Jona (3)
Windelgeschichten.org präsentiert: Jona (3) – Teil 2
Kapitel 3: Der erste Schultag
Ich schreckte nach oben. Ich lag in meinem Bett. Klatschnass geschwitzt. Was war das? Ich schaute zur Türe. Sie war normal und unauffällig. Alles schien normal und unauffällig. Ich erhob mich etwas schwerfällig aus dem Bett. Erst jetzt merkte ich, dass meine Beine zitterten. Ich ging unsicher zur Türe und öffnete sie. Kein Feuer, kein Rauch, keine Natalie. War das ein Traum? Natalie in Flammen? Warum quälte mein Verstand mich jetzt im Schlaf. Ich konnte mich nicht daran erinnern was ich geträumt hatte, seitdem das mit meinen Eltern passiert war. Irgendwie war ich darüber sehr froh gewesen. Jetzt das, das war das letzte was ich wollte. Würden meine Träume mich jetzt langsam in den Wahnsinn treiben?
Ich schaute den Flur hinunter. Chris kam gerade aus dem Wohnzimmer und sah genau in meine Richtung.
„Jona? Ich dachte du wolltest schlafen?“ fragte er mich mit müder Stimme. Er war vermutlich wieder vorm Fernseher eingeschlafen und auf dem Weg ins Bett.
„Ähm…ja…klar…bin gerade nochmal wach geworden.“ versuchte ich mich raus zu reden. Ich hoffte Chris wĂĽrde nicht nach bohren warum ich nochmal wach geworden wäre und wĂĽrde einfach in sein Zimmer verschwinden, aber den Gefallen tat er mir nicht. Er kam zu mir und betrachtete mich ausgiebig wie irgendein AusstellungsstĂĽck im Museum.
„Ähm Jona?“ fragte er mich plötzlich unsicher.
„Ja was ist denn?“ entgegnete ich ihm und konnte mir nicht erklären was er von mir wollte.
„Ich glaube du solltest dir eine neue Hose anziehen und dein Bett neu beziehen.“ antwortete er mir. Ich wusste immer noch nicht was er mir sagen wollte und schaute verwirrt auf meine Unterhose. Jetzt erst bemerkte ich den großen Fleck auf ihr. Oh Gott das war echt einer diesen Momente in denen man am liebsten im Erdboden versunken wäre. Ich berührte sie ungläubig mit der Hand. Klatschnass. Ich eilte zu meinem Bett und zog die Bettdecke weg. Auch hier ein gefühlt riesiger Fleck war auf der Matratze zu sehen. Chris hatte inzwischen auch mein Zimmer betreten und sah nun auch, dass das passiert war was er sich schon gedacht hatte.
„Hey. Das passiert mal. Du hast bestimmt einfach nur schlecht geschlafen. Mach dir deswegen keinen Kopf.“ sagte Chris und nahm mich in den Arm. Eigentlich war ich in letzter Zeit kein Freund von Berührungen, aber diese ließ ich jetzt aufgrund des Schocks doch zu. Irgendwo tat sie verdammt gut. Nach einer langen Umarmung holte mir Chris neues Bettzeug und half mir beim Beziehen des Betts und beim Trockenlegen der nassen Stellen. Nachdem wir damit fertig waren, setzte bei mir wieder die Müdigkeit ein. Ich legte mich wieder ins Bett und Chris wünschte mir eine gute Nacht und verließ mein Zimmer. Ich schlief schnell ein und wachte am Samstagmorgen in einem, zum Glück, trocknen Bett auf.
