Luisa
Windelgeschichten.org präsentiert: Luisa
Sag mal, ist das da eine Windel, die Du da an hast?“ Luisa erstarrte. Ihr Herz schlug bis zum Hals und sie spürte, wie ihre Wangen begannen, rot anzulaufen. Dabei wurde ihr abwechselnd heiß und kalt.
Das hätte nicht passieren dürfen. Warum hatte Mama sie überhaupt hereingelassen? Und was fiel Finja denn ein, einfach so ihr Kleid hochzuziehen? Luisa fühlte sich elend. Sie spürte, wie sich die Tränen so langsam ihren Weg bahnten. Sie vergrub ihren Kopf zwischen ihren Knien und schluchzte leise.
„Heh, das ist doch nicht schlimm – mich stört das gar nicht, echt jetzt!“ Finja hatte sich neben Luisa gehockt und nahm Luisa vorsichtig in die Arme. „Beruhig dich bitte wieder ja? Ich wollte Dir nicht wehtun!“ Sie hielt Luisa weiter vorsichtig fest, bis das Schluchzen langsam nachließ. „Musst Du die noch tragen, also ich meine …“, versuchte Finja vorsichtig, das Gespräch mit Luisa wieder aufzunehmen.
Die schluchzte nur noch einmal, dann schüttelte sie den Kopf presste ein „Nein“ zwischen ihren Knien hervor, dann ein „Nur hier“. „Ok!?“, entgegnete Finja eher fragend und unsicher. Luisa nahm ihren Kopf nach oben, versuchte sich mit dem Arm die Tränen aus dem Gesicht zu wischen und rief dann „Ich mach nicht mehr in die Hose, wenn Du das meinst. Mein kleiner Bruder, der…der brauch noch Windeln. Ich nicht! Ich trag sie nur wegen ihm, verstehste?“ „Ne, irgendwie nicht so richtig. Warte, ich hol Dir ein Taschentuch und dann erzähl mir das nochmal in Ruhe, ja?“
Dankbar nahm sich Luisa gleich zwei Tempos aus der Packung, trocknete zunächst ihre Wangen, dann schneuzte sie sich und begann zu erzählen…
„Also, ich bin ja jetzt neun. Ich habe noch ein jüngeren Bruder, Felix. Der wurde, warte, ungefähr drei Jahre nach mir geboren. Jetzt wird er bald sechs, käme also bald in die die erste Klasse. Das geht aber nicht, weil Felix – also, bei der Geburt ist was schiefgelaufen. Irgendwie ist sein Herz fast stehen geblieben, er hat ein paar Minuten wohl gar nicht mehr geatmet. Die Ärzte haben ihn retten können, aber dann wurde sehr schnell klar, das sein Gehirn geschädigt wurde dabei. Körperlich und geistig behindert, haben die uns im Krankenhaus gesagt. Was das bedeutet, habe ich erst danach so richtig begriffen, als er aus dem Krankenhaus nach Hause kam.
Am Anfang musste sich Mama ja ständig um ihn kümmern, aber das ist ja bei jedem kleinen Baby so. Aber die anderen, die können dann irgendwann von selber sitzen oder die Trinkflasche halten und so. Felix konnte das erst mit drei Jahren, wenn die anderen schon laufen und sprechen können. Jetzt mit sechs ist er ungefähr soweit wie zweijähriger. Ich mag Felix und er lacht ja auch fast immer und ist fröhlich, aber manchmal ist es auch sehr anstrengend.“
„Das verstehe ich!“, entgegnete Finja, „aber wie ist es dann dazu gekommen, dass Du..?“ Sie sprach nicht zu Ende. „Also, am Anfang waren damals natürlich alle total geschockt, Familie und Nachbarn und so und wussten gar nicht was sie uns sagen sollten. Aber Mama, die war wohl nur ganz kurz traurig, jedenfalls hat sie es nie gezeigt. Schon am nächsten Tag hat sie gesagt: ‚Das Schicksal hat es wohl so gewollt und jetzt will es, dass wir alle das beste daraus machen. Felix soll ein glückliches Kind werden und er soll alles erreichen können, was möglich ist. Dafür werde ich kämpfen und heute fangen wir an!‘ Und seitdem kämpft sie wie ein Löwe, damit Felix alle möglichen Therapien bekommt, streitet wenn nötig mit Ärzten und Gutachtern und notfalls zahlen wir manche Behandlung auch selbst. Das macht sie jetzt seit sechs Jahren so und die Ärzte sind zum Teil auch richtig beeindruckt und sagen, Felix hätte schon viel mehr erreicht, als sie damals erwartet hätten!“
„Na, das ist doch super, oder?“, sagte Finja. „Ja und ich bin ja auch total stolz auf Mama, wie sie für ihn kämpft und versuche ihr auch so gut wie möglich zu helfen. Und das ist ja auch der Grund, weil…“, sie zögerte. „Also, die ganzen Behandlungen, die Pflege, Windeln wechseln und die Krankengymnastik, das Spezialschwimmen, der Sprachunterricht, der Sonderkindergarten, die Arzttermine – weißt Du, Mama ist fast jeden Tag mit Felix irgendwo unterwegs und beschäftigt, verstehst Du?“ „Ja, ich glaube!“, sagte Finja, „Sie hat dann keine Zeit mehr für Dich, oder?“ „Naja, keine Zeit, das stimmt auch nicht. Aber nicht so viel, wie andere Mamas halt. Ich muss halt viel selber machen, Hausaufgaben und so, Tisch decken und abräumen. Ich kann sogar auch schon etwas kochen für uns drei!“, erzählte Luisa stolz.
„Aber manchmal bin ich auch traurig und wünschte Mama wäre auch mal nur für mich da. Und vor ein paar Wochen, da, da bin ich halt ausgeflippt.“ „Ausgeflippt?“ „Ja, leider. Es fing damit an, dass Felix in mein Zimmer gelaufen war und dann meine Pferdeposter von der Wand gerissen hat. Und da habe ich dann einen Riesen-Wutanfall bekommen.“ „Hast Du ihn gehauen?“ „Nein, das habe ich nicht. Mama hat uns ja auch nie geschlagen. Aber ich habe ihn ziemlich laut angeschrien und dabei eine Menge unfreundlicher Dinge zu ihm gesagt. So, dass er noch in die Windeln macht mit sechs Jahren unter anderem“. „Und dann, wie hat er reagiert?“ „Er hat natürlich geweint, aber wohl eher vor Schreck, weil ich ihn so sehr angeschrien hab, das meiste hat er wohl gar nicht verstanden. Aber meine Mama, die war natürlich entsetzt.“
„Und dann hat sie gesagt, dass Du…“, fragte Finja, doch Luisa unterbrach sie. „Nein, hat sie nicht. Sie hat mich nur erst mal auf mein Zimmer geschickt. Und kaum hatte ich mich wieder beruhigt hat mir alles auch schon ganz furchtbar leid getan. Ich wollte am liebsten gleich losrennen um mich bei Felix und Mama zu entschuldigen, aber Mama hat mich wieder auf mein Zimmer geschickt und ist erst Abends zu mir gekommen. Und dann hat sie mir natürlich nochmal erklärt, dass sie mich auch lieb hat und wie wichtig es doch ist, Felix jetzt zu fördern und nicht erst später und das wir doch als Team arbeiten und zusammenhalten müssen. Aber das wusste ich doch natürlich alles und ich hab die ganze Zeit nur geheult und ihr immer wieder gesagt, wie leid mir alles tut und das ich das ich nie wieder so böse zu meinem Bruder sein werde. Und dann hat sie mich in den Arm genommen und mir gesagt, dass nun alles wieder gut ist und ich nicht mehr weinen müsste. Und als ich mich wieder beruhigt hatte und dachte nun bringt sich mich ins Bett, da hat sie gesagt, dass sie eine Überraschung und ein Angebot für mich hat.“
„Ein Angebot?“ „Ja, sie hat mir dann gesagt, dass Sie in den letzten Stunden ein paar Anrufe gemacht hat und mir nun etwas vorschlagen würde für die Sommerferien und ob ich noch wüsste, was wir dafür geplant haben.“ „Und, wusstest Du es noch?“ „Na klar, habe ich ihr gesagt, in der zweiten Woche geht Felix mit dem Integrationsservice an die Ostsee und dann holen wir ihn nach einer Woche ab und machen zusammen noch Urlaub in Dänemark.“ „Ah!“, entgegnete Finja, „jetzt verstehe ich es glaube ich. Ihr seid jetzt schon hier, aber alleine und was ist ein Integrationsservice?“
„Das sind Leute, die kümmern sich um behinderte Kinder und so, machen Tagesfahrten, Sport und Ferienbetreuung. Ist gut für die Kinder und die Familien können sich dann in der Zeit von der anstrengenden Pflege erholen.“ „Ah ja, und das Angebot war dann eine Woche zusätzlich hier in Dänemark, nur deine Mama und Du?“ „Ja, aber Mama hat mir das damals etwas anders vorgeschlagen“, erinnert sich Luisa.
„So, Du bist also eifersüchtig auf Deinen kleinen Bruder?“, hat sie gesagt. Ich habe natürlich sofort „Nein“, gerufen, aber als ich dann mit ihr darüber geredet hatte, habe ich dann eingesehen, dass das wohl doch ein bisschen so ist. Und dann hat sie gesagt: „Spezielle Kinder brauchen halt spezielle Betreuung. Felix hat es nicht ganz leicht im Leben, aber er lässt es sich nicht anmerken und vielleicht wissen wir alle gar nicht wie sich das für ihn anfühlt. Und da habe ich eine Idee gehabt. Luisa, möchtest Du mal für eine Woche mit Felix tauschen und ich bin nur für Dich da?“ Und dann hat sie mir erzählt, dass sie das Ferienhaus hier schon eine Woche früher als geplant bekommen könnte und wir beide dann eine zusätzliche Woche Urlaub in Dänemark machen können, wenn ich wollte.
Ich war natürlich sofort total begeistert und aufgeregt. Aber dann habe ich sie gefragt, was sie denn genau unter „mit Felix tauschen“ versteht. Und dann hat sie gesagt, „Liebe Luisa, ich will mich natürlich in dieser Woche besonders um dich kümmern, aber Du sollst auch die Chance bekommen, einmal selbst zu erleben, wie sich alles für Felix anfühlt, und dazu gehört halt alles was dazu gehört. Die liebevolle Betreuung, gewaschen und gewickelt werden aber auch das Gefühl, immer auf Hilfe angewiesen zu sein.“ Ich war natürlich erst mal total sprachlos aber dann habe ich sie natürlich ganz leise gefragt, was sie denn mit ‚gewickelt‘ meint. Und da hat sie gesagt: „Du hast Dich ja heute beschwert, dass Felix immer noch Windeln braucht und ich ihn dann immer wickeln muss. Und da das nun mal ein Teil seines Alltags ist gehört es mit dazu. Du liebe Luisa kannst also eine Woche lang wieder mein kleines verhätscheltes Baby sein und das machen wir entweder ganz oder gar nicht. So bekommst Du eine Woche Deine Mama wieder total für Dich alleine und lernst dabei auch, deinen Bruder besser zu verstehen. Wenn Du jetzt ja sagst, dann kann ich das Ferienhaus gleich buchen.“
„Da war ich natürlich erst mal ziemlich durcheinander. Eine Woche Mama nur für mich, das war natürlich toll, aber das andere hat mir schon ein wenig Angst gemacht. Aber ich habe mir gedacht, wenn ich jetzt ja sage, dann ist Mama auch endgültig nicht mehr böse mit mir und alles wird wieder gut“. Jetzt war Finja sichtlich beeindruckt von Luisas Erzählung. „Und die Sache mit den Windeln, war kein Problem für Dich?“, fragte sie dann nach ein paar Momenten des Schweigens. „Na ja, erst mal habe ich versucht, gar nicht darüber nachzudenken und gehofft, dass Mama das vielleicht vergisst oder nicht ernst gemeint hat oder wenn ich ganz lieb wäre und und ein gute Zeugnis hätte und so… Aber dann kamen die Ferien und Mama abends zu mir aufs Zimmer um mit mir meinen Koffer zu packen für die Reise. Und dann packte sie so ganz viele Socken und dann war sie bei meinem Schlüpfern und sagte ‚Na, davon reichen ja zwei bis drei für die erste Woche!‘.
„Und dann hast Du sie gefragt?“ „Nein, aber sie hat gleich gemerkt, wie ich geguckt habe und mich dann gefragt, ob ich etwas hätte. Und dann hab ich erst drum herum geredet und sie dann aber gefragt, ob das mit den Windeln immer noch so geplant wäre und so. Ich war wohl kurz davor zu wieder loszuheulen und dann hat sie mich in den Arm genommen und getröstet und mich gefragt, was genau mir denn Sorgen dabei macht.“ „Und was macht Dir Sorgen?“
„Na, komischerweise ist mir erst mal gar nichts eingefallen, weil ich so überrascht von der Frage war. Aber dann habe ich nochmal nachgedacht und mir war klar, das ich große Angst hatte, dass jemand die Windeln sieht.“ „Und, was hat Deine Mama dazu gesagt?“ „Naja, erst mal hat sie gesagt, dass wir ja in Dänemark sind. Und da wären nur andere Urlaubsgäste von ganz woanders und dass mich da niemand kennt und alle Bekannten und Schulfreunde wären woanders und nicht da. Das hat mich etwas beruhigt aber nicht so wirklich. Dann sagte sie noch, dass man die Windeln ja heutzutage kaum sieht, die sind ja so dünn. Nur wenn jemand ganz genau hinguckt und das macht ja kaum einer. Naja und als letztes sagte sie dann, dass Felix sich das ja auch nicht aussuchen könnte und er ja auch kein Problem damit hätte. Das war natürlich etwas wo ich nichts gegen sagen konnte.“ „Hmm…“, murmelte Finja.
