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Gemischt

Die neue Mitschülerin (23)

On 10/08/2023 by

Dieser Eintrag ist Teil 24 von 50 der Serie Die neue Mitschülerin

Windelgeschichten.org präsentiert: Die neue Mitschülerin (23)

Kapitel 23: Amor und endende Ferien

 

In den letzten beiden Ferienwochen sollten Chris und Anna sich nicht sehen: Die vorletzte Ferienwoche verbrachten sie mit ihren jeweiligen Familien im Urlaub, Anna in den österreichischen Alpen und Chris an der Ostsee auf Rügen. Auch wenn Chris die letzte Ferienwoche wieder in Kleifelden verbrachte, so führte der Rückweg der Familie Schneefeld nicht dorthin, sondern nach Neuss. Annas Eltern blieben zwei Tage bei Annas Großeltern, während sie die Woche bei Patricia verbrachte und am Wochenende mit dem Zug wieder nach Hause fuhr. Dennoch sollte die letzte Woche der Ferien für Chris keineswegs langweilig werden. Am Montag erhielt er eine Nachricht von Jonathan, den er die ganzen Ferien über nicht gesehen hatte. Der einzige Kontakt erfolgte via WhatsApp oder via Discord parallel zu Abenteuern auf dem Minecraft-Server der Clique.

„Hey Chris…hast du zufällig Zeit heute? Falls ja, Lust was zu unternehmen?“, las Chris auf seinem Handy. Er ging im Kopf seine Tagespläne durch und stellte fest, dass diese praktisch nicht vorhanden waren. Er schlug vor, sich nach dem Mittagessen im Freibad zu treffen. Als er gegen 14 Uhr dort ankam, konnte er noch nicht mal sein Fahrrad anschließen, bevor Jonathan ihn von hinten anstupste, was Chris kurz aufschrecken ließ. Die beiden zogen sich zunächst um und suchten sich dann einen Platz auf der Liegewiese. Sie hatten insofern Glück, dass unter einer Baumreihe noch ein paar wenige Plätze frei waren und sie nicht in der prallen Mittagssonne liegen mussten, denn das hätte sicherlich zu roten Oberkörpern am nächsten Tag geführt.

„Ich könnte mal einen Rat brauchen.“, gab Jonathan den Grund für das Treffen an, kurz nachdem die Decken ausgebreitet waren.

„Was gibt’s?“, fragte Chris, der eigentlich vorschlagen wollte, ins Wasser zu gehen, was aber wohl noch ein wenig warten musste.

„Also…Dennis ist bei diesen Themen eher unbrauchbar…und da du ja Anna hast, dachte ich, du könntest mir helfen?“, fing er unsicher an.

„Klar.“, gab Chris zurück. Vor allem wollte er wissen, in wen Jonathan sich verguckt hatte, aber noch wollte er nicht so direkt fragen. Er dachte das Verhör durch Patricia und nahm sich fest vor, einfühlsamer zu sein, auch wenn er Patricia nichts übel nahm. Aber was sowas angeht, war Chris doch anders, musste er feststellen.

„Also…es gibt da ein Mädchen…ich glaube, ich habe mich in sie verschossen.“, erzählte Jonathan ziemlich vage.

„Das habe ich mir schon gedacht.“, gab Chris zurück, „Aber wie kann ich dir dabei helfen?“

„Du hast nie erzählt, wie Anna und du eigentlich zusammengekommen seid?“, stellte Jonathan eine Gegenfrage.

„Das fing irgendwie schon an, als wir uns am ersten Schultag letztes Jahr das erste Mal gesehen haben.“, fing Chris an, worauf Jonathan die Kinnlade herunterfiel. „Also“, setzte Chris fort, „wir haben dann in Informatik früh ein Referat gehalten und uns dazu halt mehrmals getroffen, um das vorzubereiten.“

„Also nichts ungewöhnliches.“, stellte Jonathan fest.

