richtig deutete, war er deshalb auch entsprechend angespannt. Allerdings längst nicht so verkrampft, wie noch bei der Ankunft.
Weil’s nur zwei Türen weiter ging, blieb Nic wo er war und ich trug ihn die paar Schritte. Das schien ihm Sicherheit zu geben. Der Radiologe, der die riesige CT-Röhre steuerte, würde erst in knapp zehn Minuten Zeit für uns haben. Das ließ mir genug Luft, Nic auf das vorzubereiten, was gleich kommen würde. Ich ersparte uns beiden sämtliche Floskeln und Ausflüchte und kam sofort zum Punkt: “Die Untersuchung, die wir gleich machen werden, findet vor allem in dieser Röhre statt!”, sagt ich zu Nic und zeigte auf das Elektronik-Monster hinter der Scheibe. “Das ist eigentlich total einfach: Wir legen dich auf diese dünne Gummimatte, dann fährst du wie auf einem Schlitten in die Röhre und bist fünf Minuten später wieder draußen! In der Röhre wirst du lediglich ein paar Geräusche hören. Sonst nichts. Wenn du magst, kannst du sogar die Augen zumachen!” Ich hatte versucht, nicht allzu begeistert zu klingen. Dazu gab es überhaupt keinen Grund. Der Computer-Tomograph war kein Spaß. Selbst gestandene Erwachsene hatten Bammel vor dem Ding. Vor allem, weil es da drin so eng war. Das war sicher nicht das Problem für meinen spindeldürren Bruder. Aber er musste fast fünf Minuten ohne mich auskommen, konnte sich lediglich an meiner Stimme “festhalten”!
Nic hatte mir aufmerksam zugehört. Immer wieder war dabei sein Blick zur CT-Röhre geglitten. Ich konnte sehen, dass ihn die Vorstellung quälte, alleine da rein zu müssen. Konnte sehen, wie er einen Ausweg suchte und ihn natürlich nicht fand. Ich war mir relativ sicher, dass ich Gefahr lief, ihn in der Röhre wieder zu “verlieren”. Da kam mir eine Idee. “Ist Dieter eigentlich noch in deiner Tasche?”, fragte ich vorsichtig, ohne Nic dabei wirklich anzusehen. Natürlich war Dieter in der Tasche. Aber Nic musste ja nicht wissen, dass ich das wusste. Ganz kurz wirkte Nic ertappt, erkannte dann aber ebenfalls die Chance, die Fahrt in die Röhre irgendwie zu überstehen. Dieter würde das schon machen. Oder besser: der Schnuller in Dieters geflicktem Stoff-Panzer. “Nic, das ist und bleibt eine Ausnahme, okay?” Den strenge Ton nahm er mir ziemlich sicher nicht ab. Von mir aus sollte er doch Schnullern, so lange er wollte. Hauptsache die Zeit im CT würde ihn nicht noch weiter belasten. Trotzdem war ich noch nicht fertig mit dem erzieherischen Teil. “Und wir müssen den Radiologen noch fragen, ob du überhaupt mit dem Ding in die Röhre darfst!” So lange Nic nicht auf einen Schnulli aus Edelstahl bestand, durfte er das ziemlich sicher. Ich wusste das, wollte es aber meinem kleinen Bruder nicht allzu leicht machen. Wie gesagt, eigentlich war mir der Schnuller in der aktuellen Situation völlig egal. Aber irgendwann musste ich ihm das Ding auch wieder abgewöhnen. Und das würde schwerer werden, je selbstverständlicher er den Schnuller benutzen durfte.
Keine 10 Minute später lag Nic auf der Liege vor der CT-Röhre. Wegen der Knöpfe und dem Reisverschluss an den Hosenbeinen hatte ich ihm die Latzhose ausziehen müssen. Kalt würde ihm dennoch nicht werden. Die Tom & Jerry war in dem gut geheizten Raum warm genug. Dieter hatte ich an mich genommen, den Schnuller hatte Nic in der linken Hand. Wer an den ran wollte, musste ihm wahrscheinlich die Hand abreißen. Der Sauger war jetzt Nics Halt. “Los jetzt, rein damit!”, sagte ich zu ihm, während ich dem Radiologen das Zeichen gab, dass es losgehe konnte. Nic schob sich blitzschnell den Schnuller in den Mund und schloss die Augen. Genau so hatte wir das ausgemacht. Ein paar Augenblicke später verschwand er komplett in der Röhre. Über Sensoren in der Liege konnte ich sehen, dass er verhältnismäßig entspannt war. So lange er den Schnuller im Mund hatte und die Augen geschlossen hielt, würden wir keine Probleme kriegen. 20% des Scans abgeschlossen, informierte ein Display, das zu mir ausgerichtet war. “Du machst das super, mein Großer!”, sagte ich leise in das kleine Mikrofon, das meine Stimme direkt in die Röhre übertrug. 40%. “Fast die Hälfte geschafft!”. Der Radiologe hatte den Blick starr auf die vier Monitore gerichtet, die vor ihm aufgebaut waren und sah sehr, sehr zufrieden aus. Die Daten, die das CT lieferte waren offensichtlich von guter Qualität. Weil Nic absolut still hielt. “60% Nur noch knapp 2 Minuten!” Aus dem Augenwinkel registrierte ich, das Nics Herzfrequenz und der Puls langsam anstiegen. Kein Wunder, das Gerät arbeitete sich von den Beinen hoch zu Nics Kopf. Entsprechend wurde es in der Röhre immer wärmer und lauter. “80%, Superman! Endspurt! Lass dich nicht von den Geräuschen ärgern. Die sind gleich vorbei!” Ich war mittlerweile aufgestanden und bewegte mich auf die Röhre zu. Sobald das Display 100% zeigte, würde ich Nic da rausholen. 90%. 95%. Puls und Herzschlag waren jetzt kurz vor dem roten Bereich. Keine Gefahr für Nic. Aber für die Qualität der Scans. 98%. Jetzt sprang das Display von rot auf grün. 100%. Scan abgeschlossen! Ich entriegelte die Liege manuell und zog Nic so schnell ich konnte aus dem CT. Er war bleich, hatte die Augen fest zusammen gekniffen und schnullerte, als ging es um sein Leben. Ich löste die Halteriemen mit denen wir ihn fixiert hatten und nahm in auf den Arm. Sofort öffnete er die Augen und klammerte sich an mir fest. “Bleib ruhig, Tiger! Es ist vorbei! Es hat super geklappt!” Ich spürte sein Zittern. Spürte, wie er versuchte, die Anspannung loszuwerden. Ich ging langsam auf und ab, summte jede Melodie aus meiner Kindheit, die mir einfiel. Gab ihm die Zeit, die er brauchte. 10 Minuten später schien das Schlimmste überstanden. Nic hing schlaff in meinem Arm und blickte müde durch die Scheibe zum Radiologen. Das alles musste ihn unendlich viel Kraft gekostet haben. Ich angelte seine Hose von einem Stuhl an der Wand und nahm ihn mit auf die andere Seite der Scheibe. Anziehen würde ich ihn später. Jetzt mussten wir beide erstmal raus hier. Weg von diesem Riesen-Ding. “Hast du Lust auf einen Kakao?”, fragt ich in Richtung meiner Brust, wo Nic gerade seinen Kopf hin eingedreht hatte. Ein mattes Nicken. Perfekt. Dann war jetzt Zeit, mal den Aufenthaltsbereich der Station zu testen. Wir hatten 20 Minuten, bevor mir zur nächsten Untersuchung los mussten. Das würde nicht nur für einen Kakao, sondern wahrscheinlich auch noch für ein Croissant reichen.