„Ich hab sie dann auch noch gefragt, ob ich dann von Felix die nehmen würden, die Windeln. Aber da hat sie gesagt, das ginge nicht, die würden ja von der Kasse für Felix bezahlt und die wären eh immer so knapp. Sie wüsste aber, dass man in den großen Supermärkten in Dänemark problemlos etwas finden würde und das wir dann ja nach Ankunft sowieso einkaufen fahren würden. Und dann habe ich ihr noch gesagt, dass ich nicht weiß wie man die Windeln benutzen würde, also in die Windeln zu machen, dass ich da Angst vor hätte, weil das würde ich ja schon acht Jahren nicht mehr machen und sich das doch bestimmt total schlimm anfühlt.“
„Und, was hat sie dazu gesagt?“ „Also erst mal hat sie gelächelt und gesagt ‚Sechseinhalb Jahre, meine Süße und nachts auch manchmal noch etwas länger. Aber das wäre ja egal.‘ Sie hat mich dann wieder ganz doll gedrückt und gesagt, jedes Baby kann in die Windeln machen und es ist auch gar nicht so schlimm und Felix hätte ja auch kein Problem damit. Ich könnte mir ja schon mal abschauen, wie er das macht. Das war natürlich wieder die Felix-Sache. Aber sie hat auch noch gesagt, dass sie sich halt ganz lieb um mich kümmern werde und wir das alles ganz in Ruhe angehen werden und es sicher eine ganz tolle Woche für uns werden sollte und ich solle mir doch nicht so große Sorgen machen.“
„Und, hast Du Dir keine Sorgen mehr gemacht?“ „Na ja, so ganz beruhigt war ich natürlich nicht und hatte immer noch so ein mulmiges Gefühl . Aber dann habe ich nochmal über die Sachen nachgedacht, die sie gesagt und mir vorgenommen, mich nicht mehr so verrückt zu machen. Das hat auch ganz gut geklappt, bis ich dann tatsächlich mit ihr im Auto saß und wir fast in Dänemark waren. Da hat sie dann gegrübelt, ob wir direkt hierher fahren, zum Haus, oder erst noch einkaufen.“
„Was wäre so schlimm am Einkaufen? Ach vergiss die Frage, ich weiß es ja!“, lachte Finja. „Ja genau, einkaufen hieße ja auch Windeln kaufen, und da hatte ich dann wieder dieses komische Gefühl im Magen. Naja, wir sind dann doch erst mal zum Haus, aber kaum hatten wir alles ausgeladen, hieß es „Luisa komm, wir fahren einkaufen!“ „Nicht schön…“ „Ne, bestimmt nicht. Ich habe mir erst noch Hoffnung gemacht, weil wir erst Obst und Lebensmittel und alles gekauft haben und ich habe echt gedacht, sie vergisst die Sache mit den Windeln einfach.“
„War aber nicht, oder?“ „Nö, nur waren die Drogeriesachen halt erst kurz vor der Kasse. Ich bin mit dem Einkaufswagen natürlich ganz unauffällig dran vorbei gefahren, aber…“ „Sie hat Dich nicht gelassen?!“ „Nein, sie hat mich natürlich zurückgerufen und gesagt ‚Luisa, da ist doch noch etwas, was wir brauchen, oder? Das wollen wir doch nicht vergessen?'“
„Und dann hat sie Windeln gekauft?“ „Nein, so einfach war es natürlich nicht. Sie hat sich in den Regalen umgeschaut und gestaunt, was das hier für eine Riesen-Auswahl wäre und mir gesagt, ich solle ihr dich mal etwas helfen und mir selber etwas aussuchen.“ „Oha!“, staunte Finja nur.
„Oha, genau! Ich hatte natürlich keine Lust mir etwas auszusuchen und war auch total erschlagen von den vielen bunten Packungen. Nach einer Minute habe ich dann irgendeine Tüte gegriffen , nur weil die so schön klein war und ich weg von da wollte. Aber Mama hat sie sich angeschaut und gelächelt und mir dann erklärt, dass da doch die Größenangabe in Kilo drauf wäre und das wäre ja welche für Einjährige und für mich natürlich doch viel zu klein. Ich müsste schon auf die Kilos achten, das müssten möglichst viele sein und sie hätte das System jetzt verstanden, wir müssten noch etwas weiter den Gang runter, da wären die Packungen für größere Kinder.
Da hat sie dann noch etwas gesucht und dann hat sie gesagt ‚Ach Luisa, wir gönnen uns heute mal was und nehmen die teuren Pampers, das sind auch die größten die sie hier haben, ok?‘ Ich habe nur stumm genickt und auf die große Windelpackung im Einkaufswagen geguckt, die ja jeder sehen kann. Und gehofft, wir könnten dann weiter. War aber nicht, Mama hat mich noch ein bisschen weiter geärgert. Ich sollte ihr sagen, wie viele Windeln da drin wären und wie weit wir damit kämen. Wieviele drin waren, stand ja drauf, aber wie lange das reicht, wusste ich erst nicht.“ „Und?“ „’Na‘, hat sie gesagt, ‚wie viele braucht denn Felix so am Tag?‘ Und dann hab ich gezählt: Eine nach dem Aufstehen, mittags, nachmittags oder Abends meist und eine vorm zu Bett gehen. Und dann habe ich gerechnet und gesagt, ’so 3-4 Tage wohl!‘ Und das war ihr dann zu wenig und sie hat noch eine zweite Packung davon eingepackt. ‚Wir wollen ja nicht ständig einkaufen fahren!‘, hat sie gesagt. Und mich dann gefragt was noch fehlen würde.
„Und was fehlte noch?“ „Wollte mir auch erst nicht einfallen, aber dann hat sich mich wieder an Felix erinnert und mir ist dann die Creme eingefallen. Und mit etwas Hilfe dann auch die Tücher zum saubermachen. Und dann sind wir einen Gang weiter und haben das auch noch besorgt. An der Kasse wollte ich mich dann am liebsten schon vorlaufen, aber das hat Mama nicht erlaubt und mich musste bei ihr und Wagen bleiben. Ich habe mich gar nicht getraut, die Kassiererin anzugucken, weil ich mich so geschämt habe.
Und dann hat sie auf dem Weg zum Auto auch noch das Schild vom Baby-Wickelraum entdeckt…“
„Echt jetzt?“ „Jaaa, aber dann hat sie auch gleich gesagt ‚Manchmal muss man auch da hin, aber wir machen uns da jetzt ja keinen Stress und die erste Windel ziehen wir dann ganz in Ruhe zuhause an!‘. Ich glaube von der ganzen Heimfahrt habe ich kaum etwas mitbekommen vor Aufregung.“ „Und zuhause warst Du dann dran?!“
„Naja, wir haben wohl erst noch die ganzen Lebensmittel in den Kühlschrank gepackt, aber dann hat Mama gesagt ‚Luisa, nimm bitte schon mal die Packungen mit nach oben und mach eine auf!‘ Und ich könne mir auch schon eine Windel raus nehmen und ansehen könne ich mir die auch schon mal und sie käme dann gleich nach. „ Und?“, drängelte Finja.
„Na habe ich dann gemacht. Und gestaunt, dass die noch bunt bedruckt waren. Alles andere kenne ich ja von Felix. Und dann habe ich mich auf mein Bett gesetzt und gewartet. Ich habe wohl nicht sehr glücklich ausgehen, denn Mama hat sich gleich erst mal neben mich gesetzt, mich in den Arm genommen und getröstet.“
„Und dann?“ „Dann hat Mama gesagt, ‚Ob ich ich bereit wäre fürs große Abenteuer…“
„Und dann?“ „Na dann habe ich tief Luft geholt und genickt. Und dann hat mir Mama übers Haar gestreichelt und mir gesagt, dass ich mich mal hinstellen soll. Das habe ich dann gemacht und dann hat sie angefangen, mir die Jeans und den Schlüpfer runter zu ziehen. ‚Das geht im Stehen ja viel leichter…‘ hat sie gesagt. Und als das erledigt war, hat sie eine Ecke vom Bett freigeräumt und da sollte ich mich dann hinlegen. Einmal den Popo hoch, Windel drunter, noch ein bisschen ziehen und zuppeln und dann zumachen. Ach ne, erst hat sich mich ja noch eingecremt. ‚Das hört dazu, damit Du nicht wund wirst!‘, hat sie gesagt. Und dann hat sie die Windel nach vorne durch die Beine gezogen, wieder ein bisschen dran gezogen und zugeklebt.“
„Krass!“ erwiderte Finja. „Und wie hat sich das angefühlt?“
„Am Anfang total merkwürdig. Kann ich gar nicht beschreiben. Auf jeden Fall habe ich mir erst mal gar nicht getraut, aufzustehen oder so. Bin einfach nur liegengeblieben!“ „Warst wahrscheinlich vor Schreck wie gelähmt?!“, mutmaßte Finja dann.
„So in der Art. Naja, Mama war dann natürlich irgendwann fertig mit dem wegräumen der Sachen und hat gestaunt, warum ich denn da immer noch auf dem Bett rumliege. ‚Wir sind fertig, Mäuschen, kannst aufstehen!‘, hat sie gesagt. Und dass ich die Jeans wieder drüber ziehen könnte, wenn ich wollte. Und dann hat sie mich hochgezogen und da stand ich dann da in meinen Pampers und wusste nicht, was ich machen sollte. Als sie das gemerkt hat, hat sie gesagt: ‚Am besten läufst Du erst mal ein bisschen durchs Haus und gewöhnst Dich dran‘ Und dann hatte sie die Idee mit dem Spiegel . ‚Ob ich mich nicht mal ansehen wollte, im Flur wäre doch ein großer Spiegel?!‘ Und dann hat sie mich an die Hand genommen und ist mit mir vor den Spiegel.“
„Und?“ „Na, sie war jedenfalls begeistert. Hat mein T-Shirt hochgezogen und noch ein wenig dran rumgezogen. Und mich dann gefragt, ob sie denn bequem sitzt.“ „Und, saß sie?“ „Glaub schon, aber ich konnte erst mal nur mit den Schultern zucken, das war alles ein wenig viel für mich glaube ich. Sie hat mich in den Arm genommen und gesagt ich muss mich erst mal daran gewöhnen, aber das würde schon. Ich sollte man erst mal ‚machen‘ und sie guckt dann später nochmal nach mir.“
„Und, hast Du Dich dann irgendwann wieder beruhigt?“ „Ich bin erst mal wieder auf mein Zimmer und hab die Tür zugemacht und mich aufs Bett gesetzt und es versucht. Irgendwann war ich dann soweit, dass ich wieder aufgestanden bin. Dann bin ich ein wenig im Zimmer herumgelaufen und hab versucht mich an das Gefühl zu gewöhnen. Bin in die Hocke und wieder hoch, hab mich hingesetzt und bin wieder gelaufen. Und dann ich auf den Flur geguckt, und als Mama nicht zu sehen war, bin ich nochmal zum Spiegel.
