Kleine Maus mit großen Herz (58)
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Kapitel 58: Seltsame Spiele
„Hey ihr Hübschen. Ihr braucht doch bestimmt wen zum Tanzen?“ fragten zwei ziemlich zwielichtig dreinblickende Typen.
„Ja klar, aber keinen von euch.“ konterte Sandra sofort und drehte sich weg. Einer der Typen griff sie grob am Arm.
„Hey hey hey. Das war nicht wirklich nett.“ meinte er gereizt.
„Ich würde loslassen, sonst werde ich wirklich nett.“ zischte Sandra. Ich ließ den anderen Typen nicht aus den Augen. Leider war ich nicht so resolut wie Sandra.
„Ich finde ich habe eine kleine Entschuldigung verdient. Findest du nicht?“ redete der Typ weiter auf Sandra ein.
„Ich glaube ihr beiden macht euch jetzt mal ganz schnell aus dem Staub, sonst habt ihr ganz andere Probleme.“ hörte ich eine bislang fremde Stimme hinter mir. Wir drehten uns alle in die Richtung um. Jona stand neben einem wirklich finster dreinblickenden Kerl. Ich erinnerte mich daran diesen Kerl vor dem Eingang gesehen zu haben. Anscheinend war er von der Security.
„Wir unterhalten uns nur in Ruhe.“ verteidigte sich der Typ, der Sandras Arm inzwischen losgelassen hatte.
„Das sieht ganz anders aus. Ich glaube der Abend ist für euch vorbei. Ab raus hier.“ forderte er die beiden auf. Sichtlich begeistert stampften beide davon. Ich atmete auf. Sandra ebenfalls.
„Alles in Ordnung?“ fragte ich erleichtert.
„Passt schon, aber der Abend ist gelaufen. Ich will jetzt nur noch nach Hause.“ entgegnete Sandra.
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Wir machten uns schnell auf den Weg nach Hause, die ekelhaften Typen hatte ich zwar schnell verdrängt, aber trotzdem war die Begegnung alles andere als toll. Vor allem, da sie anscheinend genau den Moment gestört hatten als Sandra mir etwas sagen wollte. Zu ärgerlich. Ich entschied mich zu Hause tatsächlich dazu mich hinzulegen, denn meine Füße schmerzten ein wenig. Irgendwann kam Sarah ins Zimmer und legte sich ebenfalls ins Bett. Ich hörte schnell ein gleichmäßiges Atmen, während ich nicht schlafen konnte. Alleine dieses Lied wollte mir nicht aus dem Kopf gehen. Ich merkte, dass ich Durst bekam. Sandra und Jona würden bestimmt schon schlafen. Also müsste ich mich schnell und leise in die Küche schleichen um niemanden zu wecken.
Ich hörte Stimmen in der Küche. Ziemlich gedämpfte Stimmen, aber es war klar, irgendwer diskutierte über etwas und mit irgendwer konnten nur Sandra und Jona gemeint sein, denn Sarah schlief tief und fest in ihrem Bett. Ich hielt nicht viel davon die Gespräche anderer Leute zu belauschen, aber in diesem Fall machte ich eine Ausnahme und schlich in die Nähe der Küche. Irgendwas ging hier vor und ich wollte definitiv wissen was genau, da es anscheinend irgendetwas mit mir zu tun hatte. Tatsächlich waren die beiden ziemlich gut zu verstehen als ich in der Nähe der Küchentüre stand.
„Sag mal wie lange willst du das eigentlich noch durchziehen?“ fragte Jona.
„Was genau meinst du?“ entgegnete Sandra.
„Ach komm das weißt du ganz genau. Dieses Spiel, das du mit Kathi spielst.“ stellte Jona klar.
Sandra spielte ein Spiel? Ein ziemlich komisches Spiel wie ich feststellen musste.
„Solange es nötig ist. Irgendwann hört das auf, bestimmt.“ kam wieder von Sandra.
„Das hältst du nicht lange oder besser gesagt nicht mehr lange durch. Deine Noten beginnen auch schon drunter zu leiden. Du kannst dich doch kaum konzentrieren.“ merkte Jona an.
