Anne trägt wieder Windeln (1-3)
Windelgeschichten.org präsentiert: Anne trägt wieder Windeln (1-3)
Die Geschichte ist frei erfunden! Es ist meine erste Geschichte. Ich erzähle sie aus der Sicht der Hauptdarstellerin, lasse aber wohl gelegentlich ein paar Infos einfließen, die unsere Hauptdarstellerin zwar miterlebt, aber nicht wirklich bewusst wahrnimmt. Ich hoffe, es ist so, wie ich es schreibe gut lesbar und verständlich. Danke an fürs Korrekturlesen und die Anmerkungen. Ich weiß aber noch nicht, wie regelmäßig ich hier was veröffentliche. Auch wenn ich noch viele Ideen habe, merke ich, dass es doch auch ein großer Aufwand ist, das alles ordentlich aufzuschreiben. Jetzt viel Spaß beim Lesen.
Kapitel 1: Die Notabhaltebucht
Hallo, ich bin Anne und ich möchte euch meine Geschichte erzählen. Ich bin seit vorgestern sechs Jahre alt und ich habe einen großen Bruder, Mark, der wird im Juni acht und geht schon in die 2. Klasse. Meine kleine Schwester Maren ist seit drei Monaten zwei Jahre alt und geht auch seitdem in den Kindergarten. In unserem Bundesland haben wir das Glück, dass für alle Kinder ab zwei Jahren der Kindergarten kostenlos ist. Ein bisschen zur Vorgeschichte: Ich bin mit etwa 3 Jahren trocken geworden, wie das ja bei vielen Kindern ist. Allerdings gibt es ja Kinder, die sind, wenn sie ein paar Tage aus den Windeln raus sind, „staubtrocken“. Damit meine ich, sie haben nie Pipi-Unfälle, weder tags noch nachts und merken immer frühzeitig, dass sie aufs Klo müssen, sodass auch mal noch eine Viertelstunde Zeit ist, wenn sie sich melden. So ein Kind ist mein großer Bruder. So bin ich leider nicht. Für nachts habe ich eine Schutzmatte im Bett, weil mein Bett in den letzten Jahren so etwa alle drei Wochen nass war. Das ist natürlich nur ein Durchschnittswert, es kam auch vor, dass es mal zwei Nächte hintereinander waren. Tagsüber habe ich sogar deutlich mehr Unfälle. Besonders wenn ich ins Spielen vertieft bin, merke ich es erst sehr spät, wenn ich aufs Klo muss. Manchmal kommt es dann vor, dass es kurz vor dem Klo zu spät ist. Aber auch in anderen Situationen merke ich es sehr spät. Das kann dann schon mal schwierig werden, wenn ich beispielsweise beim Einkaufen plötzlich muss. Da sind wir dann schon oft zur Kundentoilette gerannt und haben den Einkaufswagen mitten im Laden stehen lassen. In den letzten Jahren hatte ich meist so zwei Unfälle pro Woche. Wir haben deshalb immer Ersatzkleidung im Auto liegen und im Kindergarten hängt bei mir am Haken immer mal wieder eine Tüte mit der nassen Wäsche. Heute haben wir meinen Kindergeburtstag gefeiert. Wir waren in einem Indoor Spielplatz. Es war toll. Eigentlich wollte ich am liebsten im Schwimmbad feiern, aber Mama hat gesagt das geht erst, wenn alle Gäste richtig gut schwimmen können. Leider brauchen mehr als die Hälfte meine Freundinnen noch Schwimmflügel. Die anderen haben im Schwimmkurs letzten Winter das Seepferdchen gemacht oder haben es zumindest versucht. Ich bin die einzige, die schon richtig gut schwimmen kann. Ich kann das sogar besser als mein großer Bruder. Das Seepferdchen habe ich kurz vor meinem fünften Geburtstag gemacht und im Herbst, am letzten Tag, an dem das Freibad offen hatte, habe ich meinen Freischwimmer gemacht. Brrr, war das Wasser kalt. Eigentlich heißt der ja ‚Jugendschwimmer Abzeichen Bronze‘ aber alle sagen Freischwimmer. Weil ich so gerne ins Schwimmbad wollte, waren wir da an meinem Geburtstag. Aber halt nur mit meinen Geschwistern. Wir sind direkt los gefahren, als mein Bruder Schule aus hatte und ganz lange geblieben bis es dunkel wurde. Gestern haben wir dann ausschlafen können, es war ja Samstag. Jetzt sitze ich in meinem Kindersitz. Neben mir sitzt Annika, meine beste Freundin. Die hat nur eine Sitzerhöhung, keinen richtig großen Kindersitz. Mehr würde in der Mitte auch nicht rein passen. Ganz rechts sitzt Maren. Die hat noch so einen Kindersitz mit einem Kissen vor dem Bauch. Mein Bruder sitzt auf dem