Felix und Paul
Windelgeschichten.org präsentiert: Felix & Paul
Die folgende Geschichte wirkt auf viele Leser verwirrend und ist nicht für den average diaper story consumer geeignet. Viel Vergnügen, sofern es überhaupt Vergnügen machen kann, das zu lesen…
Felix & Paul
Buch 1: Das magische Zauberschwert
Kapitel 1: Rasenverunreinigung
Es war ein wunderschöner Sommertag. Die Sonne schien auf die saftig-grüne Wiese. Die Vögel zwitscherten, und das leise Rascheln der Blätter des alten Apfelbaumes fügte sich perfekt ins Ambiente ein.
„Du kriegst mich niiee!“, rief Paul seinem Verfolger zu und setzte seine Flucht über die Wiese im schnellsten ihm möglichen Tempo fort.
„Nö, stimmt nich! Ich bin der schnellste Hase im ganzen Universum!“, schrie Felix von hinten und gab sich größte Mühe seinen Bruder einzuholen. Mist! Paul war einfach zu schnell für ihn! Etwas beleidigt hoppelte er seinem Bruder hinterher, gab sich aber bald geschlagen und verlangsamte sein Tempo. „Ich hab kaine Lust mehr, Paulchen! Können wir ‘ne Pause machn?“
Paul hoppelte überrascht zurück zu seinem kleinen Bruder. „Jätz schon? Wir spieln‘ doch noch gar nich‘ so lange…“
„Mir tun abba schon die Pfoten weh!“, quengelte Felix.
Paul grinste. „Und das soll ich dir glauben? Du willst doch bloß nicht gegen mich verlieren, Kleiner!“, stichelte er gegen seinen Bruder.
„Hey, ich kann noch nicht so schnell hoppeln wie du! Wie soll ich dich da denn jemals einholen?“, verteidigte sich Felix beleidigt.
„Das ist doch das witzige daran!“, kicherte Paul. „Na gut, ich hab‘ Erbarmen mit dir. Machen wir eine Pause… Aber danach spielen wir Verstecken! Das sollte man in deinem Alter doch schon hinbekommen, oder?“
Felix ging darauf nicht ein und hoppelte stattdessen vergnügt zu einem kleinen quadratischen Heuballen, auf dem er sich niederließ. „Hast du uns was zu essen mitgenommen?“, wollte Felix wissen, während er ungeduldig mit den Beinen strampelte.
„Na klar! Oder glaubst du, ich vergesse unseren Vormittagssnack?“ Paul hopste zu dem kleinen Beutel, den er mitgeschleppt hatte und legte ihn auf den Heuballen. Dann setzte er sich neben Felix und präsentierte ihm die darin transportierte Auswahl leckerer Möhren.
„Kuhl, Möhren!“, rief Felix schwer begeistert.
Irritiert musterte Paul seinen Bruder. „Kleiner, wir essen doch sonst auch Möhren“, lachte er.
Felix errötete. „Ähm, schon… Aber noch nie auf ‘nem Heuballen!“
Jeder griff sich eine Möhre und genüsslich knabberten die beiden daran, während sie über die verschiedensten Themen sinnierten.
Paul erzählte Felix seit Wochen alles vom Hasenball – einer Tanzveranstaltung für alle Hasen, die das dritte Jahr an der Hasenschule bestanden hatten. Der Ball war in der Hasenwelt von hoher Bedeutung. So sagten zumindest alle, dass man erst am Tag des Balls vom Kleinhasen zum ‚richtigen Hasen‘ werden würde.
Die großen Hasen erzählten Paul schon lange, wie cool der Ball war und in seiner Klasse waren alle im Tanzfieber und konnten den Tanzkurs kaum erwarten.
Felix hörte seinem Bruder geduldig zu, aber ganz verstand er nicht, was an einem Tanzball so toll sein sollte. Schließlich ging er noch in den Hasengarten – wenngleich seine Einschulung auch bald bevorstand.
