Das Paradoxon (2)
Windelgeschichten.org präsentiert: Das Paradoxon (2)
Samstag, 2. Tag
Konsequenzen
Simon weinte. Nicht laut – Nein! Es war mehr ein leises Schluchzen.
Ich brauchte einen Moment um wieder klar im Kopf zu werden. Wieder war da dieses Gefühl das mein Gehirn erstmal viele kleine Puzzleteile zusammen setzten musste. Ich öffnete verschlafen die Augen und sah nach links zu ihm hinüber.
Er lag auf dem Rücken und Tränen liefen ihm über die Wangen.
„Was hast du Simon?“ fragte ich leise. Simon weinte so gut wie nie!
Simon zuckte leicht zusammen. Offenbar war er völlig in Gedanken gewesen. Er drehte seinen Kopf zu mir und ich sah in seine wunderschönen braunen Augen. Sein Gesicht war völlig verheult und das weiß seiner Augen war rot vom Weinen! Sofort spürte ich wieder diese starke Zuneigung zu ihm und er tat mir leid. Instinktiv drehte ich mich auf die linke Seite und legte meinen rechten Arm um ihn.
Wortlos sahen wir uns einige Sekunden in die Augen und dann küsste ich Simon auf den Mund. Im nächsten Moment tat es mir schon leid und ich hatte das Gefühl etwas ungeheuerliches getan zu haben. Mein Arm zuckte weg von seiner Schulter und ich drehte mich wieder auf den Rücken!
„Tut mir leid“ sagte ich leise und kleinlaut.
Verdammt, wir waren in der Gegenwart ein Paar, und unser 17 jähriges Bewusstsein schien sich in dieser Zeit immer mehr durchzusetzen. Doch ich fand das es sich nicht gehörte, wenn sich zwei zehnjährige Jungen küssten. Und unser jüngeres Ich protestierte auch heftig dagegen. Gegen die Gefühle die wir füreinander hegten. Doch tief in meinem Bauch regte sich eine kleine Katze und fing leise an zu schnurren. Das konnte ja noch lustig werden!
Wir schwiegen einen Weile und ich drängte ihn nicht. Ich wußte das es nichts bringen würde.
Schließlich sagte er: „Luca – ich hab mich komplett nass gemacht! Und als ich das merkte als ich wach wurde, da konnte ich einfach nicht mehr!“
Meine Kinnlade klappte herunter und ich sah wieder zu ihm herüber
„Aber das – ach ist doch egal.“ Sagte ich aufmunternd.
Ich griff mir unvermittelt an meine Windel: „Meine Windel ist auch schon wieder nass!“
„Jaaa, aber du hast ja auch eine richtige Windel an. Ich habe nur die Drynite und die hat nicht dicht gehalten. Dein ganzes Bett ist jetzt nass!“
Seine letzten Worte gingen in einen erneuten Anfall von Schluchzen unter. Simon wurde von heftigen Weinkrämpfen geschüttelt.
„Hey Simi, ist egal. Hörst du? Ich habe eh immer ein Gummilaken unterm Bettlaken drunter! Und so schlimm sieht es garicht aus.“
Ich konnte einfach nicht anders und rutsche ganz nah an ihn heran. Es tat mir in der Seele weh meinen Freund so leiden zu sehen. Simon wollte sich von mir wegdrehen. Doch ich zog ihn sanft an mich heran und legte meinen Arm wieder um ihn. Ich legte meine Stirn gegen seine und steichelte ihm sanft über den Rücken.
So kuschelten wir oft zusammen. So hatten wir schon so oft unser Vorspiel begonnen. Doch jetzt regte sich in unseren Windel absolut nichts. Und es fühlte sich irgendwie auch anders an. So tief auch meine Zuneigung und Liebe zu Simon war. Mein Körper war zehn Jahre alt. Nix mit Hormonen und so. Wir waren Kinder und zu keiner Sexuellen Regung oder Aktivität fähig!
Wie musste das wohl gerade aussehen? Gut das uns niemand beobachtete!
Für diesen einen Moment konnte sich unser 17jähriges Bewusstsein durchsetzen. Wir beide spürten wie unser Kinderbewusstsein völlig in den Hintergrund gedrängt wurde. Mehrere Minuten lang lagen wir so in meinem Bett, küssten und streichelten uns. Ich spürte wie langsam das Kind in mir wieder stärker wurde und ich wieder dieses unbestimmte Gefühl bekam etwas zu tun was sich nicht gehörte.
Simon hatte sich beruhig und wir beide standen auf.
Da ich noch nicht auslief, ging ich sofort nach unten wo ich meine Eltern vermutete. So konnte das nicht weiter gehen. Zwar würden meine und auch seine Eltern eine Erklärung haben wollen warum ihr ältester Sproß Plötzlich wieder Windel brauchte. Doch da hatte ich bereits eine Idee.
„Simon, geh ins Bad und Dusch dich erstmal.“ Dann war ich aus meinem Zimmer verschwunden. Ich hatte mir nicht die Mühe gemacht mir etwas überzuziehen. Es war erneut ein schöner warmer Sommertag und jeder im Hause wusste das ich Windeln trug. Ich lief bei solchem Wetter zu Hause meist eh nur mir Windel und T-Shirt herum. Allerdings lief ich nun eindeutig breitbeinig durch die Gegend da das Saugkissen inzwischen gut aufgegangen war. Ich grinste, denn es fühlte sich tatsächlich toll an. Ich bekam meine Beine nur noch mit Mühe zusammen.
Ich fand meine Mutter auf der Terrasse bei einer Tasse Kaffee. Mein Vater war mit unserem Hund Gassi.
„Morgen Mama.“ nuschelte ich noch immer etwas verschlafen.
„Guten Morgen mein Schatz, na seid ihr auch endlich aufgestanden!“
„Jaaa – Simon duscht gerade.“ Ein kurzer Moment der Angst machte sich in mir breit. Ich verdrängte es und sagte:
„Mama, könntest du Simon bitte eine von meinen Windel anziehen? Er hat heute Nacht das ganze Bett nass gemacht. Er hat sich wohl doch was getan als wir gestern gerangelt haben. Ich habe ihm gestern schon zwei von meinen Drynites geben müssen und er ist völlig am Boden zerstört!“
Dies alles sprudelte mit einer unglaublichen Geschwindigkeit aus mir heraus. Ich wollte mich auf keinen Fall unterbrechen lassen.
„Wie bitte? Jetzt mal ganz langsam Luca! Was ist mit Simon?“
„Simon macht seit gestern in die Hose. Es ging los nachdem wir gestern Wrestling gespielt haben. Er ist wohl n bisschen doof gefallen. Ich hab ihm welche von meinen Drynites gegeben aber die haben die Nacht nicht durchgehalten.