Beifahrersitz. Auch auf einer Sitzerhöhung. Meine Mama sitzt auch im Auto. Ratet mal wo. Okay war ein doofes Rätsel. Wo sollte sie wohl sonst sitzen? Die ist ja die einzige, die fahren kann und mehr Sitze haben wir ja nicht. Deshalb sind meine anderen Freundinnen bei Papa im Auto, der fährt vor uns. Und die Mama von Pia fährt das dritte Auto, aber die sind fünf Minuten vorher los gefahren, die mussten ja nicht noch das ganze Partyzubehör einladen. Links neben uns fährt ein Sportwagen vorbei. Der ist voll laut. Und unser Auto fängt an zu vibrieren von dem Lärm. Huch, jetzt merke ich plötzlich, dass ich ganz dringend Pipi muss. Das kommt bestimmt von dem Vibrieren. Anne: „Mama, ich muss ganz dringend Pipi.“ Beate: „Anne, wir sind auf der Autobahn, ich kann hier nicht einfach anhalten. Warum warst du denn vor dem Losfahren nicht mehr auf dem Klo? Ich hatte dich doch Pipi machen geschickt.“ Ja Mama hatte mich heute ungefähr immer, wenn ich zu unserem Tisch kam, erst mal Pipi machen geschickt. Anne: „Aber ich war doch Pipi machen während du unseren Tisch abgeräumt hast, aber da kam fast nichts. Ich muss wirklich ganz dringend.“ Beate: „Hier ist nicht mal ein Standstreifen. Ich glaube die nächste richtige Möglichkeit zum Anhalten dauert noch eine Viertelstunde.“ Ich fange an zu weinen. Anne: „Mama, so lange kann ich es nicht mehr halten.“ Beate: „Nicht erschrecken, ich muss gleich ziemlich kräftig bremsen“ Mama bremst ziemlich kräftig und schaltet den Warnblinker ein und lenkt nach rechts. Beate: „Das ist eine Nothaltebucht, hier ist echt wenig Platz. Annika, Mark, ihr bleibt angeschnallt und lasst die Türen zu. Ihr dürft jetzt keinen Quatsch machen. Ich bin gleich wieder da.“ Wir kommen ziemlich schnell zum Stehen. Beate: „Anne, du lässt die Tür zu, die mach ich auf. Aber schnall dich schon mal ab.“ Mama steigt aus. Ich schnalle mich ab. Mama macht in dem Moment die Tür auf und nimmt direkt meine Hand. Normalerweise steige ich selbst aus dem Auto, aber hier ist es wohl irgendwie anders. Mama ist ziemlich angespannt. Ein Stück neben uns rast ein riesiger LKW an uns vorbei. Der macht ziemlich viel Wind. Wir gehen hinter dem Auto vorbei. Anne: „Wo soll ich denn hier Pipi machen? Hier ist ja nicht mal ein Busch. Da sehen mich doch alle.“ Mama zieht mir die Hose runter und hebt mich von Hinten hoch, so dass sie ihre Hände in meinen Kniekehlen hat. Sie hebt mich über die Leitplanke. Beate: „Das geht hier nicht anders, aber die Autos sind so schnell, die sehen das gar nicht. So, jetzt bitte das ganze Pipi raus.“ Es ist irgendwie eine komische Position zum Pinkeln. Na ja, nicht wirklich, Mama hat mich ja schon oft so hoch gehoben, aber halt irgendwo im Gebüsch, wo es ruhig ist. Aber nach ein paar Sekunden fängt es an zu laufen. Hinter uns im Auto klingelt das Handy von Mama. Es hat ziemlich schnell wieder aufgehört, also hat Mark den Anruf bestimmt angenommen. Es hört auf zu plätschern. Beate: „Bist du fertig?“ Anne: „Ja.“ Mama stellt mich auf den Boden und ich ziehe die Hose hoch. Mama nimmt mich wieder an die Hand und wartet hinter dem Auto, bis der nächste Laster vorbei gefahren ist. Dann steige ich ein und sie schnallt mich an. Wenn in der Mitte eine Sitzerhöhung ist, kriege ich das nicht alleine hin. Wenn wir ohne Mark fahren, kann ich es schon alleine. Mark: „Papa hat angerufen und…“ Beate: „Moment, warte kurz, bis ich wieder auf der Straße bin.“ Mama macht den Warnblinker aus und fährt los. Sie gibt ziemlich schnell Gas. Beate: „So, jetzt.“ Mark: „Papa hat gefragt, warum wir angehalten haben und ob alles in Ordnung ist. Ich habe ihm gesagt, dass Anne dringend Pipi musste.“ Ich werde wieder rot. Mir ist das ziemlich peinlich, dass mal wieder alle wissen, dass wegen mir angehalten werden musste, obwohl es ja gar nicht weit ist, bis nach Hause. Die anderen Kinder werden alle direkt heim gefahren. Wir haben uns schon im Indoorspielplatz tschüs gesagt. Morgen früh treffen wir uns dann alle wieder im Kindergarten.
