Der Filmstar (5)
Windelgeschichten.org präsentiert: Der Filmstar (5)
Herzlichen Glückwunsch, verehrte Leserschaft. Sie haben die Stelle in meiner kleinen Geschichte erreicht, in der sie den guten Pfad verlässt und zu einer 0815-Höhepunkt-Geschichte mutiert. Vielleicht für immer…
Teil 5: Der Nahrungszerkleinerer
Einen Moment lang überlegte ich. Konnte, sollte und wollte ich Fabian vertrauen?
Da ich mich aber nicht traute, sein nettes Angebot auszuschlagen, stimmte ich zu. Obwohl ich das mit den Windeln immer noch nicht ganz begriffen hatte…
Fabian merkte, dass ich noch ziemlich schüchtern war und schlug daher vor, sich persönlich um mich zu kümmern.
Als erstes brachte er mir eine Jogginghose, damit ich nicht nur in meiner Windel rumlaufen musste. Dann nahm mich mein ‚Aufpasser‘ an die Hand und zog mich sanft aus der Toilettenkabine. Beim Gehen merkte ich erst richtig, wie dick die Windel zwischen meinen Beinen saß. Es war eher ein Watscheln. Ich war mir sicher, dass jeder, der mich sah, genau erkennen konnte was ich anhatte. Das verursachte bei mir ein nervöses Kribbeln. Wir gingen in einen anderen Bereich des Gebäudes, in dem es nach Kirschkuchen roch. Erst jetzt stellte ich meinen Hunger fest.
Es war ein kleines Café. Fabian und ich setzten uns an einen großen Tisch zu anderen Mitarbeitern und er ging zur Theke, um Kirschkuchen und Getränke zu holen.
Sich selbst brachte er einen Kaffee mit. Ich musste mich mit einer warmen Milch zufriedengeben. Wie ich es von mir nicht anders kannte, kleckerte ich schon beim erstem Versuch aus dem Glas zu trinken. Und auch die erste Kuchengabel landete nur in der Nähe meines Mundes.
„Brauchst du Hilfe?“, fragte Fabian amüsiert, während er mir beim Essen umverteilen zusah.
Ich wollte noch den Kopf schütteln, aber da setzte sich schon Vanessa neben mich. „Ich kann nicht zulassen, dass du dir den Body schmutzig machst. Schließlich musst du später beim Dreh noch filmreif aussehen!“, ermahnte sie mich.
Bevor ich fragen konnte, was sie vorhatte, wurden mir Anweisungen erteilt: „Sag mal ‚Aaaaa‘!“
Vorsichtig tat ich, was mir befohlen worden war. Würde sie mir jetzt einen Zahn ziehen, so wie letzte Woche beim Zahnarzt? Oder warum sonst musste ich meienn Mund öffnen?
Auf einmal landete ein Stück lecker gebackener Kirschkuchen in meinem Mund, den ich mit allen Geschmacksknospen erfasste, bevor ich ihn mit den Backenzähnen zermalmte und dann hastig runterschluckte.
Vanessa fütterte mich? Merkwürdige Praxis. War das so üblich beim Film?
Ohne dass ich weiter darüber nachdenken konnte, steckte Vanessa mir die nächste Gabel in den Mund. Ich fügte mich in meine Rolle als Nahrungszerkleinerer, auch wenn es mir sehr merkwürdig vorkam so bemuttert zu werden.
Fabian fing, während ich gefüttert wurde, ein Gespräch an:
„So, ich erkläre dir jetzt mal, was wir ungefähr planen, gleich nach dem Essen zu drehen:“
Meine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf sein gesprochenes Wort. Ich nahm gar nicht mehr war, wie Vanessa weiterhin Kuchen in mich stopfte, den ich wie selbstverständlich kaute und runterschluckte.
„Wie ich dir ja jetzt lang und breit erklärt habe, hat uns die Firma Thickies den Auftrag gegeben, ihre Werbespots zu produzieren. Darin soll ein Erwachsener gezeigt werden, der, nun ja, ihre Produkte anwendet… Du musst noch etwas über die ‚Szene‘ wissen:“
„Ach ja?“, nuschelte ich undeutlich.
„Es gibt darin auch viele Menschen, die nicht nur solche“, kurz räusperte er sich, „Produkte tragen und verwenden, sondern sich dabei in einer Art Trancezustand wie Babys oder Kleinkinder verhalten.“
Ich machte große Augen, so etwas hätte ich nie für möglich gehalten. Vanessa setzte das Glas an, damit ich trinken konnte, und hielt zur Sicherheit ein Tuch unter meinen Mund.
