Der Winterurlaub (9)
Windelgeschichten.org präsentiert: Der Winterurlaub
Kapitel 9
„Im Schlafanzug, Thomas. Wieso?“
„Schlafanzug? Das sind aber komische Schlaf… Ach, vergesst einfach meine Frage. Bei euch muss man wohl immer mit Überraschungen rechnen. Außerdem hat Lucas uns ja versprochen, uns eh noch alles genau zu erklären.“
Hatte ich das? Ach ja, hatte ich. Nun gut, jetzt aber brauchte ich erstmal was zu essen. Zum Glück hatte Irene die gleiche Idee.
„Leute, jetzt gibt es Abendbrot. Jungs, hinsetzen. Wir bringen schnell das Geschirr rein, dann geht’s los.“
„Frau Brenner, Tom und ich flitzen nur noch schnell hoch uns umziehen.“
„Umziehen? Wollt ihr euch auch gleich bettfein machen?“
Die beiden lachten.
„Nee, was Martin meint ist, dass wir uns die lange Unterwäsche ausziehen wollen, sonst wird uns das hier zu warm.“
Das war ein durchaus verständliches Ansinnen; es war wirklich herrlich angenehm warm im Haus. Also jedenfalls in den Zimmern, auf den ungeheizten Fluren sah das noch etwas anders aus. Wäre aber auch Blödsinn, dafür Heizkosten zu verpulvern, wo man sich dort immer nur für kurze Zeit aufhielt.
„Ach so. Ja, tut das mal. Aber ihr müsst nicht so einen riesigen Aufwand betreiben, ihr habt ja selber gesehen, wie unsere Jungs rumlaufen. Zieht einfach Hosen und Pullover aus, das reicht. Also wenn euch das nicht unangenehm ist, dann so rum zu laufen.“
Jetzt bekamen unsere Gäste (oder Gastgeber?) leicht rote Köpfe und verschwanden ohne weitere Antwort in Richtung Obergeschoß. Ich war ja mal gespannt, wie die beiden am Abendbrottisch auftauchen würden.
Ich schaute mir begierig die mitgebrachten Platten voller leckerster Futteralien an, um schon mal eine Vorauswahl zu treffen, was ich mir in wenigen Minuten zuführen würde. Eine ziemlich schwere Entscheidung und auch Jorin war begeistert.
„Mein Gott, es hat anscheinend wirklich Vorteile, ’nen Restaurantbesitzersohn in der Bekanntschaft zu haben. Da weiß man ja gar nicht, was man sich raussuchen soll.“
Na, man konnte ja mal einfach alles probieren… und hinterher dann platzen!
Draußen polterte es, da stürmten wohl Tom und Martin die Treppe hinunter. Die kurze Zeit, die sie oben verbracht hatten, war eigentlich Antwort genug auf die Frage, in welcher Bekleidung sie erscheinen würden. Dieser kurze Moment hatte garantiert nicht ausgereicht, um die Oberbekleidung auszuziehen, dann die warme Unterwäsche und zum Schluss wieder in Hosen und Shirts zu schlüpfen. Und Jans Aufschrei bestätigte mir meine Vermutung, noch bevor ich mich zur Tür umdrehen konnte.
„Cool, noch ein Strumpfi!“
„Jan!“
„Aber Papi, es stimmt doch!“
Hochinteressiert schaute ich mich zu den Ankömmlingen um. Tatsächlich! Während Thomas in jeansfarbener Thermounterwäsche vor uns stand, trug Martin eine extrem coole Strumpfhose!
„Trotzdem sagt man das nicht so, Jan. Oder hat es dir gefallen, wenn man dich so genannt hat?“
„Nö.“
„Na also.“
„Okay.“
Zurück zu Martin. Wieso eine „extrem coole“ Strumpfhose? Ganz einfach: sie war dunkelblau, hatte an der Wade ein paar schmale, bunte Ringel und am interessantesten waren die Fußteile! Die waren so gestrickt, dass sie aussahen wie rote Turnschuhe, inklusive Schnürsenkeln und allem was dazugehörte! Einfach super.
„Wow, das ist ja ein cooles Teil, Martin!“
Sieh an, Jorin war offensichtlich genauso beeindruckt wie ich.