Mama, bitte. Er ist völlig fertig. Geh bitte nach oben und leg ihm ne richtige Windel an!“
„Das kann doch nicht wahr sein, ihr macht aber auch Sachen. Und natürlich wieder am Wochenende wo kein Arzt auf hat.“
Na ein Glück, Mama nahm es wenigsten mit Humor. Mein Papa ist ja schließlich selber Arzt und würde sich bestimmt um Simon kümmern sobald er mit Oskar wieder zurück kam.
Seufzend stand Mama auf und ging nach oben.
Ich folgte ihr und schlüpfte mit ins Bad. Simon trocknete sich gerade ab.
„Guten Morgen Simon, Luca hat mir gerade von deinem kleinen Problem erzählt. Beruhig dich erstmal und setzt dich hier rauf.“
Simon sah entsetzt zu mir. Ich zwinkerte ihm zu und nickte. Zu mehr kam ich nicht.
Mama hatte bemerkt das ich ihr ins Bad gefolgt war.
„Luca. Raus hier! Zieh dich an!“ Ich konnte gerade noch sehen wie Simon unsicher das Handtuch von seiner Hüfte fallen lies und auf meinen Wickeltisch stieg.
Sie schloss die Tür hinter mir und ich war mir sicher das Simon sich nicht wirklich wohl in seiner Haut fühlte. Ich ging in mein Zimmer und nahm mir ein frisches T-Shirt aus dem Schrank. Erst jetzt merkte ich das Yannick noch immer selig schlief.
Ich hatte völlig vergessen das der Kleine ja auch noch da war. Ich war ganz froh das er unsere gegenseitige Schmuseaktion von eben nicht mit angesehen hatte.
Als ich mir auch meine Socken angezogen hatte – auf eine Hose verzichtete ich wegen der dicken Windel – wollte ich gerade mein Bett abziehen, als ich hörte das Mama aus dem Bad kam.
„Luca kümmre dich mal um Simon.“ Mama rief mir diese Worte zu während sie in mein Zimmer kam. Durch ihr Rufen wurde auch Yannick endlich wach. Mama kam zur Tür herein und Yannick gähnte herzhaft.
„Ja Mama.“
Ich ging wieder ins Bad. Simon saß auf dem Wickeltisch und lies die Beine baumeln.
Die Hacken seiner nackten Füße trommelten leise gegen die Wickelkommode.
Er sah nicht glücklich aus.
„Was hast du deiner Mama erzählt“ Simon klang ernsthaft böse!
„Hey ganz ruhig Simi. Ich habe ihr gesagt das du gestern, bei unserem angeblichen Wrestling, unglücklich gefallen bist.“
„Du konntest schon immer gut improvisieren Luca.“ Simons Miene hellte sich merklich auf.
„Danke, du aber ja auch oder? Übrigens – steht dir!“
Simon wurde rot und sprang schwungvoll vom Wickeltisch. “ Du Arsch.“ Doch er grinste und ging an mir vorbei. Ich folgte ihm um betrachtet seinen Windelpo. Er trug eine von meinen normalen Tagwindeln die problemlos Ein bis Zwei Liter Flüssigkeit aufnehmen konnten. Als wir in mein Zimmer kamen war meine Mutter gerade damit fertig mein Bett abzuziehen.
„Na da sind ja meine beiden Windeljungs.“ Sie lächelte:
Simon lächelte zaghaft zurück und sein Gesicht nahm wieder eine zartrosa Färbung an.
Dann zog sich auch Simon an. Yannick war ebenfalls gerade damit beschäftigt gewesen. Doch jetzt stand er mit offenem Mund in meinem Zimmer und sah seinen großen Bruder an.
„Wa…?“
„Klappe Kleiner, sonst Beule klar!?“
Simon hatte seinen Bruder zum Schweigen gebracht und sah ihn nun leicht verärgert und leicht belustigt an.
„So Luca, und jetzt zu dir. Ab ins Bad!“
Ich flitze rüber, nun doch froh meine Nachtwindel los zu werden, und kurz darauf trug ich eine meiner super dünnen Windeln. Da wir Nachmitttags noch was unternehmen wollten hatte ich Mama gebeten mich erstmal in das dünne Model zu stecken. Mama hatte meinen Windelbereich mit Feuchttüchern sauber gemacht, duschen würde ich dann wohl heute Abend.
Nach dem Mittagessen hatte sich mein Vater wirklich um Simon gekümmert.
Er war mit uns in seine Praxis gefahren. Die Untersuchung dauerte fast eine ganze Stunde. Papa hatte seine ganze Wirbelsäule und seinen Nacken geröngt. Schließlich sagte er: „So Simon, da hast du noch mal Glück gehabt. Es ist nichts gebrochen oder gequetscht.
Ich vermute du hast dir einen Nerv eingeklemmt. Mein Sohn hat dich wohl ganz schön in die Mangel genommen was?“ Papa sah mich schmunzelnd an.
„Ihr seid schon zwei Chaoten, ihr Beiden!
Simon, du kannst dich wieder anziehen. Ich werde inzwischen deine Eltern anrufen und ihnen sagen was passiert ist.“
Ich atmete erleichtert auf. Präsentierte er uns doch die Lösung unseres Windelproblems auf dem Silbertablett. Zumindest fürs Erste. Ich wartete bis Simon sich angezogen hatte, dann verließen wir das Sprechzimmer und setzten uns ins Wartezimmer.
„So und wie geht es jetzt weiter Luca?“
„Na Ja, erstmal wirst du keine Probleme kriegen weil du Windeln brauchst.“
Sagte ich erleichtert darüber das mein Plan funktioniert hatte: „Und bis wir wieder in unsere Zeit zurückkehren können werden wir schon eine Lösung finden.“
„Wollen wir´s hoffen!“
Es dauerte nicht lange bis mein Vater aus seinem Sprechzimmer kam. Er hatte mit Simons Eltern telefoniert und ihnen versichert das ihrem Sohn nichts ernstes passiert war. Wenn die wüssten, dachte ich bei mir.
Kurze Zeit später waren wir wieder bei uns zuhause. Wie sich herausgestellt hatte, blieben Simon und Yannick nicht nur die eine Nacht sondern die nächsten 3 Wochen meine Gäste. Herr und Frau Fischer, so heißen Simons und Yannicks Eltern, machten eine 18 tägige Kreuzfahrt und so lange würden ihre beiden Söhne bei uns wohnen. Und da in der nächsten Woche die Sommerferien anfingen passte das um so besser.
Um kurz vor 16 Uhr klingelte es an der Haustür.
