Die Geheimnisse der Kerkwald-Geschwister (10)
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Kapitel 10 – Abendbrot unter Geschwistern:
Es ist Herbst geworden in Kleinfeldern, einem kleinen Dorf irgendwo in der Provinz das wirkt, als wäre es zur Erläuterung des Adjektives „verschlafen“ erfunden worden. Umgeben von dichten, hohen Nadelbäumen zwischen denen, wenn es nach Jakob und seiner Bande geht, ein Geheimnis schlummert. Durch unterschiedliche Art und Weise haben sich die drei Kinder der Familie Kerkwald in ihre jeweils eigenen Geheimnisse verstrickt. Die fünfzehnjährige Robin, sonst das Musterkind ihrer Familie, deckt plötzlich ihre beste Freundin, die nichts Geringeres als eine Art Rachefeldzug gegenüber dem Bürgermeister durchführt. Ihr großer Bruder David hingegen hat ein Geheimnis, das so ungeheuer ist, dass er es sogar vor sich selbst verschlossen hält: Er steht auf Jungs! Genauer gesagt auf den neuen im Dorf, den mysteriösen Nick, der über allen Dingen zu schweben scheint.
Und Jakob, das Nesthäkchen in der Familie, wird bald Elf. Das ist kein Geheimnis. Was er hingegen vor den meisten anderen Menschen verborgen hält, sind seine Windeln. Aufs Klo gehen hat er immer noch nicht wirklich raus, trägt zur Sicherheit Pullups und würde Nachts jedes Mal sein Bett fluten, wenn er nicht wie ein Baby eine Pampers unter seinem Schlafanzug tragen würde. Aber das war eigentlich nichts neues. Das war schon immer so gewesen. Doch seit den schicksalhaften Vorfällen am Halloweenabend lernt er plötzlich eine ganz neue Seite an sich kennen: Die Windeln, die peinlichen, verzwergenden Babydinger, findet er plötzlich ganz ganz spannend.
Es war das gedämpfte Klingeln einer Glocke, welches Jakob schließlich aus seiner Welt riss. Schrill und doch leise zugleich läutete sie durch seine geschlossene Zimmertüre hindurch und brachte den Zehnjährigen dazu, überrascht von den Legoteilen aufzusehen: Abendessen! Endlich! Die letzte Stunde hatte Jakob still und alleine in seinem Zimmer verbracht und damit begonnen, das große Flugzeug, was bislang als besonderes Ausstellungsstück seiner Legobaukünste in seinem Regal präsentiert worden war, wieder zusammenzubauen. Mehr oder weniger jedenfalls.
Die große, rot-weiße Legosteinkonstruktion hatte, als er sein Reich vor einer Stunde wieder betreten hatte, zerstört in der Mitte des Raumes gelegen, verteilt in eine ganzgebliebene Hälfte sowie einen traurigen Trümmerhaufen. Offenbar hatte David das Flugzeug aus Rache auf den Boden geworfen, als er ihn eben gejagt und nicht erwischt hatte. Verdammt! Doch Jakob konnte sich in diesem Moment gar nicht wirklich aufregen, selbst wenn er es gewollt hätte. Er fühlte sich so geborgen, so entspannt, einfach nur völlig richtig, genau wie er jetzt war. Vor etwas mehr als einer Stunde hatte seine große Schwester ihn gewickelt und statt eines triefend nassen, unangenehm kalten Pullups und einer nassen Jeans hatte er seitdem eine gemütliche, innen gefütterte graue Cordhose an, die er aus dem Altklamottenfundus seines großen Bruders geerbt hatte. Und darunter eine noch wesentlich flauschigere, wattig-weiche und angenehm trocken-warme Pampers. Deutlich und straff umschloss sie seinen Po- und Schrittbereich und fühlte sich ganz anders an, als dieselben Pampers, wenn er sie sich für die Nacht selbst angezogen hatte. Er spürte die Windelcreme, die seine Schwester so reichlich aufgetragen hatte, nachdem sie sofort erkannt hatte, dass er selbst das heute Morgen vergessen hatte. War halt alles hektisch gewesen heute Morgen. Doch umso angenehmer fühlte sich die feuchtigkeitsstiftende Cremeschicht, in die er da unten jetzt gehüllt war, nun an. Dieser Geruch, der in seiner Erinnerung seine gesamte Kindheit durchwaberte. Ein blumiger Duft, süßlich, vielleicht auch ein bisschen nach Vanille riechend. Auf der Cremedose stand „mit Kamillen“, aber wie Kamillentee roch die Creme definitiv nicht, soviel war Jakob sich sicher. Frisch gewickelt Lego zu spielen war ein tolles Gefühl gewesen, es hatte sich angefühlt, als würde der Spätabend niemals enden. Auch wenn die Aussicht auf ein warmes Abendessen mindestens ebenso verlockend war. Ohne weiter zu zögern, stand Jakob aus der Hocke auf, verließ die Flugzeugunfallstelle, um die sich in der letzten Stunde verschiedene Krankenwägen, Feuerwehrfahrzeuge und Polizeibeamte versammelt hatten, um den Schaden zu begutachten, Verletzte zu versorgen und Ermittlungen angesichts der unklaren Absturzursache aufzunehmen. Kaum war er aufgestanden, hielt er noch einmal kurz inne, bevor er sein Zimmer verließ. Machte, was er sonst viel zu selten tat. Horchte ruhig in sich herein, ob er vielleicht schon wieder pullern musste. Das war normalerweise eine äußerst lästige Aufgabe für ihn, und eine dementsprechend oft sträflich vernachlässigte. Doch da es grade nicht um die Frage ging, ob er den Weg zum lecker duftenden Esstisch noch durch einen Zwischenstopp im Badezimmer unterbrechen musste, sondern die Aussicht stattdessen war, eine frische Pampi warmzupullern, gab sich Jakob diesmal wesentlich mehr Mühe.