Der Aufenthaltsbereich, das waren insgesamt vier ehemalige Patientenzimmer, die wir vor ein paar Jahren komplett entkernt hatten. Wir hatten die stillgelegte Station der Klinik gerade erst übernommen und damit die finanziellen Ressourcen meiner Stiftung bis ans Limit ausgereizt. Ursprünglich gestartet war ich ja mit dem Wunsch, schwerkranken Kindern Wünsche zu erfüllen. Und dafür braucht man üblicherweise keine Immobilien. Es kam anders und so hatten wir sofort zugeschlagen, als uns die Station von der Stadt angeboten wurde. Keine Pacht, aber wir musste für Ausstattung und Personal aufkommen. Gerade mal für knapp ein Jahr reichten dafür die finanziellen Ressourcen der Stiftung. Hätte ich mein Privatvermögen eingesetzt, vielleicht noch ein Jahr länger. Ich war damals wohlhabend. Aber weit davon entfernt, reich zu sein. Dann war Steven aufgetaucht. Ein junger Anwalt, der gerade ein paar spektakuläre Fälle gewonnen und sich damit finanziell unabhängig gemacht hatte. Er half mir nicht nur, die Umbauarbeiten auf der Station zu stemmen, sondern stockte auch das Stiftungsgeld auf und professionalisierte die Arbeit des Teams. Dann machte er sich daran, aus zwei wohlhabenden Kanadiern zwei reiche Kanadier zu machen. Er investierte in Immobilien und Startups, hatte wie eigentlich immer den richtigen Riecher und schaffte es, unseren Einsatz in gerade Mal drei Jahren zu vervielfachen. Das Geld floss fast vollständig in die Stiftung. Für uns hatten wir ja mehr als genug. Seitdem arbeiteten wir beide fast ausschließlich für die Stiftung. Steven war der Organisator, ich kümmerte mich aktiv um Kinder und Jugendliche.
Es war nicht viel los, als Nic und ich in den großen, hellen Raum kamen. Die meisten Patienten waren jetzt bei Untersuchungen, wurden therapiert oder bekamen Unterricht. Erst nach dem Mittagessen verlagerte sich das Leben der Station hierher. Besuch bekam eigentlich niemand der maximal 15 Patienten, die wir maximal gleichzeitig hier betreuen konnten. Die meisten waren Waisen oder längst von ihren Eltern aufgegeben worden. Aktuell waren mit Nic acht Kinder und drei Jugendlich hier. Parallel mit Nic und mir kam auch ein Team aus Physiotherapeuten in den Raum, die sich mit Getränken und Snacks versorgten und sich dann in einer der zahlreichen Sitzgruppen über ihre Tablets beugten. Teambesprechung. Lara, die Leiterin der Physio-Truppe, würden wir später treffen. Ich grüßte das bunte Häufchen Spezialisten freundlich und suchte Nic und mir eine Ecke, in der wir es uns bequem machen konnten. Der Raum war bewusst offen und kommunikativ gestaltet worden. Im Zentrum befand sich eine Art Selbstbedienungs-Café, das neben Getränken und Snacks auch Spiele, Bücher, Tablets und Spielzeug bereit hielt. Im Raum verteilt befande sich Tische, Stühle, Sessel und Sitzsäcke in allen Größe, Formen und Farben. Es gab Flatscreens, die von der Decke hingen, Tafeln, Kletterwände und diverse XXL-Bauklötzchen aus Stoff und Gummi, die sich von den richtigen Experten zu effektiven Therapiegeräten umfunktionieren ließen. 5 in sich etwas abgeschlossene Sitzgruppen machten den Raum komplett. Sie wurden vor allem von den Spezialisten-Teams als Besprechungsräume genutzt. Ich entschied mich für den “Dschungel”, eine mit Seilen. Hängematten, Schaumstoff-Baumstämmen, großen Stofftieren und einem großen Bällebad sehr kuschelig eingerichtete grüne Oase, die von unseren mobilen Patienten intensiv zum Klettern und Toben genutzt wurde. Ich setzte Nic in einen weichen Sessel, der so in eine der Wände integriert war, dass man das Gefühl bekam, unter einer überdimensionalen Baumwurzel zu sitzen. Warum der Platz unter der Wurzel? Weil Nic mich dort jederzeit sehen konnte. Und zwar auch dann, wenn ich kurz zum Tresen ging, um uns mit ein paar Getränke und Leckereien zu versorgen. Soweit ließ er das alles problemlos mit sich machen. Natürlich war er erschöpft und die Panik aus der CT-Röhre steckte ihm in den Knoche. Das hieß aber noch lange nicht, dass er nicht mitbekam, wo er hier gelandet war. In einem ziemlich geräumigen Abenteuer-Spielplatz. Dafür nahm er es ganz offensichtlich in Kauf, sich ein paar Meter von mir zu entfernen. Es gab schlechtere Nachrichten, fand ich. “Ich gehe kurz in die Küche!”, sagte ich betont beiläufig und zeigte dabei in Richtung des hell beleuchteten Tresens “und hole uns was zu Trinken, okay?” Ein Nicken. “Magst du den Kakao warm?” Heftiges Kopfschütteln. Okay. Wieder was gelernt. Kein warmer Kakaoo. “Ein oder zwei Croissants?” Ich bekam zwei Finger zur Antwort. Wunderbar. Das CT-Abenteuer hatte ihm also nicht den Appetit verdorben. Bevor ich lostigerte war ich kurz versucht, ihn dazu zu bewegen, den Schnuller aus dem Mund zu nehmen. Entschied mich aber dagegen. Essen, Trinken und Schnullern würde eh nicht funktionieren. Er musste das DIng also eh gleich rausrücken.