„Hehe, das hat mir Tom letzte Woche zum Geburtstag geschenkt.“
„Oh, da muss man wohl noch gratulieren! Herzlichen Glückwunsch nachträglich.“
Wir schlossen uns Wolfgangs Gratulation an, was Martin etwas verlegen annahm.
„Wie alt bist du eigentlich geworden?“
„Sechzehn. Tom war schon im September dran und jetzt hab ich nachgezogen.“
„So, nun aber alle hinsetzen, das Essen ist soweit. Hier sind noch Tee und kalte Getränke, also langt ordentlich zu. Dank Toms Pflegeeltern ist von allem überreichlich vorhanden, da braucht keiner Hunger zu leiden. Trotz der vielen anwesenden Teenager.“
Hehe, das schien Irene doch etwas zu beruhigen. Wer weiß, ob sie soviel mitgeschleppt hatte, um uns alle auch ohne die großzügige Spende satt zu bekommen.
Selbige großzügige Spende wurde nunmehr in ziemlicher Geschwindigkeit verputzt, viel blieb davon nicht übrig. Es war wohl für alle ein anstrengender, hungrig machender Tag gewesen. Als alle abgefüttert waren und sich zufrieden auf ihren Stühlen zurücklehnten, kam die die Frage nach den weiteren Plänen für den Abend auf.
„Also Irene und ich werden es uns bequem machen und etwas lesen und Musik hören. Was habt ihr so vor?“
„Heute ist Mittwoch, also ist StarGate angesagt!“
Damit hatte Jorin klargemacht, dass man uns beide ab 20.12 Uhr vor der nächstgelegenen Glotze finden würde. StarGate gehörte zu unseren Lieblingsserien, auch wenn sie, wie zumindest ich fand, durch das Ausscheiden von Jonas Quinn doch etwas gelitten hatte. Wobei Jo mir bei dieser Sache immer unter die Nase rieb, dass ich nicht immer nur aufs Aussehen der Schauspieler, jedenfalls der männlichen, glotzen sollte.
„Guckt ihr das oben bei euch? Oder kann ich dort mit Jan ein wenig an der Playstation spielen?“
Die hatten wir mitgeschleppt, weil es einfach unvorstellbar war, 2 Wochen ganz ohne sie zu überleben. Dass Jakob sich nun bereiterklärte, sich mit Jan zu beschäftigen, war eine angenehme Überraschung.
„Keine Ahnung. Mutti, können wir hier unten den Fernseher benutzen?“
„Ihr könnt auch oben bei uns mitgucken, wir sehen uns sowieso auch StarGate an.“
„Also wenn euch die beiden nicht nerven, wäre das sicher eine gute Lösung, Thomas.“
„Dann machen wir das so! Wie sieht’s aus, wollen wir gleich hochgehen? Dann können wir vorher noch etwas quatschen.“
Ich schaute zu Jorin, der zuckte mit den Schultern, dann nickte er.
„Okay, gehen wir.“
„Nehmt noch ein paar Getränke mit hoch. Im Kühlschrank sind Cola und Sprite.“
„Wir haben auch ein paar Sachen oben, Frau Brenner.“
„Trotzdem, die Jungs können ja nicht nur von euren Vorräten leben.“
Gegen diese Logik kam man nicht an, also holten wir noch jeweils eine Flasche der genannten Getränke aus der Küche.
„Kommt ihr dann noch mal runter oder geht ihr nach dem Film gleich ins Bett?“
„Ich denke, wir verschwinden dann nach StarGate gleich in die Falle. Oder was meinst du, Luke?“
„Sehe ich auch so.“
„Na dann gute Nacht ihr zwei und schlaft schön. Und macht heute nicht so lange! Denkt dran, wir müssen morgen Vormittag noch einkaufen fahren.“
Da brauchte sich niemand drüber Sorgen zu machen, heute würden wir ganz bestimmt nicht alt werden. Würde wohl schon anstrengend genug werden, überhaupt StarGate durchzuhalten. Wir wünschten ebenfalls reihum eine gute Nacht, dann marschierte unser Quartett nach oben, wo wir dann zum ersten Mal die geheimnisvolle Tür zum neuen Anbau durchschritten.
„So, willkommen in unserem Reich. Hier links ist eine Miniküche, geradeaus das Wohnzimmer, die Tür hinten rechts führt ins Schlafzimmer und die Tür hier vorne ins Bad.“
Martin schaute uns feixend an.
