Die Verwandlung (11)
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Day Fourteen Part One – Na und, du auch!
Was bisher geschah:
Wir schreiben den Sommer des Jahres 2019. Sonnencreme, Freibad und Hitze. So konnte man den Beginn der Sommerferien des zwölfjährigen Finns wohl prägnant zusammenfassen. Aber das war nicht das, was während dieser Ferien alles im Leben des sonst so coolen und selbstständigen Noch-Sechstklässlers verändern würde. Finn, der sein ganzes Leben schon eine Zuneigung zu Windeln besaß, hatte sich einen Plan gefasst um wieder in den Besitz der weißen Knisterdinger zu kommen. Nicht über Amazon sondern wie es in unzähligen klischeehaften Windelgeschichten bislang beschrieben worden war: Indem er anfing, absichtlich ins Bett zu machen. Seine Eltern hatten ihm mittlerweile für die Nacht Pullup-Bettnässerwindeln in den Schrank gelegt. Eigentlich hatte er sein Ziel bereits erreicht, doch nun fing Finn auch an, am Tag in die Hose zu pinkeln und realisierte so langsam, dass das erst der Anfang der Verwandlung gewesen war …
„Guten Morgen, du Frühaufsteher“, lachte Finns Mutter Elisabeth gut gelaunt, als sie um kurz nach halb Zehn bereits munter und voller Elan ins Wohnzimmer lief und zu ihren auf dem Teppich vor dem Fernseher liegenden Sohn heruntersah. Nachdem Finn am gestrigen Samstag außerordentlich früh aufgestanden war, um mit Yannik eigentlich einen Staudamm im Schwimmbad zu bauen, war er auch, ziemlich geschafft vom langen Tag, bereits um halb Elf am letzten Abend ins Bett gegangen. Nachdem Yannik und seine in Elisabeths Augen erstaunlich junge Mutter sich gestern Abend verabschiedet hatten, war Finn recht schnell ins Bett gegangen und rasch eingeschlafen, sodass er an diesem sonnigen Sommermorgen bereits seit fast zwei Stunden wach war. Der Zwölfjährige hatte es sich vor dem Flachbildschirm bequem gemacht und auf Netflix durch Cartoons gezappt während er seine Cornflakes schlürfte und über den bevorstehenden Sonntag nachgedacht hatte. Zum zweiten Mal seit längerer Zeit war er an diesem Morgen wieder mit trockenem Schlafanzug in einem ebenso trockenen Bett aufgewacht. Den Pullup hatte er ja erst eine Stunde vor dem Schlafengehen angezogen, dementsprechend war das Ding, als Finn heute Morgen aufgewacht war, nur halbvoll gewesen und der Sechstklässler hatte dementsprechend endlich mal wieder die Gelegenheit gehabt, einen Vormittag in seiner Windel zu verbringen. Zwei Stunden lang Spongebob und Ninjago. Selbst in Paw-Patrol hatte er aus Interesse mal reingeschaut, dann aber doch festgestellt, dass eine Serie, zu der es passend gebrandete Hochziehwindeln zu kaufen gab, wohl doch zu kindisch für ihn war. Seinen eigenen Pullup hatte der Zwölfjährige währenddessen jedoch ausgiebig genutzt, sodass das Pyjamahöschen sich mittlerweile überall glitschig-nass anfühlte und schwer auf seinem Po lag. Zwischen Finns Beinen war die Saugmasse breit aufgequollen und ließ auch für Finn leider keinen Zweifel daran, dass er sich spätestens nach dem Frühstück wohl von seiner Nachtwindel verabschieden werden musste. War ja mittlerweile Routine für ihn geworden.
Stattdessen hatte Finn die letzte halbe Stunde still darüber gegrübelt, wie er heute Tagsüber mit seiner In-die-Hose-mach-Situation umgehen sollte. Nach dem Vorfall bei Yannik gestern und der Art, wie sein neuer Freund ihm zugezwinkert hatte, dass nasse Hosen doch nichts Schlimmes seien, war bei Finn in der Nacht der Entschluss gefallen, einfach gar nicht mehr von selbst aufs Klo zu gehen. Dafür machte es einfach zu viel Spaß, wie ein Kindergartenkind einfach gedankenlos so lange einzuhalten bis es endgültig zu spät war und sich dann volle Kanne in die Hose zu strullern. Finn liebte das Gefühl, dass einen überkam, wenn plötzlich das Pipi aus einem herausspritzte, obwohl man eigentlich noch versuchte einzuhalten. Diese Erleichterung! Nur hatte sich der Bald-Siebtklässler bisher eigentlich nur Zuhause, bei Yannik oder bei Paul und Antonia in die Hose gemacht, wo sowieso immer alle verständnisvoll waren, aber heute erwartete ihn stattdessen ein Ausflugstag in den nahgelegenen Erlebniswald mitsamt Baumwipfelpfad und Zoo. Wollte er sich dort wirklich in die Hose machen, zwischen allen anderen Kindern und Erwachsenen? Das wäre plötzlich ein ganz anderes Level von Peinlichkeit. Aber andererseits würde es auch auffallen, wenn er sich heute nicht einpullern würde, oder? So richtig sicher war sich Finn noch nicht.