Und tatsächlich! Er drückte leicht die Beine auseinander indem er auf seinen Wollsocken über die Holzdielen schlitterte und presste, um das Pipi rauszudrücken.
„Dann mach ich halt einfach in die Hose“, flüsterte er trotzig doch kaum hörbar zu sich selbst.
„Äh und wenn ich nachher pieseln muss?“, hatte Jakob gefragt, kaum hatte Robin die Pampers zugeklebt. Es war toll gewesen, sich mal wieder von Robin wickeln zu lassen, aber was hatte sie sich dabei gedacht, eine …
„Dann darfst du dir heute einfach in die Hose machen“, hatte sie lächelnd geantwortet, unterhalb der Windel auf seinen Oberschenkel getippt und anschließend noch gescherzt: „So wie bisher ja eh schon …“
Ein bisschen hatte das Jakob schon verwundert. Klar, das war die offensichtlichste, logischste Lösung. Wenn er eine Pampers anhat, dann pullert er einfach rein. War auch grade wirklich die verlockenste Option, wenn er ehrlich war. Aber das Robin ihm sowas erlaubte? Mehr noch: Ihn sogar dazu ermutigte? Sie war doch sonst immer auf der Seite seiner Mama gewesen und es war immer um das genaue Gegenteil gegangen: Das er möglichst selten in die Hose pinkelte.
Jetzt schien alles anders.
Als Antwort kicherte Jakob zufrieden. Das würde er hinbekommen.
Doch es kam gar nicht so viel. Nur im unteren Bereich der Vorderseite wurde seine Pampers nass und warm um dann atemberaubend schnell wieder atemberaubend trocken zu werden. Die Windel wurde zwar ein wenig dicker als sie ohnehin schon gewesen war doch war schnell wieder so trocken, dass Jakob, hätte er grade nicht mit voller Absicht reingestrullert, echt nicht sicher hätte sagen können, ob er noch trocken war. Wow, was ein Unterschied zu den Drynites, die sich, kaum hatte man einmal reingepullert, die ganze Zeit so anfühlten, als hätte man die Hose nass. Meine Güte, wie hatte es Mama jemals geschafft, ihn zu überzeugen, dass Drynites cooler waren als die Pampis? Die sind ja der Hammer! Prüfend drückte sich Jakob eine Hand zwischen die Beine, nur um sich erneut selbst zu bestätigen, was er ohnehin bereits gefühlt hatte: Komplett trocken.
„Jaki, kommst du bitte endlich?“, ermahnte ihn seine Mutter plötzlich rufend aus dem Erdgeschoss und Jakob setzte sich schnurstracks in Bewegung. Sprintete erstaunlich leise durch den Flur, tänzelte die Treppe runter und war im nächsten Moment bereits drauf und dran, sich an seinen angestammten Platz an den Esstisch zu setzen. Seine Eltern und Geschwister saßen bereits wartend am großen, ausgeblichenen Eichenholztisch und richteten ihre volle Aufmerksamkeit in diesem Moment auf das Nesthäkchen der Familie. In der Mitte des Tisches dampfte ein großer silberner Topf voller Hühnerfrikasse und entließ Dampfschwaden, die von der über dem Esstisch hängenden, altmodischen Lampe erhellt wurden. Um den Topf herum waren fünf Teller gedeckt. Tiefe Suppenteller mit altmodischem Siebzigerjahremuster, der Rand war gesäumt von einem schimmernden, an Krokodilhaut erinnernden, dunkelgrünen Schuppenmuster. Seit mindestens vierzig Jahren, wenn nicht länger, befanden sie sich bereits im Familienbesitz und hatten früher einmal zum Hausstand von Jakobs Großeltern gehört. Sicherlich mehr als die Hälfte des Geschirrsatzes war über die Jahre bereits zu Bruch gegangen, aber selbst der Rest reichte noch aus um eine deutliche Mehrheit im Geschirrschrank der Kerkwalds auszumachen. Auf den zwei Stühlen auf der Raumseite des Tisches saßen Eva und Volker, während Robin auf dem Einzelplatz an der Stirnseite der Sitzbank Platz genommen hatte und David seinem Vater auf der Eckseite der Bank gegenüber saß, sodass noch der Platz gegenüber von Eva auf der im selben Holz wie der Tisch gefertigten Bank frei war. Neben David.
„Gehst du bitte nochmal fix auf Toilette?“, wurde Jakob von seiner müde aussehenden Mutter ermahnt, kurz bevor er die Sitzbank schlussendlich erreicht hatte. Erst vor einer halben Stunde war Eva nach Hause gekommen, nachdem Vormittags das Telefon geklingelt hatte und sie doch wieder zur Sonderschicht in den Schlachthof gemusst hatte.
„Oh“, stockte Jakob und sah unsicher zu seiner Mama auf der anderen Seite des Tisches. Am besten war wohl jetzt, keinen Streit zu provozieren, sondern einfach …
„Ähm …“, schnitt Robin ihrem kleinen Bruder das Wort ab und grätschte aufgeregt haspelnd in die Stille hinein: „ … Jaki war schon, hab ihn eben erst geschickt!“
„Ach, super“, antwortete Eva gelassen wie erfreut während sich ihre Gesichtszüge deutlich aufhellten und sie mithilfe ihrer Gabel ein paar Hähnchenbruststreifen auf ihren Löffel auflud: „Und, noch trocken, Bärchen?“, fragte die Mittvierzigerin mit den bereits deutlich ergrauten Haaren im nächsten Atemzug.