„Naja, die Toilette werden die zwei wohl nicht brauchen.“
Haha.
„Also los, kommt ins Wohnzimmer.“
Während Martin uns die Flaschen abnahm und im Kühlschrank verstaute, folgten wir Tom in den hinteren Bereich des Anbaus. Hier fand sich ein wirklich gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer mit einer Couchgarnitur, Fernseher, Bücherschrank und … tatsächlich, ein Kamin!
„Ist der echt?“
Jorin hatte das gute Stück wohl im selben Moment entdeckt wie ich.
„Klar.“
„Könnt ihr den mal anwerfen?“
„Ja, aber nicht heute, das lohnt sich nicht mehr. Aber wir können uns ja mal einen richtig romantischen Abend machen, irgendwann in den nächsten zwei Wochen.“
Ein sehr schöner Vorschlag. Wir setzten uns, Thomas auf die Couch, Jorin und ich in einen weichen Zweisitzer.
„Sag mal Tom, wieso wohnt ihr eigentlich hier? Musst du nicht im Gasthaus mithelfen?“
„Seine Eltern haben ihn rausgeschmissen und in Zwangsurlaub geschickt.“
„Häh?“
„Martin hat recht. Klar, ich helfe üblicherweise viel mit, mache ich auch gerne. Aber sie meinten jetzt, dass ich es etwas übertrieben hätte und mal echte Ferien haben sollte. Jetzt in der Hauptsaison haben die eh ne Menge Saisonkräfte eingestellt, da werde ich nicht so vermisst… also arbeitsmäßig.“
„Hört sich nach prima Eltern an.“
„Ja, ich hab das große Los gezogen.“
Mittlerweile hatte auch Martin dicht bei seinem Schatz platz genommen. Bis zum Beginn von StarGate blieb noch eine ganze Stange Zeit und nun fiel Thomas die Frage wieder ein, von der ich gehofft hatte, dass er sie vergessen würde.
„So, nun erzähl mal Lucas.“
„Was soll ich erzählen?“
„Du wolltest uns erklären, wie ihr zu diesem doch recht seltsamen Outfit gekommen seid.“
„Oh. Muss das sein?“
„Klar. Oder wäre es dir lieber, wenn wir uns selber die wüstesten Theorien aus den Fingern saugen würden?“
Also das musste nun auch nicht unbedingt sein, dann doch lieber die Wahrheit auf den Tisch legen. Ich begann also mit der Geschichte, angefangen bei Jans Aufstand gegen die Windeln, dem Zuckerbrot Namens Strumpfhosenverzicht, Jorins genialer Strumpfhosenidee über die verlorene Wette mit Jakob bis hin zu den Stramplergeschenken. Das Ergebnis war, dass sich unsere Zuhörer immer wieder vor Lachen kringelten.
„Haha. Tolle Geschichte. Die muss einfach wahr sein, so etwas Verrücktes kann sich keiner ausdenken.“
Sie war allerdings nur allzu wahr.
„Aber wieso seid ihr hier ohne Hosen vorgefahren?“
„Naja, Jakob hatte die Heizung im Van voll aufgedreht, da war es uns zu warm. Also haben wir die Jeans ausgezogen. Und hier waren wir dann einfach zu faul sie wieder anzuziehen. Außerdem wäre es uns beim Entladen ja auch bloß wieder heiß geworden, also sind wir gleich so geblieben. Konnte ja keiner ahnen, dass wir hier euch begegnen würden.“
Wieder ein kleiner Lachanfall.
„Und ihr benutzt die Windeln auch?“
Ich merkte, wie ich rot im Gesicht wurde und ein schneller Blick zu Jorin zeigte mir, dass es ihm genauso ging.
„Ist ja nicht so, als ob wir eine große Wahl hätten. Wir konnten ja nicht unterwegs die Windeln ausziehen, irgendwo aufs Klo gehen und uns dann von Jakob neu wickeln lassen.“
„Klingt logisch. Stichwort Jakob, der wickelt euch?“
„Er oder meine Eltern. Wir dürfen uns selber nicht an den Windeln vergreifen.“
„Wieso das?“
„Naja, so war halt die Wette. Wir werden in der Beziehung genauso behandelt wie Jan und der ist noch zu klein um sich selber zu windeln.“
Unsere Gastgeber hatten sich etwas beruhigt, die pausenlosen Lachanfälle waren vorüber. Martin schien von der ganzen Windelgeschichte sehr angetan zu sein.
