Escortbaby (20)
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John kam auf mich zu und führte mich sanft zum Sofa. Ich legte meine Hand an seine Brust: „John ich…“
„Shht.“, eine Hand fand seinen Weg in mein Haar und er neigte sich zu mir, um mich zu küssen. Zart hauchte er Liebkosungen auf meine Lippen und ich erwiderte so gut ich konnte. Das Handtuch rutschte, trotzdem legte ich meine Hände auf seine Schultern. Er lachte leise und leckte sanft über meine Lippen. Ich öffnete meinen Mund und er begann mich zu necken. Meine Gedanken begannen zu kreisen. Schließlich war ich unerfahren und wusste nicht so recht, wie ich auf seine Zunge zu reagieren hatte. John ließ kurz von mir ab: „Mina?“
„Ich… entschuldige, ich weiß nicht wie…. Also ich kann nicht…“
Er strich mir mit dem Handrücken über die Wange: „Du denkst zu viel.“
„Es ist nur, du bist noch so angezogen und da liegen die Wickelsachen und und…“
„Wenn du noch darüber nachdenken kannst, dann mache ich etwas falsch.“, sagte er und zog mich wieder an sich. Diesmal war Johns Kuss leidenschaftlicher und mir wurden die Knie weich. Er ließ mich auf das Sofa gleiten und war halb über mir: „Na siehst du. Die Reaktion gefällt mir schon viel besser.“
Er strich mit seinen Lippen meinen Hals entlang, während sich eine Hand auf meine Brust legte. Diese streichelte, zupfte und wanderte zu der anderen.
Mein Atem wurde wieder schwerer. John war gefühlt überall. Er hatte ein Bein zwischen meine geschoben und als seine Hand über meinen Bauch strich und tiefer wanderte, begann ich nicht nur zu Keuchen, sondern auch vor Aufregung zu zittern. Er sah mich an: „Alles gut? Soll ich aufhören?“
Hölle, nein!
Ich schüttelte meinen Kopf und er strich sanft über meine Mitte: „Kleines Mädchen, weißt du nicht, was du mit deinen Händen machen sollst?“
Nein, wusste ich nicht. Aus Gewohnheit hatte ich sie seitlich meines Kopfes gelegt. John schien das zu amüsieren und er flüsterte: „Das hier spielt man zu zweit und wie du sagtest, ich bin noch schrecklich angezogen. Findest du nicht?“
Ich sah ihn an und begann mit unsicheren Fingern sein Hemd aufzuknöpfen. Immer wieder rutschte ich ab, bekam die kleinen Hemdknöpfe nicht richtig zu fassen oder stellte mich an, sie durch das Knopfloch zu bekommen. Es dauerte eine Ewigkeit und als ich es endlich geschafft hatte raunte er: „Siehst du? Gar nicht so schwer.“
Hitze stieg mir in den Kopf, doch das heißte John nur an: „Du süßes kleines Ding. Auch wenn dir dieser zarte Ton steht, möchte ich doch, dass dein Blut gerade in anderen Regionen eine Rolle spielt.“
Er zog das Handtuch endgültig zur Seite und saugte an einer meiner Nippel. Als ich meinen Brustkorb seinem geschickten Mund entgegenstreckte, begann er über die andere empfindliche Knospe zu lecken.
„Daddy…“, hauchte ich und etwas in Johns Verhalten änderte sich, es war besitzergreifender.
Er schob seine Hände unter mich, packte mich und zog mich enger an sich, während sein Mund tiefer wanderte. Hauchzarte Küsse wanderten über meinen Bauchnabel und tiefer, bis zu der Stelle, die John als meinen süßen Punkt bezeichnete. Ich biss mir in den Handrücken, als ich endlich Johns lang ersehnte Zunge spürte. Er saugte an meinem Kitzler, leckte immer wieder darüber und ich hörte einfach auf mein Stöhnen zu unterdrücken. Ich schloss meine Augen und ergab mich dem angenehmen Gefühl, das er mir bereitete. Doch vor dem erlösenden Gefühl hörte er auf. John schob sich nach oben und sah mir in die Augen: „Mina, bist du dir sicher?“
„Ja! Ja, verdammt!“, brachte ich, der Romantik nicht ganz angemessen, hervor. John konnte darüber nur lächeln: „Aber du zitterst, Baby.“
„Ist nur die Aufregung.“, nuschelte ich wahrheitsgemäß. John nickte und ich wusste im Nachhinein nicht, wann er die Zeit fand ein Kondom überzustreifen.
Ich war so bereit wie in meinem Leben noch nicht. Meine Hände strichen über Johns Schultern und ich spürte seine pochende Lust an meinem Geschlecht.
Er stieß zu und mich durchzuckte ein heftig stechender Schmerz. Ich verkrampfte, hielt die Luft an und klammerte mich an John. Mein Körper war so gut vorbereitetet gewesen. Ich war feucht, entspannt und spürte diese unbändige Lust. Also war ich mir sicher gewesen, dass das den Schmerz abhalten würde. Tat es aber leider nicht. Liebesromane wissen eben auch nicht alles.
„Au! Au, verdammt! Autsch!“, brachte ich gepresst hervor und versteifte meinen Körper noch mehr. Ich krampfte mich zusammen, hielt die Luft an und schnappte gierig danach, als ich sie nicht mehr anhalten konnte. Indes blieb John regungslos. Er bewegte sich nicht weiter. Geduldig wie er war, wartete er, flüsterte mir ins Ohr und strich mit einer Hand sanft über meine Wange: „Entspann dich, Mina. Es ist alles gut. Der Schmerz lässt gleich nach.“
Und das tat er. Zu meinem Leidwesen veranlasste das Lösen meiner Anspannung John dazu, sich aus mir zurückzuziehen. Ich sah ihn traurig aus großen Augen an, doch er sah zwischen meine Beine und griff dann nach einer Windel.
