Schicksalhafter Ferienbeginn (7)
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Kapitel 26: Realitätsverlust
Kathi war gerade dabei den letzten Klebestreifen ihrer Windel zu lösen und schaffte dies just in dem Moment als Sandra zur Türe herein gestürmt kam. Ihr Windel fiel mit einem lauten Watsch zu Boden und sie bedeckte ihren Schambereich mit ihrem Hände bevor sie Sandra anschrie: „Hey was soll das? Kannst du nicht klopfen?“ Sandra konnte den Blick von ihr abwenden und sagte nichts. „Hey Sandra das ist nicht lustig. Hör auf zu spannen. Raus mit dir“
„Halt warte.“ sagte sie „Lass mich hier bleiben. Ich muss mit dir reden. Jetzt.“ ihre Stimme hatte etwas bestimmerisches, das gefiel Kathi irgendwie.
„Meinetwegen, aber zu gucken brauchst du mir nicht. Du darfst dich gerne von mir wegdrehen und mir sagen was so wichtig ist.“ sagte sie ihr kalt.
Sandra seufzte. Sie hätte ihr lieber zugesehen so viel war klar, aber sie konnte froh sein, dass sie immerhin in dem Zimmer bleiben durfte und nicht achtkantig herausgeflogen war, mit der Stürmung war sie wohl zu weit gegangen.
„Was ist jetzt. Machst du die Türe zu und drehst dich mal weg?“ fragte Kathi mit Nachdruck.
Sandra schloss die Türe, griff kurzerhand nach dem Stuhl, der im Zimmer stand und setzte sich demonstrativ mit verschränkten Armen mit dem Rücken zu Kathi.
„Gut so.“ sagte Kathi. „Und jetzt nicht schauen, sonst fliegst du doch noch. Und jetzt sagst du mir erst mal warum du wie von einer Tarantel gestochen hier einfach rein stürmst.“
Sandra atmete ein mal tief durch. „Ok. Ok. Ich war gerade in Sarahs Zimmer.“ begann sie
„Ja weiß ich, da ist doch nicht besonderes dran.“ unterbrach sie Kathi während sie in ihrem Schrank herumwerkelte. Sandra hörte Rascheln und konnte nur mutmaßen, dass Kathi sich gerade eine neue Windel aus dem Schrank holte. „Ja, aber ich…ich habe mich geärgert…über dich und mich.“ setzte sie weiter an.
„Sandra warum ärgert dich das denn?“ fragte Kathi
„Ach darum geht es jetzt gerade eigentlich nicht. Aber wenn du es wissen willst. Ich finde dich süß, weißt du süß süß.“ sagte sie. Jetzt war es raus. Das hatte Sandra Kathi noch nicht gesagt.
Kathi seufzte. „Glaubst du, dass da irgendwas ist habe ich nicht bemerkt? Und wenn du ein kleines bisschen aufgepasst hättest, dann wüsstest du das ich dir gegenüber auch nicht abgeneigt bin.“ erklärte sie ihr. „Aber das erklärt immer noch nicht die plötzliche Stürmung meines Zimmers.“
Sandra atmete erleichtert auf, es war also nicht alles verloren. „In Ordnung. Also ich war drüben und habe mich geärgert. Vor lauter Ärger habe ich Sarah Wäschekorb um getreten. Der Inhalt hat sich im Raum verteilt. Ich habe mir natürlich gedacht, ok den musst du jetzt wieder aufheben, hast ihn immerhin auch dort hin befördert. Das habe ich dann auch gemacht.“ erklärte sie weiter.
Das Rascheln im Hintergrund hatte abgenommen und wurde von 4 kurzen Ratsch, rastsch, rastch, rastch abgelöst.
„Macht dich Sarah Unterwäsche etwa so wuschig, dass du hier so aufschlagen musst?“ fragte Kathi lachend. „Du kannst dich jetzt auch wieder umdrehen.“ ergänzte sie.
Sandra dreht sich um und sah Kathi, die nun wieder eine lilane Windel trug, eine Molicare wie sie feststellte, sie mochte diese Art von Windel nicht, sie mochte den Schnitt nicht und hatte das Gefühl, dass diese Windeln morgens immer extrem müffeln würden. Sie bemerkte auch, dass Kathi einen Body trug, einen bunten kindlichen Body. Kathi knöpfte diesen gerade zu. Ein Bild für die Götter dachte sich Sandra in diesem Moment.