„Na komm, Spatz, Frühstück ist fertig!“, riss ihn schließlich seine Mutter aus den Gedanken während sie die Zeichentrickserie auf dem großen Flachbildschirm anhielt. Ohne zu Murren sprang ihr Sohn vom Wohnzimmerteppich auf und lief, mit tiefhängender Nachtwindel zwischen den Beinen, zum großen Küchentisch herüber. Finn strahlte förmlich, auch schon bevor er bemerkte, dass Elisabeth in den letzten Minuten bereits das komplette Sonntagsfrühstück für die kleine Familie vorbereitet hatte. Selbst die Brötchen, die Finn eigentlich seit vier Jahren selbst schmieren musste, hatte sie schon belegt und die Wurstscheiben auf Finns Körnerbrötchen sogar mit kleinen Tomätchen und Petersilie garniert. Es sah beinahe aus, wie auf dem Serviervorschlag der Wurstverpackung.
„Woah! Danke, Mami!“, rief Finn und machte sich, noch bevor er nach einem der Brötchen oder nach der kleinen Waldmeister-Götterspeise, die bereits als Nachtisch bereitstand, über das Apfelsaftglas her. „Wo ist eigentlich Papa?“, fragte der Zwölfjährige, nachdem er das Glas ausgetrunken und anschließend erst einmal kurz Luft geholt hatte.
„Ach …“, antwortete Finns Mutter nachdenklich-lächelnd: „ … der schläft noch. War die halbe Nacht noch wach und hat Musik gehört.“ Als Karl zu Elisabeth ins Bett gestiegen war, war es bereits weit nach Mitternacht gewesen. Ihr Mann war am gestrigen Abend so nachdenklich gewesen. Hatte seine Bluetooth-Kopfhörer aufgesetzt und sich auf die große Liege auf der Terrasse gesetzt und zum Mond hochgeblickt. Schließlich war Karl, als sein Sohn schon längst am Schlafen war, noch einmal spazieren gegangen. „Alles in Ordnung, Schatz?“, hatte Elisabeth ihren Mann verwundert gefragt, als sie bereits mit der Zahnbürste im Mund im Badezimmer stand und gehört hatte, wie Karl den Haustürschlüssel umdrehte.
„Ich geh nur nochmal ein bisschen spazieren, Lisi!“, hatte er gemurmelt, seiner Frau nachdenklich zugelächelt und war nach draußen gegangen während aus seinen Kopfhörern leise „White Wedding“ von Billy Idol tönte. Finns Mutter war kurz mitsamt der Zahnbürste in ihrem Mund versteinert. Lisi, wie lange hatte er sie denn nicht mehr so genannt? Irgendwann, nach ihrem Studium und vor Finns Geburt, war aus Karls Jugendliebe „Lisi“ „Elisabeth“ geworden. Nicht das es irgendeiner von Beiden beabsichtigt hatte, aber so wie sich das Ehepaar über die Jahre angepasst hatte, aus der Großstadt mit dem verrückten Freundeskreis aufs Land gezogen war, hatten sich auch die Kosenamen angepasst. Die Tagesabläufe waren einheitlicher geworden, Lisi fing in der Entwicklungsabteilung eines großen Walzenherstellers an, Karl bekam Personalverantwortung, Elisabeth wurde Mutter und sie bauten das freistehende Einfamilienhaus im Neubaugebiet. Wo war in all den Jahren nur die Zeit geblieben? Karl dachte noch lange nach über alte Zeiten, vergessene Freunde und die Entscheidungen, die er getroffen hatte, die nunmal zu treffen gewesen waren, während Elisabeth bald darauf die Nachttischlampe ausknipste und zufrieden einschlief.
„Schlafmütze“, kicherte Finn vergnügt, bevor er in sein Wurstbrötchen hineinbiss. Sonst war es immer sein Vater, der Finn, nachdem dieser gewöhnlich erst um zehn Uhr am Wochenende aufstand, liebevoll-mahnend Schlafmütze nannte. Während Finn seine beiden, verführerisch-lecker aussehenden Brötchenhälften vertilgte, plauderten seine Mutter und er über all die Erlebnisgelegenheiten, die der große, seit einigen Jahrzehnten bestens touristisch erschlossene Brokenforst, bot. Früher waren sie öfters mal da gewesen, manchmal auch mit Lucca oder anderen Freunden von Finn. Der Mini-Zoo, der eigentlich nur aus einem Vogelhaus und dem Affengehege bestand, die Sommerrodelbahn, aber vor allem der riesige Spielplatz mit den drei großen Rutsch-Kletter-Türmen hatten es Finn in seiner Grundschulzeit angetan.
In den letzten Jahren war, dem Prospekt, welches Finns Mutter taktisch klug als Teaser auf dem Küchentisch deponiert hatte, unter anderem die Sommerrodelbahn deutlich erweitert wurden und wurde nun als Neuattraktion beworben, der Spielplatz war mit weiteren Geräten ausgestattet worden und eine interaktive App wies nun den Weg durch den gesamten Erlebniswald.
Erst als Finn bereits mit der Löffelkante den verbliebenen Rest der grünen Waldmeistergötterspeise vom Rand des kleinen Plastikbechers abkratze, stellte Elisabeth ihrem Sohn die Frage, welche sie sich eigentlich schon den ganzen Morgen vorgenommen hatte zu fragen.
„Du, Finn?“, fragte sie, fuhr aber noch bevor ihr Sohn ,Ja‘ murmeln konnte fort mit ihrer Frage: „wegen deinem Pipi-Problem. Du hast ja jetzt doch echt oft eine nasse Hose“, leitete sie zaghaft ein. Finn legte den Johgurtbecher beiseite, quetschte mit seinen Beinen den himmlisch nass-warmen Pullup zusammen, vergrub seine Hände unter dem Sitzkissen des Stuhls, auf dem er saß und blickte nervös zu seiner Mutter nach oben.
„Mmh“, nickte der Zwölfjährige zustimmend: „Tut mir leid“, sagte er, wie er es schon so oft gesagt hatte. Tat es nicht.