„Und?“ „Na, da stand ich dann. Hab erst mal tief durchgeatmet und mich dann nochmal angeschaut. Vor allen wollte ich natürlich sehen, ob man die Windel sieht?“ „Und, konnte man?“ „Naja“, fuhr Luisa fort, „erst mal hab ich gemerkt, dass die viel länger waren als meine Schlüpfer. Also oben so. Dass man immer schön das Shirt drüberziehen muss, weil die aus der Hose rausschauen. Und dann hab ich mich rumgedreht um geguckt, ob mein Popo jetzt…also, ob man den Windelpopo ahnen kann.“
„Und, konnte man?“ „Also, ich hab natürlich den Unterschied gesehen, aber mir dann irgendwann auch eingeredet, dass so im vorbeigehen, und wenn man mich nicht kennt, dass man das dann eigentlich nicht bemerkt – wenn man nicht ganz genau hinsieht. Und dann hab ich die Jeans runtergezogen und mich nochmal so angeschaut.“
„Und hast Du Dir gefallen?“, lachte Finja. „Naja, erstmal hatte ich irgendwie Angst, dass Mama mich so sieht. Weiß auch nicht warum. Dann habe ich nochmal tief Luft geholt und mir gesagt: ‚Ok, Du hast es so gewollt. Es hilft jetzt ja nichts. Ich mache mich nicht verrückt. Ich mache das Beste daraus. Oder versuch’s zumindest“
„Sehr vernünftig!“, lobte Finja lächelnd, „und wie ging es dann weiter?“ „Na ich habe erst mal weiter Sachen eingeräumt, mir das Ferienhaus genauer angesehen und dann bin vorsichtig in den Garten , da war Mama dann auch und hat gelesen.“ „In der Windel?“ „Äh ja natürlich, aber dann wieder mit der Jeans drüber. Mama hat nur kurz gefragt, ob alles ok ist. Ich habe genickt und weil in den Nachbargärten niemand zu sehen war, habe ich mich dann weiter raus getraut.“
„Na klar war da niemand bei den Nachbarn, wir sind ja auch erst einen Tag später angereist!“, lachte Finja jetzt wieder. „Und hattest Du dich schon an das Gefühl gewöhnt?“ „Nicht wirklich. Das Schlimme ist , dass man am Anfang natürlich ständig darauf achtet, wie es sich anfühlt!“ „Ist es sehr schlimm?“ „Na, also wenn ich ehrlich sein soll…“, sprach Luisa sehr langsam, „es ist anders. Aber schlimm? Eigentlich nicht wirklich. Sie sind weich, irgendwie. Also am meisten merkt man es zwischen den Beinen. Da ist irgendwie viel mehr als beim Schlüpfer. Man läuft irgendwie etwas breitbeinig, weißt Du? Ungewohnt fühlt sich das an, aber schlimm, nein nicht wirklich. Solange sie trocken sind.“
„Oh ja, da war ja noch was. Auf Toilette gehen war ja nicht mehr, oder? Musstest Du dann gleich?“, fragte Finja höchst interessiert nach. „Nein!“, antwortet Luisa, „Ich hab mir erst mal ein Buch geholt und mich unter den Baum gesetzt und gelesen um mich abzulenken. Das hat auch für eine Stunde oder so ganz gut geklappt. Aber dann…“ „Musstest Du?!“, fiel ihr Finja ins Wort. „Jaaaa! Das war auch der Moment, wo mir einfiel, dass ich doofe Kuh natürlich hätte nach der Ankunft nochmal aufs Klo hätte gehen können, aber so aufgeregt war, dass ich nicht daran gedacht hatte.“
„Ach herrjeh! Und dann?“ „Ich habe natürlich erst versucht, nicht daran zu denken, aber ich kann Dir sagen, dass das nicht wirklich gut funktioniert. Nach einer Weile wurde es dann richtig unangenehm und ich habe das ganze Wasser verflucht, was ich auf der Fahrt noch getrunken habe. Ich bin ziemlich in Panik geraten und dann erst mal zu Mama gerannt. Keine Ahnung warum. Und natürlich hat sie nur die ganze Geschichte wiederholt und versucht mich zu beruhigen und gesagt: ‚Wenn Du musst, dann mach auch! Dafür haben wir doch die Windeln'“. „Ach Du Ärmste!“, versuchte Finja sie noch nachträglich zu trösten, „und hast Du dann?“
„Ich hab’s versucht. Naja, nicht so wirklich. Bin hin zum Baum und wieder zurück zu Mama. Hab gesagt, dass ich Angst habe, dass meine Jeans etwas abbekommt. Und sie dann so: ‚Da passiert nichts. Die Windeln funktionieren, da läuft bestimmt nichts aus. Aber dann zieh die Jeans doch aus, wenn Du Angst hast, sie könnten was abbekommen!‘ Das war natürlich ein toller Tipp!“
„Und, hast Du sie ausgezogen?“ „Erstmal stand ich natürlich total bedröppelt ja. Dann hab ich nochmal in die Nachbargärten geschaut, ob mich wirklich niemand sehen kann. Und ja, dann hab ich sie ausgezogen und mein T-Shirt ganz weit runter und bin wieder zum Baum.“ „Und dann hat’s geklappt?“ „Nicht wirklich!“, erzählte Luisa, „obwohl ich es jetzt wirklich versucht habe. Und ich auch langsam wirklich doll musste. Aber wenn immer gewohnt war immer schön die Toilette zu benutzen, dann …dann ist das schwierig, verstehst Du?“
Finja nickte und Luisa fuhr fort: „Ich bin dann wieder zurück zu Mama und hab sie traurig angeschaut. ‚Geht nicht?“, hat sie mich gefragt und ich habe wieder nur genickt. Dann hat sie geseufzt, kurz nachgedacht und mir dann gesagt: ‚Luisa, Du erinnerst Dich doch noch an die Radtour letzte Woche?‘ Ich habe wieder nur genickt und sie dann so: ‚Und weißt Du noch, was auf halber Strecke zurück bei der Obstplantage passiert ist?‘ Ich wusste, was sie erzählen wollte und hab wieder genickt. ‚Du musstest mal Pipi und konntest auch nicht bis zuhause durchhalten. Und was haben wir da gemacht?'“
„Ihr wart in die Büsche?“, kam es von Finja. „Ja, genau. Mama ist mit mir hinter einen Baum, Hose runter, dann hat sie mich gehalten und ich habe ins Gras gepullert. Und dann hat sie mir gesagt: ‚Und jetzt stellst Du Dir einfach vor, wir sind wieder auf Fahrradtour, Du musst wieder, runter vom Rad, hinter die Bäume, Hose runter und ’sssschhh‘ und alles ist erledigt! Nur eben ohne ‚Hose runter‘, ist ja nicht mehr nötig .Schaffst Du das? Oder soll ich lieber wieder mitkommen?'“
„Ja und dann bin ich wieder los. Und Mama ruft dann mir noch so hinterher: ‚Du schaffst das Luisa! Selbst Dein kleiner Bruder kann das. Denk immer an ’sssschhh’… und ich möchte nicht, dass Du nochmal so zurückkommst, ja?! Quäl Dich nicht länger!'“ „Was meinte sie denn mit ’so‘?“ fragte Finja nach. „Naja“, suchte Luisa nach Worten, „wohl so mit trockener Windel und so.“
„Oh“, staunte Finja, „jetzt gab es wohl keinen Ausweg mehr, oder?“ „Ja, ich bin dann wieder zum Baum nach hinten und hab es wieder versucht, aber es ging erst wieder nicht, tat nur irgendwie weh. Aber dann habe ich mich erinnert, was mir Mama erzählt hat und hab mir wirklich vorgestellt, ich wäre wieder auf der Radtour. Bin hinter den Baum gelaufen, hab getan, als würde ich mir die Jeans ausziehen, habe mich hingehockt und dann…“ „Hast Du gemacht?“ Finja war von der Erzählung längst in den Bann gezogen worden.
„Nein, ging wieder nicht. Aber ich hab gemerkt, dass ich so kurz davor war. Also bin ich wieder um den Baum rum, habe nochmal Tief Luft geholt, wieder rum, wieder hingehockt und dann tat es wieder weh aber dann habe ich gemerkt, wie es auf einmal läuft!“ „Und dann hast Du die in die Pampers gepullert?“, flüsterte Finja aufgeregt. „Wo ich das gemerkt habe, habe ich mich erstmal so erschreckt, dass ich gleich wieder gestoppt habe. Aber das tat wieder ziemlich doll weh und dann habe ich kurz nachgedacht und dass das ja sinnlos ist und dann habe ich es wieder laufen lassen.“
„Und, war das schlimm?“ „Also erstmal war ich nur froh, dass der Schmerz weg war. Aber dann war ich auch wieder ganz starr vor Schreck. Hab einfach nur da gesessen und konnte gar nichts denken. Als ich dann fast fertig war, habe ich dann doch wieder angehalten, das tat dann auch nicht mehr weh. Und dann bin ich hoch und hab zur Terrasse geschaut und Mama war gar nicht mehr da. Also bin ich dann doch wieder in die Hocke und hab versucht mich zu beruhigen und dann habe ich erstmal geguckt, was ich da jetzt gemacht hatte.“
„Und hat sich das schlimm angefühlt?“ „Schlimm? Naja, ungewohnt auf jeden Fall. Ich hab mich gefühlt, als hätte ich was schlimmes gemacht. Aber dann habe ich mir gesagt, Mama wollte das ja so und dann habe ich ja auch nichts falsch gemacht. Aber es war trotzdem sehr merkwürdig!“
„Und war das dann arg nass in der Windel?“ „Hmm. Ne, irgendwie gar nicht so. Steht ja auch immer auf der Verpackung drauf und in der Werbung sagen sie es auch immer.“ „Was?“ „Na, das die die Nässe ganz toll wegsaugen und man sich gar nicht nass fühlt. Aber schwer waren die Windeln dann. Und warm. Und noch dicker geworden von dem ganzen Pipi. Und hingen dann auch ein wenig runter.“ „Und dann?“ „Na dann wollt ich die natürlich doch loswerden und habe Mama gesucht.“
„Und“, fragte Finja, „wo war sie hin?“ „Drinnen. Das Telefon hatte geklingelt, Tante Sonja war dran. Deswegen wurde es auch nichts mit ganz schnell frischen Windeln. Mama hat mich angeschaut, gelächelt und mich Richtung Zimmer gewunken und gesagt, dass sie gleich nachkommt. Natürlich ließ sich Tante Sonja so schnell nicht abwimmeln. Also habe ich erst mal eine ganze Weile in meinem Zimmer rumgestanden und gewartet, bis sie kam.“ „Hinsetzen war nicht so toll?“ „Ne, das wollte ich bestimmt nicht. Als es dann losging musste ich mich dann aber natürlich erst doch hinsetzen und dann auf den Rücken legen.“
„Und Deine Mama?“, fragte Finja. „Ja, die hat’s gefreut irgendwie. Hat gelächelt, Hat gesagt, dass das aber schwer war, ich es aber doch noch hinbekommen habe. Und das es doch gar nicht so schlimm wäre und so.“, berichtete Luisa weiter. „Und dann hat sich Dich gewickelt?“ „Ja, saubergemacht, neu eingecremt und eine neue Pampers angezogen. Und dann gesagt, dass es ja schon recht spät sei und wir beide müde von der Fahrt und ich mich fürs Bett fertig machen sollte.
Das habe ich dann auch gemacht und nach dem Zähneputzen kam sie dann noch zur mir ans Bett, um mit mir zu reden….“
„Über die Windeln?“ „Ja, auch. Sie hat mich gefragt, ob ich wüsste, warum es nicht gut wäre, mein Pipi bis zuletzt aufzuhalten.“ „Und, was hast Du gesagt?“ „Na, dass das nicht gesund wäre! Da hat Mama wieder gelächelt und gesagt, dass das natürlich auch stimmt, aber sie was anderes meinte. Und zwar, dass die Pampers es natürlich schwer hat, wenn da so viel auf einmal kommt. Und da ich doch so Angst davor hätte, dass etwas daneben geht, ob es da nicht klüger, wäre das nicht zu tun. Das habe ich dann natürlich eingesehen und ihr versprochen nicht mehr solange zu warten. Es würde ja eh nichts ändern, hat sie noch gesagt. Ich habe ihr noch gesagt, dass ich Angst hätte wegen nachts und dem Bett, was uns ja nicht mal gehört. Aber sie hat mich beruhigt und gesagt, dass sie ja extra noch eine wasserdichte Matte reingelegt hätte, da könnte ja gar nichts passieren. Und wenn ich nachts müsste, dann sollte ich einfach machen und morgen früh weckt sie mich und dann und dann gibt’s eine neue Windel. Und dann hat sich mich ganz doll gedrückt und gesagt, ‚Mensch Mäuschen, das ist ja wie ganz früher, als wir beide noch alleine waren, so schön!‘ Und da war ich total glücklich und hab versucht einzuschlafen!“
„Ging das denn mit der Pampers?“, staunte Finja. „Na, erst hatte ich auch Bedenken und hab mich hin und her gewälzt im Bett und dann unter der Bettdecke nochmal alles ganz genau befühlt, aber irgendwann merkte ich dann, wie müde ich war und kurze Zeit später war ich dann weggeschlummert.“
„Und hast Du dann nachts ins Bett..also in die Windeln…?“, löcherte Finja sie weiter. „Nö, die Nacht nicht, hab Glück gehabt und durchgeschlafen bis morgens ganz früh irgendwann. Da musst ich dann schon etwas, hab’s aber ausgehalten und bin nochmal für eine Stunde eingeschlafen. Und als ich dann wieder wach wurde, habe ich Mama schon unten in der Küche gehört und dann bin ich runter.“
„Und, was Deine Mama zu den trockenen Windeln gesagt?“ „Sie hat mich erstmal in den Arm genommen und es natürlich gemerkt und mich dann gefragt, ob ich wieder nicht gekonnt hätte. Hab gesagt, ich hätte nicht gemusst. Da hat sie dann erstaunt geschaut und gefragt, ob ich denn immer noch nicht müsste, das wäre ja nicht normal. Ich hab dann gesagt, dass ich jetzt natürlich müsste, wie immer morgens. Und da hat sie nur gesagt, ‚Na dann mach mal!‘ Weil ich aber wieder nicht so recht konnte, habe ich gefragt, ob ich wieder in den Garten könnte.“ „Und, durftest du?“
„Na Mama war nicht wirklich begeistert und meinte, da müssten wir aber dran arbeiten, so könnten wir ja überhaupt nicht vom Haus weg, wenn das nur da geht. Aber dann hat sie mir doch die Terrassentür aufgemacht und ich bin raus.“ „Und dann bist Du wieder zu Deinem Baum?“ „Ja, nachdem ich geschaut hatte, ob mich wer sehen könnte.“ „Und, ging es denn dieses mal leichter?“ „Ja, zum Glück. Einmal entspannt, etwas gewartet und dann lief es. Das habe ich dann Mama auch so gesagt und dann war sie auch nicht mehr böse.“
„Und dann gab’s eine neue Windel?“, versuchte sich Finja mit einem Tipp. „Ja, aber erstmal duschen und so dann vorm Frühstück gab es wieder neue ‚Unterwäsche“. Und dann hat mir Mama erzählt, dass wir heute einen Ausflug machen würden und ob ich das hinbekäme. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich immer noch ziemlich Angst hätte, das etwas ausläuft und dann meine Hose nass wird und das dann noch wer sehen könnte. Und da hat Mama kurz nachgedacht und dann gesagt ‚Da probieren wir doch mal eine von Felix neuen Gummihosen aus.!“
„Gummihosen? Was ist das nun wieder?“, wollte Finja wissen. Luisa seufzte gespielt, doch dann erklärte sie: „Also eine Gummihose ist wie ein Schlüpfer. Nur etwas größer vielleicht. Und halt komplett aus Gummi … oder aus Plastik halt. Also alles halt, der Stoff und auch die Bündchen am Bein und so.“ „Und da kommt dann nichts durch?“ „Genau! Die Gummihosen sind nochmal ein Schutz, wenn die Windel undicht ist oder an den Beinen was raus laufen könnte.“ „Und fällt dein Windelpo dann nicht mehr auf und passten die Dir denn überhaupt?“, fragte Finja nach.
