Die neue Mitschülerin (11)
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Kapitel 11: Eine neue Freundin
Am nächsten Morgen stand ein Teambuilding an. Die Stufe wurde dabei in Vierergruppen eingeteilt, wobei die Schüler mit Nachdruck gebeten wurden, nicht mit ihren besten Freunden eine Gruppe zu bilden. Pia schaute sich um, nachdem Tamara auf Gruppensuche gegangen war, und sah Anna und Noemi nebeneinander stehen. „Das ist meine Chance.“, dachte sie sich entschlossen und ging zu beiden. „Hey“, sagte sie, „darf ich mich eurer Gruppe anschließen?“, fragte sie die beiden.
„Wir sollen doch nicht mit unseren Freunden in eine Gruppe.“, warf Anna ein.
„Wir kennen uns doch kaum.“, sagte Pia in überspitzt unschuldigem Tonfall und mit einem derart offensichtlichen Augenzwinkern, dass Anna das Anliegen ihrer Freundin verstand. Zumindest dahingehend, dass sie merkte, dass sie unbedingt zu dritt eine Gruppe bilden wollte. „Dann brauchen wir aber noch jemand viertes.“, stellte sie ein durchaus vorhandenes Problem fest.
„Yesila ist noch allein.“, machte Noemi leise einen Vorschlag.
„Komm, wir fragen sie.“, ging Anna darauf ein. Pia trottete den beiden hinterher. Die Gruppe wurde komplettiert und sie erhielten ihre Aufgabe. Es war eine Art Planspiel, in dem die Gruppen alle einen eigenen Raum erhielten und mit Hilfe eines unbeteiligten Beobachters die Aufgabe hatten, sich in die Rolle einer Unternehmensführung hineinzuversetzen. Im fiktiven Unternehmen gäbe es eine Stelle zu besetzen und sie müssten entscheiden, wer der geeignete Kandidat oder die geeignete Kandidatin ist.
„Ich bin Hannes.“, stellte sich ihr Beobachter namentlich vor. „Ich arbeite zur Zeit neben meinem Studium hier im Schullandheim und betreue Schulklassen bei ihren Aktivitäten hier. Mit wem habe ich denn das Vergnügen?“
Die vier stellten sich nacheinander vor und gaben auf Nachfrage von Hannes an, sich bis auf Pia und Anna kaum untereinander zu kennen. Yesila und Noemi gingen zwar in die selbe Klasse und saßen auch eine Zeit lang nebeneinander, hatten außerhalb der Schule zwar keinen Kontakt, kamen aber miteinander aus. Nach einer weiteren Aufgabenerklärung bearbeiteten die vier die Aufgabe, vor allem Pia angestachelt durch den erzeugten Wettbewerbsdruck. Hannes maß die Zeit und achtete auf Einhaltung der Regeln. So übernahm Pia schnell das Kommando und die Moderation der Diskussion, sie sprach ihre Mitschülerinnen immer wieder gezielt nach Ideen an, vor allem, als sie merkten, dass nur etwa zwei Drittel des Infotextes, den sie erhalten hatten, identisch waren. „Wir müssen also die Informationen sammeln, die wir nicht alle haben und so Kandidaten ausschließen.“, erkannte sie als erste. Ihr gelang es, die anderen drei anzustacheln und zu motivieren und es gelang ihnen relativ schnell, den Kreis der möglichen geeigneten Bewerberinnen auf zwei Frauen einzugrenzen. „Ich weiß echt nicht weiter. Lest noch mal vor, was ihr unten stehen habt.“, forderte Pia die anderen drei auf.