„Mammaaaahaaa, jaaaahaaaa“, meckerte Jakob gekränkt während er sich auf die harte Holzbank fallen lies und erntete zu seiner Freude ein wohlwollendes Nicken seiner Mutter. Auch wenn ihr der Ton, in dem ihr Sohn mit ihr sprach, missfiel. Nur seine Schwester, am gegenüberliegenden Tischende außerhalb des Blickfeldes ihrer Mutter sitzend, warf ihrem kleinen Bruder einen eindeutigen Blick zu. Robin verzog ihren Mund nach links, runzelte die Stirn und zwinkerte ihm zu. Sie glaubte dem Zehnjährigen kein Wort.
Jakob konnte sich ein peinlich berührtes Kichern nicht verkneifen, während er sich nervös wand und nach dem Besteck griff. Sie hatte ja sooo recht!
Im selben Moment setzte David langsam und genüsslich sein nunmehr halbvolles Wasserglas auf dem hellbraunen Korkuntersetzer ab und schluckte: „Hast dir ja heute auch wirklich schon oft genug in die Hose gemacht, hm?“, fragte er seinen kleinen Bruder. Mitleidig, kumpelhaft. Klang für Außenstehende beinahe aufmunternd.
Doch Jakob wusste genau, wie der Arsch das meinte.
Plötzlich schien es völlig still zu sein. Jakob schielte ertappt zu seiner Mutter herüber. Sah im nächsten Moment sofort wieder weg.
Eva hob den Kopf und blickte fragend zu ihren beiden Söhnen.
„Joa … Als er eben nach Hause ist, hatte Jaki die Windel total voll. Selbst seine Hose war ganz nass …“, antwortete Dave ungefragt und bemüht sachlich.
„Jakob, was? Ist das war?“. Empörte sich die Mutter des Angesprochenen und lies ihr Besteck klirrend aus der Hand gleiten.
Der Zehnjährige blickte betreten auf seinen Teller und schabte mit der Gabel über den Löffelrand.
„Schon wieder??“, setzte seine Mutter hinterher während Jakob seine Beine aneinanderpresste um die beruhigende Masse der fast noch frischen Pampers zwischen seinen Beinen zu spüren und sich im selben Moment in frühere Jahre zurückzuwünschen. In eine Vergangenheit, in der es Niemanden gekümmert hatte, wann und wie oft er sich in die Hose gemacht hatte. Als er keinen Ärger für nasse Windeln bekommen hatte. Als das ganze verdammte Thema einfach niemanden interessiert hatte!
„Jakob!“, ermahnte seine Mutter erneut und wurde angesichts des Ausbleibens einer Reaktion seitens des kleinen Jungen deutlich lauter: „Antworte mir gefälligst! Du kannst dich im Leben nicht einfach immer einigeln, wenn dir irgendwas nicht gefällt !!“
„Ja“, antwortete Jakob leise und kurz angebunden, ohne von seinem Teller hochzuschauen: „War ein Unfall! Ehrlich! War in der Kirche, ich bin kurz eingeschlafen und dann wars nass …“
„Jakob, was fällt dir ein in der Kirche zu schlafen?!“, schaltete sich nun auch noch sein Vater in die Diskussion ein, doch wurde sofort von seiner Ehefrau übertönt: „Jakob! Deine Windeln laufen nicht von einem einzigen Unfall aus, das weißt du genau so gut wie ich! Veräppeln kann ich mich selber, ich glaub ja wohl es hakt!“
Hilflos sah Robin von der anderen Seite des Tisches zu, wie ihre Mutter ihren kleinen Bruder ausschimpfte. Niedermachte. Jakob drückte die Schultern zusammen und rutschte an die Kante der Sitzbank, als wöllte er vor seinen Eltern davonlaufen. Robin ballte ihre Hände unter dem Tisch zu Fäusten und wollte instinktiv nichts sehnlicher als sich schützend vor den unschuldigen Zehnjährigen auf der anderen Tischseite zu stellen. Dave erntete einen betont missmutigen Blick von seiner Schwester, als er sich grinsend zurücklehnte, seine muskulösen Arme hinter dem Kopf verschränkte und voller Genugtuung sein Werk beobachtete.
Jakobs Miene hatte sich verdunkelt, er kniff die Augen zu schlitzen zusammen: „Ja Okaaay!“, rief er laut und angriffslustig, doch wurde im Laufe des Satzes immer leiser: „Ich war nachher noch Spielen im Wald und hab mir da noch … ein, zwei Mal … gemacht …“ Während er seine Rechtfertigung aussprach, wurde ihm bereits selbst klar, dass das nicht gut für ihn ausgehen würde.
„Schon wieder! Jakob, ich hab echt die Faxen dicke! Du hast dir doch gestern schon mehrfach …“, setzte Eva an, als Robin plötzlich ins Gespräch platzte: „Was hast du denn im Wald gespielt?“, fragte sie aufgeregt, ihre Stimme überschlug sich fast dabei.
„Wir haben nach Spuren von dem Farbbombenattentäter gesucht!“, antwortete Jakob wie aus der Pistole geschossen bevor Eva die Gelegenheit hatte, erneut das Wort zu ergreifen.
