Kleine Maus mit großen Herz (19)
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Kapitel 19: Spontan überrumpelt
„Ich bin wieder da!“ rief ich als ich den Flur betrat. Meine Mutter kam mir direkt aus der Küche entgegen.
„Na kleine Maus. Wie war der erste Schultag?“ fragte sie aufgeregt.
„Ganz ok, hat sich was hingezogen am Ende.“ antwortete ich.
„Und hast du wenigstens nette Lehrer?“ fragte meine Mutter weiter.
„Hmmm…denke schon, also zumindest bis jetzt.“ antwortete ich nach einer kurzen Pause.
„Was ist mit deinen Mitschülern? Sind die auch nett?“ bohrte meine Mutter nach.
„Möglich. Hab mit den meisten nicht gesprochen. Hab mich eigentlich nur mit einem Mädchen unterhalten.“ entgegnete ich.
„Mit einem Mädchen soso.“ grinste meine Mutter. Ich konnte mir schon denken wie sie das verstanden hatte.
„Och Mama. Nicht aus dem Grund warum du denkst.“ beschwerte ich mich sofort lautstark und wurde rot. „Sie hat sich in der Aula zu mir gesetzt. Wir sind halt ins Gespräch gekommen. Sie ist auch erst hierher gezogen.“ erklärte ich wie es zu der Begegnung mit Meike gekommen war.
„Ist ja schon gut. Ich wollte dich ein bisschen ärgern mehr nicht. War sie wenigstens nett?“ fragte meine Mutter.
„Klar. Wir haben uns erst mal dazu entschieden uns in unseren gemeinsamen Kursen nebeneinander zu setzen. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Außerdem ist sie glaube ich auch ein wenig schüchtern.“ merkte ich an.
„Hat deine neue Freundin auch einen Namen?“ entgegnete meine Mutter.
„Meike. Und weißt du was auch toll ist?“ antwortete ich.
„Nein, aber du kannst es mir gerne beim Essen erzählen.“ erwiderte meine Mutter und machte sich auf den Weg zurück in die Küche. Ich stellte ihre Schuhe beiseite und folgte ihr. Im Flur standen noch einige nicht ausgeräumte Kartons herum. Die eine Woche, oder besser gesagt die paar Tage, die meine Eltern für den Umzug eingeplant hatten, waren definitiv nicht ausreichend gewesen. Die meisten Möbel standen zwar inzwischen, aber auch eher notdürftig, was vermutlich auch daran lag, dass es mit der Küche ein bisschen Probleme gegeben hatte, die zu einer Verzögerung beim Aufabu geführt hatten. Meine Mutter wollte das über die nächsten Wochen schrittweise erledigen, dafür hatte sie sich extra die Mühe gemacht und hatte ihre Arbeitszeit verlagert. Das hatte zwar zur Folge, dass ich an drei Tagen mittags nur Aufgewärmtes vom Vortag zu essen bekam, aber es gab weitaus schlimmeres als das. Außerdem gab es alternativ immer noch die Mensa, zumindest an langen Schultagen, die diese Woche definitiv auch noch anstanden. Ich hatte mich inzwischen in der provisorisch eingerichteten Küche an den Tisch gesetzt und wartete auf das sehr gut riechende Essen.
„Also ich dachte mir so als kleine Aufmunterung mache ich einfach mal wieder meine Bolognese.“ sagte meine Mutter während sie noch am Herd stand und anscheinend gerade meine Portion fertig machte.
„Find ich gut.“ kommentierte ich die Aussage.
„Dann lass es dir schmecken.“ sagte meine Mutter während sie mir den Teller reichte. Es sah mal wieder richtig lecker aus. Ich schaute ein wenig nachdenklich auf meinen Teller, während sich meine Mutter auch hinsetzte.
„Stimmt was nicht?“ fragte sie erstaunt als ihr auffiel, dass ich noch nicht angefangen hatte.
„Hmm…weiß nicht. Die Nudeln sind so lang.“ gab ich kleinlaut zu.
„Ah ich verstehe.“ entgegnete meine Mutter und schnappte sich den Teller. Es dauerte einen kurzen Moment und schon stand er wieder vor mir nur mit dem Unterschied, dass meine Nudeln geschnitten waren und statt der Gabel ein Löffel in den Nudeln steckte.
„Na so besser kleine Maus?“ fragte meine Mutter lächelnd.
„Ja, danke Mama.“ antwortete ich und begann meine Nudeln zu essen.