Wir wollten gerade zum Bolzplatz fahren als Dave vor der Tür stand. Und neben ihm der unbekannte Junge dessen Körper gestern mit uns am Grillplatz gewesen war!
Mir fiel die Kinnlade herunter. Ich starrte den fremden Teenager an.
„Hi Leute, wir wollten fragen ob ihr Lust habt mit zum Schwimmen zu kommen. Wir wollten zum Bassener See.“ sagte Dave: „Ach Ja, das ist mein Cousin Lukas. Er kommt aus Bayern und ist zu Besuch hier. Die haben da nämlich schon Ferien!“
Zufälle gab es!
Lukas war, wie wir erfuhren, 14 Jahre alt und war alleine bei Dave zu Besuch. Er würde ebenfalls die nächsten drei Wochen hier bleiben. Auch seine Eltern waren ohne ihn verreist. Von unserer Begegnung von gestern schien er nichts mehr zu wissen. Doch als er uns sah machte er wieder einen verwirrten Eindruck!
Wir entschieden uns mit zum Schwimmen zu gehen. Bei dem Wetter eigentlich sowieso die bessere Idee.
Vormittags war ich noch schnell beim Friseur gewesen und hatte mir die Mähne scheren lassen. Die kurzen Haare waren eine absolute Erleichterung für mich. Die Wärme war jetzt viel angenehmer und ich fühlte mich glücklich. Denn ich hatte mir meine Haare genauso frech gegelt wie Yannick. Und Simon hatte mir versichert das ich ihm so ebenfalls viel besser gefiel als mit den langen Haaren. Nur meine Eltern waren erstaunt gewesen. Schließlich hatte ich die Haare über zwei Jahre wachsen lassen. Und jetzt war ich plötzlich auf ca. 2 cm runter gegangen!
Dave und Lukas waren herein gekommen und wir flitzten nach oben um unsere Badesachen zu holen. Zwischenzeitlich hatte Mama mich noch mal frisch gewickelt und ich konnte Sie übereden, wieder eine der dünnen Windeln zu bekommen. Eingentlich hieß der Plan ja Bolzen.
Wir krallten uns einfach nur jeder ein Handtuch und die Badehose und rannten wieder nach unten. Dann schwangen wir Fünf uns auf unsere Räder und fuhren zusammen zum See. Ich hatte den Fußball auf meinem Gepäckträger festgeklemmt. Unsere Fußballklamotten hatten wir einfach anbehalten. Ich hatte trug meinen Werdertrikotsatz und die silbernen Nike Total 90, Simon steckte ebenfalls in einem Werdertrikotsatz und Yannick hatte seinen DFB Trikotsatz angezogen. Nur auf die beim Training und bei Spielen obligatorischen Stutzen und Schienbeinschützer hatten wir verzichtet.
Dave und Lukas hatten sich für Shorts und T-Shirts entschieden.
Die Beiden fuhren voraus und ich ertappte mich dabei wie mein Blick mehr und mehr auf Lukas haftete! Er trug eine Knielange Jeanshose im Skaterlook und ein schwarzes T-Shirt. Auf der Brust stand in weißen Druckbuchstaben Record
In seinem Nacken glänzte ein Stück seiner Halskette. Seine blonden Haare waren wieder gegeelt, erst jetzt merkte ich das in seiner Frisur ein leichter Irokese angedeutet war.
Er sah toll aus!
Wieder steckten seine nackten Füßen in seinen weißen JJ Stride. Die Schuhe standen ihm gut und gaben seiner gebräunten Haut einen tollen Akzent. Seine Knöchel machten mich ganz irre. Und die Sneaker schmiegte sich förmlich an seine Füße an! Er schien ungefähr Größe 40 zu haben.
Seine Waden spannten sich bei jeden Tritt in die Pedalen und die Sehnen in seinen Kniekehlen traten hervor. Sein T-Shirt war zwischen seinen Schultern ein wenig durchgeschwitzt und der Duft von CK One drang in meine Nase. Lukas Körper spannte sich mit jeder Bewegung und sein Muskelspiel an Armen und Beinen faszinierte mich. Um sein linkes Handgelenk trug er ein schmales, schwarzes Lederarmband.
Er war wirklich schon ein großer Junge. Ganz anders als wir momentan. Wie gerne würde ich ihm dabei helfen aus seinem T-Shirt zu kommen und ihm die Schuhe ausziehen. Wie gerne würde ich seine Füße in meinen Händen halten. Sie mussten fast glühen.
Ich entschwand immer mehr in meiner Sehnsucht danach mit Lukas alleine zu sein!
Ich war sehr froh darüber das Simon nicht wusste was gerade in mir vorging!
Endlich kamen wir am Bassener See an.
Dave hatte sich entschieden an das andere Seeufer zu fahren. Der See war nicht allzu groß und man konnte ihn als geübter Schwimmer in 10 Minuten bequem Durchschwimmen. Das dem Grillplatz zugewandte Ufer war zwar sehr groß und hatte einen breiten Sandstrand. Das andere Ufer war aber viel schöner.
Man erreichte es über Feldwege die von den Maisfeldern der Bauern gesäumt wurden. Am Ufer stand dichtes Schilf und darin versteckt lagen mehrere kleine Buchten. Dort tummelten sich die örtlichen Liebespaare, doch auch die Jugendlichen des Dorfes nutzten diesen, viel cooleren Teil des Sees gerne!
Als wir endlich ankamen war nicht nur Lukas´s T-Shirt nass geschwitzt. Auch wir waren am Ölen. Zwar schwitzten unsere Kinderkörper längst nicht so stark wie ein Teenagerkörper aber unsere Trikots halfen kräftig nach. Die Dinger sind ja bekanntlich atmungsaktiv wie Müllsäcke!
Bei inzwischen rund 30 Grad im Schatten hatte sich der wesentlich längere Weg bemerkbar gemacht.Unsere Fahrräder landeten im Feld und wir stürmten die Böschung hinunter zum See. Dave zog sich als erster sein T-Shirt über den Kopf und auch Yannick war bereits dabei sich auszuziehen. Doch ich hatte ganz unverhohlen nur noch Augen für Lukas.
Der hatte gerade angefangen sich seines T-Shirts zu entledigen und machte sich dabei lang. Ich stand so nah bei ihm wie es ging, ohne dabei verräterisch auszusehen, und genoss diesen Anblick. Wahnsinn, hatte er einen tollen Körper. Lukas warf das T-Shirt in den Sand und es flog auf dem Weg dahin dicht an mir vorbei. Und mit ihm sein toller Geruch!
Wieder wurde mein 10jähriges Ich weit in den Hintergrund gedrängt und ich musste mich schwer beherrschen jetzt keinen Fehler zu machen. Besonders da er sich jetzt seine Schuhe von den nackten Füßen zog. Das war endgültig zu viel für mich. Ich musste mich zwingen meinen Blick von Lukas zu nehmen. Ich tat es und fing nun auch an, mir meine Fußballklamotten auszuziehen.