„Na das war auch ein Ding gestern!“, gab der Familienvater entrüstet von sich.
„Jakob …“, setzte dessen Mutter unbeirrt fort und schüttelte genervt ihren Kopf.
Doch sie wurde erneut unterbrochen. Von einem für ihren Sohn in diesem Momemnt gradezu gottgesandten und erlösenden Klingeln des Telefones.
„Gott, wer ruft denn jetzt noch an?“, murmelte sie, bevor sie entnervt aufstand und die gemütliche Küche in Richtung des kalten Flurs verließ. Jakob seufzte erleichtert und hatte endlich die Gelegenheit, einen großen Bissen zu nehmen von der betörend lecken duftenden Mischung aus Reis, Hähnchen und den Erbsen und Möhren aus dem Hofladen von Franzis Eltern. Einen kurzen Moment lang herrschte betretenes Schweigen am Esstisch und alle Anwesenden blickten Still auf die Teller vor sich.
„Und?“, brach Robin neugierig die Stille in Richtung ihres kleinen Bruders und lächelte ihm aufmunternd zu.
„Und waf?“, antwortete Jakob mit vollem Mund.
„Habt ihr ihn gefunden, den Farbombenattentäter?“, fragte Robin betont neugierig, obwohl sie sich alleine anhand der Wortwahl sicher sein konnte, dass ihr kleiner Bruder nicht herausgefunden haben konnte, wer hinter den Farbklecksen steckte, die seit gestern Nacht die Fassade des Wohnsitzes des Bürgermeisters zierten. Immerhin war es eine Farbombenattentäterin gewesen. Ihre gottverdammte, beste Freundin Franzi, ausgerechnet.
Kauend schüttelte der Zehnjährige den Kopf und schluckte seinen Bissen runter, bevor er antwortete: „Nö. Aber wir haben Mega die krasse Spur gefunden!“, berichtete er stolz: „Wir haben einen Rucksack gefunden an der Straße, wo wir gestern Nacht Franzi und dich getroffen haben nach der Verfolgungsjagt! Den muss der Attentäter …“
Erneut unterbrach Robin aufgeregt während vor ihrem geistigen Auge der Rucksack, den sie auf dem Rücken der von ihr verfolgten Person gestern Nnacht gesehen hatte, auftauchte. Als sie noch nicht gewusst hatte, dass der oder die Unbekannte in Wahrheit ihre beste Freundin war: „ … Was für einen Rucksack?“
„So nen alten Grünen! Mit so schnallen, wie am Gürtel! Voll friemelig den aufzukriegen!“, erzählte Jakob aufgeregt.
Robins Augen weiteten sich.
„Aber als wir den aufhatten! Wisst ihr, was da drin war?“, strahlte Jakob, der sichtlich Spaß daran hatte, von dem Fund, den Fenix und er gemacht hatten, zu erzählen.
„Lass mich raten …“, schaltete sich David ein: „ … Ne Schatzkarte?“, bemerkte er spöttisch.
Jakob grummelte genervt, verdrehte die Augen und lehnte sich über den Tisch zu seiner großen Schwester, die seiner Geschichte als Einzige der Anwesenden Aufmerksamkeit schenkte.
„Tücher auf denen Farbe ist und ein Schlüsselbund! Mit drei Schlüsseln und nem grünen Plastikfrosch als Anhang!“
Den Frosch kannte Robin nur zu gut. Franzi piddelte, wenn ihr langweillig war immer am kleinen Mund des grünen Plastikgummitieres herum, sodass die Farbe dort schon ganz abgeblättert war und die weiße Grundfarbe des Frosches sichtbar geworden war. Robin brauchte einen Moment um angemessen zu reagieren, schluckte, obwohl ihr Mund völlig leer war. Scheiße nochmal, ausgerechnet ihr geliebter kleiner Bruder kam ihrer besten Freundin in die Quere.
„Boaaaah!“, antwortete sie und klang dabei glaubhaft erstaunt: „Tücher mit Farbe, das könnte echt eine Spur sein! Wo ist der Rucksack denn jetzt?“
Der Rucksack musste schnellstens weg! Egal wohin, einfach Weg! Spuren beseitigen. Zwar verfolgten ihr Vater und ihr großer Bruder die Schilderung des begeisterten Detektivkindes grade nur äußerst desinteressiert und ihre Mutter war ja immer noch am Telefonieren, doch Rob wollte sich nicht ausmalen, was passieren würde, wenn irgendjemand Jakob einmal ordentlich zuhören würde. Alleine das sich Franzis Schlüsselbund im Rucksack befunden hatte, war ein verdammter, riesengroßer „Schuldig“-Pfeil, offensichtlich für Jeden, der den kleinen, im Dunklen leuchtenden Plastikfrosch am Schlüsselbund ihrer Freundin kannte.
„Der Rucksack? Der ist bei Fenix“, antwortete Jakob.
„Felix?“, fragte Robin verwundert. Wer war denn schon wieder Felix?
„Nöö, Fe-Nix. Nich ,Lix‘,, ‚Nix‘!“, kicherte Jakob angesichts des naheliegenden Fehlers seiner Schwester.: „Fenix! Der ist neu ins Dorf gezogen, kenn ich von gestern Abend! Der war Yoda!“
„Ahhhh“, realisierte Robin.
„Das is der Bruder von Nick, der lustige Typ mit dem du Gestern geredet hast, der kein Kostüm hatte!“, erklärte Jakob, lud hungrig die nächste Portion auf seinen Löffel und konnte sich nicht entscheiden, ob er lieber zuerst weiterplappern wollte, oder doch lieber endlich das verführerisch duftende Essen auf seinem Teller vertilgen sollte.
