Der seltsame Fund (3)
Windelgeschichten.org präsentiert: Der seltsame Fund (3) – 2. Teil
Ich machte mir gerade glücklich und zufrieden in meine Windel, als es plötzlich an der Tür klingelte. Ich, nur mit einer Windel bekleidet, erschrak fürchterlich. Dann stockte mir der Atem, als plötzlich Kevin, unser Schultyrann, auf einmal neben mir stand. Wie kam der denn ins Haus?! Kevin zeigte lachend auf meine Windel und das Lachen vermischte sich mit der immer noch läutenden Türklingel zu einem höllischen Geräusch. Ich zitterte am ganzen Leib und mir lief es kalt den Rücken hinunter. Gerade wollte Kevin mir in den Bauch boxen, als ich schweißgebadet hochschreckte.
Ich fand mich nassgeschwitzt in meinem Bett wieder. Ein Glück, alles nur geträumt. Ich knipste das Licht an und schaltete den klingelnden Wecker aus. Dann stand ich widerwillig auf und ging zum Badezimmer, doch irgend etwas zwischen meinen Beinen behinderte meinen Lauf. Jetzt erst viel mir wieder ein, dass ich mir ja gestern vorm Schlafengehen eine Windel angezogen hatte und diese immer noch anhatte. Hatte ich mir in der Nacht unbemerkt eingenässt? Nein, die Windel war trocken. Wär auch nur zu schön gewesen. Aber das war eben nun mal keine Windelgeschichte, wo Leute gleich immer in der ersten Nacht unbemerkt ins Bett machten; in echt klappte das leider nicht. Wäre auch nur zu schön gewesen.
Doch ich hatte keine Lust mich jetzt im Badezimmer auf die kalte Klobrille zu setzen und dort mein kleines Geschäft zu verrichten. Also ließ ich es einfach in meine Windel laufen und zog diese danach aus. Die nasse Windel versteckte ich hinter meinem Kleiderschrank. In der Schule wollte ich keine Windel anziehen, auch wenn mir diese sicherlich fehlen würde. Aber das wäre einfach zu riskant. Kevin ärgerte auch oft mal andere, indem er ihnen die Hose herunter zog und dann würden alle meine Windel sehen. Außerdem war heute Sportunterricht, wie ich zu meinem Bedauern feststellen musste. Keine gute Bedingungen für eine Windel. Und ich hasste Sport. Mirko, ein Klassenkamerad von mir, hatte es gut. Der musste nie am Sportunterricht teilnehmen, weil seine Mutter einen ärztlichen Attest besorgt hatte. Total unfair! Aber daran konnte ich auch nichts ändern. Also zog ich mir nur eine Unterhose und eine Hose an, schnappte mir meinen Schulranzen und machte mich auf den Weg zur Schule.
Ich war ziemlich spät dran, also rannte ich so schnell ich konnte. Das Wasser spritze mir jedes Mal ins Gesicht, wenn ich in eine weitere Pfütze trat. Zum Glück regnete es nicht mehr, weshalb ich immerhin nicht allzu nass wurde.
Da spürte ich unter meinen Schuhsohlen einen harten Gegenstand aus Plastik. Wütend dachte ich: Welcher Volltrottel wirft seinen Müll einfach auf die Straße?, und hob den Gegenstand auf. Nun ja, ich war nicht sehr sportlich. Deshalb war ich nach einigen weiteren Minuten Rennen komplett außer Puste und setze mich auf eine Bank. Ich untersuchte den Gegenstand, den ich gefunden hatte, genauer. Er hatte so einen Ring und vorne war so etwas rundes angebracht. Sollte ich ihn vielleicht bei den Fundsachen abgeben.
Plötzlich wurde mir klar, dass ich gerade einen Schnuller in der Hand hielt. Aufgeregt dachte ich: Vielleicht ist es ja genau so schön an einem Schnuller zu nuckeln, wie in eine Windel zu machen? Doch zum Ausprobieren blieb mir keine Zeit. Ich packte den gefundenen Schnuller also in meinen Schulranzen und rannte den restlichen Weg zur Schule, ohne noch eine weitere Pause einzulegen.
Als ich schließlich im Klassenzimmer eintraf, bemerkte ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Mirko weinte. Mal wieder. Der Typ war ein absoluter Schwächling. Vor ihm lag die Hülle seines teuren Zirkels, doch diese war leer. Um Mirko herum hatte sich eine Menge Schaulustiger angesammelt, die laut lachte. Besonders laut lachte natürlich Kevin, der Mirko irgend ein Schimpfwort zurief, welches ich nicht verstand. Mir war das echt so was von egal, was der wieder hatte, der heulte fast jeden Morgen und war noch nie auf einer Klassenfahrt dabei.
Dann kam der Lehrer ins Klassenzimmer und beschäftigte sich natürlich gleich damit, Mirko zu trösten. Die Lehrer nahmen den immer viel zu wichtig.Offenbar war sein Zirkel geklaut worden. Einen kurzen Moment verspürte ich Mitleid, aber wenn einem der Zirkel geklaut wird ist das doch kein Grund loszuheulen wie ein Baby!
Nachdem Mirko aufgehört hatte zu heulen, begann der Unterricht. Mathematik. Der Lehrer brabbelte irgendwas von Zahlen … Bruchrechnung … bla bla bla. Das ging bei mir alles zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus.