Den Samstag und Sonntag verbrachte ich in meinem Zimmer. Chris versuchte zwar mich dort rauszuholen, aber seine Versuche waren nicht von Erfolg gesegnet. Die Pizza hatte ich inzwischen komplett gegessen. Der letzte Ferientag war zu Ende. Heute sollte es also los gehen. Was sollte das großartig bringen? Ich hatte die neue Schule einmal kurz gesehen. Sah wie die typische heruntergekommene staatliche Schule aus. Chris war einen Tag nach meinem Einzug mit mir zur Schule gegangen um mich anzumelden. Bis auf den Rektor und ein paar Lehrer waren keine Menschen in der Schule gewesen. Der übliche Ferienendbetrieb. Planungen, Stundenpläne, Kurszuteilungen standen dort wohl eher an der Tagesordnung als irgendwelche spontanen Anmeldungen. Der Schreibtisch des Rektors hätte meiner sein können. Dort sammelten sich allerhand Papiere und Akten, eine gefühlt dicke als die andere. Ich vermutete irgendwelche Problemschüler oder so, deren Werdegang er sich zu Gemüte führte. Wie ich in dem Gespräch erfahren habe, hatte er seinen Dienst an der Schule erst kurz vor den Ferien angetreten und war immer noch dabei sich einzuarbeiten. Das er das bis zum Ende der Ferien auch nur ansatzweise schaffen würde bezweifelte ich stark. Ich hätte an seiner Stelle schon längst das Handtuch geworfen, aber wen wundert das auch. Ich kämpfte mich jeden Tag irgendwie mehr schlecht als recht weiter durch. Mal schauen wie lange das noch funktionieren würde. Ich hatte auch früher mal schlechte Tage, auch vor allem. Natalie hatte es immer geschafft mir irgendwie ein Lächeln abzuringen. Sie hatte einfach diese Art mich zum Lachen zu bringen und alles Negative in irgendetwas Positives umzukehren. Dafür liebte ich sie, immer noch, nach allem. Bei ihr selbst hatte diese Fähigkeit nicht gewirkt, leider.
Noch immer in meinen Gedanken bei Natalie stand ich vor dem Spiegel im Bad. Der Typ im Spiegel sah furchtbar aus. Gut er fühlte sich auch so. Mein Gesicht war fahl, so als ob ich mehr einer Leiche glich als einem Lebendigen. Passte eigentlich gut, denn innerlich fühlte ich mich so wie ich aussah. Tot, ganz kurz und knapp. Meine schwarzen Haare hingen über der einen Hälfte meines Gesichts. Ein Haarschnitt hätte bestimmt nicht geschadet, aber irgendwie passten die unordentlichen schwarzen Haare, die mir im Gesicht hängen zu meiner Stimmung. Das hatte etwas von Goth oder Emo, auch wenn ich mit diesen Modeerscheinungen rein gar nichts anfangen konnte. Irgendwelche Kids die meinten schwarz tragen zu müssen und dergleichen. Pah, die würden sich noch umsehen, wenn das Leben irgendwann mal vor der Türe steht und mit einem nicht wirklich freundlichen Fick dich hallo sagt. Bei mir war es keine Mode, es war nichts anderes als mein nach außen gekehrtes Inneres, schwarz und leer. Ich richtete meine Haare, putzte meine Zähne und ging in die Küche. Chris wartete schon auf mich und stellte mir gerade eine Tasse mit Kaffee auf den Tisch. Schwarz wie meine Seele so trank ich ihn am liebsten. Ich setzte mich und griff nach der Tasse und trank vorsichtig einen Schluck.
„Und aufgeregt?“ fragte Chris. Ich zuckte nur mit den Schultern. Ihm hätte klar sein müssen, dass ich nicht wirklich begeistert sein würde. Ich war in Gedanken immer noch in meinem Traum. Natalie umhüllt von Flammen. Schweigend egal was ich ihr an den Kopf warf. Ich hätte mir gewünscht meine Gedanken hätten mir irgendeine vernünftige Antwort geliefert. Das warum oder eine Entschuldigung. Aber sie schweig, schwieg so wie über alles was sie belastet hatte. Ich hatte bis heute noch nicht alle Zusammenhänge verstanden, aber wollte ich das überhaupt? Ich hätte es doch eigentlich merken müssen. Ich machte mir Vorwürfe, ich hätte es merken müssen verdammt, ich hätte sie aufhalten müssen, aber ich konnte nicht, wegen meinen Eltern.
