Kleine Maus mit großen Herz (44)
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Kapitel 44: Blumentod
Der Rest der Woche verging vergleichsweise ereignislos. Weder mein Verehrer zeigte sich noch passierte viel anderes. Irgendwie langweilte ich mich ziemlich. Meike hatte nicht wirklich Lust zum Spielen, also durfte ich mich mit mir selbst beschäftigen. Malen war zwar ganz nett, aber irgendwie füllte mich das gerade auch nicht wirklich aus. Keine Ahnung warum, aber mir kam plötzlich eine ganz abwegige Idee. Ich schnappte mir mein Handy.
Hi…ähm sag mal was treibst du gerade?
Nicht viel. Warum fragst du?
Ach mir ist ein wenig langweilig und Meike hat keine Lust was zu machen. Ich will ein bisschen Zeit tot schlagen.
Und dann kommst du auf mich?
Warum nicht. Ich erinnere mich daran, dass jemand vor gar nicht allzu langer Zeit mal erwähnte, dass wir uns öfter zusammensetzen sollten.
Stimmt. Ich wundere mich nur, mehr nicht. Ich hätte jetzt eher gedacht, dass du dann Sarah fragst ob sie Zeit hat.
Ja kam mir auch in den Sinn, aber…hmmm…weiß nicht irgendwie kamst du mir zuerst in den Sinn. Frag mich nicht warum, spontaner Einfall würde ich sagen.
Ahja…ok…macht ja nichts. Wolltest du irgendwas bestimmtes machen?
Hmmm…weiß nicht. Ich hab da dieses sehr interessante Brettspiel, das spiele ich sonst mit Meike oder mit meinen Eltern. Das ist eigentlich ganz cool.
Brettspiel klingt gut. Willste rüber kommen oder soll ich zu dir kommen?
Ich glaube ich würde rüber kommen.
Cool. Ich fang dann schon mal an Kaffee aufzusetzen.
Mach das. Ich bin in ein paar Minuten bei dir.
Irgendwie freute ich mich, dass das so unproblematisch geklappt hatte. Seltsamerweise kam dieses flaue Gefühl im Magen just in dem Moment als ich mein Handy beiseite legte wieder. Es war seltsam. Ich ignorierte es erneut. Wahrscheinlich verband ich Sandra einfach zu sehr mit Mathe, das machte mich wahrscheinlich einfach nur verrückt, außerdem hatte ich schon eine Weile nichts mehr gegessen. Wahrscheinlich wollte mein Magen mir nur sagen, dass es langsam wieder Zeit war etwas zu essen. Mein Handy gab einen Laut von sich. Ich hatte ein Nachricht erhalten, dieses Mal von Jen.
Hi, na bei dir alles gut?
Klar. Bei dir?
Klar, hier ist alles gut.
Hört man gerne. Ähm…auch mit Justus?
Hatte ich das gerade wirklich gefragt? Warum hatte ich das überhaupt gefragt? Ich wartete schon auf das Stechen im Herzen, das mir so bekannt vorkam, aber es kam nicht. Es blieb seltsamerweise aus. Ich atmete erleichtert auf.
Ja läuft gut. Danke, dass du fragst. Bestimmt keine einfache Frage für dich.
Es wird besser Jen, ich glaube ich komme so langsam an den Punkt, an dem ich mich fast nur noch für dich freuen kann.
Danke für deine Ehrlichkeit. Was macht Meike? Der geht’s hoffentlich auch gut?
Klar. Die ist gerade ein bisschen platt und hat sich hingelegt, deshalb bin ich jetzt aufm Sprung zu unserer Nachbarin.
Verstehe. Direkt mal noch mehr neue Freunde gefunden. Finde ich super, dass du da Anschluss gefunden hast.
Nicht nur Anschluss…anscheinend habe ich auch noch einen heimlichen Verehrer.
Das musst du mir erklären.
Klar, aber gerade ist schlecht. Ich kann dir das später schreiben oder dich anrufen. Ist denke ich sinnvoller.
Hmmm…später passt nicht. Wie schaut es morgen aus?
Da ist bei mir schlecht. Nachhilfe.
Aufn Sonntag?
Ja Spezialeinsatz vor der Klausur nächste Woche. Mathe…da muss ich halt harte Geschütze auffahren.