„Und was ist mit Meike?“ fragte meine Mutter schließlich nachdem ich die ersten Bissen verspeist hatte.
„Meike wohnt gar nicht mal so weit weg.“ berichtete ich.
„Na das ist doch toll. Dann hast du ja gleich die richtige Person kennen gelernt.“ merkte meine Mutter an.
„Weißt du was auch voll cool ist? Meikes Bruder ist Friseur und hat ihr eine sowas von aufwendige Frisur verpasst, dass ich erst dachte Meike hätte sich für den ersten Tag extrem aufgebrezelt.“ berichtete ich weiter.
„Warum hat er ihr denn eine aufwendige Frisur verpasst?“ fragte meine Mutter erstaunt.
„Ganz einfach es war ein Geburtstagsgeschenk. Meike hat heute Geburtstag. Ich finde Meike hat echt Glück mit einem so coolen Bruder. Irgendwie schade, dass ich keine Geschwister habe.“ erzählte ich weiter.
„Oh am ersten Schultag gleich mal Geburtstag, bestimmt auch toll.“ kommentierte meine Mutter die Aussage. Vermutlich wollte sie noch etwas sagen, genauso wie ich eigentlich noch etwas sagen wollte, aber es klingelte an unserer Türe. Meine Mutter schaute ein wenig verwundert, stand dann aber auf und verließ die Küche um zu schauen wer etwas von uns wollte. Ich aß derweil die letzten Bissen meiner Nudeln. Meine Mutter ließ sich Zeit mit der Rückkehr aus dem Flur. Ich wollte schon aufstehen, aber genau in dem Moment öffnete sich die Küchentüre.
„Ich glaube ich habe da jemand gefunden, der zu dir möchte.“ sagte meine Mutter als sie die Küche wieder betrat. Hinter ihr konnte ich Meike erspähen.
„Meike?“ fragte ich verwundert.
„Hi. Hast wohl nicht mit mir gerechnet oder?“ fragte sie mit einem breiten Grinsen.
„Ähm nein eigentlich nicht. Ziemlich überraschend der Besuch.“ erwiderte ich.
„War auch eher ein spontaner Einfall. Als ich gerade nach Hause gekommen bin, wusste ich natürlich, dass es reichlich Kuchen geben wird, mehr als überhaupt von uns gegessen werden kann und da hab ich mit meiner Mutter gesprochen ob ich gerade noch wen abholen und spontan einladen kann. Deinen Nachnamen hab ich ja heute mehr als einmal im Unterricht gehört und die Straße hast du mir ja vorhin genannt, also hab ich einfach mal die Klingelschilder der Häuser hier untersucht und bin hier fündig geworden.“ erklärte Meike den Grund ihres Besuchs und vor allem auch wie sie mich gefunden hatte.
„Und mich hältst du für aufmerksam. Ja ne ist klar Frau Klein.“ meinte ich.
„Schuldig im Sinne der Anklage. Und was ist, Lust auf ein bisschen Kaffee und Kuchen? Heute haben wir ja noch nicht den Stress mit Hausaufgaben, würde sich also anbieten oder?“ fragte Meike.
Ich war ein wenig überrumpelt, aber schaute trotzdem kurz zu meiner Mutter, die sich bislang noch nicht geäußert hatte.
„Schau mich nicht so an. Ich habe Meike schon gesagt, dass du mitkommen kannst, wenn du Lust hast.“ sagte meine Mutter. In meinem Gesicht bildete sich ein breites Grinsen.
———————————-
Der Weg zu Meike war tatsächlich nicht weit. Er war sogar kürzer als der Weg zu Jen gewesen war. Ziemlich praktisch. Glücklicherweise hatte der Regen von heute morgen schon auf unserem Rückweg von der Schule nachgelassen.
„Du hast mich jetzt echt überrascht Meike.“ merkte ich an.
„Ganz ehrlich ich selbst war auch ein wenig überrascht, dass ich das durchgezogen habe, aber ich fand dich einfach so nett und umgänglich, dass ich einfach mal die Gelegenheit beim Schopf gepackt habe. Ich hatte in der Vergangenheit nicht so viele Freunde naja wenn man es genau nimmt keine und ich habe mir fest vorgenommen, dass das jetzt auf der neuen Schule nicht so wird. Tja und da war die Bekanntschaft mit dir echt ein Segen.“ erklärte sie mir.
„Als ich dich heute morgen so aufgebrezelt gesehen habe, hab ich mir gedacht was ist das denn für eine. Ich dachte echt du wolltest dir am ersten Tag einen Kerl aufreißen.“ gestand ich und wurde ein wenig rot. Meike fing an zu lachen.
