Anderes Haus, andere Sitten
Windelgeschichten.org präsentiert: Anderes Haus, andere Sitten
Ich lag in der wärmenden Sonne, die Augen geschlossen und mit Vogelgezwitscher in den Ohren. Ich streichelte den schnurrenden Fellball namens Anton, der in meinem Schoß lag. Mein Plan war es, die letzte Woche der Sommerferien so entspannt wie möglich zu gestalten und diese zu genießen. Ich dachte an die Zeit vor den Ferien und wie sich alles sehr bald ändern sollte. Ich hatte mich nämlich mit meinen Eltern entscheiden, auf eine Fachoberschule zu wechseln, also eine Schule, auf der es nur die Oberstufe gibt. Alle in der Klasse würden einander nicht kennen. Dies brachte alle möglichen Vorteile mit sich und schlimmer als an meiner alten Schule konnte es wohl nicht werden. Ich war zwar ein sehr guter Schüler an der Ludwig-Erhard-Schule gewesen, jedoch hatte mich nie jemand leiden können. Ich wusste einfach nie, wie ich mich einbringen sollte und saß meistens alleine mit meinem Käsebrot auf dem Schulhof. Ich war nunmal ziemlich schüchtern und hatte somit nie eine Chance, zu den „Coolen“ zu gehören.
Aber jetzt war es Zeit nach vorne zu sehen, denn es konnte jetzt nur besser werden. Diesmal würde ich alles richtig machen.
Am Abend bevor ich die neue Schule zum ersten Mal besuchen sollte, war ich etwas nervös, aber es war eine gute Art von nervös. Damit morgen alles glatt laufen würde, bereitete ich mich besonders gut vor. Meine Zähne strahlten geradezu, nachdem ich sie eine Minute länger als sonst geputzt hatte, zumindest hatte ich den Eindruck. Anstatt um zehn Uhr sollte mein Licht heute schon um neun Uhr erloschen sein. Ich schlüpfte in meinen Frotteepyjama und machte es mir unter meiner karierten Bettdecke gemütlich. Meine Mutter gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und sagte beruhigend: „Mach dir keine Gedanken, mein Schatz. Das wird schon alles so, wie du es dir erhofft hast.“ „Ich bin ja kein Baby mehr, ich mach das mit links“, antwortete ich mit etwas mehr Selbstbewusst als ich eigentlich hatte. „Na dann“, sagte sie liebevoll, „Gute Nacht.“ Ich wünschte ihr ebenfalls eine gute Nacht. Lächelnd schaltete sie das Licht auf meinen Nachttisch aus und verließ den Raum. Sie schloss leise die Tür und ich schloss langsam meine Augen. Eine Weile machte ich mir noch Gedanken, was ich morgen machen sollte, schaltete aber nach kurzer Zeit ab und schief ein.
Langsam öffnete ich meine schweren Lider und sah auf die Uhr. 7:41 zeigte mein Wecker in roten LED-Lichtern. Ich gähnte und streckte meine steif geworden Glieder. Mein Blick fiel ein weiteres Mal auf das Display meines Weckers. Jetzt erst war mein Gehirn aufgewacht und erkannte, was diese Uhrzeit bedeutete.
„7:41!?“, rief ich erschrocken in meinem Kopf. Oh Gott, ich hatte verschlafen. So schnell es meine schlaffen Beine erlaubten, strampelte ich die Bettdecke weg und sprintete Richtung Bad. Ich hatte keine Zeit um zu warten, bis das Wasser warm wurde, also duschte ich kalt. Ich trocknete mich flüchtig ab und riss meinen Kleiderschrank auf. Ohne auf Farbe zu achten, rupfte ich die nächstbeste Kleidung aus den Fächern und zog sie mir an. Ich fiel dabei fast nach vorne und hinten um. Ich sah nach der Uhrzeit.
7:48
Scheiße! Ich durfte auf gar keinen Fall zu spät kommen. Ich schnappte meine schwarze Schultasche und rannte die Treppen hinunter ins Wohnzimmer. Meine Eltern waren schon auf der Arbeit, nur mein Kater Anton lag seelenruhig auf der Couch und konnte sich scheinbar nicht erklären, warum ich so herumrannte. Ich machte ihm im Rekordtempo etwas zu essen, jedoch musste ich wohl oder übel auf mein eigenes Frühstück verzichten. Die Uhr im Wohnzimmer zeigte 7:52. Jetzt musste es wirklich schnell gehen.
Die Haustür hinter mir geschlossen und mit meiner Tasche auf dem Rücken schwang ich mich auf mein Fahrrad und fuhr los. Ich musste mich bei der Fahrt sehr konzentrieren, denn ich war die Strecke nur einmal und mit wesentlich mehr Zeit abgefahren. Mehrere Male streifte ich beinahe ein Auto, die mir anschließend aufgebracht hinterher hupten. Fünf Minuten und einige scharfe Kurven später war ich endlich an dem großen Gebäude angekommen. Ich schloss mein Fahrrad an und ging mit schnellen Schritten auf den Eingang zu. Ein Blick auf mein Handy.
8:00
Ich lief hinein und sah suchend in die leeren Gänge. Zum Glück fand ich meinen Raum fast auf Anhieb. Ich trat ein und sah mich um. Dort saßen einige Schüler und Schülerinnen lachend und redend auf ihren Plätzen. Alle in meinem Alter. Einige Stühle waren noch nicht besetzt. Entweder es war ein relativ kleiner Kurs oder war nicht der Einzige, der spät dran war. Ich sah nach vorne zum Lehrerpult. Er war leer. Ich atmete aus. Der Lehrer schien ebenfalls spät dran zu sein. Also suchte ich mir einen der freien Plätze aus. Ich setzte mich schließlich neben einen braunhaarigen Jungen, der erstaunlich groß für sein Alter war. Mir fiel auf, dass er ein schwarzes Shirt mit dem Schriftzug von Depeche Mode trug, meine Lieblingsband. Wir begrüßten uns mit einem Nicken. Zu meiner Linken saß ein Mädchen mit blonden Locken, die scheinbar nicht zu bändigen waren. Sie hatte eine Brille mit dünnem Rahmen und runden Gläsern. Sie war sehr hübsch und hatte ein nettes rundes Gesicht. Auch ihr Duft war angenehm. Sie machte einen arroganten Eindruck auf mich, brach diesen allerdings durch ein freundliches Hallo wieder. Ich gab ein Hallo zurück und lächelte. Alles schien sehr gut zu laufen und es gab bis jetzt auch keinen Anschein, dass dies sich ändern sollte. Ich wusste, dass der erste Eindruck von Leuten täuschen kann, aber alle anderen im Raum wirkten sehr nett auf mich. „Entschuldigung“, kam es von der Tür. Ich erblickte eine junge Frau mit braunen Haaren, die sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden hatte, einem gestressten Blick und einem Stapel an Blättern in den Händen. „Ich muss mich entschuldigen“, sagte sie ein wenig außer Atem, „Ich musste noch Unterlagen ausdrucken und der Drucker hat gesponnen.“
Sie lächelte. „Ich hoffe sie alle haben Verständnis“, fügte sie hinzu. Es war ungewohnt für mich, gesiezt zu werden, aber ich fühlte mich dadurch gleich ein Stück weit erwachsener.
Wir stellten alle Stühle in einem Kreis auf, um uns anschließend einander vorzustellen. Die Lehrerin begann und stellte sich mit dem Namen Frau Ranke vor. Reihum erzählten alle von sich selbst. Nach kurzer Zeit hatte die Atmosphäre eines Kaffeekränzchens den Raum erfüllt. Wir redeten miteinander und ich hatte dabei nicht das kleinste Gefühl, nicht dazuzugehören. Ich fühlte mich jetzt schon viel wohler dem Kurs, als in meiner alten Klasse.
Der gesamte Tag verlief wie im Flug und bevor ich es bemerkte, war der erste Tag an der Schule vorbei.
Auf meinem Heimweg konnte ich es kaum erwarten, meinen Eltern von dem Tag zu erzählen, doch bevor ich das tun konnte, musste ich noch dem Schreibwarengeschäft meines Vertrauens einen Besuch abstatten. Frau Ranke eine Liste mit Schulmaterialien ausgehändigt, die es zu beschaffen galt. An einer Laterne vor den Schaufenstern des Ladens schloss ich mein Fahrrad an und betrat den Laden. Außer dem Glöckchen über der Tür wurde ich von niemandem begrüßt, der Tresen war leer. Wahrscheinlich war der Besitzer hinten im Lager und sortierte Klebeband nach Farben anstatt seine Kunden zu bedienen. Also machte ich mich mit meiner Liste in der Hand selbst auf die Suche. Während ich gerade kniend einen Stapel an Buchumschlägen durchwühlte, kündigte die kleine Klingel über der Tür einen weiteren Kunden an. Ich stand auf und warf einen Blick über das Regal und erschrak beinahe, als ein Junge mit roten Haaren „Hallo, Aaron!“ sagte. Es war Paul, ich kannte ihn bereits von vorhin. Als er sich vorgestellt hatte, hatte er über seine Interesse für Dinosaurier erzählt. Entsprechend war er auch gekleidet, fast all seine Kleidung hatte irgendwo einen Dinosaurier aufgedruckt.
„Hallo, Paul“, gab ich zurück. Er erklärte mir, dass er auch gerade seine Liste abarbeitete. Er hielt bereits eine Stofftüte in der Hand. Scheinbar hatte er vorher schon etwas gekauft, denn der Beutel war nicht leer.
Nachdem wir beide alles gefunden und anschließend bezahlt hatten, gingen wir noch ein wenig durch die Stadt. Er war zu Fuß da und ich musste mein Fahrrad so oder so schieben, weil sich die Rentner immer aufregten, wenn man mit dem Fahrrad durch die Fußgängerzone fuhr. Wir unterhielten uns, während wir liefen. Er war sehr nett und scheinbar ziemlich schlau. Er fragte mich, ob ich nicht mal zu ihm kommen sollte. Ich hielt das für eine sehr gute Idee, nicht zuletzt, weil ich möglichst viele neue Kontakte in der Schule schließen wollte. Wir machten 16 Uhr am Samstag aus, sodass ich gleich bei ihm übernachten könnte.
Am Mittagstisch erzählte ich von meinem Tag und wie glatt alles gelaufen war. Meine Eltern freuten sich sehr darüber. Ich berichtete, dass ich mich schon mit jemandem verabredet hatte und am Samstag bei ihm übernachten würde. Meine Mutter lobte mich, dass ich mich so gut einbrachte.
An diesem Abend war ich sehr glücklich und zufrieden. Der guten Stimmung geschuldet machte ich fast den gleichen Fehler wie am vorherigen Tag. Doch ich erinnerte mich schließlich doch und stellte einen Wecker für 7:00 Uhr, um diesmal pünktlich aufzuwachen.
Diesmal kam ich früher an der Schule an. Ich hatte noch ein wenig Zeit, also entschied ich mich, mich ein wenig umzusehen. Die Schule war sehr sauber und gepflegt. Trotz der Ähnlichkeit zu einem Fachwerkhaus wegen der Holzbalken machte das Gebäude einen modernen Eindruck. Auch an Bepflanzung wurde scheinbar nicht gespart. Mindestens alle fünf Meter war ein Baum zu sehen und die gesamte Schule war von Hagebutten und Buchsbäumen umzogen. Bei Sonnenschein strahlte das Gelände eine freundliche Atmosphäre aus und wirkte einladend.
Nachdem ich mich genügend umgeschaut hatte, ging ich Richtung Eingang, wobei ich gerade noch sah, wie Paul das Gebäude betrat. Ich rief ihm zu. Er sah sich nach hinten um und lächelte, als er mich sah. Auf dem Weg zum Unterricht unterhielten wir uns und lachten viel. Wir waren auf dem besten Weg gute Freunde zu werden.
Der Unterricht war in Ordnung, teilweise sogar interessant. Heute lernten wir viele unserer Lehrer kennen, da wir am vorherigen Tag ja nur eine kleine Einleitung und Schulregeln und Sonstiges bekommen hatten. Besonders gut fand ich unseren Geschichtslehrer namens Herr Malem. Er hatte einen trockenen Humor und machte den Unterricht mit seinen Witzen sehr unterhaltsam. Alle anderen Lehrer waren auch in Ordnung, bis auf Herr Birkenstamm. Er war streng, erlaubte weder Fünfminutenpause, noch im Unterricht zu trinken und ich hatte das Gefühl, man hätte seine Aussprache auf halbe Geschwindigkeit eingestellt, denn jedes Wort schien für ihn eine herausfordernde Aufgabe zu sein. Aber ich würde auch damit gut zurechtkommen, denn ich hatte schon viel schlimmere Lehrer erlebt.
Nach der Schule traf ich mich spontan mit Paul in der Stadt und wir aßen ein Eis zusammen, während wir die Fußgängerzone hinunterliefen. Wir verstanden uns gut, was mir noch mehr Vorfreude auf das Treffen am Samstag verschaffte.
„Hast du eigentlich eine Freundin?“, wollte er plötzlich wissen. Man merkte mir an, dass mich die Frage überraschte. Ich antworte: „Nein, im Moment nicht. Um ehrlich zu sein“, ich beugte mich nahe an sein Ohr und flüsterte: „Ich hatte noch nie eine Freundin.“ Überraschung zeigte sich in seinem Gesicht. „Was?“, fragte er unglaubwürdig, „Noch nie? Warum das denn?“ Ich hielt es eigentlich für normal, in dem Alter noch keinen Partner gehabt zu haben, aber jetzt fühlte ich mich, als sei es eine Notwendigkeit. „Ich traue mich halt nie sie anzusprechen“, sagte ich schüchtern. Er sah mich einen Moment lang verwirrt an, begann dann aber verschmitzt zu grinsen. „Ich verarsch dich doch nur!“, sagte er lachend. Ich konnte nicht anders, als mit ihm zu lachen. „Ich hatte auch noch eine Freundin“, löste er die Situation auf, „Ist doch voll normal!“ Irgendwie war ich dadurch erleichtert und freute mich, dass wir doch so ähnlich waren. Wir genossen noch unser Eis, verabschiedeten uns und gingen bei anschließend wieder unserer Wege.
Auf dem Heimweg musste ich an die Sache mit der Freundin denken. Meine Gedankengänge endeten immer wieder bei dem Mädchen, das in der Schule neben mir saß. Sie hatte sich als Claire vorgestellt. Ich dachte darüber nach, sie nach ihrer Nummer zu fragen. Doch ich wusste, dass ich niemals genügend Mut dazu aufbringen könnte. Das Ganze konnte ja auch noch warten.
Die nächsten Tage in der Schule gingen erstaunlich schnell vorbei. Am Donnerstag gab der Schulleiter eine Rede über Sicherheit und Verhalten. Er redete mit einem starken sächsischen Akzent, während er die verschiedenen Punkte abarbeitete. Paul und ich mussten uns sehr zusammenreißen, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen.