„Also erstmal“, erklärte ihr Luisa, „wächst mein Bruder ja auch und diese hier war grad neu und eine Nummer größer gekauft und passen gerade so. Und auffallen … naja, nicht wirklich, die sind ja kaum dicker als ein normaler Schlüpfer und weil sie recht eng sitzen, halten sie die Pampers ganz gut am Platz. Das macht es also nicht wirklich schlimmer. Ach so, eins noch, das hat sich bei meinem Bruder auch bewährt: Wenn es mal ein größeres Geschäft gibt, dann helfen die Gummihosen, dass es nicht gleich so doll riecht.“
Finja war jetzt wieder hellwach: „Ach ja, da war ja noch was. Musstest Du dann auch…?“ Sie sprach nicht zu Ende. „Nein, noch nicht. Aber ich bekam den Morgen von Mama gleich noch eine Ansage, damit ich nicht auf die Idee käme es mir zu verkneifen!“ „Echt jetzt?“, staunte Finja.
„Naja“, ruderte Lusia zurück, „sie hat mir erinnert, was passiert, wenn man sich sein AA verkneift und mich daran erinnert, wie das damals mit Felix war.“ „Und was passiert? Und was war mit Deinem Bruder?“ „Man bekommt Verstopfung. Das wird dann ganz fest und es tut weh, wenn man auf Toilette geht. Und Felix hatte da wohl auch mal was und dann hat er sich nicht mehr getraut zu machen und dann wurde natürlich alles nur noch schlimmer. Am Ende sind wir dann mit ihm zum Kinderarzt und er bekam Zäpfchen verschrieben.“ „Zäpfchen?“, staunte Finja. „Ja, Zäpfchen. Abführzäpfchen. So eins und keine Viertelstunde später kann man gar nicht anders als zu machen. So war es zumindest bei Felix. Der hat vielleicht damals ein Tänzchen veranstaltet, bis es erledigt war.“ „Das war bestimmt nicht schön für den kleinen Kerl?“, fragte Finja halblaut in die Runde. „Wohl nicht“, stimmte Luisa ihr zu. „Die Zäpfchen waren zwar speziell für Kinder und Babys aber trotzdem wahr es wohl ziemlich unangenehm für ihn. Jedenfalls brauchte Mama nur zwei mal welche von den Zäpfchen und dann hat ging alles wieder normal und er hat danach nie wieder versucht, sich es zu verkneifen. Jedenfalls hat mich Mama gleich daran erinnert, dass wir ja noch welche von den Zäpfchen über haben und das ich aber doch sicher clever genug wäre, das zu vermeiden.“
************************************************ Teil 7 Ende ***************************************
„Und?“ „Ich habe ihr dann natürlich versprochen, dass zu tun. Sie hat dann noch gesagt, ich soll mich am besten gleich melden, wenn es soweit wäre und dann würden wir das gemeinsam hinbekommen oder so.“ „Aber Du musstest ja noch nicht?“ „Nein“, erwiderte Luisa, „aber das hieß ja nicht da nun alles einfach war!“ Luisa sah in Finjas fragendes Gesicht und fuhr fort: „Der Ausflug! Mama hatte ja gesagt, dass wir etwas unternehmen wollten. Und das hieß: Zum ersten Mal raus aus dem sicherem Ferienhaus, dahin, wo andere Leute sind.“ „Und das war Dir peinlich, weil Du Angst hast, jemand könnte was merken?!“ „Genau! Aber Mama kam auch gar nicht auf die Idee, irgendwas am Plan zu ändern. Wir sind dann zusammen ins Bad, ich durfte erst mal schön heiß duschen – aber nicht zu lange!“ „Ja, das kenne ich!“ lachte Finja .
„Als ich dann aus der Dusche rauskam, hatte Mama jedenfalls dann schon die nächste Pampers aus meinem Zimmer geholt. Und nachdem ich abgetrocknet und geföhnt war meinte sie, ich wäre ja schon ein großes Mädchen und sie könnte mich ja bestimmt auch im stehen anziehen.“ „Also die Windel jetzt? Geht das denn? Ich dachte Kinder werden im liegen …?“ „Ja, das geht. Ich durfte sogar selbst mithelfen: Etwas breitbeinig hinstellen, die Windel hinten vor den Po, dann ich die Seitenteile nach vorne festhalten und dann hat mit Mama das Vorderteil durch die Beine und vor den Bauch und dann die Kleber auf beide Seiten nacheinander vorne festgemacht. Mama ist sehr geschickt und im Gegensatz zu meinem Bruder helfe ich noch mit, anstatt dabei durch die Gegend zu hopsen!“ „Sehr brav!“, lachte Finja wieder. „Und dann durfte ich mir eine Gummihose aussuchen.“ „Was gab es denn schönes zur Auswahl?“ „Na, eine einfach in blau und eine Weiße mit Spielzugautos und Teddys drauf.“ „Wie niedlich!“, amüsierte sich Finja weiter. „Ja, ich habe dann aber doch erst mal die blaue genommen. Dann hatte mir Mama noch mein Jeanskleid rausgesucht. ‚Da sieht man garantiert nichts‘, hat sie gesagt. ‚Die Leute merken auch bei anderen Klamotten nichts, aber hier ist es ganz sicher für den Anfang!“
„Und dann seid ihr los…wohin?“, fragte Finja. „Nach Sønderho!“ „Habe ich schon mal gehört!“, erwiderte Finja, „und was war da los?“ „Also, das Dorf ist sehr schön und so.“, erklärte ihr Luisa. „Und den Tag war auch noch Markt in der Stadt, da war unheimlich was los.“ „Und, hast Du Dich unsicher gefühlt mit der Windel?“ „Am Anfang ziemlich doll, ja. Ich habe die ganze Zeit die Leute beobachtet, ob jemand guckt. Aber es hat wohl keiner geguckt. Und ich wollte mir irgendwie immer am Rock rumnesteln und kontrollieren, ob man etwas sehen kann. Aber das wäre ja noch auffälliger gewesen, also hab ich das nicht gemacht. Und irgendwann hatte ich dann keine Angst mehr und habe auch nicht mehr ständig an die Pampers gedacht, während mich Mama von Laden zu Laden geschleppt hat.“
„Also gute und schlechte Nachrichten“, lachte Finja. „Ach naja“, lachte Luisa mit, „Mama hat dann wohl gemerkt, dass mir langweilig wurde und mir angeboten, dass wir uns für eine halbe Stunde trennen. Ich sollte nicht vom Markt weggehen und wir treffen uns dann am Stadtbrunnen wieder. Da habe ich natürlich nicht nein gesagt. Da konnte ich mir dann die Sachen angucken, dich mich interessierten. Und ein anderes kleines Problem hatte ich ja auch.“ „Du musstest groß?“, fragte Finja und konnte ihre Aufregung kaum unterdrücken. „Ein kleines Problem!“, empörte sich Luisa halb ernst, halb gespielt. „Ich musste so langsam mal Pippi. Und dann fing ich an zu überlegen: Schaffe ich es bis nach Hause? Wann würden wir überhaupt fahren? Und wäre Mama nicht langsam sauer, wenn es wieder nur zuhause ginge? Und weißt Du, was das schlimme ist? Je mehr man darüber nachdenkt, desto mehr muss man.“ „Und dann hast Du Dich entschieden?“ „Ja. Ich hatte natürlich tierisch Angst, dass etwas daneben geht und so. Aber dann habe ich mit gesagt, dass ich ja noch die Gummihose anhabe und Mama mir ja auch geraten hat, nicht zu lange zu warten.“ Und bist Du dann weg vom Markt und hast eine ruhige Ecke gesucht?“ „Nein, das sollte ich ja nicht. Und ich habe auch gemerkt, dass die Leute einen gar nicht beachten, wenn man einfach das macht, was alle machen: Rumlaufen und Sachen angucken.“ „Und wo hast Du dann…?“ „Vor einem Laden, bei dem nicht so viel los war!“ „Und da hast Du dann…?“ „Postkarten angeguckt, genau“, lachte Luisa, „und versucht loszupieseln.“ „Das war bestimmt wieder nicht einfach?“ „Nein, erst ging mal wieder gar nichts, aber dann habe ich mir halt immer wieder eingeredet, dass nicht passieren kann und ich das ja so machen soll und so. Und dann merkte ich, dass es auf einmal ging!“
„Uih, und wie hat sich das angefühlt?“ „Aufregend! Als ich es dann nicht mehr aufhalten konnte, wurde mir ganz heiß und mein Herz schlug wie verrückt. Es hat sich wie Stunden angefühlt, aber irgendwann war es vorbei. Und dann habe ich natürlich wieder ganz panisch abgesucht, ob irgendwo was nass war. War aber nicht.“ „Und hat sich das dann schlimm angefühlt, da unten?“ „Nö, eigentlich nicht. Es fühlt sich warm an und die Windel wird dann irgendwie noch dicker zwischen den Beinen, aber das ging alles noch. Nach ein paar Minuten hatte ich mich dann soweit wieder beruhigt, dass ich mich wieder über den Markt gehen konnte und mir noch ein paar Sachen anschauen konnte. Und dann war die Zeit auch schon rum und ich bin los, um Mami zu treffen.“
„Und, hast Du sie wiedergefunden?“, fragte Finja lachend. „Wäre ich sonst hier?“, schmollte Luise eher gespielt um dann gleich weiterzuerzählen. „Wir waren beide sogar etwas zu früh da. Sind dann noch etwas zusammen rumgelaufen und dann wollte Mama auch nach Hause. Und dann musste ich ins Auto.“ „Ist das Auto was schlimmes?“ „Nein, natürlich nicht. Aber ‚Auto‘ heisst hinsetzen.“, erklärte Luisa leicht angesäuert. „Ach so, in die nasse Windel.“, vollendete Finja. „Und, wie war es?“
„Ich habe mich erst ganz vorsichtig hingesetzt. Es war hat etwas nass und etwas kalt hat es sich dann angefühlt, aber es ging. Als Mama noch den Einkauf verstaut hat, habe ich dann mal ein wenig mit dem Po hin- und hergewackelt, aber das fühlte sich dann echt merkwürdig an und dann habe ich das ganz schnell gelassen.“ „Hat Deine Mama eigentlich was gemerkt?“ „Ich glaube nicht. Sie hat auf jeden Fall nichts gesagt und ich habe versucht mir nichts anmerken zu lassen. Und auf der Fahrt nach Hause habe ich dann gemerkt, dass ich noch ein anderes Problem hatte.“ „Ha!“, rief Finja demonstrativ. Nun war Luisa also endlich an dem Punkt angekommen, der sie am meisten interessierte.
„Hhhmm genau…ich hab gemerkt, dass ich so langsam auch mal Groß muss“. „Und was hast Du dann gemacht?“ „Ich hab natürlich überlegt, was ich machen soll. Soll ich Mama fragen, ob ich auf die Toilette darf? Nein, da würde sie so sowieso nicht mit machen, außerdem wollte ich nicht mehr betteln bei Ihr. Sollte ich einfach so im Garten verschwinden? Nein auch nicht gut!“ „Warum nicht gut?“ fragte Finja. „Na, dann hätte ich irgendwann wieder rein gemusst und Mama dann sagen müssen…“, sie sprach nicht weiter. „Was sagen?“ – Finja hatte immer noch nicht ganz verstanden.