Fünf Minuten später war ich zurück, in der Hand ein kleines Tablett mit einem große Glas Kakao, einer Tasse Kaffee, zwei Croissants und einer kleinen Schale mit frisch geschnittenem Obst. Der einzige der fehlte war Nic. Der Platz unter der Wurzel war leer. Im Bällebad konnte er auch nicht sein, das hätte ich gehört. Auf meinem Gesicht machte sich ein Lächeln breit. Er hatte sich also versteckt. Wollte spielen. Mit mir. Gut so. Sehr gut sogar. Wieder ein winziges Stück Normalität. Was Nic nicht wissen konnte: Ich war mir ziemlich sicher, wo er sich versteckt hatte. Ich hatte diese Raum geplant und mit gebaut, kannte also jede noch so kleine Ecke. Und im “Dschungel” gab es exakt drei Möglichkeiten, sich zu verstecken. Zwei hatte ich bereits ausgeschlossen. Dennoch ließ ich mich gerne auf das Spiel ein. Suchte hinter Stühlen, Deko-Artikeln, unter großen Stofftieren, in jeder Ecke. Dabei sparte ich nicht mit lautstarken Kommentaren, wo ich Nic vermutete. Nach ein paar Minuten ließ ich mich mit einem theatralischen Seufzen auf einem der Stühle nieder und gab scheinbar auf: “Es ist hoffnungslos. Wahrscheinlich ist Nic tatsächlich noch bei der Untersuchung im CT. Hab ich ihn doch glatt dort vergessen! Schade um den Kakao und die Croissants. Na ja, dann muss ich die halt selbst essen!” Ich griff zu einem der kleinen Croissants und führte es betont langsam zu Mund. Kurz bevor ich hineinbeißen konnte, vernahm ich ein empörtes Brummen, das von der Spitze des halbhohen Baumstamms kam, der direkt neben dem Tisch stand. Der war hohl und innen mit Klettergriffen ausgestattet. Mit ein bisschen Geschick war es so möglich, nach oben zu klettern. Dort gab es eine kleine Plattform, hinter der man sich ganz vorzüglich verstecken konnte, wenn man ein schmächtiger Achtjähriger war. Genau dort hatte ich Nic vermutet. “Hoppla, gibt’s hier etwa Bären?” Gespielte Ahnungslosigkeit. Statt einer Antwort erschienen erst ein paar blonde Haare und dann Nics schmales Gesicht über der Kante des Baumstamms. Hinter dem Schnuller ein freches Lachen. Ein Lachen, das mich sofort verzauberte. Es war das erste Lachen seit Nics Ankunft in Kanada. Und wahrscheinlich seit sehr langer Zeit. Ein Lachen, das sich in meine Erinnerung brannte. Unauslöschlich. Niemals würde ich diesen Moment vergessen. Der Moment, in dem mein kleiner Bruder sein Lachen wiederfand!
Ich sprang vom Stuhl und war mit einem Satz bei Nic, pflückte ihn von seinem Hochsitz und warf ihn mir über die Schulter. “Tatsächlich. Ein Bär!”, sagte ich grinsend, während ich mit der freien Hand vorsichtig begann, ihn am Bauch zu kitzeln. “Muss aber noch ein Jungtier sein. Viel zu leicht für einen kanadischen Grizzly!” Ich ließ Nic locker auf meiner Schulter auf und ab wippen, während er kichernd versuchte, meinen Kitzel-Fingern zu entkommen. “Mal sehen, ob wir für den kleinen Bären was zu Essen finden. Ein bisschen rohen Fisch, vielleicht?” Das Kichern wich einem langgezogenen “Ihhhhhhh”, das hinter dem Schnuller hervorkam. “Ach kein Fisch? Was denn dann? Bären essen doch Fisch. Oder etwa nicht?” Ich blieb stehen und sah Nic in die Augen. Insgeheim hatte ich die vage Hoffnung, dass er mir antworten würde. Mit mir sprechen würde. So weit waren wir aber noch nicht. Er schüttelte angewidert den Kopf und zeigte auf den Tisch mit den Croissants. Immerhin: Das Lachen blieb. Ich versuchte mit aller Kraft, die Tränen zu vermeiden. “Ah, Bären-Croissants. Natürlich!” Mit drei schnellen Schritten war ich zurück am Tisch, wirbelte Nic von meiner Schulter und hatte ihn wenige Sekunden später auf einem Kinderstuhl platziert, den er schon aus seinem Zimmer kannte. Ich platzierte mich neben ihn und brachte so meinen Körper zwischen Nic und die Croissants. “Nicht so schnell, junger Bär!” Ein kaum wahrnehmbares Aufflackern der Unsicherheit in Nics Augen brachte mich kurz aus dem Takte. “Meinst du, der hungrige Bär kann beim Essen auf den Schnuller verzichten?” Konnte er. Ein letztes Schnuller, dann landete das feuchte Plastik-Teil in Nics Hand. Ich hatte in der Zwischenzeit Dieter aus der Tasche der Latzhose geangelt, die hinter uns auf einem Sitzsack lag und legte den Stoff-Marienkäfer neben Nic. Der steckte den Schnuller in Dieters Bauch und verschloss den Reißverschluss sorgfältig. Zurück in der Hosentasche wollte er ihn aber nicht mehr haben. Ganz offensichtlich hatte er sich zwischenzeitlich mit der blauen Tom&Jerry-Strumpfhose angefreundet. Mir war’s egal. Es war auf der gesamten Station warm genug. Und so landete nicht nur Dieter in Nics Rucksack, sondern auch die Tweed-Latzhose. Alternativlos waren allerdings die Hüttenschuhe, die ich nach dem CT-Scan mit hierher genommen hatte. So lange ich Nic auf dem Arm gehabt hatte, war das kein Problem. Es gab allerdings die eiserne Regel, dass mobile Patienten aus versicherungstechnischen Gründen geeignete Hausschuhe tragen mussten. Keine Diskussion möglich. Deshalb griff ich mir nacheinander Nics Füße und steckte sie in die bunten Hausschuhe. Fertig. Konnte weitergehen. Ran an den Kakao und die Croissants. Mein Kaffee war inzwischen kalt. Egal. Sollte ja positive Auswirkungen aufs Aussehen habe. Also runter damit.