„Nick?“, mischte sich David unerwartet in das Gespräch ein.
Jakob nickte erfreut angesichts der Tatsache, dass ihm nun sogar sein großer Bruder Aufmerksamkeit schenkte: „Jaaa! So ein blonder Junge, Robin kennt den! Ist ein bisschen lustig, ohne das er selbst lacht!“, plapperte Jakob während er aß: „Der hat heute sein Zimmer gestrichen, als ich da war!“
Kaum hatte Jakob ausgeredet, nahmen sich die beiden älteren Geschwister gegenseitig das Wort weg:
„Und jetzt hat …“, setzte Robin an.
„Hm, wo wohnt …“, versuchte Dave betont desinteressiert zu Fragen.
Ihre Blicke kreuzten sich.
Jakob sah seine beiden großen Geschwister belustigt an, sprang mit seinen großen dunkelbraunen Augen hin und her.
„Und jetzt hat Fenix euer ganzes ,Beweismaterial‘ bei sich?“, fragte Robin, nachdem sie sich mühelos nonverbal gegen ihren großen Bruder durchgesetzt hatte.
Jakob schüttelte den Kopf und summte: „Mmmh Mhhh!“
Der kleine Junge schien eine Ewigkeit zu brauchen, während er kaute. Robin versuchte ruhig zu bleiben, gab sich wirklich alle Mühe. Lehnte sich langsam mit ihrem Oberkörper nach vorne.
Jakob schluckte.
„Also, wir haben ja diesen Schlüsselbund gefunden!“, erklärte Jakob begeistert und seine glockenhelle Stimme, die eben noch so verschüchtert geklungen hatte, war plötzlich wieder ganz laut: „Und eigentlich ist das ja ganz einfach: Wir müssen nur die Schlösser finden, die zu den Schlüsseln gehören und wissen eigentlich fast schon, wer der Täter sein muss! Wir müssen also nur noch das Schloss finden!“
Jakob lies mit seiner rechten Hand die Gabel auf den Tisch sinken und kramte in seiner Hosentasche herum. Zog seine zur Faust geballte Hand wieder heraus und öffnete sie erst über der Mitte des Tisches. Zwei Schlüssel.
„Wir müssen also nur herausfinden, auf welche Tür die Schlüssel passen! Und das haben wir uns aufgeteilt! Fenix hat den alten grauen Eisenschlüssel mitgenommen und versucht die passende Tür zu finden, und ich hab den Hier …“, er zeigte mit dem Zeigefinger seiner linken Hand auf einen silber glänzenden, viereckigen Schlüssel mit einem eingravierten Markenschriftzug und wechselte dann auf den kleineren Schlüssel mit einem schwarzen Plastikkopf, der rechts daneben lag: „ … und den Kleinen auch! Wobei der Kleine bestimmt für ein Fahrrad ist oder so, bestimmt nicht für eine Tür. Da bin ich sicher!“
Robin nickte. Der Schwarze war von Franzis Fahrradschloss. Der alte graue Schlüssel, war der zum Bauernhaus. Da war sie sich sicher. Der silberne? Vermutlich von irgendeiner Lagerhalle, irgendeine moderne Stahltüre oder so, die sahen ja eh alle gleich aus: „Boah. Toll, Bärchen!“, komplimentierte Robin ihrem kleinen Bruder während es in ihrem Kopf ratterte. Jakob legte die beiden Schlüssel neben seinem Teller ab und hatte endlich wieder Gelegenheit, über sein Essen herzufallen während David sich nach einer kleinen Pause langsam wieder räusperte: „Hm … und wo wohnt Fenix so? Die sind ja neu hier …“
Ohne von seinem Teller hochzusehen oder mit dem Kauen aufzuhören, antwortete Jakob; „Bei Nick.“
David seufzte genervt: „Und wo wohnt Nick?“
Jakob kicherte: „Bei Fenix!“
Auch Robin grinste, während sie zusah, wie Jakob seinen großen Bruder veräppelte. Das hatte der sich aber mal gründlich verdient! Trotzdem fixierten ihre Augen weiterhin die beiden Schlüssel.
Selbst Volker räusperte sich schmunzelnd: „Wer dumm fragt, kriegt ne dumme Antwort …“,
„Jako, ernsthaft“, antwortete David genervt und hätte seinen Bruder in diesem Moment am liebsten geschlagen. Fuck ey!
„Bin ich die Auskunft?“, kicherte Jakob weiter und wackelte mit seinem ganzen Oberkörper, nichtfassenkönnend, welche Macht er auf einmal über seinen großen Bruder hatte.
„Seit wann interessierst du dich eigentlich so für die Freunde von deinem nervigen, kleinen Bruder?“, bohrte Robin tief in der Wunde. Interessiert und voller Genugtuung. Voll auf Jakobs Seite.
Ertappt schnappte Dave nach Luft verschränkte ruckartig die Arme, lehnte sich langsam nach hinten und sah zur Decke. Atmete aus, versuchte sich zu beruhigen.
„Nix. Wollt nur mal nett zu dem Kleinen sein …“, antwortete er so gelangweilt wie nur irgendmöglich.
„Dankeeeeee!“, log Jakob fröhlich und überzeugte damit wohl höchstens seinen Vater bevor er sich wieder etwas Reis auf die Gabel schaufelte.