„Ja da hast du recht, aber es geht nicht anders. Weißt du was ich am liebsten machen würde?“ fragte Sandra aufgebracht.
„Keine Ahnung.“ antwortete Jona.
„Am liebsten würde ich sie einfach nur in den Arm nehmen und an mich drücken und wahrscheinlich nie wieder loslassen. Ich war heute so kurz davor und dann diese Scheiße im Club.“ erwiderte Sandra. Hatte ich mich gerade verhört? Hatte Sandra das wirklich gesagt?
„Warum tust du es nicht einfach morgen?“ bohrte Jona nach.
„Ach komm das weißt du ganz genau.“ erklärte Sandra.
„Ja, aber das kann auf Dauer keine Lösung sein. Dir geht es schlecht damit, verdammt schlecht.“ stellte Jona fest.
„Verdammt schlecht ist sehr milde ausgedrückt. Ist dir eigentlich klar wie oft ich deswegen weinend im Bett liege, weil es mir im Herzen weh tut, dass ich ihr das nicht sagen kann.“ entgegnete Sandra mit einem wütenden Unterton.
„Ich weiß, dass es dir schlecht damit geht, hast du ja oft genug erwähnt. Deshalb rede ich gerade mit dir, du musst endlich mal über deinen Schatten springen. Selbst Kathi wundert sich schon darüber, dass du dich so verhältst. Irgendwann zieht die Ausrede Stress und Schule nicht mehr. Auf kurz oder lang verquatschst du dich.“ erklärte Jona.
„Solange keiner von euch was sagt, dann erfährt sie auch nichts von meinen Gefühlen für sie.“ erwähnte Sandra vorwurfsvoll.
„Schon klar, jetzt kommst du wieder damit.“ beschwerte sich Jona.
„Das musst du dir halt gefallen lassen. Ich bin dir deswegen aber nicht mehr böse also keine Sorge.“ beschwichtigte Sandra. Irgendwas war zwischen den beiden anscheinend vorgefallen. Ich wusste nur, dass die beiden früher auch Probleme miteinander hatten oder besser gesagt Sandra mit Jona. Auch wenn diese Diskussion für beide bestimmt nicht angenehm war, es war ein wenig schwierig das nur anhand der Stimmlage einzuschätzen ohne die Gesichter der beiden zu sehen, wirkte sie doch sehr freundschaftlich. Anfangs war sie eigentlich recht nett gewesen, hatte sogar Meike und mir Nachhilfe gegeben, dann war dieser eine verdammte Tag gekommen und seit dem war sie tatsächlich distanziert. Merkte sie etwas? Ich versuchte alles nochmal irgendwie zu ordnen. Es gab so viele kleine Puzzleteile. Sandra hatte etwas gegen Jona zumindest früher, Sandra wollte nicht mit Sarah in einem Zimmer schlafen, aber mit Jona und Sarah hatte damit kein Problem und dann noch dieses distanzierte Verhalten gegenüber mir und dann diese Aussage mit dem Umarmen. Moment nein oder etwa doch? Es fiel mir geradezu wie Schuppen von den Augen. Natürlich, das ergab urplötzlich alles Sinn, alles bis auf dieses distanzierte Verhalten. Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz gleich wieder aussetzen würde. Wenn meine Vermutung wirklich richtig war, dann wäre das eigentlich das beste was passieren könnte. Ich musste dem Gespräch weiter lauschen.
„Ich hoffe du bist mir auch jetzt nicht böse, dass ich beziehungsweise wir uns da ein wenig einmischen oder?“ fragte Jona.
„Die Idee mit dem Urlaub konnte ja nur deine sein. Ist mir spätestens bei unserer Ankunft hier klar geworden. Du hast das doch bestimmt alles so geplant oder? Willst du mich zu meinem Glück zwingen?“ fragte Sandra.
„Zwingen will ich dich nicht, aber ich will dir eine Gelegenheit bieten über deinen Schatten zu springen. Überleg doch einfach mal. Wie hätte es denn Laufen sollen, wenn ich nicht gewesen wäre? Du hättest du früher oder später vor den gleichen Problemen gestanden. Du kannst dich deswegen nicht ständig einigeln. Außerdem ist das hier absolut neutraler Boden. Hier hat keiner von euch einen Heimvorteil beziehungsweise Nachteil dem anderen gegenüber. Ihr könnt euch ganz in Ruhe und fair aussprechen. Hat doch während eures Spiels anscheinend auch ganz gut geklappt oder nicht?“ antwortete Jona.