Nic brauchte für die gut doppelte Menge Kakao nur unwesentlich länger und hatte wenige Augenblicke später bereits das erste Croissant weggeatmet. Nummer zwei folgte unmittelbar danach. Die Kombination aus Fett, Kohlenhydraten und Zucker wirkte mehr oder weniger sofort. Nic bekam wieder Farbe im Gesicht, was in Kombination mit dem nach wie vor sichtbaren Lächeln wundervoll aussah. “Noch einen Kakao?” fragte ich sicherheitshalber und war nicht überrascht, dass Nic begeistert nickte. Kein Problem, keine zwei Minuten später stand die nächste Portion vor ihm. Sollte er doch trinken, so viel er wollte. Nach dem EEG stand das Mittagessen auf dem Programm und vorher war eh die nächste Windel fällig. Ich war mir sicher, dass die dicke Seni locker so lange halten würde, egal wie viel Nic jetzt trank. Praktisch mit dem letzten Schluck Kakao meldete sich mein Handy-Timer. Zeit zum EEG aufzubrechen. “Bist du fertig?”, fragte ich Nic und gab mir dabei große Mühe, keine Hektik aufkommen zu lassen. Nic wischte gerade mit dem Handrücken die Kakao-Reste von seinen Lippen und schmierte die Kakao-Rückstände an der Hand im Anschluss achtlos auf seine Strumpfhose. Ich musste innerlich grinsen. Diese schlechte Angewohnheit hatte unsere Mutter bereits bei mir zum Wahnsinn getrieben und ich war mir sicher, dass auch Nic unzählige Male ihren Vortrag zum Thema “Benutz bitte eine Serviette” hatte anhören dürfen. Der Erfolg war schon in meiner Kindheit überschaubar gewesen. Ich ignorierte also die beiden frischen Flecken auf der Strumpfhose und freute mich umso mehr über sein Kopfnicken. Konnte also losgehen. “Wunderbar. Dann lass uns doch mal schauen, ob in diesem kleinen Bärenkopf alles dort ist, wo es hingehört!”
Die EEG-Untersuchung war nicht halb so “anstrengend”, wie der Aufenthalt in der der CT-Röhre. Im Gegenteil. Nic fand nach anfänglicher Skepsis sogar schnell seine Freude an der überdimensionalen Badehaube mit den unzähligen Elektroden und Kabeln, die er verpasst bekam. Das Ding konnte Hirnströme messen und auf Displays und einem lange Streifen Endlos-Papier sichtbar machen. Die junge Medizini-Technische-Assistentin, die Nic verkabelte, kam aus Indien und war alleine deshalb für Nic schon Grund genug, geduldig still zu halten. Vor knapp zwei Stunden hätte ich es ausgeschlossen, dass Nic sich in den nächsten Wochen freiwillig von niemandem anderem außer von mir würde anfassen lassen. Aber Padme, so hieß das indische Wunderkind, hatte von der ersten Sekunde an Zugang zu meinem kleinen Bruder. Bei der Installation des EEG-Ungetüms auf Nics Kopf saß er noch auf meinem Schoß, später durfte Padme ihm dann sogar die Strumpfhose sowie den Body aus- und wieder anziehen, um zusätzliche Messpunkte auf seinem Körper zu verteilen. Die würden erst später beim Blasen- und Darm-Belastungstest wirklich gebraucht, konnten aber bereits jetzt nicht schaden. Außerdem wusste man ja nie, ob Nic heute Nachmittag genau so geduldig sein würde. Ohne Hektik, aber mit einer offensichtlich großen Routine hatte sie Nic ruckzuck wieder angezogen. Alleine für die Druckknöpfe des Pflegebodys brauchte ich eine Ewigkeit, Padme schaffte es in der gleichen Zeit sogar, Nic die Strumpfhose wieder anzuziehen und den drahtlosen Empfänger mit einem Gürtel um seine Hüfte zu binden, der die Daten der Sensoren an den EEG-Kasten an der Wand übertragen würde. Das Ding war nagelneu und war eine Riesen-Erleichterung für unsere Ärzte und Patienten. Statt immer einen Riese-Apparat an Kabeln hinter sich herzuschleifen, ließen sich mit dem drahtlosen EEG viel genauere Messungen vornehmen, da die Daten der Patienten auch in Bewegung aufgezeichnet werden konnten.