Chris setzte sich zu mir an den Tisch. In seinem Anzug sah er verdammt seriös aus. Kein Vergleich zu ihm vor zehn Jahren. Ich würde fast sagen er hatte vor zehn Jahren mehr Ähnlichkeit mit mir vor alle dem wie ich mit ihm überhaupt gemein hatte. Er hatte irgendwie den Absprung geschafft, raus aus dem Sumpf. Glaubte er nur weil er es damals geschafft hatte, konnte er davon ausgehen, dass ich es auch einfach so aus meinem Loch schaffen würde? Wohl kaum das Loch war unendlich tief und ich fiel weiter nach unten, immer mehr, jeden Tag ein bisschen.Wann würde ich den Boden erreichen? Gab es überhaupt einen Boden?
„Ach komm das wird bestimmt super.“ versuchte Chris mich aufzuheitern. Ein schlechter Versuch, hätte ihm klar sein sollen. Ich trank einen weiteren Schluck meines Kaffees. Ohne den wäre ich heute bestimmt überhaupt nicht zu gebrauchen.
„Keine Ahnung. Abwarten.“ entgegnete ich ihm knapp und widmete meine Aufmerksamkeit wieder meinem Kaffee.
„Du denkst dran, dass du heute Mittag wieder einen Termin bei Dr. Berger hast?“ fragte mich Chris. Achja da war was fiel es mir wieder ein. Der zweite Termin beim Seelenklempner. Das konnte ja was geben. Wieder dieses Frage-Antwort-Spiel, da hatte ich mal überhaupt keine Lust drauf. Chris bestand darauf. Wenn ich nicht gehen würde, würde Dr. Berger ihn bestimmt informieren. Auf noch mehr dicke Luft hatte ich noch weniger Lust als auf den Seelenklempner, er war also sozusagen das kleinere der beiden Übel.
„Joa ich weiß.“ antwortete ich Chris beiläufig, trank meinen letzten Schluck Kaffee, schnappte mir meine Schultasche und machte mich auf den Weg zur Schule. Auf dem Weg kam mir wieder mein Traum in den Sinn. Natalie, Feuer, Schmerz, meine täglichen Begleiter. Ich wäre fast an der Schule vorbei gegangen so sehr war ich in meine Gedanken vertieft. Der Rektor hatte erwähnt, dass es am ersten Tag eine Einführungsveranstaltung in den ersten Stunden geben würde. Alle möglichen Informationen für diejenigen, die sich durch die Mittelstufe gequält hatten und sich jetzt mehr oder weniger auf ihr Abitur vorbereiten durften. Damals, also beim ersten mal als ich die Jahrgangsstufe 11 angefangen hatte, war ich mit Natalie auch bei so einer Einführungsveranstaltung. Es ging ziemlich locker zu, wir waren froh die Mittelstufe hinter uns gelassen zu haben. Ich hatte damals sogar richtigen Elan entwickelt, tja lange hatte er nicht gehalten. Jeglicher Elan und Antrieb war verschwunden. Am Ende hatte ich in der Schule nichts mehr geregelt bekommen, war auch nicht verwunderlich, wenn ich mal da war, dann allerhöchstens körperlich, in Gedanken war ich natürlich ganz wo anders. Chris hoffte, dass sich das auch wieder geben würde. Etwas Ordnung im Leben würde das schon richten, daran zweifelte ich gewaltig.
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Ich streifte über den Schulhof auf dem sich viele Schüler tummelten. Es war laut. Definitiv zu laut. Am liebsten wäre ich umgedreht und hätte mir die Schule gespart, aber noch hatte Chris das Sagen, noch und er hatte definitiv nicht nur diese mitfühlende nette Seite an sich, die ich in letzter Zeit zu spüren bekam. Da war noch diese resolute unnachgiebige Seite, ein Betonschädel, an dem man sich manchmal echt die Zähne ausbeißen konnte. Diese Seite war es, die mich zum Seelenklempner und in die Schule beförderte. Irgendwie erinnerte er mich in diesen Momenten an unseren Vater, der hatte genauso einen Dickschädel. Ich hatte ihn anscheinend auch von ihm geerbt, aber aktuell war ich einfach zu erschöpft, zu ausgezehrt um überhaupt großartig meinen Willen durchzusetzen. Ich ließ einfach alles passieren, ließ mich treiben, bis ich endlich den Wasserfall herunterstürzen würde und alles vorbei wäre.