„Das mit der Runde Zug um Zug mag stimmen, aber ganz ehrlich ich glaube wir wurden genau im richtigen Moment unterbrochen. Es ging gerade in eine ganz böse Richtung. Und das mit dem Heimvorteil sagst du so einfach. Sich im Freundeskreis zu outen ist das eine, ganz ehrlich jetzt wo es wirklich ernst zu werden droht hab ich einfach nur noch Angst. Angst komisch von allen angeschaut zu werden, nur weil ich dieses liebenswerte Wesen liebe. Ich weiß nicht mal ob es ihr genauso geht wie mir.“ gab Sandra traurig zu. Ich konnte es zwar nicht sehen, aber wahrscheinlich weinte sie. Outen im Freundeskreis? Liebenswertes Wesen? Verdammt Sandra meinte mich damit. Das war definitiv die Bestätigung, die ich haben wollte. Ich spürte wieder wie sich mein Nackenhaare aufrichteten und ein Schauer durch mein Körper ging. Ich hätte jetzt am liebsten die Küche gestürmt und hätte Sandra umarmt, geküsst was auch immer, aber ich musste mich zusammenreißen.
„Ich verstehe deine Angst. Zum einen deine Angst, dass es dir ähnlich ergeht wie beim letzten Mal und natürlich auch die Angst, wenn es funktioniert.“ warf Jona ein.
„Weißt du was der Witz ist? Eigentlich müsste sie schon längst wissen, dass ich ihre heimliche Verehrerin bin. Ich habe die zweite Kette mit meinem Namen in der Orchidee versteckt, die ich ihr geschenkt habe. Entweder sie weiß es und sagt nichts oder sie hat die Pflanze nicht umgetopft.“ erklärte Sandra.
„Und deshalb verstehe ich nicht warum du dir nicht einfach einen Ruck gibst und ihr sagst was du empfindest. Ich weiß was beim letzten Mal passiert ist, aber das ewige hin und her ist keine Daueroption.“ ermutigte Jona Sandra.
„Ja schon und was ist mit der anderen Sache?“ entgegnete Sandra.
„Das ist halb so wild. Du machst da aus einer verdammten Mücke einen Elefanten. Ich hab das gleiche Problem und mache da nicht so ein Drama draus. Klar es ist nicht toll und extrem peinlich, aber ganz ehrlich du hast doch gemerkt wie sehr es unsere Freunde interessiert hat. Nicht die Bohne. Mich wundert es, dass du es immer noch nicht geschafft hast mit Sarah darüber zu sprechen. Sie ist in der Beziehung sowas von verständnisvoll und da muss ich sagen spreche ich jetzt tatsächlich aus eigener Erfahrung.“ antwortete Jona.
„Kannst du mir auch sagen wie ich am besten anfangen soll?“ fragte Sandra. Jona schien eine ganze Weile nicht zu antworten. Sandra war auch nicht wirklich redseelig. Da stimmte was nicht, mit ziemlicher Sicherheit stimmte da etwas nicht. Hatte man meine Anwesenheit bemerkt? Sollte ich nachsehen? Nein besser nicht, das würde in der Situation alles nur noch schlimmer machen. Am besten verschwand ich möglichst schnell von ihrem eingenommenen Platz und ging wieder ins Bett. Auch wenn ich jetzt am liebsten Klarheit in die ganze Sache gebracht hätte, wirklich Sinn machte es gerade wahrscheinlich nicht. Oder etwa doch? Ich überlegte kurz. Ich könnte ja so tun als ob sie zufälligerweise in die Küche kommen würde, das würde möglicherweise gar nicht auffallen. Genau ein wunderbarer Plan, vielleicht ergab sich so ein Gespräch zwischen Sandra und mir. Ich durfte nur nichts falsches sagen.
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Ich stieß die Türe zur Küche auf, rieb mir die Augen und gähnte. Natürlich wusste ich genau, dass Jona und Sandra in der Küche waren, tat aber erst mal so also ob ich alleine wäre.