„Wolltest du noch was zu meinem Wäschekommentar sagen Sandra?“ fragte Kathi während sie mit den Knöpfen kämpfte.
„Ja, der war Schwachsinn. Sie ist meine beste Freundin. Als ob ich mit ihr eine Beziehung anfangen wollte oder irgendwas von ihr wollte. Ihre Unterwäsche ist mir reichlich egal. Es geht mir hier gar nicht um Ihre Unterwäsche, sondern um eine Windel, die ich in Ihrem Wäschekorb gefunden habe.“ antwortete Sandra.
Kathi schluckte. Warum muss Sarah sich auch ein so dämliches Versteck aussuchen, warum konnte sie den Scheiß nicht einfach hier lagern. Das macht den ganzen Abend definitiv nicht einfacher, nur verzwickter.
„Und da bist du dir sicher?“ fragte Kathi.
„Also du kannst mir glauben, dass ich in der Lage bin eine Windel zu erkennen, wenn ich sie sehe, ich kann dir sogar sagen was es für eine war. Es war eine von den Abriss.“ sagte sie und deutete auf Sarahs Windelpackung in der Ecke. „Kann es sein, dass sie sich heimlich an deinen Windeln bedient? Und wenn dem so sein sollte, warum?“
Kathi hatte sich in zwischen wieder vollständig bekleidet und rollte gerade ihr benutzte Windel zusammen und ließ diese erst mal auf dem Bett liegen.
„Ähm…ganz ehrlich…ich habe keine Ahnung ob Sarah irgendeine meiner Windeln genommen hat, aber ich glaube kaum, dass sie einen Grund dafür hätte. Oder könntest du dir einen Grund vorstellen?“ fragte sie Sandra.
„Glaub ich ja auch nicht, aber das ist das was ich gesehen habe und du wirst die ja wohl kaum dahin getan haben. Vor allem versteckt zwischen Klamotten, das ergibt ja so was von keinen Sinn ich hoffe das ist dir klar.“ entgegnete sie ihr.
Kathi zuckte mit den Schulter. „Wie gesagt, keine Ahnung, ich bin da überfragt, da kann dir nur Sarah weiterhelfen. Ich würde sie aber nicht direkt überfallen, wenn wir runter kommen. Lass uns den Abend mal gemütlich einläuten, außerdem willst du doch auch noch was loswerden oder?“ fragte Kathi.
„Nur wenn es nicht anders geht.“ entgegnete sie.
„Das muss du selber wissen.“ erwiderte Kathi und kämpfte sich an Sandra vorbei zur Türe. „Aber eins weiß ich, ich schlage mich gleich definitiv nicht um die Pizza. Wir sollte langsam wieder runter, sonst wars das mit Essen.“ sagte sie während sie die Türe öffnete und aus dem Zimmer verschwand. Sandra blieb sitzend zurück. „Hey was ist jetzt mit dir, kommst du mit?“ hörte sie es noch aus dem Flur hallen bevor sie sich schlussendlich auf den Weg in die Küche begab.
Sarah wartete schon auf die Rückkehr der beiden, als sich endlich die Türe öffnete und Kathi und Sandra dicht gefolgt von einander die Küche betraten und sich wortlos an Ihre vorherigen Plätze begaben. Sarah schaute beide fragend an.
„Was war denn da oben los? Ich hab dich schreien gehört Kathi.“ sagte sie.
„Ach ich bin einfach aus Panik in ihr Zimmer gestürmt. Ich habe eine riesige Spinne bei dir im Zimmer gesehen Sarah, die hat mir einen Mordschreck eingejagt, da bin ich einfach nur noch schnell getürmt. Wenn die gleich noch da ist, überlege ich ob ich nicht bei Kathi schlafe.“ antwortete die ungefragte Sandra.
„Eine Spinne? Da gerätst du so in Panik, dass du dich zu Kathi flüchtest?“ sie fing an herzlich zu lachen. „Ich konnte Menschen, die Angst vor Spinnen haben noch nie verstehen. Die Dinger sind doch vollkommen harmlos.“
„Ich ekle mich auch vor den Dingern.“ gab Kathi zu Wort. „Können wir vielleicht von was anderem sprechen, sonst vergeht mir noch der Appetit.“ ergänzte sie.