„Wird es auch nicht mehr. Das Referat lief auf jeden Fall super, wir haben nach der Stunde noch großes Lob von Frau Rotjohann bekommen. Jedenfalls waren wir dann auf dem Flur alleine und da habe ich sie gefragt, ob sie mit mir einen Kaffee trinken will. Also wie auf einem Date.“, schloss Chris seine Erzählung.

„Wow…das klingt einfach. Hat dich aber wohl viel Überwindung gekostet?“, wollte Jonathan wissen.

„Das kannst du wohl sagen.“, lachte Chris und fügte hinzu: „Wenn ich dir einen allgemeinen Rat geben kann: Geh offen auf sie zu. Frag sie, lad sie ein. Ich weiß, einfacher gesagt als getan. Wie gut kennt ihr euch denn, wenn ich fragen darf?“

„Schon ein bisschen.“, antwortete Jonathan ausweichend.

„Komm, erzähl doch mal ein bisschen mehr. Ich erzähle auch keinem was, versprochen.“, bohrte Chris nach.

„Ja…ok…“, entschloss Jonathan sich, Chris zu vertrauen, „also…ich…ich rede von…Noemi.“ Ihren Namen sagte er mit einer deutlich hörbaren Erleichterung, dass dies raus war.

„Oh, damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.“, gab Chris zurück.

„Was willst du damit sagen?“, wurde Jonathan etwas panisch, „Dass ich keine Chance bei ihr hätte?“

„Nein, auf keinen Fall. Also…ich glaube, dass kann ich nicht beurteilen. Dafür kenne ich Noemi doch nicht gut genug. Ich könnte vielleicht mal Anna fragen, ob sie was weiß. Also natürlich nur, wenn du da nichts gegen hast.“, schlug Chris vor.

„Hm…weiß nicht…“, zeigte Jonathan seine Unsicherheit.

„Also eine Sache kann ich dir nur ziemlich sicher sagen“, fügte Chris noch hinzu.

„Die wäre?“, fragte Jonathan neugierig.

„Wenn du was erfahren willst, musst du es selbst in Erfahrung bringen. Noemi ist nach meiner Einschätzung viel zu schüchtern, um selbst aktiv zu werden.“, gab Chris einen letzten Ratschlag.

„Da hast du wohl Recht.“, seufzte Jonathan. „Würdest du denn Anna mal fragen, wenn ich dich bitten würde?“, fragte er anschließend.

„Klar, warum sollte ich nicht?“, wunderte Chris sich.

„Gute Frage…aber erstmal noch nicht. Ich will erstmal schauen, ob ich irgendwie selber Erfolg habe.“, gab sich Jonathan nun selbstsicherer, als er war. „Lass uns erstmal eine Runde schwimmen.“

Beim Anstehen auf der Rutsche dauerte es einen kleinen Moment, ehe Chris die beiden, die vor ihnen auf der Treppe in der Schlange standen, erkannte. Er tippte den Mädchen auf die Schulter und Pia und Tamara drehten sich um.

„Oh, hi.“, sagte sich Pia, die sich über das unerwartete Zusammentreffen freute. „Mensch, Anna, DU hast dich aber verändert.“, fügte sie lachend an Jonathan gewandt hinzu.

„Haha.“, erwiderte Jonathan, der natürlich wie alle anderen durch den WhatsApp-Gruppenchat wusste, dass Anna zur Zeit nicht in Kleifelden weilte.

„Wie geht’s euch?“, fragte Chris.

„Gut.“, antwortete Tamara, „Hab nur keine Lust auf Schule nächste Woche, aber ich glaube, da erzähle ich euch nichts Neues, oder?“

„Ist wohl richtig.“, gab Jonathan zurück.

„Mir geht’s auch wieder gut. Mehr oder weniger zumindest.“, antwortete Pia auch noch.

„Was meinst du mit wieder?“, fragte Jonathan etwas besorgt.

