Fritz´ Windelerlebnisse
Windelgeschichten.org präsentiert: Fritz Windelerlebnisse
Fritz hat genug von ewigen Versteck-Spielen und traut sich nun endlich auf die Suche nach jemandem, der ihn als ganzen Menschen nimmt, so wie er ist. Lange quälte er sich damit, alles geheim zu halten, was ihn ausmacht, um bloß einen normalen Eindruck zu hinterlassen. Er verschloss sich bis dato zu Hause und zwang sich dazu, nichts von seinem „Anders sein“ in die Öffentlichkeit zu Mitmenschen dringen zu lassen. Das heimliche „Klein sein“ ist sehr kompliziert. Dieses Jahr soll es einfacher werden, so nimmt er sich das zumindest vor. Nur in wie fern er lockerer werden will weiß er selber noch nicht so genau. Erst seit Kurzem beschäftigt er sich mit seiner Andersartigkeit näher, ist sogar in einem Forum registriert. Er sieht, wie die Kinder auf der Straße einfach nur Kinder sind, ob in Gruppen oder mit ihren Angehörigen, in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf seiner Arbeitsstelle oder einfach nur im Einkaufszentrum. Er sieht genauer hin, ein Kind schämt sich nicht dafür, noch Kind zu sein, draußen zu spielen und zu toben. Es schämt sich niemand, als Minderjähriger Hilfe bei den Hausaufgaben zu benötigen. Nur Fritz, er ist durch die gesellschaftlichen Klischees und der eigenen Erziehung ziemlich verbohrt darin, das „Kind sein“ zu verstecken und überall, wo er hingeht, den Erwachsenen raushängen zu lassen. Es geht um einen ausgewachsenen Mann von 1,70m mit Vollbart und sehr tiefer Stimme. Er hat Schwierigkeiten in seinem Umfeld, sich so stark wie möglich präsentieren zu müssen, damit er im Beruf als auch privat respektiert wird. Sobald er Zeit findet, tauscht er sich mit anderen Mitgliedern des Adult Baby-Forums über die Probleme aus.
Seine Partnerin, sein Sohn und seine beiden Töchter, die er früher sehr Jung in die Welt gesetzt hat, wissen bisher nichts davon, dass er anders sein könnte als andere Menschen. Die Kinder würden ihre Eltern gerne heiraten sehen, da sie schon lange vor der Existenz ein Paar sind, doch Fritz findet Ausreden. ,,Ich bin zu einer Ehe nicht fähig! Die Beziehung zu eurer Mama ist nicht fest genug. Eine Hochzeit, die unter falschen Voraussetzungen stattfindet würde mir nur ein noch schlechteres Gewissen bringen, als wenn wir ohne zu heiraten eine Familie bleiben. Ich würde der Mama im Standesamt & vor einem Pfarrer so wie unzähligen Gästen ins Gesicht lügen und ihr die ewige Treue versprechen. Hintenrum sieht es anders aus,“ sind sehr häufige Sätze aus Fritz seinem Mund. ,,Das du ein Fremdgänger sein könntest….. das können wir uns gar nicht vorstellen,“ kommt von seinem Nachwuchs als Antwort. ,,Du bist doch wohl nicht ganz sauber!,“ rastet seine Partnerin aus und verlässt ruck zuck mit den Nachkommen bei einem Abendritual die Küche. ,,Ich will gar nicht wissen, was der Papa mit jungen Hüpfern macht, die gerade aus der Schule sind und selber unsere Kinder sein könnten. So ein perverses Dreckschwein sollte besser alleine bleiben. Der gehört in eine Irrenanstalt!,“ hört Fritz seine Partnerin zornig zu den Angehörigen sprechen. Er befürchtet nun, dass sie nicht mehr lange bei ihm bleibt und seine Kinder mit ihm nichts mehr zu tun haben wollen. Vielleicht ist es auch besser so, wenn seine Familie sich von ihm distanziert, um mehr Zeit für sich selbst zu gewinnen.
Vor seinen Angehörigen kann Fritz nicht zeigen, dass er gerne selber behandelt werden will wie ein Kind. Auch kann er sein „Anders sein“ nicht richtig erforschen. Die eigenen Auszeiten sind als gebundener Mann mit Nachwuchs ziemlich kurz und dauern nur wenige Minuten, wenn überhaupt. Außerdem gestalten sie sich kompliziert, da er sehr schnell alle Spuren beseitigen muss. Neue Utensilien landen gleich nach einem Mal Tragen in einen öffentlichen Mülleimer so wie Altkleidercontainer, wo seine Familie nichts finden kann und schwer nachweisbar ist, dass ihm sämtliche Probe-Windeln, Vorlagen, Bodys, Latzhosen, und sogar Spielzeug gehörten. Nur der Schulranzen, die Federmappe und die Sporttasche seines Sohnes blieben übrig bis heute. In der Vergangenheit fragte seine Partnerin, was Fritz denn mit dem Schulzubehör seines Sohnes zu tun habe. ,,Er hat seine Schulpflicht beendet, ich bräuchte seine Sachen als Reserve, falls mal ein Minderjähriger auf meiner Arbeitsstelle seine Sachen vergessen hat oder anderweitig vermisst, wenn unser Sohn nichts dagegen hat,“ redete Fritz sich vor ungefähr 5 Jahren raus. Die Begründung war exzellent, sodass sein Sohn nichts dagegen hatte, dass Fritz die 3 Sachen von ihm behielt. Seine Töchter folgten mit dem Schulabschluss letztes und vorletztes Jahr. Doch jetzt scheint die Familie zu zerbrechen, weil er eine Beziehung ohne Hochzeit mit Seitensprüngen begründet, die er in der Realität nicht nötig hat.