3 Minuten vor der Pause sagte der Lehrer dann zu uns: „Da Mirkos Zirkel immer noch nicht wieder aufgetaucht ist, kippt jetzt jeder auf der Stelle seinen Ranzen aus, damit ich sehen kann, ob derjenige Mirkos Zirkel gestohlen hat. Der Täter muss nachher zum Nachsitzen kommen.“ Klar, kein Problem, dachte ich mir. Ich hatte den Zirkel ja nicht geklaut.
Kaum hatte der Lehrer seinen Satz zu Ende gesprochen, rannte Kevin zur Tür und rief schnell, dass er kurz zur Toilette müsse. Natürlich checkte jeder, was der gerade machte. Bestimmt war Kevin der Zirkeldieb und wollte sich jetzt vor der Strafe drücken. Der Typ war so ein Idiot! Doch der Lehrer kapierte mal wieder nix und gewährte Kevin den Gang zur Toilette.
Die ersten Schüler begannen ihren Ranzen auszukippen und der Lehrer durchsuchte alles nach einem gestohlenen Zirkel. Gerade eben hatte mein Sitznachbar seinen Ranzen ausgekippt und jetzt war ich wohl an der Reihe. Also räumte ich alle Bücher aus meiner Tasche und gab sie dem Lehrer. Gerade wollte ich mich entspannt auf meinem Stuhl zurücklegen, als der Lehrer meinen Namen rief. „Schau mal, was ich in der Schultasche gefunden habe!“, sagte er erstaunt und hielt den Schnuller hoch, den ich vorhin gefunden hatte. Oh no! Wie konnte ich den nur vergessen? Und als ob das nicht schon genug wäre, kam in diesem Moment auch noch Kevin zurück ins Klassenzimmer! Schnell platze es mir heraus: „Den hab ich auf der Straße liegen gesehen und aufgehoben. Ich wollte ihn in einen Mülleimner schmeißen, hatte es dann aber vergessen.“ Meine Klassenkameraden lachten, aber nur kurz, denn kurz danach begann mein Lehrer mich zu loben: „Sehr gut gemacht. Du hast der Umwelt viel geholfen, indem du Plastikmüll aufgehoben hast. Ich schmeiß den Schuller nachher in den Mülleimer.“ Der Lehrer nahm mir den Schnuller ab. Schade, dass ich ihn nicht ausprobieren konnte, dachte ich enttäuscht.
Am Ende fand der Lehrer den Zirkel von Mirko in Kevins Schulranzen. Wer hätte das nicht gedacht. Der Lehrer hätte sich den ganzen Aufwand auch sparen können und gleich bei Kevin suchen können. Das war doch von vornherein so klar gewesen! Kevin musste sic laut bei Mirko entschuldigen, der danach natürlich wieder in Tränen ausbrach, doch ich sah, wie Kevin heimlich hinter seinem Rücken die Finger kreuzte. Als es dann schließlich zum Unterrichtsende läutete begab ich mich mit gemischten Gefühlen zum Sportunterricht.
Autor: Jimket (eingesandt via E-Mail)
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Die Geschichte gefällt mir sehr gut. Schön geschrieben, lässt sich gut lesen und der Inhalt ist auch sehr realistisch, sodass ich mich sehr gut da rein versetzen kann.
Sehr gelungen, bitte fortsetzen. ?
Hallo zusammen,
erstmal möchte ich mich bei Nico für das positive Feedback bedanken und danach mal fragen, warum diesmal (fast) niemand einen Kommentar schreibt? Ist die Geschichte so schlecht, dass ihr euch nicht traut und euch fremdschämt? 😉
Wenn hier niemand mehr kommentiert, sendet auch bald niemand mehr eine Geschichte ein. Dieser Teil hier ist wohl keine Ausnahme, bei „Micky“ hat ja zum Teil gar niemand einen Kommentar geschrieben.
Ich habe die Story schon bis Teil 11 fertig geschrieben, aber ob ich diese Teile jemals einsenden werde … ist fraglich.
Viele Grüße
Jimket
Ich bin mit diesem Teil ehrlich gesagt nicht zufrieden.
Zunächst einmal habe ich ja schon gesagt, dass du lieber auf den Schnuller verzichten solltest, darüber hinaus war der Teil etwas zu kurz. Wenn du wirklich bei Teil 11 bist und die Teile alle diese Länge haben, würde ich dir empfehlen, immer zwei Teile in einen zusammenzufassen. Dieser Teil ist das perfekte Beispiel: es passiert vergleichsweise wenig.
Interessante Geschichte. Gefällt mir grundsätzlich.
Aber was passiert denn jetzt mirt der Schwester? Macht die so einfach bei Mutters Vorstellungen mit? Wehrt sie sich nicht gegen das Windeltragen? Und welche Gedanken macht Mutter sich dann? Wenn es offenbar doch nicht die Tochter war, die die benutzte Windel herumliegen ließ.
Und schon wieder ein Schultyrann. Offenbar nicht sehr intelligent. Warum nimmt er den geklauten Zirkel nicht mit aufs Schulklo und versteckt ihn dort?
Es wäre schön, wenn sich die Loser mal zusammentäten, um den Schultyrann auszubremsen, anstatt aufeinander herab zu sehen.
Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Und ob du die eine oder andere Anregung noch einbaust.