Definitiv, dann lass uns das doch notfalls auf das nächste Wochenende verschieben, dann hast du auch den Kopf frei um dich auf die Klausur vorzubereiten.
Klingt gut. Ich würde sagen wir schreiben bestimmt nochmal wie wir das machen. Ich muss jetzt mal los, sorry wenn ich dich jetzt so abwürge.
Passt schon, alles gut. Bis die Tage.
Bis die Tage Jen.
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Ich beeilte mich mit dem Umziehen und dem Raussuchen des Spiels um halbwegs pünktlich bei Sandra anzukommen. Ich hatte durch die Schreiberei mit Jen bestimmt zwanzig Minuten verloren. Eigentlich versuchte ich zu meinen Verabredungen pünktlich zu erscheinen. Ich verabschiedete mich schnell von meiner Mutter und sagte ihr wo ich war, dann eilte ich mit dem Spiel unterm Arm die Straße hinunter.
Keine zwei Minuten später stand ich leicht außer Atmen vor Sandras Haustüre. Lustigerweise hatte ich sie bislang noch nie bei sich zu Hause besucht, während sie schon ein paar Mal bei uns gewesen war. Gut in meinem Zimmer war sie auch noch nicht gewesen, aber trotzdem kam mir das gerade in den Sinn. Warum kamen mir so urplötzlich viele Gedanken über Sandra in den Sinn? Ich schob die Gedanken beiseite und wartete stattdessen, dass mir die Türe geöffnet wurde. Ich hörte Schritte von drinnen und einen Augenblick später öffnete sich die Türe.
„Hallo. Du bist bestimmt Kathi oder?“ begrüßte mich eine Frau, die etwa so alt sein musste wie meine Mutter.
„Hallo. Ja die bin ich. Ich wollte zu Sandra.“ begrüßte ich sie.
„Komm rein. Es ist heute wieder biestig draußen. Sandra hat schon erzählt, dass du uns spontan besuchen kommst. Ist mal schön das Gesicht zu den Erzählungen zu sehen.“ wurde ich von Sandras Mutter herein gebeten. Ich fragte mich gerade wer so viel über mich erzählt hatte. Ach das war bestimmt meine Mutter gewesen.
„Danke. Ja meine Mutter erzählt bestimmt verdammt viel über mich.“ entgegnete ich während ich eintrat.
„Ja so sind Eltern halt. Die haben manchmal nichts besseres zu tun als über ihre Kinder zu reden.“ erwiderte Sandras Mutter lachend. Ich konnte mir das schon lebhaft vorstellen. Das war bestimmt wie so eine Runde von irgendwelchen hochnäsigen Teeniegören, die über irgendwen lästerten, mit dem kleinen Unterschied, dass unsere Mütter wahrscheinlich ein wenig mehr Niveau dabei hatten und nicht eine typische Jugendsprache nutzen.
Die Türe schloss sich hinter mir und Sandras Mutter ging an mir vorbei. Anscheinend sollte ich ihr wohl folgen. Sie öffnete eine Türe, die rechts vom Flur abging und ich schritt langsam hinter ihr her. Hinter der Türe lag das Wohnzimmer, in dem Sandra auf einem Sessel saß und gerade auf ihrem Handy tippte.
„Hi. Sorry hat ein wenig gedauert. Hab noch ne Nachricht von meiner besten Freundin bekommen. Da musste ich zumindest mal antworten.“ begrüßte ich Sandra.
„Hi. Macht nichts. Du siehst ich musste auch noch wem schreiben.“ entgegnete Sandra und legte ihr Handy beiseite. „Freut mich, dass es geklappt hat. Mal was schöneres als Mathe oder ein Ausgleich für irgendeine Dummheit.“ setzte sie nach.
„Ich lasse euch mal alleine. Der Kaffee sollte übrigens durch sein.“ meldete sich Sandras Mutter nochmal zu Wort.
„Danke Mama. Ich hole ihn gleich.“ erwiderte Sandra sofort. Ich vernahm wieder einen nervösen Unterton in ihrer Stimme.
„Keine Eile Sandra. Ich bin nicht auf der Flucht.“ beruhigte ich sie und schaute sie ein wenig verwundert an.