Ich betrat die Schule. Hier war es ruhiger. Ein paar Schüler standen an der Seite und unterhielten sich. Ich nehme mal an die Gespräche handelten von den Ferienerlebnissen. Ich ließ sie stehen und lehnte mich etwas entfernt vom Eingang der Aula, die sich direkt gegenüber des Haupteingangs befand gegen eine Wand und schloss die Augen und versuchte nichts weiter mitzubekommen.
„Also dich habe ich hier noch nicht gesehen.“ sprach mich jemand von der Seite an. Na toll dachte ich und öffnete die Augen. Ein braunhaariger Junge mit grünen Augen lehnte neben mir und schaute mich an.
„Hmmm.“ antwortete ich ihm und hoffte er würde mich nun in Ruhe lassen, wenn ich nicht wirklich gesprächig reagieren würde.
„Wohl gerade neu hier hin gezogen. Ich bin Robert, nenn mich einfach Rob. Bin auch erst letztes Jahr hergezogen.“ stellte er sich vor. Innerlich stöhnte ich. Immer diese aufdringlichen Menschen um mich herum, die sich immer meinten vorstellen zu müssen und dann anfingen ihre Lebensgeschichte zu erzählen.
„Schön Rob.“ entgegnete ich ihm sarkastisch und hoffte, dass er mich jetzt in Ruhe lassen würde.
„Und du bist?“ fragte Rob mich weiter. Der Typ nervte mich irgendwie jetzt schon, der stellte eine Frage nach der anderen, bestimmt war der mit Dr. Berger verwandt. Er wartete anscheinend immer noch auf eine Antwort.
„Ich bin Jonathan, nenn mich einfach Jona.“ stellte ich mich vor.
„Klingt cool.“ entgegnete Rob und grinste. Ich schaute in Richtung des Haupteingangs. Dieser wurde gerade geöffnet. Ein blondes Mädchen, betrat das Foyer. Alle anderen Schüler verstummten plötzlich und schienen ihre Aufmerksamkeit ganz auf sie zu richten. Ich wusste nicht was an ihr so besonders sein sollte, dass ihr so viel Aufmerksamkeit zuteil wurde. Sie trug den linken Arm in Gips. Anscheinend hatte sie sich in den Ferien verletzt, ganz toll, deswegen musste man ihr jetzt Tribut zollen oder wie.
„Na gefällt sie dir?“ fragte mich Rob neugierig von der Seite. Was für eine bescheuerte Frage. Mich interessierte nur eine, aber woher sollte er es auch wissen.
„Wer? Die Blonde mit der eckigen Brille, die gerade reingekommen ist?“ entgegnete ich ihm.
„Jo genau die meine ich.“ sagte er.
„Gefallen? Kein Plan. Warum gaffen sie denn hier alle so an als ob sie einen Geist gesehen hätten?“ fragte ich verwundert. Das interessierte mich schon. Also nicht, dass dieses blonde Mädchen hässlich wie die Nacht gewesen wäre, nein sie war sogar recht ansehnlich, aber dafür interessierte ich mich seit Natalie nicht mehr.
„Naja Geist trifft es eigentlich ganz gut. Sarah ist vor den Ferien von einem Bus angefahren wurden und hat drei Wochen im Koma gelegen.“ erklärte mir Rob.
„Ach komm erzähl keinen Scheiß. Die hat doch bestimmt nicht drei Wochen im Koma gelegen.“ entgegnete ich ihm. Ich hatte Erzählungen über Komapatienten gehört. Die sprangen in der Regel nicht nach ein paar Wochen wieder topfit durch die Welt. Aber bei Sarah schien das seltsamerweise anders zu sein. Ich hatte mir Sarah bisher nur flüchtig angesehen, warum hätte ich sie mir auch genauer ansehen sollen. Jetzt mit der Info von Rob wirkte sie doch interessant. Sie trug ein lilafarbenes Kleid und offene schwarze Schuhe. Die blonde Haare waren mir bereits aufgefallen, sie waren zu einem einfachen Zopf zusammengebunden. Natalie hatte ihre Haare immer offen getragen, auch ihre Haare waren blond gewesen, aber vermutlich hätte ihr jede Haarfarbe gestanden. Im Unterschied zu Natalie hatte Sarah eine Brille. Auf einmal hatte ich das Gefühl, dass tausende Messer in mein Herz stechen würden. Es war nur ein kurzer Moment, aber dieser kurze Moment reichte aus um mich komplett aus der Fassung zu bringen. Diese Augen, diese blauen Augen. Es war eins zu eins der selber Ausdruck in ihnen zu erkennen. Ich hatte nicht mehr gedacht diese Art von Blick noch einmal zu sehen. Ich musste mich wegdrehen. Jetzt war ich gerade mehr als froh, dass Rob sich schon wieder zu Wort meldete.