Während Fritz allein am Computer weiter sein Abendbrot zu sich nimmt, packen seine Familienmitglieder hastig ihre Sachen zusammen. ,,Kommt weg von diesem Drecks-Kerl, ich will ihn nicht mehr sehen,“ hört er seine langjährige Liebe zu den Angehörigen sprechen, mit ihnen gemeinsam unzählige Koffer runter tragen und die Wohnungstür zuknallen. Er empfindet es gerade in den ersten Wochen unheimlich schmerzhaft, seine Familie nicht mehr zu sehen und das Leben nie wieder normal führen zu können. ,,Scheiß-Fetisch- – -Scheiß-Fetisch! Warum erwischt es mich mit so einer verdammten Scheiße!“, verflucht Fritz sein Anderssein und verfällt in Zerstörungswut, offenbar zum einem ungünstigen Tageszeitpunkt. Es schallt durch alle anderen Wohnparteien, wird sich über ihn beschwert und die Polizei wegen Ruhestörung informiert. Ein Dauerklingeln an seiner Haustür lässt ihn ruhiger werden, die Uhrzeit prüfen und horchen, wer c.a 21:45 Uhr noch zu ihm kommt. ,,Guten Tag, ACHTUNG, hier spricht ein Polizist! Können Sie einmal bitte für mich die Tür öffnen?,“ meldet sich eine ebenfalls authentische Männerstimme bei dem Pädagogen. Der Mann im Dreischichten-Beruf klopft zwischen 5 & 10 Mal zusätzlich bei ihm. Kleinlaut geht Fritz zum Spion und sieht wirklich einen Berufstätigen im dunkelblauen Anzug mit Namensschild und „POLIZEI“ vor sich. ,,Ich bin ein Polizist, öffnen Sie bitte die Tür!!,“ wird die Stimme strenger. ,,Guten Tag, ich entschuldige mich, dass ich so ungünstig Krach gemacht habe…..,“ flüstert Fritz leise und öffnet ihm einen kleinen Spalt. Er hatte noch nie etwas mit der Polizei zu tun. ,,Herr Eschenbach, Sie haben unheimliches Glück und kommen mit einer Verwarnung davon. In 10 Minuten hätte ich Sie mit auf die Wache genommen! Verhalten Sie sich besser ruhig,“ wird er von dem Polizisten ermahnt.
Fritz macht sich nachttauglich und schläft im Zimmer seines Sohnes. Das Schlafzimmer wirbelt mit der Einrichtung samt Wände & Dekorationen unzählige Fehlentscheidungen auf, die er nur aus Liebe in seiner tiefsten Vergangenheit traf. Er könnte dort nicht mehr schlafen. Was will er jetzt auch noch ohne Partnerin im einst gemeinsamen Schlafzimmer. Am 3. Wochenende des angebrochenen Jahres löst er das Erwachsenen-Zimmer auf. Alle Fotos, die eine glückliche Beziehung vorgaukeln verstaut er in den Wohnzimmerschrank. Als nächstes holt er die ganzen Klamotten aus seiner Kleiderschrank-Hälfte, während die Rechte von der langjährigen Liebe bereits leergeräumt wurde. Die ganzen Krimis und Romane von ihr schmeißt er in den Altpapiercontainer. Die ganze Porzellan-Deko von der Hochzeits-Schwärmerei der Kinder und der Frau lagert er in einem Karton zwischen. Er findet sich mit dem Schlussstrich ab. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende! Ein neues Kapitel soll mit der Trennung, der Auflösung des Erwachsenen-Zimmers, dem Abkratzen der Tapete im Rosen-Herzen-Eheringen-Motiv und einer Neugestaltung des besagten Raumes angeschlagen werden. ,,Papa, was ist denn los?,“ hört Fritz die Stimme seines Sohnes fragen, der überraschend, unangemeldet auftaucht und ihn beim Runtereisen der Schlafzimmertapete beobachtet. Fritz erschreckt sich total:,,Huch, ich habe mit dir leider nicht mehr gerechnet, nachdem ihr gegangen seit. Es tut mir Leid aber, ich kann diesen Mist hier an der Wand nicht mehr sehen und überhaupt…..Ich bin nicht beziehungsfähig, also muss dieses ganze Ehe-Motto schnell raus,“ legt Fritz ein halbes Geständnis ab. Er traut sich noch nicht, seinen Familienangehörigen zu erzählen, was Sache ist.
,,Bitte Papa, ich will nicht glauben, dass du die Mama mit jungen Mädels betrogen hast. Ich bin mir ziemlich sicher, dass bei dir was völlig anderes im Busch ist,“ schöpft sein Sohn einen Verdacht. ,,Ja, du hast Recht, aber ich will nicht weiter darauf eingehen. Ihr seid woanders besser aufgehoben als bei mir. Ich kann kein klassisches Familienoberhaupt sein, es ist besser, wenn ich mein Leben komplett umkremple und es ohne euch weiter läuft. Es war richtig, dass es zwischen Mama und mir vorbei ist,“wimmelt Fritz seinen Sohn ab. Er hantiert weiter im Schlafzimmer, packt die gebrauchte Tapete in einen schwarzen Müllsack und schafft es weg. Sobald das Schlafzimmer besenrein istund keine Tapete mehr hat, entwickelt sich für den unbewohnten Raum ziemlich schnell ein neuer Plan. Er kauft sich in einem Haushalts-Geschäft hellblaue Tapete und eine Bordüre so wie Fenstervorhänge im Teletabbie-Motiv. Da er nicht gut im Ausmessen und Tapezieren ist, lässt er am 4. Wochenende des Kalenderjahres eine Malerfirma kommen, die es für ihn in 5 Stunden erledigt hat, bezahlt dafür extra Geld und bedankt sich. Nur den Boden putzen und die Vorhänge anbringen kann er selbst. Als das Tapezieren erledigt ist, schaut Fritz auf Möbelseiten nach Kinderzimmer-Einrichtungen, deren Lieferungen von 2-4 Wochen andauern können (steht als Hinweis unter den Artikeln).