Am Ende der öffentlichen Grünfläche, also kurz vor dem angrenzenden Waldstück, stand ein künstliches Gebüsch. Daneben stand ein Hinweisschild, das einen gezeichneten weißen Hasen mit überkreuzten Beinen auf blauem Untergrund zeigte.
Die beiden Brüder hatten mittlerweile genug von den Karotten gegessen und Paul stand kurz auf, um sich dort zu erleichtern. Danach setzte er sich wieder zu Felix und die beiden genossen die Stille.
Die wärmenden Sonnenstrahlen kitzelten Felix’ Stupsnase, doch das fusselige Fell der beiden flauschigen Feldhasen wurde von einer sanften Brise gekühlt. Von Zeit zu Zeit fuhr ein Windzug durch die Wiese, der alle Grashalme einen kurzen Moment lang zittern ließ.
Beinahe wäre Paul eingenickt, doch irgendwann zwang ihn Felix’ unbändiger Tatendrang, sich wieder zu erheben. Felix, der jetzt wieder über neue Kräfte verfügte, konnte es kaum erwarten weiter mit seinem Bruder zu spielen. Die beiden spielten: ‚Verstecken‘, ein anspruchsvolles Spiel, bei dem hoher Einfallsreichtum und eine gute Auffassungsgabe verlangt war. Beide waren absolute Profis darin.
Die Sonne stand jetzt fast in der Mitte des hellblauen, wolkenlosen Himmels. Felix, der sich gerade die Augen zugehalten hatte, um bis 5 zu zählen, hatte seinen Bruder schnell hinter der alten Eiche erspäht. Freudig hüpfte er hinter die Eiche und überraschte Paul durch eine Knuddelattacke.
Nun war Paul wieder dran zu zählen. Er zählte meistens etwas langsamer, damit Felix, der nun mal deutlich jünger als er war, mehr Zeit hatte ein gutes Versteck zu finden. Felix hatte mit seinen Augen einen riesigen Heuballen fixiert, hinter dem man ihn sicher nicht schnell entdecken würde. Auf einmal, Felix war schon ein Stück weit gehoppelt, zuckte er zusammen. Er spürte einen unbändigen Druck etwas unter seinem Bauch. Gerade so schaffte er es noch hinter den Heuballen, bevor Paul loshoppelte, um zu suchen.
Doch leider hatte Paul noch bemerkt, in welche Richtung sein kleiner Bruder gehopst war. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis Paul ihn aufgespürt hatte. Als er gefunden wurde, war der merkwürdige Druck, der Felix gerade noch am Hopsen gehindert hatte, schon wieder verflogen. Felix freute sich, Paul zu sehen und grinste ihn frech an.
„Tolles Versteck“, lobte Paul. „Warst bloß n bisschen zu langsam, ich hab‘ dich noch vorbeihuschen sehen.“
Felix wurde wieder rot und knuffelte sich erschöpft an Paul.
„Komm, du bist dran mit Zählen!“, versuchte Paul seinen kleinen Bruder abzuwimmeln.
Felix hüpfte also etwas mittiger in die Wiese und hielt sich die Vorderpfoten vor die Augen. Dann zählte er: „Eins.“
Au! Wieder durchfuhr Felix ein stechender Schmerz im Unterleib. Kläglich brachte er noch ein leises „Zwei“ raus, bevor er nur noch stumm dastand.
Was war denn nur los? Felix begann zu zittern und fröstelte. Zugleich wurde seine Stirn richtig heiß. Zwar konnte Felix es selbst nicht beschreiben, doch es war ein Gefühl als würde in seinem Inneren eine Abrissbirne versuchen eine dicke Mauer zu durchbrechen.
Paul, der seinem Bruder an der Stimme anhörte, dass etwas nicht in Ordnung sein musste, gab die Verstecksuche auf und sah mit besorgtem Blick auf Felix, der sekundenlang wie angewachsen dastand und keinen Mucks von sich gab. Felix wusste nicht wie ihm geschah, als die Mauer nach einer gefühlten Ewigkeit unter Schmerzen einriss. Er nahm wahr, wie der Wind erneut sein zitterndes Fell streifte, als der Schmerz endlich verflog. Immer noch wie versteinert, drang jetzt das leise Plätschern an seine langen Ohren. Nass! Er wurde nass!