„Normalerweise würde ich jetzt ja weiter reden, weil dann mehr für mich übrig bleiben würde, aber ich will mal nicht so sein. Dann will mal euer Kunstwerk aus dem Ofen holen. Jemand noch was zu trinken?“ fragte sie und ging zum inzwischen ausgeschalteten Backofen. Kathi uns Sandra nahmen beide noch einen Schluck aus ihrer Bierflasche. „Joa, wird Zeit für Nachschub.“ sagten beiden.
Sarah öffnete den Ofen und holte die goldbraun gebackene Pizza aus dem Offen und stellte sie auf die Küchenzeile. Sie suchte zwei Frühstücksbettchen, fand diese und legte sie auf die Mitte des Tisches. Auf den Brettchen positionierte sie schließlich die Pizza auf dem Backblech. Sie suchte noch Teller und den Pizzaschneider zurecht und gab beides an Kathi und Sandra, damit beide mit der Verteilung der Teller und dem Schneiden der Pizza beginnen konnten. Sie holte noch 3 weitere Bierflaschen aus dem Kühlschrank und setzte sich wieder auf ihren Platz und wartete darauf, dass die Pizza fertig geschnitten war. Keine zwei Minuten später war die Pizza in wunderbar handliche viereckige Stücke aufgeteilt und wurde von mehreren Mädchenhänden gierig vom Blech auf die Teller verteilt. Alle saßen gemütlich beisammen und plauderten über Belanglosigkeiten der letzten Tage, während die Pizzastücke mehr und mehr abnahmen.
Als alle Stücke in den Bäuchen der Mädchen waren, mussten sich alle erst mal kurz zurücklehnen. „Uff, das war aber mächtig.“ sagte Sarah gequält während sie sich eine ihrer Zigaretten anzündete. „Ihr beiden habt es mit dem Belag aber echt gut gemeint. Könnt ihr das hier gerade abräumen? Ich habe das Gefühl ich kann mich gerade keinen Meter bewegen.“ sagte sie Sandra und Kathi.
„Gib uns einen Moment, wir müssen uns auch kurz von dem mächtigen Belag erholen.“ antwortete Kathi.
Alle lehnten immer noch in Ihren Stühlen beziehungsweise auf der Bank, als Sarah langsam aufstand. Wenn ihr dazu in der Lage seid euch zu bewegen, dann räumt das kurz zur Seite. Ich würde sagen ich gehe einfach schon mal rüber aufs Sofa, vielleicht motiviert euch das ja schneller aufzustehen.“ Damit verließ sie die Küche Richtung Wohnzimmer und setzte sich dort auf das Sofa.
Sie lehnte sich gemütlich auf dem Sofa zurück und legte ihren Kopf auf die Rückenlehne des Sofas.
Sie hatte die Augen geschlossen und hörte aufmerksam ob sie aus der Küche hören konnte ob die beiden inzwischen angefangen hatten aufzuräumen. Sie öffnete die Augen um auf ihr Handy zu schauen. „Ach Mädels macht mal hinne.“ rief sie den beiden durch die geschlossene Türe zu. „Wir haben schon halb 9. Ich wollte noch was mit euch spielen oder einen Film schauen.“ Dann schloss sie wieder die Augen und wartete.
Sarah streckte sich und stöhnte. Das Sitzen hatte anscheinend gut getan. Ihr Magen fühlte sich nicht mehr so an als ob er gleich Platzen würde. Sie horchte ob sie irgendetwas hören konnte. Es schien zu regnen. Der Regen prasselte leise gegen das Fenster. Sie schaute auf ihr Handy, das zeigte ihr 20:40 an. „Haben die beiden es nach 10 Minuten immer noch nicht geschafft sich hier hin zu bewegen?“ Sarah wurde ein wenig ungeduldig. Sie wollten doch einen schönen Abend zu dritt haben. Sie sprang auf und riss die Küchentüre mit einem lauten „Hey, was macht ihr denn hier!“ auf.
Die Küche war in ein sanftes Licht getaucht. Am Tisch in der Küche saßen zwei Personen, aber nicht etwa Kathi und Sandra, nein es waren ihre Mutter und ihr Vater. Beide waren anscheinend gerade in eine Diskussion vertieft, die Sarah nun gestört hatte.
