Die Geheimnisse der Kerkwald Geschwister 16
Windelgeschichten.org präsentiert: Die Geheimnisse der Kerkwald-Geschwister (16)
Was bisher geschah:
Es ist Herbst geworden in Kleinfeldern, einem kleinen Dorf irgendwo in der Provinz das wirkt, als wäre es zur Erläuterung des Adjektives „verschlafen“ erfunden worden. Umgeben von dichten, hohen Nadelbäumen zwischen denen, wenn es nach Jakob und seiner Bande geht, ein Geheimnis schlummert. Durch unterschiedliche Art und Weise haben sich die drei Kinder der Familie Kerkwald in ihre jeweils eigenen Geheimnisse verstrickt:
Jakob, das Nesthäkchen in der Familie, wird bald Elf. Das ist kein Geheimnis. Was er hingegen vor den meisten anderen Menschen verborgen hält, sind seine Windeln. Aufs Klo gehen hat er immer noch nicht wirklich raus, trägt zur Sicherheit Pullups und würde Nachts jedes Mal sein Bett fluten, wenn er nicht wie ein Baby eine Pampers unter seinem Schlafanzug tragen würde. Aber das war eigentlich nichts neues. Das war schon immer so gewesen. Doch seit den schicksalhaften Vorfällen am Halloweenabend lernt er plötzlich eine ganz neue Seite an sich kennen: Die Windeln, die peinlichen, verzwergenden Babydinger, findet er plötzlich ganz ganz spannend. Er trägt jetzt wieder tagsüber eine Pampers, aber das war eigentlich nicht seine Idee, sondern dazu hat ihn seine große Schwester Robin angestiftet.
Die fünfzehnjährige Robin, sonst das Musterkind ihrer Familie, deckt plötzlich ihre beste Freundin, die nichts Geringeres als eine Art Rachefeldzug gegenüber dem Bürgermeister durchführt.
Ihr großer Bruder David hingegen hat ein Geheimnis, das so ungeheuer ist, dass er es sogar vor sich selbst verschlossen hält: Er steht auf Jungs! Genauer gesagt auf den neuen im Dorf, den mysteriösen Nick, der über allen Dingen zu schweben scheint.
Kapitel 16
„Thermostat auf Stufe 2“
„Nochmal pullern?“, schlug Robin ihrem kleinen, sichtlich sehr müden Bruder vor. Jakob war grade dabei, in sein Hochbett zu klettern und Robin warf soeben noch ein auf dem Kinderzimmerboden liegendes Kuscheltier ins Hochbett hoch.
Pullern? Aufs Klo?
Jetzt brauchte er damit auch nicht mehr Anfangen. Hatte er den Rest des Tages auch nicht gemacht und es war wundervoll gewesen. Grade bei Fenix …
„Für den Kanzler!“, hatte einer der Klonsoldaten durch die blechernen, viel zu laut aufgedrehten Lautsprecher des Flachbildschirmes im Wohnzimmer von Fenix und Nicks Familie gerufen. Selbstverständlich war damit nicht die Bundeskanzlerin gemeint, sondern der Kanzler der Galaktischen Republik, Palpatine. Fenix duckte sich grade mit seinem schweren Klonsoldaten, ausgestattet mit einer schlagkräftigen Bazooka und Thermaldetonatoren, in einen Busch und versuchte, einen Kommandoposten einzunehmen.
„Jakob, beeil dich!“, schrie er seinen neben ihm sitzenden Freund im Eifer des Gefechts an.
„Jaa, ich häng fest, Man!“, rief Jakob, genau so aufgeregt wie sein Freund, zurück. Die linke Hälfte des in der Mitte geteilten Bildschirmes sah ganz anders aus als die rechte, auf der Fenix in weiß gekleideter, wie ein Ritter gepanzerter Klonsoldat herumlief: auf Jakobs Bildschirmhälfte war stattdessen ein großes Gefährt zu sehen, was so etwas wie ein schwebender Panzer zu sein schien! Unter tiefem, lautem Summen glitt das kantige Kriegsgerät durch die ockerfarbenen Straßen von Theed, der Hauptstadt des pazifistischen Planeten Naboo. Doch Pazifismus und Diplomatie waren keine Option mehr, als das Raumschiff von Fenix und Jakob über Naboo auf einen Sternenkreuzer der Konförderation Unabhängiger Systeme getroffen war. Das Videospiel hatte ihnen nur noch die Möglichkeit gegeben, anzugreifen und die beiden Jungen auf das Schlachtfeld katapultiert.