„Hat wer das Licht vergessen?“ fragte ich in den Raum.
„Wir sind noch hier.“ hörte sie Jonas Stimme von links. Er und Sandra saßen auf dem Sofa im hinteren Bereich der Wohnküche. Deshalb hatte ich nichts mehr gehört.
„Ah ok, ich hole mir nur gerade was zu trinken, lasst euch nicht stören.“ sagte ich und ging zum Kühlschrank. Ich konnte mir jetzt natürlich nicht ewig Zeit lassen bis ich etwas zu trinken fand, das wäre zu auffällig gewesen.
„Jetzt wäre ein guter Moment.“ hörte ich leise eine Stimme hinter mir. Jona versuchte wohl gerade Sandra doch zu ihrem Glück zu zwingen. Dann herrschte wieder Stille im Raum. Ich holte die angebrochene Flasche Limonade aus dem Kühlschrank und suchte mir ein Glas.
„Von euch beiden auch noch jemand Durst?“ fragte ich und schaute in die Richtung von Jona und Sandra. Jona Aussage, die ich sehr wohl gehört hatte, ignorierte ich gekonnt.
„Nein, danke Kathi.“ antwortete Jona.
„Glaube nicht.“ kam unsicher von Sandra zurück.
Ich füllte das Glas mit der Limonade und trank das gesamte Glas in einem Zug leer. Ein zweites sparte ich mir. Die Limonade wanderte zurück in den Kühlschrank, mein Glas in die Spüle und ich machte sich breit um die Küche wieder zu verlassen. Auch wenn das erhoffte Gespräch anscheinend nicht zu Stande kommen würde.
„Also dann gute Nacht euch beiden.“ sagte ich ein wenig enttäuscht in die Richtung von Jona und Sandra als ich schon wieder an der Türe stand und diese schon geöffnet hatte. Es kam keine Antwort zumindest nicht sofort, dann hörte ich nur ein genervtes: „Ja ja, ist ja schon gut. Jetzt hör auf.“ von Sandra. Das war anscheinend nicht an mich gerichtet, was ich aber erst merkte als Sandra weiter sprach: „Kathi hast du noch einen Augenblick?“ fragte Sandra unsicher. Hatte sie sich doch endlich mal dazu durchgerungen etwas zu sagen. Jetzt nichts falsches sagen. Ich versuchte die Freude darüber zu verbergen so gut es ging und drehte mich zu Sandra um.
„Ähm…sicher…was gibt’s?“ fragte ich möglichst gelassen und neutral, während alles in meinem Inneren zu einer wahnsinnigen Achterbahnfahrt mutierte.
„Ähm…am besten setzt du dich mal.“ schlug Sandra mit unsicherer Stimme vor.
„Na gut. Ist irgendwas passiert?“ fragte ich während sie sich auf den Sessel gegenüber von Sandra setzte.
„Verdammt ich weiß nicht wo ich anfangen soll.“ sagte Sandra mehr zu sich als zu mir.
„Sags einfach frei raus.“ forderte ich sie gespannt auf.
„Verdammt ich will, aber ich kann es nicht sagen!“ rief Sandra in den Raum hinein und sprang auf.
„Hau jetzt nicht ab!“ forderte Jona sie auf und hielt sie fest. Ich war auch gewillt jeden Moment aufzuspringen und sie festzuhalten.
„Es geht nicht ich muss hier raus!“ rief Sandra in Richtung von Jona und riss sich los. Ich nutzte den Moment, sprang ebenfalls auf und stellte mich Sandra in den Weg.
„Und ich will Antworten!“ stellte ich mit verschränkten Armen vor Sandra stehend klar.
„Nein, es geht nicht, ich kann nicht. Bitte…entschuldige…ich…“ stammelte Sandra und sank zu Boden, nachdem sie feststellen musste, dass sie auf die Schnelle weder an mir noch an Jona vorbei kam. Sie hockte mit den Knien auf dem Boden und schlurzte.
„Am besten lässt du uns wieder alleine.“ schlug Jona vor und bewegte sich langsam zu Sandra anscheinend wollte er ihr aufhelfen.