„Und wie ist das, in die Hosen zu machen? Also in die Windeln, meine ich?“
„Anfangs kostet es etwas Überwindung, ich musste Luki—Baby erstmal kitzeln bis es bei ihm geklappt hat. Aber man gewöhnt sich ziemlich schnell dran. Also ich jedenfalls.“
Jetzt warf Martin seinem Freund einen schwer zu deutenden Blick zu, den dieser aber offensichtlich genau verstand.
„Meinst du wirklich?“
„Ja Tom.“
„Ich weiß nicht…“
„Komm schon. Probieren geht über studieren.“
Jo und ich standen auf dem Schlauch, was Martin bemerkte und uns nun den kurzen Wortwechsel erläuterte.
„Also das ist so: Tom hat ein kleines Problem mit Bettnässen. Nicht jede Nacht, auch nicht jede zweite, vielleicht zweimal pro Woche, öfters nicht.“
Oh, das hätte ich jetzt nicht gedacht und Thomas erkannte meine Verwunderung.
„Das ging los, als meine leiblichen Eltern mein Schwulsein entdeckten. Das ganze Drama hintendran, dann noch die blöde Situation im Heim, da schlugen wohl die Nerven zu. Anfangs war es wirklich jede Nacht, aber seitdem ich bei meinen Pflegeeltern bin, wird es langsam weniger. Der Arzt meinte, dass sich das mit der Zeit von ganz alleine geben wird.“
„Genau. Bisher benutzt er ein Gummilaken im Bett, aber das hält nun mal nicht wirklich trocken. Sowohl der Arzt als auch seine Eltern haben ihm Windeln vorgeschlagen, aber da wollte er bisher nichts davon wissen. Er meinte, dass die nur was für Babys wären.“
Jorin und ich lachten laut auf.
„Ja, das dachten Lucas und ich bis vor kurzem auch noch. Wie man sich doch täuschen kann.“
„Okay, okay, ihr habt gewonnen! Morgen fahren wir runter zu meinen Pflegeeltern, vielleicht wissen die, wo man hier in der Nähe welche in meiner Größe bekommen kann.“
Martin umarmte seinen Boyfriend und auch Jo und ich kuschelten uns wieder ganz eng aneinander. Da hatte ich eine Idee.
„Tom, für diese Nacht kannst du gern eine Windel von uns bekommen. Wir haben genügend mit und die sind so groß, dass die auch dir passen.“
Zweifelnd schaute der Angesprochene in die Runde.
„Meinst du? Reicht es nicht, wenn ich morgen damit anfange?“
„Nichts da, Liebling. Ich finde die Idee gut. Bevor du vielleicht doch wieder kalte Füße bekommst und kneifst…“
„Gut, gut, wie ihr meint. Besorgt ihr mir eine Windel aus eurem Vorrat?“
„Gerne. Da gibt es nur ein kleines Problemchen…“
„Und das wäre?“
„Martin, kannst du Windeln anlegen?“
„Öhm… nein. Ich bin ein Einzelkind und hab keinen blassen Schimmer davon.“
„Siehste. Jorin und ich haben bisher auch nur zugeschaut und zwar aus der falschen Perspektive. Ich würde also vorschlagen, dass du dich das erste Mal von Jakob oder Irene windeln lässt. Martin kann ja dabei zuschauen und es lernen, dann kann er das in Zukunft für dich übernehmen. Jedenfalls immer dann, wenn ihr zusammen schlaft.“
Wo Toms Gesicht eben noch relativ rot war, nahm es jetzt einen bleichen Ton an.
„Eure Mutter? Also das auf keinen Fall!“
„Dann müssen wir Jake dazu überreden.“
„Also ich weiß nicht…“
„Komm, gib dir einen Ruck. Ist ja nur einmal, dann übernehme ich das. Einverstanden?“
Thomas seufzte und ergab sich seinem Schicksal.