Ich schüttelte meinen Kopf und meine Unterlippe begann zu zittern: „John, nein. Ich will jetzt nicht… ich will…“
„Ich weiß.“, sagte er sanft und neigte sich zu mir. Der Kuss war vom gleichen Format, wie der davor. Leidenschaftlich und innig. Ein Kuss, den man einer Liebhaberin gibt und nicht seinem Windelmädchen: „Ich danke dir, für diese Ehre. Aber jetzt braucht dein Körper Ruhe. Wir versuchen es später nochmal und es wird besser sein. Mit jedem Mal wird es dir besser gefallen. Bitte glaube mir. Ich will dir nur nicht noch mehr weh tun.“
„Okay.“, hauchte ich und ließ ihn das tun, von dem er überzeugt war, dass es mir das Gefühl von Schutz und Geborgenheit gab. Zu meiner großen Überraschung hatte es genau diesen Effekt. Mein Geschlecht pochte und tat weh. Aber nun war es geschützt und gleich würde es sich besser anfühlen.
Trotzdem wagte ich einen Blick zu John und sein Glied ragte mir noch steif und fest entgegen. Ich war etwas verlegen: „Ich… wie kann ich dir denn…?“
„Das musst du nicht.“, dabei strich er seine Länge einmal auf und ab, „Ich bin erwachsen und kann damit umgehen.“
Ich sah an mir herab, auf das weiße weiche Ding zwischen meinen Beinen, dass mir so ein schützendes Gefühl von Geborgenheit gab. Ich schämte mich etwas, denn ich hatte gehofft John auch Lust bereiten zu können. Doch jetzt saß ich hier, wie das kleine dumme Ding, dass ich nun mal war. Und es fühlte sich schlecht an.
John riss mich aus meinen Gedanken: „Mina, auch wenn ich es vermutet habe… Du hättest mir sagen müssen, dass ich dein erster Mann bin. Ich habe dir weh getan.“
„Du hast es gut gemacht. Ich werde es immer positiv in Erinnerung behalten.“, dabei schluckte ich schwer und er rückte etwas näher, „Aber?“
Ich kämpfte mit mir und sah ihn nicht an. Ich konnte nicht. Immerhin fand ich die Kraft zu sagen: „Ich wünschte, ich hätte es für dich genauso schön machen können. Heute wollte ich nicht… ich wollte… ich wünschte ich wüsste, wie ich dir auch Lust bereiten kann.“
John wartete und ich sah ihn weiterhin nicht an. Er schien nachzudenken. Letztlich bot er mir mein Weinglas an und nahm selbst einen hastigen Schluck, als bräuchte er Mut für das, was er mir als nächstes vorschlug: „Du könntest mir zur Hand gehen, wenn du magst.“
Nicht wissend, was er damit meinte sah ich zu ihm auf. John nahm noch einen Schluck Wein, nickte dann in Richtung seines Schrittes und zog eine Augenbraue hoch. Bei mir kam an, was er meinte und ich formte meinen Mund zu einem hübschen: „Oh“
„Kein Druck, Baby.“, sagte John sehr ruhig. Als Antwort stellte ich mein Weinglas ab und ich setzte mich vor ihn. Ich wagte es mir sein Geschlecht genauer anzusehen und mein Herz pochte dabei wie wild.
„K-Können wir das Kondom abmachen?“, fragte ich und John nickte. Ich griff mit meinen Fingerspitzen danach und wollte es an den Seite dehnen, um es abzuziehen. John prustete und übernahm. Mit einer schnellen Bewegung war das Ding entfernt und er sagte zärtlich: „Du hast so gar keine Ahnung, oder? Gab es denn keinen Jungen, der dir gefallen hat?“
„Sie waren oft grob und ungeduldig.“, gab ich zu, „Das mochte ich nicht.“
Ich streckte eine Hand aus und kniff meine Augen zu. Ich drehte sogar mein Gesicht weg, was dazu führte, dass ich Johns Geschlecht verfehlte. Er lachte jedoch nur leise, nahm meine Hand in seine und führte mich vorsichtig.
„Umfassen.“, sagte er leise und ich kam dem nach. Überrascht sah ich ihn an, als er mit meiner Hand seine Länge bis zur Eichel hinaufstrich, „Da ist er am empfindlichsten.“, erklärte er mir.
„Deine Haut ist da ganz weich!“, sagte ich und strich von mir aus nochmals entlang, „Obwohl er hart ist und so warm.“
Nun sah ich doch hin und John wirkte verlegen: „Starr ihn nicht so an, das ist ihm unangenehm.“
„Als ob.“, sagte ich und schaute meiner Hand bei ihrem auf und ab zu. Wie sich die Gefäße bewegten und die Vorhaut sich bei meiner Bewegung über Johns empfindlichste Stelle schob. Es war unglaublich! Hier saß ich nun, im Schein des Kaminfeuers, war endlich eine Frau geworden und hatte jetzt die Chance etwas zu tun, zu dem ich zuvor nie den Mut hatte.
John lehnte sich zurück und ich machte weiter. Zwischendurch keuchte er mir: „Schneller!“, entgegen und ich kam seinem Wunsch nach. Leider wurde mein Arm irgendwann lahm. Das war eine Bewegung, die ich nicht gewohnt war und auch ein Handwechsel half mir irgendwann nicht mehr weiter. John umschloss meine Finger und half nach. Seine Augen waren geschlossen und ich sah, wie er angenehm angestrengt aussah, als auch er sein Stöhnen nicht mehr unterdrücken konnte. Seine Flüssigkeit ergoss sich warm über meiner Hand und ich sah fasziniert nach unten. Ich konnte noch Samen nachdrücken und John nahm sanft meine Hand: „Nun ist es genug. Gönn mir eine Pause.“
Das tat ich. John säuberte sich und legte uns danach einen Film ein. Wir saßen eng beieinander, seine Hand streichelte meinen Arm und ich drückte mich an ihn.
Das war es also gewesen. Mein erstes Mal.
Hätte mir mal jemand gesagt, dass ich danach gewickelt auf dem Sofa einschlafen würde, ich hätte ihn für verrückt erklärt. Aber wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann hätte ich es nie anders haben wollen.
Ich erwachte im Morgengrauen und als ich Johns Kinn küsste, blinzelte er mich nur kurz verschlafen an.
