Der Filmstar (2)
Windelgeschichten.org präsentiert: Der Filmstar (2)
„Hey!“, begrüßte mich eins der beiden Mädchen, die im Nebenzimmer auf mich gewartet hatten. „Da ist ja unser Filmstar! Mein Name ist Vanessa und das ist meine Zwillingsschwester Finja!“
Wie aufs Kommando nickte Finja, die in einer Ecke stand und eine Zigarette rauchte und schob ein knappes „Was geht?“ hinterher.
Vanessa und Finja waren nicht viel älter als ich, aber ihre überdurchschnittliche Größe wirkte ab dem ersten Moment etwas einschüchternd. Vanessa hatte rot gefärbte Haare, ihre Zwillingsschwester trug sie schwarz. ‚Hoffentlich färben die mir meine Haare nicht auch so grässlich‘, dachte ich still.
„Wir beide sind hier, um dich für den Dreh hübsch zu machen“, lächelte mich Vanessa an, bevor sie sich etwas ernster an mich richtete: „Ich hoffe, du bist nicht ängstlich…“
„Nein“, log ich. „Warum sollte ich denn Angst haben?“
„Nun, wir hatten vor dir ursprünglich einen anderen Schauspieler für diesen Spot eingeplant…“
„Der war vielleicht heiß“, warf Finja ein und inhalierte den Zigarettenrauch.
„War? W-was ist denn aus ihm geworden?“, fragte ich ängstlich und rechnete schon mit dem Schlimmsten.
„Er ist dann leider abgehauen“, klärte mich Vanessa auf. „Hoffentlich passiert uns das mit dir nicht auch noch!“
„Wie abgehauen?“ Die beiden Mädchen schwiegen.
Wieder bekam ich etwas Bammel… „Jetzt sagt schooon! Warum ist er abgehauen?“, fragte ich panisch.
„Ach, das waren ganz normale künstlerische Differenzen. Kommt leider immer wieder vor in der Branche. War halt kein Profi der Kerl. Schade eigentlich, sah ja ganz süß aus…“, weihte mich Vanessa ein.
„Ist eben ’n harter Job“, ergänzte Finja kühl, während sie sich eine weitere Zigarette anzündete.
„W-w-war da nicht ein Rauchen verboten-Schild neben dem Türrahmen?“, stammelte ich ängstlich.
„Willst du Stress, Kleiner?“ Finja baute sich bedrohlich vor mir auf.
Ich entschied mich dies als rhetorische Frage anzusehen und nicht darauf zu antworten. Eingeschüchtert zog ich meinen Kopf ein und wartete ab, was die Schwestern mit mir vorhatten.
„So, dreh mal bitte den Kopf zu mir, Tobi!“, rief Vanessa. Gespannt wollte ich sie anblicken, als ich feststellte, dass mir nur eine Augenbinde umgestülpt wurde.
„Hey! Was soll das?“, rief ich verdutzt, während Vanessa und Finja vor sich hin kicherten.
„Tschuldigung“, rief Vanessa hörbar amüsiert. „Aber sonst würden wir riskieren, dass du was ins Auge bekommst! Manches aus dem Make-Up-Koffer ist gefährlich für die Augen…“, belog sie mich ohne zu zögern.
Nun spürte ich, wie mich eine der beiden festhielt. Da mir der Sehsinn geraubt wurde, nahm ich nun alle anderen Sinne noch stärker war:
Ich wurde wieder losgelassen. Puuuh!
Jedoch nur, da man mich jetzt mit einem Seil an den Stuhl gefesselt hatte. Och menno…
Mir wurde die Hose ausgezogen, sodass ich jetzt völlig entblößt vor den beiden stand. Zum Glück verkniffen sie sich jegliche Kommentare. Auf einmal schob mir Vanessa etwas merkwürdig weiches zwischen die Beine. Ich vernahm ein lautes Knistern, als würde jemand eine alte Schellackplatte auflegen. Das Knistern kam aber ganz eindeutig von unten. Bestand möglicherweise ein Zusammenhang mit dem mysteriösen weichen Objekt?
Mein detektivischer Spürsinn war geweckt. Unterdessen vergaß ich fast in welch schier auswegloser Situation ich mich befand.