Schließlich stand ich nur noch in meiner Windel vor den anderen.
Ich musste grinsen denn nun hing Lukas´s Blick an mir!
„Was ist das denn?“ fragte er:
„Na ne Windel, wonach sieht‘s denn sonst aus!“ Ich klang frecher als ich es wollte:
„Das sehe ich aber – warum?“
„Er braucht sie. Tut mir leid ich hab vergessen es dir zu sagen Lukas.“ Dave hatte sich eingemischt
„Jaaa.“ sagte ich: “ Und Simon zur Zeit auch!“
Ich sah zu meinem Freund und wie aufs Kommando wurde er knallrot wie eine reife Tomate.
Ich öffnete den oberen rechten Klebestreifen um die Windel später wieder anziehen zu können, zog ich sie mir ungeniert aus, und meine orangefarbene Badeshorts an.
Und Obwohl Mama mich ja erst kurz bevor wir losgefahren waren, noch einmal frisch gewickelt hatte, hatte die Windel bereits wieder ein wenig von meinem Urin aufnehmen müssen.
„Na los Simon, dann läufst du halt ein bisschen aus. Mir geht´s doch nich anders!“
Simon zögerte kurz, doch dann zog auch er sich um. Ich sah das seine Windel vom Morgen inzwischen schon fast voll war. Er würde sich für den Rückweg wieder eine Drynite anziehen. Zwar war er wieder etwas verlegen aber schließlich stand auch er in seiner Badeshorts vor uns, sie war dunkelblau.
Kurz darauf waren wir alle im See und tobten ausgelassen herum.
Ich nutzte meine Chance und ging etwas eher wieder an Land. Lukas Sachen lagen so, das sie vom See aus nicht zu sehen waren. Und ich konnte nicht widerstehen.
Ich stand vor seinen Klamotten und seine Skaterschuhe übten eine unglaublich starke Anziehungskraft auf mich aus. Ich konnte nicht anders und vergrub mein Gesicht in einem seiner Schuhe. Dieser Duft, sie rochen nicht unangenehm! Denn sie waren noch fast neu. Dazu mischte sich der Geruch von Duschgel – offenbar hatte Lukas gerade frisch geduscht.
Ich atmete einige Male tief ein.
„Was machst du da?“ Ich ließ den Schuh fallen und schnellte herum. Lukas stand vor mir!
Jetzt war ich an der Reihe rot zu werden. Leider wurde mir auch sofort schlecht und heiß. Ich konnte nicht mal stottern. Wortlos und mit offenem Mund starrte ich Lukas an, ein wenig Pipi lief mir am Bein herunter.
„Du magst mich was? Mir ist auf der Fahrt schon aufgefallen das du mich ständig angesehen hast. Und dann vorhin. Glaubst du etwa ernsthaft das ich nicht bemerkt habe wie du mich angestarrt hast, als ich mich ausgezogen habe?“
„W Wie bitte? W Was meinst du?“
„Keine Sorge Kleiner, ich werde dich nicht verraten. Ich bin selber auch schwul. Obwohl DU eigentlich noch viel zu jung bist um überhaupt solche Gefühle für jemanden zu empfinden!“
Lukas legte seinen Arm um mich und zog mich an sich heran. Er streichelte mir zärtlich über die Wange.
Mir wurde schwindelig, meine Knie zitterten und ich starrte verlegen in die Gegend. Dann gab er mir einen Kuss auf die Wange. Er ließ mich los und zwinkerte mir zu.
Ich sank auf die Knie in den Sand
Ich war sprachlos und hockte eine Weile einfach nur so da und beobachtete Lukas dabei wie er sich abtrocknete und schließlich in den warmen Sand legte. Ich war mir sicher das er diese kleine Show absichtlich für mich abzog.
Endlich fand ich meine Fassung wieder. Ich gab mir einen Ruck und legte mich, so wie ich war, neben Lukas in den Sand. Meine Finger berührten ein wenig seine Hand.
Die anderen waren inzwischen zum gegenüberliegenden Ufer des Sees geschwommen so das ich mit Lukas völlig ungestört war.
Plötzlich sah ich sein Gesicht über mir. Er hatte sich auf seinen Unterarmen abgestützt.
„Was habt ihr eigentlich gestern mit mir gemacht Luca?“ Er fragte mich völlig ruhig aber bestimmt!
„Du weißt was passiert ist Lukas?“ Mist, jetzt hatte ich uns verraten.
„Nein, nicht wirklich – aber irgendwas habt ihr Drei damit zu tun. Richtig?“
Mir fehlten die Worte und es fiel mir auf die Schnelle keine plausible Ausrede ein.
„Ich weiß das hier irgendetwas nicht richtig ist.“ Lukas sah nachdenklich auf den See hinaus.
„Und das du, dein Freund und sein Bruder etwas damit zu tun haben.“
Ich musterte Lukas von der Seite. Er war so schön, seine Gesichtszüge alles an ihm machte mich wahnsinnig. Noch immer regte sich absolut nichts in meiner Badeshorts, aber in meinen Bauch tobte ein wilder Kampf! Er sah wieder zu mir. Auch ich hatte mich jetzt auf meinen Armen abgestützt.
„Und das mich ein Zehnjähriges Kind so schmachtend ansieht wie du es tust, das ist auch nicht normal! Und wenn ich in deine Augen sehe dann ahne ich das ich Recht habe. Und ich werde euch im Auge behalten.“
Das war keine Drohung. Er sprach leise und viel mehr klang es wie ein leiser Hilfeschrei. Lukas Augen suchten nachdenklich den See ab. Als erwartete er dort eine Antwort auf seine Fragen zu finden. Ich sah und spürte das er deutlich darunter gelitten hatte, das Florians Bewusstsein seinen Körper kontrolliert hatte. Er tat mir leid!
Dann grinste er plötzlich, als ob er eine Entscheidung getroffen hätte.
„Hier, damit du mich nicht so schnell vergisst…“
Lukas sah mich an und seine Augen funkelten hinterhältig!
Ohne jede Vorwarnung hatte sich Lukas auf mich gesetzt. Ich erschrak. Schon lag er auf mir, schob seine linke Hand unter meinen Kopf und hob ihn an. Seine Rechte Hand an meiner Hüfte. Ich stöhnte, doch schon küsste er mich kräftig auf den Mund. Und ich konnte nicht anders. Wieder übernahm mein 17jähriges Bewusstsein und ich küsste zurück!