Das Spiel war schnell. Spannend. Hektisch. Am mittleren rechten Bildschirmrand lief ein Countdown herunter. 25 Minuten hatten sie Zeit, um die Oberhand über Naboo zu gewinnen, indem sie Droidenroboter der KUS abschossen, Kommandoposten einnahmen und gegnerische Panzer zerstörten. Die 25 Minuten vergingen wie im Fluge, so hektisch und einnehmend schien alles. Gebannt starrten die Jungen auf den Bildschirm, hatten sich zwischen den beiden Couches möglichst nah vor das Gerät gesetzt um möglichst alle Details erkennen zu können. Es war schon die dritte Schlacht, die Fenix und Jakob zusammen kämpften, entsprechend geübt waren sie schon. Jakob wusste, wo die Panzer zu finden waren, Fenix wusste, wie man sich in Ecken ducken konnte und beide Jungen wussten, wie lange man mit den Laserblastern auf die feindlichen Einheiten schießen musste bis sie zu Boden fielen. Blastersounds erfüllten den Raum und beide Jungen waren so aufgeregt, dass sie mit den Beinen umherwackelten und sich duckten, so als könnten sie selbst damit etwas ändern, wenn ihre Einheiten getroffen wurden.
Die Wohnzimmerrolladen hatten sie halb heruntergelassen, um den Raum ein bisschen zum Kino zu machen. Immerhin war das hier Starwars! Die gefundene, alte Playstation lag schief in einem Kabelhaufen mittig vor dem Fernseher, die beiden Controllerkabel baumelten durch die Luft und zwischen den beiden Kindern lag eine Tüte Gummibärchen sowie eine fast leere Fantaflasche. Die ,Siegesfanta‘, wie Jakob sie getauft hatte. Sie tranken daraus, wenn sie ein Spiel gewannen, so wie die Rennfahrer auf dem Siegerpodest Champagner tranken. Und als sie das zweite Spiel, den Kampf um den Senat auf Corusant, verloren hatten, erklärte Jakob das Getränk zur ,Trostpreis-Fanta‘.
Jakob dachte nicht mehr an irgendetwas außerhalb des Spiels. Er dachte nicht daran, wie spät es mittlerweile war und wann er eigentlich nach Hause kommen sollte. Er dachte nicht mehr daran, dass er den Schlüssel verloren hatte, den sie im Wald gefunden hatten. Auch wohin der Rucksack verschwunden war, fragte er sich nicht mehr. Und er achtete überhaupt nicht mehr darauf, ob er pinkeln musste. Oder es schon getan hatte. Bei der Menge an Fanta, die Fenix und er tranken, hatte sich Jakob wahrscheinlich längst in seine Windel gemacht ohne es bemerkt zu haben. Aber auch daran verschwendete er keinen einzelnen Gedanken. Eigentlich hatte er sogar vergessen, dass er heute Pampers trug.
„Jakob!“, rief Fenix: „Beeil dich! Die Droiden sind alle hier, selbst die rollenden Monster!“
„Jaaa“, reagierte Jakob konzentriert und genervt und feuerte ein paar Schüsse aus seinem Panzer auf den runden, dunkelbraunen Panzer der KUS: „Scheiße !!!!!“, schrie Jakob plötzlich unvermittelt und duckte sich mit seinem ganzen Körper zur Seite: „Die schießen mich ab!“
Jetzt schaltete sich auch wieder die Ansagerstimme aus den TV-Lautsprechern ein: „Wir verlieren einen Kommandoposten!“
Fenix wurde hektisch: „Jakob, hilf mir! Ich muss …“
„Ich bin Tod!!“, rief Jakob zurück, während auf seiner Bildschirmseite noch die explodierten Panzerteile umherflogen.
„… mal aufs Klo“, vollendete Fenix seinen Satz. Jakobs Bildschirmseite wechselte wieder ins Menü und mit ein paar blitzschnell aufeinanderfolgenden Knopfdrücken die wie automatisch von seinem Daumen gedrückt wurden war Jakob sofort wieder dabei, als neuer Klonsoldat auf der großen Spielwelt zu erscheinen. Ein Countdown zählte die Sekunden bis zu seinem Wiedereintritt herunter und erst jetzt, wo ein paar Sekunden nichts passierte, dachte Jakob über das, was sein Freund grade gesagt hatte, nach: „Du kannst doch jetzt nicht pinkeln gehen!“
Fenix stimmt ihm zu, ohne seine Augen vom Bildschirm abzuwenden: „Neee!“, murmelte er und presste seine Beine zusammen.