Als es mir wieder einfiel kreisten meine Gedanken darum, was man mit einer Person anstellen konnte, die nichts mehr sah und die man gefesselt hatte.
Nach intensiver Bemühung meiner Gehirnhälften konnte ich mein Schicksal auf drei Varianten einschränken:
A) Entführung
B) Massage
C) Kastration
Es bereitete mir einen riesigen Spaß ewig darüber nachzudenken, welche der drei Möglichkeiten am wahrscheinlichsten wäre. Und Rankings zu erstellen. Nach Aufwand, Häufigkeit und persönlichen Präferenzen…
Das merkwürdig-weiche und etwas dicke Ding wurde jetzt richtig positioniert und mir offenbar angelegt. Anschließend wurde mir das schöne blau-gelb-grün karierte Hemd, dass ich heute extra angezogen hatte, um einen stattlichen und attraktiven Eindruck zu machen, vom Leib gerissen und durch eine Art T-Shirt ersetzt, in das ich förmlich reingeschlüpft wurde.
Schließlich wurde ich losgemacht und anschließend von Vanessa an die Hand genommen. Dass es Vanessa sein musste, bemerkte ich an dem Mangel von Raucharoma. Ich lief deutlich unsicherer und wackliger als noch zuvor. War es wegen der Augenbinde? Oder wegen dem komischen weichen Objekt zwischen meinen Beinen?
Vanessa ging mit mir an der Hand ins große Studio zurück. Ich musste im Gesicht wohl so rot wie eine Tomate sein, als ich so hineingeführt wurde. Und dann hatte ich auch noch den Regisseur höchstpersönlich vor der Nase!
Er sprach gleich mit den Schwestern: „Na? Wie hat sich unser Filmstar denn geschlagen?“
„Och, er ist ziemlich ruhig geblieben. Anfangs dachte ich, wir müssten zu den Hilfsmitteln greifen, aber er war sooo brav, ich glaube er hat sich eine Belohnung verdient!“
„Jaja, die kriegt er dann später. Jetzt nehmen wir ihm erst einmal die Augenbinde wieder ab, er soll ja etwas sehen können“, schmunzelte Fabian Fuchsberger. In meiner Vorstellung leckte er sich lüsternd die Zunge…
Auf sein Kommando entfernte Finja mir die Augenbinde. Ich musste erst einmal die Augen zusammenkneifen, so grell wurde ich von einem der gerade aufgestellten Scheinwerfer geblendet.
Als sich meine Augen wieder an das Kunstlicht gewöhnt hatten, sah ich an mir runter.
Und erschrak!
Ich steckte in einem wahrhaft hässlichen grellgrünen Oberteil. Was war das denn für ein komisches Kleidungsstück? Sah aus wie ein Unterhemd mit integrierter Unterhose…
Darauf war ein Logo abgedruckt: ‚Thickies‘
„W-was habt ihr mir d-da angezogen?“, stammelte ich schockiert. Ich erspähte die Knöpfe mit denen der Body verschlossen war und verlor keine Sekunde. Das Teil musste ab!
Doch als ich beide Knöpfe geöffnet hatte und der Teil des Stoffes, der zwischen meinen Beinen festgemacht war, zurückschnellte, wäre ich am liebsten durch eine Falltür verschwunden…
Was nun zum Vorschein kam, nahm mir den Atem. Wären meine Beine in diesem Moment nicht wie festgewachsen gewesen, hätte ich augenblicklich Reißaus genommen…
Autor: kigaki (eingesandt via E-Mail)
Diese Geschichte darf nicht kopiert werden.
Suche
Weitere Teile dieser Geschichte
Archiv
Neueste Beiträge
Neueste Kommentare
- Michael Two bei Zwischen gestern und Morgen (21)
- Michael Two bei Florians Schatten (4)
- Joerg Zach bei Niko (4)
- Phil bei Florians Schatten (4)
- Jojo bei Florians Schatten (4)
- Oliver bei Zwischen gestern und Morgen (21)
- Ralf Müller bei Zwischen gestern und Morgen (21)
- Ralf Müller bei Florians Schatten (4)