Der Winterurlaub (2)
Windelgeschichten.org präsentiert: Der Winterurlaub
Kapitel 2
Am letzten Wochenende vor den Weihnachtsferien…
„Hehe, hab dich!“
Jaja, Jorin hatte mich. Also geschlagen. Nee, nicht körperlich! Nur in diesem blöden Playstation—Tennis—Spiel. Es war Freitagabend und ich würde von nun an bei den Brenners wohnen, da meine Eltern bereits im Flieger nach Hawaii saßen.
„Jungs, kommt runter, Abendessen ist fertig!“
Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen und ich hatte meine schmachvolle Tennisniederlage sofort in die hinterste Ecke meines Gehirns verbannt. Die Controller flogen in die Ecke, wir sprangen auf und rannten zur Fütterung.
„N’ahmd Jake!“
„N’ahmd ihr zwei. Schick seht ihr aus!“
Bevor wir darauf antworten konnten, starrte uns Jan mit weit aufgerissenen Augen an.
„Die haben ja Strumpfhosen an!“
Hatten wir tatsächlich. Es war deutlich kühler geworden und unsere Eltern hatten gemeint, dass das eine gute Gelegenheit wäre uns gleich mal an die Strumpfhosen zu gewöhnen. Wir hatten sie also heute das erste Mal angezogen. Okay, nicht ganz das erste Mal, probiert hatten wir es schon vorher, aber nur für ein paar Minuten. Heute aber waren wir von Früh an in den Dingern unterwegs gewesen, auch in der Schule. Zum Glück hatten wir Freitags keinen Sport und auch sonst schien das keiner bemerkt zu haben. Sporttage waren auch so eine Sache, an die Jorin bei seiner grandiosen Strumpfhosenidee nicht gedacht hatte. Naja, vielleicht konnten wir uns dafür noch ein paar Alibiunterhosen besorgen. Oder eben an diesen Tagen ganz ohne was und halt frieren. Nee, lieber nicht…
Da es im Haus gut geheizt war, hatten wir ziemlich bald unsere Jeans ausgezogen und liefen nun nur noch in T—Shirt und Strumpfhose rum.
„Na und? Bist du jetzt neidisch, Stift? Hättest ja auch welche haben können, aber du wolltest ja nicht.“
Typisch Jorin, er ging sofort in die Offensive. Und es wirkte, Jan hielt seine Klappe und starrte uns nur weiterhin groß an.
„Jetzt aber ran an den Tisch und Essen fassen!“
Wenige Minuten später klaffte in den Lebensmittelvorräten der Familie Brenner eine deutliche Lücke und alle Beteiligten lehnten sich zufrieden und abgefüttert zurück.
„Und Lucas, wie ist’s mit den Strumpfhosen?“
„Herrlich warm Irene.“
Ups, hatte ich gerade gesagt, dass ich die Strumpfhosen herrlich fand? Naja, stimmte irgendwie auch. Ich sag nur: Frostbeule.
„Jorin?“
„War gut. Besser als lange Unterhosen.“
Beim zweiten Satz warf er seinem kleinen Bruder ein überhebliches Grinsen zu. Dieser streckte ihm dafür die Zunge raus und am gesamten Tisch brach leises Gekicher aus.
„Na dann ist ja gut. Laut Wetterbericht bleibt es kalt, also könnt ihr in den nächsten Tagen weiter Strumpfhosen anziehen.“
Hatte ich nichts dagegen. Schule war nur noch Montag und Dienstag. Am Dienstag hätten wir zwar eigentlich Sport in den letzten beiden Stunden, aber die waren schon als Ausfall angekündigt. Am Mittwoch ging es dann ab in die Alpen!
Wir wollten uns nun eigentlich wieder in Jorins Zimmer verdrücken, aber seine Mutter hielt uns auf.
„Hier geblieben! Wir haben noch kurz was zu besprechen. Bringt schnell das Geschirr in die Küche, dann geht’s los.“
Besprechen? Na, da war ich doch mal gespannt. Wir verstauten das Geschirr im Geschirrspüler und dann landeten wir alle wieder am großen Tisch, wo jetzt auch mehrere große Plastiktüten standen.