„Was ist denn in dich gefahren Sarah? Was soll das? Hast du diese Woche nicht schon genug Ärger gemacht?“ fragte ihr Vater.
Sarah schaute abwechselnd zu ihrer Mutter dann zu ihrem Vater und hoffte auf eine schlüssige Antwort was los wäre.
„Sarah?“ fragte ihre Mutter. „Dein Vater hat dich etwas gefragt.“ setzte sie mit Nachdruck hinterher.
„Ich…ich…ich bin wohl eingeschlafen und hatte einen seltsamen Traum. Ich dachte Kathi und Sandra wären hier.“ erklärte sie.
„Wer soll Sandra sein?“ fragte ihre Mutter verwundert.
„Mama! Meine beste Freundin Sandra, jetzt stell dich nicht unwissend.“ entgegnete Sarah ihrer Mutter.
„Ach Sarah. Das tut mir jetzt echt weh dir das zu sagen, aber du hast keine Freunde und Kathi hat auch besseres zu tun als mit dir etwas zu unternehmen.“ sagte ihr Mutter mit mitleidvoller Stimme.
Sarah stand immer noch angewurzelt in der Küche und ließ die Worte ihrer Mutter wirken. Sie ordnete ihre Gedanken.
„Ganz ruhig. Ruhig atmen.“ sagte sie zu sich selbst. „Das ist schon wieder so ein beschissener verkorkster Traum, warum falle ich denn immer wieder auf den Scheiß von dem Gör rein. Ich sollte mich echt mal hauen oder so, vielleicht höre ich dann mit dem Scheiß auf. Sie stand weiterhin ruhig in der Küche und hörte noch die Stimmen von ihren Eltern, aber achtete nicht weiter auf sie. Sie konzentrierte sich wie sie es sich auf einen anderen Blickwinkel. Sie glaubte einen gefunden zu haben und öffnete die Augen.
Sie stand immer noch in der Küche und sah in die verwirrten Gesichter ihrer Eltern. „Ähm…“ setzte sie an. „Ich glaube ich fühle mich nicht so gut, ich gehe lieber in mein Zimmer und lege mich schlafen.“ sagte sie und ging an ihren Eltern vorbei in den Flur zur ersten Etage. Sie war ein paar Schritte gegangen als sie hinter sich Schritte hörte. Sie drehte sich um und sah ihre Mutter die ihr folgte. Sie dachte sich nichts dabei und ging in Zimmer. Sie wollte gerade die Türe schließen, als ihre Mutter die Türe mit ihrer Hand offen hielt.
„Ist noch was?“ fragte Sarah verwundert.
Ihre Mutter schaute sie immer noch verwirrt an. „Ist alles gut bei dir? Bist du diese Woche irgendwo mit dem Kopf angestoßen? Wir haben das Gefühl, dass du nicht ganz normal bist. Wir machen uns Sorgen um dich.“ erklärte sie ihrer Tochter.
„Scheiß Traumscheiße.“ sagte sie innerlich zu sich. „Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich meinen ich wäre in der Realität.“ Sollte sie mitspielen? Was war der Sinn dieser sprichwörtlich wahnsinnigen Träume. Was wollten sie ihr sagen und warum schaffte sie es nicht sich wieder mit ihrem jüngeren Ich zu treffen. Das kleine Biest hatte ihr anscheinend nicht alles verraten und war anscheinend in der Lage sie in dieser Traumwelt festzusetzen. Aber was warum hatten sie sich in den vergangenen Träumen überhaupt getroffen. Was bezweckte das Biest, nein was bezweckte sie selbst mit diesen Begegnungen und warum wollte sich die jüngere Sarah jetzt nicht mit ihr treffen.
„Sarah?“ fragte ihre Mutter besorgt.
Sarahs Gedanken rissen ab. „Ja, ich war gerade in Gedanken vertieft. Warum warst du noch mal hier?“ fragte sie ihre Mutter.
„Weil wir uns Sorgen machen. Du wirkst so als ob du dauerhaft neben dir stehen würdest. Was ist los? Ist die Schule zu anstrengend? Bedrückt sich sonst irgendetwas? Weißt du wir sind kurz davor dich in eine Therapie zu schicken.“ sagte ihre Mutter eindringlich.