„Warte. Darf ich etwas versuchen?“ fragte ich. Mein Herz schlug vermutlich gerade so schnell, dass es jeden Moment aus meiner Brust springen würde. Jona nickte. Ich atmete einmal tief durch und ging ebenfalls auf die Knie.
„Egal was ich jetzt tue, du gerätst nicht in Panik und versuchst nicht abzuhauen. Verstanden?“ fragte ich freundlich aber bestimmt in Sandras Richtung. Ich hörte nur ein leises Wimmern was ich als Ja auffasste. Ich atmete nochmals tief durch und legte meine Hände an Sandras Wangen. Mit zwei sanften Bewegungen strich ich die durcheinander geratenen Haare beiseite und legte meine Arme auf Sandras Schultern und richtete mit den Händen an Sandras Hinterkopf ihren Blick ein wenig nach oben. Große verheulte und traurige Augen blickten direkt in mein Gesicht.
„Es ist alles gut.“ sagte ich leise. Sandra wollte anscheinend den Kopf schütteln, aber ich ließ das nicht zu. „Nochmal es ist alles gut, versprochen. Du hörst mir jetzt ganz genau zu und gerätst nicht in Panik.“ forderte ich nochmals. Ich merkte, dass Sandra ein wenig ruhiger wurde. Sie nickte zustimmend.
„Kathi ich weiß nicht ob…“ warf Jona ein, wurde aber von mir unterbrochen: „Du hast gesagt, dass ich es versuchen kann und wie du siehst scheine ich ja Erfolg zu haben, also entweder setzt du dich und bist ruhig oder du lässt uns alleine.“ pflaumte ich ihn an. Sandras Augen zeigten kurz den Schreck darüber, dass ich Jona so angefahren hatte, waren dann aber wieder normal.
„Gut dann lasse ich euch glaube ich alleine. Ich bin in unserem Zimmer Sandra.“ sagte Jona und verließ den Raum. Sandra machte keine Anstalten ihn aufzuhalten. Ich wartete einen Moment bis er weg war und wandte mich dann wieder Sandra zu.
„Pass auf. Ich habe euer Gespräch mitgehört.“ fing ich an und merkte gleich einen Ruck von unten. Sandra wollte anscheinend türmen, aber aufgrund ihrer Haltung und meinen Armen gelang ihr das nicht. „Nochmal alles ist gut. Du brauchst nicht vor mir wegzulaufen. Wir werden das jetzt wie zwei halbwegs erwachsene Menschen klären. In Ordnung?“ fragte ich freundlich beinahe liebevoll. Sandra nickte wenn auch sehr zögerlich.
„Wenn du nichts sagen willst, dann frage ich dich einfach etwas und du kannst Nicken oder den Kopf schütteln.“ schlug ich vor. Sandra nickte. Diese Taktik von meiner Mutter wirkte wahre Wunder.
„Gut in Ordnung. Wir fangen mit dem schlimmsten zuerst an, dann ist das geklärt.“ fuhr ich fort. Sandra schluckte.
„Hast du dich in mich verliebt?“ fragte ich mit einem zittrigen Unterton. Sandra nickte. Ich atmete tief durch. Sandra interpretierte diese Reaktion wohl falsch und fing wieder an zu weinen. Ich handelte mit der erstbesten Reaktion, die ich mir vorstellen konnte. Ich schloss die Augen und ließ mich nach vorne fallen.
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„Hmmgh…dm bimt wer!“ hörte ich Sandra sich beklagen. Ihr Weinen hatte nachgelassen. Ich lag immer noch auf Sandra und hörte sowohl mein Herz, wie das von Sandra pochen. Ich rollte mich nach rechts und gab Sandra frei. Diese richtete sich schnell auf, lief dann aber nicht wie erwartet weg, sondern streckte mir die Hand aus um mir aufzuhelfen. Ich griff kommentarlos die Hand und richtete mich mir ihrer Hilfe auf.
„Was war das denn?“ fragte Sandra verwundert.
„Ähm…sollte ein Kuss sein.“ gab ich mit hochrotem Kopf zu.
„Oh Mann du hast mir fast die Nase gebrochen und ne Rippe hab ich mir bestimmt auch angeknackst.“ jammerte Sandra. Mein Plan mit meinem Mund einfach auf Sandras Mund zu fallen und sie so zu überraschen war mächtig in die Hose gegangen.