„Irene und ich waren heute im Sanitätshaus, Windeln für euch kaufen.“
Kollektives Aufstöhnen von Jan, Jorin und mir. Als Jan dann realisierte, dass Wolfgang von „Windeln für euch“ sprach und dass auch Jorin und ich stöhnten, guckte er noch verdutzter aus der Wäsche als vorhin, als er unsere Strumpfhosen entdeckt hatte. Sein ältester Bruder fühlte sich nun befleißigt ihn darüber aufzuklären.
„Jan, die zwei Turteltäubchen hier hatten eine Wette mit mir laufen und haben diese Wette verloren. Darum werden Jorin und Lucas genau wie du im Urlaub Windeln tragen. Immer wenn du eine anhast, werden die beiden auch eine anhaben.“
„Cool!“
Fand ich gar nicht so cool. Jan hingegen grinste wie das sprichwörtliche Honigkuchenpferd.
„So, da das nun klar ist: hier sind eure Windeln. Wir haben für jeden ein Paket extradicke für die Nacht und ein Paket weniger dicke für den Tag gekauft.“
„Wieso auch für die Nacht? Jans Bettnässen ist doch vorbei! Ich dachte, das ist nur für die Tage auf der Skipiste!“
„Falsch gedacht Jorin. Du kennst das Ferienhaus. Ihr schlaft oben unterm Dach, die Toilette ist ganz unten und dazwischen ist das ungeheizte Treppenhaus. Da Jan auf jeden Fall nachts mal muss, bekommt er lieber auch dafür Windeln. Nicht das er sich noch was wegholt, aus dem warmen Bett raus in die Kälte.“
„Und wir?!?“
„Tja, ihr habt die Wette verloren. Jan trägt nachts Windeln, ihr also auch.“
Scheiße. Windeln im Bett? Wie sollten wir da… aber lassen wir das Thema lieber.
Jan grinste vor sich hin. Zwar konnte er Windeln nicht leiden, aber er konnte es durchaus leiden, uns leiden zu sehen.
„Lucas, Jorin, wir denken es wäre gut, wenn ihr das schon mal eine Nacht hier ausprobieren würdet.“
Wie bitte?!?!
„Da könnt ihr euch gleich mal dran gewöhnen. Bei den Strumpfhosen hat das ja auch gut geklappt.“
Das war aber nun doch was ganz anderes!
„Und da ihr zwei keine Ahnung habt, wie man die Windeln richtig anlegt, wird Jakob das übernehmen. Er macht das schließlich auch bei Jan.“
„Ich? Bei den beiden? Aber die sind doch alt genug…“
„Wer Windeln trägt ist auch nicht alt genug sie selbst anzuziehen. Außerdem war das ja auch deine Idee.“
Hatte ich schon mal erwähnt, dass es bei einer Entscheidung von Jorins Eltern keine Diskussion mehr gab, wenn sie einmal getroffen war? So war es auch diesmal. Der einzige, der sich jetzt noch königlich amüsierte, war Jan.
„So, ich würde vorschlagen, dass Jorin und Lucas jetzt duschen gehen, dann kann Jakob sie noch rechtzeitig vor ‚Wer wird Millionär‘ bettfein machen.“
Mit gesenkten Köpfen zogen wir ab und auch unsere gemeinsame Dusche schaffte es nicht, uns wieder völlig aufzumuntern. Das da dann auch noch Jakob reinplatzte, machte die Sache auch nicht besser.
„Macht mal hinne Jungs, ich will auch fertig werden!“
Wir zeigten ihm in Stereo den berühmten Finger, aber Jakob lachte nur.
„Ernsthaft, beeilt euch ein wenig. Ich hab auch noch was Schönes für euch.“
Was das wohl sein konnte?
Aber es wurde wohl wirklich Zeit, es gab keine Möglichkeit das noch weiter rauszuzögern. Wir trockneten uns ab, wollten unsere Schlafanzüge anziehen und merkten dann aber, dass das nicht viel Sinn haben würde. Also gingen wir in unsere Duschtücher gewickelt in Jorins Zimmer, wo Jakob schon Platz auf dem großen Bett geschaffen und eine überraschend groß aussehende Windel ausgebreitet hatte.
„Ah, da seid ihr ja! Also, mit wem soll ich anfangen?“
Jorin schaute mich an, ich schaute ihn an.
„Der Gast hat Vorrang.“
Danke, Jorin!
„Prima. Also los Luke, nicht so schüchtern. Weg mit dem Handtuch und leg dich aufs Bett.“
Ich seufzte und tat dann wie geheißen.