Kapitel 2: Das kann jedem mal passieren…
Maren und ich sind ganztags im Kindergarten. Meine Mutter arbeitet zwar nur an 3 Tagen in der Woche und da auch nur vormittags, aber um uns um 12 Uhr abzuholen wäre es zu knapp und unser Kindergarten ist echt toll. In unserem Kindergarten gibt es zwei Gruppen für die ganz Kleinen. Eine davon ist die blaue Gruppe da ist Maren. Die zweite ist die Rote. Für die Großen gibt es die grüne, gelbe und braune Gruppe. Ich bin in der Grünen. Bei den Großen dürfen wir aber die meiste Zeit zwischen den Gruppen hin und her wechseln, weil es manche Sachen nicht in jeder Gruppe gibt. Zum Beispiel Malsachen und richtig viele Bauklötze, mit denen man Türme bauen kann, die höher sind als Steffi, meine Erzieherin. Bei uns im Kindergarten gibt es aber auch die ‚Wackelzähne‘ das sind die ganz großen, die dieses Jahr in die Schule kommen. Wir Wackelzähne treffen uns immer dienstagmorgens und machen spannende Sachen wie Zahlen und Buchstaben entdecken. Die Wackelzähne sind den Rest der Woche auf die drei großen Gruppen verteilt. Bei meinem Cousin im Kindergarten heißen die großen „Giraffen“ das finde ich nicht so toll. Heute ist wieder Dienstag und wir sitzen mit den Wackelzähnen im Kreis. Kathi, eine andere Erzieherin, liest eine spannende Geschichte vor. Plötzlich merke ich, wie ich ganz dringend Pipi muss. Ich springe auf und laufe zum Klo. Ich drücke meine Hand auf meine Hose, aber zu spät. Noch bevor ich die Tür zur Toilette von unserem Gruppenraum erreicht habe, fängt es an zu laufen. Ich bleibe wie angewurzelt stehen. Jetzt ist es sowieso zu spät. Ich fange an zu weinen. Anne: „Kathi, ich habe in die Hose gemacht… kannst du Steffi rufen?“ Tom (anderer Wackelzahn): „Haha, Anne hat sich wieder in die Hose gemacht wie ein Baby.“ Tom ist aus der gelben Gruppe und ich finde ihn ziemlich doof. Er versucht immer alle zu ärgern. Ich weine jetzt noch mehr. Kathi (telefoniert mit dem schnurlosen Telefon): „Hallo Steffi, Anne braucht dich mal kurz… ja wir sind in der braunen Gruppe .“ Kathi: „Tom, das ist nichts zum Lachen, das kann jedem mal passieren und du willst auch nicht ausgelacht werden. Außerdem ist Anne kein Baby. Babys merken es nicht und gehen auch nicht zum Klo. Bei Anne war es halt einfach ein bisschen zu spät. Wenn sie wieder zurück ist, werden wir beide zusammen zu ihr gehen und du entschuldigst dich.“ Steffi kommt angelaufen und hat schon Ersatzkleidung aus meinem Fach dabei. Auch wenn Kathi ihr gar nicht gesagt hat, was los ist, ist Steffi klar, warum ich sie brauche. Wir gehen zusammen ins Bad. Ich bin immer noch am Weinen. Anne: „Ich hab gemerkt, dass ich Pipi muss und bin los gelaufen, aber bevor ich durch die Tür war, war es schon zu spät.“ Steffi: „Ist nicht schlimm. Ich weiß, dass du das nicht mit Absicht machst und dir wirklich Mühe gibst. Da kannst du nichts dafür und dafür haben wir ja Wechselkleidung hier.“ Anne: „Aber den anderen passiert das nie. Immer nur mir.