Anton oder Ein neues Leben (1)
Windelgeschichten.org präsentiert: Anton oder Ein neues Leben (1)
Das ist wohl mein neues Zuhause, ein gewisses Gefühl der Erleichterung durchströmte mich. Es war plötzlich so, als könnte ich meine Vergangenheit vergessen, einfach abschütteln, wie die Bäume es gerade mit ihrem Laub taten.
Ich wusste, dass es kein zurück mehr gab. Aber ich war glücklich darüber, aber verstand die Welt dennoch nicht. Ich, ausgerechnet ich, wurde ausgesucht.
Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, Herr Thaler sprach mich an: “Hier Anton, das ist dein Zimmer. Es schaut etwas karg aus, aber das wird sich bald ändern, versprochen.“
Ich staunte, mein eigenes Zimmer, so was hatte ich in meinen fast 15 Lebensjahren noch nie gehabt. Ich bedankte mich überschwänglich und musste sogar gebremst werden. Es gab nur eine Bitte, ich solle nicht so formell sein. Naja, ich solle ihn nicht Herr Thaler, sondern Robert nennen und seine Frau bitte mit Stefanie ansprechen.
Gefühlt, war ich im siebten Himmel. Aber warum hatten Robert und Stefanie gerade mich adoptiert? Sie hatten doch schon zwei Kinder in meinem Alter. Carla (13) und Maximilian (16).
Dieser erste Tag verging wie im Flug und ich lag im Bett und grübelte und grübelte, was das sollte. Sie waren so nett zu mir, auch Carla und Max nahmen mich auf, als sei ich ihr leiblicher Bruder.
Ich laufe des Abends, kam Stefanie nach mir schauen, ich konnte nicht schlafen und sie fragte, wie es mir ginge. Jedoch, bekam ich kein Wort heraus. Sie setzte sich auf die Bettkante, lächelte mir zu und sagte: “Hey, nicht so schüchtern.“ Sie streichelte mir sogar durchs Haar, was ich so überhaupt nicht kannte.
Holperig und stotternd bekam ich nur: “Warum ich, warum ich…“ heraus. Wieder lächelte sie und darauf folgte: “Weil du ein ganz lieber bist und du das verdient hast.“ Es gab einen Kuss auf die Stirn und das Licht wurde gelöscht, perplex blieb ich wach im Bett liegen.
Dabei kam mir jener Tag in Erinnerung, an dem ich Familie Thaler zum ersten Mal getroffen hatte. Es war nicht einmal ein ganzes Jahr her, nämlich im Dezember des vergangenen Jahres…
Wenn ich mich richtig erinnere, war es ein frostiger aber sonniger Tag gewesen. Ich lebte erst seit kurzem in dem Heim und tat mir schwer, mich in dieser Situation zurechtzufinden, besonders mit meinen Altersgenossen. Gerade kurz vor Weihnachten gab es viele Spenden an die Einrichtung, so spendete auch Familie Thaler etwas ausrangiertes, aber noch funktionstüchtiges Spielzeug ihrer Kinder.
Zum Unmut einiger, hatte ich mir bei den Erziehern schnell den Ruf eines zuverlässigen Schützlings erarbeitet, was einige Privilegien für mich bedeutete. Aber auf der anderen Seite auch Prügel von meinen Kameraden.
So kam es, dass ausgerechnet ich, Familie Thaler in der Einrichtung umherführen durfte. Anscheinend, spendeten sie seit Jahren immer wieder etwas, aber waren persönlich noch nie vor Ort gewesen.
Für mich eine Mammutaufgabe, da ich doch sehr zurückhaltend war und noch bin, aber die Wärme, die sie ausstrahlten ließen mich etwas auftauen. Am Ende wurde ich sogar gelobt. Es war mir schon mehr als nur ein bisschen unangenehm gewesen.
Schnell ging es Richtung Weihnachten. Hätte ich mir was wünschen können, hätte ich mir gewünscht, dass Familie Thaler mich adoptieren würde. Aber ich wusste, dass das kindisch war und ich realistisch bleiben musste.
Diese Realität war nun einmal, dass ich nicht zurückkonnte und auch nicht wollte und eben hier bleiben musste und eben das Beste draus zu machen, da war keinerlei Platz für Träumereien.
Aber am Weihnachtstag wurde ich überrascht. Ich gehörte zu denjenigen die auch an diesem Tag im Heim bliebe. Einige durften zu Verwandten bzw. ihren Familien. Es herrschte eine herrliche Stille, welche hier sonst eine Rarität war.