„So früh bist du doch nie auf.“, murmelte er und ich sah ihn aus wachen Augen an, „Ich denke, dass es jetzt besser ist.“, flüsterte ich und führte dabei seine Hand zwischen meine Beine. Ein Lächeln huschte über Johns Gesicht und er sagte: „Gut.“, bevor er mir zeigte, wie schön es sein konnte, wenn es nicht mehr weh tat.
Mir war schlecht vor Nervosität. Hatte ich meine Emotionen anfangs noch gut im Griff gehabt, so unkontrollierter kamen sie mir vor, mit jedem Schritt, dem wir uns der Bank näherten. Wir waren nach einem kleinen Frühstück, bei dem John es mir durchgehen ließ, dass ich nicht mehr als einen Joghurt schaffte, in die nächstgelegene Kleinstadt gefahren. Zwar hatte die Bank auch einen eigenen kleinen Kundenparkplatz, aber ich bat John in der Nähe des Tierparks zu halten. Kein großer Tierpark, es gab Wildschweine, Rehe, Ziegen, Kaninchen, Pfauen, Strauße und ein paar Kleintiere, wie Kaninchen und Wellensittiche. Die Anlage bestach durch den großen Abenteuerspielplatz und den Imbisskiosk.
Mein Plan war mit John vorbei am Tierpark noch einen kleinen Schaufensterbummel zu machen und ihm ein bisschen von meinem zu Hause zeigen. Schließlich hatte ich hier, neben meinem Dörfchen, den größten Teil meiner Zeit verbracht. Ich erklärte mein Vorhaben nicht, also schüttelte er anfänglich den Kopf darüber. Doch als ich ihm meine alte Schule zeigte, meinen Lieblingspausenkiosk, die kleine Bücherei und andere Plätze, an denen ich mich rumgetrieben hatte, verstand er.
„Da vorne ist die Musikschule.“, sagte ich etwas beklommen. Die graue Fassade umringt von den Klängen verschiedener Instrumente. Ich schloss meine Augen, denn ich hatte mir diesen Ort in seinem inneren immer hell vorgestellt. Jess meinte, es sei auch im Inneren alt und hässlich. Es roch wohl nach Bohnerwachs und etwas muffig, aber für mich war es ein geheimnisvoller Ort, der unerreichbar geblieben war. Jemand spielte Klavier und ich seufzte. Hätte ich doch nur den Mut gehabt meine Blockade zu überwinden. Papa hätte mir sicher die Unterrichtsstunden bezahlt. Doch nun war es zu spät. Und jetzt gab es andere Dinge auf dich ich mich konzentrieren musste. Wichtige Dinge!
Nur noch über die Kreuzung und da war die Bank vor uns. Ich starrte die Glasfassade an und nahm Johns Hand.
Er drückte diese: „Was kann dir schon Schlimmes passieren?“, wollte er wissen und ich schüttelte meinen Kopf, „Ich weiß nicht. Ich hab ein ganz mieses Gefühl. Mir ist richtig schlecht.“
„Möchtest du ein Wasser trinken?“, fragte er sofort und drehte sich um, um abzuschätzen wie weit der Kiosk von hier entfernt war. Ich schüttelte meinen Kopf: „Nein. Es geht schon.“, log ich. Denn ehrlich gesagt war ich mir sicher, dass das Wasser nicht drinbleiben würde. Ich drückte kurz meine Hand auf ein Auge und versuchte das drückende Gefühl dahinter loszuwerden. Eine Migräne bahnte sich an, dessen war ich mir sicher. John beobachtete mich und legte seine Hände auf meine Schultern: „Wir können den Termin verschieben.“
„Nein, beim nächsten Mal wird es mir nicht besser gehen. Mir macht das hier einfach richtig Stress.“
Er küsste meine Stirn und versicherte nochmals, dass ich nichts zu befürchten hatte. Letztlich war das der Ausbruch, auf den er gewartet hatte. Doch John gab zu, dass er mit lauten aufbrausenden Emotionen gerechnet hatte. Er strich mir das Haar aus der Stirn und sagte: „Ich hätte wissen müssen, dass du alles in dich reinfrisst. Impulsivität ist nicht deine Art.“
„Impulsivität…“, ich schnaubte, „Übst du deutsche Fremdwörter?“
„Auch. Aber im Moment ärgere ich mich, dass ich nicht besser einschätzen konnte, wie du auf diese Situation reagieren würdest. Dabei hätte ich es gekonnt.“
Ich massierte eine Schläfe und fragte verletzt: „Hast du mich wieder mit Nicoletta verglichen?“
„Nein.“, er lächelte und sah absolut ehrlich aus, „Mit meiner Schwester. Sie ist Künstlerin und sehr temperamentvoll.“
Überrascht sah ich ihn an und er wirkte verlegen: „Normalerweise gebe ich gekauften Mädchen nicht viel Privates Preis. Mina, ich möchte das du verstehst, dass es zwischen uns anders ist.“
Gerne hätte ich ihn gefragt, wie ich das zu verstehen hatte. Denn noch bezahlte er mich für seine Gesellschaft. Aber nach gestern Nacht… Nein, wenn ich ehrlich war schon davor, wusste ich, dass John tiefere Gefühle für mich hegte. Seine Situation war schwierig und ich konnte beim besten Willen nicht einschätzen, wie das mit uns Enden würde. Doch bis sich das zeigte, war ich bereit alles anzunehmen, dass er bereit war mir anzuvertrauen. Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und murmelte: „Deine Worte sollen mich sicher ablenken. Danke.“
Er strich mir durchs Haar: „Bist du denn wirklich bereit für dieses Gespräch?“
John wartete mein Nicken ab und wir betraten Hand in Hand die kleine Bank.
Am Informationsschalter standen wir kurz an und wurden nach einem kurzen Anruf von Frau Gerecke abgeholt. Sie wäre dann wohl ab jetzt für mich und meine Konten zuständig.
