Anton oder Ein neues Leben (2)
Windelgeschichten.org präsentiert: Anton oder Ein neues Leben (2)
Am nächsten Morgen wurde ich wach, als mir die Sonne mit voller Wucht ihre Strahlen entgegenwarf. Nachdem ich so überrumpelt aus dem Schlaf gerissen wurde, stellte sich mir eine Frage: “Wie lange hatte ich eigentlich geschlafen?“
Aber in meinem Kopf bildete sich schon die Gegenfrage: “Wann war ich eigentlich eingeschlafen?“ So gern ich es auch wollte, ich kam auf keine Antwort. Ich war einfach noch zu erledigt.
Ich drehte mich um, so das mir die Sonne nicht mehr ins Gesicht fiel. Anschließend versuchte ich mich zu sammeln, um mich aufs Aufstehen vorzubereiten.
Aber viel Zeit sollte mir dazu nicht bleiben, denn Carla genannt Carly stürmte mein Zimmer. Sie rüttelte an mir und forderte mich in einem aufgeregten Ton auf, doch endlich aufzustehen. Erst als sie meine Bettdecke weggezogen hatte, gab ich auf und Stand auf.
Nach einem kleinen Frühstück, dass für mich aus Toast mit Marmelade und Kakao bestand, wurde verkündet, dass wir nun einkaufen fahren würden.
So ging alles Blitzartig schnell und ehe ich mich versah, saßen wir alle schon im Wagen und die Fahrt ging los.
Während der Fahrt dachte ich über meine neuen Geschwister nach, die ersten in meinem Leben. Klingt komisch, aber es entsprach eben der Wahrheit.
Carla aka Carly ist ein richtiger Wirbelwind, immer gut gelaunt und hat eine freche Ader, aber man kann ihr einfach nicht böse sein. Sie malt und zeichnet für ihr Leben gerne und wünscht sich anscheinend nichts sehnlicher als einen Papagei als Haustier, welcher ihr bisher verwehrt blieb.
Über Maximilian bzw. Max lässt sich auch einiges Berichten. Er ist ein etwas ruhigerer Mensch, der sein Herz auf der Zunge trägt. Oftmals fällt er mit der Tür ins Haus, aber meint dies jedoch nicht böse. Seine Videospiele und sein Faible für Star Wars sind seine größten Hobbys.
Ich erinnere mich an die Kommentare als Stefanie und Robert ihnen erläutert hatten, mich adoptieren zu wollen. Sie waren anfangs nicht sonderlich begeistert gewesen, aber freundeten sich dennoch mit dem Gedanken an.
Über meine neuen Eltern ließ sich nur folgendes sagen, sie waren warmherzig und lieb, konnten sich aber gut durchsetzten, in gewisser Weise streng aber gerecht. Ein Nein, blieb ein nein.
So verging die Fahrt und ein Einkaufsmarathon begann. Neben alltäglichen Dingen, wurde ich wirklich neu eingekleidet, es war mir Grunde schon peinlich, dass sie so viel Geld für mich ausgaben.
An einen Elektronikladen, kamen wir natürlich auch nicht vorbei, Max musste sich unbedingt anschauen, was es so Neues gab. Ich schlenderte hinterher, insgeheim hatten mich Videospiele schon immer fasziniert, aber hatte in meinem Leben kaum die Möglichkeit gehabt welche zu spielen.
Irgendwann nahm ich einen Gameboy in die Hand und dachte mir: “Wäre das cool, einen solchen zu besitzen.“
Die Verpackung schaute ich mir minutenlang von allen Seiten an, ich war in diesem Moment sehr fixiert.
Robert kam und klopfte mir auf die Schulter. Vor Schreck, hätte ich den Gameboy fast fallen gelassen. Er flüsterte mir schließlich ins Ohr: “So wie du ihn betrachtest, hättest du ihn wohl gerne.“
Ich fing an zu stottern: “Nein… Äh, ist schon gut, wirklich.“ Es half irgendwie nichts und mir wurde das Ding tatsächlich gekauft. In diesem Moment hatte sich für mich ein riesiger Wunsch erfüllt, aber konnte meine Freude es nicht so recht zeigen.
Nun, waren wir auf dem Rückweg zum Auto und machte mir Gedanken, dass sie heute so viel Geld für mich ausgegeben hatten.
Max. der voranlief, blieb plötzlich und riss mich aus den Gedanken und hatte somit unser aller Aufmerksamkeit.
Er räusperte sich und meinte: “Wir haben doch was vergessen?“ Niemand sagte auch nur ein Wort und er fuhr fort: “Na, die Windeln.“
“Windeln?“ Ich wusste da nicht einzuordnen. Max grinste etwas schelmisch, Stefanie und Robert schauten mahnend und Carly, wurde so knallrot im Gesicht, dass sie am liebsten im Erdboden versunken wäre.
Ich fragte mich innerlich: “Ist das diese Geschwisterliebe, von der ich schon mal gehört hatte?“
Autor: Anonym (eingesandt via E-Mail)
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Zu kurz, um ehrlich zu sein.
Darf ruhig ein wenig länger sein.
Ich finde diese Geschichte nicht nur etwas zu kurz geraten, sondern auch etwas unübersichtlich geschrieben. Am Anfang dachte ich, dass Carla die Mutter sei und Max der Adoptivsohn, doch beim weiterlesen stellte sich heraus, dass Carla und Max Geschwister sind. Eine kleine Übersicht am Anfang hätte etwas geholfen. Wie heißt die Erzählerperson? Bin mal gespannt, wer Windeln braucht?
Super Anfang mit toller Vortsetzung.
Freue mich sehr auf den nächsten. Dein „unübersichtlicher“ gefällt mir denn er macht das alles etwas interessanter und versetzt einen in die Lage des überforderten Kindes sehr gut. Wäre schön wenn du auch mal etwas mehr am Stück schreibst!
Hi ?
Lange wollte ich hier schon mal meine Meinung hinterlassen. Jetzt komme ich endlich mal dazu.
Ich finde deine Geschichte richtig gut. Sie ist einfühlsam erzählt und einfach schön. Also meine Meinung ?
Bitte schreib weiter! Bin sehr gespannt wie es deinem Protagonisten weiter ergeht!
LG,
Lukas
sehr schön –
nur was ist passiert
keine Fortsetzung mehr
finde es schade das die geschicht nie fortgeführt wurde. also ich fand sie interessant