„Ach Mama was soll den der Scheiß. Als ob ich so was nötig hätte. Und die Schule zu schwer? Ich glaube nicht.“ sagte Sarah trotzig.
„Sarah Trotz bringt dich hier nicht weiter. Du darfst nächstes Jahr in die 10. Klasse, noch einmal. Und die Tatsache, dass du jetzt auch tagsüber einnässt, macht auf uns den Eindruck, dass du tiefgreifende Probleme haben könntest, die wir alleine nicht lösen können.“ erklärte ihre Mutter.
„Ich verstehe immer noch nicht was der Schwachsinn mit dem einnässen soll!“ schrie sie ihre Mutter an. „Das hier ist nichts anderes als ein verdammter Traum. Ein verdammt beschissener Traum und ich werde jetzt aufwachen!“ Sie setzte sich auf ihr Bett und bewegte sich nicht mir und schloss die Augen. Sie versuchte alles um sich herum auszublenden. Ihre geträumte Mutter schien sie gerade ebenfalls anzuschreien, was ihr einfiele, sich so im Ton zu vergreifen und wie sie auf die Ideen käme, dass das hier ein Traum wäre. Sie sollte aufhören in ihrer Traumwelt zu leben und endlich in der Realität ankommen. Sarah reagierte nicht. Sie blendete alles aus. Plötzlich wurde sie geschüttelt.
„Ich rede mit dir.“ fuhr sie ihr Mutter an. „Ignoranz hilft dir nicht weiter ich hoffe, dass ist dir klar.“ ergänzte sie. Sarahs Konzentration war wieder dahin. Ihr Traum wollte sie nicht gehen lassen. Zumindest noch nicht. Sollte sie nun weiter gegenhalten oder einfach mitspielen? Sie könnte ja einen auf verzweifelte Tochter vorspielen, würde ja eigentlich passen.
„Ich…ich…“ fing sie an „Es ist einfach alles gerade zu viel. Ich bin überfordert mit allem.“ brach es aus ihr heraus. Sie schaffte es sogar einige gekünstelte Tränen aus ihren Augen laufen zu lassen. „Das Leben ist einfach scheiße.“ ergänzte sie schluchzend.
„Hey.“ sagte ihre Mutter sanft. „Warum musst du denn erst so ausrasten. Das ist doch nicht schlimm, dass du mit allem überfordert bist. Das kann ich mir in deiner Situation sehr gut vorstellen.“ Sie kniete sich vor ihre Tochter auf den Boden und nahm sie in den Arm. Die Umarmung fühlte sich so real an, dass Sarah langsam daran dachte, dass sie vielleicht wirklich die ganze Zeit nur ihre Erlebnisse als Traumschülerin träumen würde. Sie wusste nicht was sie denken sollte. Sie löste sich langsam aus der Umarmung ihrer Mutter.
„Ich will jetzt schlafen. Ich fühle mich erschöpft.“ sagte Sarah und hoffte ihre Mutter würde sie nun alleine lassen.
„Ihre Mutter schaute sie kurz an. „In Ordnung Schatz, aber wir müssen dich noch wickeln.“ erklärte sie ihr sanft.
Sarahs Gedanken sprangen wild umher. „Was soll das jetzt schon wieder? Meint die das jetzt ernst? Wenn das so weitergeht, dann glaube ich echt, dass ich den Verstand verliere.“ schwirrte ihr im Kopf herum.
Ihre Mutter war inzwischen aufgestanden und zu Sarahs Schrank gegangen. Sie öffnete Sarahs Kleiderschrank. Sarah traute ihren Augen nicht was sie zu Gesicht bekam. Ein Viertel des Schranks war tatsächlich mit Windeln gefüllt. Es waren Abri Forms, wie sie gleich erkannte. Ihre Mutter griff sich eine der Windeln und griff noch ein Kleidungsstück aus dem Fach darum, das Sarah nicht identifizieren konnte. Sie legte beides an Seite und schloss den Schrank und ging wieder vor ihrer Tochter auf die Knie.
„So willst du dich nicht ausziehen?“ fragte sie.
„Ähm…das ist mir ein bisschen peinlich.“ antwortete sie ihrer Mutter.