Aber Paul hatte doch gesagt, es würde erst morgen regnen?
Der kleine Hase löste sich langsam aus seiner Starre und richtete den Blick auf den Boden. Nun sah er selbst, was ihm passierte. Er hatte die Kontrolle über seine Blase verloren und pinkelte sich selbst und die Wiese an.
Unaufhaltbar, wie das Pipi, dass seine Beine runtertropfte und sein Fell beschmutzte, lösten sich nun auch die ersten Tränen und rannen über Felix‘ Wangen.
Paul rannte zu einem nah liegenden Baum und holte ein paar große Blätter, um seinen Bruder damit abzutrocknen. Als er bei Felix ankam, stand dieser immer noch jämmerlich da und das Schluchzen war zu einem richtigen Heulen geworden. Schnell trocknete Paul Felix‘ Fell notdürftig mit den Blättern. Dann konnte er nicht anders, als den kleinen Hasen unverzüglich zu knuddeln und tröstend zu streicheln. „Kleiner, es ist nicht schlimm!“, wiederholte er immer wieder, während Felix die Kontrolle über seine Tränen immer noch nicht zurückerlangt hatte. Als sie endlich versiegten, sah Felix dem großen Hasen, der ihn schon sein ganzes Leben begleitete, dankend in die Augen und blieb vorerst in seinen Armen. Wie ein großer Haufen Elend stand er nun mit zittrigen Knien ein Stück neben der Stelle seines Unfalls.
„Felix? Tut dir was weh?“, wollte Paul wissen. Felix konnte es in diesem Moment selbst nicht genau sagen. Der Schmerz seiner drückenden Blase war weg. Was blieb war der Kummer, den er bereitet hatte. Felix schämte sich sehr für das, was ihm passiert war und hätte sich am liebsten im Gras verbuddelt, wenn Paul ihn nicht festgehalten hätte.
„Pass auf, Felix… Das passiert jedem Mal, oke? Mir ist das auch schon oft passiert“, setzte Paul seine Tröstungsoffensive fort. Aufmunternd lächelte er Felix an. „Lass dir davon deine gute Laune nicht verderben!“
Wie gern Felix das so gemacht hätte… Er lächelte zurück und fühlte die Geborgenheit, die er immer spürte, wenn er so umarmt wurde. Meistens war es sein Bruder, der das tat…
Es kehrte wieder Ruhe ein. Ein paar Fliegen wollten Felix ärgern, Paul schirmte ihn aber von ihnen ab. Beide lauschten den Vogelkonzerten und Felix fühlte sich wieder ganz normal.
Alles kam Paul ganz friedlich vor. Doch dann bemerkte er, wie sich den beiden ein Schatten näherte. Und bald hoppelte dessen Besitzer schnellen Fußes auf sie zu. Paul und Felix lösten sich aus ihrer Umarmung, dennoch blieb Paul ganz eng bei seinem Bruder, um ihn zu beschützen. Der Schatten gehörte nämlich Herr Grober. Er war allseits gefürchtet, gleichermaßen von Kindern wie von vielen Erwachsenen. Er arbeitete als Wiesenwart und hatte auch diesen Platz stets im Visier. Zudem war er sehr streng und verstand keinen Spaß, was er auch heute wieder unmittelbar zeigte, indem er die Junghasen mit einem bestimmten, furchteinflößenden Blick ansah.
„Soo, wen haben wir denn da? Die Gebrüder Wiesenbach! Paul, wir sind uns ja schon mehrfach untergekommen. Doch dein kleiner Bruder hat bislang noch keinen Ärger gemacht…“
Bedrohlich trat Herr Grober noch einen Schritt näher und betrachtete Felix‘ Unglück.
„Aha, da haben wir also eine astreine Rasenverschmutzung. Wie es aussieht mit einer sehr klebrigen und gelben Flüssigkeit…“, sagte er verächtlich.