„Na, da hätte ich sagen ‚Mama, ich hab mir…‘ na Du weißt schon.“ „Ich habe die Hosen voll?“ stichelte Finja und erntete wieder böse Blicke von Luisa. „Entschuldige und natürlich hättest Du ja auch nicht die Hosen voll gehabt, dafür hattest Du ja die Pampers. Aber was war denn nun Deine Idee? Einfach Deiner Mama um die Beine schleichen bis sie es merkt?“
„Nein! Das ist ja noch peinlicher“, entgegnete Luisa. „Ich habe mich dran erinnert, dass Mama ja gesagt hatte, ich solle vorher Bescheid sagen!“ „Ah, und wenn es dann passiert ist, dann musst Du gar nichts mehr sagen, sondern nur noch traurig gucken und sie weiß Bescheid“ „Genau und außerdem hätte sie ja vielleicht doch noch sagen können, dass ich nicht müsste und das Spiel jetzt vorbei wäre und so…“. Finja konnte ihre Neugier nun kaum noch zügeln, aber sie wollte auch alles ganz genau wissen: „Und, wie hast Du es ihr gesagt?“ „Na ganz einfach, als wir wieder im Haus waren und alles ausgeladen haben habe ich ihr gesagt ‚Mama ich glaube ich muss mal!‘ Und dann wollte sie mich schon wieder zum Baum schicken, aber dann habe ich ganz leise gesagt ’ne, nicht das'“ „Und, sie hat Dich natürlich nicht auf Toilette gehen lassen?“ „Nein, natürlich nicht!“
„Und dann?“ – Finjas Herz pochte. „Dann hat Mama nochmal gesagt, dass ich nicht warten soll, wegen der Verstopfung. Ich sollte einfach nach draußen gehen oder in mein Zimmer und es hinter mich bringen. Und dann, wenn ich wiederkomme, dann bräuchte ich ja gar nichts zu sagen, dann würde sie mich gleich saubermachen und alles wäre gut…“ Und dann bin ich auf mein Zimmer, weil nach draußen in den Garten wollte ich dann auch nicht.“ „Und dann?“ „Dann bin ich erst mal noch im Zimmer herumgelaufen und habe überlegt, ob es noch irgendeine andere Lösung gibt, aber mir ist nichts vernünftiges eingefallen.“
„Und dann habe ich mich hingehockt, erst mitten ins Zimmer, aber dann bin ich fast umgefallen. Dann bin ich weiter zum Bett und hab mich da festgehalten. Und dann hab ich gedrückt. Und dann ging es erst nicht, und dann habe ich mich noch breitbeiniger hingehockt und tief Luft geholt und dann…“ – Luisa sprach nicht weiter.
„…dann hattest die Hosen, äh die Pampers richtig voll?!“, vollendete Finja mal wieder für sie. „Ja! .. Nein!“, druckste Luisa. „Ja, was denn jetzt?“, lachte Finja. „Etwas voll, weil ich vor Schreck erst gleich wieder aufgehört habe. Habe gedacht, das wäre so besser. Aber dann habe ich nochmal gedacht, dass ich dann ja gleich wieder auf Klo müsste, also nicht aufs Klo, verstehst Du?“ „Du hättest gleich nochmal in die Windeln mach müssen, klar!“ „Genau! Nicht clever. Also habe ich nochmal tief Luft geholt und dieses Mal nicht aufgehört, bis alles draußen war!“
„Und, wie hat es sich angefühlt, so…?“, bohrte Finja nach. „Komisch…schlimm…warm…matschig…nicht schlimm…Ich weiß nicht! Ich war total durcheinander und bin einfach erstmal nur da hocken geblieben und konnte mich gar nicht bewegen.“ „Oh, ja, das verstehe ich!“, entgegnete Finja und schaute ihre neue Freundin fragend an, in der Hoffnung, dass diese nun ihre Erzählung fortsetzen würde. Die seufzte einmal tief und dann erzählte sie weiter: „Irgendwann, war ich dann soweit, dass ich wieder aufgestanden bin.“ „Bloss nicht zulange in der vollen Pampers, sondern ab zu Mama?“ „Ja! Naja, am Spiegel habe ich nochmal kurz das Kleid hochgezogen, um zu schauen, ob man jetzt etwas sehen könnte…“ „Und?“ „Nichts! Da war ja noch die Gummihose über der Windel und es sah eigentlich alles noch so aus wie vorher. Hat auch übrigens kaum gemüffelt, dank der Gummihose.“
„Und dann bist Du zu Deiner Mama?“ „Ja, eigentlich hatte sie mir ja versprochen, keine doofen Fragen zu stellen, aber…“ „Ja, dann hat sie aber doch?!“ „Naja, sie hat gelächelt und so gesagt: ‚Eigentlich hätte ich grad gefragt, ob Du Dein Geschäft erledigt hast, aber so wie Du da gerade die Treppe runterwatschelst, können wir uns das ja wohl sparen! Da war ich natürlich erstmal ziemlich sauer und so, aber Mama hat mich gleich in den Arm genommen und getröstet. Und das war dann doch schön und ich war nicht mehr böse auf sie“.
„Und dann gabs eine frische Windel?“, wollte Finja wissen. „Ja. Also so einfach war das natürlich nicht. Erstmal musste die alte ja runter und das saubermachen dauert auch etwas länger, als wenn nur Pipi drin ist…. und dann versuch mal, Dich auf den Rücken zu legen, ohne dich vorher auf den Hintern und in … das AA zu setzen!“ Jetzt musste auch Luisa lachen. „Aber dann warst Du wohl froh, wieder sauber zu sein?“ „Ja, das war ich. Und dann bin ich wieder auf mein Zimmer. Und hab gedacht: Jetzt ist es schon so weit, dass ich mich über eine frische Windel freue!“ Beide Mädchen lachten.
„Und was ist dann noch passiert?“ „Den Abend? Nicht mehr viel! Ich habe noch gelesen, dann hat Mama noch meine Windel prüfen wollen, ob die noch für die Nacht hält, aber ich habe gleich gesagt, dass die noch komplett trocken ist und dann war gut! Und dann haben wir noch etwas Fernsehen geschaut und dann war ich auch müde und bin ins Bett!“ „Und, hat die Windel über Nacht gehalten?“, wollte Finja noch wissen. „Hat sie! Da geht mehr rein, als man denkt!“ „Hast Du sie denn nachts noch benutzt?“ „Ja klar, solange kann ich dann ja auch nicht aufhalten. Und schlafen geht auch nicht, wenn man muss!“ „Und wie war es?“ „Nicht mehr so aufregend! Als es lief, lief es. Ich hatte eigentlich nur Angst, dass die Matratze etwas abkriegen könnte, aber da war nichts, habe ich ja schon gesagt, da geht mehr rein, als man denkt!“ „Und am nächsten Morgen?“
„Am nächsten Morgen habe ich wieder eine frische Windel bekommen, habe lecker gefrühstückt, dann bin ich auf mein Zimmer und wollte mir nochmal im Spiegel ansehen, wie ich so aussehe mit Pampers unter dem Rock und dann ist auf einmal die freche Göre von nebenan ohne anzuklopfen in mein Zimmer gestürmt und hat -run um zum schauen, ob sie nicht was an den Augen hat unter meinen Rock gelinst!“. Luisa grinste grimmig!
„Oh, so eine unverschämte böse junge Dame!“, erwiderte Finja schlagfertig „Und, was machen wir heute zusammen?“
„Mama hat etwas von einem Ausflug erzählt, wenn es weiter so wolkig bleibt!“, sagte Luisa und schlug vor, nach unten zu gehen, und sie zu fragen. Also machten die beiden sich treppab auf die Suche, um nach Luisas Mama Ausschau zu halten.
Die meinte dann auch gleich: „Bei dem Wetter lohnt es nicht wirklich zum Strand zu gehen. Es gibt in der Nähe einen Bauernhof, auf dem auch Künstler wohnen, da gibt es interessante Holz- und Steinkunstwerke.“ Und als sie den fragenden Blick der Mädchen sah, fügte sie an: „Es gibt aber auch noch echte Tiere, einen Streichelzoo und im Internet stand etwas von Ponyreiten“. Das hellte die Mienen der jungen Damen augenblicklich auf. „Darf Finja mitkommen? Hast Du überhaupt Zeit?“, fragte Luisa. „Ja!“ antworteten Luisas Mama und Finja gleichzeitig und alle mussten lachen. „Du gehst aber natürlich nochmal rüber und sagst Deinen Eltern Bescheid und ich schreibe Dir meine Handynummer auf, die gibst Du bitte ab, falls mal was ist! Ich räume hier noch das Frühstück ab und dann treffen wir uns am Auto. Und macht Euch noch eine Trinkflasche fertig zum mitnehmen!“
Knapp zehn Minuten später, die Mädchen alberten schon am Auto herum, kam dann auch Luisas Mama zum Auto. „Habt ihr an die Trinkflaschen gedacht?“ „Klar!“ rief Luisa und schüttelte demonstrativ mit ihrer Flasche über ihrem Kopf herum. Leider hatte sie aber wohl den Schraubverschluss der Flasche nicht wirklich vernünftig zugedreht, denn durch das Geschüttel löste sich dieser und ging mit einer ordentlichen Ladung von Luisas Schorle auf die Reise Richtung Boden. Dies aber nicht, ohne auch Luisas Kleid noch ordentlich zu ruinieren. „Was soll denn dieses alberne Gehampel?“ zürnte Luisas Mama ins schuldbewusste Gesicht ihrer Tochter. „Ich gehe schnell rein und ziehe mich um, ja Mama?“ „Nein, das dauert dann wieder eine halbe Stunde bei deinem Getrödel – zieh Du Dir das nasse Kleid aus, ich hole Dir was neues!“
„Aber Mama!“, rief Luisa und sah sie leicht verzweifelt an. Die aber war schon wieder auf dem Weg ins Ferienhaus. Immerhin öffnete sie noch die Zentralverriegelung und rief: „Setz euch halt ins Auto, dann sieht keiner was.“ Und so versteckte sich Luisa so gut es ging hinter einer der Autotüren und zog das ruinierte Kleid aus, welches sie dann nach hinten in den Kofferraum schmiss. Da sie nun nichts mehr außer ihrem T-Shirt und natürlich der Pampers bekleidet war, setzte sie sich bis zur Rückkehr ihrer Mama besser ins Auto und zog die Tür zu. Nach kaum einer Minute kam dann Luisas Mama wieder zurück, legte die Ersatzkleidung auf den Beifahrersitz und startete den Motor. „Mama!“, rief Luisa entsetzt, „ich muss mich doch noch umziehen!“ Doch die lenkte schon das Auto aus der Ausfahrt und meinte nur: „Machen wir vor Ort, hier im Auto sieht doch eh keiner was. So, alles angeschnallt da hinten?“ Luisa fügte sich. Zum einen hatte ihre Mama natürlich eigentlich recht damit, dass man sie im Auto ja niemand von außen in den Pampers sehen konnte, zum anderen wollte sie gerade nicht wirklich gute Stimmung ihrer Mama nicht noch weiter strapazieren.
Da auch Finja sich mit irgendwelchen frechen Bemerkungen zurückhielt, verbrachten sie die Fahrt zum Bauernhof weitestgehend schweigend, nur das Radio spielte Popsongs und ein dänischer Moderator erzählte scheinbar aufgeregt Dinge, die nur leider niemand im Auto verstand.Zum Glück war der Parkplatz am Bauernhof noch recht leer und Mama wählte einen etwas abgelegenen Parkplatz, so dass sich Luisa in Ruhe umziehen konnte. Sie rannte eilig zur Beifahrertür und Griff nach der Ersatzkleidung. „Mama!“, rief sie und die Tränen stiegen ihr in die Augen. „Warum?“ „Aber Luisa, Du trägst die Jeggings doch immer so gerne?“, entgegnete ihre Mutter. „Aber doch nicht so!“ jammerte Luisa und deutete irgendwo nach unten.
„Was ist denn los und was sind überhaupt ‚Jeggings‘?“ fragte Finja von der Rücksitzbank. „Das ist ein Kunstwort, für Hosen die aussehen wie eine Jeans, aber eng und elastisch geschnitten sind, halb Jeans und halb Leggings halt.“, erklärte Luisas Mama Richtung Finja, bevor sie sich wieder an ihre Tochter wandte, „Entschuldige Maus, ich habe einfach schnell das erste gegriffen, was ich im Schrank gefunden. Ist doch nicht so schlimm, oder? Du kannst doch einfach das T-Shirt drüberziehen und es kennt dich doch hier sowieso niemand!“
Luisa schleuderte wütend die Jeggings durch die Gegend. Die Argumente ihrer Mama drangen nicht wirklich zu ihr durch – sie wusste nur: So wollte sie nicht durch die Gegend rennen. „Ich bleibe hier im Auto, ich geh da nicht raus!“ „Ach Maus!“, versuchte ihre Mutter sie nochmals zu überzeugen, „Du kannst doch hier nicht eine Stunde im Auto rumsitzen!“. „Ohne Dich ist es doch langweilig da draußen!“, schaltete sich nun auch Finja ein. „Wir machen es einfach so: Du probierst die Jeggings jetzt einfach mal aus, wir schauen mal, ob es wirklich auffällt und wenn nicht, dann gehen wir einfach erst mal los und wenn es nicht geht, dann brechen wir sofort ab, ok?“ „Na los!“, rief auch Finja von der Rückbank. Das war ja klar, dass die das jetzt auch will, dachte sich Luisa, die hat ihren Spaß auf dem Bauernhof und ich kann mir wahrscheinlich wieder noch ihre doofen Späßchen anhören. Dennoch schüttelte sie die Hose ein letztes Mal gefrustet aus und begann dann ihre Sandalen auszuziehen und sich auf dem Beifahrersitz sitzend die Hose anzuziehen. Als sie damit fertig war zupfte sie Jeggings noch etwas glatt und versuchte ihr T-Shirt soweit wie möglich nach unten zu ziehen.