Lukas legte sich nun vollends auf mich und sein Gewicht hielt mich am Boden. Seine Rechte Hand lag nun unter meinem Rücken und er drückte mich zusätzlich an sich. Ich kämpfte mit mir ihn nicht zu umarmen. Dann ließ er von mir ab und stand auf.
„Denk an meine Worte Kleiner. Und jetzt weiß ich auch das ich Recht hatte!“
Dann sprintete er ins Wasser und ließ mich, so verwirrt wie ich war, alleine zurück.
Erneut war ich mehr als froh darüber das Simon nichts von alledem mitbekommen hatte!
Zwischen meinen Beinen wurde es warm… .
Ich blieb noch einen Moment so liegen und ging dann ebenfalls wieder schwimmen.
Wenn ich eine Windel anhatte störte es mich nicht wenn ich nass war. Aber mein Urin in meiner Badeshorts und unter mir im Sand empfand ich als unangenehm.
Ich suchte nach Lukas und sah das er gerade am andern Ufer an Land ging. Yannick und Simon waren ungefähr in der Mitte des Sees und auf dem Rückweg. Dave war nirgends zu sehen.
Ich beschloss die Beiden sofort über das zu informieren was gerade geschehen war. Na ja nicht über alles!
„Und er weiß wirklich das Florians Geist in ihm war“? Simon staunte.
Gerade hatte ich meinen beiden Freuden berichtet was passiert war. Natürlich erwähnte ich nichts von dem was Lukas mit mir gemacht hatte! Ich mied schuldbewußt Simons Blick!
„Das ist nicht gut. Ich hatte sowas schon befürchtet. Kann ja auch keiner ahnen das Lukas ausgerechnet der Cousin von Dave ist!“ Sagte Yannick. Er klang ernst und besorgt:
„Was meinst du damit kleiner Bruder?“
Beide sahen wir fragend zu Yan hinüber.
„Naja, Florian hat erwähnt das es vorkommt das die Personen, die durch ein fremdes Bewusstsein gesteuert wurden, sich für eine Weile daran erinnern. Oder zumindest an Bruchstücke. Das ist eigentlich kein Problem, solange sie in dieser Zeit keinen Kontakt mit Leuten haben die mit ihrem Körper zusammen waren als er fremd gesteuert wurde.
Irgendwann vergeht das unbestimmte Gefühl das etwas nicht stimmt und sie können sich nicht mehr daran erinnern das ein fremder Geist in ihnen drin war.“
„Na das ist doch klasse, dann müssen wir ja nur abwarten!“ Ich atmete erleichtert auf.
„So einfach ist das nicht Luca.“ Yannicks Ton gefiel mir nicht:
„Wie meinst du das?“ fragte Simon:
„Leute denkt doch mal nach. Holt mal die 17jährigen Luca und Simon raus. Lukas hat jetzt eine reale Erinnerung daran, das er sich erinnern kann. Und er hat mit dir darüber gesprochen.
Und du hast ja netter Weiße auch indirekt bestätigt das er mit seiner Vermutung, das etwas nicht stimmt, Recht hat!“
„Verdammt, du hast Recht!“ sagte ich:
„Und was machen wir jetzt?“
„Ich habe keine Ahnung Simi. Ich werde versuchen Kontakt mit Flo aufzunehmen. Ich hoffe es klappt und er hat eine Idee!“
„Hey Leute, was ist los? Lust auf fangen spielen im Wasser?“
Dave stand oben am Feldweg und rief uns zu. In der Hand hielt er einen Tennisball. Er musste den Weg vom Grillplatz zurück gelaufen sein.
Eigentlich wäre ich am liebsten sofort nach Hause gefahren damit wir versuchen konnten Flo zu kontaktieren. Doch da es hier um jede Menge Spaß im Wasser ging drängt sich unser 10jähriges Bewusstsein wieder in den Vordergrund, und so tobten wir noch eine ganze Weile im Wasser herum.
Nur Yannick, dessen 16jähriges Ich ja ganz bewusst sein jüngeres Bewusstsein verdrängte, war nicht wirklich happy darüber noch am See zu bleiben.
Es war erstaunlich wie bereitwillig und quasi ohne Gegenwehr wir beide hingegen fast jede Kontrolle abgaben, und das Kind in uns machen ließen!
Um 19 Uhr fuhren wir dann aber doch zurück. Schließlich war Essenszeit und wir mußten noch Duschen und ein Windelwechsel stand uns ja auch noch bevor. Außerdem wollten Lukas und Dave gegen 2030 Uhr noch mal bei mir vorbeikommen. Yannick hatte die beiden gefragt ob wir nicht einen DVD Abend machen wollten.
Eigentlich war das Wetter dazu zwar viel zu schade doch ich ahnte das Yannick damit etwas bestimmtes bezweckte.
Als wir gegessen hatten bedeutete mir der Kleine mit zu mir in mein Zimmer zu gehen.
Als wir drei oben ankamen griff er mir mit einer Hand in den Nacken und zog sanft an meinem Neuralstimulator.
Ich wollte gerade protestieren doch Yannick sagte: “ Tut mir leid Luca, den muss ich mir mal kurz ausborgen bis Lukas kommt!“
Es gab ein leises saugendes Geräusch und dann wurde das Gerät in Yannicks Händen sichtbar. Ich fühlte mich sofort ein wenig schwach und sah Yannick besorgt an.
Simon sah mich mit weit geöffneten Augen an und ich schluckte.
„Wie lange kann ich ohne das Ding rumlaufen ohne Schaden zu nehmen?“
„Flo meint das die Wirkung noch ungefähr zwei Stunden nachwirkt. Ich gebe ihn dir zurück sobald ich Lukas damit behandelt habe!“
Der erste Satz beruhigt mich und auch Simon. Doch der zweite klang zweifelnd.
„Wann hast du mit ihm gesprochen?“ Simon hatte sich gemeldet und ausgesprochen was ich dachte.
„Als ich vorhin so lange auf Klo war“
„Und was sagt er?“ fragte ich:
„Er sagt das wir ihm mit dem Stimulator eine neue Erinnerung verpassen können. Das Dumme ist, das wir dafür quasi sein gesamtes Kurzzeitgedächtnis löschen müssen!
Und dann ist da noch das Problem das wir zum einen Lukas erstmal das Ding anlegen müssen, und außerdem dafür sorgen müssen das Dave nichts davon mitbekommt!
Und zum Schluss ist da noch die Frage wie wir vertuschen können das Lukas fast nichts mehr von den letzten zwei Tagen weiß.
Denn wir können ihm ja nur die Dinge als Erinnerung verpassen von denen wir wissen das er sie erlebt hat. Was ist aber mit der Zeit in der wir nicht mit ihm zusammen waren und wo wir nicht wissen was er gemacht hat?