„Nein.“, warf Noemi ein, „das haben wir schon gemacht, das bringt uns nicht weiter. Schau du noch mal.“ Pia tat, wozu sie aufgefordert wurde und tatsächlich fanden sie, in einem Nebensatz versteckt, die entscheidende Information. Die Gruppe einigte sich sicherheitshalber nochmal auf den Namen der fiktiven Bewerberin, ehe Thomas das Ergebnis notierte. „Herzlichen Glückwunsch.“, sagte er, „Ihr habt das Rätsel gelöst.“ Die vier jubelten und klatschten sich ab. „Und eure Zeit ist echt nicht schlecht. Hut ab.“, lobte Thomas sie.
„Yes“, jubelte Pia nochmal, „aber…warum haben wir das gemacht?“
„Gute Frage“, lachte Thomas, „das will ich euch beantworten. Pia, dir ist sicherlich aufgefallen, dass du einen großen Redeanteil hattest?“
„Jetzt, wo du es sagst…ja.“, lachte sie etwas verlegen.
„Das war überhaupt kein Vorwurf, nur eine Feststellung ohne jegliche Wertung. Aber ich habe gesehen, dass du deine Mitstreiterinnen, von denen du nach eigener Aussage nur eine etwas besser kennst, mit großem Erfolg motiviert, ja sogar regelrecht mitgerissen hast. Sei dir dieser Stärke bewusst.“, begann Hannes aufzulösen. Pia erkannte das Kompliment und freute sich, man konnte aber auch richtig sehen, wie es in ihr arbeitete.
„Und dennoch: Alleine hättest du die richtige Antwort wahrscheinlich noch immer nicht gefunden. Warum? Weil dir ein Team gefehlt hätte. Und da habt ihr euch gut ergänzt. Vor allem bei Noemi ist mir aufgefallen, dass du dich eher zurückgehalten hast, aber du hast in der entscheidenden Situation dem Druck der Zeit und dem Druck von Pia Stand gehalten und einen kühlen Kopf bewahrt.“ Noemi schien überrascht, aber man konnte auch ihr ein Lächeln ansehen. „Gleiches gilt für Yesila. Deine Kombinationsfähigkeit hat mich sehr beeindruckt, auch wenn du letztlich nicht den entscheidenden Hinweis geliefert hast, hast du vorher doch sehr dazu beigetragen, einige falsche Antworten auszuschließen. Bleibt noch Anna: Bei dir ist mir aufgefallen, dass du auch wie alle anderen sehr zielorientiert gearbeitet hast. Aber du hast das – meiner Meinung nach – wichtigste gemacht.“
„Hm…was denn?“, fragte Anna, sichtlich unwissend, worauf Hannes hinauswollte.
„Du hast den Gesamtüberblick behalten. Du hast dazu beigetragen, dass ihr Ergebnisse erreicht, aber fast noch wichtiger: Du hast Pia voll im Griff.“, erklärte er.
„Was soll das denn heißen?“, fragte Pia etwas schnippischer als sie vor hatte.
„Denk mal nach,“ forderte Hannes sie zur Selbstreflexion auf, „was hat dich am meisten genervt?“
„Wenn Anna mich ermahnt hat, mich zurückzu…oh…“, erkannte Pia. Hannes lächelte. „Siehst du?“, vergewisserte er sich.
„Ja“, antwortete Pia, „ich war tatsächlich manchmal etwas zu forsch. Entschuldigt bitte, wenn ich euch irgendwie bedrängt habe.“
„Alles gut. Wir haben ja alle am gleichen Ziel gearbeitet. Nur auf unterschiedliche Weise.“, beendete Noemi die Reflexion treffend.
Yesila verabschiedete sich nach der Übung, sie wolle auf ihr Zimmer, weil sie etwas Kopfschmerzen hatte und die kurze Freizeit vor dem Mittagessen zum Ausruhen nutzen wolle. So blieben Anna, Pia und Noemi zurück.
„Noemi“, fing Pia das Gespräch an.
„Was gibt’s?“, fragte diese neugierig und gleichzeitig auch ein wenig verwundert.
„Ich…ich möchte mich bei dir entschuldigen.“
„Wofür das denn?“, wähnte sich Noemi nun vollends im falschen Film.