Am nächsten Tag ging ich wie jeden Freitag zum Schlagzeug-Unterricht. Ich hatte kaum geübt, aber da mein Schlagzeuglehrer ein lockerer Typ war, hatten wir trotzdem viel Spaß.
Auf meinem Heimweg begann es unerwartet zu regnen und wie es Murphy’s Law besagt, hatte ich weder Regenjacke noch Regenschirm dabei. So musste ich wohl oder übel durch den Regen nach Hause laufen.
Als mir meine Mutter die Tür öffnete, war die Nacht bereits hereingebrochen und meine Klamotten waren komplett durchnässt, aber es war mir fast gleichgültig, weil es war endlich Wochenende. Meine Mutter, die im Treppenhaus stand, musterte mich von oben bis unten und sagte mitleidig: „Mein armer Schatz! Komm, ich helfe dir. Die Klamotten müssen wir über die Heizung legen.“
Ich zog meine klatschnasse Kleidung aus und schlüpfte stattdessen in eine Jogginghose und ein dünnes Shirt, die mir momentan als Schlafanzug dienten. Darauf legte ich meine Klamotten zum Trocknen über die Heizung. Abendessen hatte es zwar schon vor dem Schlagzeug-Unterricht gegeben, aber inzwischen hatte ich schon wieder ein wenig Hunger bekommen. Also machte ich mir ein Müsli, das ich anschließend vor dem Fernseher verspeiste, während ich den schlafenden Anton hinter den Ohren kraulte.
Die Müdigkeit überkam mich langsam und mir fielen immer wieder die Augen zu, ich beschloss also, schlafen zu gehen.
Der erste Gedanke, der mir in den Kopf kam, als ich meine Augen nach einem langen Schlaf wieder öffnete, war die Übernachtung bei Paul. Ich wollte möglichst lange bei ihm bleiben, also entschloss ich mich, ihn zu fragen, ob ich auch schon früher kommen könne. Er sagte, er halte es für eine gute Idee. Also begann ich, alles, ohne das ich bei einer Übernachtung nicht auskommen würde, in einen Rucksack zu stopfen. Ich verabschiedete mich von meiner Mutter und machte mich mit meinem Fahrrad auf den Weg zu Paul. Trotz des relativ langen Weges war sein Haus nicht allzu schwer zu finden, denn es lag ziemlich abgeschieden am Feld. Im Umkreis von ungefähr 20 Metern war kein anderes Haus zu sehen. Es war gelb angestrichen und hatte ein rotes Ziegeldach. Das Gelb des Hauses ließ sich auch in dem Zaun erkennen, der den kleinen Vorhof umzog. Ich öffnete das kleine Tor und klingelte. Nach einigen Sekunden des Wartens öffnete jemand die Tür. Die schlanke Frau mit schulterlangen braunen Locken in einer blauen Bluse schien Pauls Mutter zu sein. „Hallo!“, begrüßte sie mich einladend, „Du musst Aaron sein.“ „Ja, der bin ich“, gab ich zurück. „Komm ruhig rein“, lud sie mich ein, „Die Schuhe bitte an der Tür ausziehen. Ich bin übrigens Verena.“
Ich legte meine Schuhe neben die Kommode. Man konnte direkt erkennen, welche Jacken und Schuhe von Paul waren, denn alle hatten mindestens einen Dinosaurier aufgedruckt. Von innen war das Haus sehr hell und offen, nur an einigen Stellen war eine Tür zwischen den Räumen. Zusätzlich war der gesamte Boden mit Teppich ausgekleidet. Eine Wendeltreppe aus Holz führte nach oben in den ersten Stock. Ich vermutete dort oben Pauls Zimmer. Aus dem Wohnzimmer rief jemand: „Ist er schon da?“ „Ja, komm her“, antwortete Pauls Mutter. Aus dem Wohnzimmer kam Paul gelaufen. Wir begrüßten uns mit einem Handschlag, mit dem ich mich irgendwie cool fühlte. „Und?“, begann Pauls Mutter, „Hast du schon eine Windel an oder soll ich dich wickeln?“ Ich war verwirrt und hielt das Ganze für einen schlechten Scherz. „Ne, ich glaube, ich bin alt genug“, antwortete ich scherzend. „Hat Paul es dir noch nicht gesagt?“, fragte sie mit schiefem Kopf, „In meinem Haus sind Windeln Hausordnung. Wusstest du das denn nicht?“ Ich schüttelte langsam und zugleich verwirrt den Kopf. Paul sah mich etwas beschämt an, es mir nicht früher gesagt zu haben. Ich sah wieder zu ihr und fragte: „Warum das denn?“ „Naja“, erzählte sie, „das ist eine längere Geschichte. Warum wickel ich dich nicht schnell und erzähle dir dann alles im Wohnzimmer, hm?“
Sie lächelte. Ich war noch verwirrter als vorher, aber ich wollte nicht unhöflich sein, ich hatte sie ja erst kennengelernt. Vielleicht hatte sie schlechte Erfahrungen mit anderem Besuch gemacht. „Na gut“, willigte ich etwas unsicher ein. „Dann holen doch mal eine frische Windel“, sagte sie motiviert. Ich sollte mich aufs Sofa im Wohnzimmer legen und meine Hose und Unterhose ausziehen. Paul ging nach oben auf sein Zimmer, er dachte wahrscheinlich, dass ich beim Wickeln nicht gesehen werden wollte. Ich wartete auf Verena und sah mich um, während ich meine Hose auszog. Das Sofa, auf dem ich lag, war aus weißem Leder und hatte viele flauschige Kissen in den Farben Cyan und Lila. Dieses Farbschema ließ sich über all im Zimmer wiederfinden, aber das meiste war dennoch in Weiß gehalten. Eine gesamte Wand des Wohnzimmers war eine Glasfront, dahinter konnte man einen einsamen Baum und dahinter weit ins Feld sehen. Das gesamte Haus wirkte sehr gemütlich und doch modern. Mir viel jetzt erst auf, dass leise Jazzmusik aus einer Ecke des Wohnzimmers drang. Wenn ich mich nicht irrte, war es das Stück, das ich gerade auf dem Schlagzeug lernte. Die Musik verstärkte die gemütliche Atmosphäre des Wohnzimmers sehr. Neben dem Radio stand auf einer weißen Kommode ein Aquarium. Darin konnte ich einige blaue und gelbe Fische erkennen. Einer von ihnen schien mich anzusehen und die Umstände hier genauso seltsam wie ich zu finden. Sie kam wieder mit einer weißen Pampers und Babypuder in der Hand. Es war mir etwas peinlich, ohne Unterhose vor ihr zu liegen, aber ihr schien das Ganze nichts auszumachen. „Po nach oben!“, wies sie mich an. Ich streckte mein Becken nach oben und sie schon mir die Windel unter. Sie nahm etwas Babypuder und rieb meinen Schambereich damit ein. Währenddessen begann sie zu erzählen: „Weißt du, ich bin alleinerziehende Mutter, seitdem ich Paul zur Welt gebracht habe. Ein Jahr zuvor hatte ich seine Schwester Hannah bekommen. Ich hatte also zwei Kinder, auf die ich alleine aufpassen musste. Zusätzlich musste ich als alleinstehende Frau viel arbeiten, um genügend Geld für uns zu verdienen. Es blieb dadurch immer wenig Zeit, mich um meine Schätzchen zu kümmern und um sie zu erziehen. Ihnen die Windel abzugewöhnen, war mir mit so wenig Zeit beinahe unmöglich. Das hat mich zum Nachdenken gebracht: Warum haben wir überhaupt Toiletten? Mit Windeln gibt es doch schon eine perfekte Lösung, also warum sollten wir sie uns abgewöhnen? Deshalb werden meine Kinder und ich immer Windeln tragen.“
Als würde sie ein Buch nach einer Geschichte schließen, verschloss sie meine Pampers. Ich war überrascht von ihrer Ansichtsweise und wusste nicht recht, was ich sagen sollte. Ich nickte nur zustimmend, um nett zu sein. „Schön, dass du meiner Ansicht bist“, sagte sie zufrieden, „Es ist doch toll, eine Windel zu tragen oder?“ „Ja, es ist noch etwas ungewohnt“, antwortete ich. „Das ist ganz normal“, sagte Verena, „aber sobald du das erste Mal reinmachst, fühlt es sich ganz normal an. Ich kann mir ehrlich gesagt kein Leben mehr ohne Windeln vorstellen.“
Ich stimmte zu, wusste aber im Inneren, dass ich ganz sicher nicht in die Windel machen würde. Es könnte allerdings schwierig werden, denn es war erst Mittag und ich würde noch eine ganze Weile hier bleiben. Vielleicht könnte ich heimlich in der Nacht ins Bad gehen. „Willst du oben mit Paul spielen gehen?“, unterbrach Verena meine gedanklichen Pläne. „Ja, gerne“, sagte ich, zog meine Hose wieder an und ging die hölzerne Wendeltreppe nach oben. Es fühlte sich beim Laufen sehr komisch an, eine Windel zu tragen. Insgesamt war es ein ungewöhnliches Gefühl, aber es war auch sehr weich und angenehm. Hier musste ich ja nicht schämen, zu sagen, dass es gemütlich sei. Im Obergeschoss waren zwei Türen, auf der einen stand mit bunten Buchstaben „Hannah“ auf der anderen mit ebenfalls farbenfrohen Buchstaben „Paul“. Ich klopfte. „Komm rein!“, kam es dumpf aus dem Zimmer. Ich öffnete die Tür und trat ein. Das Zimmer war in Form eines Quadrats und nicht besonders groß, wirkte allerdings doch sehr gemütlich. Wie auch im Wohnzimmer war ein riesiges Panoramafenster am Ende des Zimmers, zumindest so groß, wie es der Raum erlaubte. Die Sonne schien gerade durch das Fenster, was das Zimmer sehr hell machte. Durch den weißen Teppich, der den gesamten Boden bedeckte, und die weißen Wände wurde dies noch verstärkt. Rechts neben dem Fenster war ein Schreibtisch. Weiter vorne an der rechten Seite stand eine PlayStation, neben der ein Bücherregal aus dunklem Holz stand. An den Wänden hingen mehrere Poster von Bands und Serien, von denen ich keine einzige erkannte. Paul saß gegenüber von Schreibtisch auf seinem Bett und spielte Handy. „Ich weiß, das ist alles ein wenig komisch, aber so ist meine Mutter nunmal“, erklärte er. „Für dich ist es ja ganz normal“, gab ich zurück, „Du trägst doch schon immer Windeln oder?“ Er nickte stumm. Eine kurze Weile war es still im Raum. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht beleidigen“, erklärte ich, „Du hättest mir aber ruhig vorher mal Bescheid sagen können.“ Er sah beschämt auf sein Handy. „Ja, sorry“, sagte er kleinlaut, „Ich hab mich nicht getraut, weil dann wärst du bestimmt nie zu mir gekommen.“
Ich überlegte. Eigentlich konnte er ja auch nichts dafür, also sollte ich die Schuld nicht auf ihn schieben. Ich wollte ja auch ein gutes Verhältnis mit ihm behalten. „Du hast Recht, ist schon wieder vergessen“, sagte ich. Er sah lächelnd von seinem Handy auf. „Eine Runde PlayStation?“, wechselte ich das Thema. „Klar!“, sagte Paul. Er schien darauf gewartet zu haben. Wir saßen uns auf den Teppich vor dem Bildschirm und nahmen uns die Controller. Er startete die PlayStation und legte das Spiel ein. Wir spielten Need for Speed. Er war sehr viel besser als ich, da er wahrscheinlich oft spielte, dennoch hatten wir ohne Ende Spaß. Ich schaffte es mehrere Male, mein Auto zu überschlagen oder von einer Klippe rasen zu lassen. Ich musste immer darüber lachen, wie schlecht ich spielte und sobald ich begann zu lachen, konnte Paul sich auch nicht mehr halten. Doch nach einiger Zeit hatten wir Lust, etwas anderes zu machen. Paul schlug vor, seine Schwester zu fragen, ob sie mit uns spielen wollte. Wir klopften an ihrer Tür. „Was ist denn?“, kam es aus dem Zimmer. „Ein Freund von mir ist hier, wollen wir ein bisschen was zusammen spielen?“, fragte Paul erwartungsvoll. „Na gut“, sagte Hanna, „Kommt rein.“
Ihr Zimmer war ganz anders zu Pauls Zimmer wie das Zimmer einer Prinzessin eingerichtet, es hatte aber auch die Atmosphäre eine Kuschelecke. Auf dem Bett saß Hannah. Sie war wirklich wunderschön. Ihre hellbraunen Haare hingen über ihren blauen Augen, die auf ihr Handy gerichtet waren. Zusätzlich hatte sie einen umwerfenden Körper, den sie nur mir Hotpants und einem schwarzen BH bekleidete. Ich wurde sofort rot bei ihrem Anblick und konnte kaum den Blick von ihr richten. Paul schien das allerdings nicht so sehr zu gefallen: „Mein Gott, Hannah! Hättest du wirklich nicht mehr anziehen können?“ „Ich bin hier in meinem Zimmer und kann anziehen, was immer ich will“, gab sie stolz zurück. „Wenn’s sein muss“, seufzte Paul. „Was spielen wir eigentlich?“, wollte ich wissen. „Wie wäre es mit Wahrheit oder Pflicht?“, schlug Hannah vor. Niemand hatte etwas dagegen, also stand der Beschluss fest. Jeder suchte sich einen Platz auf dem Teppich und machte es sich einigermaßen bequem. Ich war zuerst an der Reihe. Ich wählte Wahrheit. Zuerst spielten die typischen Sachen durch, die fast schon ein fester Teil jedes Spiels waren und hatten viel Freude dabei. Doch plötzlich sagte Hannah, als ich Pflicht wählte: „Wie wäre es, wenn du vor uns in deine Windel machen müsstest? Ich fände das ziemlich spannend.“ Ich sah erschrocken auf. „Irgendwann musste es sowieso machen“, unterstützte Paul ihren Vorschlag. Beide hatten ihre erwartungsvollen Blicke auf mich gerichtet. Es war mir zwar sehr unangenehm, aber das Weichei wollte ich auch nicht sein. Also setzte ich mich zwischen sie und ließ vor ihren Blicken alles in die Windel laufen. Hannah musste kichern. Ich wurde rot und schämte mich. Am liebsten wollte ich es ihr heimzahlen. Nachdem Paul von Verena zum Wickeln heruntergerufen worden war, wählte sie Pflicht. Ich wollte die Gelegenheit nutzen und sagte mit nervöser Stimme: „Warum ziehst du nicht deinen BH aus?“
Sie zögerte. Ich wartete gespannt, denn ich wusste nicht, ob sie sich darauf einlassen würde. Ich hatte mich etwas getraut und bereute es fast schon wieder, denn ich rechnete eher mit einer Backpfeife, als das was passierte. „Na gut“, sagte sie, „Wenn du darauf bestehst.“