Mich interessierte zunächst aber vor allem, warum Padme aus dem Stand Nics Vertrauen genoß. Ich war ihm über 24 Stunden nicht von der Seite gewichen und war gefühlt noch lange nicht so “nah” an ihm dran, wie diese junge Inderin. Das war alleine schon aus psychologischer Sicht spannend. Meine Fragen musste aber noch kurz warten. Erst war Nic dran. Padme zeigte ihm, dass er sich neben mich auf eine weiche Liege legen sollte. Mindestens 20 Minuten wären gut. Möglichst ohne etwas zu tun. Ich sah Padme an, wie skeptisch sie war. Ein Achtjähriger, der 20 Minute einfach nur ruhig liegen bleibt? Das war in ihren Augen fast ausgeschlossen. In meinen eigentlich auch. Unsere einzige Chance: Dieter. So viel zum Thema: Schnuller nur in der Nacht. Auf die Schnelle fiel mir aber nichts Besseres ein. Ich fummelte Nics Schnulli als aus Dieters Eingeweiden, spülte ihn kurz an einem Waschbecken in der Ecke des Raumes ab und hielt ihn vor Nics Geschicht. “Hey, kleiner Bär! Meinst du du schaffst es, hier 20 Minuten mucksmäuschenstill liegen zu bleiben, wenn der hier dir dabei hilft?” Ein unsicherer Blick zu Padme. Ein sehnsüchtiger Blick zu seinem Schnuller. Dann ein schnelles Kopfnicken. Padme reagierte sofort. Sie stellte einen Digital-Timer mit großem Display auf 20 Minuten und platzierte das Ding so, dass Nic die Ziffern genau im Blick hatte. “Du darfst aufstehen, wenn der Timer auf 0 steht und piepst! Abgemacht?” Wieder ein Nicken und schon hatte Nic den Schnuller im Mund. Zeitgleich begann der Timer, rückwärts zu zählen und der EEG-Drucker, langsam Endlos-Papier auszuspucken. Nic schnullerte und war ganz offensichtlich mehr als entspannt. Ich bot Padme ein High-Five an, sie schlug ein. Zeit, für ein Gespräch von Psychologe zu MTA.
Padme lächelte, als ich begann, sie mit meinen Fragen zu löchern. Ein wissendes Lächeln. Ich war mir sicher, dass sie diese Fragen nicht zum ersten Mal hörte. Und ich war mir auch sehr sicher, dass es kein Zufall war, dass Padme in dem Team gelandet war, das sich um Nic kümmerte. Der Professor überließ eigentlich nie etwas dem Zufall. Das Lächeln wich einer großen Ernsthaftigkeit. “Mr. Mayer, meine Antworten werden wahrscheinlich nicht so ganz in ihr psychologisches Koordinatensystem passen. Ich kann Sie also nur bitten, den Dr. phil. mal kurz stecken zu lassen!”. Okay, sie kam schnell zum Punkt. Das mochte ich, auch wenn es so gar nicht zu meinem Weltbild einer zurückhaltenden Inderin passte, Dr. phil. hin oder her. “Dr. wer?”, gab ich zur Antwort und bestätigte damit, dass Titel und Schulmedizin an dieser Stelle keine Rolle spielten. “Und bitte nennen Sie mich Phil. Ich bin hier als Angehöriger eines Patienten. Nicht als der Gründer einer Stiftung, bei der sie arbeiten!” Zack. Direkt konnte ich auch. Wir waren also quitt. Und Padme legte los. “Wichtig für alles, was ich Ihnen an Erklärungen liefern kann ist: Ich habe zehn Brüder. Nach meiner Schwester und mir kamen in meiner Familie ausschließlich Jungs zur Welt. Und noch dazu mit einigem Abstand. Meine Schwester war sieben, ich sechs, als unser ältester Bruder geboren wurde. Dann kam fast im 15-Monats-Rhythmus jeweils ein weiterer Bruder!” Sie legte eine kurze Pause ein. Ich sagte nichts. Warum auch. Zehn Brüder. Wenn sich jemand mit Jungs, bzw. jungen Männern auskannte, dann Padme. Soviel war jetzt schon klar. “Meine Schwester und ich fingen sehr schnell an, Aufgaben meiner Mutter zu übernehmen. Sie konnte ja nicht überall gleichzeitig sein. Um in all dem männlichen Trubel bestehen zu können, lehrte sie uns, wie man Jungs lenken konnte, ohne dabei körperlich stärker zu sein, oder gar dominant auftreten zu müssen!” Also doch Psychologie. Hatte ich mir doch gedacht. Aber eben nichts, das in Büchern stand. Obwohl es dort dringend hingehörte. Das “Wissen” meiner Mutter basiert auf dem Glauben, dass Männer von Natur aus das starke Geschlecht sind und in dieser Rolle extrem sensibel auf weibliche Signale reagieren. Stark heißt in diesem Fall explizit nicht, dass Männer mehr wert sind. Sie können nur nicht aus ihrer Haut. Männer müssen beschützen. Müssen stark sein. Und wenn man als Frau weiß, welche Signale welche “Knöpfe” drücken, lassen sich damit Jungs, Teenager und sogar gestandene Männer lenken. Wichtig: Lenken heißt nicht, ihren Willen zu brechen!” Soweit konnte ich ihr folgen. Auch als Psychologe.