„Ich…ich habe gestern Abend ein paar nicht so nette Dinge über dich gesagt.“, erklärte Pia.
„Wir haben uns doch gestern Abend gar nicht mehr gesehen?“ Man konnte sehen, wie die Anzahl Fragezeichen in Noemis Gesicht noch größer wurden.
„Ja…ich weiß…wir haben gestern auf dem Zimmer Von Dennis, Jonathan, Chris und Giacomo gesessen. Also wir schließt noch Tamara, Anna und mich mit ein. Ich habe mich den ganzen Tag irgendwie ziemlich geärgert, dass Anna nicht mit Tamara und mir auf einem Zimmer ist, obwohl sie sich das gewünscht hatte und wir sogar noch einen Platz frei hätten.“, erzählte Pia.
Noemi und Anna warfen sich einen kurzen Blick zu, Noemi verstand. „Und…weiter?“, fragte sie etwas schüchtern.
„Naja, Anna hat dann erzählt, dass sie unter anderem mit dir auf einem Zimmer ist. Und da habe ich dich weird genannt, weil du irgendwie nie ein Wort redest in Spanisch. Anna hat mich auch gestern Abend gebremst. Und auch wenn sie dir das wohl nicht gesagt hat, möchte ich, dass du das weißt und vor allem, dass es mir leid tut. Ich habe dich heute viel besser kennengelernt und kann dich definitiv besser beurteilen als gestern.“
Immer noch nicht ganz wissend, was sie von Pias Ausführungen halten sollte, schaute Noemi zu Anna, die wiederum Pia musterte. Nein, da musste sie alleine durch, befand sie.
„Ich habe eben gemerkt, dass du ziemlich gegensätzlich zu mir bist. Also so von der Persönlichkeit her. Aber auch gerade durch Anna gestern und Hannes eben, dass das nichts Schlimmes ist, im Gegenteil. Ohne dich hätte ich und hätten wir eben keinen Erfolg gehabt.“
„Ehm…danke?“, war Noemi immer noch sehr überfordert.
„Das war tatsächlich als Kompliment gemeint.“, sagte Pia, die nun zu Boden blickte, weil es ihr mittlerweile schwer fiel, Noemi in die Augen zu blicken, „Wenn ich ehrlich bin. Ich glaube, ich würde dich wirklich gerne besser kennenlernen, ich glaube, wir könnten uns gut ergänzen. Schau mal, du sitzt in Spanisch ja alleine und neben mir ist noch ein Platz frei. Was hältst du davon, wenn wir Herrn Martínez nach den Ferien fragen, ob du dich zu mir setzen darfst?“
„Okay…können wir machen.“, blieb Noemi weiter wortkarg.
„Denk in Ruhe drüber nach. Ich habe das Gefühl, dass ich dich gerade ziemlich überfallen habe.“, erkannte Pia, „wahrscheinliche mache ich den Überfall nur noch schlimmer, aber: Hier, meine Nummer.“, schrieb sie diese auf einen Zettel und reichte ihn Noemi, „falls du über mein Angebot oder das Gespräch nochmal reden möchtest.“
Noemie steckte den Zettel in ihre Handyhülle, bedankte sich und verabschiedete sich. Sie wolle wie Yesila noch kurz auf ihr Zimmer vor dem Mittagessen.
„Ich war wohl wieder zu forsch.“, war Pia etwas niedergeschlagen und ziemlich sicher, dass sie bei Noemi nicht gerade einen guten Eindruck hinterlassen hatte.
„Quatsch, das war sehr gut.“, lobte Anna ihre Freundin, „so wie ich Noemi kennengelernt habe, nimmt sie sich das zu Herzen. Wahrscheinlich braucht sie aber eine Zeit. Aber ich glaube, sie wird sich zumindest bei dir melden.“ Dies munterte Pia schon etwas mehr auf. So gingen sie zum Mittagessen und trafen auf Tamara und die Jungs. Gesprächsthema Nummer Eins war natürlich die Teamübung des Vormittags, die alle sehr fasziniert hatte.