„Auf die Windel, du Döspaddel!“
Ups.
Ich legte mich richtig hin und im nächsten Moment wurde ich von Puder eingenebelt.
„Krächz! Muss das so viel sein?“
„Klar! Wir wollen doch nicht, dass sich Luki—Baby wunde Stellen holt.“
Argh! Luki—Baby!
„Also diese Haare hier sind zwar kurz, besser wäre es aber wenn sie ganz weg wären.“
Ganz weg? Ich war froh, dort unten endlich Haare zu haben!
„Niemals, dann sehe ich ja aus wie ein Baby!“
„Öhm. Durch die Windel siehst du eh aus wie ein Baby.“
„Trotzdem.“
„Also laut Janine sieht das ganz glatt viel besser aus.“
„Dann mach du es doch bei dir.“
Jakob grinste mich von oben herab an, öffnete seine Jeans, zog seine Boxershorts runter und… keine Haare!
„Na?“
„Vielleicht sollten wir lieber DICH wickeln, du Riesenbaby.“
„Haha Jorin, das hättest du gerne. Nichts ist. Aber denkt mal über die Haare nach. Könnt euch ja gegenseitig rasieren. Wenn Janine das bei mir macht, ist das immer sehr… öhm… anregend.“
Das konnte ich mir ja durchaus vorstellen, aber die Haare weg?
Während ich noch darüber nachdachte, hatte Jakob sein bestes Stück wieder weggepackt und war schon dabei meine Windel fest zu verschließen.
„So, die sollte ordentlich sitzen. Der Nächste bitte!“
Vorsichtig erhob ich mich vom Bett und ging zum großen Spiegel an Jorins Kleiderschrank. Interessanter Kontrast: schneeweiße Windel und hochroter Kopf. Ich drehte mich in alle Richtungen. Die Windel war wirklich SEHR dick! Ob da überhaupt noch meine Schlafanzughose drüberpassen würde? Okay, im Sommer schlief ich zwar nackt, aber im Winter wäre das nichts für mich, so mit nackten Beinen.
In der Zwischenzeit hatte bereits Jorins Behandlung begonnen, wobei Jakob auf ein Problem stieß. Ein großes, hartes, steifes, steil aufgerichtetes Problem.
„Scheint dir ja zu gefallen, kleiner Bruder. Aber sag mal, wieso ist der schon wieder in Aktion? Ich dachte ja, dass ihr euch ausgiebig unter der Dusche vergnügt hättet.“
Also noch röter konnte mein Kopf eigentlich nicht mehr werden, aber er probierte es trotzdem mal.
„Ich bin nicht so ein alter Mann wie du, Jakob. Ich brauche keine zwölf Stunden zum nachladen.“
„Angeber.“
„Neidhammel.“
„Lucas, würdest du bitte mal deinen Freund etwas abreagieren damit ich weitermachen kann?“
Darum brauchte man mich nicht zweimal zu bitten, allerdings…
„Würdest du bitte draußen warten, Jakob?“
„Och schade, ich dachte ich dürfte zugucken.“
„Nichts da!“
Enttäuscht verließ Jakob das Zimmer. Ich erledigte was zu erledigen war, dann rief ich ihn zurück und kurz darauf war auch Jorin verpackt wie ein richtiges Baby.
„Niedlich seht ihr aus!“
Na toll. Mit 14 legt man ja nun eigentlich keinen Wert mehr darauf niedlich auszusehen. Naja, mal schauen ob ich noch in meinen Schlafanzug passte. Ich griff mit zweifelndem Blick zur Hose, wurde aber von Jakob aufgehalten.
„Moment! Das hätte ich doch beinahe vergessen. Schaut mal dort in den Beutel, was ich euch schönes besorgt hab.“
Wir schauten uns fragend an, zuckten mit den Schultern, dann leerte Jorin den genannten Beutel auf dem Bett aus. Zum Vorschein kamen… Strampler?!?
„Na, wie bin ich zu euch? Bin ich nicht der beste große Bruder für euch zwei Babys?“
Wir starrten Jakob sprachlos an. Okay, ich wusste das Jan auch immer Schlafoveralls über den Windeln getragen hatte. Aber die hier waren noch eine Ecke heftiger: das waren richtige Strampler, so inklusive Fußteilen!
„Meinst du das ernst?“
Jorin hatte als erster die Worte wieder gefunden.