„Ja klar…sorry. Ich bin gerade irgendwie…keine Ahnung…ich glaube das Wetter macht mich ein bisschen kirre weißt du. Ich schlafe nicht so gut, was sich dann durch eine gewisse Nervosität bemerkbar macht.“ entschuldigte Sandra sich.
„Hättest du mir auch sagen können, dann wäre ich zu Hause geblieben.“ meinte ich sofort.
„Ach das passt schon. Ist mal ganz nett wen anderes um sich zu haben als die üblichen Verdächtigen weißte. Das hebt die Stimmung bei diesem Mistwetter.“ erklärte sie mir. Tatsächlich stimmte ich der Aussage irgendwo zu. Diese ekelhaften Herbsttage, die man zu Hause verbrachte, waren mit Gesellschaft definitiv erträglicher.
„Stimmt wohl. Ich habe sonst auch immer noch Meike um mich rum. Ist halt auch mal schön mit wem anderes zu reden oder was zu machen.“ meinte ich und setzte mich auf einen Sessel gegenüber von Sandra. Das Spiel legte ich auf den Tisch vor mir. Sandra beäugte das Spiel aufmerksam.
„Hab ich schon mal von gehört. Soll echt gut sein. Ich war am Überlegen ob ich mir das auch holen soll, aber bislang habe ich mich noch nicht dazu durchgerungen. Find ich gut, dass ich das jetzt mal testen kann.“ erzählte Sandra. „Ich würde sagen du baust das einfach mal auf und ich hole uns mal den Kaffee. Klingt nach nem Plan oder?“ setzte sie nach.
„Ein verdammt guter Plan.“ gab ich schmunzeln zurück.
————————————————————————————————————————
Tatsächlich war es eine gute Idee gewesen sich mit Sandra zu treffen. Es war verdammt spaßig mit ihr gewesen und natürlich unterhielten wir uns während des Spiels ausgiebig. Es kamen alle möglichen Themen zur Sprache, interessanterweise unterhielten wir uns unter anderem über das vergangene Jahr. Ich erzählte ein wenig von meinen Problemen mit meinen Eltern, die ich selbst verursacht hatte und wir tauschten uns tatsächlich auch darüber aus wie wir beide das Koma von Sarah erlebt hatten. Für mich war das ziemlich belastend gewesen, was damals mit meinen anderen Problemen zusammen kam, aber Sandra schien das noch mehr mitzunehmen. Das ließ sich natürlich dadurch erklären, dass sie Sarah jeden Tag gesehen hatte und eng mit ihr befreundet war. Wenn das mit Jen passiert wäre, hätte mich das wahrscheinlich auch noch mehr aus der Bahn geworfen.
Es war fast 21:00 als ich mich endlich auf den Heimweg machte. Ich aß zu Hause noch ein wenig. Viel Hunger hatte ich nicht, denn Sandras Mutter kam noch auf die spontane Idee Waffeln zu backen, was meinem faulen Magen tatsächlich half. Nach einem sehr kurzen Abendessen ging ich dann tatsächlich ziemlich geschafft ins Bett. Das Spiel sowie die fortlaufenden Gespräche hatten mich ziemlich geschafft, positiv geschafft, aber geschafft. Wenn ich morgen überhaupt nur ein bisschen was von Mathe hinbekommen wollte, dann war es das beste einfach zu schlafen.