Etwas mehr als eine Viertelstunde später war das Abendessen schließlich offiziell für beendet erklärt worden. Eva war aufgestanden und hatte erneut nach dem Schnurlostelefon, das sie nach beendetem Gespräch neben ihrem Teller abgelegt hatte gegriffen, während Volker mit der Zeitung von heute Morgen ins Wohnzimmer gegangen war. Robin hatte pflichtbewusst den Abwasch übernommen, während Jakob aufgestanden war, eillig seine mit Tellern beladene große Schwester geknuddelt hatte und sich wieder auf den Weg an die Flugzeugabsturzstelle in seinem Kinderzimmer gemacht hatte.
„Hey, Jako“, rief Dave ihm hinterher, als er den flinken Jungen im oberen Treppenhaus eingeholt hatte.
Jakob verschränkte misstrauisch die Arme und runzelte die Stirn: „Hm?“
Jako. Plötzlich nannte David ihn Jako und nicht mehr Zwerg. Oder Pampersbaby. Welch Ironie. Jakob drückte seine Beine zusammen und fühlte abermals die fast noch trockene, warmweich-kuschelige Pampers, in die er so sorgsam gewickelt worden war und von deren Existenz sein blöder Bruder nicht die geringste Ahnung hatte.
„Wohnen die … im Neubaugebiet?“, fragte er bemüht beiläufig, selbst nicht mehr wissend, was nun der richtige Ton war. Es war eigentlich egal, die Maskerade war gefallen. Es musste glasklar für Jakob sein, dass David diese Information unbedingt haben wollte.
Jakob grinste und streckte seine Brust raus: „Jap“, antwortete er angriffslustig.
„Oh“, reagierte David erfreut: „Wo denn?“
„Oookay“, grinste der Zehnjährige schelmisch: „Ich verrats dir! Aaaaaaaber dafür nennst du mich nich mehr Baby, ok?“
David seufzte, atmete langsam aus. Warum nicht. Für ein paar Tage vielleicht könnte er dem Hosenscheißer diesen Gefallen vielleicht mal tun: „Joa … warum nicht …“
Jakobs Augen funkelten. Der Zehnjährige wackelte aufgeregt mit seinen Beinen, kostete den Moment der Überlegenheit gegenüber seinem zwei Köpfe größeren Bruder maximalst lange aus. Er presste seine Lippen aufeinander und sah mit seinen Augen an die Decke, als ob dort die Antwort auf Daves Frage geschrieben stünde.
„Junge, wo denn?“, verlor David die Geduld.
„In der äääääääääääähh … in der … Fick-Dich-Straße!“, antwortete Jakob grinsend, hob die rechte Hand und hielt dem Sechzehnjährigen den Mittelfinger hin.
Verdattert blieb David stehen, während sein kleiner Bruder eillig in sein Zimmer lief. Erst als die Tür bereits zugefallen war, rief er dem kleinen Jungen wütend hinterher: „Scheiß Pampersbaby!“
Verschwörerisch kicherte Jakob, während er sich auf seinen Teppich kniete. Wie recht David doch hatte. Im spärlichen Licht der schummrigen Kinderzimmerlampe fuhr er die Feuerwehrautos von der mittlerweile gelöschten Legoflugzeugunfallstelle weg und machte sich stattdessen mit einem Bagger daran, den Legohaufen zu sortieren. Es würde lange dauern, das Flugzeug wieder aufzubauen, doch bereits jetzt schwirrten neue Ideen, was er mit den ganzen Steinen stattdessen so bauen könnte, in Jakobs Kopf herum. Vielleicht würde das Flugzeug auch ein futuristisches Raumschiff werden! Auf Knien robbte Jakob zu dem großen Holzregal, dass das Fenster an der Straßenseite umrahmte und griff nach einer alten, an den Ecken bereits ausgefransten Pappschachtel. Der Zehnjährige blickte einen Moment lang wählerisch auf das Sammelsurium aus dunkelblauen Kassettenhüllen und einzelnen, beige-gelben Kassetten in der Box, bevor er schließlich eine ohne Hülle in der Schachtel herumliegende Kassette mit der Nummer 31 herausgriff und in den Kassettenschacht seines silbernen Radiorecorders hineinfriemelte.
„Also sicher ist schonmal, dass seit dem Mordanschlag keine unbekannte Person mehr das Tal verlassen hat“, schlussfolgerte der Anführer einer süddeutschen Jugenddetektivbande, kaum hatte Jakob auf Play gedrückt und sofort wurde ihm klar, dass er die Kassette wohl schon einmal halb gehört haben musste. Oder David vor vielen Jahren einmal, als die Kassetten noch ihm gehört hatten. Egal.
Routiniert drückte Jakob die Stopptaste und betätigte sofort danach den Rückspulknopf. Es klang zwar lustig, wenn man zurückspulte während gleichzeitig Play gedrückt war, dann waren alle Stimmen total hoch und hörten sich an wie die Chipmunks von Super-RTL, aber spulte man zurück, ohne das gleichzeitig die Wiedergabe lief, ging das viel viel schneller! Einen kurzen Moment verharrte Jakob reglos vor dem Radio gekniet, lauschte dem Spulen des Kassettenrecorders und gähnte. Starrte ins Leere und realisierte plötzlich, dass er endlich wieder pinkeln musste. Ohne zu zögern ließ er seinem Harndrang freien Lauf und spürte, wie es zwischen seinen Beinen endlich wieder warm wurde. Neugierig griff sich Jakob mit einer Hand zwischen seine Beine und strich über die aufquellende Windelbeule. Selbst durch die Hose konnte man spüren, dass es da unten ganz besonders warm war, fand Jakob. Sachte quetschte er mit der Hand seine Windel gegen seinen Schritt, sodass bereits aufgesaugtes Pipi wieder aus dem Fließ hinausfloss. Der Zehnjährige seufzte und schloss die Augen, ganz dieses Gefühl …
KLACK!