Felix sah traurig auf den Boden. „D-das war ein U-unfall…“, stammelte er leise. Viel Energie für seine Verteidigung hatte er aber nicht.
Paul nahm seinen kleinen Bruder sofort in Schutz: „Also, Herr Grober, ich finde jetzt gehen sie ein bisschen zu weit! Sie wollen doch meinen kleinen Bruder nicht ernsthaft dafür bestrafen? Er ist noch jung, da kann man es doch verstehen, dass so etwas mal passieren kann…“
„Das ist Ungehorsam!“, antwortete Herr Grober in lautem Tonfall. „Ganz egal ob dein Bruder das jetzt absichtlich gemacht hat oder nicht. Ich weiß doch wie sowas anfängt… Heute der Rasen und morgen lässt er vielleicht Luft aus Fahrradreifen oder wirft mit Nägeln nach Passanten! Was ich da schon alles erlebt habe…“ Er zog nun ein kleines Klemmbrett aus der Tasche und schrieb etwas auf ein Blatt Papier. Wie Paul erspähen konnte war es eine Tabelle. „So, für diesen ‚Unfall‘ gibt es für dich 20 Strafpunkte, Felix! Und du Paul bekommst auch zehn wegen verletzter Aufsichtspflicht! Mit euren Eltern werde ich reden… Wenn das nochmal vorkommt, wird das nämlich härtere Konsequenzen haben. Verstanden? Dann zischt jetzt ab, bevor ich euch Beine mache!”
Paul nickte stellvertretend für beide. Danach ging Herr Grober glücklicherweise weiter. Bei Felix, der während dem Gespräch relativ tapfer geblieben war, rollten nun wieder die Tränen. Die beiden Jungs entschlossen sich, nach dem unschönen Zusammentreffen mit Herrn Grober nach Hause zu gehen. Ihnen war die Lust auf Spielen sowieso vergangen. Paul legte den Arm um Felix und zusammen hoppelten sie über das kleine an der Wiese angrenzende Waldstück zur Hauptstraße und nahmen den Siebener Bus zum kleinen orangenfarbenen Haus der Familie Wiesenbach.
‚Endlich wieder in Sicherheit‘, dachte Felix.
Paul schellte und die Hasenmutter öffnete die Tür. Sie trug eine Schürze und war offensichtlich gerade mitten in den Vorbereitungen des Mittagessens.
„Ihr seid ja schon früh dran“, sagte sie überrascht. „Naja, geht euch mal waschen, das Essen braucht noch eine halbe Stunde.“
Die Mutter ging wieder in die Küche, Felix nahm Pauls Hand und die beiden gingen zusammen die Treppe nach oben.
Man konnte Felix ansehen, dass er etwas Bammel hatte. Fragend sah er Paul in die Augen. „Glaubst du Mami und Papi werden böse sein?“
Paul wuschelte durch Felix‘ Fell. „Hey, Großer… Mach dir mal keinen Kopf. So schlimm wird es schon nicht werden“, sagte er ohne groß über den Wahrheitsgehalt seiner Aussage nachzudenken. Es klappte, denn Felix beruhigte sich und lächelte unbekümmert wie immer.
Durch ein Fenster gelangten die unverändert warmen Sonnenstrahlen auch in den oberen Flur. Das Bad war gleich rechts neben der Treppe. Paul half seinem Bruder beim Waschen und stellte sich danach selbst noch unter die Dusche.
Währenddessen kam Felix‘ und Pauls Vater nach Hause. Er arbeitete als Architekt. Das Haus, dass die Familie Wiesenbach bewohnte, hatte er vor fast zehn Jahren selbstständig konstruiert.
Ohne dass die beiden Brüder etwas davon bemerkten, nahm Herr Wiesenbach den Hörer des klingelnden Telefons ab und hörte sich die Beschwerden von Herr Grober an. Aufgebracht ging er danach zu seiner Frau in die Küche und berichtete ihr von den Vorfällen.
Eine Viertelstunde lang berieten sich die Eltern.