Am nächsten Morgen wachte ich verdammt früh auf, nicht so früh wie an dem Morgen vor unserem Urlaub, aber für meine Verhältnisse und besonders für einen Sonntag eben verdammt früh. Ich streckte mich und gähnte. Immerhin hatte ich mich gut erholen können. Ich dachte kurz zurück an die Zeit, in der ich von Träumen mit Jen verfolgt worden war. Ich war froh, dass das ein schnelles Ende gefunden hatte. Es waren echt schlimme Nächte oder Tage gewesen. Ich stand auf und streckte mich erneut. Ich warf noch einen Blick auf meinen Wecker. Bis ich mit Mathe gequält werden würde, dauerte es noch ein wenig. Wenigstens etwas positives hatte das frühe Aufstehen damit. Ich machte mich auf den Weg in die Küche. Ich kochte mir eine Kanne Kaffee, die ich wahrscheinlich nicht alleine trinken würde und wartete darauf, dass der Rest aufstand. Es dauerte eine Weile bis jemand in die Küche kam. Erst kam meine Mutter, die natürlich darüber verwundert war, dass ich schon wach war, danach mein Vater. Meike schieß erst zu uns nachdem meine Mutter sie geweckt hatte. Anscheinend hatte sie gestern wieder mal eine nennen wir es Spezialbehandlung gebraucht, denn sie kam wieder einmal mit Body bekleidet in die Küche. Natürlich wurde ich über meinen spontanen Besuch bei Sandra ausgefragt, was mich tatsächlich ein wenig störte vor allem, da ich immer noch diesen Kommentar meiner Mutter im Hinterkopf hatte. Gleichzeitig merkte ich auch wieder dieses komische Gefühl. Ich trank definitiv zu viel Kaffee und aß zu wenig oder ich kochte einfach zu starken Kaffee. Ein paar Happen später war das komische Gefühl auch schon wieder verschwunden. Ich schaute immer wieder auf die Uhr, denn Sandras Ankunft kam immer näher, was vor allem für Meike durchaus unangenehm enden würde, wenn sie weiterhin in ihrer Montur in der Küche hockte. Nach einer gefühlten Ewigkeit, es war eigentlich noch eine gute Stunde hin bis Sandra vorbeikommen würde, schaffte ich es dann doch sie davon zu überzeugen sich umzuziehen.
Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig vor Sandras geplantem Eintreffen in der Küche anzukommen. Meike hatte sich verdammt viel Zeit gelassen und wartete seelenruhig in der Küche.
„Du wirkst ein wenig nervös.“ merkte sie an als ich ein wenig planlos eine weitere Kanne Kaffee ansetzte. Ich wusste erst nicht was sie meinte.
„Wie kommst du drauf?“ fragte ich verwundert.
„Naja du wirkst halt irgendwie aufgekratzt. Normalerweise bist du viel entspannter also vom Auftreten her und allem.“ erklärte Meike.
„Ach das ist die Nervosität vor dieser Klausur, die Sandra geplant hat.“ gab ich nachdenklich zurück.
„Ach ich lasse das einfach mal auf mich zukommen. Kann nicht mehr als schief gehen. Wenn das im Ergebnis ne Vier wird, dann kann ich mich ja vielleicht sogar auf eine Drei einstellen.“ erwiderte Meike breit grinsend.
„Ich bewundere deine Zuversicht. Ich hoffe einfach, dass das am Dienstag kein Totalausfall wird.“ meinte ich und schaltete die Kaffeemaschine ein. Ich wollte mich gerade setzen als es an der Türe klingelte. Ohne weiteren Kommentar ging ich zur Türe und öffnete diese.
„Hi. Ich glaube ich bin ein bisschen später als geplant.“ entschuldigte sich Sandra und trat ein.
„Ähm…hi…macht nichts.“ gab ich verwundert zurück, während ich ihr nachschaute. Irgendwie wirkte sie auch ein wenig gestresst. Ich schloss die Türe und ging ich in die Küche.
„Du brauchst dir wegen fünf Minuten jetzt nicht so einen Stress zu machen.“ meinte ich als ich die Küche betrat.
„Sorry Pünktlichkeit ist so ne Sache auf die meine Eltern verdammt viel wert legen.“ antwortete Sandra.
„Ja und mal fünf Minuten später zu kommen, bringt uns auch nicht um. Ich habe zu lange im Bad gebraucht, also ist Kathi auch erst vor fünf Minuten fertig geworden. Man könnte also sagen deine Verspätung führt dazu, dass du genau zur richtigen Zeit hier aufgetaucht bist.“ schaltete sich Meike ein.
„Beruhigt mich tatsächlich ein bisschen.“ gab Sandra erleichtert zu.
„Siehst du, also können wir ja jetzt ganz entspannt anfangen. Sofern Mathe überhaupt entspannt sein kann.“ warf ich ein. Sandra und Meike fingen an zu lachen und ich musste tatsächlich auch über meine Aussage lachen.