“ Steffi geht mit mir zum Wickeltisch, der steht in der hinteren Ecke des Bads. Vorne sind die Waschbecken und an der anderen Seite sind die Toilettenkabinen. Die Toilettenkabinen kann man sogar abschließen, aber die Wände sind nicht so hoch wie wenn man im Restaurant aufs Klo geht: Hier können die Erzieherinnen oben drüber kucken, wenn sie nah dran gehen. So können sie nachschauen, ob alles in Ordnung ist. Steffi: „Das stimmt nicht. Das passiert auch anderen. Das bekommst du meistens gar nicht mit. Aber ja, den meisten passiert das nur ganz, ganz selten und bei dir passiert das leider ein bisschen öfter.“ Steffi hat mir inzwischen die Hausschuhe ausgezogen und mich auf den Wickeltisch gestellt. Mit nasser Hose fühlt sich jede Bewegung ekelig und komisch an. Steffi zieht sich Einmalhandschuhe an. Die stehen auf dem Wickeltisch und die Erzieher benutzen die auch immer beim Wickeln von den kleinen Kindern. Ich bin froh, dass Steffi mich da vorsichtig auszieht. Sie packt die Hose und die Socken und die Unterhose in eine Plastiktüte und nimmt einen Einmalwaschlappen und wäscht mir damit alles, was nass geworden war. Dann nimmt sie ein Handtuchpapier vom Waschbecken und trocknet mich damit ab. Das ist ziemlich kratzig. Das mag ich nicht aber es geht ganz schnell. Anziehen kann ich mich schon alleine und der Wickeltisch hat eine Treppe. Als ich fertig bin, laufe ich die runter und es geht mir schon wieder ein bisschen besser. Steffi nimmt mich in den Arm und drückt mich ganz lieb. Steffi: „Geh noch mal aufs Klo, und lass den Rest Pipi raus. – Soll ich noch auf dich warten oder ist alles wieder gut?“ Anne: „Nein, du brauchst nicht warten. Danke.“ Auf dem Klo kommt tatsächlich noch eine ganze Menge Pipi. Danach wasche ich mir die Hände und gehe wieder zu den anderen. Mir ist das immer noch peinlich. Kathi: „Anne, komm, setz dich zu mir.“ Ich setze mich zu ihr. Kathi schaut Tom an. Tom: „Anne, es tut mir leid, dass ich gelacht habe.“ Kathi: „Ich habe eben mit den anderen darüber gesprochen, dass das jedem mal passieren kann und niemand so was mit Absicht macht und man niemand dafür auslachen darf. Es gibt auch viele andere Sachen, die mal passieren können, zum Beispiel, dass jemand hinfällt, da darf man auch nicht lachen. Ist das so okay für dich?“ Ich nicke und kuschele mich an Kathi. Mir ist das trotzdem immer noch peinlich. Ja, das kann jedem mal passieren, nur mir passiert das in letzter Zeit andauernd. Am schlimmsten war es, als wir im Winter an einem Sonntag zum Schlittenfahren gegangen sind: Da habe ich mir bei der vierten Runde in die Hose gemacht und wir hatten zwar Ersatzklamotten im Auto, aber ich habe nur eine Schneehose. Deshalb haben meine Eltern dann überlegt, ob wir direkt heim fahren müssen. Ich durfte dann noch eine Runde ohne Schneehose rodeln und dann ist Mama mit mir in ein Restaurant gefahren. Dort haben wir eine Stunde gewartet, weil ohne Schneehose rodeln zu kalt ist. Dann sind wir Papa, Maren und Mark abholen gefahren. Mama und Papa schimpfen nicht, wenn ich einen Unfall habe, aber wenn wir unterwegs sind, macht das natürlich immer Probleme und stört. Ich mach das wirklich nicht mit Absicht und war auch schon oft deshalb am Weinen. Zu Hause gehe ich mich normalerweise selbst umziehen, sodass meine Mama da nicht so viel tun muss. Es ist halt nur mehr Wäsche. Trotzdem finde ich das natürlich auch daheim ganz doof, wenn mir das passiert.