„Auf einmal? Ich wickel dich doch schon seit Jahren jeden Abend. Da hast du nie Anstalten gemacht, dass dir das peinlich sein könnte.“ schilderte ihre Mutter verwundert.
„Öhm…heute ist es mir aber peinlich.“ sagte Sarah. Es war ihr tatsächlich peinlich, also der richtigen echten Sarah, der Musterschülerin, von der sie immer noch glaubte, dass sie die einzige und wahre Sarah war. Oder war sie doch diese Sarah hier? Sie musste sich irgendetwas kluges einfallen lassen um aus der Situation herauszukommen. Sie hatte keine Lust sich jetzt von ihrer Mutter wickeln zu lassen ob Traum oder Realität, das war ihr gerade mehr als zu viel. „Ähm…“ setzte sie erneut an. „Ähm ich hab doch schon ganz oft zugesehen wie doch das machst Mama. Ich will das einfach mal selbst versuchen, darf ich?“ fragte sie freundlich und hoffe damit den richtigen Nerv getroffen zu haben.
Ihre Mutter überlegte kurz. „Ja in Ordnung, aber ich warte draußen und kontrolliere nochmal alles bevor du dich ins Bett legst.“
Die Lösung ihrer Mutter oder der Illusion ihrer Mutter stank ihr zwar auch, aber immer hin war das besser als nichts. Da sie augenscheinlich gerade keine andere Wahl hatte als mitzuspielen oder mit sich spielen zu lassen, war ihr die erste Variante noch die liebste. Sarah nickte „In Ordnung. Aber keine Sorge ich kriege das schon hin.“ sagte sie grinsend.
Ihre Mutter schaute sie etwas verunsichert an. „Bist du dir sicher?“ fragte sie.
„Ja sicher. Kannst draußen warten ich hole dich dann rein wenn ich fertig bin.“ sagte Sarah und schob ihre Mutter Richtung Türe.
„Ist ja schon gut Sarah. Du hast genau 10 Minuten. Wenn du in 10 Minuten nicht raus kommst gehe ich davon aus, dass du e nicht schaffst und ich komme rein.“ sagte ihre Mutter beim Verlassen des Zimmers. Sarah schluckte nervös und nickte stumm zur Bestätigung.
Sarah überlegte kurz ob sie sich noch einmal aufs Aufwachen oder ihren Traum konzentrieren sollte, entschied sich aber schlussendlich dagegen. Vermutlich würden die 10 Minuten dann nur schneller ablaufen und sie müsste sich von ihrer Mutter wickeln lassen. Ihre Träume oder sie selbst schienen sie zu strafen wenn sie in eine andere Richtung steuerte als beabsichtigt. Sie betrachtete die Windel die ihre Mutter aus dem Schrank geholte hatte. Sie sah genauso aus wie sie die Windeln in Erinnerung hatte, nichts war anders, die Folie war glatt und angenehm, das Polster war dick und weich. Sie schob die Windel beiseite um einen Blick auf das Kleidungsstück zu werfen. Es war ein schlichter weißer Body, so wie der den sie von Kathi bekommen hatte, sofern das nicht ihr Traum war und sie von ihrem eigenen Body geträumt hatte. Die Gedanken über mögliche Träume oder Realitäten schmerzten in ihrem Kopf. Sie dachte kurz an die Zeit und schnappte sich die Windel. Denken konnte sie später noch. Sie entkleidete sich schnell, faltete die Windel auseinander und platzierte sie wie gewohnt auf ihrem Bett. Sie legte sich auf die Windel, richtete die Windel aus und begann die Klebestreifen einen nach dem anderen zu verkleben. Nach dem letzten atmete sie kurz erleichtert auf, da sie es anscheinend innerhalb der vorgegebenen Zeit geschafft hatte. Sie schnappte sich noch schnell den Body und zog diesen über ihren Kopf. Dies hatte gerade ihren letzten Arm durch die Öffnung gesteckt, als ihre Zimmertüre aufging und ihre Mutter eintrat. Sarah erschreckte sich. Sie merkte auf ein mal eine Veränderung zwischen ihren Beinen, es wurde warm, sie machte sich gerade wieder in die Hose. Ihre Mutter sah sie mitfühlend an. Sarah war zum Heulen zu Mute. Sie hatte sich gerade vor ihrer Mutter in die Hose gemacht, sie wäre am liebsten im Erdboden versunken. Ihre Mutter kam langsam näher und betrachtete was ihre Tochter angestellt hatte. Sie griff in ihren Schritt und hob die Windel leicht an. „Alles gut Sarah, die hält die Nacht bestimmt noch.“ sagte sie mit ruhiger Stimme. Sarahs Kopf glich dem einer Tomate. Warum musste ihr das passieren. Warum konnte sie nicht einfach wie jeder normale Mensch normale Träume haben. Was jetzt auch immer jetzt der Traum war.