Wir betraten eines dieser Büros, die mit Ledersesseln und Getränken auf einem Tablett ausgestattet waren. Der niedrige Holztisch war oval und ich musste einräumen, dass es eine angenehmere Atmosphäre ausstrahlte als das Büro von Herrn Kramer. Er hatte wie ein König hinter seinem riesigen Schreibtisch gesessen und ich war mir immer wie ein Schulmädchen vorgekommen, welches zum Direktor gerufen worden war. Freundlich bot mir meine neue Beraterin, welche ich um die Vierzig schätzte, etwas zu trinken an. Ich lehnte ab, doch John goss mir wortlos ein Glas ein. Er war besorgt, dass verstand ich, auch wenn sein Gesichtsausdruck geschäftliche Neutralität ausdrückte.
Frau Gerecke stellte sich erneut freundlich vor, wobei sie mir auch ihre Referenzen nannte. Sie war neu hier und für ihren Mann und die Kinder in unser verschlafenes Nest gekommen. Der Fairness halber, sie drückte es wesentlich freundlicher und mit aufrichtiger Freude in der Stimme aus. Sie hatte so eine offene, freundlich Art und ich begann mich etwas besser zu fühlen. Ich war mir sicher, dass ich mit ihr als Beraterin gut zurechtkommen würde. Kurz schossen mir die Vorhaben zukünftiger Sparpläne und die Eröffnung eines Depots in den Sinn. Doch bis ich so weit war, müsste ich erst einmal durch dieses Gespräch. Ich zog meinen Bankordner aus der viel zu großen Handtasche und legte ihn zwischen uns auf den Tisch.
„Frau Gerecke.“, sagte ich, „Vielen Dank für den kurzfristigen Termin. Aber ich muss gleich den Elefanten im Raum ansprechen. Was stimmt da nicht mit meinem Kredit?“
Sie schüttelte ihren Kopf, wobei die Locken um ihren Kopf lustig mitwippten: „Frau Blume, auf ihren Namen läuft kein Kredit. Ich habe keine Schuldsumme gefunden. Auch auf Nachfrage bei der Schufa konnte keine Schuldsumme festgestellt werden. Sie haben keinen Eintrag.“
„Aber wie kann das sein? Ich habe jeden Monat einen nicht unerheblichen Betrag an ein Tilgungskonto überwiesen.“, ich blätterte zu den Kontoauszügen und zeigte Frau Gerecke, was ich meinte. Sie rückte mit ihrem Stuhl näher und sah sich die Unterlagen genau an. Der Nachweis war da, aber sie fragte: „Darf ich einen Auszug kurz ausleihen?“
Ich nickte und gab ihn ihr, wobei ich erklärte: „Die Schulden lagen auf dem Haus, welches ich geerbt hatte. Herr Kramer hat nachdem Tod meiner Großmutter mit mir ihre Bankkonten geklärt. Auch Frau Minge, die Notarin hat dies bestätigt.“
Frau Gerecke prüfte in ihrem Rechner etwas und sah mich dann stirnrunzelnd an: „Frau Blume, entschuldigen sie, aber ich bräuchte ihre neue Adresse.“
„Ich bin nicht umgezogen.“, sagte ich, doch sie sah plötzlich gar nicht mehr so fröhlich aus, „Aber das Haus dieser Adresse wird von unserem Maklerbüro zum Verkauf angeboten. Ich selbst habe mit einem der Kollegen gesprochen, weil mein Mann und ich uns nach etwas passendem umsehen. Wissen Sie mit zwei Kindern in einer Wohnung…“
Ich schüttelte meinen Kopf und flüsterte: „Das ist ein Fehler. Das ist mein Haus. Dafür zahle ich doch die monatlichen Tilgungsraten ab…“
Ich sah verzweifelt zu John und Frau Gerecke hämmerte mit schmalen Lippen auf ihre Tastatur. Danach tätigte sie einen Anruf, doch ich konnte nur noch weißes Rauschen hören. Als sie den Hörer auflegte kam mir das Geräusch wie ein lauter Knall vor. John zwang mich einen Schluck Wasser zu trinken, während ich nur noch Sterne sah.
„Mina.“, hörte ich ihn sagen, während Frau Gerecke sich wieder zu uns setzte, „Frau Blume es tut mir so leid. Ich fürchte sie sind Opfer eines Betruges geworden. Herr Kramer hat sich vor knapp einem Monat mit Frau Minge abgesetzt. Ich habe mich nicht gleich an den Namen seiner Komplizin erinnert. Die Beiden haben Gelder veruntreut. Das Verfahren läuft, aber noch hat man ihren Aufenthaltsort nicht herausgefunden. Ich kann Ihnen im Augenblick nur anbieten, die Polizei zu rufen.“
Ich schüttelte ungläubig meinen Kopf. Ein grober Fehler, denn dadurch explodierte der Schmerz. Frau Gerecke griff geistesgegenwertig nach einem Papierkorb und ich erbrach. John hielt mein Haar und flüsterte auf Englisch: „Soll ich übernehmen?“
„Yes, please.“, flüsterte ich, bevor ich erneut das restliche bisschen Joghurt in den Eimer spuckte.
Und John übernahm, auf eine Art und Weise, die keinen Widerspruch zuließ.
Frau Gerecke war nett genug mich in ihrem Büro zu lassen und sich bei den Kollegen durchzufragen, ob jemand etwas gegen Migräne dabeihatte.
Ein Kollege war freundlich genug persönlich zu mir zu kommen und nach Allergien und meinen Anfällen zu fragen, bevor er mir ein Medikament gab. Wie sich herausstellte, nutzte er genau wie ich Novalgin. John legte mir ein angefeuchtetes Tuch über die Augen und sprach sehr leise: „Die Polizei ist auf dem Weg. Mina, Schatz, hast du irgendwo die Unterlagen für die Grundbucheintragung?“
„Die was?“
„Wenn das Haus an dich gegangen ist, dann muss eine Änderung im Grundbuch erfolgt sein. So etwas klärt der Notar mit dir.“
„Hat sie nicht.“, flüsterte ich und musste einige Male schlucken, „Ich war so naiv… So dumm, Daddy!“
„Unerfahren und auf dich allein gestellt.“, sagte er und hielt meine Hand. Ich zuckte weg und hörte ihn seufzen.
„Berührung übereizt mich gerade.“, gab ich zu, „Ich bin sehr empfindlich, wenn ich Migräne habe.“
„Wie kann ich dir helfen?“, wollte John wissen und mein Kinn zuckte.
