Die neue Mitschülerin (4)
Windelgeschichten.org präsentiert: Die neue Mitschülerin (4)
Nach dem etwas kürzeren, letzten Teil, möchte ich euch nicht so lange auf den nächsten Teil warten lassen. Außerdem soll die Geschichte ja auch vorankommen. Weiterhin freue ich mich über Kommentare und Anregungen 🙂
Kapitel 4: Eine fehlende Schülerin und ein Referat
Immer noch verwirrt ging Chris an diesem Donnerstag aus dem Haus und machte sich auf den Weg zur Bushaltestelle. Die Arena wurde nicht eingenommen und als er an der Haltestelle ankam, sah er Anna nicht und übernahm das Kämpfen mit den virtuellen Taschenmonstern. Bis zur Abfahrt des Busses tauchte Anna nicht auf. Chris schaute auf seine Uhr, aber sie zeigte das erwartete Datum an. Das sprach dafür, dass der gestrige Tag kein Traum war. Aber auf Annas Fernbleiben konnte er sich keinen Reim machen.
Kurze Zeit später stiegen Jonathan, Pia und Tamara hinzu und setzten sich zu Chris in den Vierer. „Wo ist denn Anna?“, wollte Tamara wissen. „Ich weiß nicht.“, erwiderte Chris wahrheitsgemäß, „wahrscheinlich krank oder so?“.
„Oh, das wäre aber doof.“, sagte Pia, „Wir hatten uns heute Nachmittag verabredet, um ihr ein wenig die Stadt zu zeigen, weil sie ja noch nicht so lange hier ist…dann werden wir das wohl verschieben müssen.“
„Schade“, resümierte Tamara, „ich hatte mich schon so auf den Nachmittag gefreut.“
„Wir können ja immer noch zu zweit gehen.“, schlug Pia vor.
„Stimmt.“, erkannte Tamara, „Dann steht unsere Verabredung?“
„Wüsste nicht, was dagegen spricht.“, behielt Pia den ursprünglichen Plan mit den notwendigen Veränderungen bei.
Der Bus kam an der Schule an und Dennis wartete schon. Pia und Tamara verabschiedeten sich, sie hatten Sowi zusammen in einem Raum am anderen Ende des Schulhofs. „Wir wollten früh da sein.“, erklärte Tamara.
Dennis begrüßte Jonathan mit einer Faust und hielt diese auch Chris zum Abklopfen hin, der etwas verunsichert darauf einging. „Schon gut“, sagte Dennis, „hab dich nicht so. Wenn ich nicht den Eindruck hätte, dass du voll in Ordnung wärst, würde ich das nicht tun. Sag mal, Chris, kannst du eigentlich Skat spielen?“
„Ob du es glaubst oder nicht: Ja. Früher habe ich viel mit meinem Vater und meinem Opa gespielt, aber der ist leider körperlich kaum noch in der Lage, die Karten zu halten.“
„Hm…das ist doof.“, kommentierte Jonathan.
„Dann lass uns doch in die Pausenhalle gehen und uns bis zum Unterricht an einen Tisch setzen.“, schlug Dennis vor, was sofort von den anderen beiden bejaht wurde. Als die Klingel den Beginn der ersten Stunde in drei Minuten ankündigte, gingen sie los zum Raum, in dem sie gemeinsam Mathe hatten. Sie fanden noch drei freie Plätze nebeneinander in der zweiten Reihe von vorne, als auch schon ihre Lehrerin, Frau Wassmann, hereinkam. Chris kannte sie schon aus der achten Klasse in Erdkunde. Würde sie in Mathe genau so sein, würden diese zwei Stunden sicherlich wie mindestens vier Stunden vorkommen.
„Hier seid ihr, guten Morgen“, begrüßte eine Mädchenstimme die drei.
„Oh, hi“, erwiderte Jonathan als Erster, „wir dachten schon, du bist krank, weil du heute Morgen nicht im Bus warst.“
„Ja, ich habe donnerstags die ersten beiden frei“, löste Anna die Verwunderung auf. „Das hätte Chris eigentlich wissen können“, fügte sie hinzu. Chris drehte sich zu ihr um und sah, dass sie lächelte. Erst jetzt erkannte er, dass sie auch eine Zahnspange trug, was sie tatsächlich noch süßer aussehen ließ, wie er fand.
„Jetzt, wo du es sagst, stimmt.“, gab Chris zu, „Sorry, ich war heute Morgen ziemlich durcheinander. Hab einfach schlecht geträumt.“
„Hm…verstehe. Passiert. Ist ja auch sowieso kein Weltuntergang“, bemühte sich Anna um Einfühlsamkeit. „Sagt mal, habt ihr eine Ahnung, wo ich Tamara und Pia finden könnte?“, wechselte sie das Thema.
„Nein. Ich weiß nur, dass die gerade Sowi im Ostgebäude hatten. Vermutlich sind sie dort irgendwo oder auf dem Weg in ihre jetzigen Kurse.“, beantwortete Dennis die Frage.
„Ah ok. Falls ihr sie seht, könnt ihr ihnen sagen, dass ich mich gerne in der zweiten Pause hier mit ihnen treffen möchte?“
„Naja, wir drei haben ja jetzt sowieso zusammen Informatik“, sagte Chris und zeigte dabei auf Anna, Dennis und sich selbst.
„Ich richte es ihnen aus, falls ich sie sehe.“, hatte Jonathan eine Lösung parat.