„Tut mir echt leid, ich wollte dir nichts tun. Wirklich nicht.“ entschuldigte ich mich.
„Schon ok. So und jetzt erklärst du mir mal bitte warum du mich küssen willst.“ forderte Sandra unsicher.
„Ähm…vielleicht setzen wir uns besser.“ schlug ich vor und setzte mich wieder auf den Sessel. Sandra setzte sich ebenfalls.
„Das war interessant was du da gemacht hast. Hat ziemlich gut funktioniert. Wusste gar nicht, dass du so bestimmt sein kannst.“ merkte Sandra an.
„Hab ich mir von meiner Mama abgeschaut. Eigentlich kann ich das überhaupt gar nicht. War wohl Adrenalin oder so. Das ist jetzt komplett verflogen.“ gestand ich.
„Verstehe. Deine Frage von gerade?“ fing Sandra an.
„Ja was ist damit?“ entgegnete ich.
„Darf ich dir die gleiche stellen?“ gab Sandra zurück.
„Musst du sie noch stellen obwohl du die Antwort schon kennst oder sie dir denken kannst?“ entgegnete ich.
„Ich würde die Frage einfach gerne stellen wenn ich darf.“ merkte Sandra an.
„Dann bitte.“ forderte ich sie auf. Sandra atmete tief durch.
„Puh, geht gar nicht so leicht über die Lippen wie man denkt. Wirkte bei dir gerade so einfach.“ merkte Sandra an und atmete nochmals tief durch. Ich konnte mir denken wie sie sich fühlte. Vermutlich ging es uns beiden gerade gleich. Eigentlich wäre ich schon längst losgestürmt und hätte mich um Sandras Hals geworfen und ihr einen ordentlichen Kuss gegeben. „Puh…also…hast du dich in mich verliebt?“ fragte Sandra plötzlich etwas unsicher. Mein Hals schnürte sich zu. Ich nickte nur zustimmend. Auf Sandras Gesicht formte sich ein erleichtertes Lächeln und sie stand langsam auf.
Ich spürte Sandras weiche Lippen auf meinen. Feuer, nein loderndes Feuer gepaart mit Blitzen, nein einem gesamten Gewitter jagten durch meinen Körper. Ich dachte ich würde am ganzen Leib zittern. Was für ein verdammt intensives Gefühl. Sandras Lippen lösten sich wieder und der Sturm legte sich langsam.
„Wow.“ gab ich etwas neben mir stehend von mir.
„Wow.“ stimmte Sandra zu.
„Das war toll. Mach das bitte nochmal.“ forderte ich sie auf. Sandra lächelte und gab mir noch einen Kuss auf die Lippen, dieses Mal noch zärtlicher und liebevoller. Wieder kamen Feuer und Gewitter in mir auf nur um dann erneut mit dem Lösen von Sandras Lippen abzuebben.
„Und war es genauso schön wie beim ersten Mal?“ fragte Sandra.
„Ich glaube es ist jedes Mal schön. Eine Mischung aus Feuer und Blitz, die dir durch den Körper schießt. Einfach nur extrem und extrem intensiv und wunderschön.“ versuchte ich meine Empfindung in Worte zu fassen.
„Dann geht es dir wie mir.“ gestand Sandra. Ich schaute Sandra eine Weile an. Sie hatte sich inzwischen vor den Sessel gekniet und machte keine Anstalten sich zu bewegen.
„Ich glaube das Sofa ist ganz gut zum sitzen oder?“ schlug ich vor.
„Ähm ja klar.“ entgegnete Sandra und setzte sich auf das Sofa, ich folgte ihr und setzte mich neben sie. Wir schwiegen eine Weile und schauten uns nur an.
„Ähm…Sandra…also sind wir jetzt zusammen oder wie?“ fragte ich verwirrt.
„Keine Ahnung. Ich würde es mir wünschen. Was ist mit dir?“ entgegnete Sandra.
„Klar auf jeden Fall. Ähm…ich wollte vorhin so viel fragen, aber mein Kopf ist wie leer gefegt.“ erklärte ich.