Tatsächlich hatte Sandra ziemlich fachmännisch die Klausur vorbereitet. Ihr Plan war es das wirklich so durchziehen wie eine echte Klausur. Ich musste schlucken. Meike war weiterhin gelassen. Eigentlich war ich diejenige von uns beiden, die mit einer gewissen Entspannung an alles ran ging, jetzt war es plötzlich umgekehrt. Ziemlich paradox. Mathe machte mich echt fertig. Ich hatte alles bereit gelegt und wir begannen uns durch die Klausur zu kämpfen. Sandra hatte nicht gelogen, denn der Schwierigkeitsgrad kam mir extrem hoch vor. Mir rauchte nach jeder Aufgabe mehr der Kopf. Eine halbe Stunde bevor die Zeit rum war, sagte Sandra uns, dass wir noch eine halbe Stunde hätten. Ich schluckte nochmal. Ich war gefühlt erst mit der Hälfte durch und versuchte jetzt unter dem Zeitdruck noch möglichst viel zu schaffen. Ich hatte das Gefühl mit jeder weiteren Minute, die verging wurde aus meinen Zahlen nur noch ein wildes Gekritzel. Ich löste tatsächlich noch drei Aufgaben, dann war die Zeit vorbei. Ziemlich fertig sackte ich ein wenig zusammen und lehnte mich zurück.
„Entspannt euch einen Moment. Ich schaue mir mal an was ihr da gebastelt habt.“ meinte Sandra und zog unsere Lösungen zu sich. Ich nah mir einen Kaffee und versuchte ein wenig zur Ruhe zu kommen, was in Anbetracht dessen, dass Sandra fleißig in unseren Lösungen rum malte ziemlich schwierig war. Eine gute halbe Stunde später war sie fertig.
„Wer will anfangen?“ fragte Sandra gespannt.
„Ach komm ich fang einfach an.“ meinte Meike sofort.
„Gut…hmmm…du hast gut angefangen, aber bist leider nicht fertig geworden. Hättest du mehr geschafft, dann wärs echt gut geworden, aber so kann ich dir leider nur eine gute Vier anbieten, aber sehr knapp an der schlechten Drei vorbei.“ erklärte Sandra.
„Wow.“ staunte ich. Ich fand das bei der Klausur echt beeindruckend, dass Meike fast eine Drei geschafft hätte.
„Wenn du jetzt schon staunst, dann machen wir gleich mit dir weiter. Du bist auch nicht fertig geworden. Auch bei dir war das mehr als schade, denn du hast auch echt gut angefangen, aber am Ende sind dir vermutlich wegen dem Zeitdruck einige Fehler passiert, die du sonst nicht gemacht hättest, aber alles zusammen reicht es für eine glatte Drei.“ fuhr Sandra fort. Jetzt war ich baff und konnte nichts mehr sagen.
„Das ist richtig krass.“ kommentierte Meike mein Ergebnis.
„Finde ich auch. Hast du echt gut gemacht.“ lobte Sandra mich.
„Definitiv. Also ich bin jetzt echt fertig. Ich gehe jetzt schon mal. Ich nehme die Klausur mit und schau morgen nochmal wo meine Fehler waren, dann sollte das am Dienstag klappen.“ meinte Meike.
„Mach das. Ich hab dir noch ne Musterlösung mit dazu gepackt, hilft bestimmt für Dienstag.“ erwiderte Sandra. Meike nickte und schnappte sich ihre Sachen und verschwand aus der Küche.
„Ich glaube ich mache mich dann auch langsam mal auf den Weg. Du wirkst auch ein wenig fertig.“ sagte Sandra nachdem Meike weg war.
„Ach passt schon. Wir können uns ruhig noch ein bisschen unterhalten.“ meinte ich.
„Klar warum nicht.“ stimmte Sandra zu. Wir saßen noch eine Weile in der Küche und unterhielten uns über alles mögliche, bis Sandra dann tatsächlich aufbrechen wollte. Wir standen schon vor der Küchentüre als Sandra sich nochmal umdrehte und etwas bemerkte.
„Oh die Blume da sieht aber nicht mehr so gut aus.“ stellte Sandra fest.
„Welche?“ fragte ich.
„Na die da am Fenster.“ meinte Sandra und deutete auf das Küchenfenster. Ich folgte ihrem Finger. Jetzt erkannte ich die Blume, die sie meinte. Meine Orchidee war anscheinend eingegangen, zumindest wirkte es so.