Mach das es gut wird, lass mich aufwachen aus diesem Alptraum, schlag mit einem großen Hammer auf meinen Kopf, damit ich endlich meine Ruhe habe. Es gab viele Antworten, doch ich entschied mich für: „Ich will nach Hause. Ich muss ins Bett. Dunkel, ruhig und etwas Kühles auf der Stirn. Tee… Tee wäre auch gut.“
Ich war mir sicher, dass John sich insgeheim wünschte, dass Konstanza da wäre. Er hätte einen kurzen Anruf getätigt und alles wäre vorbereitet gewesen. Doch so musste ich mich noch durch das Verhör mit der Polizei und dem Bankdirektor quälen. Was mich am meisten ärgerte war Herr Leiner, der Leiter dieser Filiale. Denn immer wieder fragte er: „Warum haben Sie nicht jemand anderen um Hilfe gebeten?“
Es war John, der ihn erbost zur Räson brachte: „Sie hatte einen Berater, dem sie vertraut hat. Zudem war Frau Blume zudem Zeitpunkt in Trauer und äußerst unerfahren. Wie hätte sie bitte Verdacht schöpfen sollen?“
Endlich schwieg er und ich beantwortete alle Fragen, so gut ich konnte.
Man würde sich bei mir melden und riet mir, einen Anwalt einzuschalten. Ich nickte und John versprach sich gleich darum zu kümmern, wenn wir zu Hause wären.
Frau Gerecke stimmte zu, dass ich in ihrem Büro verbleiben durfte, bis John das Auto geholt hatte. Sie war wirklich freundlich und ich wollte trotz allem gerne bei ihr mit meinen Konten bleiben. Sie könnte mir bestimmt auch einen Onlineaccount einrichten.
John blieb gefühlt lange weg und als er mich endlich abholte und ins Auto setzte, sagte er: „Sobald du im Bett liegst, werde ich mich um alles kümmern. Mach dir keine Sorgen.“, dabei schnallte er mich an.
„Ich muss aus meinem zu Hause raus.“, brachte ich hervor. John schüttelte den Kopf und sagte: „Du lebst in diesem Haus. Selbst wenn jemand es kauft und Eigenbedarf anmeldet, so ist es nicht ganz so einfach einen Mieter rauszuschmeißen. Nicht in diesem Land. Du könntest dich mit dem jetzigen Besitzer auf eine Miete einigen oder das Haus abkaufen.“
„Ich will nicht zur Miete wohnen.“, brachte ich hervor. John startete den Motor, „Das habe ich mir gedacht.
Wir schwiegen, was meinem Kopfschmerz geschult war. Ich verkroch mich in mein altes Kinderzimmer, zog die Vorhänge zu und stellte einen Eimer ans Bett, bevor ich in Selbiges kroch. John kam kurze Zeit später. Er stellte eine Teekanne mit einer Tasse auf dem kleinen Nachtschrank ab, schob mir eine Wärmflasche unter die Decke und legte ein feuchtes Tuch über meine Augen.
„Ich habe in der Apotheke etwas gegen Übelkeit besorgt…“
Gut, dass es auf dem Weg zum Auto eine gab. Ich öffnete einfach meinen Mund. John gab mir die kleine Pille und half mir dafür ein paar Schlucke Tee zu nehmen.
„Danke.“, flüsterte ich und er strich mir durchs Haar. Es fühlte sich an, als würde er an jedem einzelnen ziehen. Trotzdem sagte ich nichts. Ich war froh, dass er neben mir am Bett saß und ich jetzt nicht allein sein musste. Gerne hätte ich ihm seine Sorgen zerstreut, aber im Augenblick war es mir nicht möglich. Meine eigenen schnitten mein Hirn gerade in winzig kleine blutige Stücke.
Wie ich es von solchen Anfällen gewohnt war, wachte ich erst am Abend auf. Mein Mund war trocken und ich fühlte mich, als wäre ein LKW über mich gefahren. Mehrmals.
John saß nicht mehr an meinem Bett, doch er hörte mich die Treppe runterkommen und kam mir gleich entgegen: „Wie fühlst du dich?“, fragte er und ich zuckte mit den Schultern.
„Also noch nicht gut.“, meinte er und ich sagte lahm, „Etwas besser als vorhin.“
„Gut. Möchtest du etwas essen?“
„Nur Trinken, danke.“, sagte ich und ließ mich von ihm auf die Couch setzen. John wickelte mich in eine Decke und kam mit Tee wieder. Er hatte ein Fläschchen, keines wie ich es kannte, sondern eines, wie man sie im Rossmann bekam. Etwas entschuldigend sagte er: „Ich habe auf die Schnelle kein anderes auftreiben können. Komm.“
Er setzte sich und bedeutete mir, mich in seinen Arm zu legen. Ich kam dem ohne zu zögern nach und während ich an dem Fläschchen saugte, erklärte John mir, was er während meines Knockouts in die Wege geleitet hat.
Ich schloss meine Augen und er beeilte sich zu sagen: „Ich konnte einfach nicht untätig sein…“
Ich drehte mein Gesicht weg, um vom Fläschchen befreit zu sein. Dann sah ich ihn an: „Ich habe die Verantwortung abgegeben und ich bin dir dankbar. Aber wir müssen klären, wie wir Beide das vertraglich klären wollen.“
„Du wirst es nicht als Gefälligkeit akzeptieren, oder?“
„Nein.“, sagte ich mit Nachdruck. Ich richtete mich etwas auf und schob mich auf Johns Schoß, „Ich bin noch nicht ganz da. Kannst du mir die wichtigsten Punkte bitte nochmal zusammenfassen?“
Er lächelte, küsste meine Wange und gab zu: „Ich bin sehr froh, dass du nicht wütend bist. Das war meine größte Sorge.“
„Oh ich bin wütend, denn du hast das einfach ohne mich entschieden. Aber der dankbare Teil überwiegt. Außerdem bin ich noch echt fertig.“, gab ich zu und legte meinen Kopf auf seine Schulter. John zog die Decke zurecht und erklärte mir, wie er meine Unterlagen durchwühlt hatte, einen Anwalt eingeschaltet und einen Termin festgelegt hatte. Auch wie er das Schloss aus Papas altem Büro ausgeschraubt hatte, um auch dort die Unterlagen zu sichten und er erneut mit der Bank telefoniert hatte.