Oh er wird gewaltige Lücken haben!
Irgendwelche Ideen? Das Gremium hört Ihre Vorschläge.“
Sarkasmus triefte aus seinen letzten Worten.“
Simon und Ich schwiegen. Wohl wissend das dies nicht leicht werden würde. Verdammt wir schlitterten von einem Problem ins Nächste.
Was kam wohl als nächstes?
Es war meine Mutter welche uns in dieser Situation rettete.
„Luca!“ Meine Mutter rief von unten herauf.
Ich sprang vom Bett auf und rannte zum Treppengeländer. „Ja Mami!“
Meine Mutter stand am Fuß der Treppe und sah zu mir nach oben.
„Daves Mama hat eben angerufen und uns eingeladen rüber zu kommen. Und sie fragt ob es OK ist wenn Dave und Lukas die Nacht auch hier schlafen würden. Ich habe gesagt das wir damit kein Problem haben. Ist das für euch auch OK?“
Ich stutzte kurz, doch dann begriff ich das dies unsere Chance war.
„Cool, das wär super Mama!“
„OK, dann gehen wir gleich rüber und sagen den Beiden das sie ihre Schlafsachen mitbringen können. Dave kann ja mit Yannick auf der Luftmatratze schlafen und Lukas kriegt das Gästebett. OK?“
„Alles klar!“ antwortete ich:
„Aber Luca?“
„Ja Mama?“
„Wir kommen gegen Mitternacht zurück. Dann seid ihr bitte im Bett. Montag ist noch mal Schule und es reicht wenn ihr morgen in den Seilen hängt – Ab Donnerstag sind Ferien, da habt ihr sechs Wochen Zeit um lange auf zu bleiben! Klar?“ Sie lächelte mich an. Wohl wissend das wir es gerne schon mal etwas übertrieben.
„Alles klar!“ Da musste sie sich nun wirklich keine Sorgen machen. Sobald ich den Stimulator wieder tragen würde, hätte ich ja eh keine Wahl. Ich würde spätestens um Mitternacht einschlafen!
„Hey Leute, ich habe die Lösung!“
Ich war in mein Zimmer zurück geflitzt.
Yannick und Simon sahen mich sprachlos an.
„Dave und Lukas werden hier schlafen. Und es kommt noch besser, meine Eltern gehen zu Daves Eltern rüber und kommen erst gegen Mitternacht zurück!“
„OK, das macht die Sache einfacher.“ sagte Yannick:
„Aber wie kriegen wir es hin das Dave nichts mitbekommt wenn wir Lukas Erinnerung löschen?“
Da kam mir ein Geistesblitz
„Ich habe eine Idee!“ sagte ich:
Simon und Yannick sahen mich erstaunt und neugierig an.
„Wir werden Dave betäuben!“
„Sag spinnst du jetzt völlig? Wie stellst du dir das denn vor?“ fragte Simon und lachte ungläubig. Yannick schwieg interessiert.
„Ganz einfach. Meine Mutter hat ab und zu Migräneschübe und dann nimmt sie ein starkes Schmerzmittel. Ich habe das mal versehentlich genommen weil es eine Brausetablette ist. Und das Zeug schmeckt fast wie die Magnesiumbrausetabletten die ich regelmäßig nehmen muss. Und es sieht im Glas auch fast genauso aus.
Meine Mutter hat das damals zu spät mitbekommen. Ich hatte das Glas schon ausgetrunken. Sie hat dann ganz panisch meinen Vater in der Praxis angerufen. Na ja der war zwar nicht begeistert aber er meinte am Telefon zu mir das ich gleich einschlafen würde.
Jedenfalls – als er 10 Minuten später kam war mir schon ziemlich schwindelig und kurz darauf bin ich am Küchentisch eingeschlafen. Das Zeug ist so stark das es meinen Kinderkörper völlig ausgeknockt hat.
Das war letztes Jahr. Und kuckt euch Dave an. Er ist noch etwas kleiner und schmächtiger als ich. Das wird auch bei ihm klappen!“
Simon sah mich skeptisch an. Mir war selber etwas unwohl dabei Dave mit dem Zeug ja quasi zu vergiften. Doch welche Wahl hatten wir. Lukas mussten wir umpolen und Dave durfte nun nicht auch noch etwas merken. Unser aller Zukunft stand auf dem Spiel.
Zum Glück mischte sich nun Yannick ein.
„OK, so machen wir es. Dann machst du uns allen ein Glas mit ner Magnesiumtablette fertig und verkaufst es als Brause oder sonst was. Sonst wundert sich Dave warum er alleine son Brausezeug trinken soll.
Und sobald Dave schläft verpasse ich Lukas irgendwie den Stimulator.“
„Luca, Yannick, Simon – wir haun ab. Benehmt euch. Lukas und Dave müssten in 15 Minuten da sein. OK?“
Die Stimme meiner Mutter drang erneut nach oben. Ich hörte wie mein Vater die Terrassentür schloss.
„Ja Mama, alles klar.“
„OK Frau Haas.“ Rief Simon.
Dann fiel die Haustür ins Schloss und wir waren alleine.
„Kommt mit in die Küche.“ Sagte ich:
Wir drei gingen nach Unten und ich öffnete einen der Küchenschränke.
Und da waren sie. Die beiden Packungen mit Brausetabletten. Die eine Packung, harmlose Magnesiumtabletten die ich nahm, weil ich an Magnesiummangel litt und dadurch beim Sport öfter Wadenkrämpfe bekam. Und daneben die andere Packung mit dem besagten Schmerzmittel meiner Mutter.
„Hier.“ Ich nahm beide Packungen aus dem Schrank und zeigte sie den beiden.
„OK, dann wollen wir hoffen das der Plan funktioniert!“ sagte Yannick:
Simon sah noch immer skeptisch aus, sagte aber nichts weiter.
Kurze Zeit später läutete es an der Tür und Lukas und Dave kamen herein.
Nach dem Dave seine Sachen nach oben in mein Zimmer gebracht hatte und ich Lukas das Gästebett im Arbeitszimmer gezeigt hatte flegelten wir uns im Wohnzimmer aufs Sofa. Da wir sturmfrei hatten konnten wir uns hier ausbreiten.
Lukas hatte Die Chroniken von Narnia – die Reise auf der Morgenröte auf DVD mitgebracht und so machten wir es uns vor der Glotze gemütlich.
Ich hatte uns, während der diversen DVD Vorschautrailer die wie im Kino auch, vor dem eigentlichen Film liefen, die Gläser mit den Magnesiumtabletten und Daves Glas mit dem Schmerzmittel fertig gemacht. Nachdem ich sorgfältig die leere Tabletten Verpackung hatte verschwinde lassen, damit meine Eltern nichts merkten, ging auch ich ins Wohnzimmer
Ich kam gerade mit dem Tablett in den Händen herein als der Film begann.