„Scheiße.“ sagte ich leise und schaute mir das Dilemma genauer an. Ich fischte die Blume von der Fensterbank und stellte sie auf die Spüle. Als ich die Blume hinstellte, löste sich ein letztes Blütenblatt, das bisher noch an der Blume verblieben war. Ich beobachtete das Blatt wie es langsam in Richtung der Spüle flatterte und schlussendlich in eben dieser landete.
„Oh die sieht echt nicht gut aus. Ich glaube die ist hin.“ meinte Sandra neben mir.
„Hmmm…sehe ich.“ gab ich traurig zurück.
„Hey das passiert. Orchideen sind echt schwierige Pflanzen. Meiner Mutter gehen die auch regelmäßig ein.“ versuchte Sandra mich aufzuheitern.
„Möglich. Das war nicht irgendeine Orchidee. Die hat mir Jen zum Abschied geschenkt. Ich habe sie extra hier in der Küche ans Fenster gestellt damit sie genug Licht bekommt. Ich habe jeden Tag geschaut, dass sie genug Wasser hat und trotzdem ist sie eingegangen.“ erklärte ich traurig. Ich schaute wieder auf das Blütenblatt in der Spüle. Ein Tropfen, der neben dem Blütenblatt in die Spüle tropfte und ein metallisches Geräusch verursachte, ließ mich meinen Blick lösen.
„Das ist doof. Hey komm mal her. Das heißt doch jetzt nicht, dass du eine schlechte Freundin oder sowas bist.“ warf Sandra ein und kam einen Schritt näher. Ich schaute sie traurig an. Sie stand direkt vor mir. Sie hatte wieder diesen Blick, den ich schon ein paar Mal bemerkt hatte. Sie kam noch einen Schritt auf mich zu, dann schlang sie ihre Arme um mich und nahm mich in den Arm. Einfach so, nur um mich zu trösten. Eigentlich hätte ich eine solche Reaktion nicht von ihr erwartet, aber in dem Moment war ich ihr trotzdem dankbar. Ich vergrub mein Gesicht ein wenig in ihrer Schulter und ließ noch ein paar Tränen meine Wangen hinabfließen. Ich beruhigte mich langsam, während Sandra mir über den Rücken strich. Ich hatte das Gefühl bei jedem Streichen würden sich meine Haare aufstellen und ich würde einen kleinen Stromschlag erhalten. Ich hielt einen Moment den Atem an. Konnte es sein dass…? Nein das war nicht möglich oder? Ich löste mich aus der Umarmung und schaute Sandra an. Ich war unfähig etwas zu sagen, nein ich war sogar unfähig zu denken. Doch eine Sache kam mir sofort in den Sinn…Scheiße.
Autor: Timo (eingesandt via E-Mail)
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Oh du bist so ein Teaser…
Aber ernsthaft, deine Geschichten haben mir geholfen mich selbst zu akzeptieren. Ich habe jetzt Sarah, Jona und Kathi min. 3 Mal gelesen. Absolut genial. Nächster Schritt: Meine Freunde sollen es auch akzeptieren. *angst*
Eine sehr schöne Geschichte weiter so.Weiter so Ich will hoffen, dass wir nicht so lange auf den nächsten Teil warten müssen.
Ich glaube, Kathi weiß jetzt, warum sie so ein komisches Gefühl in der Magengegend hat.
Vom zu wenig Essen kommt das nicht.
Wieder mal sehr gut gelungen. Es wäre wirklich super wenn Kathi und Sandra zu einander finden. Vielleicht aber erst einmal das Sandra mit in ihr Zimmer kommt und sie sich dort näher kommen. Hoffentlich dauert es nicht wieder so lang um weiter zu lesen.
Das war wieder sehr spannend! Bin gespannt wie lange diese Hrimlichkeit noch weiter geht! Auch ob Sandra von jemandem erfahren hat das Kathi auf Medels steht ist eine interessante Frage! Übrigens Orchideen benötigen zwar regelmäßig Wasser, aber man sollte dann den Topf nur kurz tauchen und abtropfen lassen. Und nach 14 Tagen etwa dies wiederholen. Freu mich schon auf den nächsten Teil!