Dann war der Möhrenauflauf fertig…
„Kinder! Das Essen ist fertig! Wascht euch die Hände und kommt runter!“, sagte Frau Wiesenbach. Es lag ein etwas bestimmender Ton in ihrer Stimme, fand Paul – oder kam ihm das nur so vor?
Felix hoppelte glücklich runter – er hatte bereits gerochen, was es Leckeres gab.
Beim Essen herrschte in der Familie Wiesenbach meist eine freundliche Atmosphäre. Jeder erzählte von seinem Tag, man machte Scherze und Pläne für den Abend.
Aber irgendwie wirkte heute alles etwas unecht. Fand zumindest Paul, der zusammen mit Felix seinen Eltern gegenübersaß. Felix erzählte vom lustigen Versteck-Spiel. Seinen Unfall ließ er dabei natürlich aus. Die Eltern bemühten sich um möglichst fröhliche Gesichter und hörten Felix scheinbar interessiert zu.
Nachdem alle aufgegessen hatten und die Gläser mit Möhrensaft geleert waren, gab es wieder eine Anweisung der Hasenmutter: „So, ihr Beiden räumt jetzt bitte den Tisch ab. Paul, du machst bitte deine Hausaufgaben! Immerhin ist morgen Montag. Und für dich, Felix, ist es jetzt Zeit für den Mittagsschlaf. Also geh bitte hoch in dein Zimmer, wenn ihr fertig seid!“
Felix gefiel gar nicht, was er gehört hatte. Mittagsschlaf? Och männo… Er hatte gehofft, seine Mittagsschlaf-Phase wäre endlich vorbei. Die letzten Wochen hatte Mama doch auch nicht darauf bestanden?
Widerwillig räumten die beiden den Tisch und taten wie ihnen geheißen war. Während Felix etwas lustlos die Treppe nach oben schlurfte, holte Paul seine Schultasche und setzte sich an den Küchentisch. Er schlug ein blaues Heft auf, auf welches er mit seiner krakeligen Schrift Mathematik geschrieben hatte und las:
„Wenn sich vier Hasen eine Karottentorte teilen und jeder Hase drei Stücke bekommen soll, wie viele Zwölftel bekommt dann jeder Hase?“
Die Aufgaben waren nach einer halben Stunde erledigt und er klappte das Heft zufrieden zu. Alle anderen Hausarbeiten hatte er zum Glück schon gestern fertiggestellt. Und da seine Eltern nicht in Sicht waren, blieb er einfach still sitzen.
Ihm gingen viele Gedanken durch den Kopf… an Bruchrechnungen, an quadratische Heuballen, an den furchteinflößenden Blick von Herrn Grober, an die bedrückte Stimmung beim Mittagessen, an seinen Bruder und an die Frage, warum Felix zum Mittagsschlaf geschickt wurde…
Um sich davon abzulenken, dachte er an ein anderes Problem, dass ihn plagte, von dem noch niemand wusste außer ihm selbst.
Er hatte keine Tanzpartnerin!
Jeden Tag hörte er seine Mitschüler darüber reden, welche Hasendamen sie sich für den Tanzkurs angelächelt hatten
– und jeden Tag kam er sich bescheuerter vor, dass es ihm als einzigem Jungen im ganzen Jahrgang noch nicht gelungen war, jemanden zu finden…
Er wusste überhaupt nicht, wie er ein Mädchen ansprechen sollte und malte sich schon Horrorszenarien aus, in denen er beim Ball vollkommen allein in der Ecke rumstand, während alle anderen an diesem wichtigsten Tag im Leben eines Junghasen Spaß hatten.
Dutzendfach hatten ihm seine Eltern die Geschichte erzählt, wie sie sich damals, beim Hasenball kennengelernt hatten. Musste er jetzt die Partnerin für’s Leben finden, oder was sollte ihm die Geschichte sagen?
Verwirrt von der verrückten Hasenwelt legte er seinen Kopf auf den Tisch und nickte kurze Zeit später unruhig ein…
Die unbequeme Ledercouch und seine davon ausgehenden Rückenschmerzen weckten ihn einen Vierteltag später auf. Verschwommen sah er die bedrohliche Digitaluhr in der Ecke.