„Meiner auch. Kann ich mich an dich kuscheln?“ fragte Sandra vorsichtig. Ich legte mich hin und machte Sandra Platz, sodass sie neben mir auf dem Sofa liegen konnte. Sandra rutschte von ihrem Platz aus neben mich und lag mit ihrem Gesicht direkt an meinem Gesicht. Ich legte die Arme um Sandra und zog sie an mich.
Autor: Timo (eingesandt via E-Mail)
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Das ging jetzt schneller als gedacht. Zum Glück.
Ich habe doch eine entsprechende Ankündigung gemacht. Da musste ich mich doch dran halten, sonst hätte ich wohl einigen Frust abbekommen.
Ah ich habe mit noch 2 bis 4 Wochen Leidensweg gerechnet.
Wobei ich mir jetzt schon wieder Gedanken mache, wie lange die Geschichte noch geht und ob es dann direkt weiter geht und mit wem?
Hoffentlich hast du noch einiges in der Hinterhand.
Aber bitte solltest du jemals eine Geschichte als Buch oder Film oder sonst was in mehreren Teilen veröffentlicht die die üblichen Wartezeiten von Monaten oder Jahren haben, warne uns. Groß Fett Kursive in Rot auf weißem Grund. Sonst schicke ich dir den Frust Tonnenweise.
Deine „Cliffhanger“ sind einfach zu gut.
Wow, schön, dass die beiden endlich zueinander gefunden haben
ENDLICH. Ich bin neugierig, ob sie die Nacht auf dem Sofa verbringen oder Jona zu Sarah ins Zimmer scheuchen.
Herzlichen Dank kleine Maus und viel Glück für eine lsnge glückliche Partnerschaft
Das ist so cool endlich sind sie zusammen, aber doof das man nicht mal ne Ausnahme machen kann das zwei folgen hinter einander kommen. Immer zu muss man ne Woche warten.
Grundsätzlich ist das natürlich möglich, ABER wenn dir als Autor ein wenig die Zeit zum Schreiben fehlt und du nicht so viele Kapitel auf der hohen Kante hast, dann musst du entsprechend haushalten, wenn du jede Woche was liefern willst, deshalb kann ich aktuell nicht mehr Kapitel raushauen.
ich finde es total SUPER wenn wöchentlich ein Teil kommt und nicht eine Woche 2 Teile und dann wieder 2 Wochen Pause……
War wieder eine spannende Folge der Geschichte. Ging ziemlich zur Sache. Und toll das es im Club so schnell und problemlos beendet werden konnte. Bin gespannt ob der Rest der kleinen Geheimnisse auch zügig geklährt werden können! Und wie die restlichen Urlaubstage ablaufen! Tolle Geschichte!
Na endlich!!! Was wir Leser schon so lange wussten oder auch ahnten, jetzt wissen es auch die Protagonisten. Jetzt bin ich aber auf weitere Geschichten von den beiden und ihren Freunden gespannt.
Ich habe auch die anderen „epischen Werke“ von dir gelesen und finde, du wirst immer besser. Ich freue mich auf weitere Geschichten von dir. Danke für die schönen Bilder im Kopf und die schöne Zeit im Space…
Es ist schon mal schön zu hören, dass die Geschichten besser werden. Wäre irgendwie tragisch wenn sie sich in die Gegenrichtung bewegen würden. Danke, dass du meine Werke als episch bezeichnest. Keine Sorge Ideen für Nachschub habe ich noch, ich muss nur die Zeit und Muße finden um die kleine Maus fertig zu stellen und dann kann ich mich voll und ganz auf das nächste Projekt konzentrieren (vorausgesetzt das Privatleben spielt entsprechend mit :-))
Eines muss ich noch los werden: die Liebeserklärung, die Jona aus Sandra rausgekitzelt hat und ihre Verzweiflung, aber auch Kathi´s Art der Liebeserklärung treiben einem die Gänsehaut über den Rücken.
wow eine richtige Gefühlsexplosion.
Es musste ja irgendwie kommen.
ich mir, mir zerreißt es gleich mein Herz so gewaltig war der Teil der Geschichte in mir.
Na endlich! Das war eine Geburt! Aber spitze ausgeführt!
ENDLICH!