„Hey zusammen. Ich hatte da eine Idee und habe meine Eltern um Erlaubnis gefragt: Sie sind am Donnerstag abends unterwegs und kommen erst spät wieder. Ich würde euch gerne zu einer Übernachtungsparty einladen. Habt ihr Bock?“
„Hey, schau mal was Pia in unsere Gruppe geschrieben hat. Klingt doch super, oder?“, fragte Chris Anna, die an ihn gekuschelt auf dem Sofa in Chris‘ Zimmer saß, während beide mit ihren Handys beschäftigt waren. „Ja, schon…“, begann Anna.
„Aber?“, erkannte Chris, dass es einen Haken gab.
„So wie ich meine Eltern kenne, werden die mir das nicht erlauben. Also zumindest nicht über Nacht zu bleiben.“, war Anna etwas niedergeschlagen.
„Ach was, frag sie doch einfach nett.“, schlug Chris vor.
„Du kennst sie noch nicht.“, begann Anna, den Vorschlag zurückzuweisen, „Was das angeht, sind sie echt speziell. Ich komme eigentlich super mit ihnen klar und habe auch viele Freiheiten, wie ich finde, aber schlafen soll ich immer zu Hause. Die einzige Ausnahme war, beziehungsweise ist, Patricia. Aber vermutlich auch nur, weil sie sie und ihre Eltern gut kennen.“
„Versuch’s doch wenigstens.“, ermutigte Chris sie.
„Mach ich“, versprach Anna, bereitete ihn aber gleichzeitig auf eine Enttäuschung vor, dass sie dennoch nicht über Nacht bleiben dürfe.
„Übrigens: Ich bin noch in Kontakt mit Patricia. Es kann sein, dass ich die zweite Woche in Neuss bin. Und auf dem Hinweg oder dem Rückweg sicherlich über Bochum fahre und bei Jan vorbeischaue.“, kündigte Anna eine erste längere Zeit an, in der sie sich nicht sehen würden, seit sie sich kennengelernt hatten.
„Chris, Anna, hi, schön, dass ihr da seid“, begrüßte Pia beide mit einer Umarmung, als sie an dem Donnerstag gemeinsam bei ihr klingelten. Sie fügte hinzu: „Doof, dass du nicht über Nacht bleiben darfst.“
„Ja, finde ich auch.“, erwiderte Anna.
„Schuhe könnt ihr hier hinstellen und die Schlafsachen erstmal ins Wohnzimmer stellen. Ich hab in meinem Zimmer Platz für drei und das Gästezimmer ist frei, da passen mit Luftmatratzen auch drei Leute rein. Da Giacomo ja leider in Italien ist, müsste das für euch ja passen, oder Chris?“, begann Pia wieder einmal, fast wie ein Wasserfall zu reden.
„Ja, denke schon. Sind Dennis und Jonathan schon da?“, fragte er.
„Nein, ihr seid tatsächlich die ersten.“, erwiderte Pia und führte die beiden ins Wohnzimmer, „Hausführung gibt’s gleich, wenn alle da sind. Bedient euch gerne schon mal an den Getränken.“ Sie wies auf den Tisch, auf dem ausreichend Gläser sowie Wasser und verschiedene Softdrinks bereitstanden.
Kurze Zeit später trafen auch Dennis, Jonathan und Tamara ein: Innerhalb von vier Minuten klingelte es drei Mal. Die sechs Teenager hatten es sich auf den Sofas bequem gemacht, als die Tür nochmal klingelte.
„Wer ist das denn?“, fragte Dennis.