„Hier, ich hab uns was zu trinken mitgebracht!“ Ich reichte Dave sein Glas und er nahm es sofort an und trank es gierig in einem Zug aus. Wieder drückte mir kurz der Magen doch ich verdrängte meine Gewissensbisse und freute mich das zumindest dieser Teil unseres Planes schon mal so gut geklappt hatte!
„Hey Super“ riefen Simon und Yannick und auch Lukas griff sich sofort ein Glas:
„Bäh!“ sagte Dave: „Was ist denn das fürn Zeug?“
Auch Lukas verzog ein wenig das Gesicht. Simon stimmte in den Grimassenreigen ein und ich sagte:
„Das sind so Mulivitamindinger. Aber ihr habt recht, so lecker sind die nicht!
Was haltet ihr von Cola?“
Ein Einstimmiges JA und ich flitze zum Kühlschrank und kam kurz darauf mit zwei Flaschen Cola zurück. Zwar würde das ein wenig Ärger geben aber das war mir jetzt egal.
Endlich saß auch ich auf dem Sofa. Ich hatte mich neben Dave gesetzt. So konnte ich darauf achten das Lukas nichts mitbekam falls Dave etwas merken sollte bevor er eingeschlafen war!
Simon saß rechts neben mir und daneben Yannick. Ganz außen hatte Lukas es sich bequem gemacht!
Der Film flimmerte los und alle waren sofort von der Handlung gefangen. Nur ich sah immer wieder verstohlen zu Dave. Der gähnte gerade herzhaft und machte es sich in den Kissen etwas bequemer.
Inzwischen waren knapp 10 Minuten vergangen. Dave hatte glasige Augen bekommen, ließ sich aber nichts anmerken. Ich sah jedoch, wie er sich jetzt ab und zu die Augen rieb. Es schien zu klappen. Offenbar wurde er immer müder.
Etwas später kuschelte sich Dave ein bisschen an mich an und benutzte mich als Lehne. Jetzt rutschte langsam sein linkes Bein von ihm weg das er eben noch angewinkelt auf dem Hocker stehen hatte und lag nun lang neben seinem rechten Bein. Seine Füße an denen er graue Tennissocken trug, drehten sich ein wenig nach außen.
„Ich bin so müde.“ Sagte Dave, so leise das nur ich es mitbekam.
Dann spürte ich wie sein Körper schwer wurde. Sein Kopf sackte nach hinten und gegen meine Schulter und er atmete ruhig und gleichmäßig.
Dave war eingeschlafen!
Sofort knuffte ich Simon unauffällig in die Seite. Er sah zu mir herüber und ich deute auf den schlafenden Dave.
Simon nickte und tippte seinen Bruder an.
Auch Yannick sah unauffällig zu mir und Dave herüber und dann ging alles ganz schnell.
Ich hatte längst bemerkt das Yannick sich nicht wirklich entspannt hatte! Alles an ihm strahlte eine trügerische Ruhe aus. Doch wer ihn nicht kannte merkte dies in der Regel erst dann wenn es zu spät war. Genauso wie es immer im Spiel war. Yannick durfte man nie unterschätzen. Er war ein gefährlicher Gegner. Und auch Lukas bekam das jetzt zu spüren.
Alles passierte rasend schnell!
Selbst Simon und ich waren zusammengezuckt als Yannick blitzschnell aufgesprungen und auf Lukas gelandet war. Schon drückte er mit beiden Händen den Stimulator in Lukas´s Nacken und hielt fest.
Lukas war so überrascht das es für ihn schon zu spät war als er anfing sich zu wehren.
Verwundert rief er „ Was, ey was soll das ich…… AAAAHHHHH!“
Lukas hatte versucht Yannick abzuwerfen doch plötzlich fing sein ganzer Körper an zu zittern und sein Augen verdrehten sich. Er Schrie nur ganz kurz auf. Dann versagte ihm die Stimme.
Nach wenigen Sekunden war der Spuk vorüber.
Sein Körper entspannte sich und Lukas sank in sich zusammen.
Yannick stieg erschöpft von ihm herunter und stand wortlos vor ihm.
„Das wäre erledigt.“ Sagte er und stemmte sich schwer atmend, die Händen in die Hüften.
Auch Simon und ich waren längst aufgesprungen.
Einen Moment betrachteten wir drei schweigend unser Werk. Dave und Lukas lagen beide absolut reglos und in merkwürdigen Positionen auf unserem Sofa. Dave war zur Seite gekippt. Seine Beine lagen noch immer auf dem Hocker.
Lukas lag halb sitzend auf dem Sofa. Seine Arme und Beine weit von sich gestreckt vom Zittern und Kämpfen. Doch auch sein Gesicht war völlig entspannt, so als würde er friedlich schlafen. Wieder sah er sehr süß aus!
„Simon, Luca. Bringt Dave nach oben und lasst mich mit Lukas alleine. Ich habe was zu erledigen!“
Wir nickten Stumm und wollten gerade versuchen Dave hoch zu heben als Yannick sagte: „Und macht den Scheiß Fernseher aus!“
Yannick klang sauer und sah grimmig aus!
Ich schaltete den Apparat aus und dann griffen wir Dave unter die Schultern und hoben ihn hoch. Der Kopf fiel ihm auf die Brust
Ich ahnte was Yannick jetzt für eine Mammutaufgabe zu erledigen hatte und verstand warum er jetzt lieber Ruhe haben wollte.
Mit einem letzten Blick auf den großen Jungen schleppten wir Dave aus dem Wohnzimmer und zur Treppe.
Dave wog höchstens 35kg. Er war ungefähr so groß wie Yannick und somit fast einen Kopf keiner als wir. Und doch hatten wir beide ordentlich zu kämpfen. Sein tief schlafender Körper war unhandlich und lag wie Blei auf unseren Schultern. Wir zogen ihn die Treppe nach oben und an jeder Stufe schlugen seine Füße ein wenig an. Wenn er wach wurde, würde er bestimmt blaue Flecken auf dem Spann habe.
„Pfuuh!“ Simon stöhnte und wischte sich die Schweißnasse Stirn.
„Das wäre geschafft.“ Sagte er:
„Jaaa. Lass nach unten gehen. Ich habe Durst!“
Gerade waren wir damit fertig geworden Dave auszuziehen und auf Yannicks Luftmatratze zu legen. Es hatte fast 30 Minuten gedauert.