Sie öffnete den Verschluss ihres BHs und warf ihn auf ihr Bett. Ich war völlig baff. Sie hatte es wirklich getan. Ich konnte meinen Blick kaum von ihren runden Brüsten wenden. „Genug gesehen?“, fragte sie. Ich nickte mit offenem Mund. Wir konnten Pauls Schritte auf der Wendeltreppe hören. Sie zog ihren BH wieder an. Paul öffnete die Tür. „Willst du etwas essen oder trinken?“, fragte er mich. „Gerne“, antwortete ich, „Danke, dass du mit uns gespielte hast, Hannah.“ „Es war mir eine Freude“, sagte sie und zwinkerte mir zu. Wir beide schlossen die Tür hinter uns und gingen die Holztreppe herunter. Verena saß bereits auf dem Sofa und wartete auf uns. „Hast du schon in die Windel gemacht?“, wollte sie wissen. „Ja, um ehrlich zu sein“, gab ich zu. „Na dann, ab auf das Sofa!“, sagte sie und klopfte auf ein Kissen. Ich positionierte mich bereit zum Wickeln und legte mir eines der Kissen unter den Kopf. Sie zog mir die Jeans aus und öffnete die Klebestreifen an der Seite der Pampers. Mit geschickten Handgriffen und geübten Bewegungen hatte ich schnell wieder eine frische Windel an. „Deine Jeans brauchst du nicht, du wirst doch sowieso noch ein paar mal gewickelt“, schlug sie vor. Also ließ ich die Hose aus und legte sie zu meinen anderen Sachen, die immer noch an der Tür standen. „Wollt ihr etwas trinken?“, fragte Verena. Paul sagte: „Ja, bei dem Wetter…“ „Na dann, komm“, forderte Verena ihn auf und klopfte auf ihre Schenkel. Sie setzte sich auf das Sofa und Paul legte sich in ihren Schoß. Vor meinen Augen zog sie den oberen Teil ihrer Bluse nach unten und entledigte sich schließlich auch ihres BHs. Mir fehlten die Worte beim Anblick ihrer Brüste, doch nun begann Paul auch noch, daran zu nuckeln. Sie streichelte ihm dabei über den Kopf und spielte mit seinen roten Locken. Meine Geilheit und meine Fassungslosigkeit kämpften bei diesem Anblick um den ersten Platz in meinem Kopf. Ich brachte nur voller Verwirrung heraus: „Du säugst ihn noch?“ Verena sah mich an und sagte ganz natürlich: „Ja, ich wollte es ihnen eigentlich schon abgewöhnt haben, aber was soll ich machen? Aber es herrscht zumindest Gleichberechtigung, weil Hannah ist natürlich auch manchmal an der Reihe. Macht deine Mutter das denn nicht auch manchmal?“ Ich schüttelte wortlos den Kopf. „Na, dann komm her. Du sollst hier ja nicht leer ausgehen.“ Ich konnte es kaum glauben, dass sie immer noch ihre Kinder säugte und dass ich nun auch gesäugt werden sollte. Ich zögerte zuerst, legte mich dann aber neben Paul auf ihren Schoß und nahm die rote Brustwarze in den Mund. Die warme Milch strömte in meinem Mund und schmeckte fantastisch. Abgesehen von der leckeren Milch fand ich es sehr erregend, an ihrer Brust zu saugen, aber für sie schien es ganz normal zu sein. „Na geht doch!“, sagte sie zufrieden, „In jedem von uns steckt doch noch ein kleines Baby.“ Sie kraulte auch meinen Kopf, während ich ihrer Brust saugte. Jedoch machte sich meine steigende Erregung sich langsam durch eine Beule in meiner Windel bemerkbar, die von ihr scheinbar bemerkt wurde. „Na, Aaron, hat da jemand etwas Hartes in der Hose?“, fragte Verena frech. Ich nickte und schämte mich, was sie anscheinend auch mitbekam. „Das muss dir doch nicht peinlich sein. Das passiert nunmal bei Jungs in deinem Alter. Geh doch schnell nach oben und kümmer dich darum.“ Ich sah sie mit Verwirrung in meinem Ausdruck an. „Na, du weißt schon“, erklärte sie, „Hol dir schnell einen runter.“ Ich war erstaunt, dass sie so offen mit solchen Themen war. „OK“, antwortete ich, Verwirrung und Schüchternheit ins Gesicht geschrieben. „Ich säuge Paul noch etwas länger“, rief sie mir hinterher, als ich die Treppe hinauflief. Ich ging ins Pauls Zimmer und schloss leise die Tür hinter mir. Leider mangelte es der Tür an einem Schlüssel, also musste ich einfach auf mein Glück vertrauen, dass Hannah mir keinen Besuch abstatten würde. Ich setzte mich auf das Bett und zog meine Windel aus. Ich wusste nicht genau, wie ich das anstellen sollte, denn ich hatte es noch nie vorher getan, in der Angst, dass meine Eltern mich erwischen könnten. Also tat ich es so, wie ich es vom Gefühl her für richtig hielt. Der fehlende Erfolg zeigte mir aber, dass es aller Ansicht nach falsch war. Plötzlich klopfte es. Unvorbereitet rief ich: „Gerade nicht!“ Obwohl Hannah mich sicher gehört hatte, öffnete sie die Tür. Sie hatte wieder nur eine Hotpants über ihrer Windel und einen BH an. „Na, was machst du denn da?“, fragte sie gespielt neugierig mit den Armen in die Seiten gestemmt, „Bekommt da jemand meine Brüste nicht mehr aus dem Kopf?“ „Nein, ich…“, begann ich mich zu verteidigen, doch sie unterbrach mich: „Ich weiß genau, wie ihr Typen in eurem Alter tickt. Einmal seht ihr irgendetwas, was auch nur ein wenig sexy ist, und müsst direkt wichsen!“ Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, denn ich hatte ja keinerlei Beweise. „Weißt du überhaupt, wie man das richtig macht?“, fragte sie genervt. „N-nein“, gab ich schüchtern zu. Sie sah mich verwundert an. „Wirklich? In deinem Alter?“, fragte sie, als sei dies heutzutage Allgemeinbildung. „Ich glaube, es ist Zeit für einen Grundkurs zum Wichsen“, sagte sie entschlossen und setzte sich mit überkreuzten Beinen gegenüber von mir auf den Schreibtischstuhl von Paul. Sie nahm einen Klebestift vom Tisch und strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. „So, ich werde dir jetzt an diesem Kleber zeigen, wie man das richtig macht“, erklärte sie, „Du machst einfach das nach, was ich vormache. Also, fangen wir an. Zuerst ist es wichtig, dass alles schön feucht ist. Wenn du kein Gleitgel hast, kannst du einfach Spucke nehmen. OK?“ Sie nahm etwas Spucke auf die Hand und verteilte es auf dem Klebestift. Ich tat es ihr langsam und etwas schüchtern nach. „Ruhig noch ein bisschen mehr“, wies sie mich an. Ich spuckte noch einmal in meine Hand und verteilte es. „Sehr schön!“, lobte sie mich, „Jetzt kannst du auch schon anfangen. Manche beginnen gerne langsam, aber wir wollen ja schnell zum Punkt kommen, also ordentlich Gas geben!“ Ich begann mit meiner Hand sanft meinen Schaft hoch und herunterzufahren, so wie Hannah es mir vor tat. Sie erklärte weiter: „Ruhig ein wenig fester. Du kannst auch ein wenig mit der Eichel spielen, siehst du?“ Sie massierte den weißen Deckel des Klebers und sah mich dabei an. Ich tat es genauso mit meiner Eichel. Es fühlte sich toll an und ich konnte nicht anders, als ein kleines Stöhnen herauszulassen. Hannah bemerkte es und sagte: „Siehst du, fühlt sich doch super an.“ Ich nickte, während ich weitermachte. „Du kannst jetzt ruhig noch einen Zahn zulegen“, riet sie mir, „Wir wollen doch nicht den ganzen Tag hier sitzen.“ Sie beschleunigte ihre Bewegungen am Kleber und ich imitierte diese. Ich merkte, wie es überall in meinem Körper zu kribbeln begann. Fast schon automatisch wurde ich immer schneller. „Am besten setzt du dich auf die Windel, wenn du kommst, dann gibt es keine Sauerei“, sagte Hannah. Ich tat es so, wie sie mir es riet und positionierte mich über der Windel. Langsam konnte ich spüren, wie sich ein Orgasmus in mir aufbaute und ich begann schwerer zu atmen. Der Druck wurde immer stärker, bis ich schließlich meine Ladung stöhnend in meine Pampers spritzte. Kichernd sagte Hannah: „Toll gemacht! Dafür, dass du heute zum ersten Mal masturbiert hast, bist du auch ganz schön viel gekommen. Ich bin beeindruckt.“ Ich fiel erschöpft und zufrieden auf das Bett. Ich hätte niemals gedacht, dass es so anstrengend sein könnte. Hannah fragte: „Soll ich dir schnell die Windel anziehen?“ Ich sagte vor Erschöpfung nichts. Mein Schweigen schien für sie „Ja“ zu heißen, also schob sie mir die Windel unter den Po und verschloss sie mit den Klebestreifen an beiden Seiten. Jetzt erst bemerkte ich, dass die Windel ja voll mit meinem Sperma war. „Was soll das?“, fragte ich, „Ich dachte, du ziehst mir eine frische Windel an.“ „Das ist doch jetzt wohl nicht der Weltuntergang, also beschwer dich nicht“, sagte sie, als sei sie meine Mutter, „Du solltest sich sowieso daran gewöhnen, die Windel mehrmals zu benutzen und nicht direkt wegzuschmeißen.“ Sie lächelte. „Weißt du was?“, sagte sie, „Ich hab dich, als du hier angekommen bist, für einen Loser gehalten. Aber eigentlich bist du ganz süß.“
Ich war erstaunt. Niemals hatte ich meinen Charakter oder mein Auftreten für „süß“ gehalten. Sie fuhr fort: „Wir können ja mal Telefonnummern austauschen, auch wenn wir nur ab und zu mal schreiben.“ „Na-Natürlich“, sagte ich nervös. Sie lächelte und legte mir einen Zettel mit ihrer Nummer auf den Schoß. Das gleiche tat ich mir meiner Nummer.
Paul war scheinbar fertig gestillt, er saß am Esstisch und las einen Comic. Verena saß auf dem Sofa und las ebenfalls etwas. Die leise Musik war immer noch zu hören. Die Sonne schien nur noch zur Hälfte über der Hügel und füllte den gesamten Himmel und seine Wolken in ein wunderbares Lila mit einigen Rotstichen. Die Farben lachten einen geradezu an und strahlten ein Gefühl von Geborgenheit aus. Als könnte Paul meine Gedanken lesen, fragte er: „Mama? Können wir ins Feld gehen und uns den Sonnenuntergang ansehen?“ „Aber natürlich mein Schatz, da musst du doch nicht fragen“, antwortete Verena freundlich. „Gut, danke!“, rief Paul, während wir schon auf dem Weg zur Tür waren. Ich zog mir gar nicht erst die Jeans an, denn es würde mich wahrscheinlich sowieso niemand in der Windel sehen. „Kann ich mich darauf verlassen, dass ihr zu Hause seid, wenn es dunkel ist?“, rief sie uns mahnend hinterher. „Ja ja!“, rief er und schloss die Tür hinter uns.
Im Feld angekommen sagte Paul etwas geheimnisvoll: „Komm mit, ich muss dir etwas zeigen.“ Er lief auf den einsamen Baum zu, den ich vorhin schon aus dem Wohnzimmer gesehen hatte, und ich lief ihm durch die hohen Gräser nach. Als wir bei Baum ankamen, sah ich, dass eine Strickleiter am Stamm befestigt war. Paul kletterte die Sprossen nach oben und ich kam ihm nach. Erst jetzt sah ich, dass eine kleine hölzerne Plattform auf dem Baum errichtet war, die allerdings zum Haus hin von Blättern verdeckt wurde. Die Plattform war von einem Geländer umrandet, das ebenfalls auf Holz war. In einer Ecke stand eine Holzkiste mit Scharnieren und einem Griff. Paul öffnete sie und zog eine dicke Picknickdecke heraus und breitete sie aus. Sie passte perfekt auf die Plattform. In der Kiste waren auch noch einige Kissen, die uns als Kopflehne dienen sollten, während wir sitzend der langsam untergehenden Sonne zusahen. Es hatte etwas sehr Beruhigendes. So saßen wir eine ganze Weile wortlos da und sahen uns die Sonne und die bunt erleuchteten Wolken an. Ich sah von einer Wolke zur anderen und überlegte, was ihre Form darstellen könnte. Eine davon erinnerte mich an meinen Kater, eine andere könnte ein Gesicht gewesen sein. Die Form einer bestimmten Wolke erinnerte mich sogar an eine Windel, vielleicht aber auch nur, weil sie momentan so eine große Rolle spielten. Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und lauschte den zwitschernden Vögeln um mich herum. Ich atmete aus und entspannte mich. Doch Paul brach die idyllische Atmosphäre, indem er lauter als nötig in der Holzbox herumwühlte. Etwas gestört öffnete ich meine Augen und sah zu ihm hinüber. Paul hielt eine kleine Plastikschachtel in den Händen und öffnete diese. Es waren einige Schnuller in unterschiedlichen Farben und mit unterschiedlichen Motiven darin. Ich sah ihn an. „Wenn ich mich entspannen will, helfen die mir immer“, erklärte Paul, „Willst du es auch mal ausprobieren?“
Ich überlegte kurz und nahm mir anschließend einen blauen Schnuller mit einer gleichfarbigen Eule darauf. Die Situation wäre mir eigentlich sehr peinlich gewesen, aber ich wusste, dass es hier keine Tabus gab und dass ich mich für nichts schämen musste. Also steckte ich mir den Schnuller in den Mund und nuckelte daran, als sei ich wieder ein Baby. Paul tat das gleiche. So saßen wir wieder dort und sahen der bereits fast vollständig untergegangenen Sonne zu. Nach einiger Zeit merkte ich, was Paul mit der Entspannung gemeint hatte. Ich konnte mich von den stressigen Ereignissen des Alltags abwenden und mich der Ruhe und Geborgenheit hingeben. Zufrieden nuckelnd sahen wir auch den letzten Zipfel der Sonne langsam und rot glühend hinter dem Horizont verschwinden. Jetzt wurde es langsam dunkel, also mussten wir uns leider wieder auf den Weg zum Haus machen. Ich nahm den Schnuller wieder aus dem Mund und wollte ihn Paul geben. Aber er sagte: „Ich habe mehr als genug von denen. Du kannst ihn ruhig behalten.“ Ich war überrascht und bedankte mich: „Vielen Dank.“ „Kein Ding, Mann“, sagte er gelassen, „Du wirst ihn bestimmt noch oft gebrauchen können. Zumindest ist das bei mir der Fall.“
Wir kletterten die Strickleiter wieder nach unten und liefen den Trampelweg durch das Feld zurück, den wir auf dem Hinweg hinterlassen hatten.