„Weiß ich doch, mein Großer“, antwortete Elisabeth und lächelte ihren Sohn an: „Aber das ist ja schon eine blöde Sache, oder? Wenn du plötzlich in einer nassen Hose dastehst und dich erstmal umziehen musst und alles“, führte sie weiter aus.
„Mmh“, nickte Finn erneut: „Super mega blöd!“, stimmte er seiner Mutter zu.
„Und das ist dir ja auch bestimmt sehr unangenehm und peinlich“, leitete Finns Mutter weiter über und Finn grübelte, worauf sie wohl hinauswollte. Eine Ahnung keimte in ihm, fast eine Art Hoffnung …
„Mmmh“, nickte Finn erneut zuhörend.
„Wir, ich, wir, Papa und ich, hatten überlegt, ob es dir vielleicht etwas hilft, wenn wir ein wenig den Druck aus der Sache rausholen, also ohne die ständigen nassen Hosen, das sauberwischen und die Enttäuschungen“, Elisabeth machte eine weitere rethorische Pause, während der Finn sie nur noch gespannt anblickte und sogar das nicken vergaß.
„Kurzum, wollen wir heute mal versuchen, wie das ist, wenn du zur Sicherheit auf dem Ausflug heute eines deiner Pyjamahöschen trägst? Nur zur Sicherheit, sozusagen als Notfallnetz. Als Backup, wie das ja beim Computer heißt. Dann ist es auch nicht so schlimm, wenn du es doch nicht rechtzeitig auf die Toilette schaffst!“
„Ja!“, antwortete Finn entschlossen, überzeugt und sicherlich eine Prise zu euphorisch angesichts der Situation. Keine Nanosekunde hatte er überlegt und auch all die Gedanken, die er sich heute Morgen dazu gemacht hatte, ob er denn auch im Erlebniswald, unter anderen Leuten, einfach so in die Hose machen sollte, waren nun obsolet. Finn gelang es nur mit einiger Mühe, seine Begeisterung vor Elisabeth zu verheimlichen, während er an seinem Puddingbecher herumspielte: „Ich glaube, das ist wirklich besser so“, stellte er betont konsterniert fest und spielte währenddessen weiter an seinem leeren Puddingbecher herum: „Dann bekommts wenigstens niemand mit.“
Eine Viertelstunde später stand Finn im Badezimmer, hatte seine proppenvolle Nachtwindel in den seit einigen Tagen für genau diesen Zweck bereitstehenden Windeleimer hineingeworfen und schlüpfte nun, völlig ohne Umwege, in ein frisches Pyjamahöschen. Ganz langsam zog Finn den ihm mittlerweile vertraut gewordenen Pullup zwischen seinen Beinen hoch. Die elastischen Seitenflügel dehnten sich und die Bettnässerwindel knisterte leicht, als sich die Bündchen des Auslaufschutzes aufrichteten. Nun war Finn also offiziell ein Kind, das tagsüber zur Sicherheit eine Windel tragen musste, weil es zu oft in die Hose machte. Fast wie der kleine Paul, nur das der richtige Pampers hatte, dicker, mit tollen Motiven und Klebestreifen. Und mit dem Unterschied, das von Paul im Gegensatz zu ihm niemand erwartete, dass er seine Pampers nur für den Notfall benutzen würde, aber das würde ja auch Finn ohnehin nicht tun.
Kurz darauf stand der Zwölfjährige vor seinem weißen Ikea-Kleiderschrank, zog die Hosenschublade heraus und fischte eine weite, schwarze Tommy-Hilfinger-Shorts hervor. Perfekt um eine Windel zu kaschieren! Andererseits, die war eine der wenigen fast-neuen Hosen, die Finn aktuell auf Lager hatte und nach einem Tag am Rutschenturm sicherlich ramponiert. Finns Blick viel auf die dunkelblaue Dreiviertel-Jeans, die direkt unter der Shorts auf dem Klamottenstapel lag: Grade passend für den zu erwartenden milden Sommertag und ebenso gut geeignet für einen Tag auf dem Spielplatz! Sanft, darauf bedacht, nichts an seinem Pullup kaputt zu machen, zog Finn die Jeans an sich hoch, streifte sich in einer fließenden Bewegung das dunkelblau-rote Oberteil seines Spiderman-Schlafanzuges ab und warf es über seinen Schreibtischstuhl, wo auch schon das leuchtend rote Kwak-Tshirt von Yannik lag.
„Hm“, sagte Finn nachdenklich zu sich selbst. Zog die andere Schublade seines Schranks kurz auf und blickte hinein. Ein paar weiße, blaue und schwarze T-Shirts und Sweatshirts, die er zwar eigentlich wirklich nice fand, die aber echt nicht zu einem Tag im Erlebniswald mit einer Windel unter der Hose passten. „Fiiiiinn, kommst du?“, rief Elisabeth, die bereits ungeduldig an der Haustüre stand plötzlich und riss Finn aus seinen Gedanken. Eillig zog Finn das bunte Tshirt von Yannik über, schnappte sich noch sein Handy vom Bett, zog sich ein paar schwarze Puma-Socken an, riss seine Zimmertüre auf und lief die Treppe herunter.
Obwohl ihr Sohn sichtlich enthusiastisch die Haustüre aufriss und sie eigentlich auch schon vor einer Viertelstunde losgefahren sein wollten, bremste Elisabeth den Zwölfjährigen abrupt: „Finni, gehst du bitte nochmal kurz pullern bevor wir losfahren? Wenn wir im Auto wirds ja schwierig wenn du plötzlich dringend musst“
„Ich muss nicht“, sagte Finn eillig, die Türklinke immer noch in der Hand.