„Ich wusste gar nicht das es so umständlich ist jemanden auszuziehen der schläft“ sagte Simon:
„Ich auch nicht. Cola?“
„Mir egal.“ Simon klang noch immer erschöpft. Doch glaubte ich zu wissen das es eher an dem selben unguten Gefühl lag, gegen das auch ich ankämpfte. Stolz war ich nicht auf das was wir gerade getan hatten!
Wir waren direkt in die Küche gegangen da wir Yannick im Wohnzimmer noch immer reden hörten. Wir wollten ihn nicht stören während er Lukas eine neue Erinnerung verpasste.
Das Ganze konnte noch immer gewaltig schief gehen!
Wortlos saßen wir am Tisch und versuchten mitzubekommen was Yannick Lukas einprogrammierte.
Dann endlich, nach einer weiteren viertel Stunde kam Simons Bruder in die Küche.
„Fertig!“
Auch er sah erschöpft aus und hatte seine Stirn wieder in Falten gelegt.
„Bekomme ich auch ein Glas?“
Er lies sich auf einen Stuhl fallen und ich schenkte ihm ebenfalls Cola ein.
„Hier Luca, leg ihn dir wieder an.“
Yannick hielt mir den Stimulator entgegen.
Ich sah Yannick fragend an.
„Ist OK, ich habe ihn wieder richtig eingestellt für dich.“
Ohne etwas zu erwidern nahm ich den Stimulator aus seiner Hand und legte in mir in den Nacken. Wieder spürte ich, wie er sich an meinen Körper anschmiegte und sofort fühlte ich mich subjektiv besser.
„Und wie geht es jetzt weiter?“ fragte Simon:
Yannick sah seinen Bruder an:
„Na wenn alles klappt habe ich Lukas die selbe Erinnerung wieder geben die er vorher hatte. Nur halt ohne das was er eben nicht mehr wissen soll.
Allerdings wird er, wie gesagt, in den Zeiträumen Lücken haben wo wir nicht mit ihm zusammen waren. Aber er wird auch nicht wissen was wir mit ihm angestellt haben und von daher wird er zwar verwirrt sein, aber keinen Grund haben uns zu misstrauen.“
In diesem Moment hörten wir Schritte im Flur und kurz darauf kam Lukas in die Küche.
„Hey was los? Wolln wir jetzt den Film weiter kucken? Ich habe die DVD neu gestartet. Nur weil Dave schon weggepennt ist müssen wir doch noch nicht schlafen gehen oder?“
Ich sah abwechselnd mit großen Augen zu Simon und Yannick. Auch Simon war verwirrt, doch Yannick gab uns mit einem Blick zu verstehen das wir mitspielen sollten.
Lukas hatte sich, ohne eine Antwort von Einem von Uns abzuwarten, wieder umgedreht und war ins Wohnzimmer zurückgegangen.
„Er denkt das wir nur schnell Dave das Bett gezeigt haben und gut! Für ihn lief der Film gerade mal ein paar Minuten.“ sagte Yannick: Stand auf, grinste frech und folgte Lukas ins Wohnzimmer.
Mit einem Mal spürte ich Erleichterung in mir aufsteigen – unser verrückter Plan schien tatsächlich zu funktionieren!
Auch Simon sah erleichtert aus und wir folgten den Beiden.
Den Rest des Abends versuchten wir, uns auf den Film zu konzentrieren und zu verdrängen was hier eben passiert war. Lukas war nichts anzumerken und so gingen wir um kurz vor halb zwölf alle zu Bett. Mir war klar geworden das Lukas nun auch nicht mehr wusste das ich am See an seinen Schuhen gerochen und ihn schmachtend beobachtet hatte,und das er mich wild geküsst hatte. Ich war erleichtert! Und doch fand ich es zugleich schade.
Wir quatschten noch kurz miteinander, nachdem wir sicher waren das Lukas uns nicht mehr hören konnte. Yannick hatten es sich neben Dave gemütlich gemacht, welcher noch immer tief und fest schlief. Und ich hatte zum ersten mal, seit dem wir in dieser Zeit steckten, ganz ohne ein schlechtes Gefühl meinen Arm unter Simons Nacken gelegt und mich an meinen Freund gekuschelt. Kurz darauf kehrte Ruhe ein und wir schliefen erschöpft ein.
Das meine Eltern kurze Zeit später zurück kamen, bekam keiner von uns fünfen mehr mit
Auch das das Böse Erwachen am nächsten Morgen kommen würde, war uns nicht klar!
Damit wir uns vernünftig bewegen konnten, hatte Mama mir und Simon eine meiner dicken Tagwindeln angelegt, als wir vom See zurück gekommen waren. Normaler Weise wäre das kein Problem gewesen. Doch bei der Menge an Getränken, welche wir vernichtet hatten, konnte das unmöglich gut gehen.
Autor: Lukas W. (eingesandt via E-Mail)
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Eine schöne spannende Folge die mir gut gefallen hat.
Spannend und Einfühlsam erzählt das es mich auch berührt hat.
Toller Teil, aber leider keine Steigerung im Vergleich zum Vorgänger, ich hätte mir gewünscht, dass du zumindest ein bisschen auf die Kommasetzung achtest, lasst es einfach probelesen, weil aufgrund der Tatsache, dass die Kommata an der falschen Stelle gesetzt worden sind, sind einige Abschnitte schwer zu lesen. Nichts desto trotz, von mir auf jeden Fall fünf Sterne wert
Das mit den Kommas tut mir leid.
Ich habe leider niemanden der die Texte Korrektur Lesen kann.
Es freut mich das euch die Geschichte ansonsten so gut gefällt!
Sehr cool gemacht! Schon jetzt eine tolle Geschichte! Vielleicht sogar einer der besten hier auf der Webseite! Der Inhalt und die Handlung sind super verständlich, du könntest bloß ein bisschen weniger mit diesen Zufällen schreiben, die ein wenig unnatürlich rüber kommen. Manchmal weiß man nicht, wer jetzt eigentlich spricht! Ich freue mich jetzt gleich den dritten Teil zu lesen!
@DTP
Viiiiilen Dank ‼️?
Ich habe mir viele Gedanken beim Schreiben gemacht. Wie bereits erwähnt verarbeite ich in dieser Geschichte zu einem gewissen Teil meine gescheiterte Beziehung.
Vieles von dem was ich schreibe ist an mein wirkliches Leben angelehnt.
Ein paar „Zufälle“ braucht es leider. ?
Ich verspreche das es spannend und auch emotional bleiben wird!
Das nächste Kapitel lade ich demnächst hoch.
Vielleicht schafft ihr es ja, heraus zu finden welche Teile der Story meinem Leben entspringt. ?
Danke für deinen Kommentar!
Gruß,
Lukas
Ich bin mit ziemlich sicher dieses Geschichte bereits woanders gelesen zu haben.