Erschrocken fuhr Jakob zusammen und blickte auf seinen Radiorecorder, der im selben Moment mit dem Zurückspulen fertig geworden war. Zufrieden drückte er wieder auf das Dreieckssymbol, hörte einen Moment lang nur das sanfte Rauschen der Tonabnehmer und rutschte wieder zurück zu seiner Legobaustelle, bevor schließlich das Intro der beliebten Hörspielserie begann.
In der Küche drehte Robin zur selben Zeit ein sehr ähnliches Radiomodell lauter. Kaum war sie alleine in der Küche gewesen, hatte sie den Empfänger des kleinen silbernen Gerätes auf die Frequenz des Junge-Leute-Radiosenders der regionalen Rundfunkanstalten umgeschaltet und anschließend beinahe instantan damit begonnen, leicht zur Musik mitzusummen. „Books from Boxes“, ein sehr gefühlvoller Song der britischen Indierock-Band „Maximo Park“ hatte grade begonnen während Robin die Becher ineinanderstapelte und damit den Tisch vollständig abräumte.
Doch plötzlich hielt die Fünfzehnjährige inne.
Wie konnte sie das nur übersehen!
Neben Jakobs leerem, blauen Plastikbecher lagen ja noch Franzis Schlüssel! Musste der kleine, aufgedrehte Junge wohl vergessen haben, als er nach dem Essen übereilt in sein Zimmer gerannt war um einer weiteren Konfrontation mit seiner Mutter aus dem Wege zu gehen. Franzis Fahrradschlüssel und der ihr unbekannte, silberne Sicherheitsschlüssel. Gott sei Dank! Impulsiv griff Robin nach den Schlüsseln und stopfte sie tief in ihre linke Hosentasche. Sie hoffte inständig, dass Jakob das Fehlen seines Beweisstückes nicht bemerken würde. Das er morgen einfach etwas anderes Spannendes spielen würde und die Sache mit den Schlüsseln einfach vergessen hätte.
Als ob.
Scheiße.
Sie würde Jakob anlügen müssen. Ihren süßen, unschuldigen, sensiblen kleinen Bruder.
,Neee, die hab ich seit gestern nicht mehr gesehen!‘, oder sowas in der Art müsste sie sagen.
In seine großen, dunklen Augen schauen, wenn er realisieren würde, dass er die Schlüssel verloren hatte.
Er würde traurig werden, wütend. Enttäuscht von sich selbst. Dass er sein Beweismittel einfach verloren hatte! Vermutlich wäre sogar sein neuer Freund, Nicks kleiner Bruder, sauer auf Jakob deswegen.
Fuck!
Der hatte ja auch noch einen Schlüssel! Und zu allem Überfluss sogar den vom Bauernhof selbst!
Das war das viel größere Problem!
Achtlos lies Robin die Becher in die Spüle fallen und griff, kaum waren ihre Hände frei, nach ihrem Handy.
,sis du hastn Problem‘, tippte sie. Abgesendet.
,!? what“, lautete die knappe Antwort.
,dein Rucksack…‘, tippte Robin, mit dem Rücken an die Küchenzeile angelehnt, in ihr Mobiltelefon.
Robin drückte auf den roten Hörer des kleinen Mobiltelefones und starrte auf die Uhrzeitanzeige, während sie auf die Antwort ihrer Freundin wartete. 21:05, Donnerstag , der 1. November 2012. Robin schloss für einen Moment die Augen. Die gestrige Nacht mit allem was passiert war, steckte ihr noch in den Knochen. Sie war verdammt müde.
Plötzlich vibrierte ihr Handy stoßartig. Robin öffnete wieder ihre Augen, während das Gerät erneut in ihrer Hand rüttelte. Sofort realisierte sie, dass Franzi sie grade anrief, anstatt ihr eine SMS als Antwort zu schicken. Eillig ging die Fünfzehnjährige an ihr Telefon.
„Scheiße ey, ja, ich hab den Rucksack gestern verloren!“, gestand Franzi sichtlich aufgelöst.
„Ja, ich weiß …“, stimmte Robin ihr zu, während sie die Verandatür öffnete und in den Garten verschwandt. Nicht, dass sie drinnen noch jemand hören könnte. Sie musste jetzt wirklich aufpassen, dass ihre Eltern nichts von der Sache mitbekamen. Auch David nicht. Selbst Jakob. Vorallem Jakob!
Kalter Herbstwind bließ ihr ins Gesicht, während alles um sie herum plötzlich dunkel geworden war. Sie spürte die Nässe des kalten Grases, die sich in ihre Socken sog. Hörte die Blätter der alten Eiche, die auf der Grenze zum Nachbargrundstück stand seit sie denken konnte, im Wind rascheln. Irgendwo im Dorf schien ein Hund zu bellen während Robin ihrer besten Freundin flüsternd erklärte, wo sie ihren Rucksack gestern vergessen haben musste und wieso ausgerechnet sie nun darüber Bescheid wusste. Was sie machen mussten, wegen dem Schlüssel, den Nicks Bruder hatte. Und überhaupt, dem Rucksack selbst. Der war ja auch noch bei Fenix.