„Ach…hab mich Anfang der Ferien von meinem Freund getrennt…“, erzählte Pia und gab dabei zu erkennen, dass sie eher weniger Lust hatte, tiefer ins Detail zu gehen.

„Oh Mist. Das tut mir leid.“, zeigte Jonathan sich empathisch.

„Schon gut.“, antwortete Pia, „Wir sehen uns unten.“

Mit diesen Worten ließ sie Tamara, Chris und Jonathan oben auf dem Turm der Rutsche stehen, ehe diese sich nacheinander auf die gleiche Reise wie Pia machten. Unten im Becken entfernten sie sich von der Rutsche und führten ihr Gespräch weiter fort, beziehungsweise sie fingen vielmehr ein neues Gespräch an.

„Lass uns über schönere Themen reden. Ich hab mit meinen Eltern gesprochen und wir dürfen am Ende der Ferien bei mir abends ein bisschen feiern. Das Wetter soll ja gut sein und im Garten ist genug Platz.“, begann Pia dieses.

„Klingt super.“, erhielt sie dreifache Zustimmung.

„Wie sieht es bei euch denn Sonntag aus?“, ging es nun an die Terminabstimmung. Auch hier erhielt sie drei positive Antworten.

„Cool, dann können wir das ja weiter in den Blick nehmen.“, freute sich Pia.

„Warte…“, fiel Chris kurze Zeit später ein Gegenargument für den angedachten Termin ein.

„Was denn?“, fragte Tamara.

„Ich glaube, Noemi kommt erst am Sonntag Abend aus dem Urlaub, oder?“, erklärte Chris seinen plötzlichen Einwand.

„Oh…gute Frage…müsste ich ehrlich gesagt nachschauen.“, antwortete Pia leicht überrascht, „lass uns raus gehen, dann kann ich das gleich mal prüfen.“

Auch wenn Chris und Jonathan noch nicht lange im Wasser waren, schlossen sie sich den beiden an. Da diese weniger Glück bei der Suche nach einem Schattenplatz hatten, packten sie ihre Sachen und siedelten sich in der Nachbarschaft der Jungs neu an. Nachdem Pia sich ihr Handtuch umgelegt hatte, kramte sie zunächst ihre Zigarettenschachtel und ihr Feuerzeug hervor, zündete sich eine Zigarette an, verstaute die Packung wieder in ihrer Tasche und holte ihr Handy hervor.

„Seit wann rauchst du Pia?“, fragte Jonathan etwas schockiert. Pia, die ein plötzliches Déjà-vu hatte, erklärte wie vor einigen Wochen schon Chris, Anna und Patricia, dass ihr dies zu Ferienbeginn geholfen hatte, mit der Trennung von ihrem Freund umzugehen. Jonathan nickte. Die Begründung konnte er nachvollziehen.

„Noemi kommt tatsächlich erst am Sonntag wieder.“, warf Tamara ein, die ebenfalls auf ihr Handy blickte. Dass sie scheinbar kein Interesse an Pias Zigarettenkonsum hatte, wunderte Chris nicht. Bestimmt haben die beiden sich schon in den Ferien getroffen und Tamara hatte es da erfahren, dachte er.

„Mist…“, fluchte Pia und blies den Qualm über ihre Schulter, sodass sie die anderen drei damit nicht belästigte. „Dann Montag?“, schlug sie vor, „Ich meine, wir haben Dienstag ja auch noch Ferien…“

„Da sind zumindest alle da.“, stellte Chris zufrieden fest, nachdem die Anwesenden auch diesem Vorschlag schon zugestimmt hatten.

„Dann kannst du schauen, ob du vielleicht zwanglos mit Noemi ins Gespräch kommst.“, schlug Chris Jonathan noch vor, als die beiden Mädchen sich verabschiedet hatten und Chris sich sicher war, dass sie auch außer Hörweite waren.

„Danke“, gab Jonathan nur zurück.

 

 

Autor: Theseus (eingesandt via E-Mail)
Diese Geschichte darf nicht kopiert werden.

Autor: Lukas

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