Erwachsene, die sich wie Babys verhielten? Das klang auf der einen Seite spannend, aber auf der anderen Seite auch sehr abschreckend. Ich konnte es eigentlich gar nicht richtig einordnen. Und so jemanden sollte ich verkörpern?
„Umb mowaf fol if bielm?”, frug ich mit vollem Mund.
„Ja, du sollst einen Charakter verkörpern, den es nicht stört, Windeln zu tragen. Einen Charakter, der möglicherweise selbst sehr babyhaftes Verhalten an den Tag legt. Was dir vielleicht nicht gefallen wird, ist, dass die Windeln für die Werbespotaufnahmen eindeutig sichtbar sein müssen. Es ist notwendig, dass wir davon Großaufnahmen produzieren.“
Da mir Vanessa das Glas die ganze Zeit hingehalten hatte, war nun ganz viel warme Milch in meinem Bauch und ich fühlte mich richtig voll, aber auch sehr zufrieden – wie immer nach einem leckeren Mahl.
„Was wir dir bislang auch noch nicht mitgeteilt haben“, fuhr Fabian Fuchsberger fort, „ist, dass du natürlich nicht alleine vor der Kamera stehen wirst.“
„Nicht? Wer spielt denn noch mit?“, fragte ich wissbegierig.
Fabian deutete rüber zu einem anderen Tisch. In diesem Moment bemerkte ich, wie sich ein ganzer Schwall Luft, der sich in meinem Bäuchlein angesammelt hatte, löste und lautstark aus mir rauskam. Erschrocken blickte ich mich um. Hatte ich gerade ein Bäuerchen gemacht?
Hoffentlich war das keinem aufgefallen…
Einige Leute vom Set drehten sich zu mir um. Auch ein Mädchen in meinem Alter, das auf Fabians Winken reagierte und auf unseren Tisch zusteuerte.
„Hallo ihr!“, begrüßte sie uns höflich. Als sie mich erblickte, mit meinem Milchbart, musste sie mir erstmal den Kopf tätscheln.
„Ey!“, beschwerte ich mich und versuchte meine Haare wieder zurechtzustutzen.
„Oh, entschuldige! Du sahst einfach etwas knuffig aus!“, lächelte sie mich freundlich an. „So wie es aussieht bist du mein Drehpartner, oder?“
„Das ist korrekt!“, bestätigte Fabian. „Darf ich vorstellen? Tobias: Theresa! – Theresa: Tobias!“
Ich musterte Theresa. Also würde ich mit einem Mädchen spielen müssen…
Nur, was genau?
„Auch wenn es in der sogenannten Ageplay-Szene unterschiedliche Strömungen gibt, zum Beispiel gespielte Bruderbeziehungen…, haben wir uns dazu entschieden ein immer noch populäres Bild darzustellen: Caregiver – Little. Beziehungsweise: Mommy und Baby.“
„Mommy?“, rief ich entsetzt. Anfangs hatte das ganze Zeug, was Fabian mir erzählte, ja noch etwas interessant geklungen, aber nun sollte ich ein Baby spielen. Und diese Theresa meine Mutter! Das kam mir alles sehr komisch vor und ich wurde wieder panisch.
Dennoch wollte ich mich nicht durch eine erneute Flucht unbeliebt machen und blieb artig sitzen.
Theresa schien ja einigermaßen nett zu sein, aber wie würde sie mich als ‚Mommy‘ behandeln?
Man musste mir meine Unsicherheit zum wiederholten Male an der Nasenspitze ablesen können. Theresa legte mir ungefragt ihren Arm um die Schulter und sprach beruhigend auf mich ein: „Ist sicher sehr aufregend für dich, das alles was du heute erfahren hast, nich?“
Stumm nickte ich. „Aber ich glaube du brauchst dir da wirklich keine Gedanken drüber machen… Es wird schon alles gut werden!“
Fast hätte ich wieder geweint, im letzten Moment konnte ich mir das Schluchzen aber noch verkneifen.
„Bist du fertig mit essen, Tobi?“, fragte Fabian.
Ich nickte.
„Dann lasst uns gleich zurück ins Studio gehen! Wir haben heute noch viel vor…“
Autor: kigaki (eingesandt via E-Mail)
Diese Geschichte darf nicht kopiert werden.
Was soll denn diese Einleitung? Nimmt einem richtig Lust weiterzulesen. Dabei ist die Geschichte immer noch originell.
Eyy, ich trolle euch doch bloß! Den Spaß musst du mir lassen.
Mein Ziel ist immernoch keine 0815-Geschichte zu schreiben, allerdings kann ich für nichts garantieren. Darum steht das da 😉
Schreibe weiter die Geschichte die ist immer noch gut