„Ist was?“ fragte ich verlegen.
„Ich finde das nur zu herrlich, dass du genau so schnell rot wirst wie ich. Mehr nicht. Ich kann deine Einschätzung verstehen. Die Schminke war nur dazu da um die Augenringe zu verdecken. Ich bin wegen den Haaren verdammt früh aufgestanden. Vermutlich hätte ich furchtbar ausgesehen, wenn ich die Schminke weggelassen hätte. Du hast die Schminke ja anscheinend nicht nötig.“ meinte Meike. Ich war kein Freund davon mir das Gesicht mit irgendwas zuzuklatschen ob ich das nun nötig hatte oder nicht, war mir persönlich relativ gleich. Ich war zumindest mit meinem Aussehen zufrieden.
„Bin da einfach kein Freund von, aber danke für das Kompliment. Du hast das bestimmt auch nicht nötig.“ entgegnete ich. Meike bog in eine Seitenstraße ein und ich folgte ihr. Neben uns fuhr gerade ein Auto die Straße entlang und parkte direkt in der Einfahrt des Hauses, das sich rechts von uns befand. Meike musste lächeln als sie den Fahrer sah.
„Meike!“ rief der Fahrer beim Aussteigen.
„Dein Bruder?“ fragte ich verwundert.
„Ähm…naja nicht so ganz. Das ist Benni, eigentlich heißt er Benjamin.“ antwortete Meike unsicher.
„Das wird doch nicht dein Vater sein. Dafür ist er ein bisschen jung.“ merkte ich entsetzt an.
„Nein keine Sorge. Ähm…das ist der Freund meines Bruders.“ flüsterte sie. In mir ratterte es.
„Ich glaube ich verstehe was du mir sagen willst.“ entgegnete ich. Jetzt ergab der Beruf von Meikes Bruder irgendwie auch ein bisschen Sinn. Also nicht, dass ich irgendwelche Vorurteile hatte, aber bislang hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass die meisten Herren im Friseurhandwerk eher homosexuell waren, aber ich konnte mich in meinem jugendlichen Leichtsinn auch irren. Wir erreichten die Einfahrt.
„Benni es ist so schön dich zu sehen.“ begrüßte Meike ihn und fiel ihm um den Hals.
„Ja endlich kann ich euch mal ohne den ganzen Stress besuchen. Du hast noch jemanden dabei?“ fragte Benni verwundert.
„Ja. Das ist Kathi. Hab sie heute kennengelernt und einfach mal spontan eingeladen.“ stellte Meike mich vor.
„Cool du taust ja langsam richtig auf. Hallo Kathi ich bin Benni.“ stellte er sich vor und reichte mir die Hand, die ich ohne zögern ergriff.
„Freut mich. War alles etwas spontan mit der Einladung, aber hat sich angeboten.“ entgegnete ich.
„Ist Flo eigentlich schon zu Hause?“ fragte Benni leise. Anscheinend wollte er nicht, dass ich die Frage mitbekam.
„Klar. Der hat sich heute extra freigenommen. Was sagst du eigentlich zu seinem Meisterwerk?“ fragte Meike und deutete auf ihre Haare.
„Wunderschön. Genau passend für dich.“ antwortete Benni.
Meike lachte und bewegte sich langsam zur Haustüre. Benni und ich standen noch ein wenig verloren auf dem kleinen Weg zur Haustüre und schauten ihr nach.
„Leute. Bewegung der Kuchen ist hier drin.“ forderte sie uns auf ihr zu folgen.
—————————–
Natürlich wurde ich erst mal allen weiteren Anwesenden vorgestellt. Also Meikes Bruder Florian und ihrer Mutter Lara. Ich fand beide ziemlich nett. Ihre Mutter hatte tatsächlich die gleiche Haarfarbe wie Meike. Ihr Bruder fiel hingegen aus dem Muster raus und hatte kohlrabenschwarzes Haar. Benni und Florian mussten sich natürlich zur Begrüßung erst mal umarmen und küssen. Beide versuchten das zwar möglichst unauffällig zu machen, aber ich bekam es trotzdem mit. Ich wusste nicht warum die beiden sich so versteckten, aber sie hatten bestimmt ihre Gründe. Klar die meisten würden wohl ein wenig schockiert reagieren, aber ich hatte dafür keinen Grund. Mir ging es eigentlich wie ihnen, nur mit dem Unterschied, dass ich eben noch keine Partnerin gefunden hatte.