„Ich denke du kannst den Body zuknöpfen. Das scheint alles gut zu halten.“ sagte ihre Mutter plötzlich. Sarah hatte komplett ausgeblendet, dass sie gerade noch begutachtet wurde.
„Danke.“ sagte Sarah und begann mit den Knöpfen zu kämpfen. Ihre Mutter gab ihr einen Kuss auf die Stirn und verließ ihr Zimmer mit ein „Gute Nacht.“
Sarah kämpfte noch mit dem letzten Knopf und schaffte es schlussendlich diesen zu schließen. Die Windel drückte sich gegen ihren Schritt und sie spürte die Nässe der Windel. Sie schaute in ihren Spiegel. Sie sah aus wie immer, nur eben mit Windel und Body. Sie musterte ihr Spiegelbild. Es wirkte seltsam verschwommen und unklar. Sie ging einen Schritt näher zum Spiegel. Das Bild wurde nicht klarer, es verschwamm immer mehr. Sie berührte mit ihrer Hand den Spiegel. Die Oberfläche des Spiegels war kalt wie Eis. Sie zog ihre Hand zurück. Im Spiegel zeigte sich nun nicht sie selbst. Sondern die bläulich schimmernde jüngere Version von ihr. Sie grinste fies aus dem Spiegel und bewegte sich dann lachend auf Sarah zu.
„Ich hab dich voll dran gekriegt.“ sagte ihr Ebenbild.
Die ältere Sarah ballte vor Wut über ihr jüngeres Ich de Hände zu Fäusten und knirschte mit den Zähen. „Du verdammtes kleines Biest. Das zahle ich dir heim.“ entgegnete sie angewidert.
„Ach wirklich und wie willst du das machen? Ich bin du schon vergessen. Du wirst mich nicht so einfach los. Glaubst du deine Aktion in der Schule heute würde daran etwas ändern? Ich komme immer wieder. Glaub nicht, dass du mich los wirst. Ich verfolge dich in deinen Träumen und raube dir notfalls den Schlaf irgendwann gibst du schon auf.“
Das kleine Mädchen hatte sich inzwischen auf dem Bett niedergelassen und rauchte wieder ein Zigarette.
„Glaube mir ich werde dich los. Ich bin nicht wie du und so wollte ich nie sein, dass ist mir inzwischen klar geworden. Ich bin die, die hier das sagen hat verstanden.“ schmetterte die ältere der Jüngeren entgegen.
„Tztztztz. Ich glaube du hast vergessen warum ich existiere oder?“ fragte die Jüngere. „Na los sag es mir. Komm schon.“ forderte sie die ältere Sarah auf.
Die ältere Sarah stand wie eine Salzsäule vor ihr und kämpfte mit den Tränen. „Na komm schon.“ kam es wieder von der jüngeren Sarah. „Oh kommen unserem Baby gleich die Tränen.“ setzte sie hinterher.
Sarah löste sich aus ihrer Verspannung und stürmte mit geballter Faust auf ihr Ebenbild zu.
Autor: Timo (eingesandt via E-Mail)
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Hi Timo,
super hinbekommen!
Mit Abstand der beste Teil!
Wenn auch etwas zu kurz.
Das Sarah und Kathi einander zugetan sind, hat sich im letzten Teil schon gezeigt, als Kathi Sarah die Träne aus dem Gesicht gewischt hat! Ist aber eine tolle Vortsetzung geworden! Nur die Traumsequenzen von Sandra find ich manchmal etwas verwirrend. Freue mich aber dennoch auf den nächsten Teil!
Schöne Geschichte wann kommt patt 8 freure mich schon darauf