„Du willst also mein Haus kaufen?“, hakte ich nach und John wog den Kopf hin und her, „Ich übernehme die Anzahlung. Den Kredit lassen wir über dich laufen. Dafür stehen wir Beide im Grundbuch.“
Er klang geschäftlich und ich seufzte: „John, ich kann keinen Kredit bezahlen. Ich habe noch immer kein festes Einkommen! Das ich nicht beim Escort bleiben kann ist uns beiden klar!“
Er grinste wie ein Kater, der heimlich Sahne geschleckt hatte: „Das weiß ich. Aber das musst du nicht, denn du hast einen Goldesel.“
„Einen was?“
Okay, entweder ich schlief und träumte noch oder John war verrückt geworden.
„Einen Goldesel.“, sagte er ruhig, „Wie aus dem Märchen.“
„Da wäre mir das Tischchen aber lieber.“, behauptete ich. John ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen: „Ein Goldesel ist eine gute Sache, Mina. Also willst du mich jetzt erklären lassen, was ich gefunden habe?“
Ich holte tief Luft und nickte. Dabei sah ich John nicht an. Ja, er hatte übernehmen sollen und ich wusste, dass er es mehr als gut meinte. Aber dass er einfach so in das Büro meines Vaters gegangen war und bei der Bank einen Termin gemacht hatte, um den Hauskauf zu besprechen, fand ich schon grenzüberschreitend. John wippte mit seinem Bein und fragte: „Mina?“
„Es ist, es ist… du kannst nicht einfach in Papas Büro gehen. Das ist nicht richtig.“
„Nein. Aber es war notwendig. Wie sich herausgestellt hat, war dein Vater nämlich ein fleißiger Sparer und sehr zukunftsorientiert.“
Jetzt drehte ich mein Gesicht doch zu ihm: „Was meinst du?“
„Deinen Goldesel.“, schmunzelte er und ich verzog nun verärgert den Mund. John sah kurz zur Decke: „Der Goldesel speit Geld aus. Hast du in deinem Kurs schon etwas über Aktien gelernt?“
„Es sind Anteile an Unternehmen, die man kauft. Das Unternehmen nimmt mein Geld und das, anderer Anleger und finanziert sich darüber bestimmte Sachen, von dem sie sich weiteres Wachstum erhoffen. Wenn sie gut Wirtschaften und Gewinne erzielen, dann bekomme ich als Aktienhalter am Ende einen bestimmten Geldsatz des Gewinnes ausgezahlt. Rendtite?“
„Dividende.“, korrigierte mich John, „Rendite ist der Gesamtbetrag aus deinen Investitionen, also verschiedener Aktien, Anleihen oder ETFs. Dividenden erhältst du aus einzelnen Anlagen.“
„Okay.“, flüsterte ich, „Und was hat das jetzt mit mir zu tun?“
„Dein Vater hat öfter Auslandseinsätze gehabt?“
„Jedes Jahr. Immer einige Monate.“, sagte ich und John wirkte gerührt, als er sagte, „Er hat das für dich gemacht, Spätzchen. Dein Vater hat dir bei einer anderen Bank ein Konto eröffnet. Dort ist ein gutlaufendes Aktiendepot, dessen Dividenden auf einem gesonderten Konto eingegangen sind. Es sind an die zweihundertausend Euro investiert und gut angelegt. Die Durchschnittliche Rendite liegt bei sieben Prozent.“
John sah mich begeistert an und ich verstand einfach nicht. Er küsste meine Schläfe und fuhr fort: „Damit hast du mit einer guten Aufteilung jeden Monat an die tausend Euro zur Verfügung. Du musst noch immer eine Arbeit suchen, Baby. Aber du kannst von diesem Geld einen Kredit tilgen.“
„Aber wenn ich die Aktien verkaufe, könnte ich mir das Haus doch gleich kaufen.“, sagte ich und John wurde streng, „Wenn du einen Esel hast, der dir Goldmünzen ausspuckt, nimmst du dann einmal die Goldmünzen und verkaufst den Esel danach?“
„Nein, das wäre dumm.“, sagte ich und er nickte, „Richtig, das wäre dumm.“
Meine Augen weiteten sich, weil ich es jetzt verstand. Ich hatte eine Aktiendepot und das war mein verdammter Goldesel! John nickte zufrieden, als er sah, dass ich endlich begriffen hatte. Trotzdem war ich noch nicht ganz zufrieden: „Aber könnte ich das nicht allein bewerkstelligen? Wir müssen nicht zusammen ins Grundbuch. Offensichtlich liegt ja auch Geld auf einem Konto, weil schon gute Gewinne erzielt wurden.“
John nickte: „Ich dachte es wäre ein gutes Startkapital für eine Ausbildung, ein Studium oder eine Reise zu dir selbst. Du bist jung, Mina und dir stehen gerade viele Türen offen.“
Ich verstand und die Aussicht machte mich kribbelig. Aber was mich zurückhielt waren meine Bedenken: „John, wenn du meiner überdrüssig wirst… du bist verheiratet und du sagst ja selbst, dass du sie liebst…“
„Liebst du mich denn?“, unterbrach er mich und ich bekam erst rote Ohren und nickte dann. John lächelte, hauchte einen Kuss auf meine Lippen und flüsterte: „Ich warte auf den Tag, an dem du es mir sagen wirst.“, ernster fuhr er fort, „Ich leiste die Anzahlung und komme mit ins Grundbuch, um eine Sicherheit zu haben. Wir lassen einen weiteren Vertrag aufsetzen, in dem ich dir die Möglichkeit gebe, die Anzahlung an mich zurückzuzahlen, ohne Zinsen. Du magst keine Schenkungen und der Geschäftsmann in mir weiß das zu schätzen. Der Eintrag ist meine Sicherheit und ich gebe dir die Möglichkeit, mich aus deinem Leben zu streichen, wann immer du es brauchst.“
Am liebsten hätte ich an meinen Nägeln gekaut, doch stattdessen wusste ich nicht was ich sagen sollte. John hielt mich einfach im Arm und nach einer Weile gestand ich: „Ich weiß nicht… kann ich darüber nachdenken? Wenn es mir besser geht?“
„Natürlich kannst du das. Ich erwarte es von dir.“, sagte John und ich legte meinen Kopf auf wieder auf seiner Schulter ab. Einer Eingebung folgend küsste ich seinen Hals und murmelte dort: „Du bist der beste Mensch, dem ich je begegnet bin.“
„Mach mich nicht verlegen, Mädchen.“, sagte er, aber ich meinte es ernst. Trotzdem schwieg ich, ließ mich halten, genoss seine Wärme und den Gedanken, dass ich nicht gezwungen war mein ganzes Leben in braune Kartons zu stopfen.