„Finni, bitte. Du musst nie, bis es dann zu spät ist“, belehrte ihn seine Mutter.
Finn ärgerte sich und verschränkte die Arme: „Ich muss aber wirklich nicht!“, beharrte er und wirkte dabei sicherlich nicht wie ein Junge, der bald in die siebte Schulklasse kommen würde.
„Komm, Finni“, seufzte Elisabeth angesichts dieser Situation: „So viel Zeit muss sein! Wir fahren nicht los, bevor du auf Toilette gegangen bist!“
„Menno!“, schmollte Finn, blickte seine Mutter kurz an und fügte sich seinem Schicksal. Finn lief hinüber zur kleinen Gästetoilette, öffnete die Klobrille, zog den Reißverschluss der Jeans herunter, zählte langsam im Kopf bis dreißig, betätigte die Klospülung und lief bereits zurück in den Flur, während er sich noch die Hose zuknöpfte. Zufrieden stiegen Finn und seine Mutter nun in den kleinen Range Rover während beide glaubten, dass sie sich durchgesetzt hätten.
„Fiiiiinn, hiiiiiiiii!“, begrüßte ihn Paul eine Dreiviertelstunde später freudestrahlend. Der Fünfjährige und dessen Mutter warteten schon an der Haustüre, als Finn und Elisabeth aus ihrem Wagen ausstiegen. Im unabgesprochenen Partnerlook zu Finn trug auch Paul eine dunkelblaue Dreivierteljeans und ein rotes Tshirt, mit der einzigen Differenz, dass statt Alfred J. Kwak das Antlitz von Feuerwehrmann Sam auf Pauls Brust prangte. Lediglich die roten Sandalen passten besser zu Pauls restlichem Outfit als Finns modische Sneaker. „Komm, Finn! Du darfst auch neben mir sitzen!“, rief das fünfjährige Kindergartenkind enthusiastisch und zog seinen Spielkameraden in Richtung des bereits vor der Garage stehenden Tourans. Paul parkte seinen Windelpo in einem Kindersitz der Finn aus der Rückbank des kleinen Caddys von Yanniks Mutter sehr bekannt vorkam während sich der Zwölfjährige den freien Platz auf der rechten Seite der Rückbank beanspruchte. Die beiden Mütter stiegen laut scherzend kurz darauf auf den Vordersitzen ein und erst als Antonia den Startknopf drückte, erinnerte sich Elisabeth wieder daran, dass sie sich eigentlich vorgenommen hatte, ihren Sohn nochmal auf Toilette zu schicken: „Finni, willst du nochmal auf Toilette gehen?“, fragte sie eillig während der Wagen bereits losrollte.
„Nöööööööööööööhöhö!“, antwortete Finn verspielt und brachte damit auch Paul zum Kichern. Der Fünfjährige grinste zu Finn herüber und schien zu ahnen, dass Finn eigentlich dringend musste und das mal wieder verheimlichte. Tatsächlich hatte Finn schon auf der Fahrt zu Paul und Antonia versucht, unauffällig in seinen Pullup zu pinkeln, immerhin hatte er ja beim Frühstück ein Riesenglas Apfelschorle getrunken. Das hatte sich aber im Auto sitzend als gar nicht so einfach herausgestellt. Obwohl sich Finn seine anfängliche innere Barriere, nicht in die Hose zu machen, mittlerweile eigentlich gut abtrainiert hatte und mit Leichtigkeit im Bett liegend, stehend oder hervorgerutscht auf seinem Schreibtischstuhl in die Windel pullern konnte, war es ihm nicht gelungen, sich auf dem Beifahrersitz in seinen Notfallpullup zu machen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen hatte der Sechstklässler schließlich aufgegeben und blickte nun auf die Aussicht, dass er sich früher oder später wohl ohnehin irgendwann in die Hochziehwindel pinkeln würde. Er sah zu Paul herüber, der tief in seinen Kindersitz hineingesackt war und ruhig aus dem Fenster auf die vorbeiziehende Landschaft blickte. Paul machte sich über solche Sachen vermutlich keine Gedanken sondern pullerte eben in seine Pampers, wenn es ihm grade danach war. Finn konnte kaum erwarten, ihm endlich zu erzählen, dass er jetzt auch wieder Windeln trug!
Fast eine halbe Stunde später drückte Finn gelangweilt auf den kleinen schwarzen Taster der Fensterhebersteuerung. Kurz vor dem Autobahnkreuz waren sie offenbar in einen Stau geraten und befanden sich nun in einem stetigen, aber sehr langsamen Stop-and-Go-Verkehr. Das Fenster ignorierte Finns Wunsch offenbar, der Zwölfjährige drückte nochmal fester auf die Taste, doch es geschah nichts: „Antonia, ist der Fensterheber kaputt?“, fragte Finn ratlos
„Huch? Ach nein, du, das ist die Kindersicherung. Warte ich mach dir das Fenster runter, ok?“, antwortete Antonia, während sie sich darauf konzentrierte, mit dem Auto die Spur zu wechseln.
„Dankeeeeschön!“, sagte Finn leise, legte seine Hand auf den Türrand und sah mit seinem Kopf nach draußen zu den Autos auf der linken Spur herüber und versuchte sich abzulenken. Warmer Wind blies durch die strubbeligen Haare des Zwölfjährigen, während sie langsam über den Asphalt rollten. Der Sechstklässler war sich sicher, dass er auf dem Longboard wohl schneller vorrankam als die Autos in diesem Stau. Das war nicht das, worüber er sich grade sonderlich viele Gedanken machte.