„Du siehst aus als ob du einen Geist gesehen hast.“ sagte er.
„Ach nur eine böse Erinnerung. Lass uns da nicht drüber sprechen.“ wiegelte ich ab.
„Naja ist auch egal. Wir müssen jetzt sowieso in die Aula. Wenn du willst, kannste dich mit mir weit nach hinten setzen, macht das Rauskommen nachher einfacher.“ erklärte Rob. Naja wirklich Lust auf Gesellschaft hatte ich nicht. Solange Rob nicht ständig irgendwas fragen oder sagen würde, würde ich ihn schon ertragen.
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Die Einführungsveranstaltung war zäh wie Kaugummi. Alle möglichen dämlichen Fragen wie was ablaufen würde und so weiter. Selbst mir entging nicht, dass sogar Rob genervt von der Veranstaltung war und das nicht weniger als ich. Immer wieder suchte ich Sarah, möglichst unauffällig versteht sich, auf irgendwelche doofen Sprüche hatte ich keinen Nerv. Ich fand sie recht schnell, weit vorne. Sie hatte den Kopf zur Seite gelehnt und unterhielt sich mit einem anderen Mädchen mit braunen Haaren. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass ich sie vorher gesehen hatte. Es war keine der Schülerinnen, die im Foyer gestanden hatten.
„Sag mal Rob.“ flüsterte ich zu Rob.
„Hmmm.“ antwortete er mir.
„Wer ist eigentlich das Mädchen mit den braunen Haaren, mit dem sich Sarah unterhält?“ fragte ich um mich von der Veranstaltung abzulenken und mich mit irgendetwas abzulenken. Schlafen wäre auch ne super Option gewesen, aber das hätte den allerbesten Eindruck hinterlassen und Chris hätte mir einen gehörigen Arschtritt verpasst, wenn er das herausgefunden hätte.
„Warte.“ sagte Rob und suchte nach Sarah. „Ah das ist Sandra, Sarahs beste Freundin. Die sind schon Ewigkeiten befreundet. Warum fragste?“
„Ach nur so, diese Veranstaltung nervt.“ entgegnete ich.
„Ach die ist gleich vorbei, keine Sorge, dann noch ein paar Stunden Unterricht. Das wird noch toller.“ gab Rob als Kommentar ab. Wenn das eine Aufheiterung seine sollte, dann war es eine verdammt schlechte. Die Schulglocke erlöste uns von der Einführungsveranstaltung. Wie Rob gesagt hatte, waren wir schnell aus der Aula raus. Ich schlenderte über den Schulhof. Ich hatte keine Lust mich mit irgendjemand zu unterhalten. Um mich herum waren immer wieder Trauben von Schülern jeden Alters, die sich freudig unterhielten. Die Pause war schnell vorbei, ich ging zu meinen Kursen. Wirklich anwesend war ich während dieser nicht. Meine Gedanken kreisten um ein ganz ganz anderes Thema. Irgendwann war die Schule vorbei. Ausnahmsweise hatte ich es eilig. Der Termin mit Dr. Berger stand an und ich hatte definitiv keine Lust mit meiner Schultasche dort aufzutauchen. Ohne mich von jemandem zu verabschieden oder ähnliches verließ ich die Schule und eilte nach Hause. Ich möchte nochmals anmerken, dass ich mir die Mühe nur machte, weil ich keine Lust auf Diskussionen mit Chris hatte.
Ich schaffte es gerade kurz vor dem Beginn meines Termins in Dr. Bergers Praxis anzukommen.