Er entscheidet sich für ein Etagenbett mit Klettermöglichkeiten, bestellt ein babyhaft bedrucktes PVC-Bettlaken für die untere Liegefläche als Wickelplatz und holt passende Matratzen dazu. Fritz sucht sich einen Liegeflächenmaß von 100×200 aus für eine Belastung bis zu 150Kg. Zusätzlich folgt noch ein Kinderzimmerschrank so wie eine Kinderkommode mit grünen Einschlägen und kitschigen, blauen Elefanten. Er muss nun bis zur Vervollständigung seines heiß ersehenden Kinderzimmers bis Ende Februar warten. Fritz freut sich auf sein neues Reich, passen für kleine Jungs. Um wirklich aufblühen zu können fehlt noch eine neue Vertrauensperson an seiner Seite. Im Adult Baby-Forum bringt er die Mitglieder auf den neusten Stand:,,Meine Partnerin und unsere Kinder sind von mir weggegangen! Es ist besser so, auch wenn es weh tut. Ich orientiere mich neu und suche nach einer oder einem engen Vertrauten, der mich so nimmt, wie ich bin und bei dem ich mich nicht verbiegen muss. Wer sich für mich interessiert, darf sich bei mir gerne melden, LG Fritz.“ Es dauert nicht lange, bis sich jemand auf seine Kontaktsuche meldet. Es ist ein ebenfalls bodenständiger Mann, der noch ein paar Zentimeter größer und auch schwerer ist als er selbst. Fritz meldet sich freudenstrahlend zurück und erklärt ihm, was er sich von seinem zukünftigen Gegenüber wünscht. Die Männer verabreden sich und sind sich hoffentlich sympatisch.
,,Hallo, bis du der kleine Fritz?,“ fragt ein anderer Mann hinter ihm, als der verabredete Zeitpunkt vor einem Restaurant da ist. ,,Ja guten Morgen, mein Name ist Fritz……Fritz Eschenbach,“ antwortet der um wenige Wochen alleinstehende Mann. ,,Ach Herr Eschenbach, dieser Nachname, was für ein Zufall…… Ich bin der Meinung, dass ich Sie schon mal gesehen habe! Dann kann es ja los gehen. Heute ist Buffet-Tag, da können wir uns es gut gehen lassen, mein kleiner Dreikäsehoch,“ antwortet sein Gegenüber und führt ihn ins Restaurant. Sie unterhalten sich über ihre berufliche und private Situation. Fritz kann nicht glauben, dass er gerade diesen Polizisten in Zivilkleidung wieder sieht. Er spielt von Anfang an mit offenen Karten, wie sein Leben bisher ablief und was er ab diesem Jahr anders haben will. Fritz begründet, dass sein Ausrasten späten Abends ein Versehen war, weil seine Familie abgehauen ist. Er will nicht, dass seine Expartnerin und die 3 Kinder wissen, was er für Vorlieben hat und schob Untreue vor´s Loch. ,,Achso, da läuft der Hase lang? Na dann weiß ich ja Bescheid, du kleiner Racker. So jetzt würde ich sagen, dass wir uns ein Getränk bestellen und zum Buffet gehen,“ schlägt der andere Mann vor. Sie nehmen italienische Küche zu sich und jeweils 2 Getränke. Da Fritz noch was zu erledigen hat, verabschieden sich die Männer nach 2 Stunden voneinander. Sein Gegenüber muss auch an den Wochenenden arbeiten und hat noch weniger Freizeit.
Endlich nimmt der heißersehnte Schaltjahres-Tag seinen Lauf. Die Möbelfirma bringt die Bestellung von Fritz und baut sie zusammen. Es dauert von Morgens bis Mittags, eh die Arbeiter mit ihrer Aufgabe fertig sind und verabschiedet werden können. Der getrennt lebende Mann begutachtet die aufgebauten Möbel und dass sein Jungen-Zimmer langsam Gestalt annimmt. Anschließend macht er sich fertig, kauft passende Matratzen, eine Schlafdecke, ein Kopfkissen so wie kindgerechte Bettwäsche, eine Spielzeugtruhe und einen Straßenteppich für den Boden. Eine Lieferfirma muss rauskommen, weil er kein Fahrzeug mehr hat. Endlich kann er die untere Matratze mit dem babyhaft bedruckten Plastik-Laken und die obere zum Schlafen mit einem Stofflaken samt Kissen und Decke mit Automotiven beziehen. Wenn alles gut läuft, kann er am selben Tag dieses Zimmer wieder bewohnen. Es fehlen jedoch klitze kleine Kleinigkeiten. Ohne Spielzeug und Stofftiere ist dieser erneuerte Raum noch sehr trist. Fritz ärgert sich, er hatte in der Vergangenheit schon mal derartige Sachen und war so dusselig, es in die Altkleidersammlung zu tun, um vor seiner Familie den „coolen, starken Erwachsenen“ raushängen zu lassen. Jetzt muss er wieder alles von vorne kaufen! Er geht nach dem Einräumen seines neuen Kleiderschrankes nochmal raus. Es ist schon das dritte Mal am selben Tag.