„Gut Tom. Wirst sehen, das ist die richtige Entscheidung. Endlich nicht mehr im nassen Bett aufwachen. Und zwar nicht nur du sondern auch ich.“
„Sorry Martin. Ich glaube, ich hab zu wenig daran gedacht, wie dich das mitbelastet.“
„Schon okay, was tut man nicht alles aus Liebe.“
Hach, die beiden waren mindestens so romantisch wie Jorin und ich.
„Ich geh mal zu Jakob und tu ihn dienstverpflichten.“
Ich erhob mich aus dem tiefen Zweisitzer und wenn mich nicht Jo etwas am Hinterteil angeschoben hätte, wäre ich nach dem anstrengenden Tag wohl kaum richtig hochgekommen.
Aus dem Aufenthaltsraum tönte bereits die Playstation. Jan lag auf dem Teppich, den dicken Windelhintern in die Höhe gereckt und spielte irgendein Disney—Spiel. Jakob saß in einem Sessel und spielte mit seinem PDA herum. Als ich rein kam schaute er auf.
„Jake, kann ich dich mal kurz bei uns drüben sprechen?“
„Klar.“
Er stand auf und wir gingen in unser Schlafzimmer.
„Was gibt’s denn? Hat dich mein Bruder zu sehr geärgert und du willst jetzt woanders schlafen?“
„Haha. Doch nicht etwa bei dir? Sorry, aber Jo ist mehr mein Typ.“
„Nun bin ich aber beleidigt. Aber gut, schieß los… womit kann ich dir helfen?“
„Helfen trifft es schon ganz gut, allerdings nicht mir.“
„So?“
„Was würdest du sagen, wenn ich dich bitten würde, einen gewissen Sechzehnjährigen für die Nacht zu windeln?“
„Nanu? Hat der etwa auch eine Wette verloren?“
„Nein. Pass auf, das ist ’ne etwas ernstere Geschichte. Thomas hatte vor einiger Zeit, bevor er bei den Scholls einzog, ziemliche Probleme wegen seines Schwulseins. Und seitdem hat er ein kleines Bettnässproblem. Mit uns als Vorbild ist es Martin nun endlich gelungen, ihn zum Windeltragen zu überreden.“
„Vernünftige Sache.“
„Sehen wir alle auch so und Thomas jetzt zum Glück auch. Aber weder Jo noch Martin noch ich haben Erfahrung mit der Wickelei. Und da wollten wir dich bitten…“
„…ob ich das nicht übernehmen könnte.“
„Nur heute. Du könntest Martin dabei zeigen, wie das richtig gemacht wird, dann kann er das in Zukunft übernehmen.“
„Klingt vernünftig. Okay, schnapp dir eine von euren Windeln, ich bringe den Rest der Sachen mit.“
„Moment, nicht so schnell. Ich denke es wäre besser, wenn er vorher duschen oder sich waschen würde, oder was meinst du?“
„Ja, stimmt auch wieder. Dann muss er sich aber beeilen, damit das alles noch vor StarGate über die Bühne gehen kann.“
„Wir werden ihn antreiben. Wäre gut, wenn du so gegen acht vorbeischauen würdest.“
„Mach ich.“
„Danke, also bis dann.“
Ich nahm mir trotzdem schon gleich eine Windel, ging zurück ins Wohnzimmer unserer Gastgeber und legte sie dort auf den Tisch.
„Und wo ist Jake?“
„Der kommt gegen acht rüber. Tom ist ja eh nicht da, wo treibt der sich denn rum?“
„Den hab ich unter die Dusche geschickt, hinterher wird das ja nichts mehr.“
„Great minds think alike, Martin.
Genau das dachte ich mir auch.“
„Schön. Und wenn ihr zwei euch auch ohne mich beschäftigen könnt, werde ich ihm mal Gesellschaft leisten und auch gleich noch duschen.“
Jorin und ich grinsten ihn frech an.
„Ob ihr dann aber bis um acht fertig seid?“
„Hahaha. Keine Bange, wir werden uns beeilen.“
Sprachs und entschwand in Richtung Badezimmer, von wo mittlerweile auch das Rauschen des Wassers zu hören war. Jo und ich kuschelten uns in den Zweisitzer, dösten vor uns hin und schauten ab und an zum Fernseher. Die anderen würden uns ja hoffentlich rechtzeitig zu StarGate wecken, falls wir hier einschlafen sollten.
Autor: Mark (eingesandt via Nachricht)
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