Kapitel 3: Der dreiundtrölfzigste Unfall
Ich bin jetzt seit 3 Wochen sechs Jahre alt und heute ist Freitag. Das heißt, noch eine Woche bis zu den Osterferien! Da fahren wir mit dem Wohnwagen auf einen Campingplatz nach Holland. Okay im Kindergarten gibt es natürlich keine Osterferien, nur Sommer- und Weihnachtsferien, aber bei meinem Bruder in der Schule und weil man in der Schule immer da sein muss, aber im Kindergarten nicht, hat meine Mama im Kindergarten Bescheid gesagt, dass wir zwei Wochen weg sind. Mama hat Maren gerade in der blauen Gruppe abgeholt. Sie steht in der Tür der grünen Gruppe und ruft mich. Ich verabschiede mich und renne zu ihr. Beate: „Na mein Schatz, wie war es heute im Kindergarten?“ Anne: „Toll, schau mal, was ich gemalt habe!“ Beate: „Das ist ja schön! – Hallo Steffi“ begrüßt sie meine Erzieherin. Steffi: „Hallo Frau Mandel.“ Beate: „Am Montagmorgen habe ich für Anne einen Impftermin. Kann ich sie danach ausnahmsweise noch bringen? Ich denke, das wird so gegen Mittag sein.“ Steffi: „Klar, normalerweise endet die Bringzeit ja um 9 Uhr aber bei Arztterminen können wir da eine Ausnahme machen. Von 11:45 bis 12:15 ist die Tür ja sowieso auf, weil die Halbtagskinder abgeholt werden. Sagen Sie mir dann aber bitte kurz Bescheid, dass es im Trubel nicht unter geht. Ach und vorhin hat Anne mal wieder frische Kleidung gebraucht, die Tüte liegt noch im Bad, ich hole sie schnell. Die Ersatzklamotten sind jetzt aber leer, da brauchen wir mal wieder Nachschub.“ Beate: „Anne, davon hast du ja eben gar nichts gesagt.“ Ich werde rot. Anne: „Mama, das hatte ich schon wieder vergessen…“ Außerdem waren mir meine Unfälle immer peinlich, daher hätte ich das bestimmt hier im Kindergarten auch nicht betont, wenn ich daran gedacht hätte. Beate: „Dann geh bitte noch schnell aufs Klo, wir gehen noch zusammen einkaufen.“ Anne: „Da war ich kurz bevor du gekommen bist.“ Ich gehe zu meinem Haken und fange an, meine Schuhe anzuziehen. Steffi bringt uns gerade die Tüte mit den nassen Sachen. Beate: „Das ist diese Woche schon der vierte oder fünfte Unfall… wird das denn nie enden? Ich habe das Gefühl, dass es in den letzten Wochen schlimmer geworden ist. Das Bett war diese Woche auch schon zweimal nass.“ Steffi: „Das ist in dem Alter nicht ungewöhnlich. Die meisten Kinder werden zwar mit ungefähr drei Jahren trocken, aber viele haben dann immer mal wieder Unfälle. Laut Statistik ist auch in jeder Grundschulklasse ein Kind, das nachts noch nicht trocken ist… aber ja, bei Anne sind es schon noch recht viele Unfälle und wenn man davon betroffen ist, hilft es einem auch nichts, wenn die Statistik sagt, dass es nur relativ wenige Kinder in dem Maße betrifft. Ich habe auch den Eindruck, dass sie manchmal extra wenig trinkt, um die Unfälle zu vermeiden. Das ist aber sicher der falsche Weg.“ Beate: „Ich bin ja am Montag sowieso beim Kinderarzt, da kann ich das ja dann auch noch mal ansprechen. Das mit dem wenigen Trinken ist mir auch schon aufgefallen, ich erinnere sie regelmäßig dran, aber mit wenig Erfolg.“ Ich bin inzwischen mit Schuhe anziehen fertig und wir machen uns auf den Weg. Ich habe eine tolle Jacke mit Sky von der Paw Patrol. Leider kann man damit nicht fliegen, außer natürlich auf die Nase. Beate „Tschüs, schönes Wochenende.“ Anne: „Tschüs, Steffi!“
Autor: Anonym (eingesandt via E-Mail)
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