“Ich habe von meiner Mutter ein Basis-Setup erlernt, mit dessen Hilfe ich bis heute jeden meiner Brüder “lenken” kann. Je jünger, desto einfacher. Im Laufe meiner Ausbildung habe ich dann gemerkt, dass das eigentlich bei allen Männern funktioniert. Weltweit. Und sogar bei Kindern, deren Wahrnehmung eigentlich durch ein Traum schwer gestört ist!” Ich war fasziniert. Von dem was Padme sagte. Und von dem, was sie tat. Denn während sie mit mir sprach, behielt sie Nic permanent im Blick und stellte immer wieder kurz Blickkontakt zu ihm her. In den Phasen dazwischen berührte sie ihn immer wieder. Scheinbar beiläufig. Zufällig. Je länger wir sprachen, desto deutlicher wurde allerdings, dass da nichts zufällig geschah. Man konnte nach Padmes Berührungen beinahe die Uhr stellen. Mal streifte sie mit ihrem Handrücken kurz seinen Kopf und zwar genau dort, wo sich bei Babys die Fontanelle befindet, dann berührte sie mit Daumen und Zeigefinger sein rechtes Handgelenk, ein paar Minuten später lag ihre Hand auf Nics Knie, später wischte sie kurz mit dem Zeigefinger über seine kleinen Zehen. Keine der Berührungen war intensiv. Durch die Strumpfhose sicher kaum mehr als ein zarter Hauch. Mehr brauchte es aber auch gar nicht. Es waren Signale und Reize, die nicht für Nics Bewusstsein gedacht waren. Sie gingen tiefer. Viel tiefer.
Der Effekt war ganz erstaunlich. Zu Beginn ließ Nic Padme nicht aus den Augen, wollte ganz offensichtlich keinen ihrer Blicke verpassen. Er lag zwar still, war aber nicht entspannt. Das zeigten die EEG-Displays ganz eindeutig. Als ihn Padmes Berührungen erreichten, kehrte von einem Augenblick zum anderen Ruhe in Nics Kopf ein. Die EEG-Kurven wurden flacher, sein Atem ging langsamer, das mehr oder weniger hektische und intensive Schnullern ging in ein seliges Saugen über. Padme führte Nic so in einen Zustand maximaler Entspannung. Aus fachlicher Sicht war ich mir sicher, dass das eine Kombination aus autogenem Training und Hypnose war. Zumindest teilweise. Zur Ruhe finden. Das war für ein traumatisiertes Kind eigentlich fast ausgeschlossen. Aber eben nur fast. Mit einer Kombination aus extrem starken Medikamenten ließen sich ähnliche Effekte erzielen, das war mir klar. Aber so hatte ich das noch nie gesehen. Abgesehen davon, dass ich als Nics Bruder unendlich dankbar für dieses kleine Wunder war, musste ich dringend mit dem Professor sprechen. Padme musste so schnell wie möglich dauerhaft an unsere Stiftung gebunden werden. Vielleicht konnte sie ihr Wissen ja als Trainerin an unsere Therapeutinnen weitergeben.
Das piepsen des Timers bekam Nic nicht wirklich mit. Er schlief nicht. Aber er war einfach zu weit weg, um das nervige Geräusch wahrzunehmen, das ich nach dem zweiten Piepsen deaktivierte. “Er wird in ungefähr zehn Minuten zurück sein im hier und jetzt!”, erklärte mir Padme, die vor wenigen Augenblicken aufgehört hatte, Nic zu berühren und um ihn herum zu gehen. Es war, als hätte sie die Verbindung zu ihm getrennt. Oder genauer: Sie hatte die Signale reduziert, mit denen Sie Nic so unfassbar sanft beruhigt hatte. Jetzt übernahm sei Bewusstsein langsam wieder die Kontrolle. Und anders als bei einer Ohnmacht oder einem medikamentös ausgelösten Tiefschlaf kam Nic ohne Hektik zurück, war nicht “schlagartig” wieder da, sondern kam langsam an. Die EEG-Kurven lieferten den eindrucksvollen Beweis, wie harmonisch die “Aufwachphase” verlief. Ich versuchte krampfhaft, mir das Chaos, das in meinem Kopf herrschte, nicht anmerken zu lassen. In meiner Rolle als großer Bruder und wichtigste Bezugsperson war ich Padme unendlich dankbar für die letzte halbe Stunde, als Psychologe wollte ich schnellstmöglich verstehen, was sie da genau tat, als Stiftungs-Gründer konnte ich es kaum abwarten, Padmes-Talent für unsere anderen Patienten einzusetzen. Ich schloss kurz die Augen. Immer schön der Reihe nach. Nic hatte natürlich Priorität. Den Rest würde ich mit dem Professor klären.
Ich streichelte Nic vorsichtig über die Stirn. “Na, gut geschlafen?” Ich bekam ein heftiges Kopfschütteln und einen empörten Blick als Antwort. Nic hatte ja wirklich nicht geschlafen. Die Realität war nur für einen kurze Zeitraum nicht so wichtig gewesen. Ich konnte in seinen Augen sehen, dass Nic das erste Mal seit viele Monaten wirklich zur Ruhe gekommen war. Neue Kraft gefunden hatte. Wieder ein kleiner Schritt auf dem Weg zurück ins Leben. “Weiß ich doch!”, beeilte ich mich zu sagen. “Ich glaube, dass du den Schnuller jetzt erstmal nicht mehr brauchst, oder?”, meldete sich Padme, die in der Zwischenzeit Markierungen auf dem Endlos-Papier des EEGs vorgenommen hatte. Nic reagierte sofort auf ihre Stimme und streckte mir nur Sekundenbruchteile später seinen Schnuller entgegen. Wieder ein Punkt für Padme. “Ich muss hier jetzt ein paar Dinge vorbereiten!”, fuhr Padme fort. “Könnt ihr die Wartezeit irgendwie überbrücken?” Nic schwieg. Ich nickte, weil ich längst gesehen hatte, dass es während Padmes kleiner Entspannungs-Übung in Nics Windel alles andere als entspannt zugegangen war. Der Geruch war eindeutig. Und bei der Menge Kakao, die Nic intus hatte, konnte ich mir sehr gut vorstellen, dass selbst die extrem saugfähige Seni inzwischen an ihre Grenzen kam.