„Wer ist denn eigentlich der Besitzer? Ich dachte immer, dass es meine Großeltern wären. Papa war es dann wohl auch nicht.“
John versteifte sich und ich sah ihn alarmiert an. Er holte tief Luft, bevor er sagte: „Deine Eltern… waren nicht geschieden?“
Ich schüttelte meinen Kopf: „Ich weiß es nicht. Papa hat nie…“, ich verstand und mir sackte das Blut nach unten. Johns Griff um mich wurde fester, während ich Sterne sah. Ich begann zu stammeln: „A-aber wie, meine Großeltern lebten doch auch hier… sie hätte doch… Warum hat sie nicht schon eher…?“
„Für deine Großeltern war notariell ein lebenslanges Wohnrecht festgelegt. Dieses Anrecht starb mit deiner Oma…“
„Aber Frau Minge hat doch… hat sie die Unterlagen an meine Mutter weitergeleitet?“, wollte ich wissen und John zuckte mit den Schultern, „Eine Janet S. Kingston steht mit im Grundbuch. Das habe ich in einem Ordner deines Vaters gefunden. Sie muss also nachdem Tod deines Vaters informiert worden sein. Woher sie weiß, dass deine Großeltern nicht mehr leben, dass weiß ich nicht.“
Ich presste meinen Handballen gegen meine Schläfe und gab zu: „Ich war es. Über ihren Anwalt. Ich hielt es für fair, denn einige ihrer alten Sachen liegen hier noch rum. I-ich wollte sie ihr zukommen lassen und habe sie dabei auch über den Tod meiner Großeltern informiert. Sie hat sich nie zurückgemeldet.“
Traurig sah ich John an und brachte mit brechender Stimme hervor: „Ich war so allein und verzweifelt. Ein Teil von mir hatte gehofft…“
Ich konnte meinen Satz nicht zu Ende bringen. Das musste ich auch gar nicht. John wog mich und flüsterte: „Du hast gehofft, dass deiner Mutter wenigstens jetzt für dich da sein würde. Das ist verständlich.“
War es das? Schließlich hatte sie mich vor langer Zeit aus ihrem Leben verbannt. Für sie war ich nur ein Hindernis gewesen. Eine Last, die sie nicht bereit, war zu tragen. Und offensichtlich hatte sie auch jetzt nur ihren eigenen Vorteil im Sinn. Selbst das unverhoffte Erbe und das Wissen, dass ihre Tochter jetzt allein dastand, hatte sie nicht dazu bewogen, sich bei mir zu melden.
Die bittere Wahrheit, mit der ich nun leben musste. Sie hatte nie etwas aus ihrem Leben hier vermisst. Warum hätte sie es jetzt tun sollen. Hätte ich meine Vergangenheit einfach losgelassen, dann wäre ich nicht… Ich ließ den Gedanken los, drückte mich enger an John, weil ich wusste, dass vieles anders gelaufen wäre. Nicht alles war schön, so wie es gelaufen war, aber ich lag in Johns Arm und wir würden dieses Haus zu unserem Haus machen. Vorläufig jedenfalls. Keine Verpflichtungen, dafür ein schönes Jetzt.
Ja, ich war sauer auf meine Mutter, enttäuscht und mehr als wütend. Doch was hatte ich gelernt? Ich musste mich auf die guten Dinge in meinem Leben konzentrieren und Menschen, die mir nicht guttaten, hinter mir lassen. John tat mir gut, dachte ich und meine neuen Freunde. Mein verborgenes kleines Ich und hier hatte ich immer noch Jess, Onkel Ben und Tante Emma. Im Grunde ging es mir gut und ich würde dieses Haus nicht aufgeben müssen. Ich sah John an und wagte es ihm einen Kuss zu geben: „Magst du dir mit mir das Schlafzimmer ansehen?“
John hatte eine Frage auf den Lippen, das sah ich ihm an, kam ihm aber zuvor: „Wir wollen da schlafen. Und ich denke, dass es an der Zeit wird, einen Raum zu meinem Raum zu machen. Also unserem, in diesem Fall.“
John dachte einen Moment nach und nickte: „Gut, lass uns nachsehen.“
Ich erschrak etwas, als er mich einfach hochnahm. Trotzdem ließ ich ihn machen. Ich legte meinen Kopf an seine Brust und murmelte: „Ich bin zu schwer…“
Er ließ es unkommentiert und setzte mich erst auf dem Bett im oberen Schlafzimmer ab. John setzte sich zu mir und ich sah mich noch mal in Ruhe um. Letztlich sah ich ihn an und sagte: „Ich möchte weiße Möbel und blaue Wände. Dazu würde ich immer wieder rote Elemente reinbringen, wie Kissen, Kerzen oder eine Tagesecke. Ein Bild über dem Bett. Ein Waldweg auf den die Sonne scheint, vielleicht…“
„Warum würdest du es so machen?“, fragte John. Es lag keinerlei Abneigung in seiner Stimme, lediglich Interesse. Ich fuhr mit einer Hand über mein Gesicht und erklärte: „Im Schlafzimmer sind kühle Farben gut. Sie wirken beruhigend. Allerdings sind auch rote Elemente wichtig, damit die Leidenschaft angefacht wird. Für gewöhnlich will man in einem Schlafzimmer nicht nur schlafen.“, als mir klar wurde, was ich da sagte, lief ich rot an. John lächelte amüsiert und hatte mich mit einer schnellen Bewegung unter sich. Seine Hand strich meine Seite entlang, doch zu meiner Überraschung sagte er: „Ich möchte einen Schminktisch für dich. In der Nähe des Fensters und dort in der Ecke…“, er zeigte mit dem Finger auf entsprechenden Platz, „… einen Korbstuhl, so einen Hängenden. Mit einem weißen Lammfell darunter. Dort kannst du lesen oder ich dir zusehen, wenn du dich zurecht machst.“
Ich sah ihn an und mein Herz machte einen Satz. Planten wir hier wirklich eine Art zusammenleben? Es schien so und ich murmelte: „Wollen wir noch Farbe kaufen?“
„Geht es dir gut genug?“, wollte John wissen und ich rang mir ein Nicken ab. Sein Blick war kritisch, doch letztlich gab er nach.