18:31
Man hatte ihn auf die Couch gelegt, stellte er fest…
Zumindest meinte er, auf dem Küchentisch eingeschlafen zu sein…
Eine Zeit lang beobachtete er nur, wie sich die Sekundenanzahl auf der Anzeige immer weiter erhöhte. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59.
Zack!
Jetzt war auch die Minutenanzahl hochgegangen.
18:32
‚Unheimlich‘, dachte sich Paul heimlich. Dass er sich tatsächlich vor Digitalanzeigen fürchtete, wenn sonst keiner da war, wollte er lieber für sich behalten…
Da fiel sein Blick auf etwas weißes, dass auf dem durchsichtigen Couchtisch lag.
Ha! Ein Zettel!
Müde setzte er sich auf und gab sich ein paar Sekunden Zeit, um sein Gleichgewicht wieder zu finden. Dann nahm er den Zettel und las die Notiz, die unverkennbar Mama geschrieben haben musste:
„Lieber Paul,
Papa und ich kommen um 20 Uhr wieder.
Bitte sorge dafür, dass dein Bruder weiterhin auf seinem Zimmer bleibt
und pass aufs Haus auf!
Viele Grüße,
Mama“
‚Mmh… Wie informativ‘, dachte Paul. Was seine Eltern wohl gerade machten?
So wie er sie kannte einen sehr verspäteten Einkauf. Wahrscheinlich fehlte mal wieder Butter oder Milch. Aber warum waren sie beide weg?
‚Egal‘, dachte er. ‚Ich schau mal was Felix macht‘
Seine Hasenpfoten wanderten die Marmortreppe zum oberen Stockwerk, wo die Schlafzimmer lagen, hinauf. Paul presste sein Ohr an das Kinderzimmer von Felix. Er hörte leises, gleichmäßiges Atmen.
Nachdem er kurz nachgedacht hatte, versuchte er die Tür möglichst geräuscharm zu öffnen. Leider quietsche sie ohrenbetäubend. Aber das war nicht wichtig, Felix hätte er schließlich sowieso aufwecken müssen.
Da lag er in seinem Kinderbett. Müde blinzelte er, allerdings hatte er Paul noch nicht bemerkt.
Der stand noch in der Tür und stellte fest, dass das Zimmer seines Bruders genauso unaufgeräumt aussah wie immer. So wie es seine Eltern garantiert nicht haben wollten. Er schmunzelte.
Dann sah er wieder aufs Bett. Was war das in Felix‘ Gesicht?
Paul stockte der Atem. Hatte er Tomaten auf den Augen? Wenn ja, warum sahen die so nach Blutspur aus?
Paul ging sofort auf Felix zu und betrachtete dessen Gesicht. Hatte er es also richtig gesehen.
Blut!
Scheiße…
Paul musste sich gehörig anstrengen, vom Anblick der Blutspur nicht in Ohnmacht zu fallen.
Was war hier passiert?
„Paul?“, fragte Felix müde und wälzte sich umher. „Daf ich ein Fläschchen habm?“
Die Blicke der beiden Brüder trafen sich…
Autor: kigaki (eingesandt via E-Mail)
Diese Geschichte darf nicht kopiert werden.
Toll geschrieben, das muß ich gestehen, passt aber definitiv nicht in die The rein.
du musst mir noch erklären was The sein soll, dann kann ich dir darauf antworten…
😉
Sorry, Tastatur hat ihr Eigenleben.
Gemeint war Thematik.
Man kann sich nicht richtig in das Geschehen hinein versetzen, da es Tiere statt Menschen sind.
Der Schreibstil ist zwar nicht schlecht, aber irgendwie fehlt mir der Reiz weiterzulesen.
tja… doof.
mir fehlt nicht der Reiz weiterzuschreiben
Dann tue es doch einfach, aber erwarte nicht, dass es Leute gibt, die diesen Mist lesen!
die gibts, ob du glaubst oder nicht… und die kenn ich auch persönlich 😉