„Ich hoffe, kein verrückter Axtmörder.“, erwiderte Pia, „Spaß beiseite, das müsste Noemi sein.“
Eine Minute später stand eben diese Noemi in der Wohnzimmertür und versteckte sich etwas schüchtern hinter Pia. Die anderen begrüßten sie, rückten etwas enger zusammen, sodass Noemi ebenfalls Platz auf einem Sofa finden konnte.
„Danke für die Einladung“, sagte diese leise zu Pia.
„Bleibst du gar nicht über Nacht?“, wollte diese wissen.
„Nein…meine Eltern erlauben mir das leider nicht.“, sagte sie und klang traurig dabei. „Sie holen mich um 12 spätestens ab. Oder halt eher, wenn ich sie drum bitte.“
„Doof.“, kommentierte Pia, „dann sind wohl nur wir zwei im Mädelszimmer.“, sagte sie an Tamara gerichtet.
Die Runde bestellte Pizza, Pias Eltern hatten ihr dafür Geld dagelassen. Nach dem Essen schlug Tamara vor, ein Spiel zu spielen, das sie mitgebracht hatte. Kutschfahrt hieß dieses. „Und wo ist das?“, fragte Dennis.
„Tja…“, sagte Tamara, „in meiner Handtasche. Ist tatsächlich ein Kartenspiel in einer sehr handlichen Packung.“
„Also“, begann sie, das Spiel zu erklären, „es gibt zwei Parteien, von denen eine gewinnt…“ Etwa zehn Minuten später waren alle Regeln er- und alle Fragen geklärt, bis auf die entscheidende: „Warte…wir sind sieben, wir brauchen aber eine gerade Zahl.“, stellte Tamara leicht entsetzt fest.
„Ich…könnte meine Schwester fragen. Die ist oben in ihrem Zimmer.“, schlug Pia vor.
„Ja, das wäre gut.“, war die einhellige Meinung
Maja drehte sich zur Tür um und rief „Ja!“, als sie das Klopfen vernahm. „Maja? Lust, mit uns ein Spiel zu spielen? Wir sind sieben, brauchen aber eine gerade Anzahl Spieler.“
„Puh…muss das sein?“, fragte die große Schwester.
„Du sollst doch sowieso ein Auge auf uns haben, haben Mama und Papa gesagt.“, argumentierte Pia.
„Ok, ich komme gleich. Gib mir fünf Minuten, ich geh eben noch eine rauchen.“, kündigte Maja ihr Mitspielen an.
„Sag doch gleich, dass ihr Kutschfahrt spielt.“, sagte sie, als sie sich an den Tisch setzte, nachdem sie sich der Runde vorgestellt hatte und einmal alle Namen hörte. Maja war neunzehn, also rund dreieinhalb Jahre älter als ihre kleine Schwester. Dadurch, dass nicht nur Tamara, sondern auch Maja die Regeln kannte, verlief die erste Runde mit relativ wenig Schwierigkeiten. Da die beiden aber in eine Fraktion gelost wurden, erfuhren sie einen haushohen Sieg.
„Ich wusste noch nicht mal irgendeinen Mitspieler.“, gab sich Jonathan etwas frustriert.
„Ja, Erfahrung macht in dem Spiel wohl echt was aus.“, fügte Chris hinzu.
„Ein wenig. Aber das hat man relativ schnell.“, ermutigte Maja die anderen, „Noch eine Runde?“
Ein kollektives Zustimmen folgte und die zweite Runde verlief bereits enger, wohl auch aufgrund der Tatsache, dass die beiden erfahrenen Spielerinnen diesmal in unterschiedlichen Fraktionen spielten. Maja verabschiedete sich nach der Runde und ging wieder in ihr Zimmer.
„Will eigentlich wer ein Bier?“, fragte Pia, etwas vorsichtig, wohl wissend, dass noch nicht alle Anwesenden sechzehn waren. Chris, Anna, Jonathan und Tamara stimmten zu, während Dennis ablehnte. „Noemi?“, fragte Pia ihre neue Freundin explizit. „Nee…lass mal. Ich glaube, das fänden meine Eltern nicht gut.“
„Na gut.“, sagte Pia und kam mit fünf Flaschen Bier zurück.