Die Fahrt zum Baumarkt dauerte nicht lange und müde sah ich mir die blauen Farbpaletten durch. John blieb ruhig und stand dicht hinter mir. Ich schwankte etwas und er legte seine Hände auf meine Schultern. Irgendwann entschied ich mich für ein Blau und wir ließen die Farbe anmischen. Wir nahmen noch Rollen, Pinsel und anderes Zubehör, welches uns der genervte Baumarktmitarbeiter riet mit. Auf dem Parkplatz hakte mich John unter, als ich strauchelte: „Es geht dir doch nicht gut.“
Ich hasste die Strenge in seiner Stimme, doch ich musste damit Leben. Er hatte Recht, es ging mir doch nicht gut: „Ich wollte nicht lügen, Daddy. Ich muss was machen, um das schlechte Gefühl loszuwerden.“
„Nicht auf Kosten deiner Gesundheit.“, er öffnete das Auto und schob mich auf den Beifahrersitz. Ich war schnell angeschnallt und John kümmerte sich um den Rest.
Er konnte nachtragender sein, als ich dachte. Mein Daddy war den Rest der Fahrt schweigsam und die Falte zwischen seinen Brauen mahnte mich, einfach meinen Mund zu halten.
Wir lagen im Bett, das Licht war aus und ich genoss das kühle Kissen und die Dunkelheit des Raumes. Erst, als ich leise eine Anleitung hörte, öffnete ich meine Augen und drehte mich zu John. Ich lauschte und legte letztlich eine Hand auf seine Schulter: „John…“
Der Bildschirm wurde dunkel und verlegen sagte er: „Ich dachte du schläfst.“
Ich schwieg und er drehte sich zu mir: „Ich habe noch nie ein Zimmer gestrichen.“, gab er mit breitem Akzent zu und ich schmunzelte, „Und jetzt siehst du es dir bei YouTube an?“
„Man kann so ziemlich alles auf YouTube lernen.“, behauptete er und ich strich ihm über die Wange, „Ich kann es dir auch zeigen.“
„Wie lässt mich das denn aussehen?“
„Wie einen Mann, der gewillt ist etwas Neues zu lernen.“, sagte ich und gähnte. Ich konnte Johns Gesicht nicht sehen, doch er wirkte nicht mehr so angespannt. Stattdessen zog er mir die Decke unters Kinn, aus der ich mich gerade rausgewühlt hatte: „Ich wäre trotzdem gerne vorbereitet.“
„Okay.“, sagte ich und befreite erneut meine Arme, „Sag mal Daddy… bist du dir sicher, dass das so geht? Du hast doch gesagt, dass du, wenn ich bei dir schlafe, sicher gehen musst, dass das Bett trocken bleibt.“
Er drehte sich weg und schaltete das Nachtlicht ein: „Baby, möchtest du gewickelt werden?“
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Ich finde es toll, das Mina und Jon so schnell vertraulich wurden. Auch das Jon Ihr so unproblematisch zur Seite steht, und Ihr surch diese doch schwierigere Zeit hilft ist klasse. Mich würde aber mal interessieren, ob Mina, nach dieser doch recht langen Zeit im Littelspace, bewusst oder schon unbewusst Ihre Windel benutzt. Und ob Sie nur Nr. 1 oder auch Nr. 2 in die Windel macht! Ist bisher nicht näher erwähnt wurden. Bin schon auf den nächsten Teil gespannt! Schreib bald weiter.
@Burli schön, dass dir die Geschichte noch immer Spaß macht. Ich denke die Entwicklung der Beiden zueinander hat sich gut abgezeichnet und war zu erwarten.
Mina ist ja nicht die ganze Zeit im Little Space, auch wenn der Fokus in der Geschichte darauf liegt. Also hat sie das bis jetzt nicht. Nein. Mit ihrer Art kann ich mir auch nicht vorstellen, dass sie das nicht merken würde. Ich halte das in diesem Falle für unrealistisch. Man könnte von willentlichem Zulassen sprechen (dazu hoffentlich im nächsten Teil mehr)
An einer Stelle muss ich dich enttäuschen. Mina wird nicht groß in die Windel machen. Das ist nicht ihrem Charakter entsprechend und für diese Geschichte nicht vorgesehen. Vielleicht in einem Spin-off, wenn es gewünscht ist.
Ich hoffe das die Bankszene rund ist. Tatsächlich habe ich einen befreundeten Banker zu Rate gezogen, der mir erklärend zur Seite stand und mir sein okay gegeben hat. Falls jemand dahingehend mehr Ahnung hat, dann würde mich das sehr interessieren.
Weiterhin viel Spaß beim Lesen.
Das wird auch hoffentlich nicht erwähnt, das ist nicht nur eklig, sondern zerstört den gesamten Flair, der Geschichte!
Du solltest vielleicht mal an deiner Grammatik arbeiten, ehe Du solche scheiss Fragen stellst!
Kann doch nicht sein, dass ich nur von Ekelhaften umgeben bin!
Nicht zu fassen!
Jetzt hab ich richtig gefiebert!
Die arme Mina! So ein Alptraum bei der Bank wünscht man echt keinem! So ein Glück, dass John eingegriffen hat. Sie hat so ein Glück und sich die schönen Stunden mit ihm redlich verdient!
Was John wohl noch alles auf Youtube lernt? 😉