„Klar. Darin steckt ihr schön warm, für die Windeln ist genug Platz und sie sitzen auch gut. Was für eure normalen Schlafanzughosen wohl nicht zutreffen dürfte.“
Das hatte ich ja auch schon befürchtet.
„Also los, ziert euch nicht so. Der dunkelblaue mit den hellblauen Absätzen ist für Jorin, der hellblaue mit den dunkelblauen Absätzen für Luke.“
Zögernd griffen wir die uns zugedachten Teile, öffneten die langen Reißverschlüsse und stiegen hinein. Erst mein linker, dann mein rechter Fuß fand den Weg in die Fußteile die außen an der Sohle mit solchen ABS—Stopper—Noppen versehen waren. Jorin stolperte bei dieser Gelegenheit und landete auf seinem Bett.
„Mist.“
„Tja, wäre besser, das zukünftig im Sitzen zu machen.“
Hätte Jakob auch eher sagen können. Naja, ich hatte es geschafft und zog jetzt den Overall über meine Arme und den Oberkörper. Tatsächlich, die dicke Windel schien problemlos drunter zu passen. Ich zog noch den Reißverschluss hoch und war von oben bis unten komplett eingepackt in flauschigem Frottee. Ich ging wieder zum Spiegel um mich zu begutachten. Mein Gott. Jetzt sah ich wirklich wie ein Baby aus! Unter dem Strampler zeichnete sich überdeutlich das dicke Windelpaket ab. Fehlte eigentlich nur noch ein Schnuller. Hoffentlich hatte Jakob den nicht auch noch besorgt!
In der Zwischenzeit war auch Jorin mit der Anzieherei fertig und tauchte neben mir im Spiegelbild auf. Er legte seinen rechten Arm um meine Hüfte und sein Gesicht im Spiegel konnte sich nicht so recht entscheiden ob es grinsen oder heulen sollte. Plötzlich stand Jakob hinter uns, schaute zwischen uns durch auf den Spiegel und lachte.
„Schick seht ihr aus, steht euch wirklich super!“
Ach wirklich?
„So, gehen wir runter den Millionär gucken?“
Das war quasi eine Art Familientradition, wir schauten uns die Sendung gemeinsam an und amüsierten uns über die (meist) strohdoofen Kandidaten. Aber in diesem Aufzug?
„Kommt schon, unsere alten Herrschaften wollen bestimmt sehen, ob ich euch ordentlich versorgt habe.“
„Haben die dich zu den Stramplern angestiftet?“
„Nein, das war meine eigene Idee. Nun kommt, es sind nur noch ein paar Minuten.“
Mit diesen Worten verließ Jakob das Zimmer und ließ zwei völlig verdatterte Teenager zurück, die noch lange nicht so richtig wussten, wie ihnen in der letzten Stunde geschehen war.
„Jo, was meinst du, sollen wir runter gehen?“
Er überlegte kurz.
„Luki—Baby, wir haben gar keine andere Wahl. Wenn wir nicht runter gehen, kommen die früher oder später hoch.“
Ich seufzte. Luki—Baby, das war dann wohl mein neuer Spitzname. Aber was Jorin sagte stimmte. Würden wir nicht unten auftauchen, würden seine Eltern wohl spätestens in der ersten Werbepause hier oben erscheinen.
„Okay, gehen wir.“
Wir verließen das Zimmer, gingen die Treppe hinunter und durch den Korridor in Richtung Wohnzimmer. Kurz davor griff Jorin sich meine linke Hand und so gingen wir dann hinein. Irene bemerkte uns sofort.
„Da seid ihr ja. Na, hat alles gekla…“
Statt das letzte Wort zu vollenden, ließ sie die zum Glück noch geschlossene Chipstüte fallen.
„Was habt IHR denn an! Wolfgang! Schau mal!“
Nun waren alle glücklich über unser Auftauchen informiert und starrten uns an. Dann fing Jan an zu lachen, woraufhin alsbald alle Anwesenden einfielen. Sogar Jorin und ich konnten uns dem zu guter Letzt nicht verschließen und mussten mitlachen.
Es dauerte eine ganze Weile bis wir uns wieder alle einigermaßen beruhigt hatten. Dann wollte es Wolfgang genauer wissen.