Im Einkaufszentrum angekommen, entscheidet er sich für eine Holzeisenbahn, ein paar PKW´s & Laster so wie einen Bus von Siku. Weiter geht es für ihn mit Stofftieren in Form einer Giraffe, eines Löwen, Krokodils und eines Nilpferdes, die ihn als kleinen Jungen später im Bett bewachen sollen. Zum Schluss wird er auf eine Schlange aufmerksam. Sie wäre eine tolle Dekoration für die untere Liegefläche, die als Wickelplatz dient, denkt er sich und legt sie ebenfalls zu seinem Einkauf. Von Lebensmitteln holt er sich nur das Nötigste bis zum Montag der nächsten Arbeitswoche. Fritz ist extra mit seinem Reisekoffer losgezogen, damit er so viel Ware wie er braucht nach Hause transportieren kann. Er wohnt zum Glück nicht weit oben und bekommt es allein hin. Mit voller Vorfreude auf seine erste Nacht im neu gestalteten Kinderzimmer packt er seine Lebensmittel zuerst weg. Als nächstes bringt Fritz die neuen Stofftiere auf die obere Liegefläche seines Bettes. Zu guter letzt holt er seine ganzen Spiel-Fahrzeuge und die Eisenbahn aus den Kartons. Den Rest erledigt er über Internetbestellung. Es handelt sich um bunt bedruckte Folienwindeln in XL, große Einweg-Unterlagen und bei kindlich aussehenden Klamotten um Sonderanfertigungen nach Maß, die er braucht. Seine Kommode hat Fritz schließlich nicht umsonst sondern, speziell zum Verstauen von Sonder-Kleidung und Pflege-Utensilien gekauft.
,,Papa, ich wusste schon im alten Jahr noch, dass du irgendwie anders bist, als du dich früher präsentiert hast. Deine Seitensprung-Geschichte ist völliger Käse! Die Plattform, auf der ich dich sehe und die Umgestaltung von Erwachsenen-Zimmer auf Kinderzimmer mit Kinderspielzeug sagen definitiv was anderes als, dass du fremdgegangen wärst. Du hinterlässt deinen Namen, dein Geburtsdatum und einen langen Profil-Text über dein Leben so wie Forenbeiträge auf „Fallenlassen.de“! „Das ist eine Seite speziell für Menschen, die sich nach dem Lebensabschnitt der Minderjährigkeit sehnen. Eine derartige Sehnsucht kann verschiedene Ausrichtungen von der Geburt bis zum Jugendlichen im Endstadium haben“. Diese Infos sind sehr kurz, bedeuten jedoch schon reichlich!,“ meldet sich sein Sohn zurück. Er ist mal wieder unangemeldet in die einst gemeinsame Wohnung gelangt, um nach Fritz zu schauen und hat noch den Schlüssel. ,,Ja, du hast Recht, aber mir ist das so unangenehm, dass sowas eigentlich gar keiner wissen darf. Ich fühle mich irgendwie überführt und will vor lauter Scham nicht mehr, dass einer von euch wieder kommt,“ gesteht Fritz nun die ganze Wahrheit. Das zu leugnen nützt nichts mehr, da sein Sohn sowieso eben alles gesehen hat. ,,Bitte Papa, wir sind volljährig. Du hättest über alles reden können,“ will der Sohn den Kontakt aufrecht erhalten. ,,Nein, für mich ist das Kapitel als Familienvater beendet. Ich suche eine neue Vertrauensperson, bei der ein kleiner Junge so sein darf, wie er ist. Das ganze Erwachsenen-Gehabe brachte nichts, da kann ich eine Frau noch so sehr lieben! Tu mir bitte einen Gefallen, indem du nicht mehr nachbohrst und mir die Chance gibst, mein Leben neu zu ordnen,“ wimmelt Fritz seinen eigenen Sohn ab. ,,Na gut, wie du willst, dann viel Glück,“ verabschiedet er sich von seinem Vater.
Gegen 21:00Uhr läutet seine Klingel, ohne dass Fritz sich etwas zu Schulden kommen lässt. Aber irgendwie ist das doch unlogisch, er hat ja jetzt niemanden gestört. ,,Guten Tag, Achtung, ich bin der Polizist….. Macht der kleine Windelfritz mal bitte für mich die Tür auf?,“ spricht der andere Mann zu ihm. ,,Achso, guten Tag,“ antwortet Fritz von ihm völlig überrascht und öffnet ihm. Er ist in Zivilkleidung, hatte jetzt einen anderen Schicht-Dienst als vor einigen Wochen und durfte wohl gerade Feierabend machen. ,,Was für eine Überraschung, Sie sind völlig unverhofft da,“ wirkt Fritz ein wenig überrumpelt. ,,Ja, so trifft man sich wieder, damit hat der kleine Racker wohl nicht gerechnet. Oh, was für ein tolles Kinderzimmer hat sich der kleine Bengel da eingerichtet. Die unter Fläche sieht ja aus wie ein Wickelplatz, den können wir gleich mal ausprobieren,“ kommt der Berufstätige schon auf eine Idee. ,,Ich habe allerdings noch keine Windeln, die Bestellung kommt erst nächste Woche,“ begründet Fritz, noch mit dem Wickeln zu warten. ,,Das macht nichts, ich habe auf alle Fälle vorsichtshalber etwas mitgebracht. Du bist ja noch nicht so lange in dieser Szene und auf der Adult Baby-Seite. Ich habe extra nach jemanden, der klein sein will gesucht. Es spielt für mich keine Rolle ob das ein Junge oder ein Mädchen ist. Wir probieren deinen neuen Wickelplatz auf alle Fälle aus,“ kann der Polizist es kaum abwarten, ihn wie einen kleinen Jungen zu behandeln. Fritz fällt auf, dass er auf das vertraute „Du“ übergeht, anstatt „Sie“ zu sagen. Er legt sich vor seinem Gast auf die bunt bezogene Matratze. Der Pädagoge lässt sich ausziehen, mit Penaten-Öl als auch Wundschutzcreme versorgen, eine Windel von Tena unter sich platzieren und zukleben. Anschließend überrascht sein Gast ihn mit einem einteiligen Anzug in Hellblau mit einem Schaf auf der Brust und einem Mützchen in Cremegelb & Bärenmotiv.