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Autor: giaci9 (eingesandt via E-Mail)
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Ich hab mich so gefreut, als ich dein neues Kapitel gesehen habe. Wie immer sehr schön und tolle Stimmung aufgebaut. Besonders die Legoszene hat mich am meisten angesprochen. Dieses heimelige, draußen der kalte Herbst und innen eingekuschelt, tief versunken in eine andere Welt… Ich freu mich auf den nächsten Teil. Falls mir noch Ideen und Anregungen einfallen, schreibe ich nochmal. Bis hierhin bitte weiter so, ich liebe es!
Hi Bic,
Danke für deinen Kommentar! Fühl dich eingeladen und ermutigt, jegliche Ideen und Anregungen die dir einfallen, mitzuteilen, sowas finde ich immer hochinteressant! 😀
Ich kann die neuen Kapitel garnicht abwarten! Sehr toller Schreibstil und super spannende Story! Gerne auch ein bisschen mehr auf David und seine Gefühlswelt eingehen und vielleicht wird das ja was mit Nick 🙂
Freue mich auf das nächste Kapitel!
Hi Lukas,
Danke für dein erneutes Lob! Mit Nick und David, ob das was wird? Ich fürchte, das wird erst einmal vorallem Kompliziert. Dave weiß ja selbst noch nicht einmal genau, was das überhaupt werden soll … oder weiß er es? ^^
Ich finde diesen Teil der Geschichte auch wieder super spannend, und gut geschrieben, und kann auch kaum abwarten wie es weiter geht.
Hi Pfanny,
Vielen Dank für dein positives Feedback und Sorry, dass ich erst so spät darauf reagiere! 😀 Dieses Wochenende geht es weiter. Ich hab mein anfängliches Schreibtempo leider nicht ganz halten können, sodass die Kapitel mittlerweile im drei/vier-Wochentakt erscheinen, aber ich hoffe doch, dass das zum Lesen auch noch oft genug ist 😀
Das ist wie immer ganz toll geschrieben, Giaci!
Macht voll Spaß zu lesen.
Hi Chappie,
Danke für dein erneutes Lob! <3
Wenn ich mir was aussuchen darf, was in den nächsten Teilen drankommen soll … ich hoffe, dass sich nachher noch ein schönes rundes Gesamtbild ergibt. In Kapitel 5 hatte Eva den Bürgermeister auf Bebauungspläne angesprochen. Ich fände es schade, wenn das – und Evas lokalpolitisches Engagement an sich – unter den Tisch fallen würde. Du hast da mit Kleinfeldern ein schönes kleines Dorf gebaut. Bitte spiel damit 🙂 .
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht.
Hi Winger,
Toll, dass du dich daran erinnerst! Die Geheimnisse der Kerkwald-Geschwister lebt ja sehr von in sich verwobenen Nebenstories – viele Charaktere haben Hintergrundstories, die den Gesamthandlungsstrang voranbringen. Weil das aber so viele sind, dauert es aber manchmal ein bisschen, bis die Story sich an dem Punkt weiterentwickelt, du merkst das ja … 😀
Die poltische Situation in Kleinfeldern kurz vor der Wahl, mit Windpark, Schlachthoferweiterung und Bürgerinitative ist ein Pulverfass – da passiert ganz sicher noch etwas und die Hauptcharaktere werden ganz gewiss ihren Anteil daran haben! Ich muss nur aufpassen, dass ich mich darin nicht verzettele, das geb ich zu! 😀
@giaci9 (ganz lieb zu verstehen)
Mann jetzt lass uns doch nicht so verhungern! Hop hop ran an die Tastatur! Und biiiiiiiiitteeeeee ein bisschen mehr Romanze zwischen David und Nick. 🙂
Dem kann ich mich leider nur anschließen
Hi Bic,
Jaaaa. Es sind doch erst vier Wochen! 😀 Aber du hast ja voll recht. Kapitel 11 ist auch ~eigentlich~ schon seit fast ner Woche quasi-fertig. Aber der Feinschliff fehlt halt. Aber dieses Wochenende kommt es online, versprochen!
Als Ausrede sage ich ja nur: „Gut Ding will weile haben“! 😛
Mit Nick und Dave geht es auch endlich einen Schritt weiter. Sogar einen ziemlich bedeutsamen! 😀
Ich bin gespannt und freu mich drauf!
Eigentlich wollte ich mich ja zurückhalten, da du sicher schon Ideen hast. Aber da du mich so freundlich ermutigst, werde ich meinen Gedanken (im nächsten Teil) freien Lauf lassen.
Das Dave erst entdeckt, dass er schwul ist finde ich total aufregend und es gibt da so viele Spannungsmöglichkeiten. Sein eigener Konflikt, die Sehnsucht und auch die Lust (vielleicht ist das auch einen Teil wert, dass er plötzlich an Nick denken muss, wenn er sich selbst… oder er entdeckt ne Mädchenzeitschrift bdi Robin und sieht soch die Boys dort mal genauer an, wobei seine Gefühle Achterbahn fahren)
Robins Handlung finde ich gar nicht so spannend, sie ist mir etwas zu perfekt, das mit ihrer Freundin sollte für sie unangenehme Züge annehmen, wodurch sie ihre Pflichten vernachlässigt, vielleicht ist dann etwas mit Jakob, was sie sich wieder zusammenreißen lässt. Er könnte mit ihr und ihrer Fteundin unterwegs sein, sie wird von der Fteundin in etwas reingezogen und Jakob gejt dabei verloren. Das sind meine kurzfristigen Ideen. Vielleicht ist da etwas dabei.