Nicht wirklich überzeugt und mit einem missmutigen Gesichtsausdruck stand sie nun neben dem Auto und verrenkte sich ihren Hals beim Versuch, über den Rücken nach unten auf ihren Po zu schauen. Hilflos hob sie ihre Arme hoch, um sie dann wieder gefrustet sinken zu lassen. Finja und ihre Mama hatten sich inzwischen zu ihr bemüht und Mama sagte Luisa, dass sie sich nun doch mal ganz normal hinstellen sollte, damit die beiden schauen konnten. Luisa drehte ihnen also den Rücken zu, schaute wieder nach vorne und erwartete das Urteil der beiden. Bei näherer Betrachtung war nicht zu übersehen, dass das T-Shirt vielleicht noch den Ansatz von Jeggings und Windel am Rücken ganz gut überdeckte, jedoch schon ein paar Zentimeter tiefer zu Ende war. Unter der Jeggings zeichnete sich nun doch recht deutlich der Verlauf der Windelpackung ab: Weit außen noch Luisas „nackter“ Po, dann ein leicht geriffelter Streifen, dort wo offenbar die elastischen Bündchen der Pampers verliefen und dann in der Mitte deutlich hervorstehend: das dicke Saugpolster der Windel. Das galt natürlich auch für die Stelle in der Mitte, an der der elastische Stoff der Jeggings sonst die Po-Spalte mehr als nur andeutet, hier war nun nur eine durchgängige Fläche.
Luisas Mama schaute noch einmal nach links und rechts, dann sagte sie: „Also das sieht man wirklich nur, wenn man ganz genau hinschaut. Das ist wirklich kein Problem!“ Sie schaute Finja an und zwinkerte kurz mit dem Augen. Finja stutzte kurz, dann verstand sie. „Kann man eigentlich fast nicht erkennen!“ Luisa hatte das nicht wirklich überzeugt, aber trotzdem lief sie nun mit den beiden in Richtung Gebäude. „Wir gehen erstmal eine Runde übers Gelände und verschaffen uns einen Überblick und dann können wir uns ja aufteilen“, gab Luisas Mama die Marschrichtung vor.
Nachdem sich alle einen Überblick verschafft hatten und ein Treffpunkt verabredet war, entschwand Luisas Mama in Richtung der Kunstausstellung während die Mädchen sich in Richtung Streichelzoo aufmachten.Zu Luisas Erleichterung waren hier keine anderen Menschen unterwegs. Die beiden sahen sich erst mal die verschiedenen Hausschweine und andere seltene Nutztierarten an, die sich in großzügigen Gehegen gemütlich in einer Pfütze suhlten oder entspannt am grünen dänischen Grass knabberten.
Hinter den Ställen mit führte der Weg weiter zunächst an einer Wiese mit Kühen vorbei, die den beiden Mädchen jedoch keinerlei Beachtung schenkten , dann folgte eine größere Kolonie Kaninchen. „Oh sind die süß!“, rief Finja und versuchte, eines der Tiere zu streicheln, welches sich besonders nah am Zaun befand. Tatsächlich kam der Vierbeiner ein paar Zentimeter näher und wenn die Mädchen sich weit genug über den Zaun beugten, dann konnten sie das Köpfchen des Kaninchens streicheln. Nun vergaß auch Luisa für einen ersten Augenblick ihre missliche Lage und versuchte mittels ein paar ausgerissener Gräser das Kaninchen anzulocken. Sie war so vertieft darin, dass sie zunächst nicht bemerkte, dass nun doch langsam Leben in den Streichelzoo kam: Während von der großen Wiese offenbar zwei Familien mit Kindern und vom Eingang eine ganze Horde an Jungen und Mädchen mit zwei Erwachsenen. Eine Schulklasse oder eine Freizeitgruppe, dachte sich Finja, die als erste aufmerksam wurde. Auch Luisa hatte die Kinder nun gehört und gesehen und griff panisch nach Finjas Hand: „Lass uns weiter!“, rief sie. Doch Finja blieb einfach stehen. „Warum denn? Hast Du Angst? … Das bringt doch alles nix, da drüben kommen übrigens auch Leute. Wir bleiben einfach hier stehen und lassen die vorbeigehen und gut!“
Luisa schaute sich um und sah, dass sich tatsächlich von beiden Seiten Menschen näherten und es wohl wirklich wenig Sinn machen würde, die Flucht zu ergreifen. Sie holt tief Luft und wendet sich wieder den Kaninchen zu. Von rechts wurden nun die Stimmen der Kindergruppe immer lauter. Vorneweg rannten die ersten der Gruppe aufgeregt rufend an den beiden vorbei Richtung der großen Streichelwiese – ganz zu Luisas Erleichterung. Doch die nachfolgenden Kinder hatten es anscheinend nicht so eilig, sondern blieben für eine Weile an den ersten Gehegen stehen, so dass sich die Gruppe mehr und mehr in die Länge zog. „Guck mal da hinten, das Kleine. Jetzt hoppelt es auf uns zu!“, rief Finja – auch um ihre Freundin ein wenig abzulenken. „Oh ist das süß!“, erwiderte diese und versuchte sich in Gedanken ein wenig aus der unschönen Situation zu flüchten. So bemerkte sie auch zunächst nicht, dass eine Gruppe von drei älteren Mädchen aus der Gruppe auf dem Weg hinter ihr und Finja stehen geblieben war.
Erst als eines der Mädchen etwas rief, das wohl dänisch war und danach alle drei in aufgeregtes Kichern ausbrachen, war klar, dass sie wohl auf Luisas kleines, aber im Moment gerade nicht sehr dezentes Geheimnis aufmerksam geworden waren. Luisa wurde augenblicklich ganz heiß und flau im Magen. Wie gelähmt stand sie da und starrte auf die Karnickel vor ihr. Hinter ihr sagte eines der Mädchen wieder etwas unverständliches, jedoch das eine Wort „Pampers“ war dann doch nicht zu überhören. Manche Namen sind offenbar auf der ganzen Welt bekannt. Die Mädchen schnatterten und kicherten weiter aufgeregt durcheinander, bis Finja der Geduldsfaden riß und sie sich umdrehte und den dreien ein wütendes „Na und, was geht’s Euch an?“ entgegenschleuderte, obwohl sie wusste, dass sie wohl nicht verstanden würde. Aber es wäre ja auch etwas viel verlangt, in dieser Aufregung noch ihr Schulenglisch zu bemühen.
Ihr Ausbruch verfehlte seine Wirkung nicht – die drei verstummten Augenblicklich und schauten betreten zu Boden. In diesem Moment hatten auch die beiden zur Gruppe gehörenden Erwachsenen aufgeschlossen. Die verstanden zwar nicht wirklich, was vor sich ging, bemerkten aber sehr wohl die angespannte Stimmung. Eine kurz Ansagen auf dänisch und die drei Mädchen setzten sich schnurstracks in Bewegung und ließen Finja und Luisa in Ruhe. „Sorry“, sagte eine der beiden Frauen noch leise, dann eilten sie dem Rest der Gruppe hinterher. Finja sah ihnen kurz nach, dann wandte sie ihren Blick wieder Richtung Kaninchen und Richtung Luisa. Die verdrückte gerade augenscheinlich ein Tränchen und sagte nur leise „Danke!“ „Wofür? Das war doch wohl selbstverständlich!“ Finja legte ihre Hand auf Luisas Schulter und fragte: „Wollen wir zurück zum Auto gehen?“
Luisa sagte erst mal gar nichts, trocknete sich ihre Augen mit einem Tempo, dann sagte sie zu Finjas Verblüffung: „Ne! Ist mir doch egal was die sagen. Verstehe ich sowieso nicht und ich sehe die auch nach heute auch nie wieder. Von denen lasse ich mir nicht den Spaß verderben! Da vorne ist ein Futterautomat – lass uns was kaufen und dann ab auf die Streichelwiese…und ich will Ponyreiten!“ „Oh ok, na dann los!“ Auf dem Weg zur Steichelwiese flogen die Gedanken mit Tempo 200 in Finjas Kopf. „Was ist denn jetzt auf einmal in sie gefahren? Ist ihr jetzt tatsächlich alles egal? Na ja, mir soll es recht sein, besser als beim Auto zu warten, ist es allemal. Ob sie es wirklich durchzieht?“
Doch tatsächlich gab sich Luisa nun gänzlich ungerührt, stelle sich sie in die Schlange vorm Futterautomat, füllte je ein Schälchen für sich und ihre Freundin und ging danach durch die Gatterschleuse auf die Streichelwiese, wo die beiden dann direkt mit einer eigene kleinen Horde gieriger Ziegen, Schafe und Gänse konfrontiert wurden. Nachdem die Futterschalen so in Windeseile geleert waren, sagte Luisa: „Und jetzt ab zu den Ponys – das muss da hinten sein, ich habe sie schon durch die Bäume gesehen!“ „Ich auch!“, erwiderte Finja. Die war sich inzwischen ganz sicher, dass ihre Freundin zumindest im Moment alle Scham und Angst vor Entdeckung verloren hatte. Auf dem Weg zur Pony-Station überlegte Luisa fieberhaft für wie und für was sie diese Situation nun ausnutzen könnte, aber es fiel ihr zunächst nichts brauchbares ein.
Bei den Ponys überließ Finja ihr den Vortritt, so konnte sie von auch gelegentlich einen unauffälligen Blick auf Luisas Pampers-Po werfen. Zwei einheimisches Teenager waren für Betreuung von Ponys und Gästen zuständig. Nachdem auch Finja mit deren Hilfe im Sattel saß, folgte ihr Pony mit gemächlichen Tritt der Reitbahn. Finja sah sich sich noch einmal um und sah die beiden miteinander tuscheln. Auch ihnen dürfte Luisas Windelpackung beim Aufsteigen sicher nicht entgangen sein. Die bekam davon aber nichts mit und anscheinend war es ihr ja auch egal. Nachdem die drei Runden abgeritten waren, folgten die beiden Mädchen dem Rundweg weiter Richtung Haupthaus. An einer Parkbank vor einem sehr gepflegtem Blumenbeet bliebt Luisa stehen. Sie hielt sich an der Bank fest und ihr Blick ging in die Ferne. „Was machst Du?“, fragte Finja. Es vergingen ein paar Sekunden, bis sie antwortete: „Na was wohl? Pippi!“ „Oh!“ entgegnete Finja beeindruckt. Luisa ging ein paar Zentimeter in die Knie hüpfte leicht in die Luft und rief grinsend: „Können weiter!“ Innerlich staunte sie, wie leicht es ihr inzwischen fiel die Windel für ihren Zweck zu nutzen, selbst wenn Finja ihr dabei direkt zusah.
„Du hast es gut!“, meinte die nach ein paar Meter, „kannst einfach so machen, wo und wann Du möchtest. Ich müsste dann übrigens gleich mal beim Hof eine Toilette suchen!“ „Neidisch?“, entgegnete ihr Luisa halb sauer, halb grinsend. „Wir haben übrigens noch genug Pampers zuhause, Du kannst sicher gerne welche abhaben!“ Finja schwieg aber erst mal und so liefen beide weiter Richtung Hof. „Was ist eigentlich mit diesen Zäpfchen?“, sagte sie, kurz bevor sie zurück am Hof waren. „Was soll damit sein?“ „Sind die wirklich noch da? Würdest Du eines versuchen?“ „Warum sollte ich das tun?“ entgegnete Luisa. Finja schwieg zunächst wieder, denn darauf fiel ihr erstmal keine wirklich überzeugende Antwort ein. Doch dann hatte sie eine Idee: „Wie wäre es damit: Ich ziehe auch eine Windel an – und Du probierst das Zäpfchen?“
„Wie soll das gehen?“, sagte Luisa nach ein paar Sekunden. „Na, wir sagen Deine Mama, dass ich es auch mal probieren will… und weil ich auch möchte, dass Du dich dann auch besser fühlst, wenn Du nicht mehr alleine welche trägst! Da sagt sie doch bestimmt nicht nein, oder?“ „Hmmm!“, kam es von Luisa zurück. „Ich weiß nicht. Und das Zäpfchen? Wie erkläre ich das Mama?“ „Hmmm!“ machte nun auch Finja, „Du könntest ihr sagen, dass Du irgendwie nicht … ‚Groß‘ kannst… Du hättest es Dir heute morgen verkniffen und jetzt musst Du nicht mehr und so. Was meinst Du?“ „Ich weiß nicht – und was hast Du nur immer mit diesen Zäpfchen?“
„Da vorne ist die Toilette, ich bin dann mal verschwunden – Du brauchst ja nicht!“, sagte Finja, um das Schweigen zu beenden. „Ich komme mit – muss mir ja wenigstens mal die Hände waschen!“ „Ja, das stimmt!“
Auf dem Innenhof trafen sich die beiden dann wieder. „Ist ok!“, sagte Luisa zu ihrer Freundin. „Was ist ok?“, fragte diese verwirrt zurück. „Wir machen es so! Du bekommst auch eine Windel und ich frage wegen dem Zäpfchen!“ „Oh, fein!“, grinste Luisa, wurde dann aber doch etwas unsicher – schließlich hatte ja auch sie einen Einsatz zu bringen. „Wie machen wir es?“ „Ich spreche mit Mama!“ Nach etwas Suche in den Gemäuern mit der Kunstausstellung fanden Sie Luisas Mutter, die den Mädels verkündete, dass sie nun eigentlich alles gesehen hatte und sie wieder Richtung Ferienhaus aufbrechen könnten.