„Guten Morgen, mein Name ist Linda Rotjohann“, begrüßte die Informatiklehrerin ihren Kurs, nachdem sich die meisten Schüler zu zweit an einen Computer gesetzt hatten. Chris und Anna saßen zusammen, daneben saß Dennis mit einem südländisch aussehenden Jungen, der er gut zu kennen schien. Während Frau Rotjohann die Kursliste durchging und die Anwesenheiten prüfte, stellte sich heraus, dass der Junge neben Dennis Giacomo Parletti hieß und dem Namen nach wohl italienischer Abstammung sein muss.
Die Stunde begann mit einer Einführung in die Begrifflichkeit. „Was ist Informatik?“, war die Frage, die der Kurs unter Anleitung der Lehrerin diskutierte. „Bevor wir die Stunde beenden, mache ich mich beliebt bei euch.“, setzte sie zu einer Überleitung an, was von einem kollektiven, ängstlichen Blick der Schüler bedacht wurde. „Wir sind in der Diskussion ja eben schon auf historische Entwicklungen kurz eingegangen. Ganz allgemein: Wie kommt es, dass Computer heute das sind, was sie sind und das können, was sie können? Diesen Themenkomplex der Informatikgeschichte möchte ich in Referaten erarbeiten. Ich habe diese zehn Themen herausgesucht, die ihr bitte zu zweit aufbereitet.“ Weiter kam sie nicht, denn bei dem Wort Referat breitete sich ein Stöhnen aus. Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, setzte Frau Rotjohann fort: „Das erste Thema kommt schon in etwa drei Wochen. Da geht es um einen einfachen Rechner, den Murmelrechner. Dazu gibt es was im Internet, den Link schicke ich der Gruppe dann zu. Wer wäre denn bereit, dass Referat in der nächsten Woche zu erstellen, sodass ich mir das noch angucken kann?“
Es folgte, was folgen musste: Totenstille im Raum und alle Schüler waren auffällig darauf bedacht, möglichst unauffällig zu sein und keinen Blickkontakt zueinander oder gar zur Lehrerin herzustellen.
„Kommt, wer das macht, hat das hinter sich.“, versuchte Frau Rotjohann, den Kurs zu ermutigen.
„Da hat sie recht“, flüsterte Anna zu Chris, indem sie sich leicht vorbeugte.
„Sollen wir das nicht einfach machen?“, fragte sie ihren Sitznachbarn, der kurz zögerte und dann nickte. Anna und Chris meldeten sich gleichzeitig.
„Sehr schön“, freute sich Frau Rotjohann, „einmal eure Namen bitte. Die kann ich leider noch nicht auswendig.“
„Christian Wagenhoff und Anna Schneefeld.“, half Chris ihr.
„Super, habe ich notiert. Die restlichen Themen seht ihr hier und ich glaube, die Themen verteilen wir am Montag. Dann werde ich euch auch die Kriterien für die Referate vorstellen und die Bewertung vorstellen. Christian und Anna, kommt bitte gleich nach der Stunde einmal zu mir. Dem Rest schon mal ein schönes Wochenende.“, verabschiedete sie ihren Kurs.
Etwa die Hälfte der Schüler sagte laut vor sich hin „Danke, Ihnen auch“, bevor alle nacheinander aus dem Raum gingen.
„Schreibt bitte eure E-Mail-Adressen auf. Dann kann ich euch schon mal Material zuschicken, dann könntet ihr euch am Wochenende schon einlesen, wenn ihr die Zeit habt. Ohnehin wäre es super, falls ihr Fragen habt, wenn ihr diese bis Montag habt und wir die dann klären können.“, erklärte Frau Rotjohann Chris und Anna den Grund, weshalb sie noch nicht gehen durften. Also notierten sie ihre Mail-Adressen und wünschten ihrer Lehrerin ein schönes Wochenende, was diese erwiderte.
„Hast du am Wochenende Zeit? Dann könnten wir tatsächlich schon mal am Referat arbeiten, bevor nächste Woche wahrscheinlich auch die Hausaufgaben so richtig los gehen.“, fragte Chris.
„Ja…so halb. Mein Bruder kommt morgen Abend und bleibt bis Sonntag. Wir können uns aber gerne morgen nach der Schule treffen.“, schlug Anna vor.
„Das passt mir. Wo?“, fragte Chris
„Wie ich meine Eltern kenne, werden sie morgen Nachmittag aufräumen, wenn Jan zu Besuch kommt. Da passt das wohl nicht so, wenn wir uns da irgendwo hinsetzen und in Ruhe arbeiten wollen. Außerdem kann ich mich dann vorm Helfen drücken.“, lachte Anna.
Chris stimmte ein. „In Ordnung, dann frage ich mal meine Eltern, aber die dürften da nichts gegen haben. Ich sag dir dann Bescheid.“
„Alles klar“, beendete Anna dieses Thema, während sie Richtung Pausenhalle gingen, wo Pia schon wartete.
„Hi“, begrüßte sie die beiden, „du wolltest was von mir?“, wandte sie sich Anna zu.
„Hi…ähm…ja. Wir wollten ja heute in die Stadt fahren. Ich habe dummerweise ganz vergessen, dass ich einen Zahnarzttermin habe. Um 15.30. Wir können uns aber danach direkt in der Stadt treffen.“, erklärte Anna.
„Klar, kein Problem. Ich schreibe dann Tamara, das sollte ihr bestimmt auch passen.“, erklärte Pia sich einverstanden, „vielleicht sollten wir ohnehin unsere Handynummern tauschen. Um 16 Uhr dann vor dem Rathaus?“
„Klingt gut“, führte Anna die Diskussion zu einem Ergebnis und diktierte Pia ihre Handynummer, die sie daraufhin anrief, um ihre Nummer zurückzugeben.
Autor: Theseus (eingesandt via E-Mail)
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