Es gab auch Geschenke. Ich staunte nicht schlecht, als ich ein Päckchen überreicht bekam, es war von Familie Thaler, ganz für mich alleine, es war sogar eine Karte dabei, in der Stand:
Lieber Anton,
wir wünschen dir ein frohes Weihnachtsfest und bedanken uns nochmal ganz herzlich für deine Führung durch die Einrichtung. Wenn es dir nichts ausmacht, würden wir dich gerne Besuchen kommen.
Familie Thaler
Was soll ich sagen, so kam es dann schließlich auch. Ich mochte ihre Gesellschaft und ich war immer traurig, wenn sie gingen. Irgendwann im Frühjahr,durften sie mich sogar mal zum Eisessen “entführen“.
So kam es irgendwann, dass Stefanie mich zur Seite nahm und fragte, ob ich denn nicht gerne bei ihnen leben wolle? Es würde mir an nichts fehlen, aber da ich schon 14 Jahre war musste ich selbst zustimmen.
Und ja, ich stimmte zu. Was hätte mir besseres passieren können? Meinen Wunsch, den ich als Spinnerei hatte abgetan, würde sich erfüllen.
Was meine Eltern anging, diese wollten mich nicht mehr und es war wohl der glücklichste Tag ihres Lebens, dass mich doch jemand haben wollte. So war alles nur noch Formsache gewesen.
Nun liege ich hier in meinem Zimmer, in meinem Bett und bin überglücklich und kann es immer noch nicht fassen. Womit hatte ich das denn verdient? Ich löcherte mich so lange mit Fragen, bis ich schließlich einschlief…
Autor: Anonym (eingesandt via E-Mail)
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Ein sehr rührender Anfang der Geschichte.
Ein sehr guter Einstieg, ich kann gar nicht abwarten, wie es weitergeht. 😀
Klasse geschrieben, top Rechtschreibung und Grammatik, durchdachtes Kapitel, ein neutraler Anfang, klasse!
Der 1. Teil klingt interessant, ich hoffe es geht bald weiter.
Ich finde es Ein guter spannender stärkt der Geschite. Ich bin schon gespannt wie es weiter gehen wird. Und ob er auch mal Einteilig Schlafanzüge zum anziehen bekommen wird.
Ein rühender Anfang und bin gespannt, wie die Geschichte weiter geht und in welche Richtung? Was sagen seine neuen Geschwister zur seiner Adoption?
Anti-Benedikt, wenn es dir nicht passt, warum weichst du dann nicht auf „normale Seiten“ aus? Es wird keiner gezwungen, Adult Baby-Geschichten zu lesen. Für was sind wir denn eigentlich alle auf solchen Seiten, nicht umsonst, oder?
@ Aufzugstinker
Anti- Benedikt hat nichts gegen diese Seite, sondern es nervt ihn, dass Benedikt immer als Idee einen Strampelanzug oder Einteiler nennt. Benedikt möchte gerne alle Leute in Babystrampler sehen, weil er bestimmt selbst wieder ein Baby sein möchte?
Guten Tag Ronya Annabell, achso, das wusste ich nicht, ich dachte, dass er den gemeint hätte, der die Geschichte reingestellt hat. Es ist ein sehr guter Anfang und sollte nach Möglichkeit nicht in die Standart-Richtung gehen, ich wünsche dem Autor viel Glück!
Nicht viel aussagekräftige Detail’s vorhanden in diesem Anfang, aber auch mir gefällt Dein Stiel. Bin gespannt wie es weiter geht und sich die Beziehung innerhalb der Familie entwickelt, wie die neuen Geschwister mit ein ader klar kommen und in welche Richtung es generell geht!
Nicht genug geteilt? Das ist doch nicht dein Ernst? Zeige mir eine Geschichte, die mehr Details hat als diese!
Zeige mir eine Geschichte, die die vernünftig und durchdachter ist, als diese!
Bin gespannt ob du mir eine vorweisen kannst! Ich bin mir absolut sicher, kannst du nicht!
Und mal ehrlich, ehe du irgendwen kritisierst, veröffentliche doch eine eigene Geschichte, mal sehen wie detailverliebt du dann bist! Wobei ich mir aber mit deiner Rechtschreibung nicht sicher bin, ob sie überhaupt veröffentlicht wird!
Ich frag mich mittlerweile echt warum du immer so aktiv den Streit in dieser Community suchst.
Freue mich schon auf den zweiten Teil. Hoffentlich dauert es nicht mehr so lange 🙂
Ein wirklich sehr guter Anfang, grade da du nicht sofort die gleiche 0815 Nummer abziehst.
Auch dieser langsame Aufbau gefällt mir so bekommt die Geschichte tiefe
Was man hier nur bei sehr wenigen Geschichten hat.
Freue mich auf den nächsten Teil.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber doch noch: „zu kurz“ ?
[…] Windelgeschichten.org präsentiert: Anton oder Ein neues Leben (2) – 1. Teil […]
sehr gute Geschichte