,,So kann der Sprossling jetzt raus gehen. Keine Angst, es ist dunkel draußen, dich sieht niemand mehr. Du bekommst deine Winterjacke drüber und schon kann es losgehen,“ spricht der Gast zu ihm und nimmt sein Gegenüber mit zu sich nach Hause. Offensichtlich sieht es danach aus, dass der Polizist nicht alleine wohnt sondern sich die Wohnung mit einem weiteren Mann teilt. ,,Guten Abend Bert, ich bin wieder zurück und habe hier einen sehr kleinen, süßen Jungen mitgebracht,“ spricht der Polizist zu seinem Mitbewohner. ,,Will das kleine Fritzchen meinen Kollegen nicht auch mal grüßen?,“ hört der andere Polizist, wie mit ihm gesprochen wird. Der ältere Herr, kurz vor dem Ruhestand lacht sich krumm und schief:,,Och Mensch Ronny, wo hast du ihn denn bloß aufegtrieben? Der kommt mir irgendwie nicht ganz normal vor!“ ,,Das stimmt, normal ist er nicht, deshalb ist er ja auch in meiner Obhut. Irgendwer hat diesen kleinen Racker allein zu Hause gelassen,“ erklärt der Polizist von der Plattform Namens „Fallenlassen.de“. ,,Guten Tag, mein Name ist Fritz, wir kennen uns auf einer Internet-Seite,“ stellt er sich kurz vor und versucht die Reaktion von Bert einzuordnen. Fritz hat jetzt endlich mal seinen Namen erfahren und lässt sich von Ronny die Jacke & Stiefel ausziehen.
Beim gemeinsamen Abendbrot wird Fritz beim Essen und Trinken geholfen. ,,Du scheinst aber Hunger zu haben, Fritzchen. Möchtest du noch ein Stück von der Pizza?,“ fragt Ronny nach. ,,Ja vielen Dank, dass du dich so um mich kümmerst. Ich habe vor kurzem mein Familienleben nur für solche Momente sausen lassen,“ gesteht Fritz sich vor seinen Mitmenschen ein. Er bekommt noch Nachschlag, was Essen,Trinken angeht und wird satt. Die Männer putzen sich die Zähne und legen sich hin. Fritz bekommt ein Extra-Zimmer mit gelb gestrichenen Wänden, einer Sandmann-Bordüre, Möbeln in Wolken-Form und einer Spielzeugkleinigkeit. Es ist eine Hundehütte mit Stoffhund, Napf und Tierspielzeug vorhanden, damit Fritz sich tagsüber damit beschäftigen kann. Zum Schlafen wartet eine hellbraune Stoff-Katze auf ihn. Ronny leuchtet eine Idee ein, Fritz eine Geschichte zum Abschluss vorzulesen. Es ist ein Kinderbuch mit 10 Hundewelpen, die nach und nach verschwinden, bis nur noch einer übrig bleibt und sich mit den ausgewachsenen Hunden gemeinsam auf die Suche nach seinen Geschwistern macht. Diese Geschichte nimmt jedoch ein glückliches Ende, dass der letzte Welpe die anderen wieder findet! Fritz freut sich und schläft ein. Den Sonntag nach dem Schaltjahres-Tag können Ronny und Bert ausschlafen. Sie wechseln sich ab mit anderen Teams, die ebenfalls auch die Sonntage arbeiten müssen. Fritz bekommt zum Frühstück neben normalen Brötchen, Saft und Tee ein Glas Brei verfüttert. Er lässt sich nach dem Essen von Ronny die Zähne putzen als auch Windeln und Kleidung wechseln. Für den freien Tag läuft er in Body und Latzhose durch die Gegend.
,,Wir haben noch Zeit zum Spielen, mein kleiner Mann. Du musst ja bald nach Hause, ab morgen wird es wieder ernst,“ schlägt Ronny vor. ,,Ja, das wäre jetzt angebracht. Mir gefällt das mit dem Hund in seiner Hütte, dem Napf davor und das ganze Tierspielzeug. Hast du das extra alles für mich gemacht?,“ fragt Fritz nach. ,,Aber klar, der Hund und alles, was zu ihm gehört ist ja extra für Fälle vorgesehen, in denen ich dich mit hier her nehme,“ behält Ronny sich vor. Seinen Kollegen stört es nicht, dass er die ganzen Szenen mitbekommt, wie Ronny und Fritz gemeinsam mit dem Stoffhund spielen, auch wenn er mit „Klein sein“ und Spielen an sich nichts zu tun hat. Gegen Nachmittag muss Fritz wieder nach Hause und zurück in den Alltag finden. Er wird aus Rücksicht auf seine berufliche Situation straßentauglich angezogen und weggebracht. Sein Gast bleibt noch eine Weile zum Kaffee trinken und Fischstäbchen mit Kartoffeln essen. Sie unterhalten sich über die vergangenen Momente. Ronny ist für Fritz eigentlich ein wildfremder Mann und doch fühlt der Gastgeber sich durch zweimal Windeln so wie Kleidung wechseln, Füttern und Spielen von einem auf den anderen Tag eng verbunden mit ihm. ,,Das war sehr lecker, ich danke dir,“ lobt Ronny seine Kochkunst. Er hilft Fritz noch kurz beim Sauber machen der Küche und sonstigen Haushaltsaufgaben.