An der Tür stand Verena bereits und erwartete uns. Schon von weitem rief sie: „Kommt rein, das Essen ist fertig. Es gibt Kartoffelauflauf.“ Wir zogen unsere Schuhe aus, wuschen unsere Hände gründlich mit Seife und setzten uns zu Tisch. Hannah saß schon dort. Ich setzte mich neben sie. „Bitte sehr!“, sagte Verena und stellte den noch dampfenden Auflauf in die Mitte des Tischs. „Ist ein Spezialrezept“, verkündete sie stolz, „Ich habe meine Muttermilch für die Zubereitung verwendet. Ich hoffe, es schmeckt euch.“
Wir langten alle ordentlich zu, denn alle hatten großen Hunger. Während die Musik leise im Hintergrund dudelte, genossen wir schmatzend unsere Mahlzeit. Es brauchte vier Portionen und einen Schokoladenpudding, bis ich endlich satt war. Paul und ich berieten uns jetzt, wie wir den weiteren Abend verbringen sollten. Wir kamen zu dem Schluss, einen Film zu sehen. Unsere Wahl fiel auf den Film „Interstellar“. Während wir gemütlich auf Pauls Bett saßen und den Film genossen, kam ich auf die Idee, ein wenig meinen Schnuller zu benutzen. Immer wenn ich ihn im Mund hatte, war ich sofort viel entspannter. Es viel mir am Ende des Films schwer, ihn wieder aus meinem Mund zu nehmen. Es war inzwischen 1:30 Uhr. Wir sollten uns besser fertig machen. Paul zeigte mir das Bad. Es war ziemlich groß und sowohl mit einer Badewanne als auch mit einem riesigen Spiegel ausgestattet, aber dennoch ließ sich nirgends eine Toilette finden. Verena schien die Windelregel wirklich ernst zu nehmen.
Als wir fertig fürs Bett waren, macht sich der Auflauf von vorhin langsam in meinem Magen bemerkbar. Ich wusste, dass ich in die Windel machen musste, ich wollte allerdings einen guten Moment abwarten. Mein Schlafplatz sollte eine Matratze vor Pauls Bett werden, die wir zuerst umständlich vom Dachboden holen mussten. Nachdem für einen Schlafsack gesorgt und das Bettlaken über die Matratze gezogen war, sagten wie uns gute Nacht und schalteten das Licht aus. Um ein wenig zu entspannen, nuckelte ich an meinem Schnuller. Ich lag wie eine Raupe im Kokon fest eingekuschelt in dem engen Schlafsack. Von Pauls Bett von bereits Schnarchen zu hören, er war allem Anschein nach schon eingeschlafen. „Jetzt oder nie“, dachte ich mir und begann möglichst leise im Dunkeln mein Geschäft zu verrichten. Es war ein wirklich ungewohntes Gefühl wieder groß in eine Windel zu machen, dennoch fühlte es sich auf eine bestimmte Art und Weise gut an. Nicht zuletzt, weil es befreiend war, keinerlei Tabus zu haben und keiner Norm zu folgen, um beliebt zu sein. Allerdings ging mir jetzt auf, dass dies ein ziemlich ungünstiger Zeitpunkt war, in die Windel zu machen, denn bis morgen früh würde mir bestimmt keiner mehr die Windel wechseln. Also musste ich es wohl oder übel akzeptieren, diese Nacht in einer vollen Windel zu verbringen. Trotz dieser Gedanken schloss ich dank meines Schnullers bald die schweren Lider und schlief erschöpft ein.
Am nächsten Morgen wurde ich durch die Sonne geweckt, die warm im Gesicht kitzelte. Ich brauchte einen Moment, bis ich mich orientierte und verstand, warum ich eine Windel trug. Ich sah hinüber zu Paul. Er schlief noch. Um die Zeit totzuschlagen, schaltete ich die PlayStation ein, drehte den Volume-Knopf ganz nach unten und vertrieb mir die Zeit mit Super Mario. Nach einiger Zeit hatte Paul endlich ausgeschlafen und stieg ins Spiel ein. Es fühlte sich an, als hätten wir erst einige Minuten gespielt, als Verena uns zum Frühstück hinunterrief. Das Frühstück erinnerte mich sehr an das meiner britischen Verwandten, die ich erst vor einigen Wochen besucht hatte. Es gab Spiegelei, knusprigen Bacon und Marmeladenbrot. Es war zwar nicht das Beste für eine gesunde Ernährung, aber das Richtige für einen Sonntagmorgen. Mit vollem Bauch wurde ich darauf von Verena gewickelt. Es war mir inzwischen kaum noch peinlich, eine Windel zwischen den Beinen zu haben. Hier im Haus war es Sitte und vollkommen normal. Das Wickeln war nunmal ein fester Bestandteil des Tagesablaufes und die Windel war ebenfalls fest im Outfit eingebaut.
Ich warf einen Blick auf die Uhr. Weil wir ziemlich spät gefrühstückt hatten, war es schon 12 Uhr und ich sollte in spätestens einer Stunde zu Hause angekommen sein. Also musste ich wohl oder übel anfangen, meine Tasche mit all meinen Sachen, die ich in Pauls Zimmer verteilt hatte, zu packen. Ich sah zweimal nach, ob ich auch wirklich den Schnuller eingepackt hatte, den wollte ich auf gar keinen Fall verlieren. Weil doch noch ein wenig Zeit war, spielten wir zum Abschluss Super Mario. Nach einigen Minuten ging ich mit meiner wuchtigen Tasche die Treppe nach unten. Ich wollte mich gerade noch bei Verena verabschieden und mich für alles bedanken, so wie es mir tausend mal von meinen Eltern eingeredet worden war. Sie war im Wohnzimmer und sah auf dem Sofa Fernsehen. Ich wollte sie nicht stören, also rief ich ihr nur kurz von der Tür aus zu: „Auf Wiedersehen! Vielen Dank, dass ich hier sein durfte!“
Sie kam aus dem Wohnzimmer und sagte: „Warte kurz, bevor du gehst.“ Sie kam auf mich zu und fasste mir hemmungslos in den Schritt und sagte mahnend: „Hast du etwa nicht in deine Windel gemacht?“
Ich war verwirrt. Hatte ich irgendetwas falsch gemacht? „Nein“, gab ich schüchtern zurück. „Die gute Windel soll doch nicht verschwendet werden!“, sagte Verena mit etwas Empörung in der Stimme, „Wenn man eine Windel anzieht, dann macht man auch rein, nicht wahr?“ Ich nickte. „Du hättest die Windel doch bestimmt zu Hause weggeschmissen, oder?“, sagte sie vorwurfsvoll. Wieder nickte ich, diesmal mit gesenktem Blick, denn genau das wäre mein Plan gewesen. Verena war eine sehr mütterliche und freundliche Person, aber wenn es um ihre Regeln wegen Windeln ging, konnte sie wohl auch unangenehm werden. „Du machst jetzt schön in die Windel, am besten eine Nummer 2″, befahl sie und zeigte auf das Sofa. „Aber ich komme dann zu spät“, wendete ich ein. „Dann musst du dich halt beeilen!“, gab sie schlagfertig zurück. Also legte ich meine Tasche im Flur ab und legte mich im Wohnzimmer auf eines der Kissen. Verena stellte sich über mich, die Hände in die Seiten gestemmt. Aus meiner Froschperspektive sah sie beinahe bedrohlich aus. „Na los!“, wies sie mich an, „Du hast doch selber gesagt, dass du nicht viel Zeit hast.“
Ich strengte mich an, mein Geschäft in die Windel zu machen, jedoch wurde es durch den strengen Blick von Verena sehr viel schwieriger die Windel zu füllen. Eine Minute später hatte ich es aber doch geschafft. „Na geht doch!“, lobte sie mich. Sie zog mir die Windel aus und machte mich sauber. Anschließend zog ich noch meine Unterhose an. Sie klopfte mir auf den Po und sagte: „Mach dich jetzt schnell auf den Weg, sonst kommst du am Ende wirklich zu spät!“
Ich schwang mich auf mein Fahrrad und schaltete den Gang hoch. Ich trat in die Pedale und raste nach Hause.
Pünktlich um 13 Uhr stand ich geschwitzt vor der Haustür. Ich stellte mein Fahrrad ab und ging hinein. Innen erwartete mich ein Geruch, den ich allzu gut kannte und hassen gelernt hatte. Tante Henriette war zu Kaffee und Kuchen zu Besuch. Ich atmete tief durch, setzte mein freundlichstes Lächeln auf und ging zum Esstisch. Dort saß sie mit meinen Eltern und drehte sich zu mir um. „Bist du auch endlich da?“, fragte sie mir gespielter Freundlichkeit. „Aber ich bin doch pünktlich“, gab ich zurück. „Es ist 14:02″, las sie von ihrer Armbanduhr ab, „Zwei Minuten zu später sind auch zu spät. Nicht wahr?“ Sie drehte sich zu meinen Eltern. Beide nickten nur zustimmend. Sie wollten genauso wenig wie ich eine Diskussion mit ihr beginnen. „Setz dich doch zu uns“, sagte meine Mutter um das Thema zu wechseln. Der einzige Platz war leider neben Tante Henriette frei, also setzte ich mich neben sie. Sie rümpfte die Nase. „Und müffeln tust du auch noch“, beschwerte sie sich, „Wissen Leute in deinem Alter überhaupt, was Hygiene ist?“ „Ich hatte gerade keine Zeit zu duschen, ich werde es nach dem Essen machen“, sagte ich entschuldigend mit einem Hauch an Ironie in der Stimme, das schien sie allerdings nicht zu bemerken. Ich nahm mir ein Stück vom Erdbeerkuchen und begann zu essen. Ich hatte bereits wieder Hunger bekommen. „Wie war es denn bei Peter?“, begann mein Vater das Gespräch. „Er heißt Paul“, gab ich zurück. „Natürlich. Paul“, sagte mein Vater. „
Wie war es denn bei Paul?“, fragte er erneut. Ich erzählte ihnen von meinem Besuch bei ihm und wie gut wir uns verstanden. Allerdings ließ ich alles, was annähernd mit Windeln zu tun hatte, aus. Die dadurch entstandenen Lücken musste ich mit meiner Fantasie füllen. Meine Eltern freuten sich, dass alles so gut lief. Ich nahm mir inzwischen schon das dritte Stück Kuchen. Darauf meldete sich mein Handy. Ich wollte nachsehen, allerdings schaltete sich meine Mutter dazwischen: „Aaron, was haben wir über Handys am Tisch gesagt?“ „Ist ja gut“, antwortete ich und steckte mein Handy wieder in meine Hosentasche. „Eure Generation kann ja gar nicht mehr ohne diese viereckigen Dinger auskommen“, meckerte Tante Henriette. Darauf folgte die klassische Leier, dass sie damals den ganzen Tag nur draußen gespielt hatte und so weiter. Danach waren wir endlich fertig mit dem Essen und ich verzog mich schnell in mein Zimmer, bevor mich irgendjemand aufhalten konnte. Ich setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl und zog mein Handy aus der Tasche, um zu sehen, wer mir geschrieben hatte. Ich öffnete WhatsApp und tippte auf die neue Nachricht. Es waren zwei Nachrichten von einer unbekannten Nummer. Die erste war:
Hi, hier ist Hannah!
Ich musste lächeln, sie hatte mir tatsächlich geschrieben. Die zweite Nachricht war ein Bild. Ich tippte darauf um es herunterzuladen. Als es sich geladen hatte, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Auf dem Bild war Hannah zu sehen, splitterfasernackt vor einem Spiegel. Als Bildunterschrift stand:
Du scheinst ja nicht genug von mir zu bekommen, also wollte ich dich nicht hungern lassen.
Ich konnte meine Augen für eine ganze Weile nicht von dem Bild wenden. Da ich sowieso duschen musste, machte ich mich mit meinem Handy auf den Weg ins Bad. Unter der Duschen tat ich das, was Hannah mir gestern beigebracht hatte und sah mir währenddessen das Bild an. Es fühlte sich unbeschreiblich an. Hannah war wirklich unglaublich heiß. Meine Bewegungen wurden immer schneller, bis ich dann einen unglaublich heftigen Orgasmus hatte und in der Dusche abspritzte.
Abgetrocknet in meinem Zimmer zog ich mir frische Klamotten an. Ich hatte mich doch ein wenig an die Windel gewöhnt und würde jetzt lieber eine Pampers anstatt einer Boxershorts anziehen. Aber das würde bestimmt wieder vorbeigehen, dachte ich mir.
Bei einem Blick in mein Schulheft stellte ich fest, dass ich noch Hausaufgaben zu erledigen hatte. Also setzte ich mich genervt an meinen Schreibtisch und schrieb halbherzig einige Sätze auf, um morgen in der Schule wenigstens irgendetwas vorzeigen zu können.
Als ich endlich fertig war, sah ich auf mein Handy. Es war inzwischen 21:56 Uhr. Ich sollte mich besser langsam fertig machen. Also ging ich ins Bad und machte mich bereit fürs Bett.
Diese Nacht schlief ich sehr gut, so erschöpft, wie ich war. Aber das war nicht der einzige Grund, warum ich so gut schlief. Denn ich entschied mich, den Schnuller zur Entspannung in der Nacht zu tragen. Ich stellte mir etwas früher als sonst den Wecker, damit meine Mutter nicht bemerken würde, sollte sie in mein Zimmer kommen.
Am nächsten Morgen lief alles wie geplant, ich versteckte den Schnuller in einer Schublade und niemand bemerkte etwas. Unter der Dusche musste ich wieder an das Bild von Hannah denken. Für einen kurzen Moment dachte ich, ich hätte es nur geträumt, also sah ich gleich nach dem Duschen nach. Da war das Bild noch. Und es war noch ein weiteres da. Ich lud es herunter. Es war eine Nahaufnahme von ihr, wie sie ihre Brüste stolz in die Kamera zeigte, während sie einen Kussmund machte. Darunter stand:
Ein wenig Motivation für deine Woche!
Ich lächelte. Mit der neu verschafften Motivation genoss ich mein Frühstück, das aus einem Müsli und einem Apfel bestand und machte mich darauf mit meinem Fahrrad auf den Weg zur Schule.