Wenn’s nach mir gegangen wäre, hätten wir den Windelwechsel schnell in Nics Zimmer erledigt. Die Privatsphäre meines kleinen Bruders war mir wirklich extrem wichtig. Und ihm sicher auch. Allerdings wurde schnell klar, dass für Padme andere Regeln galten. Und deshalb überraschte es mich auch nicht wirklich, als er auf die weiche Turnmatte in der Mitte des Raumes zeigte. Hier. Ich sollte ihn hier bei Padme wickeln. “Du bist der Boss!” war der einzige Kommentar, der mir darauf einfiel. Entweder gehörte Padm für Nic also ganz offensichtlich zur “Familie”, oder es war ihm herzlich egal, wer ihn beim Wickeln sehen konnte. Instinktiv ging ich von einer Kombination aus beiden Thesen aus. Ich hatte ja selbst gesehen, wie schnell Padme vorhin zu ihm vorgedrungen war. Und ich hatte inzwischen so eine Ahnung, dass Frau Endermann bei der Pflege von Nic nicht sehr feinfühlend agiert hatte. Mehr oder weniger öffentliche Windelwechsel inklusive.
Auf dem Weg zu der hellgrünen Matte trat Padme zu mir und reichte mir zwei große saugfähige Einmal-Unterlagen. “Den wirst du brauchen, denke ich!”. Sie dachte richtig. In Nics Wickelrucksack war nur eine kleine faltbare Matte für den Notfall. Die hatte jetzt noch ein bisschen Pause. Ich breitete die weichen Unterlagen knisternd auf der Turnmatte aus, strich alles glatt und verwandelte das Turngerät so in einen ziemlich kuscheligen Wickelplatz. Fehlte nur noch der Hauptdarsteller. Der hatte sich zwischenzeitlich auf den Rand der Liege gesetzt, auf der ich ihn zurückgelassen hatte und fummelte gedankenverloren am Verschluss des Gürtels herum, der den drahtlosen EEG-Receiver an seinem Körper fixierte. Das Ding störte ihn nicht wirklich, war ihm aber dennoch fremd. Basierend auf der Erfahrung der letzten Stunden wollte ich Nic gerade auffordern, sich schonmal die Strumpfhose auszuziehen, als sich mein Blick mit dem von Padme kreuzte. Ihre Botschaft war eindeutig. “Nein, Josh. Denk an die Signalgeber und Sensoren!” Die hatte ich in der Tat vergessen. Es war sehr wahrscheinlich, dass Nic im Kampf gegen die Strumpfhose einen oder mehrere der Sensoren mit abreißen würde. Eigentlich kein Beinbruch, aber dann müssten alle der Dinger wieder von ihm runter, um anschließend für den Belastungstest von Darm und Blase wieder von Vorne beginnen zu müssen. Das war mehr als unnötig. Daumen hoch für Padme. Sie nickte freundlich, konnte in ihrem Blick aber auch eine gewisse Irritation nicht verbergen. Und ich ahnte, was sie beschäftigte. Statt wie Nic auf ihre Signale zu reagieren, kommunizierten wir mit Blicken. Das fiel mir jetzt erst auf. Und brachte auch mich jetzt ins Grübeln. Über die Augen anderer Menschen Informationen zu sammeln, kannte ich. Aber bislang hatte ich darüber noch nie mit jemand aktiv kommuniziert. Sofort meldete sich der Forscherdrang in mir zurück. Da war etwas, das Padme und mich verband. Wir waren auf einer Ebene “kompatibel”, die ich noch nie erlebt hatte und von der ganz sicher nirgendwo etwas in Fachbüchern stand. Das musste aber alles warten. Erst war Nic dran, den Padme zwischenzeitlich zu mir geschickt hatte. “Alles gut bei dir?”, fragte ich meinen Bruder leise, während ich auf die Knie ging und ihm sanft über die Schulter streichelte. Er nickte ruhig, ging in die Hocke und platzierte sich mit drei kurzen Krabbel-Bewegungen mittig auf der Wickelunterlage. Ich fummelte in der Zwischenzeit ein Päckchen Pflegetücher aus seinem Rucksack, legte eine Tube mit Heilsalbe bereit und platzierte eine frische Windel neben Nic. Konnte losgehen. Vorsichtig schob ich den EEG-Gürtel nach oben und zog die blaue Strumpfhose über die Sensoren an Nics Hüfte und den Oberschenkeln. Damit war der schwierigste Teil der Aktion auch schon beendet. Einen Wimpernschlag später waren die Druckknöpfe des Bodys offen und die ehemals blütenweiße Seni lag frei. Deren Saugkissen war jetzt dunkelgelb verfärbt und hatte sein Volumen fast verdoppelt. Zwei Ratscher, dann waren die Klebebänder offen und ich konnte die Windel nach vorne wegklappen. Viel hätte die Seni in der Tat nicht mehr ausgehalten, der Uringeruch war ziemlich intensiv. Also, weg damit. Ich wischte Nic gründlich sauber und cremte seinen Windelbereich komplett frisch ein, auch wenn seine Haut wieder ziemlich gut aussah.
Ein paar Minuten später war vom improvisierten Wickelplatz nichts mehr zu sehen. Ich saß neben Padme und hörte mir an, was sie aus den EEG-Kurven auf dem Endlos-Papier herausgelesen hatte. Nic hatte es sich auf meinem Schoß bequem gemacht und genoss die körperliche Nähe. Während Padme sorgfältig jedes noch so kleine Detail der Aufzeichnungen analysierte, streichelte ich Nic sanft über den Rücken. Dabei konnte ich selbst durch den Body und den Stoff des Longsleeve die Narben auf seiner Haut spüren. Ich wusste, dass die Narben auf seiner Seele tiefer gingen und viel schwerer heilen würden. Und doch waren es die körperlichen Spuren, dir mir in diesem Augenblick beinahe die Tränen in die Augen trieben. Sie passten nicht zum zerbrechlichen Körper dieses kleinen Kindes. Sollten dort nicht sein. Durften dort nicht sein. Niemals würde ich es zulassen, dass Nic noch einmal Leid zugefügt wurde. Niemals. Padme hatte längst aufgehört zu reden. Hatte gemerkt, dass ich mit den Gedanken gerade ganz woanders war. Es dauerte eine Weile, bis ich ihre Blicke bemerkte und sah, was sie sah. Es war Nic. Sie sah Nic an. Oder genauer: seine Hand. Die hatte er, ganz offensichtlich unbewusst, in ein Teil meines Kapuzenpullovers gewickelt und spielte mit den Fingern gedankenverloren mit dem Stoff. Die Geste war winzig. Für Außenstehende fast unsichtbar. Und doch stand sie genau für das Gegenteil. War sich doch ein Signal großer Entspannung. Und, was viel entscheidender war, Vertrauen. Padme nickte mir zu, ich beantwortete ihre Botschaft mit einem ruhigen Lächeln. Ich genoss diesen Moment der Ruhe. Der körperlichen Nähe. Nic und ich. Mehr war in diesem kurzen Moment nicht wichtig. Er ließ mich an sich ran. Begann, sich zu öffnen. Ein Augenblick für die Ewigkeit.