,,Alles klar, ich muss dann auch langsam wieder los, wegen morgen. Ich bin auf Streife, beruflich sehr eingespannt und muss früh aufstehen. Machs gut, man sieht sich!,“ verabschiedet sich Ronny von Fritz. ,,Bis bald, frohes Schaffen, ich habe mit Minderjährigen zu tun, bin zuständig für Mathe, Deutsch, Sozialkunde, Geschichte, Politik, Sport und Kunst. Ich muss eine Autoritätsperson sein, Berichte schreiben, Klausuren bewerten, Aueiandersetzungen zwischen Minderjährigen schlichten, gutes Verhalten beibringen, Klassenausflüge und Elternabende durch organisieren. Das ist sehr anstrengend. Ich komme jeden Werktag völlig K.O von der Arbeit nach Hause! Vielen Dank, es war sehr nett mit dir,“ schildert Fritz zum Abschied darauffolgend grob seinen Alltag. Für ihn ist es ebenfalls nicht einfach. Er muss Arbeit und Freizeit trennen, obwohl durch seinen Beruf nicht viel vom Privatleben übrig bleibt. Mit seiner langjährigen Liebe und den 3 Kindern in der Wohnung wären die vergangenen Erlebnisse so wie das Einrichten eines Zimmers für kleine Jungs unmöglich gewesen. Die Werktage sind sehr kompliziert für ihn. Er muss früh aufstehen und wie alle anderen Berufstätigen auch vor den Minderjährigen startklar für die Arbeit sein. Nach 6 Stunden Unterricht muss er für Büroarbeiten und zum Aufräumen des Lehrerzimmers noch 2 Stunden auf dem Arbeitsgelände verbringen.
Manche Momente belasten ihn besonders, wenn er sieht, dass mehrere Schützlinge aufeinander losgehen und sich prügeln, Lärm machen, Hausaufgaben schleifen lassen oder sogar mit dem Schwänzen anfangen. Er muss standhaft bleiben, die Betroffenen mit einer 6 und einem Brief an die Angehörigen abstrafen. Wenn das nicht hilft, organisiert er Einzelgespräche, um evtl. Ursachen für das „Schwänzer-Dasein“ oder Schleifen lassen von Hausaufgaben aufzudecken. Auch hatte er schon mit Minderjährigen zu tun, die auf Grund von Beeinträchtigungen, Erkrankungen und Überforderung 1 bis 2 Mal dieselbe Klassenstufe wiederholen oder gar die Schulform von einer Regelschule in eine spezielle Schule für Menschen mit Beeinträchtigung wechseln mussten, wo mehr Geduld aufgebracht, weniger Druck ausgeübt wird und längere Auszeiten bestehen. Von den Kollegen, mit denen er zusammen arbeitet ist keiner speziell für schwächere Mitmenschen ausgebildet, nicht mal er. Manchmal hat Fritz auch bessere Momente, wo Ex-Schul-Angehörige ihn und ihre ehemaligen Mitschüler besuchen kommen und sagen:,,Sie hatten Recht! Wir wollten uns nicht eingestehen, dass wir anders sind als die anderen und hier nicht mit dem Schulstoff mitkamen. Uns geht es besser da, wo wir jetzt sind. Dort, wo man uns hinschickt darf jeder sein eigenes Tempo haben.“ ,,Das freut mich sehr, dass es euch gut geht. Ein Schulwechsel soll ja auch keine Strafe sein sondern euch das Leben erleichtern,“ begründet Fritz in der Rolle als „Herr Eschenbach“ sachlich.
Erst späten Nachmittags kommt Fritz zu Hause an, geht für die restlichen Werktage nochmal Lebensmittel und für sein Kinderzimmer noch ein paar Kinderbücher kaufen. Auch eine Zeitschrift ist darunter Namens:,,Wie geht man mit Babys unter 3 Jahren um?“. Die Zeitschrift ist eher dazu da, um jemanden zu zeigen, was er genau für Vorstellungen von „Klein sein“ hat. Er legt sie auf den Flurschrank, falls Ronny zu Besuch kommt, verstaut die Lebensmittel in der Küche und legt die Kinderbücher feinsäuberlich auf seine Kinderzimmerkommode. Während er sich um das Waschen von Wäschebergen und das Aussortieren von Klamotten kümmert, klingelt es an der Tür. Dieses Mal ist es nicht seine neue Vertrauensperson und auch niemand aus seiner Familie. Es ist ein Postbote mit einer Riesen-Bestellung, für die er unterschreiben muss. Als er weg ist, öffnet Fritz seine beiden Pakete. Es ist seine Bestellung, die 2 verschiedene Pakete XL-Windeln enthält. Eine Sorte heißt BOOMPA SUPER und die andere nennt sich MyDiaper Yellow Nacht. Außer den beiden Windelpaketen befinden sich noch Einwegunterlagen, Feuchttücher, eine große Babyöl-Flasche, eine Cremedose von Bübchen so wie Puder. Das 2. Paket besteht aus sämtlichen, angefertigen Klamotten. Es sind Bodys, Strampler, Mützchen, Latzhosen, Bundhosen, Strumpfhosen und Anzüge dabei, jeweils 4 Mal. Fritz ist zu Frieden für den Anfang und verstaut seine Babysachen in die Kommode. Sobald die ganzen Utensilien sorgfältig weggelegt sind, kümmert Fritz sich weiter um seine reguläre Wäsche, die für den Arbeitsalltag wichtig ist.