„Ich glaube wir lassen euch mal alleine und gehen nach oben in mein Zimmer.“ meinte Meike plötzlich.
„Aber nehmt etwas von dem Kuchen mit.“ forderte Meikes Mutter uns auf. Ich wunderte mich ein wenig, dass nicht mehr Widerstand von den dreien kam, dass Meike sich mit mir verziehen wollte.
„Klar machen wir.“ sagte Meike, schnappte sich einen Teller mit Kuchen und wies mich an ihr zu folgen. Meike hatte ihr Zimmer genau wie ich im ersten Stock. Ein typisches Teeniezimmer versteckte sich hinter der Türe. Gut es gab ein wenig Unterscheide zu meinem Zimmer. Meikes Einrichtung hatte definitiv bessere Tage gesehen als meine und war schon einige Jahre alt. Meine Einrichtung war zwar auch nicht mehr die jüngste, aber Meikes war vermutlich älter als sie selbst. Möglicherweise hatte Meikes Mutter nicht viel Geld und musste entsprechend haushalten. In Sachen Deko war Meike auch eher sparsam wie ich feststellen musste. Im Schrank stand ein alter kleiner Fernseher, der auch schon bessere Tage gesehen hatte, ebenso wie Meikes Laptop. Vermutlich taugte der tatsächlich, wenn überhaupt nur noch zum arbeiten für die Schule. Was ich jedoch feststellen musste, war die Tatsache, dass Meike anscheinend ziemlich viel las, denn in ihrem Zimmer waren mehrere Regal die voll mit Büchern. Ich hatte auch einige Bücher, aber bei weitem nicht so viele wie Meike.
„Schick.“ meinte ich nachdem ich mich ein wenig umgesehen hatte.
„Joa mein kleines eigenes Reich.“ erwiderte Meike.
„Ich habe gefühlt eine Ewigkeit gebraucht um mein Zimmer halbwegs passabel herzurichten und irgendwie habe ich immer noch das Gefühl, dass es nicht fertig ist, aber das kann auch an der neuen Umgebung liegen.“ erklärte ich.
„Ich bin froh, dass wir das alles schon fertig haben. Setz dich ruhig.“ meinte Meike und deutete auf einen Sitzsack, der vor ihrem Kleiderschrank stand, den ich noch nicht bemerkt hatte. Ich schnappte mir den Sitzsack und setzte mich darauf. Meike nahm sich einen zweiten und setzte sich ebenfalls.
„Ganz schön bequem.“ stellte ich fest.
„Jo ich finde die Dinger auch cool. Hab die schon seit ein paar Jahren. Einen habe ich von Flo geerbt wenn man so will. Hat ihm zu viel Platz weggenommen.“ erklärte Meike.
„Ziemlich nett von deinem Bruder dir den zu überlassen.“ merkte ich an.
„Ja. Sag mal hast du eigentlich Geschwister?“ entgegnete Meike.
„Ich habe keine Geschwister. Fänd ich zwar irgendwie schön wenns anders wäre, aber ich glaube da wird sich nichts mehr dran ändern.“ antwortete ich. Tatsächlich fand ich es gerade irgendwie traurig, dass ich keine Geschwister hatte. Klar Geschwister hatten nicht nur Vorteile, aber trotzdem machte mich der Gedanke daran für den Rest meines Lebens Einzelkind zu sein trotzdem traurig.
„Ach mach dir nichts draus. Einzelkind zu sein hat auch Vorteile. Du musst nicht so viel teilen und hast immer die volle Aufmerksamkeit deiner Eltern.“ erklärte Meike.
„Wo du gerade Eltern erwähnst. Deine Mutter habe ich ja kennengelernt. Wo ist eigentlich dein Vater? Ist der noch auf der Arbeit?“ fragte ich neugierig. Meike atmete tief durch. Das war kein gutes Zeichen. Das war definitiv die falsche Frage.
„Schwieriges Thema.“ sagte Meike leise.
„Dann lassen wir das lieber mit dem Thema.“ unterbrach ich sie.
„Ne ist schon in Ordnung. Meine Eltern haben sich getrennt oder sowas in der Art. Meine Mutter ist in einer Nacht- und Nebelaktion mit mir und Flo von ihm weg oder besser gesagt eigentlich nur mit mir. Flo ist eigentlich nur hier bei uns weil er es für sinnvoll hielt. Auf gut deutsch gesagt ist mein Vater ein Arschloch. Er hat meine Mutter geschlagen, hat Flo wegen seiner Homosexualität niedergemacht und mir mehr als einmal an den Kopf geworfen, dass ich nichts wert bin und es nie zu was bringen werde, vor allem dann wenn ich schlechte Noten mit nach Hause gebracht habe.“ berichtete Meike traurig.