Padme schaffte es durch ihre ruhige Art, den Fokus des Gesprächs zurück auf die Untersuchungsergebnisse zu lenken, ohne Nic dabei aus seinem Gefühl der Sicherheit zu holen. Ich streichelte weiter seinen Rücken, er spielte mit dem Stoff meines Shirts. Und Padme fasste zusammen, was die EEG-Kurven und -Zahlen zu bedeuten hatten. Offensichtlich war in Nics Kopf soweit alles in Ordnung. Das war die gute Nachricht. Komplizierter schien es sich mit seinen Inneren Organen zu verhalten. Wir wussten ja bereits, dass Nics Blase bei den Not-Operationen fast komplett entfernt werden musste. Und auch sein Darm war in Mitleidenschaft gezogen worden. Ich wusste vom Professor, dass ein Großteil der Einschränkungen operativ behoben werden konnten, sobald Nic ausgewachsen war. Das Problem waren also vorrangig nicht die Organe selbst, sondern die Nerven, die für die Signalübertragung im Körper zuständig waren. Die waren offensichtlich zumindest teilweise beschädigt, bzw. blockiert. Das hieß konkret: Egal wie groß Nics Blase im Moment auch war, er konnte gar nicht spüren, wann sie voll war. Das galt so zumindest teilweise auch für die Muskulatur, mit der man normalerweise seinen Darmausgang steuerte. Abgesehen von Nics Hüfte, die aktuell immernoch vor allem von Titanschrauben und -Platten in Form gehalten wurde, konnten wir nun ziemlich genau sagen, dass dies die zweite große Baustelle sein würde, die Nic und mich in der nächsten Zeit beschäftigen würde. Angst hatte ich davor keine. Aber Respekt. Denn ganz ehrlich: Wir hatten mit deutlich Schlimmerem gerechnet. Während Padme die Ergebnisse digital an den Professor schickte, schälte Nic seine Hand langsam aus dem Stoff meiner Klamotten. Ganz offensichtlich war auch er jetzt wieder bereit für die nächsten Programmpunkte. Die sahen vor, dass wir erst in knapp 90 Minuten bei den Physiotherapeuten sein mussten. Da Padme Nic aber bereits vorher für den Darm- und Blasentest am Nachmittag verkabelt hatte, waren wir jetzt mehr als gut in der Zeit. Die wollte ich unbedingt nutzen, denn ich hatte den leisen Verdacht, dass meine Psychologen-Kollegen nach dem Mittagessen deutlich mehr Zeit mit Nic verbringen würden, als geplant. Auf der anderen Seite war da aber auch der fixe Abfahrtstermin um 17 Uhr. Also: Planänderung. Ich bat Padme, kurz die Internisten ins Bild zu setzen und darauf zu drängen, den Test vorzuziehen, während ich mit Nic die nächsten Punkte besprach, ohne dabei den Belastungstest anzusprechen. Den Internisten ging es vor allem darum herauszufinden, ob und wenn ja was Nic von seinen Ausscheidungen spüren konnte, bzw. welche Signale bei den dafür verantwortlichen Organen und Muskeln ankamen. Die Daten, die dabei gesammelt wurden, waren aber nur belastbar, wenn der Patient nicht bewusst versuchte, Kontrolle auszuüben. Das Timing war eigentlich ideal. Ich hatte Nic frisch gewickelt, die letzte Mahlzeit war über eine Stunden her, er hatte nicht mehr oder weniger getrunken, also normal und anschließend konnten wir schnell zum Mittagessen verschwinden. Als Padme zurück in den EEG-Raum kam, hatte sie einen kleinen Plastikbecher in der Hand, der fast bis zum Rand mit einer rosafarbenen Flüssigkeit gefüllt war. Die Internisten hatten also grünes Licht gegeben.
Autor: DerBeobachter (eingesandt via E-Mail)
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Gratuliere! So schreibt man Geschichten! Top Top Top!
Moin kann mich nur anschließen so geht es ….ein wenig Gefühl,Fingerspitzengefühl und Herz
Danke kann man nur weiter empfehlen
War wieder einmal völlig fasziniert im lesen vertieft.
Ich finde, dass du einen tollen schreibstiel hast.
Ich hoffe, dass die Geschichte schnell weiter geht. Ich kann es kaum erwarten weiter lesen zu können.
Weiter so;)))))
Bitte unbedingt eine Fortsetzung!
Wieder ein weiterer gelungender Teil einer sehr, sehr guten Geschichte. Kann es kaum erwarten wie es weiter geht.
Ja bitte unbedingt weiter schreiben, das ist Wahnsinn wie man da mitfühlen kann…(ich könnte jetzt noch 10 Zeilen über persönliche Verbindungen zu der Geschichte schreiben aber.. nee)
Falls du das liest lieber Autor, schreib bitte weiter du hilfst mir damit <3
Bitte weiter schreiben!!!!!!!
Mich würde eine weiterführung sehr freuen.
Wenn ich gerade so drüber nachdenke, wäre diese Geschichte super für ein film… recht einfach nich so wie die reihe “2. Chance“ von giaci9… vieleicht kriege ich ja dafür die Erlaubnis… ?