Die gesamte Woche unterschied sich vom Ablauf her nicht wirklich von der Vorherigen, nur dass sich die Zahl an Hausaufgaben stetig erhöhte, was ich aber schon befürchtet hatte. In den Pausen war ich jetzt nicht mehr alleine auf dem Schulhof, sondern redete mit Paul und tauschte mich mit ihm über Videospiele aus. Paul sagte mir, dass er eines Tages ein Programmierer sein und Computerspiele entwickeln wollte. Jedoch konnte ich ihm gar nicht richtig zuhören, denn all meine Gedanken kreisten nur um Hannah. Im Englischunterricht ging es mir später genauso. Das Thema war Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Eigentlich spielte dieses Themenfeld eine große Rolle, aber wegen der langweiligen Vermittlung des Lehrers, der die Schläfrigkeit in Person darstellte, und weil wir bei nicht mit dem Stoff vorankamen, machte es doch uninteressant. In der zweiten Pause tauschte ich mich mit dem Jungen neben mir über Musik aus. Er hieß Josh. Wir beide waren eher Typen, die Bands aus den 80ern oder 90ern gefielen. Wahrscheinlich hatten unsere Eltern damit angesteckt, allerdings fanden wir beide es gut, ein wenig herauszustechen, was den Musikgeschmack anging und nicht nur „das, was im Radio läuft“ zu hören. Er empfahl mir das Album „Wish you were here“ von Pink Floyd. „Es ist das Beste, was ich jemals gehört habe!“, schwärmte er. Ich hatte von der Band nur am Rande gehört und bereits von einigen zu hören bekommen, wie gut sie sei. Ich nahm mir vor, diesen Nachmittag mal reinzuhören.
Nach der Schule fuhr ich mit meinem Fahrrad durch die Stadt. Links und rechts sah ich die vielen bunten Geschäfte. Ich hatte das Gefühl, dass kaum ein Geschäft länger als einige Monate überlebte. Die Palette an Läden wechselte in nahezu regelmäßigen Abständen. Auf einmal hatte ich einen Gedanken. Die Idee, eigene Windel zu kaufen, durchkreuzte kurz meinem Kopf. Ich überlegte eine Weile, jedoch war ich mir sicher, dass das Bedürfnis nach Windeln bald wieder verschwinden würde, so schnell, wie es gekommen war. Also ließ ich es für den Moment und fuhr den Rest des Weges nach Hause.
Dort angekommen nahm ich mein Handy und tippte bei Spotify „Wish you were here“ in die Suchleiste ein. Koppelte mein Gerät mit meiner Musikanlage und drückte auf Play.
Der erste Song war interessant, aber ich fand ihn nicht besonders spannend. Ohne viel zu erwarten, schaltete ich zum nächsten Song „Shine On You Crazy Diamond“. Der langsame Aufbau und die Atmosphäre, waren etwas, was ich noch nie zuvor gehört hatte. Ich war sprachlos, wie gut der Song war und verliebte mich sofort in ihn. Ich hatte plötzlich Lust, dazu auf meinem Schlagzeug zu spielen. Also setzte ich mich an meine Kit und spielte den Song über die Kopfhörer ab. Ich improvisierte dazu und es war ein fantastisches Erlebnis. Es waren bestimmt zwei Stunden, die ich am Schlagzeug verbrachte. Der Fakt, dass sich meine Nachbarn nach dieser intensiven Beschallung nicht beschwerten, grenzte fast schon an einem Wunder. Ich war ziemlich erschöpft und legte mich auf mein Bett. Ich sah zu meiner Schublade und dachte nach. Schließlich öffnete ich diese und nahm meinen Schnuller heraus. Es brachte mir immer Entspannung und gab ein Gefühl von Geborgenheit, wenn ich an dem Sauger nuckelte. Es hatte auch etwas sexuell Erregendes an sich. Ich schloss meine Augen und entspannte mich. Deshalb merkte ich auch nicht, dass meine Mutter die Treppe nach oben kam. Als sie dich Tür öffnete, zog ich den Schnuller mit einer blitzschnellen Bewegung aus dem Mund. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Sie sah mich schief an. „Was hast du da?“, fragte sie. „Nichts“, gab ich zurück. Sie sah mich kurz an. Es war ein unangenehm langer Moment der Stille. Ich hatte Angst, dass man mich hätte rot werden sehen können. „Ich dachte, ich hätte etwas gesehen“, sagte sie. Ich war innerlich so angespannt, dass ich die Luft anhielt. „Dann habe ich mich wohl geirrt“, sagte sie, „Ich wollte dir nur schnell die Wäsche bringen.“ Sie stellte den Wäschekorb ab und ging aus dem Zimmer. Ich atmete auf. Das war sehr knapp gewesen. Ich sollte in Zukunft wohl vorsichtiger sein. Diesmal versteckte ich den Schnuller in meiner Schmuckkiste und nicht in meinem Nachttisch, wo er leicht zu finden war. Meine Abhängigkeit zum Schnuller wurde immer größer, aber ich wusste nicht, wie ich es über einen langen Zeitraum verbergen sollte. Auch Windeln zu tragen wollte mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Sollte ich es meinen Eltern irgendwann beichten? Sollte ich vortäuschen, mein Bett zu nässen? Würde ich meine Vorliebe nur bei Paul ausleben können? Ich wusste wirklich nicht, was ich machen sollte. Wahrscheinlich war am besten, erst einmal abzuwarten. Allerdings wollte ich Schnuller und Windeln nicht aufgeben, also musste ich mich früher oder später für eine der Optionen entscheiden. Ich grübelte lange über das Thema und dachte darüber nach, was andere Möglichkeiten wären, jedoch kam ich auch nach intensivem Grübeln zu keinem Schluss.
In der ersten Hälfte der darauffolgenden Woche verfolgten mich dieselben Gedanken immer noch. Ich versuchte mich mit einer Kugel Eis oder einem Buch abzulenken. Aber dadurch, dass ich versuchte, nicht daran zu denken, wurde es nur noch schlimmer. Ich war wirklich ratlos. Das Einzige, was mich ablenken konnte, war es, auf dem Schlagzeug zu spielen und Musik zu hören. Aber eines war sicher, es musste sich auf jeden Fall bald etwas ändern.
Da ich am Nachmittag nichts anderes mehr auf meiner To Do-Liste hatte, schrieb ich Hannah an. Ich tippte:
„Hi, wollte nur mal fragen, wie es dir geht.“
Es dauerte eine Weile, bis angezeigt wurde, dass sie online war. Kurz danach verwandelte sich das „online“ und „schreibt…“.
„Mir gehts gut. Haben dir die Bilder gefallen?“
„Ja, klar. Vielen Dank!“
„Nichts zu danken. Was machst du gerade?“
„Habe nichts zu tun, deshalb schreibe ich dir.“
„Kommst du bald mal wieder zu uns? Ich würde dir gerne noch ein paar andere schmutzige Sachen beibringen.“
„Wahrscheinlich kann ich in nächster Zeit eher nicht kommen, aber wir können ja auch ein paar schmutzige Sachen schreiben.“
Es erstaunte mit, wie offen ich mir ihr reden konnte, ich hätte mich das bei niemandem anderen getraut. Wir waren einfach auf der gleichen Wellenlänge.
„Warum nicht.“
Darauf schrieben wir einander einige Nachrichten, auf die ich lieber nicht näher eingehe.
Beim Mittagessen am nächsten Tag gab es Kartoffelauflauf. Für das Essen hatte ich allerdings wenig Gedanken. „Aaron!“, rief meine Mutter, „Nicht träumen!“ Ich schreckte auf. „Sorry“, murmelte ich. „Ich möchte mit dir reden“, sagte sie. Mir schwante Böses. Bestimmt hatte sie meinen Schnuller gefunden. Oder noch schlimmer: Verena hatte ihr von meinem Besuch berichtet und alles erzählt. Ich schloss meine Augen und bereitete mich auf eine Standpauke meiner Eltern vor. Doch es kam anders als erwartet. „Morgen am Freitag ist der Weltkindertag und somit auch frei, also“, begann sie, „Weißt du, dein Vater und ich haben nicht so oft die Möglichkeit, am Wochenende etwas zu unternehmen. Wir wollten die Chance nicht vertun und nach Weimar fahren. Du würdest dann bei einem Freund übernachten. Ist das in Ordnung für dich?“ Sie sah mich erwartungsvoll an. Das war toll! Das war sogar fantastisch! Besser könnte es gar nicht sein. Also stand meine Antwort ganz klar fest.
Schon am Abend, nachdem ich meine Mutter und meinen Vater verabschiedet hatte, packte ich wieder die Sachen in meine Tasche. Ich war aufgeregt. Am liebsten hätte ich an der Uhr gedreht, um jetzt schon zu Paul fahren zu können. Doch mir ging plötzlich auf, dass ich Paul ja noch gar nicht gefragt hatte. Auf meinem Handy wählte ich beinahe ängstlich seine Nummer. Ich wollte diese Chance auf gar keinen Fall verpassen. Es musste einfach klappen. Ich drückte auf wählen. Es tutete unangenehme fünf male, bevor aus der Leitung „Hallo?“ kam. „Hey, hier ist Aaron“, antwortete ich, „Hast du von morgen bis Sonntag Zeit?“ Es dauerte eine Weile, dann sagte er: „Weiß ich nicht, ich frage kurz meine Mutter.“ „OK“, gab ich zurück. Ich wartete ungeduldig. Es schien mir eine Ewigkeit zu sein, bis Paul sagte: „Geht klar, kannst heute Abend noch kommen.“ „Super!“, freute ich mich, „Bin in einer halben Stunde da!“ „Gut, bis dann!“, sagt er und legte auf. „Yeah!“, schrie ich laut und machte einen Freudensprung. Ich war ja alleine daheim, da konnte ich mir alles erlauben. Ich sah noch einmal in meiner Tasche nach, ob ich alles hatte, zog meine Schuhe an und machte mich auf den Weg.
Auf dem Weg wurde ich von den wunderschönen Farben des Sonnenuntergangs begleitet, die meine Freude noch verstärkten. Ich trat in die Pedale, um noch vor Einbruch der Dunkelheit bei Paul einzutreffen.
Er saß auf den Treppen vorm Haus, als ich ankam. Er grüßte mich und wir gingen rein. Das Essen stand bereits auf dem Tisch. Es gab Lasagne. Aber bevor ich aß, wurde ich natürlich noch von Verena gewickelt. Endlich konnte ich wieder eine Windel tragen. Wie lange ich schon auf diesen Moment gewartet hatte. Darauf wusch ich mir die Hände und setzte mich zu Hannah und Verena an den Tisch. Wir begrüßten uns alle. Beide schienen erfreut zu sein, mich wieder hier zu sehen. Ich schaufelte mir ordentlich auf den Teller, denn ich hatte entsprechend viel Hunger. Verenas Kochkünste waren nicht aus dieser Welt, was sich sicher durch mein Schmatzen bemerken ließ. Es brauchte eine ganze Menge an Lasagne, um meinen Hunger zu stillen.
Nach dem Essen gingen Paul und ich nach oben ins Zimmer. Anstatt auf der PlayStation zu spielen, bauten wir ein LEGO-Bauset eines Raumschiffs zusammen. Ich hatte schon lange nicht mehr mit LEGO gebaut und es warf mich in die Zeit zurück, in der ich morgens extra früh aufgestanden war, um ein Haus oder Flugzeug zu bauen. Ich vermisste diese Zeit, jetzt wo ich darüber nachdachte und hatte umso mehr Spaß daran, es jetzt mal wieder zu tun.
Den restlichen Abend verbrachten wir damit, einem Film zu sehen, doch dieser war ziemlich langweilig und schon während des Films war ich sehr müde. Ich konnte meine Augen kaum offen halten. So dauerte es nicht lange, bis ich danach in meinem Bett mit meinem geliebten Schnuller einschlief.
Am nächsten Morgen wurden wir noch vor dem Frühstück auf dem Sofa von Verena ein wenig mit ihrer Milch verwöhnt. Es war, als wäre ich wieder zwei Jahre alt und läge auf dem Schoß meiner Mutter. Sie streichelte uns währenddessen. Das ganze Haus war für mich wie eine Zeitkapsel, in der ich wieder ein kleines Kind ohne Sorgen sein durfte. Hier konnte ich vom Stress des Alltags loslassen und mich den simplen Dingen widmen. Alles war so viel einfacher und als Resultat war ich sehr viel zufriedener. Ich brauchte nicht viel, um glücklich zu sein.
Am Mittag ging ich mit Paul ins Feld, um dort ein wenig Frisbee zu spielen. Wegen der Hitze waren wir nur in Windeln draußen. Es wehte kaum Wind, die perfekten Bedingungen, um draußen zu spielen. Wir warfen die Frisbee hin und her. Nach einer gewissen Zeit hatten wir wirklich Übung und unsere Würfe wurden immer gewagter. So wie es früher oder später kommen musste, landete ein Wurf in dem einzigen Baum, der einem Umkreis von einhundert Metern zu finden war. Ich kletterte die Strickleiter nach oben und anschließend noch höher in die Baumkrone. Aufgegabelt auf einem Zweig sah ich die Frisbee hängen. Ich reichte nach ihr, meine Fingerspitzen konnten sie schon fast berühren. Ich streckte meinen Arm noch weiter aus, wobei ich beinahe abrutschte und mich nur wegen einer gekonnten Bewegung wieder fangen konnte.
Eine Weile danach wurde uns das Spielen langsam öde und die Sonne und ein wenig zu warm, also machten wir uns auf den Weg zum Haus. Die Tür stand nicht mehr offen, also klopften wir an der Holztür. Verena machte uns auf. „Ah ja, ich wollte euch gerade rufen“, sagte sie, „Aaron, ich glaube, wir müssen mal etwas besprechen.“ Ihr Ton war streng, was mir ein wenig Angst einflößte. Ich hatte inzwischen erlebt, wie sie wütend war. „Komm bitte mal mit!“, sagte sie und wies mich die Treppen hoch und anschließend in Hannahs Zimmer. Hannah war sichtlich überrascht, uns beide zu sehen. „Was macht ihr denn hier?“, fragte sie und zog sich ihre Kopfhörer vom Kopf. „Wir haben etwas zu besprechen“, erklärte sie mit mahnendem Ton.
„Was ist denn?“, fragte Hannah. Sie und ich setzten uns auf ihr Bett und Verena nahm auf einem Stuhl vor uns Platz.
„Hannah, willst mir dein Handy geben?“, sagte sie.
„Aber Mama“, begann Hannah zu widersprechen.
„Kein aber!“, unterbrach Verena sie, „Her damit.“
Etwas beleidigt gab sie ihr Handy an ihre Mutter. Verena klickte darauf herum und hielt uns das Handy vor die Nase. Es war der Chatverlauf von Hannah und mir.
„Wie wollt ihr mir das erklären?“, fragte sie streng, „So schmutzige Sachen schreibt ihr einander? Was kommt als nächstes? Dass ihr miteinander bumst oder was?“
„Mama“, verteidigte Hannah sich, „Das war doch nichts Ernsthaftes, wir hatten nur ein wenig Spaß.“
„Nacktbilder an Jungs zu verschicken ist für dich also ‚Spaß haben‘?“
„Mama, ich bin alt genug, ich kann machen, was ich will“, sagte Hannah. Ich hingegen saß nur still da.
„Nicht, solange du unter meinem Dach wohnst!“, gab Verena zurück, „Ende der Diskussion! Auf die Strafe dürft ihr euch schon einmal freuen.“
So verließ sie das Zimmer. Wir sahen uns an. „Was machen wir denn jetzt?“, fragte ich. „Hoffentlich wird die Strafe nicht zu schlimm“, sagte Hannah. „Sind ihre Strafen denn sonst sehr schlimm?“, wollte ich ängstlich wissen.