Finns Blase schmerzte bereits leicht und war randvoll. Bei Yannik hatte er sich zuletzt in einer sehr ähnlichen Situation versehentlich in die Hose gemacht, aber jetzt klappte es nicht einmal mit voller Absicht. Dabei wollte Finn jetzt nichts sehnlicher, als einfach das erleichternde Gefühl zu spüren, wenn sein Pipi einfach in die Windel sprudelte und dort unten alles warm und nass machte. Er verkreuzte die Beine und nahm instinktiv wieder eine Hand zur Hilfe und drückte sie vorne gegen seine noch komplett trockene Windel. Völlig sinnlos, aber nunmal die Macht der Gewohnheit.
Ein paar Minuten vergingen auf diese Art und Weise, bis auch Paul langsam langweillig wurde: „Wie lange nooooch, wann sind wir daa?“, quengelte der Fünfjährige.
„Pauli, wir sind grade in einem Stau!“, erklärte Finns Mutter dem Sohn ihrer Freundin und drehte sich vom Beifahrersitz zu den beiden Jungen auf der Rückbank um: „Da fahren alle Autos ganz langsam, vielleicht wegen einer Baustelle oder wegen einem Unfall, da ist die Autobahn dann nämlich enger und alle müssen ganz doll aufpassen!“, erklärte sie dem Fünfjährigen geduldig während sie die beiden Jungen anlächelte. Sie war schon im Begriff, sich wieder umzudrehen, als ihr Finns Körperhaltung ins Auge fiel: „Finni? Musst du mal auf Toilette?“
„Nein!“, sagte Finn sofort entschlossen und ohne nachzudenken. Stockte kurz und fügte dann leise an: „Ja, schon …“
Warum sollte er jetzt auch lügen?
„Ohhhhh Spatz, dringend?“, fragte Elisabeth und blickte lösungssuchend aus dem Fenster, nur um dort eine Blechlawine von langsam rollenden Autos erkennen zu können. Kein Stau, in dem man schnell aussteigen konnte und sich hinter der Leitplanke erleichtern konnte, aber auch kein Fortbewegungstempo, bei dem es realistisch war, die nächste Abfahrt in weniger als einer Viertelstunde zu erreichen. Und was das Einhalten, wenn er einmal musste anging, war ihr Sohn noch nie sonderlich gut gewesen, da konnte Elisabeth sich an mehrere sehr spontan genommene Ausfahrten auf dem Weg in den Urlaub erinnern. Nur war bis vor zwei Wochen dabei nie etwas in die Hose gegangen bei Finn.
„Eieiei“, verstand auch Antonia den scheinbaren Ernst der Situation: „Hattest du jetzt eigentlich auf meinen Rat …“, fragte sie ihre Freundin leise und Elisabeth unterbrach sie, noch bevor sie ihre Frage zu Ende gestellt hatte: „Ja, haben wir heute Morgen gemeinsam entschieden, das wir das mal ausprobieren wollen. Finni hat das wirklich gut eingesehen, hätte ich gar nicht gedacht“, Elisabeth schmunzelte nachdenklich: „Manchmal glaube ich, ich bin die einzige, die mit seinen Windeln ein Problem hat, Finn jedenfalls nicht.“
Antonia lachte: „So ist das bei Jungs, kenn ich doch von Pauli auch. Da können wir auch nichts dran ändern, glaub mir. Die sind so weit, wenn sie so weit sind und Druck bewirkt das genaue Gegenteil …“
„Spatz, wie dringend musst du?“, fragte Elisabeth in leicht besorgtem Tonfall. „Sehr?“, kam unsicher als Antwort von der Rückbank. Finn war selbstredend klar, dass er bald in seinen Pullup pinkeln würde. Elisabeth schielte auf die Stauanzeige des Navigationsgerätes, blickte im Rückspiegel auf ihren Sohn, der eine Hand zwischen seine überkreuzten Beine drückte während er nervös hin und her rutschte und sah ebenfalls ein, dass Antonias Tipp mit den Notfallhöschen Gold wert gewesen war. Paul hatte sich in seinem Kindersitz aufgerichtet, sah aufmerksam und mit einer Prise neugieriger Schadenfreude zu dem älteren Jungen neben ihm herüber und wartete gespannt darauf, dass Finn sich wieder mal in die Hose machen würde. Paul erstaunte die Tatsache, dass der große Finn sich noch so oft in die Hose machte während manche seiner Freunde im Kindergarten schon lange keinen Unfall mehr gehabt hatten. Auch Antonia bemerkte, während sie gleichzeitig darauf bedacht war, sich durch den dichten Verkehr zu schlängeln, die missliche Lage des kleinen Zwölfjährigen: „Finn, ist doch nicht schlimm. Dafür sind die Notfallhöschen doch da“, sagte sie beruhigend.