„Goldig Jungs, einfach goldig! Sagt mal, wo habt ihr die Strampler her?“
„Mit denen hat uns Jakob überrascht.“
„Jake? Klasse Idee! Aber ich hätte nie gedacht, dass es die in so einer Größe überhaupt gibt.“
„Tja Paps, das Internet ist schon eine Fundgrube. Ich musste nicht mal online bestellen. Da gibt es in einer Gasse in der Altstadt einen Laden der die verkauft.“
„Super Großer!“
„Jorin und Lucas tragen Windeln und Strampler!“
Blah. Jans Singsang konnte uns nun auch nichts mehr ausmachen.
„Jani—Baby? Lach du nicht so. Ich hab auch für dich so einen Strampler besorgt.“
Das Gesicht des Zwerges wurde plötzlich ziemlich lang.
„Gut mitgedacht Jakob, seine alten Overalls sind ihm mittlerweile zu klein. Und ein Windelbody unterm Schlafanzug wäre wohl zuviel des Guten.“
Windelbody. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Ob die für Jorin und mich auch so was hatten? Vermutlich. So gut wie die das alles durchorganisiert hatten.
„Und Jakob, hat mit dem Wickeln alles geklappt?“
„Ja, die zwei haben sich zwar anfangs etwas geziert, aber dann lief es wie geschmiert. Bloß ihre Haare da unten sollten sie wohl noch loswerden.“
Zwei Tomaten auf Beinen standen jetzt im Wohnzimmer. Zum Glück ging niemand weiter auf dieses Thema ein.
„Gut. Und dann wollen wir eines gleich noch klarstellen. Ihr werdet genauso behandelt wie Jan. Das heißt, dass ihr eure Windeln weder selber anlegen noch ausziehen dürft, verstanden? Darum kümmert sich Jakob, oder wenn es sein muss einer von uns.“
Das wurde ja immer schlimmer. Ich hatte gehofft, dass wir das nach etwas Übung wenigstens selbst machen dürften. Da hätte man ja ein paar nette Spielchen mit verbinden können. Aber nein, es sollte wohl nicht sein.
„So und nun sucht euch eure Plätze. Die Sendung geht gleich los.“
Jorin steuerte zielstrebig auf den großen Sessel zu, setzte sich hinein und klopfte auf seinen Schoß. Ich wusste was jetzt von mir erwartet wurde und setzte mich auf ihn. Dann lehnten wir uns gemeinsam im Sessel zurück und fanden eine gemütliche Position. So saßen wir häufig zusammen, allerdings bisher nie mit so dicken Windelpaketen zwischen uns. Naja…
Die Sendung war mal wieder sehr interessant und wir übertrafen uns gegenseitig dabei, die Kandidaten alt aussehen zu lassen. Ziemlich schnell hatte ich völlig vergessen in was für einem Aufzug ich herumsaß und Jorin ging es wohl ebenso. Und dann war die Sendung auch schon zu Ende. Jan war unterdessen eingeschlafen und Irene würde ihn ins Bett stecken. Aber auch für uns war der Abend anscheinend beendet.
„Also dann, ab ins Bett mit euch. Und denkt dran, die Windeln bleiben wo sie sind, die Strampler bleiben an. Gute Nacht!“
Da wir auch ziemlich müde waren, verabschiedeten wir uns ohne Protest vom Rest der Familie und verschwanden in Jorins Zimmer. Dort standen wir uns noch einmal gegenüber und beguckten uns von oben bis unten. Es dauerte nicht lange und wir brachen wieder in lautes Gelächter aus.
„Luki—Baby, du bist ja soooooo süß!“
„Danke gleichfalls, Jo—Baby!“
„Na dann ab ins Bett mit uns zwei Schnuckels.“
Ich legte mich schon mal hin, während Jorin noch das Fenster etwas öffnete und das Licht ausschaltete. Dann legte er sich zu mir und wir betrieben noch etwas Zungengymnastik. Wie ich befürchtet hatte, war wegen der dicken Windelpakete nicht viel mehr möglich. Nach einer Weile fingen unsere Augen an zuzufallen, also nahmen wir unsere übliche Schlafhaltung ein: ich vor Jorin, welcher mich mit seinem rechten Arm ganz dicht an sich heranzog. Also so dicht wie es halt mit den Windeln ging. Einige Minuten später waren wir dann auch schon eingeschlafen.
Autor: Mark (eingesandt via Nachricht)
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