Seine Sprechstundenhilfe lieĂź mich noch einen Moment warten. Meine Gedanken kreisten weiterhin und ĂĽberschlugen sich beinahe.
Autor: Timo (eingesandt via E-Mail)
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Wie kannst du bloĂź so lebendig schreiben, dass du das GefĂĽhl vermittelst, mitten im Geschehen zu sein?
Das ist irre, eine ganz besondere Gabe.
Dein Schreibstil ist klasse, kommt mir aber so unglaublich bekannt vor, welche Geschichten stammen noch aus deiner Feder?
@Mahlzeit: Ich habe bislang nur die Geschichte und schicksalhafter Ferienbeginn geschrieben mehr nicht :-).
Ich lasse dann auch mal die Katze aus dem Sack…das ist die „Fortsetzung“ vom schicksalhaften Ferienbeginn (sofern, dass noch nicht ersichtlich war 🙂 ).
Schöne geschichte, freu mich schon auf den nächsten Teil, leidet Fehlt mir der Gesammtüberblick etwas?
Ich ĂĽberreis die Vorgeschichte ned so ganz, ist seine Family + Freundin bei ned Feuer umgekommen?
Überblicks ned ganz…
Hallo Timo,
deine Geschichten und dein Stil gefallen mir sehr gut. Mach weiter so 🙂
Kann es sein, das du diese Geschichte mit der von „Schicksalhafter Ferienbeginn“ verknĂĽpfst?
Auch ich finde Deinen Stil zu schreiben äußerst bemerkenswert. Tatsächlich erinnert er mich an Heinrich Heine, der ebenso leicht schrieb, daß es jeder nachvollziehen konnte, was er eigentlich meinte. Ich denke, Du lebst genau das, was Du schreibst. Und ich lebe es mit Dir. Und ich leide mit Dir. Gerne würde ich erfahren, wer denn Natalie ist, was ihr geschehen ist und was sie Dir bedeutet. Denn ich denke, daß sie Dir sehr viel bedeutet, weil Du sonst nicht so ergreifend über sie schreiben könntest.
Wusste doch, dass ich das kenne.
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wie das mit der Sarah und Co zusammenhängt.
@Tim: Das der Überblick fehlt ist bewusst so geschrieben. Überleg mal wie oft Jona wüste Gedankengänge verfolgt, wieder verwirft und neu aufwirft. Das Chaos in Jonas Kopf ist sozusagen in die Schreibweise übertragen wurden. Zu den Todesursachen Eltern: Feuer, Freundin: Suizid. Es wird nach und nach klarer was passiert ist und auch warum, aber es dauert halt ein wenig.
@Peter Schlosser: Es gibt keine Vorlage fĂĽr Natalie. Ich weiĂź nicht ob das jetzt gut oder schlecht fĂĽr die Geschichte ist. Ich habe mir die ganze Geschichte ohne direkte reale Vorlage ausgedacht. Ich hatte auch nie Probleme wie Jona, sondern habe mich da einfach sozusagen „reingearbeitet“. Ich muss sagen an manchen Stellen musste ich auch beim Schreiben schlucken und einen Moment aufhören, weil es wirklich deprimierend war das alles zu schreiben.
NatĂĽrlich auch ein ganz lieber Dank fĂĽr die positiven RĂĽckmeldungen.
@Mahlzeit: Der Zusammenhang ist einfach. Sie wohnen in der gleichen Stadt und gehen zur gleichen Schule. Jona ist wegen dem Tod seiner Eltern von seinem Bruder aufgenommen wurden. Der wohnte vorher schon in der Stadt, aber hat keinerlei Beziehung zu Sarah deshalb ist er im Ferienbeginn nie aufgetaucht oder erwähnt wurden.
Hat das alle Klarheiten beseitigt?
Wenn das NICHT ĂĽber eine Vorlage geschrieben wurde, wow! Hut ab!
@Timo
Danke, nun ist mir einiges Klarer, Hab den zusammenhang zwischen Natalie und seinen Eltern bzw den Toden nicht verstanden, buw keinen Zusammenhang, welchen ich gesucht habe gefunden. Ich weis zwar nicht wieso, weshald oder warum, aber soweit reicht es mir 🙂