„Einmal musste ich meine volle Windel 24 Stunden lang anlassen, obwohl ich nur eine halbe Stunde zu spät nach Hause gekommen bin“, erzählte sie, „Das will ich auf gar keinen Fall noch einmal erleben. Aber spätestens morgen werden wir es wohl herausfinden.“
Ich wusste wirklich nicht, was ich sagen sollte. Ich hatte mir zwar von Anfang an gedacht, dass die Sache mit den Nacktbildern keine gute Idee seien, aber ich wusste nicht, dass Verena so streng bei solchen Dingen war. Sie war sonst immer sehr fürsorglich und schien überhaupt nicht so.
Zur Ablenkung spielte ich mit Paul ein wenig auf der PlayStation. Ich traute mich allerdings nicht, ihm zu sagen, was vorgefallen war. Denn dann hätte er auch davon erfahren, dass ich mit seiner Schwester geflirtet hatte und das würde ihm sicher nicht gefallen.
Am Abend gingen wir früher als sonst zu Bett, da uns der Tag zwar sehr schön war, uns allerdings auch einiges abverlangt hatte. Im Dunkeln erzählten wir einander noch einige Witze. Für einen kurzen Augenblick hatte ich vergessen, dass mich morgen eine Strafe erwartete. Ich war etwas nervös, aber trotzdem schlief ich schon sehr bald ein.
Paul schnarchte noch, als ich geweckt wurde. Ich öffnete meine müden Augen und sah Verena.
„Guten Morgen, mein Süßer!“, flüsterte sie, „Es ist Zeit für deine Strafe. Komm mit mir runter.“
Ich kämpfte mich aus meinem Bett und ging schlaff die Treppe hinunter ins Wohnzimmer. Hannah wartete dort schon.
„So, meine Lieben“, begann Verena, „Ich habe mir gedacht, dass ein kleiner Ausflug in die Stadt als Strafe angebracht wäre.“
Das klang erst einmal gar nicht so schlecht, vielleicht war sie gar nicht so streng, wie ich es mir immer einredete.
„Allerdings gibt es dabei einige Regeln, die wir vorher besprechen müssen“, fuhr sie fort,
„Ihr werdet nämlich meine zwei Babys für den gesamten Ausflug sein und euch auch so verhalten. Das heißt also, dass ihr euch weder beschweren, noch reden dürft.
Solltet ihr doch reden, gibt es einen Schnullerknebel.
Es wird natürlich eine Windel getragen, so wie es sich gehört. Diese muss auch immer deutlich zu sehen sein.
Ist alles soweit klar?“
Ich hatte mich geirrt. Es war sogar schlimmer, als ich erwartet hatte. Wenn mich jemand so sehen würde, wäre ich wieder der Loser in der Klasse und alles wäre wie in meiner alten Schule.
„Nein, auf gar keinen Fall!“, sagte ich bestimmt, „Ich werde nicht mitkommen!“
Verena sah mich überrascht an.
„Will da jemand gerne den Knebel haben?“, fragte sie herausfordernd, „Oder soll ich lieber gleich deinen Eltern sagen, dass du hier Windeln trägst und schmutzig mit anderen Mädchen schreibst? Du hast die Wahl.“
Was sollte ich tun? Sie hatte so einige Druckmittel gegen mich und ich hingegen war machtlos. Würden meiner Eltern von den Nacktbildern erfahren, konnte ich bestimmt mit einem Handyverbot für mehrere Jahre rechnen. Ich konnte nichts machen, also musste ich mit fügen.
„Dann machen wir euch mal fertig!“, sagte Verena.
Wir mussten uns beide auf den Teppich im Wohnzimmer legen und wir wurden komplett ausgezogen. Ich warf einen kurzen Blick zu Hannah, die ebenfalls nackt neben mir lag. Der Anblick von ihrem nackten Körper ließ es bei mir unten schon wieder wachsen. Verena sah dies natürlich und sagte: „Das ist ja wirklich ein Problem bei dir, du bekommst ja ständig einen Ständer. Aber ich weiß, was zu tun ist.“
Sie verschwand kurz in ihrem Schlafzimmer und kam mit einem kleinen Gestell wieder. „Paul bekommt das manchmal, wenn er ein wenig außer Kontrolle gerät“, erklärte sie. Es war Gitter, das genau wie ein Penis geformt war und mit einem kleinen Schloss. Ich konnte mir bereits vorstellen, was der Nutzen dieses Teils war.
„Wenn du dich um deine Erektion gekümmert hast, kommt dein Penis einfach hier rein“, erklärte Verena, „Dann wird eine Erektion für dich unmöglich sein.“
„Soll ich… jetzt? Hier?“, fragte ich unsicher.
„Ja, mach einfach schnell“, sagte Verena, „Ich mache Hannah in der Zeit schon einmal fertig.“
Also tat ich, was ich zu tun hatte. Die beiden anderen schien es nicht im Geringsten zu stören. Als ich fertig war, legte mir Verena den Peniskäfig an und verschloss ihn mit einem Schlüssel. Dann war meine Windel an der Reihe. Sie puderte mich ordentlich ein und verschloss die Pampers an beiden Seiten.
„Ich habe noch etwas für euch beide!“, sagte sie aufgeregt und verschwand ein weiteres Mal. Sie kam wieder und zog zwei Strampler hinter ihrem Rücken hervor.
„Meinen süßen Babys soll doch nicht kalt werden, oder?“, sagte sie und zog mir den hellblauen und Hannah den hellrosafarbenen Body an.
Ich fühlte mich sehr eingeschränkt in meiner Kleidung. Aber besonders das Gestell am Penis machte mir zu schaffen.
Im Auto wurden wir auf der Rückbank von Verena angeschnallt. Während der Fahrt tauschten Hannah und ich einige vielsagende Blicke aus. Wir beide hatten Angst davor, was passieren würde. Ich trommelte nervös auf meinen Knien, wie ich es oft tat, wenn ich angespannt war. Jede Minute der Fahrt war wertvoll, denn umso wir wegfuhren, desto kleiner war die Wahrscheinlichkeit, dass ich jemanden bekannten antreffen würde. Ich konnte nur hoffen, das dies nicht passieren würde.
Verena parkte das Auto in einer Tiefgarage. „Wir sind da!“, verkündete sie motiviert. Wir wurden von ihr abgeschnallt und stiegen aus. Ich wollte wirklich ungern so durch die Stadt laufen, aber eine Wahl hatte ich nicht. Wir gingen die Treppen der Tiefgarage nach oben auf die Straße. Zu unserem Unglück waren nicht wenige Menschen auf der Straße. Es war Samstag, also stand bei vielen das wöchentliche Bummeln an. Einige verwunderte Blicke trafen uns, aber Verena lief trotzdem mit uns beiden an den Händen den Bürgersteig entlang. Ich sah mich um. Ich konnte nirgends ein bekanntes Gesicht erkennen, vielleicht hatte ich Glück. „Zuerst machen wir einen kleinen Spaziergang durch den Park“, sagte Verena. Zielgerichtet zog sie uns durch die Straßen, in denen uns die Leute verwirrt hinterher sahen. Am liebsten wollte ich mit meiner Kleidung im Boden versinken.
Im Park setzten wir uns links und rechts von ihr auf eine Bank an einem Brunnen. Die Geräuschkulisse war trotz aller anderen Umstände sehr entspannend. Das Wasser plätscherte, einige Vögel zwitscherten und eine leichte Brise wehte durch die Bäume und ließ ihre Kronen rascheln. Verena streichelte uns durch die Haare und für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl von zu Hause. Sie trank ein wenig Tee, den sie in ihrer Tasche mitgebracht hatte. In dieser konnte ich einige andere Dinge sehen, unter anderem auch Reservewindeln. Verena versenkte die Thermoskanne wieder in ihrer Tasche und sagte: „Ihr solltet auch mal etwas trinken, meine Schätzchen sollen ja nicht durstig werden.“
Ohne zu zögern, öffnete sie die Knöpfe ihrer Bluse und anschließend ihren BH.
„Traut euch!“, forderte sie uns auf, „Trinkt etwas!“
Hannah zögerte nicht und begann an den vollen Brüsten zu saugen. Ich hingegen war entsetzt. Keine zehn Pferde würden mich dazu bringen, hier unter einer ganzen Menge Leute gesäugt zu werden. Niemals.
„Ich möchte nicht trinken!“, widersetzte ich mich, „Ich habe mich doch schon genug blamiert.“
Verena sah mich an und sagte empört: „Alle Babys werden gesäugt, auch du! Du wirst jetzt etwas trinken! Du weißt, dass ich deinen Eltern das alles jederzeit erzählen kann.“
Ich war machtlos. Also beugte ich mich zu ihren Brüsten und trank die warme Milch daraus. „Na geht doch!“, sagte sie zufrieden, „Aber für das Reden gibt es danach den Knebel. Wenn du noch einmal sprichst, gibt es noch härtere Maßnahmen.“
Ich saugte weiter an ihren mittlerweile harten Nippeln. Mein bestes Stück wollte sich zu Wort melden, jedoch verhinderte das an mir befestigte Gestell jegliche Regung. Es war sehr unangenehm und zwickte. Als wäre das alles noch nicht genug gewesen, sah ich plötzlich ein gut bekanntes Gesicht auf mich zukommen. Es war meine Lehrerin, Frau Ranke.
„Aaron?“, fragte sie neugierig, „Bist du das?“
Ich gab keine Antwort, weil ich natürlich keine noch härtere Strafe erfahren wollte, also sprang Verena für mich ein: „Ja, das ist er.“
„Und sie sind seine Mutter?“, fragte Frau Ranke.
„Nein, ich bin sozusagen für heute sein Kindermädchen“, erklärte sie die Lage, „Aaron und meine Tochter haben einige schmutzige Sachen angestellt, deshalb gibt es jetzt eine Strafe. Ist eine längere Geschichte.“
„Verstehe“, sagte Frau Ranke, „Ich bin auch der Ansicht, dass Kindern Disziplin beigebracht werden muss.“
Sie war eigentlich die Letzte, die so etwas sagen durfte, denn sie kam immer zu spät und vergaß die Materialien.
„Ich lasse euch dann mal alleine“, sagte sie, „Das bleibt auch unser kleines Geheimnis.“
Sie zwinkerte mir zu. Sie ging weiter und winkte uns noch kurz zu. Zumindest hatte sie versprochen, es nicht weiterzuerzählen, aber es würde wahrscheinlich trotzdem auf magische Weise seinen Weg ins Lehrerkollegium finden. Hoffentlich blieb es wenigstens vor den anderen Schülern geheim.
Hannah und ich tranken noch unseren letzten Schluck, dann waren wir fertig mit dem Stillen. Wie angekündigt bekam ich anschließend von Verena einen Schnuller mit einem Band angelegt, welches das Ausspucken unmöglich machte.
Beim Weitergehen durch die Stadt hatte Verena die Idee, einen Laden mit Kinderspielzeug im Schaufenster zu betreten und uns ein wenig umzusehen. Die Verkäuferin war durch die Situation zuerst sichtlich verwirrt, doch nachdem ihr alles erklärt wurde, zeigte die uns freundlich die verschiedenen Spielzeuge. Letztendlich kauften wir nichts und sahen uns nur um. Wahrscheinlich war der das alles nur gewesen, um uns vorzuführen.
Wegen der Hitze schlug Verena vor, Eis zu essen. Wir machten uns auf zu einer Eisdiele in der Nähe. Meine Windel war durch den Strampler, den ich tragen musste, deutlich zu sehen. Ich versuchte, die Blicke der Leute nicht zu erwidern und richtete meinen Blick auf den Boden.
In der Eisdiele saßen wir zusammen an einem Tisch und löffelten unser Eis. Ich durfte auch meinen Schnullerknebel ausziehen, um das Eis zu essen. Es tat wirklich gut bei dem heißen Wetter, nicht zuletzt, weil meine und Hannahs Kleidung sehr warm war. Ich konnte hören, wie ein älteres Paar am Nachbartisch über uns redete. Ich tat mein Bestes, sie zu ignorieren und langsam merkte ich, wie mir die Meinung der anderen um uns herum zunehmend gleichgültiger wurde. All diese Leute sah ich heute zum ersten als auch zum letzten Mal, also warum machte ich mir eigentlich Gedanken? Mein einziges Besorgnis war es, jemanden aus meinem Kurs zu treffen. Den ganzen restlichen Ausflug lang wurden diese Sorgen auch nicht zur Wahrheit.
Nach einer gefühlten Ewigkeit machten wir uns endlich wieder auf den Weg zur Tiefgarage, in der der rote Wagen von Verena bereits auf uns wartete. Als wir ins Auto stiegen, war ich heilfroh, dass die Strafe endlich vorbei war. Inzwischen musste es etwa 17 Uhr sein.
Auf der Fahrt machte ich mir beim Anblick der Wolken Gedanken, was ich von all dem halten sollte. War Verena zu weit gegangen und übertrieb es mit ihren Windelregeln oder war es eine nette Abwechslung, mal wieder in Pampers zu stecken? Natürlich mochte ich es, Windeln zu tragen, aber wenn ich es nicht täte, ließe man mir auch keine Wahl. Ich war mir die ganze Autofahrt lang nicht sicher, wie ich das Ganze sehen sollte. Ich beschloss aber fürs Erste, nicht böse auf Verena zu sein.
An diesem Abend entspannten Paul und ich uns wieder auf dem Baumhaus. Wir hatten beide Smoothies in Babyfläschchen, aus denen wir tranken, während wir den Wind durch die Gräser wehen sahen. Ab uns zu entdecken wir einen kleinen Hasen, der erschreckt davon hoppelte, sobald er uns sah. Die Sonne schien noch ziemlich hell über dem Horizont, einige Stunden würde es noch dauern bis die Dämmerung hereinbrechen würde. Ich genoss diese einfache Form des Lebens hier sehr. Alles war auf die Grundbedürfnisse reduziert und alles war so viel einfacher. Ich hatte tatsächlich das Gefühl, abschalten zu können.
„Hey“, sagte Paul, als hätte er eine brillante Idee, „Kennst du das Vamero?“
„Das was?“, fragte ich.
„Das Vamero!“, sagte Paul selbstverständlich, „Das Restaurant, in der Nähe!“
Ich fragte mich, was an einem Restaurant so überwältigend sein konnte, das Paul so begeistert war.
„Dort wird immer Musik gespielt, jeden Abend eine andere Band“, schwärmte Paul, „Und das Essen erst! Vielleicht können wir heute Abend dorthin.“
„So wie sich das anhört, ist das doch ziemlich teuer, oder?“, fragte ich.
„Ne, der Besitzer ist ein netter Typ, der zieht dir nicht das Geld aus der Tasche“, versicherte mir Paul, „Er war mal in einer Profikochshow und ist reich geworden. Er hatte dann aber keinen Bock mehr und hat seinen eigenen Laden aufgemacht. Cool was?“
„Nicht schlecht!“, sagte ich.