„Wow krass.“ kommentierte ich den Bericht.
„Das ist auch der Grund warum ich mir keine Freunde gesucht habe. Was hätte ich gebracht, wenn ich sie mit nach Hause gebracht hätte? Mein Vater hätte sie ziemlich schnell vergrault. Ich bin froh, dass meine Mutter vor drei Monaten endlich die Reißleine gezogen hat und meinen Vater verlassen hat. Sie hätte es viel früher tun sollen, dann hätte ich jetzt auch nicht die Ehrenrunde an der Backe.“ erzählte Meike weiter.
„Dann war das mit der Einschulung nur eine Ausrede?“ fragte ich.
„Klar. Wollte ich in der Schule nicht unbedingt breit treten. Weißt du das hier ist mein persönlicher Neuanfang. Ich versuche den Scheiß mit meinem Vater einfach auszublenden und einfach das beste aus der neuen Schule zu machen. Ein Grund mehr warum ich froh bin, dass wir uns über den Weg gelaufen sind.“ meinte Meike.
„Stelle ich mir schwierig vor mit dem Neustart. Warum bist du froh, dass du gerade mir über den Weg gelaufen bist?“fragte ich neugierig.
„Ja schon, aber…naja…ich weiß auch nicht…du hast irgendwie so eine ganz spezielle Ausstrahlung. So eine Ausstrahlung, die mir sagt ich kann dir alles sagen und brauche mir keine Gedanken drüber zu machen, aber das habe ich erst im Verlauf des Tages gemerkt. Das ist auch der Grund warum ich mich dazu durchgerungen habe dich einzuladen. Ich mag dich und diese Ausstrahlung. Ich weiß das klingt total verrückt, dass ich das nach ein paar Stunden sage.“ erklärte Meike.
„Wusste gar nicht, dass ich eine spezielle Ausstrahlung habe, aber wenn du das sagst, glaube ich das einfach mal. Ganz ehrlich wenn ich so eine Wirkung auf dich habe, dann finde ich es gar nicht mal so komisch, dass du dich dazu durchgerungen hast mich einzuladen. Es scheint dir gut zu tun dir ein wenig den Frust von der Seele zu reden oder irre ich mich?“ fragte ich sie.
„Tut es. Es ist vor allem befreiend einfach endlich einen Ort zu haben an dem man seine Ruhe hat und zur Ruhe kommen kann.“ erwiderte Meike.
„Kann ich gut nachvollziehen. Ich habe mich im letzten halben Jahr ziemlich mit meinen Eltern in die Haare bekommen. Ich hätte fast das letzte Schuljahr nicht geschafft, naja ich bin halt absolut auf Konfrontation gegangen, dann kam der Umzug, dann bin ich erst mal weg um mich abzureagieren.“ berichtete ich.
„Klingt auch nicht toll. Deine Mutter wirkte gerade aber nicht so als ob ihr Stress habt.“ merkte Meike an.
„Naja der Stress ging von mir aus und meine Eltern haben sich eigentlich nur Sorgen gemacht. Inzwischen ist das geklärt. Der Umzug ist zwar immer noch etwas uncool, aber ich denke ich kann damit leben. Sag mal Flo und Benni. Die beiden sind ja zusammen, aber die scheinen das eher nicht an die große Glocke hängen zu wollen oder meine ich das nur?“ fragte ich.
„Liegt an meinem Vater. Die beiden sind halt vorsichtig. Wenn er die beiden zusammen gesehen hätte, dann wären beide ihres Lebens nicht mehr froh geworden. Es war schon ein Krampf als Flo seine Ausbildung angefangen hat. Der ist sogar zeitweise zu Benni gezogen. Er ist jetzt nur mit hier hin gezogen um uns zu unterstützen und weil Bennis Wohnung einfach zu klein war und eine größere für die beiden nicht finanzierbar war. Es wurde natürlich bei mir und meiner Mutter nicht besser als Flo weg war, eher schlimmer. Ich habe halt mehr von den Launen meines Vaters abbekommen als vorher. Tja wie gesagt die Folge ist unter anderem die Ehrenrunde.“ antwortete Meike.