Antonia legte wieder den ersten Gang ein, ließ die Kupplung langsam kommen und fuhr erneut an. Aus dem Radio säuselte leise „Menschen Leben Tanzen Welt“ des Enfant Terribles des ZDF, Jan Böhmermann, während auf der Spur rechts neben ihnen ein schier riesiger Sattelschlepper langsam an ihnen vorbei rollte. Paul konnte sich nicht entscheiden, welches Ereignis er nun bestaunen sollte, die riesigen Lastwagen, die zischend und grollend an ihnen vorbeitrotteten oder den Jungen, der sich wohl alsbald neben ihm in die Hose machen würde. Elisabeth rekapitulierte gedanklich Antonias Hinweise und Ratschläge zu Finns Sauberkeit, ihre sich nun wohl bewährende Empfehlung, ihren Sohn für den heutigen Ausflug zur Sicherheit eine der Hochziehwindeln anziehen zu lassen aber auch der ihrer Meinung nach allzu lasche Umgang mit diesem Thema. Schließlich sah sie im Rückspiegel, wie Finn zur Vorderkante seines Sitzes vorrutschte, seine Beine ausbreitete und die Augen schloss. Paul kicherte, während Finn es endlich schaffte, locker zu lassen und seinen Pullup flutete. Alles wurde warm und nass, der Bereich in seinem Schritt, zwischen seinen Beinen und selbst am Po, wo der Pullup bereits langsam dünner wurde. Finn hatte, aufgrund der Erfahrung, die er mit seinen Pyjamahöschen mittlerweile besaß, begründete Sorge, seine Windel würde angesichts der Pipiflut, die er ihr grade zumutete, auslaufen. Konnte er aber grade leider nicht vermeiden. Sicherheitshalber drückte er die Beine noch etwas weiter auseinander während er den Kopf gesenkt hatte und prüfend zwischen seine Beine sah. Alles trocken!
Selbst als Finn fertiggestrullert hatte, blieb er noch eine kleine Weile so sitzen und spürte ganz genau, wie die Nässe langsam aufgesaugt wurde und seine Windel sich gleichzeitig aufplusterte. Nicht mehr dünn und weich wie Watte, sondern merklich dicker und sich eher wie ein Schwamm anfühlend. Zufrieden rutschte er schließlich in seinen Sitz und lehnte sich nun außerordentlich entspannt zurück, während er erst jetzt Pauls verwunderter Blick bemerkte. „Hm?“, fragte Finn und lächelte gelassen.
Der Fünfjährige lehnte sich aus seinem Kindersitz soweit es ihm möglich war zur Seite heraus, hielt seine Hand schützend vor seinen Mund und flüsterte zu seinem Spielkameraden herüber: „Ich dachte du machst dir jetzt in die Hose!“, kicherte er.
Finn flüsterte aufgeregt zurück und klang dabei wie ein Junge, der etwas verbotenes getan hatte und nun einem anderen Kind stolz davon erzählte: „Hab ich auch! Hab jetzt auch wieder Windeln!“
Paul staunte verwundert, lachte zugleich und vergaß dabei das Flüstern: „Du hast grade Pipi in ne Windel gemacht?“
Finn zuckte kaum merklich mit den Schultern und sagte leise: „Jip.“
„Finn hat Windeln an, Finn hat Windeln an!“, setzte der Fünfjährige noch einen drauf.
„Na und? Du auch!“, empörte sich der Angesprochene und gab das Flüstern nun ebenfalls auf.
„Na und? Du auch!“, antwortete Paul indem er ihn nachmachte. „Na und? Du auch!“, rief Finn und Pauli antwortete lauthals lachend: „Na und, du auch!“
„Mamaaaaaa, beeil dich!“, rief Paul ein paar Stunden später ungeduldig, während er aufgeregt auf der Stelle herumsprang. Er und Finn waren die letzten Meter zum Eingang der Sommerrodelbahn hochgerannt und mussten nun kurz auf ihre Mütter, die auf halbem Wege stehen geblieben waren, um sich die Aussicht anzusehen, warten. Von dem Hügel, auf welchem die Bergstation des stählernen Vergnügungsgerätes stand, hatte man wahrhaftig einen besonderen Ausblick über das gesamte Tal und konnte am im blauen Dunst des Horizontes beinahe die großen Städte im Rheindelta erkennen.
Finn und Paul hatten sich, besagte Aussicht unabsichtlich ignorierend, über den Holzzaun, welcher die Wartenden vor dem Eingang der Sommerrodelbahn von der eigentlichen Bahn trennte, gelehnt und beobachteten die Metallschlitten, die an ihnen vorbeisausten.
Pauls Feuerwehr-Tshirt war hochgerutscht sodass Finn den ausgefransten verräterisch leuchtenden grün-weißen Rand von Pauls Pampers sehen konnte. Von der Rückseite der Pampers grinste ein gezeichneter Koalabär, welcher seinen Lebensraum scheinbar in den überflutungsgefärdeten Gebieten auf der Windel des Fünfjährigen bezogen hatte, kicherte Finn gedanklich. Zumindest ließ Pauls dicker Windelpo darauf schließen. Als das Kindergartenkind auf dem Schotterparkplatz aus seinem Kindersitz aufgestanden war, hatten sich Finns Spekulationen, ob Paul sich wohl während der Autofahrt wohl ebenfalls in seine Windel gepullert hatte, erledigt. Nur hatte das bei Paul im Gegensatz zu seinem Malheur niemand mitbekommen. In den letzten drei Stunden war Pauls Windelbeule nun stetig gewachsen, ohne dass Finn auch nur einmal aufgefallen wäre, dass er grade am pinkeln gewesen wäre und wölbte nun die Jeans an Pauls Popo deutlich nach außen.