„Ich frage mal“, sagte Paul während er bereits die Strickleiter hinunterkletterte. Ich sah ihn noch zum Haus laufen. Mit langsamen Schritten ging ich auch langsam wieder zum Haus zurück, die Sonne im Rücken. Doch ich schaffte es nicht mal ins Haus, bevor Paul mir schon wieder entgegengerannt kam und rief: „Wir gehen hin!“
Von außen war der Laden unscheinbar, aber schon von der lebendigen Musik konnte man erahnen, das es innen voller Leben war. Es war inzwischen dunkel geworden und die gelben uns roten Lichter des Ladens waren aus den Laternen die einzigen, die die Straße noch erleuchten. An den Seiten waren einige Büsche. Über dem kleinen Vordach hing ein großes hölzernes Schild auf dem „Vamero“ in bunten Buchstaben geschrieben stand. Wir traten ein. Die eben noch dumpfe Musik wurde klarer, allerdings konnte man sich noch gut dabei unterhalten. Ansonsten war es die typische Geräuschkulisse eines Restaurants, die aus Reden und Gläserklirren bestand. Alles im Inneren war in gelbes Licht gehüllt. Es war, als hätte man die Teestube einer Oma in ein Restaurant verwandelt. Trotzdem wirkte es keineswegs altmodisch. Alles war sehr einladend und wirkte gemütlich. Der Laden bestand aus einem Raum, der wie ein riesiger Halbkreis geformt war. An einem Ende des Raumes war die Küche, aus der die Bedienung mit dem Essen kam. Wir setzten uns an einen Tisch am Fenster. Ich saß mit Paul an der einen Seite und Hannah und Verena saßen uns gegenüber. Ein Kellner kam zu uns und zündete eine Kerze an.
„Darf es denn schon etwas zu trinken sein?“, fragte er. Ich bestellte eine Bitter Lemon, alle anderen bestellten sich zusammen ein Wasser. In der Wartezeit spielten wir eine runde Uno, bei der Hannah beinahe immer gewann. Nach kurzer Zeit kam der Kellner mit unseren Getränken wieder und fragte nach unserer Bestellung. Ich bestellte mir Bratkartoffeln und einen Beilagensalat. Normalerweise war ich nicht der Typ, der sich Salate bestellte, aber heute Abend wollte ich mich etwas besser als sonst ernähren. Nachdem der Kellner alle Bestellungen aufgenommen hatte, sammelte er alle Speisekarten wieder ein und ging in die Küche, um die Bestellung aufzugeben.
Mir gefiel es hier sehr. Es war ein wirklich magischer Ort. Sollte sich für mich jemals die Gelegenheit eines Dates ergeben, würde ich es definitiv hier verbringen.
Das Essen wurde gerade noch rechtzeitig gebracht, denn ich hatte das Gefühl, bald zu verhungern. Das Essen schmeckte fantastisch. Paul hatte nicht zu viel versprochen. Er erzählte während des Essens darüber, dass er nächstes Wochenende einen Kurs für Java mache, um mehr übers Programmieren zu lernen. Hannah verdrehte schon die Augen, Paul schien oft darüber zu erzählen, dass er Spielemacher werden wollte. Ich hingegen fand es interessant, wer so hinter einem Computerspiel steckte und wie viel Arbeit das bedeutet. Ich erzählte danach ein wenig von meinen Interessen. Als ich erzählte, dass ich Schlagzeug spielte, war Hannah plötzlich wieder ganz Ohr. Auch Paul uns Verena fanden das ziemlich interessant.
Nachdem wir aufgegessen und bezahlt hatten, verließen wir den Laden wieder, allerdings erst, nachdem wir der Band noch ein wenig zugehört hatten. Auf der Fahrt musste ich mal groß und bevor ich es merkte, hatte ich schon in die Windel gemacht. Es war für mich eine Gewohnheit geworden und es war mir auch nicht mehr im Geringsten peinlich, das vor den anderen zu tun.
Zu Hause angekommen fiel ich vor Müdigkeit direkt in mein Bett, noch bevor meine Windel gewechselt wurde und schlief ein.
Der folgende Tag hatte nicht viel zu bieten. Die Hitze zwang uns faul herumzusitzen. Selbst mit zwei Ventilatoren halfen kaum etwas, so saßen wir nur in Windeln da. Paul und ich spielten abwechselnd an der PlayStation und bauten Lego. Ich steckte mehrere Raumschiffe zusammen, die wegen der Bauteile immer für das Nachfolgende wieder zerlegt werden musste. Erst am Nachmittag kam jemand auf die Idee, einen Pool im Vorgarten aufzubauen. Nachdem wir mit Badewindeln ausgestattet wurden, bewaffneten wir uns mit Wasserpistolen und machten uns gegenseitig nass. Es bildeten sich Teams, Hannah und ich waren eines und Paul war mit seiner Mutter in einem. Wir verbarrikadierten uns hinter dem Zaun und schossen die anderen zwischen den Spalten durch ab. Allerdings nur, bis unser Wasser verbraucht war. So mussten wir ab und zu zum Pool rennen, um die Pistolen wieder aufzuladen. Auf dem Weg dorthin wurden wir immer gnadenlos vom gegnerischen Team abgeschossen.
Nach einer Weile waren wir trotz der Abkühlung ziemlich erschöpft und setzten uns alle zusammen ins Wasser. Verena brachte uns Wassereis. Es war wirklich angenehm kühl im Pool und mit einem Eis in der Hand. Wir hatten viel Spaß und lachten viel, doch auch dieser Tag musste irgendwann zu Ende gehen und ich musste meine Sachen wieder packen, mich von meiner Windel verabschieden und mich auf den Weg nach Hause machen.
Schon auf dem Weg dachte ich daran, wie wenig Lust ich auf die Schule hatte. Immer wenn ich von Paul wieder nach Hause begab, musste ich mich wieder der Realität zuwenden. Und diese war meist weitaus weniger schön als meine Zeit als Baby.
Der nächste Tag in der Schule zog sich ewig. Der Sekundenzeiger bewegte sich scheinbar schwerer als sonst. Um so mehr ich auf die Zeit achtete, umso langsamer schien sie zu vergehen. Auf dem Pausenhof lästerte ich mit Paul über die Lehrer, die wir nicht ausstehen konnten. Diese trugen zwar nur gering dazu bei, dass die Schule zu einem langweiligen Ort wurde, dennoch fühlte es sich immer gut an, einen Sündenbock zu finden.
Doch das Karma ließ nicht lange auf sich warten. In der Form von Jeremy kam es in der kurzen Pause von Biologie auf mich zu. Er war ein netter und manchmal auch spöttischer Typ, der allerdings, wenn es darauf ankommen würde, sich aus dem Staub machen würde.
„Hey“, begann er, bereits mit einer Mimik, die nichts Gutes verheißen konnte. Er setzte sich neben mich, sah sich um und holte sein Handy aus der Hosentasche. Er öffnete seine Galerie und sagte: „Schau mal!“
Er hielt mir den Bildschirm vor die Nase.
„Hab ich am Samstag gemacht, als ich zum Schwimmbad gelaufen bin“, erklärte er stolz.
Ich sah mir das Bild an. Einen Moment lang begriff ich nicht, doch dann sah ich es. Es war ein Bild von einer Eisdiele, die ich sofort erkannte. Ich saß davor, mit Hannah und Verena und gekleidet im Body, durch den deutlich eine Windel zu erkennen war. Meine erste Reaktion war es, zu sagen: „Das bin ich nicht, du verwechselst mich da mit jemanden.“
Ich versucht, es so selbstbewusst herüberzubringen, dass ich es selber glauben konnte, aber meine Überzeugungskünste ließen zu wünschen übrig.
„Ich bin doch nicht blöd“, sagte er, „Die Frau hat doch sogar deinen Namen gesagt. Natürlich bist du das!“
Ich war total überfordert mit der Situation. Ihm auszureden, dass ich das war, war wohl unmöglich. Was, wenn noch mehr Leute aus meinem Kurs von dem Bild erfahren würden? Dann könnte ich meinen Ruf im Kurs gleich komplett vergessen. Ich wäre erledigt. Früher oder später würde ich wahrscheinlich das Gespött der gesamten Schule werden. Ich wollte auf gar keinen Fall meine Chance vertun und wieder der Loser werden. Niemals.
„Hast du das Bild schon an irgendwen weitergesendet oder gezeigt?“, fragte ich ängstlich.
„Nein, habe ich nicht“, antwortete Jeremy. Ich atmete auf. Es war noch nicht zu spät.
„Um genau zu sein – noch nicht“, fuhr er fort. Ich sah erschrocken zu ihm hoch. Wut kochte in mir auf.
„Das kannst du doch nicht machen!“, sagte ich, beinahe Tränen in den Augen.
„Werde ich auch nicht“, sagte er hämisch, „Solange ich eine kleine Gegenleistung von dir bekomme.“
Ich sollte ihm also Geld zahlen, um nicht aufzufliegen?
„Wie stellst du dir das vor?“, fragte ich, bereit alles einzugehen.
„In Form von ein wenig Hilfe bei den Hausaufgaben vielleicht?“, schlug er vor. Ich beruhigte mich wieder ein wenig.
„Was denn genau?“, wollte ich wissen.
„Ich habe bis Donnerstag noch einen Aufsatz über Produktdesign zu schreiben. Da bräuchte ich ein wenig Unterstützung“, sagte er und lächelte. Ich seufzte. Das würde wahrscheinlich einiges an Arbeit bedeuten, aber ich hatte wohl keine Wahl.
„In Ordnung“, willigte ich ein, „Liegt am Mittwochabend in deinem Briefkasten.“
Er nickte zufrieden und ging wieder auf seinen Platz.
„Alles klar, mann!“, sagte er lässig.
Das war gerade noch einmal gut gegangen. Ich hatte zwar jetzt einige Seiten an Text zu schreiben, aber es hätte auch sehr viel schlimmer kommen können.
Gleich diesen Abend begann ich zu schreiben, schließlich war die Zeit ziemlich knapp. Ich sammelte mir Informationen aus dem Internet und schrieb drauf los. Wegen meiner Müdigkeit schaffte ich nur knapp über eine Seite, bevor ich zum Abendessen gerufen wurde.
Diesen Abend lag ich noch länger wach im Bett und dachte nach, was ich jetzt tun sollte. So etwas wie heute durfte sich nicht wiederholen. Vielleicht sollte ich mich für immer von Windeln und alles, was damit in Verbindung steht, fern halten. Das würde aber auch heißen, Paul nicht mehr besuchen zu können. Ich wollte es ungern wahrhaben, doch umso intensiver ich darüber nachdachte, umso klarer wurde mir, dass sich etwas ändern musste. Das mit den Windeln musste sofort aufhören, bevor jemand davon Wind bekam. Die eine Hälfte von mir sagte, dass dies die richtige Entscheidung sei, die andere widersetzte sich und wollte, das alles weiterhin so blieb, wie es war. Ich wusste aber ganz klar, auf welche Seite zu hören war.
In den folgenden Tagen versuchte ich mich von Windeln fernzuhalten. Erst jetzt merkte ich, was für eine große Rolle sie in meinem Alltag eingenommen hatten. An jeder Ecke erwartete mich etwas, das meine Gedanken ins Land der Pampers abdriften ließ.
Ich schrieb den Aufsatz zu Ende, was meine Gedanken in eine andere Richtung lenkte. Nachdem ich über das Telefonbuch die Adresse von Jeremy herausgefunden hatte, legte ich ihm die fertigen Blätter pünktlich in den Briefkasten und fuhr den Weg mit meinem Fahrrad wieder zurück. Meine Strecke führte durch die Stadt und wie es der Zufall wollte, blieb mein Blick am Rossmann hängen. Ich versuchte schnell an ein anderes Thema zu denken.
In den folgenden Tagen vermied ich den Kontakt zu Paul und traf mich stattdessen mit häufiger mit Josh und tauschte mich mit ihm über Bands und Songs aus. Ich interessierte mich insgesamt zunehmend für Musik. Es war ein guter Ausgleich für mich und ersetze meinen Wunsch, wieder ein Baby zu sein, nach einiger Zeit, auch wenn ich es manchmal vermisste, bei Paul zu sein. Ich konnte spüren, dass etwas in mir fehlte, aber anstatt dieses Bedürfnis zu erfüllen, setzte ich mich ein paar Stunden ans Schlagzeug und übte. Das Gefühl würde schon irgendwann verschwinden.
Am darauffolgenden Wochenende fütterte ich gerade Anton, als mein Handy auf der Küchentheke klingelte. Es war Paul. Ich überlegte einen kurzen Moment, aber ging dann dran.
„Hi, hier ist Paul“, kam es von der anderen Seite der Leitung.
„Hi“, begrüßte ich ihn kurz.
„Sag mal“, begann er, „Wir wollten heute eine kleine Gartenfeier machen und ich dachte, du wolltest vielleicht kommen.“
„Ich ähm“, sagte ich, „Weißt du, es ist nichts Persönliches, aber ich wollte mich von der ganzen Windelsache distanzieren. Ich wollte nicht von der Windel abhängig werden und so enden, so wie…“
Ich stockte.
„So wie wer?“, hakte er nach.
„Naja“, sagte ich, „So wie du.“
Schweigen.
„Hör mal zu!“, begann Paul mit gereiztem Unterton, „Es ist in Ordnung, wenn dir das mit den Windeln nicht gefällt, aber bei mir geht dich das überhaupt nichts an! Denkst du, ich hätte mir das ausgesucht?“
„Entschuldigung, so war das nicht gemeint“, erklärte ich.
„Die Windel ist nunmal ein fester Bestandteil meines Lebens!“, fuhr er fort, „Und wenn du das nicht tolerieren kannst, kann ich unsere Freundschaft nicht tolerieren!“
„Aber…“, begann ich, doch er hatte schon aufgelegt. Ich ließ mich auf mein Bett sinken.
Was sollte ich nur tun? Alles was richtig schien, richtete an anderen Stellen schlechtes an. Irgendwie war momentan alles, was ich tat, falsch.
Auch mit Hannah hatte ich schon länger nicht mehr gesprochen. Was hatte ich mir eigentlich dabei erhofft? Es war eigentlich von Anfang an klar gewesen, dass unser Verhältnis, wenn man es so nennen will, etwas Oberflächliches war und wir beide nur ein wenig Spaß hatten und uns ausprobierten.
Da musste ich wieder an Claire denken. Ich hatte schon oft darüber nachgedacht, sie anzusprechen, mich aber nie getraut. Dennoch war ich der Überzeugung, dass sie die Richtige war. Sie war schön, aber keineswegs oberflächlich, was in meiner Schule eine Rarität zu sein schien. Ich hatte Angst, ein Nein von ihr zu bekommen, aber wenn ich es nicht versuchen würde, würde ich es auch nie herausfinden. Ich kramte die bereits zerknüllte Kursliste aus einer Schublade meines Schreibtischs und suchte ihre Nummer heraus. Doch schon während ich ihre Nummer in mein Handy eintippte, hörte ich schon wieder auf. Ich ärgerte mich über mich selbst, dass ich so ein Weichei war. Ich schwor mir selbst es eines Tages zu tun, aber heute war noch nicht dieser Tag.