Ronny kann sich drei Wochen lang nicht melden. Er ist zu sehr eingespannt und die Hälfte seiner Arbeitskollegen meldet sich mal wieder krank. Lauter Fälle von Grippe, Lungenentzündung, Magenproblemen & Gelenkschmerzen liegen vor. Die Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen flattern nur so über diesen langen Zeitraum bei seinem Chef ins Büro. Erst kurz vor Ostern hat Ronny wieder Zeit für den kleinen Fritz und erklärt ihm, dass er doppelt und dreifach funktionieren musste. ,,Naja, bei mir ist es auch nicht immer leicht. Gerade habe ich wieder einen Schüler, der schwere Probleme mit seinem Verhalten, der Konzentration und dem Stillsitzen aufweist. Mit dem Stoff kann er durch derartige Schwierigkeiten auch nicht mithalten, wird ausgegrenzt und misshandelt ohne Ende. Es sieht ganz danach aus, als ob er besonders viel Unterstützung braucht. Ich bin jedoch leider nicht für Menschen mit mutmaßlichen Erkrankungen ausgebildet. Wir können nur hoffen, dass seine Erziehungsberechtigten ihn untersuchen lassen und der Realität ins Auge sehen. Sehr häufig gibt es Angehörige, die nicht wahr haben wollen, dass eine Beeinträchtigung vorliegt. Selbst nach einer Diagnosestellung von Betroffenen können Angehörige ihnen dann unterstellen, dass die absichtlich so sind, zumuten, dass sie unheimliche Qualen erleiden und sich zu Hause noch zusätzliche Schikanen ausdenken, damit diese Menschen mit aller Macht endlich mal normal wären. Das ist ein unheimliches Desaster für die Betroffenen und macht ihnen noch mehr Probleme, als sie eh schon haben,“ berichtet Fritz seinem Gegenüber ebenfalls, ohne irgendwelche Namen zu erwähnen.
,,Das gibt´s doch nicht,“ reagiert Ronny sichtlich schockiert. ,,Doch, solche Familien gibt es leider,“ bestätigt Fritz ihn nochmal. ,,So Fritzchen, ich würde dir raten, dass wir mal vom Alltagsstress weggehen, mein kleiner Mann,“ schlägt Ronny ihm vor. ,,Ja, das wäre jetzt angebracht,“ bestätigt der Pädagoge ihn. Fritz wird für die Intimpflege zum Duschen geschickt, um von seinem Gast später aus dem Handtuch gepackt zu werden. ,,Oh, hat sich mein kleiner Sprössling etwa mit Deo eingesprüht? Das ist nur was für große Jungs und viel zu scharf für kleine Babys! Naja, jetzt ist es eben passiert,“ bemerkt Ronny am frischen, herben Deo-Geruch, als er ihm das Handtuch wegnimmt, was seinen Intimbereich bedecken soll. ,,Na komm kleiner, stell dich nicht so an. Wir haben beide den selben Körper. Außerdem wickel ich dich nicht das erste Mal,“ motiviert er ihn, sich von ihm auspacken zu lassen. Ronny nimmt eine von den Windeln aus der Kinderkommode, stellt die Flasche Penaten-Öl, die Wundschutzcreme und die Puderflasche bereit. Er breitet die erste Einwegunterlage auf die untere Liegefläche aus und bittet Fritz, sich hinzulegen. Es ist eine dunkelblaue BOOMPA SUPER-Windel mit bunten Sternen und Wolken, die mit irgendwelchen Quatsch-Wörtern versehen sind, die Ronny auffaltet und seinem Gegenüber unter den Körper platziert. Auch am Schutz vor Wund sein mit Öl, Creme und Puder spart er nicht, bevor er Fritz die Windel durch den Schritt zieht und alle Seiten verklebt.
,,Hast du auch einen Schnuller?,“ fragt Ronny ihn beim Anziehen eines Bodys und einer Latzhose. ,,Nein, für Schnuller bin ich nicht wirklich zu haben, das ist nur für ganz kleine. Mit 3 wurde mir was vorgesponnen, es gibt gar keine Schnullerfeen, aber ich war so blöd, habe den Erwachsenen alles geglaubt, damit die ihren Willen hatten und ich mir, da ich ihn tapfer an ein jüngeres Kind abgab, mir einen Haufen Spielzeug aussuchen konnte. Bei den Windeln überschütteten sie mich auch mit lauter Lügen. Da hieß das Wort „Windelfee“, als ich sie abgeben musste. Die Fee würde die restlichen Windeln nach meiner Sauberkeit an Kinder vorbei bringen, die wirklich noch eine Weile Babys sind und sie benötigen. Außerdem gäbe es keine Windeln mehr, die älteren Kindern passen würden! Mit Rasseln und Plastikbilderbüchern wurde so raffiniert verfahren, dass mein Opa damals im Weihnachtsmannkostüm vorbei kam und mich fragte, ob ich ihm das bitte abgeben kann, da dies andere Kinder dringender bräuchten. Als ich das tat, lobte er mich, dass ich ein ganz braver Junge sei und schenkte mir dafür was viel Größeres. Heute weiß ich Gott sei Dank, dass das alles nur dummes Zeug aus dem widerlichen Maul meiner Angehörigen war. Ich verachte sie ohne Ende! Die lügen mich 40 Jahre lang an, diese Mist-Schweine! …….um mich von Babykram weg zu haben. Mit Lügnern halte ich keinen Kontakt und gehe auch nicht ans Grab meiner Großeltern! Ich bin völlig außer mir, würde die Grab-Hälfte meines Opas verwüsten und ganz laut „DU SCHEIß/DRECKS-OPA!!!“ durch den Friedhof schreien,“ blickt Fritz ziemlich erbost auf seine Vergangenheit zurück. ,,Bitte beruhige dich mein Kleiner, es ist alles vorbei! Deine Eltern haben jetzt keinen Einfluss mehr darauf, wie du dein Leben weiter führst. Heut zu Tage muss man dich einfach so nehmen, wie du bist,“ wird er von Ronny getröstet.