Als sich Finn hingegen vor einer Dreiviertelstunde am Affengehege über einen sehr ähnlichen Holzzaun wie den jetzigen gelehnt hatte und zum zweiten Mal in seinen bereits nassen Pullup gepinkelt hatte, blieb dies nicht lange unbemerkt. Pauli hatte sich provokant neben Finn gestellt und kichernd getönt: „Finn macht wieder Pipi in die Windel!“ Finn hatte erschrocken aufgehört zu pullern, sich besorgt umgeschaut und erst weitergemacht, als er sich vergewissert hatte, dass niemand etwas davon mitbekommen hatte. Paul verstand eben noch nicht, dass das Windelthema für Finn weitaus peinlicher war als für ihn. Aber auch zwischen Finns Beinen hatte sich der mittlerweile sichtbar aufgequollene und spürbar dauerfeuchte Pullup Raum verschafft. Hatte auch seine Mutter, die ihn auch hier im Wald bei jeder Gelegenheit, die sich bot, auf Toilette schickte, bemerkt. Einmal war Finn auch wie zu Hause schnell in dem Toilettenhäuschen verschwunden, hatte alibimäßig ein paar Momente am Waschbecken gewartet und war wieder nach draußen gelaufen, das andere Mal war er, ohne wirklich darüber nachzudenken, tatsächlich aufs Stile Örtchen gegangen und hatte mit der zwischen seinen Unterschenkeln herunterhängenden, pipigelben Hochziehwindel auf dem Klo gesessen. Ultra sinnlos, fand Finn, allerdings sorgte ihn der Gedanke, er würde sein Spiel mit den vorgetäuschten Toilettenbesuchen doch zu oft treiben. Bevor seine Mutter das herausbekam, war es wohl besser, wirklich auf das scheiß Klo zu gehen.
„Spatz, willst du nochmal pullern gehen, bevor wir die Bahn runterrutschen?“, war das erste, was Elisabeth fragte, als Antonia und sie zu den beiden Kindern aufgeschlossen hatten.
„Mamaaahaaaaaaaa“, schmollte der Zwölfjährige: „Ich muss immer noch nicht! Und außerdem war ich eben schon Zweimal!“
„Und wie oft hast du dir in die Hose…“, wollte Elisabeth genervt von Finns ewigen Toilettendiskussionen antworten, stockte aber, als Antonia ihr eine Hand auf die Schulter legte.
Elisabeth atmete hörbar aus, sah ihre beste Freundin nachdenklich an, schmunzelte, dachte wieder an den Inhalt ihres Gespräches während die den Hügel langsam hochgegangen waren und lächelte ihren Sohn an: „Na dann komm, Finni! Auf geht’s!“, sagte sie motiviert und legte einen Arm um ihren Sohn, der immer noch bockig die Arme verschränkt hatte und erst einmal einen Moment brauchte, um zu realisieren, was grade passiert war.
Autor: giaci9 (eingesandt via E-Mail)
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Hey,
An sich eine sehr gut geschriebene Geschichte. Sehr liebevoller Schreibstil. Vor allem finde ich den Aspekt, mit der neuen Freundschaft mit Yannik sehr gelungen.
Dennoch würde ich mir wünschen, das weniger die Windel und das Einnässen im Fokus stehen. Ich befürchte das die Story doch noch den normalen „Klischeeweg“ geht.
Das kannst du besser! Da bin ich mir sicher!
Viele Grüße ?
Hi! Danke für deine konstruktive Kritik! 😀
„Die Verwandlung“ und auch besonders beispielsweise dieses Kapitel sind sicherlich mehr eine Windelgeschichte, als es beispielsweise „Zweite Chance“ war. Am vierzehnten Tag von Finns Windelkindverwandlung kommt in von sechzig Absätzen 35 Mal das Wort „Windel, Pullup, Höschenwindel, Hochziehwindel, Pjyamahöschen oder Pampers“ vor – wenn also sagt, Windeln stehen bei dieser Geschichte im Fokus, dann stimmt das absolut!
Was den Klischeeweg angeht: Ich hoffe nicht, dass „Die Verwandlung“ zu einer Klischee-Windelstory wird – und ich glaube ich bin doch relativ erfolgreich dabei, genau das zu verhindern. 😀
In „Die Verwandlung“ ich glaube, soviel ist mittlerweile klar geworden, geht es darum, wie sich ein cooler Fast-Teenager, kurz bevor er endgültig kein Kind mehr ist, entscheidet, noch einmal zurück zu kehren zu den sorglosen Tagen seiner Kindheit, bevor es endgültig zu spät ist – eine Art umgekehrte Coming of Age Story. Nebenbei überwindet er noch die gesellschaftliche Barriere zu Yannik, dem ausgewiesenen Spielkind seiner Klasse – eine Freundschaft, die sich über alle Regeln des Schulhofes hinwegsetzt, bahnt sich an (Falls du dich bei diesem Satz an den Klappentext eines mittelmäßigen Adelsfamilienromanzen-Roman oder ARD-Vorabendserien wie „Verbotene Liebe“ erinnert fühlst – das ist beabsichtigt, hihi).
Die dritte Storyline, die im letzten Kapitel erst in Gang gekommen ist und auch hier wieder angeschnitten wurde, ist, dass sich im Laufe dieser Geschichte vielleicht nicht nur Finn verwandeln wird, sondern auch sein Vater – denn so wie Finn in diesem Sommer klar geworden ist, dass das Erfüllen von gesellschaftlichen Erwartungen alleine nicht glücklich macht, wird das vielleicht grade auch seinem Vater klar.
Von daher: „Die Verwandlung“ legt als Windelgeschichte viel Augenmerk darauf, was Finn so mit seiner neuen Unterwäsche erlebt und welche Faszination dem Tragen derselben anhaftet – was wir wohl alle von uns selbst kennen. Das ist der bestimmende Faden über alle Kapitel, aber sicherlich nicht der einzige Handlungsstrang und ich denke, als Mischung funktioniert das ganze glaube ich ganz gut, je nach Geschmack. 😀
Liebe Grüße
Giacomo
Vielleicht sind gerade die 35 – Mal „Windelsynonyme“ mir bisschen zu viel. ?