Paul und ich wichen einander Blicke in der Schule aus und mieden jeglichen Kontakt. Ein Teil von mir wollte sich bei ihm entschuldigen, aber ich konnte erahnen, dass er nicht allzu erfreut reagieren würde. Das einzig Aufmunternde an diesem Tag war der Unterricht von unserem Geschichtslehrer Herr Malem. Seine Stunden waren immer unterhaltsam und lehrreich zugleich. Kaum ein anderer Lehrer schaffte es, diese goldene Mittelmaß beizubehalten.
Ich sah hinüber zu Claire. Unerwartet sah sie zurück. Ich lächelte und sie lächelte zurück. „Eines Tages“, dachte ich mir.
Als ich am Freitag nach dem Schlagzeug-Unterricht erschöpft zu Hause ankam, erwartete ich nicht viel. Doch mein Vater begrüßte mich herzlich, als ich zu Tür hereinkam. Er schien früher von der Arbeit gekommen zu sein.
„Ich habe mir heute schon früher freigenommen“, verkündete er stolz. Ich war überrascht.
„Wir fahren nämlich ins Kino!“, sagte er.
Wir stiegen ins Auto und fuhren los. Wie immer war es keine einfache Aufgabe, einen Parkplatz zu finden, aber wir hatten genügend Zeit eingeplant.
Wir kauften uns noch Popcorn und gingen ins Kino. Wie immer hatte mein Vater noch heimlich Getränke mitgenommen, um nicht noch mehr überteuerte Dinge zu kaufen.
Der Film war spannend uns doch sehr lustig. An vielen Stellen mussten wir zusammen lachen. Es war immer schön, so etwas mit meinem Vater zu machen. Es ließ mich einige schlechte Ereignisse des Tages vergessen.
Nachdem der Film zu Ende war, fuhren wir auf dem Rückweg noch beim Burger King vorbei und holten uns etwas zu essen. Wir aßen in der Familie fast nie Fastfood, also war das immer etwas Besonderes.
Auf der Fahrt kamen wir über Musik ins Gespräch. Dabei erwähnte ich nebenbei Pink Floyd und wie toll ich sie fand. Die Augen meines Vaters leuchteten.
„Du wirst staunen, was ich alles an Schallplatten und sonstigem Kram von denen im Keller habe!“, sagte er.
Zu Hause zogen wir uns die Schuhe aus und gingen direkt nach unten in den Keller. Mein Vater wuchtete aus einer Ecke einen verstaubten Pappkarton, auf dem mit Edding der Name der Band geschrieben war. Er öffnete die Box. Eine Menge Staub kam uns entgegen, die Kiste musste schon Ewigkeiten hier unten verbracht haben.
Wir knieten uns auf die kalten Kacheln. Stolz holte mein Vater mehrere Schallplatten aus dem Karton und legte sie nebeneinander geordnet auf den Boden.
„Die sind alle ohne Ende wert, aber weggeben werde ich die auf keinen Fall!“, erklärte er, „Irgendwann gehören dir einmal die Platten. Versprichst du mir, die niemals zu verkaufen?“
Ich nickte.
„Sehr gut“, sagte er stolz, „Komm, wir hören uns ein paar an!“
Wir hatten noch einen alten Plattenspieler im Keller, dessen Benutzung sicher genauso lange her war, wie die der Schallplatten selbst.
Es war Freitag, also mussten wir uns keine Gedanken über die Zeit machen. Wir verbrachten den gesamten restlichen Abend damit, uns verschiedene Alben anzuhören. Mein Vater erzählte mir Geschichten zu jeder einzelnen Platte und dass er damals genau in meinem Alter gewesen sei. Ich hatte selten erlebt, dass mein Vater so für etwas brannte und ich hatte schon lange nicht mehr so gut mit meinem Vater gesprochen.
Am nächsten Morgen wurde ich von Vögeln geweckt, die glücklich zwitschernd im Baum vor meinem Fenster saßen. Ich sah hinaus. Die Sonne stand bereits ziemlich hoch, aber dennoch war die Temperatur angenehm. Ich entschied mich dazu, zum Weiher in der Nähe zu gehen und in der Sonne etwas zu lesen. Also duschte ich schnell, zog mir Straßenklamotten an und machte mir ein schnelles Frühstück. Meine Mutter saß mit meinem Vater vor dem Fernseher. Man konnte spüren, dass es Samstag war.
Am Weiher suchte ich nach einem guten Platz in der Sonne. Als ich mich gerade hinsetzen und mein Buch aus meinem Rucksack nehmen wollte, sah ich auf einer Bank Paul sitzen. Seit unserem Gespräch am Telefon hatte ich nicht mehr mit ihm geredet.
Ich setzte mich neben ihn. Er sah kurz zu mir auf und schwieg.
„Hey, mann“, begann ich, „Das tut mir echt leid, was ich gesagt habe.“
Er antwortete nicht.
„Ich kann mir vorstellen, dass ich dich gekränkt habe, aber das wollte ich ganz sicher nicht“, versicherte ich ihm, „Ich gebe es ja zu, ich habe einen Fehler gemacht.“
„Ich habe auch etwas überreagiert“, sagte er leise, „Tut mir leid.“
Er holte Luft und sagte: „Ich denke nunmal oft darüber nach, was Leute von mir denken. Die Windel war immer ein schwieriger Punkt für mich. Ich hab mir das schließlich nicht ausgesucht und mich umzustellen ist inzwischen auch unmöglich. Ich befürchte, ich werde tatsächlich für immer Windeln tragen müssen.“
Ich sah ihn voller Mitgefühl an.
„Weißt du“, sagte ich, „Ich würde gerne wieder Windeln tragen. Manchmal bin ich sogar neidisch auf dich.“
„Wirklich?“, fragte er ungläubig.
„Ja wirklich“, gab ich zurück, „Es würde nur bei mir schwierig werden, weil meine Eltern das wahrscheinlich nicht verstehen würden.“
Er sah mich lächelnd an.
„Wollen wir ein Eis essen?“, fragte er.
„Na klar!“, gab ich zurück.
Also marschierten wir zu Eisdiele und kauften uns beide ein Eis mit vier Kugeln. Meine Eltern hätten das nie im Leben erlaubt, aber das interessierte mich gerade nicht. Wir setzten uns wieder auf die Bank am Weiher und sahen glücklich an unserem Eis leckend auf den See, in dessen gekräuselter Oberfläche sich die untergehende Sonne spiegelte.
Seit diesem Tag sind inzwischen ganze vier Jahre vergangen. Es hat sich einiges in der Zeit getan.
Paul hat seinen Traum als Spieleentwickler leider nicht verwirklichen können und ist stattdessen IT-Spezialist geworden. Wir treffen uns auch ab und zu und gehen ins Schwimmbad oder in der Bar etwas trinken.
Ich selbst habe endlich mein Abitur in der Tasche und auch die Pubertät und die Unsicherheiten, die sie mit sich brachte, überstanden. Ich bin selbstsicherer geworden und bin nicht mehr so schüchtern wie früher. Die ganze Geschichte mit der Windel habe ich auch hinter mich gebracht. Natürlich wünscht sich jeder manchmal, wieder das einfache und glückliche Leben eines Babys leben zu dürfen, doch wir alle müssen eines Tages erwachsen werden, so auch ich. Ich sehe gerne auf diese Zeit zurück und denke an die Dinge, die wir gemacht hatten. Aber diese Zeit ist vorbei, es ist Zeit für Neues. Man muss Veränderungen einfach annehmen und sehen was sie mit sich bringen. Vielleicht hat das Schicksal ja etwas Besonderes vorbereitet.
Die Sonne ist schon zur Hälfte hinter dem Horizont verschwunden. Ich laufe am gleichen Weiher entlang, an dem ich vor langer Zeit mein Eis mit Paul genossen hatte. Alles ist ein rosafarbenes Licht getaucht und lässt die Umgebung fast surreal aussehen. Die vielen Insekten schwirren umher, um noch etwas von den letzten Sonnenstrahlen abzubekommen. Es ist eine friedliche und ruhige Atmosphäre. Ich sehe von Bank zu Bank. Auf einem sitzt ein älteres Ehepaar, das die Enten mit Brotkrumen füttert. Die Enten picken alles eifrig auf. Es ist alles genau wie damals. Ich sehe weiter. Plötzlich sehe ich sie: Claire. Sie sitzt mit dem Rücken zu mir und mit dem Gesicht der Sonne zugewandt. Der zarte Wind streicht durch ihre lockigem Haare. Sie scheint die Augen geschlossen zu haben. Es ist, als ginge eine positive Kraft von ihr aus. Dieser Weiher brachte scheinbar ab und zu glückliche Zufälle mit sich. Heute würde ich mich endlich trauen und sie ansprechen. Ich ging über die Wiese zu ihrer Bank und setze mich neben sie. Claire öffnet ihre Augen und sieht mich an. Sie lächelt.
„Hi“, begrüße ich sie kurz.
„Hi, was machst du denn hier?“, gab sie zurück.
„Ich wollte mir den Sonnenuntergang ansehen“, erkläre ich, „Ist doch wirklich schön oder?“
„Ja, das ist es wirklich“, sagt sie, „Kommst du öfter hierher?“
„Nicht so oft“, sage ich, „Was ein Zufall, dass wir uns hier treffen.“
Wir saßen einen Moment nur da, es war friedlich still und wir sahen auf die glitzernde Wasseroberfläche. Mir kam eine Idee.
„Hey“, begann ich. Claire sah mich neugierig an.
„Was gibst denn?“, wollte sie wissen.
Ich lächelte.
„Kennst du das Vamero?“
Autor: Anonym (eingesandt via E-Mail)
Diese Geschichte darf nicht kopiert werden.
Wunderschön geschriebene Geschichte, ich hatte gehofft es würde eine Fortsetzung geben, aber ich glaube die Story ist abgeschlossen, oder?
Es gibt einiges an Flüchtigkeitsfehlern, aber das macht nichts, es ist alles verständlich, der Schreibstil ist sehr sehr schön, man kann in die Atmosphäre eintauchen und das Gefühl bekommen man sei mitten im Geschehen.
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen, ich hab die Story in einem Zug durchgelesen.
Wie gesagt, absolut fantastisch.
Eine Sache stört mich allerdings, als leidenschaftlicher Nintendofan, Super Mario ist NINTENDO Only. In der Geschichte steht immer wieder, ihr habt an der Playstation gespielt, es gibt keine Supermario für die PlayStation, Das ist wie, oben bereits gesagt, ein Nintendo only Titel.
Dacjtecervkommt mit hannah zusammen. Wäre ein tolles paar gewesen und er hätte weiter Windeln tragen können.
Die Moral der Geschichte ist nunmal, dass nicht alles immer so kommen kann, wie man es sich wünscht.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Musste zwar auf zwei mal ansetzen im Sie zu lesen, aber es hat sich auf jedenfall gelohnt. Auch wenn Erziehungmetode mit „Spaziergang“ etwas ungewohnt war, hab ich dennoch mitgefiebert ob er entlarft wird. Überrascht war ich als Du „Weimar“ erwähntest! Ist meine Heimat! ? Würde mich über eine Fortsetzung auch freuen, doch vermute ich auch das dieser Abschnitt beendet ist.
Eine gute Geschichte. Gut geschrieben, locker zu lesen, macht Spaß und Freude.
Bei weiterer Betrachtung: Verena macht Regeln für ihr Haus und ihre Kinder. Schön und gut, schließlich verdient sie die Brötchen und es sind ihr Haus und ihre Kinder. Toilette ist halt nicht drin.
Aber was ist mit Kindern, die Sohn oder Tochter nur am Nachmittag besuchen?
Was macht der Handwerker, der Waschmaschinenmoteur und vielleicht der Briefträger, der darum bittet, einmal, ganz ausnahmsweise, die Toilette der Familie benutzen zu dürfen?
Und die Mutter, die ihr Kind nach dem Besuch von Sohn oder Tochter abholt?
Verena bestraft Aaron und Hannah wegen der Nacktbilder. Schön. Schließlich ist Hannah ihre Tochter und Verena muss ihr natürlich auch Grenzen setzen, solange Hannah noch nicht volljährig ist. Bei Aaron aber hätte Verena so nicht handeln dürfen bzw. ihn nicht als Baby in die Öffentlichkeit bringen dürfen. Tragen die beiden jetzt eigentlich nur Bodys oder richtige Strampler mit Armen, Beinen und Füßchen?
Es wird ja erzählt, was passieren kann, wenn man gesehen und fotografiert wird. Das hätte Verena berücksichtigen müssen. Wenn Aarons Eltern das erfahren würden, könnten sie Verena ordentlich die Hölle heiß machen!
Bitte nimm das jetzt nicht als Gemecker. Es sind nur ein paar Gedanken, die mir nach dem Lesen in den Sinn gekommen sind.
Es ist und bleibt eine gute Geschichte!
Auch ich würde mich über eine Fortsetzung freuen. Vielleicht ein weiteres Kapitel mit Aaron, Paul und Hannah, erzählt als Rückschau. z.B. Spaß im Winter, im Haus mit Strumpfhosen und nachts mit Babyschlafsack…
Hallo,
vielen Dank für Deine konstruktive Kritik. Um darauf zu sprechen zu kommen:
Deine Punkte sind natürlich angebracht und nachvollziehbar. Nicht alles in meinen Geschichten ist immer logisch und vollständig durchdacht. Natürlich hätte die Strafe sehr viel größere Sachen hinter sich ziehen können, aber glücklicherweise ist es nicht dazu gekommen. Wahrscheinlich hat Verena sich dabei selber nicht viele Gedanken gemacht und aus einem Impuls heraus gehandelt.
Viele Grüße
Daric
kommt denn noch eine fortsetzung
Wahrscheinlich eher nicht. Aber vielleicht wird es eine weitere Geschichte geben, die zwar viele der gleichen Charaktere hat, allerdings nicht direkt an die andere Geschichte anschließt.
Viele Grüße
Daric
Eine der besten Geschichten, die ich hier gelesen habe. Mal nicht sowas dahingerotztes, wo es vor Fehlern nur so wimmelt.
Erzählstil, Zeitlinie Grammatik alles passt.
Weiter so, tolle Geschichte
Note gut mit Sternchen ?
Sehr guter Anfang
aber wo und wann geht sie weiter
finde es sehr schade wenn viele Geschichten einen guten Anfang haben ,aber keine Fortsetzung haben
SWB
Süsses-Windel-Baby
Sehr guter Anfang
aber wo und wann geht sie weiter
finde es sehr schade wenn viele Geschichten einen guten Anfang haben ,aber keine Fortsetzung haben
SWB
Süsses-Windel-Baby