Auf der Heimfahrt berichteten die Mädchen zunächst von ihren Erlebnissen auf der Streichelwiese. Den Vorfall mit den dänischen Kindern verschwiegen sie dabei natürlich. Nachdem auch ihre Mama von der Kunstausstellung berichtet hatte, nahm Luisa ihren Mut zusammen und fragte: „Mama, Finja möchte ist neugierig und möchte gerne auch mal eine Windel ausprobieren. Kannst Du sie vielleicht zuhause auch mal wickeln?“ „Schätzchen, ich kann doch keine fremden Kinder wickeln, das geht nun aber wirklich nicht!“ Doch bevor sich auf der Rückbank des Vans die ganz große Enttäuschung breit machte, fügte sie hinzu: „Aber Du weißt ja, wo die Windeln stehen und wie sie funktionieren. Sicher kannst Du Deiner Freundin zeigen, wie man eine anzieht?“ Na, da hätten wir ja mal selber darauf kommen können, dachte sich Luisa. Aber ok, so haben wir jetzt auch noch die Erlaubnis von Mama. Und bevor man ihr die Freude darüber zu sehr anmerken würde, rief sie nur ein „Ok!“ zurück nach vorne.
Zuhause angekommen, meldete sich Finja zuerst kurz bei ihren Eltern zurück, bevor sie wieder bei Luisa klingelte. „Mama ist Lebensmittel besorgen gefahren, wir haben die nächste halbe Stunde das Haus alleine!“ „Ok!“, erwiderte Finja nun doch etwas aufgeregt nur. „Windel?“ fragte Luisa ebenso knapp. „Muss dann ja wohl!“. Luisa lachte, griff Finjas Handgelenk und zog sie mit die Treppe hinauf in ihr kleines Zimmer. Luisa holte die nächste Pampers aus der Packung und wedelte damit. „Jeans runter, junge Dame!“ erklang es und Finja fühlte sich gerade gar nicht wohl in ihrer Haut. Dann sagte sie sich „Versprochen ist versprochen und Luisa kann tut ja auch!“ Sie hielt sich am Bettpfosten fest und entledigte sich ihrer Schuhe und Hose. „So funktioniert es wohl nicht!“, kam es von Luisa, die mit der Windel irgendwo auf Finjas Unterkörper deutete. Die sah an sich herunter, schluckte kurz, dann entledigte sie sich auch ihres Schlüpfers.
„Und nu?“, sagte sie, nachdem die beiden sich für ein paar Sekunden schweigend gegenüber standen. Luisa überlegte kurz, dann sagte sie: „Stell Dich da mal mit den Rücken an den Kleiderschrank“. Finja tat wie ihr geheißen und Luisa entfaltetet die Windel und rollte sie einmal der Länge nach zusammen und wieder auseinander. Finja wollte noch fragen, wofür das gut sein sollte, doch Luisa war bereits damit beschäftigt, die Pampers zwischen Finjas Rücken und den Kleiderschrank zu bugsieren. „Und jetzt: anlehnen“, dirigierte Luisa weiter. Die Windel hing nun fest zwischen Rücken und Schrank. „Etwas Beine etwas mehr auseinander!“. Luisa kniete vor Finja, griff zwischen ihren Beine und holte das untere Ende der Windel nach vorne. „Bitteschön!“, sagte sie und drückte ihrer Freundin das lose Ende in die Hand.
„Und jetzt?“ Finja war sichtlich überfordert mit der ganzen Situation. „Na hochziehen, gucken ob alles gleichmäßig sitzt, dann die Klebestreifen hinten finden und zumachen..und immer schön angelehnt bleiben!“ Finja mühte sich sichtlich nervös, die Windel in die richtige Position zu finden, es gelang ihr nur mit Luisas Hilfe. „Halt mal hier vorne schön stramm, ich mach das!“ Luisa öffnete die Klebestreifen und befestigte sie auf der Vorderseite der Windel, die Finja mit spitzen Fingern vor ihren Bauch hielt. Erst die eine Seite, dann die andere, erst oben, dann unten. „Und jetzt?“ flüsterte Finja sichtlich verwirrt. „Fertig!“ antwortete Luisa kurz und bündig, bevor sie dann doch sagte: „Eine Gummihose brauchen wir ja wohl nicht, also auf auf, die Jeans wieder angezogen und dann los. Ganz mutige können natürlich auch ohne Jeans in den Garten!“ Ganz mutig war Finja jetzt sicher nicht und so ging sie zum Bett herüber, wo ihre Jeans lag und zog diese vorsichtig nach oben. Dann noch die Schuhe, bevor sie einige Schritte im Kreis durch das Zimmer macht. Luisa beobachtet sie gebannt dabei. „Und, wie fühlt es sich an?“ Finja überlegt ein paar Sekunden, dann sagt sie: „Ungewohnt. Komisch. Irgendwie! Es fühlt sich dick an zwischen den Beinen, aber nicht so dick, wie ich gedacht habe.“ „Warte, bis sie nass sind!“, grinste Luisa. „Äh, ich habe eigentlich nicht vor, die zu benutzen. ‚Nur tragen‘, habe ich gesagt!“
„Ja, ist ja kein Problem, alles wie Du möchtest. Wollen wir in den Garten? Oh, und vorher noch zum Spiegel?“ Ein paar Sekunden später stand Finja vorm Spiegel, drehte sich um sich selbst, strich sie mit der Hand über ihren Po, den sie dabei intensiv begutachtete. „Sieht man was?“, fragte sie ihr Spiegelbild. „Kaum!“, antwortete dann doch ihrer Freundin. „Jedenfalls nicht so viel, wie bei mir mit meiner Jeggins!“ „Stimmt!“, antwortete Finja und biss sich sogleich auf die Zunge, hatte sie doch vorhin ihrer Freundin noch das Gegenteil bescheinigt. Die schien das jedoch nicht wirklich zu stören und so fanden sich die beiden kurze Zeit Später mit zwei Gläsern Limonade im Garten wieder.
„Wann fragst Du Deine Mama wegen dem Zäpfchen?“, erinnerte sich Finja nun an den anderen Teil ihrer Wette. „Gleich wenn Sie vom Einkaufen wieder ist, versprochen“ In diesem Moment klapperte schon die Tür vom Ferienhaus. „Ups!“ sagte Finja nur. „Ups!“ entgegnete Luisa und machte sich auf den Weg. „Warte hier, ja?“. Finja nickte sah Luisa nach. Die half zunächst ihrer Mama zu deren Freude unaufgefordert beim einräumen der Einkäufe, dann sagte sie leise: „Du Mama, ich müsste eigentlich mal wieder Groß!“. Ihrer Mama sah sie erstaunt an und entgegnete: „Du weißt doch wie alles geht, diese Woche?!“ „Ja, nein…“ stotterte Luisa, „also eigentlich musste ich heute morgen schon, also unterwegs. Aber da wollte ich nicht. Und jetzt kann ich nicht mehr.“ Luisas Mama sah zunächst verständnisvoll, dann fragend zu ihrer Tochter. „Und jetzt, was machen wir da?“ „Also“, sagte Luisa und schaute dabei verschämt an ihrer Mutter vorbei, „Du hast doch gesagt, wir hätten noch diese Zäpfchen von Felix?“
Mama überlegte kurz, dann ging sie ins Bad und kehrte kurz darauf mit einer kleinen Packung zurück, deren Beschriftung sie gerade studierte. Sie sah Luisa an und sagte: „Na dann versuchen wir das mal!“ Sie machte sich auf den Weg nach oben. „Kommst Du?“ „Ja. Mama!“ In Luisas Kopf flogen mal wieder die Gedanken. Hatte Sie ihre Mama gerade angeflunkert? Ehrlich gesagt nein, denn so ganz erfunden war die Geschichte mit dem morgendlichen verkneifen tatsächlich nicht.
Was würde jetzt passieren? Ihr Herz schlug mal wieder bis zu Hals. Im Zimmer deutete Mama auf ihr Bett, was Luisa als Aufforderung verstand, ihre Leggins auszuziehen und sich auf den Rücken zu legen. „Na immerhin schon wieder nass!“, lächelte ihrer Mama beim öffnen der Windel und Luisa war sich mal wieder nicht sicher, ob sie auf dieses Lob stolz sein sollte.
Nach dem Einsatz der Feuchttücher folgte wieder eine neue Windel unter dem Po, doch dieses Mal widmete sich ihrer Mama ganz besonders gründlich der Verteilung von Creme zwischen Luisas Beinen. „Wir wollen ja nicht, dass Du wund wirst“, lächelte sie. Dann säuberte sie Ihre Hände mit einem Feuchttuch und knisterte für Luisa nicht sichtbar mit der Packung, die sie mitgebracht hatte. „So…“, sagte sie dann, „jetzt am besten die Beine mal ganz nach oben!“. Luisa wurde nun richtig flau im Magen. Ihrer Mutter musste ihr sogar ein wenig helfen. Ihr entging nicht das leichte Zittern in Luisas Körper. Mit einem Ellenbogen wurden Luisas Beine in Position gehalten denn spürte sie, wie ihrer Pobacken leicht auseinander gezogen wurden. Im Nächsten Augenblick war da auch schon ein leichter kalter, eingecremter Gegenstand, der Zutritt zu Luisas Hinterausgang verlangte und diesem mit etwas Nachdruck dann auch bekam. Der warme Finger ihrer Mama folgte. Nur kurz, dann war er wieder verschwunden. Ihre Füße wurden wieder auf das Bett gestellt, Mama säuberte sich nochmals die Finger mit dem Feuchttuch, dann lächelte sie ihre Tochter an. „So, dass war’s schon!“ Luisa nickte fast unmerklich, dann wurde die frische Windel vor ihrem Bauch verschlossen und ihre Mama begann, die Wickelutensilien und die benutzte Pampers wegzupacken.
„Willst Du die Leggins anbehalten?“ Luisa nickte. Hier sah sie ja niemand Fremdes und außerdem hatte sie jetzt eh andere Sorgen. Ihre Mutter half ihr sogar beim Anziehen, dann sagte sie „Dann wollen wir mal sehen. Sag einfach Bescheid, wenn Du weißt, ob die Zäpfchen noch funktionieren!“ Sie lächelte und ging aus dem Zimmer. ‚War das jetzt ein liebevolles oder ein etwas gemeines Lächeln? Oder beides?‘, dachte sich Luisa noch, als ihre Aufmerksamkeit plötzlich auf etwas anderes gelenkt wurde.
Ein unangenehmes Brennen breitete sich im Bereich ihres Popos aus und brachte sie dazu kurz innezuhalten. Sie zog die Luft ein, stöhnte ein leises „Aua“, dann war das brennen auch schon fast wieder verschwunden. Beruhigt machte sie sich auf die Suche nach Finja. Sie fand sie im Garten hinter dem Nachbarhaus. „Hey!“, rief sie herüber. „Hey!“, kam es zurück, „ich komme rüber!“
Luisa entschloss sich, die Initiative zu übernehmen: „Na, die Pampers noch an?“ „Ja, noch an. Natürlich!“ „Und, schon benutzt?“ „Nein, konnte nicht, oder wollte nicht, keine Ahnung!“
„Und?“ „Was und?“ „Das Zäpfchen?“ „Hmm!“ „Ist drin? Hast Du bekommen?“
„Ja, gerade eben!“ „Und, wie isses?“„Hmmm!“, entgegnete Luisa nur.