Für mich drückt sich klein sein, nicht mit Windeln und einnässen, etc. aus. Für mich bedeutet klein sein vielmehr Geborgenheit, Freude mal Quer zu denken, einfach Kind sein. Man kann auch Kind sein ohne den „Windelschnickschnack“.
Wenn ich mich in einen Protagonisten hineinversetzen würde, wäre ich Yannik.
Meine „Angst“ liegt darin begründet, das Finn Kind sein „nur“ mit Windeln (und bisschen Aussehen) Assoziiert. Mir fehlt etwas die Gefühlswelt außenrum. Die Gefühlswelt, die evtl. eben durch die „Windel“ getriggert wird, die aber viiiieeeelll mehr ist als nur das.
Aber da hat jeder einen anderen Geschmack.
Durch deine Antwort bekomme ich einen ganz anderen Blickwinkel, ein ganz anderen Gesamteindruck von der Story und hab das Gefühl das ich die Handlung gar nicht so intensiv / verstrickt wahr genommen habe, wie du sie beschreibst. Ich werd mir die Ganze Story denke ich Noch einmal ganz durchlesen und die Handlungsstränge bewusster verfolgen. Ich habe das Gefühl das man auch zwischen den Zeilen lesen kann und dann ein ganz anderen Einblick bekommt ??
Auf jeden Fall gilt bei der Story, das sie sehr gut geschrieben ist, eine sehr gute Storyline hat und du sie weiter schreiben musst! ?
Ich werde mich überraschen lassen und weiterhin jeden Tag nachschauen ob ein neuer Teil da ist ??
Schreib du deine Story, wie du sie geplant hast, denn ich glaube das du schon eine schönen Abgerundeten Handlungsstrang hast, der in sich stimmig ist und die richtige Mischung von allem hat.
Viele Grüße ??
Super geschrieben ? bitte bleib bei diesem Schreibstil!
Ich finde, gerade bei einer WINDELGeschichte ist es nicht schlecht, wenn man auch eben diese Gefühle und Gedanken zb beim Einnässen beschreibt.
Ich muss sagen, dass es mir echt gut gefällt, dass du nicht mit dem 0815 Quatsch anfängst von wegen du bist ein Baby weil du ins Bett machst und deshalb bekommst du einen Schnuller und Babyflaschen etc…
Maximal würde ich eben in deinem sehr gelungenen Schreibstil einen Schnuller einbauen. Er kleidet sich ja schon leicht kindlich, was auch wieder extrem gut verpackt ist und so manchen schnellen und unüberlegten Entscheidungen im echten Leben sehr nahe kommt.
Auch die Erkenntnis dass er nicht immer „cool“ sein muss und es viel mehr Spaß macht das zu tun was man möchte, finde ich toll!
Fünf Sterne von mir, und mach so weiter!
V.G. Tom
Jede Geschichte auf‘s neue ein Meisterwerk! Die Vorgänger und anderen Geschichten deinerseits waren auch grandios, aber diese ist wirklich das I Tüpfelchen.
Ich hoffe, dass der nächste Teil sehr schnell kommt ^^
Kleine Idee dafür: Vielleicht läuft Finni ja die Pull-Up aus und er muss eine von Paul kriegen 🙂
Mach weiter so Giaci!
Keine Sorge, Finn bekommen die von ihm heiß ersehnten Pampers schon bald … 😉
Wieder absolut großartig, ich schaue mittlerweile jeden Tag, ob es schon einen neuen Teil gibt! Weiter so, tolle Arbeit.
Hi Giaci,
vielen Dank für die sehr gute Fortsetzung der Geschichte.
Es ist für mich immer eine große Freude, wenn ich einen neuen Teil darf.
Lasse Dich in Deinen Ideen nicht beinflussen und schreibe das, was Du es für richtig hältst.
Ich freue mich auf den nächsten Teil.
Vielen lieben Dank für Dein Engagement.
Jürgen
Wieder ein schönes Kapitel. Gefällt mir.
Der Teil mit Vaters Gedanken, finde ich gut. Ob Finns Eltern jetzt einen zweiten Frühling erleben? Mit Wickelkind?
Bin gespannt, wann Finn richtige Windeln bekommt.
Vielen Dank für dein Lob! 😀
Das hat du sehr schön gesagt, „zweiter Frühling mit Wickelkind“! Wir sind alle sehr gespannt darauf, dass Finn endlich richtige Windeln bekommt, aber ich hab die Vermutung, dass das nicht mehr lange dauern dürfte … 😀
Ich hab aber leider doch den Eindruck das es schon sehr lange dauert. Bis Finn seine Windeln bekommt.
Sorry für meine Ungeduld. Hoffe du hast keine ernsten Probleme das es deswegen so lange dauert/nicht mehr weiter geht.
Hi!
Das dauert ziemlich lange, aber wenn Finn direkt am Anfang seine Pampers und alles hätte, gäbe es doch keine Entwicklungsperspektive in der Geschichte. Das wäre doch auch langweillig, oder? 😀
Ernsthafte Probleme hab ich nicht, keine Sorge. Nur beruflich bin ich momentan sehr eingespannt, deswegen komme ich aktuell seltener zum schreiben 😀
Gehts denn bald weiter?
Wäre schade wenn die Geschichte mittendrin zu ende wäre.
Hi,
Hat ein bisschen gedauert, aber ich hab das neue Kapitle grade fertig gestellt und eingesendet. Entschuldigt die lange Wartezeit, mein „Erwachsenenleben“ hält mich aktuell im positiven Sinne sehr auf trab 😀
Hallo giaci9,
Ich finde das deine Geschichten sehr Toll geschrieben sind.
Bitte mach weiter so 😀