„Verstehe. Es ist echt schlimm, wenn man sich so verstecken muss und das nur weil man einen Partner mit dem gleichen Geschlecht liebt.“ stellte ich traurig fest. Irgendwie war ich gerade mehr als glücklich, dass ich beim mir zu Hause genau das Genteil zu Meikes Vater sitzen hatte und das auch noch in doppelter Ausfertigung.
„Es ist erstaunlich wie viel Verständnis du dafür hast.“ merkte Meike an.
„Naja ich sag mal so ich glaube ich kann ganz gut nachvollziehen wie die beiden sich fühlen müssen.“ sagte ich ohne groß darüber nachzudenken. Erst als ich es ausgesprochen hatte, merkte ich was ich gerade mehr oder weniger indirekt gesagt hatte.
Autor: Timo (eingesandt via E-Mail)
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Es ist schön das Kathi so schnell eine neue Freundin gefunden hat.Freue mich bereits jetzt auf die nächste Fortsetzung
Hi, danke fürs schreiben von der Geschichte. Ich freue mich immer wieder wenn der nächste Teil rauskommt. Ist echt richtig gut geschrieben und liest sich richtig gut!
Bisschen mehr windelkontent wäre besser
sonst aber super
Das ist keine 08/15 Abspritz-Geschichte, sondern eine wirklich gute und ausführliche Story mit tiefgründigen Charakteren. Wenn dir das zu mühsam zu lesen ist, musst du wohl was anderes suchen.
Diese Geschichte ist gerade deshalb einfach fantastisch!!
Danke für diese Antwort Klaus.
Mit ein bisschen mehr Windelkontent wirds nicht gleich eine 08/15 Abspritzgeschichte, und ich denke auch, das würde der Geschichte nicht schaden. Find sie aber auch so recht gut.
Oh wie schön, gerade gestern habe ich Kapitel 17 und 18 gelesen und konnte heute schon 19 anhängen 🙂 Danke, dass du wieder eine Geschichte schreibst!
In Meikes Vater kann ich ja fast meinen wiedererkennen haha. Überhaupt kommen in deinen Geschichten solch Katastrophale Figuren derart häufig vor, dass ich darauf tippen würde du hast persönlich das Vergnügen gehabt – stimmt’s? 😉
Nein ich hatte kein derartiges Vergnügen. Außer den normalen Reibereien, die man mit seinen Eltern so hat, habe ich keine negative Erfahrung mit denen gemacht.
Wow, dann hast du dich wirklich gut mit dem Thema beschäftigt. Sahras Vater in „Jona“ ist nämlich ebenfalls ziemlich realistisch
Ja Jona war in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Alleine schon sich in die Welt der Depression zu begeben und das halbwegs glaubhaft rüber zu bringen, wenn man keine Ahnung von Depressionen und Therapien hat, war anspruchsvoll. Wahrscheinlich war das auch der Grund warum meine Kapitel dort kürzer waren als z.B. hier oder im Ferienbeginn. Es war neben der Herausforderung, aber auch eine ziemlich interessante Erfahrung das so zu schreiben.
Tolle Vortsetzung. Ich vermute das sich bei dieser neuen Freundschaft noch ganz andere Türen öffnen werden und weitere Geheimnisse an’s Licht kommen. Auch von Maike. Freu mich schon auf den nächsten Teil
Ich glaube es gibt in nächster Zeit nur zwei Kapitel in denen Meike nicht vorkommt…man kann sie also neben Kathi als einen Hauptcharakter ansehen…ob das jetzt Theorien von dir bestätigt oder nicht wird sich zu gegebener Zeit zeigen.
Dieser Teil ist wie die anderen Teile gut, aber was hat die Geschichte noch mit Windeln zu tun? Die windel kommt immer weniger vor Schaden wen das weiterhin eine Windelgeschichte sein soll Dan mit mehr Windeln denn es geht ja um eine Windelgeschichte.
Erst mal danke, dass dir die Geschichte gefällt. Es ist und bleibt eine Windegschichte. Müssen Windeln denn omnipräsent sein? Ich persönlich finde nicht, dass das sein muss. Wenn ich mal alle Handlungsstränge ohne Windeln streiche, dann bleibt nicht mehr viel übrig. Jegliche Charakterentwicklung geht verloren, alles zwischenmenschliche. Was bleibt dann noch? Vermutlich irgendwas mittelmäßiges wie man es gefühlt wie Sand am Meer gibt. Ich persönlich sehe keinen Grund es dazu kommen zu lassen, dann lieber weniger Windeln und dafür mehr Kritik darüber, dass zu wenig Windeln vorkommen.