„Jetzt lass Dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!“, schimpfte Finja: „Wie fühlt es sich an?“
„Also, eben hat es mal kurz etwas gebrannt am Po, aber jetzt merke ich eigentlich gar nichts mehr davon!“ „Hmm, wie lange dauert es denn, bis diese Dinger wirken?“ „Dauert vielleicht ein paar Stunden, weiß nicht.“, meinte Luisa, „und vielleicht wirken sie ja auch gar nicht mehr!“
„Lass uns irgendwas spielen, hier nur zu warten, macht ja auch keinen Spass!“, unterbrach Luisa die Stille. „Ja, ok..was? Wie wäre es mit ‚Hickelkasten‘?“ „Was? Kenne ich nicht!“ „Na hüpfen, durch ein Labyrinth, das wir aufmalen!“ „Äh ‚Himmel und Hölle‘ meinst Du?“ „Heißt das bei Euch so, ja? Wird schon dasselbe sein!“ „Haben wir Kreide?“ „Ja, habe ich dabei!“
Nachdem die beiden vor der Garage das Labyrinth aufgemalt hatten und sich über die Spielregeln, die jede ein wenig anders kannte, geeinigt hatten, begannen die beiden das Spiel. Zwar macht das Spiel mit mehr als nur zwei Teilnehmern mehr Spaß, nach gaben sich beide Mädchen wirklich Mühe zu gewinnen und waren total ins Spiel vertieft. Nach einer guten halben Stunde war Finja wieder am Zug, doch plötzlich stoppte sie und hielt sich den Bauch. Nach ein paar Sekunden sprang sie zwei Felder weiter, aber nur um sich erneut den Bauch zu halten und dann mit einem leisen Seufzer in die Knie zu gehen.
„Was hast Du?“, rief Finja? Luisa stand wieder auf, streckte sich und rieb sich nochmal den Bauch. „Bauchschmerzen!“, sagte sie leise. „Gehts?“, fragte Finja mitfühlend. „Jaja!“, erwiderte Luisa und brachte sogar noch ihre Runde zu Ende. Doch zwei Minuten später brach sie direkt nach dem ersten Sprung ab und ging aus dem Labyrinth. „Das geht so nicht mehr!“, sagte sie und rieb sich wieder den Bauch. „Ist das das Zäpchen?“, fragte Finja leise und war jetzt sehr aufgeregt. „Weiß nicht, kann sein!“, erwiderte Luisa. Ihr Schweigen wurde von einem leisen aber doch nicht zu überhörenden Gluckern aus ihrem Bauch unterbrochen. „Oha!“, sagte Finja. „Oha!“, murmelte Luisa und „lass uns in den Garten gehen!“
„Tut es sehr weh?“, fragte Finja auf dem Weg. „Es geht! Es fühlt sich total flau an im Bauch und gluckert dann wie verrückt. Im Moment geht’s aber wieder!“ Doch kaum im Garten angekommen, wurde Luisa von der nächsten Welle getroffen und ließ sich auf eine der Gartenliegen fallen. „Besser!“, sagte sie nur. Finja setzte sich zu ihr und als Luisa eine Minute später sich das Gesicht ihrer Freundin schmerzhaft verzog, legte sie ihre Hand auf Luisas Bauch und rieb ihn vorsichtig. „Danke!“, sagte Luisa leise. „War wohl doch keine so gute Idee mit den Zäpfchen…Jetzt verstehe ich auch den ‚Tanz‘ den mein kleiner Bruder damals dabei aufgeführt hat“, sagte Luisa, bevor der nächste Krampf ihre Aufmerksamkeit forderte. „Sollen wir Deine Mama holen?“ „Nein, es geht schon.“
So vergingen die nächsten Minuten schweigend, nur Luisas tiefes Atmen war zu hören, wenn es in ihrem Bauch wieder allzu sehr rumorte. Nach weiteren zehn Minuten, Finja war auf ihrer Liege schon fast ein wenig eingedöst, schreckte sie ein gequältes „Aua!“ ihrer Freundin auf. Sofort legte sie wieder ihre Hand auf Luisas Bauch, doch die sagte nur „Danke, aber tut es gar nicht mehr so weh?“ „Wo denn dann?“ „Am Po!“ „Brennt es wieder?“ „Ja auch, aber es drückt auch ziemlich furchtbar!“ „’Das‘ will raus!“ „Ja, glaube ich auch. Oh verdammt, jetzt geht es wieder los!“ Luisa drückte jetzt Finjas Hand ganz fest, nach einer halben Minute entspannte sie sich wieder etwas. „Besser?“ „Ja, im Moment, aber das kommt bestimmt wieder. Und es wird jedes Mal schlimmer!“ „Dann ist es vielleicht am besten, wenn…“, Finja sprach nicht zu ende. Luisa wusste auch so was sie meinte.
Sie nutzt den kurzen Moment der Ruhe, stand von der Liege auf und sieht sich ratlos im Garten um. Doch als sie am Gartentisch vorbeikommt, erfasst sie der schon nächste Krampf. Sie stützt sich mit den Händen auf die Tischplatte, gibt ein nicht zu überhörendes, gequältes „Oooohhh!“von sich, stellt ihre Beine noch etwas breiter, geht leicht in die Knie und stöhnt noch einmal leise. Nach ein paar atemlosen Sekunden holt sie tief Luft, richtet sich wieder etwas auf und schaut ihrer Freundin ins Gesicht.
Finja hält nun ebenfalls den Atem an, aber vor Erstaunen über das Schauspiel, dass sie soeben miterlebt hat. Es ist eine Mischung aus totaler Scham aber auch Erleichterung, das sie im Gesicht von Luisa zu erkennen glaubt. Nach einigen Sekunden durchbricht sie die quälende Stille: „Alles ok, bei Dir?“ „Es brennt immer noch wie die Hölle!“, entgegnet diese nur. „Vielleicht, weil noch nicht alles draußen ist?“ Luisa schaut zunächst fassungslos, dann murmelt sie wieder fast unhörbar: „Na, kann sein!“, und geht wieder in ihr Hockposition. Finja kann sehen, wie Luisa nun die Luft einhält und dann auch die Bauchmuskeln anspannt. Ein gluggerndes Pupsgeräusch, gefolgt von einem erneuten peinlich berührtem Stöhnen ihrer Freundin, dann wieder Stille.
Dieses Mal beendet Luisa das peinliche Schweigen. „Besser!“, sagt sie leise, reibt sich dabei aber trotzdem noch einige Zeit lang den Bauch. „Alles draußen jetzt?“ „Ja!“ „Und wie fühlt es sich an?“ „Das brennen ist weg, das ist gut“ „Und…unten so?“, fragte Finja „Voll halt! Warm und klebrig…“ sprach Luisa, während sie vorsichtig die Füße etwas enger zusammenstellte, nur um dann doch wieder einen Schritt nach außen zu machen. „Hauptsache das brennen ist weg!“, wechselte sie das Thema. „Wie fühlst Du dich jetzt?“, bohrte Finja noch etwas nach. Luisa sah sie für ein paar Sekunden an, dann erwiderte sie nur „Irgendwie Leer!“. Und nach ein paar Sekunden prustete sie einen Lacher hinterher. Finja sah sie zunächst etwas entgeistert an, dann grinste auch sie.
„Und was machen wir jetzt?“, fragte Finja „Ich würde sagen, ich überbringe meiner Mama mal die frohe Botschaft, dass die Zäpfchen noch bestens funktionieren und bitte um eine frische Windel und dann sehen wir weiter….“
The End!
Autor: Anonym (eingesandt via Nachricht)
Diese Geschichte darf nicht kopiert werden.
Eine wirklich sehr schöne Geschichte!
Ich freue mich schon richtig auf den nächsten Teil.
(Luisas Mamma hat doch bestimmt noch ein Fieberthermometer mit).
Ein Erlebnissbericht aus der Sicht eines wirklichen Kindes ist nicht so mein Ding, ließt sich aber dennoch interessant. Bin gespannt ob es eine Fortsetzung gibt und was noch alles erlebt wurd von den Freundinen. Und ob Finja’s Eltern rausbekommen was Ihre Tochter trägt.
Na Mahlzeit!
Es ist mir eine Ehre, dass meine Geschichte hier vom Oberarschloch verrissen wurde.
<3
Was für eine tolle Geschichte. Bin mal gespannt, was die Mädels alles noch erleben werden und ob Finja jetzt auf dem Geschmack gekommen ist? Vielleicht darf ja Finja bei Luisa übernachten? Bestimmt hat die Mutter noch ein paar Überraschung für Luisa vorbereitet? Bin mal gespannt, ob es nur bei den Windeln bleibt oder ob Luisa das volle Babyprogramm bekommt? Bestimmt hat ihre Mama schon einiges gekauft? Einen Schnuller für die Nacht wäre nicht schlecht. Schließlich will Luisa Mutter es langsam angehen! Ob Luisa nach dieser Woche für immer auf Windeln angewiesen sein wird?
Sehr schöne geschichte du könntest ja auch mal einen Teil über die Sicht von Luisas Bruder schreiben
Komm doch und hol es Dir!
Die Geschichte gefällt mir extrem gut, bitte weiter! 🙂
wenn die geschichte nicht von eagle124 ist — dann ist sie geklaut
das Orginal ist hier
wb-community.com/showthread.php?47846-Luisa-Wieder-zur%FCck-in-den-Windeln-oder-%84Warum-man-manchmal-mehr-bekommt-als-man-erwartet-%93
und ist von Jahr 2015
Ist von mir und nicht geklaut – alles gut!
Hallo eagle 124
Nette Idee die du 2015 da hattest.
Ich habe durchgehalten bis sie erstmalig auf dem Bett saß in Dänemark, dann gab ich deine Geschichte endgültig auf.
Warum ich aufgab, hatte viele Gründe.
Der wichtigste und schlimmste Fauxpas, der dir passierte, ist das du offensichtlich seit 2015 die Geschichte versucht hast zu verbessern, es dir aber nicht gelungen ist.
Hat dir wirklich nie jemand gesagt was du für einen Riesen Bock geschossen hast?
„und dann … und dann … und dann … und dann … und dann … und dann … und dann … und dann.
Oh Mann, da bekommt man schlechte Laune beim Lesen.
Dass du Luisa spüren lassen möchtest, wie viel pflege ihr Bruder braucht, ist wirklich eine Top-Idee,
doch dazu gehört erheblich mehr als nur wickeln und baden.
Ich weiß nicht, ob du auch Bewegungstherapie mit Luisa machst, aber wenn ich von deinem „und dann“ ausgehe tippe ich mal das dein Schwerpunkt auf das wickeln und reinigen eines 9-jährigen Mädchens liegt.
Für mich den besten Moment hattest du als Mama sie korrigierte und sagte „6½ Jahre hattest du keine Windel mehr, nicht 8 Jahre.“
Keine Mutter lässt ihre Tochter entscheiden welche Windeln sie braucht, wenn sie so hilflos wie ihr kleiner Bruder sein soll.
Die Mutter ist unlogisch durch und durch, wenn du aus ihr eine strenge Mutter gemacht hättest, um ihr eine Lektion zu erteilen, was ihr Bruder durchmacht, wäre es vielleicht interessant geworden.
Doch so ist es nicht lehrreich für ihre Tochter.
Du hast die Geschichte seit 5 Jahren und bist nie auf die Idee gekommen es mal aufzuarbeiten so das es schlüssiger wird?
Ohne dieses leidvolle „und dann … und dann … und dann … und dann?“
Wie erwähnt ich kam nur etwa 1 fünftel weit in deiner Geschichte, dann hatte ich genug, ein Ziel ist einfach nicht erkennbar.
Du regst dich über Mahlzeit auf … ich fand leider seinen Kommentar nicht, vermutlich stehst du mit dem Seitenbetreiber in Kontakt oder bist es sogar selbst und hast ihn einfach kurzerhand gelöscht.
Wenn dem so ist, wird mein Kommentar mit Sicherheit ebenso im Giftschrank landen *lach*
Davon abgesehen, Mahlzeit kann auch ich nicht leiden, den er ist wie ein Krebsgeschwür oder covid 19 oder eben dein Erlebnisbericht.
Beides ist einfach nur schlecht und beides braucht kein Mensch wirklich.
Überarbeite sie, und zwar gründlich, werde logischer in den Handlungen, fixiere dich nicht so sehr nur auf die Windeln, überlege dir was tatsächlich dein Ziel ist, Lektion für Luisa, oder Strenge Mutter, beim letzteren ergibt es Sinn das sie in einem Dänischen Kvickly Markt oder bei Føtex Luisa demütigt, in dem sie den Windelverbrauch ausrechnen muss.
Wo wir wieder bei der Logik wären …
Respekt Mädchen in der (bestenfalls)3. Klasse soll Dreisatz rechen … Merkst du etwas?
Und komm mir nicht mit hochbegabt und schwerst behindert … that is too much …
Wenn du schon deine Geschichte in Richtung Erlebnisbericht eingliederst, dann musst du auch realistisch bleiben, andernfalls passiert genau das, was dir passiert ist. Die Geschichte wird schlecht, wirklich mehr als 2 Sterne ist sie mir so nicht Wert.
sorry aber ist nun einmal so!
Und komm nicht auf die Idee zu denken ich habe etwas gegen dich, das stimmt nicht, ich werde dir nur kein Honig ums Maul schmieren, wenn ich in Wahrheit denke, dass deine Geschichte einfach nur schlecht ist.
Und deine Wortwahl gegen über Mahlzeit war ja ziemlich aggressiv, was aber noch eher nachvollziehbarer ist, als deine Halbgare Geschichte.
Da du klare Worte bevorzugst, hast du nun auch klare Worte von mir bekommen.
Frohe Weihnachten wünscht dir dennoch
Bed of Roses