„Haben deine Eltern nichts dagegen, dass du Bier trinkst?“, fragte Noemi an Anna gewandt und taute damit erstmals ein wenig auf.
„Warte…woher weißt du, dass Anna auch gleich abgeholt wird?“, warf Pia ein.
„Eh…“, stammelte Noemi, „du hast doch eben gesagt, Tamara und du wären alleine in deinem Zimmer, oder?“
„Stimmt“, hakte Pia das Thema ab.
„Also“, ergriff Anna nun das Wort, um Noemis Frage zu beantworten, „nein, haben sie – denke ich – nicht. Sie denken eher, dass ich meine eigenen Erfahrungen sammeln muss und lassen mir eigentlich insgesamt eher viele Freiheiten.“
„Cool…hätte ich auch gerne.“, gab Noemi zu erkennen, dass sie ein wenig neidisch war.
Der Abend verlief weiter mit Smalltalk, durch das Bier leicht enthemmt wurden vor allem Geschichten über verschiedene Lehrerinnen und Lehrer erzählt, was besonders Anna interessant fand, auch wenn ihr nicht alle Namen etwas sagten.
„Sag mal…wie läuft es eigentlich aktuell bei euch?“, frage Pia Anna und Chris.
„Ehm…gut?“, antwortete Chris.
„Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen.“, forderte ihn Pia auf.
„Wir…“, fing er an, blickte zu Anna und sah ein kurzes, bestätigendes Nicken von seiner Freundin. „Wir sind offiziell zusammen.“
„Waaas? Wie cool! Glückwunsch!“, kreischte Pia schon fast.
„Das freut mich echt für euch.“, stimmten auch Tamara und Jonathan in die Begeisterung ein.
Um Mitternacht klingelte es an der Tür. Noemi schaute auf die Uhr: „Oh, so spät schon.“, stellte sie enttäuscht fest, „ich glaube, ich muss dann leider mal los.“
„Schade“, sagte Pia, „aber danke fürs Kommen.“
„Danke für die Einladung“, gab Noemi zurück, „ich fand es echt einen schönen Abend. Danke euch auch“, sagte sie nun an den Rest der Runde gewandt. „Ciao“, verabschiedeten sie ihre Mitschülerin.
„Anna, wann wirst du eigentlich abgeholt, wenn du nicht hier schläfst?“, wollte Tamara dann wissen.
„Ähm…gute Frage“, wunderte sich Anna und schaute auf ihr Handy, „Mist, zwei verpasste Anrufe. Kann ich mal kurz auf die Terrasse?“
„Klar.“, antwortete Pia. Kurze Zeit später kam Anna wieder herein und verkündete, dass sie gegen 1 Uhr abgeholt werden würde.
„Cool, dann haben wir ja noch ein bisschen Zeit.“, freuten sich die anderen.
„Noch eine Runde Bier?“, fragte Pia, was alle, die bereits eins getrunken hatten, bejahten.
Nachdem Anna abgeholt wurde und der Großteil der noch Anwesenden merklich angeheitert und entsprechend müde war, war die Nacht nach Annas Verabschiedung praktisch zu Ende. Pia führte die Jungen noch ins Gästezimmer, sie wünschten sich eine gute Nacht und schliefen bis zum späten Frühstück am nächsten Tag.
„Ich würde sagen, ein gelungener Abend.“, zog Pia ein Fazit, als sich die anderen auf den Heimweg machte, das auch kollektiv bestätigt wurde.
Autor: Theseus (eingesandt via E-Mail)
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Chill doch mal, der Spannungsaufbau ist doch super und man erkennt ja bereits Tendenzen und Andeutungen..
Ist bisher eine sehr schöne Geschichte. Bin schon gespannt wie es weitergehen wird.
wer da wohl Windeln trägt