,,Ich danke Gott für so einen tollen Menschen wie dich und die unzähligen Internet-Seiten mit Info-Material helfen mir bei der Erkenntnis, dass damit niemand alleine ist. Ich musste irgendwann ohne das Zeug auskommen. Mit mir waren die Erwachsenen sehr streng! Man wurde mit Babykram im Kindergarten und erst Recht in einer Schulklasse nicht aufgenommen. Kein Erzieher und kein Lehrer toleriert, dass jemand Schnuller, Windeln und Plastik-Bücher bei sich hat. Als Sechstklässler schrieb ich vor lauter Sehnsucht meinen Tisch mit einem Bleistift über das Thema voll, teilweise auf englisch, damit das nicht gleich jeder erkennt! Die Lehrer grenzten mich sofort aus der Klasse aus mit Kommentaren wie:,,Baby sein hat bei uns nichts verloren!“ ,,Schnuller, Fläschchen, Windeln & Rasseln gehören hier nicht her!“ ,,Wenn du 10 Monate alt bist, dann musst du nach Hause!“ Es wurde auf diese Weise ewig unterdrückt. Ich fand keinen Gesprächspartner und ohne Internet auch keine Informationen. Jetzt arbeite ich selber mit Minderjährigen und bin schon ziemlich fertig. Zusätzlich habe ich in der Vergangenheit 3 Kinder in die Welt gesetzt. Auch, wenn es Wunschkinder, sie mittlerweile alle erwachsen sind und ich meine Partnerin über alles liebte, kommt noch immer Eifersucht hoch, dass sie alles haben und machen durften, was zum „Klein sein“ gehört, nur ich nicht. Ich war Vater und hätte mich erklären müssen, wenn meine langjährige Liebe wüsste, dass ich während des Großziehens selbst manchmal heimlich Probe-Windeln aus verschiedenen Apotheken trug, sämtliches Spielzeug hatte, was nur mir gehörte usw. Ich hatte also vor der Trennung schon unzählige Sachen, die ich dann auch zu schnell wegschmiss, weil ich Angst hatte, von meiner Familie entdeckt zu werden. Mein Sohn kam vor einigen Wochen dahinter, mir ist das peinlich. Er erzählt das hoffentlich nicht den Mädels und meiner Ex,“ kommt Fritz langsam zur Ruhe.
,,Das hoffe ich für dich auch, aber lass uns jetzt erst mal Abendbrot essen. Danach bringe ich dich mit einer Geschichte ins Bett,“ erklärt Ronny ihm wohlbehütet. ,,Vielen Dank, du bist der erste Mensch seit 4 Jahrzehnten, der sich wirklich um mich kümmert. Alles andere war Lari-Fari und zu nichts zu gebrauchen,“ bedankt Fritz sich, während es für ihn alles erledigt wird. ,,Ich bleibe hier, falls du mich brauchst! Gute Nacht kleiner Mann, schlaf schön,“ wünscht Ronny sanft, sobald Fritz tief und fest schläft. Der Polizist schläft daweile im Wohnzimmer auf der Funktionscouch, die sich von einem Sitzplatz in eine breite Liegefläche umklappen lässt. Es ist Karfreitag, sobald die Männer ausgeschlafen haben. Sie verbringen die Mahlzeiten in verschiedenen Restaurants, was sie sonst im Alltag nicht machen würden. Doch es wurde vergessen, vor den Feiertagen noch einzukaufen, also müssen sie jetzt, wo die Supermärkte geschlossen haben improvisieren. Es sind gerade für Ronny besondere Momente, wo er sich für das Essen einfach mal Zeit lassen kann, was sonst auf Streife mit sehr viel Stress und Zeitdruck verbunden ist. Bei einem Alarm muss er alles stehen und liegen lassen und schnell zur Stelle sein. Besuche in billigen Imbissen sind während er arbeiten muss keine Seltenheit. Schicke Restaurants lohnen sich nicht in Situationen, wo er jederzeit bereit sein und in Notfällen die Pausen unterbrechen muss. Bei Fritz sieht es auch nicht gerade rosig aus, weil er nach der Arbeit und dem Einkauf für den nächsten Tag so müde ist, dass er gleich ins Bett fällt.
Eine Woche haben Fritz und Ronny Zeit, um für einander da zu sein und sich zu erholen. Sie besuchen an den Feiertagen eine x-beliebige Kirchengemeinde, um sich durch das Anhören von Gottesdiensten bewusst zu machen, was die jährlichen, christlichen Feiertage ursprünglich bedeuten. ,,Jesus wurde kurz nach seinem letzten Abendmahl von seinen Jüngern verraten. Er musste ein schweres Kreuz den Berg hinauf tragen, wurde gequält und gepisakt, bis es letzten Endes zu seiner Hinrichtung kam durch das Festnageln seiner Hände am Kreuz. Jesus wurde für alle unsere Sünden und Schuld gequält und grausam umgebracht. Er besiegte den Tod denn, der übernächste Tag nach Karfreitag ist der Moment der Auferstehung, die wir alle gemeinsam feiern…..“ usw. hören die beiden Männer sich mit unzähligen Gläubigen vom Pfarrer an. Ein nachgebildetes Häuschen mit Jesus und seinen Jüngern, wie sie alle gemeinsam vor der qualvollen Hinrichtung das letzte Abendmahl feierten, steht als Dekoration sichtbar in einer Ecke. ,,Mir ist langweilig,“ flüstert Fritz so diskret er kann. ,,Hör auf zu quengeln, Bruder! Ein Kirchenbesuch gehört zu Ostern dazu, damit wir wissen, um was es geht! Wir haben es bald geschafft,“ flüstert Ronny zurück. Draußen geht es etwas diskreter zu. Fritz trägt außer der Windel den neutralsten Einteiler aus Jeans mit einem Ball als Aufnäher auf seiner Brust. ,,Du hast sehr gut durchgehalten, mein kleiner Racker. Ich bin stolz auf dich! Als Belohnung hast du dir sicher schöne Geschenke zum heiligen Fest verdient,“ wird er von Ronny gelobt.
Autor: Aufzugstinker (eingesandt via E-Mail)
Diese Geschichte darf nicht kopiert werden.
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Super tolle Geschichte weiter so