Doch Jakob stichelte nach: „DU hast mir heute in der Pause gesagt, dass ich …“, er suchte nach den richtigen Worten: „ … dass ich nicht auf Toilette gehen soll weil wir Wichtigeres zu tun haben!“
„Jaahaa …“, antwortete Fenix genervt.
„Is so!“, beharrte Jakob, doch war im nächsten Moment wieder völlig in das Spiel vertieft. Das Gefecht was folgte, war heftig und nervenaufreibend. Die Republik von Fenix und Jakob war ganz in die Ecke gedrängt und kämpfte um ihren letzten Kommandoposten. Die verbleibende Zeit nahm von Minute zu Minute ab und Fenix wurde immer unruhiger. Konnte die Hände nicht vom Controller lassen um sie zwischen die Beine zu pressen und drückte stattdessen einfach die Hände samt Controller gegen seinen Schritt. Überkreuzte die Beine und rutschte vor und zurück ohne den Blick dabei auch nur für eine Sekunde vom Fernseher abzuwenden. Obwohl er das Spiel heute zum ersten Mal spielte, war Fenix verdammt gut darin, gegen die Droidenarmeen zu kämpfen. Während Jakob, auch mit reichlich Geschick, die Panzer und Droidekas davon abhielt, bis zu ihrem Kommandoposten vorzudringen, verteidigte Fenix den Kommandoposten im Alleingang gegen alle anderen Angreifer – lange Zeit ohne dabei ein einziges Mal zu sterben.
Seine Taktik bestand darin, möglichst wenig still zu stehen, denn die Angreifer brauchten immer einen Moment, um ihn ins Visier zu nehmen. Die Raketen, die sie abfeuerten flogen sogar so langsam, dass man ihnen mit viel Geschick ausweichen konnte. Ständig lief Fenix vor und zurück, rollte über den Boden oder duckte sich, um nicht von Schüssen getroffen zu werden. Seine Gegner machte er mit den weiträumigen, erschütternden Schüsses aus seiner Bazooka platt – damit konnte man kaum daneben schießen. Doch je näher sie zu dem großen Platz in der Mitte von Theed vorrückten, desto schwieriger wurde der Kampf.
„Jakob! Scheiße verdammt! Wo bist du ???“, fluchte Fenix wie ein Actionheld.
Jakob drückte wie wild auf den Tasten seines Gamepads herum: „Ja Mann, hier ist ein GAP vor mir !!“
„Scheiß auf den Panzer! Steig einfach aus …“, wies Fenix seinen Freund an und brach dann mitten im Satz ab um sich zu konzentrieren. Eine Thermaldetonatorexplosion hallte aus den knarzenden Lautsprechern: „ … renn einfach rüber zu mir! Ich bin gleich To …“
Drei aufeinanderfolgende, surrende Raketen schlugen auf der Position von Fenix‘ Klontruppe ein. Ein Superkampfdroide hatte sie aus dem Hinterhalt hinter einem Torbogen versteckt abgefeuert. Fenix Soldat war sofort tod.
„Mist!“, fluchte Fenix, lies den Controller fallen und sprang vom Teppich auf und stolperte dabei fast über das Kabel von Jakobs Gamepad, dass er dabei mitzog.
Jakob griff nach dem Arm seines Freundes: „Heeeh! Bleib hier!“, bettelte er.
Genervter, als es Jakob erwartete hatte, antwortete Fenix: „Man Jakob! Ich muss pissen, lass das jetzt!“ und riss seinen Arm los.
Jetzt, wo er nicht den Controller bediente, hatte Fenix eine Hand frei, um sie sich zwischen die Beine zu drücken. Jakob fand, dass sein Freund wirkte, als würde er jeden Moment in die Hose machen. „Boah wir verlieren deswegen!“, beschwerte sich Jakob missmutig: „Geh wenn wir in Naboo fertig sind!“
Er wollte nicht, dass Fenix jetzt einfach weglief und auf Toilette ging! Wenn er ehrlich war, dann wollte er stattdessen, dass sich Fenix jetzt in die Hose pinkelte!
Klar war sich Jakob bewusst, dass das ein verdammt gemeiner Gedanke war. Aber sonst war er immer der, der sich in die Hose machte! Warum nicht auch mal jemand Anderes! Außerdem hatte ihn Fenix heute in der Schule selbst davon abgehalten, aufs Klo zu gehen. Das war echt ein wenig gemein gewesen, auch wenn es ihm nachher nichts ausgemacht hatte, mit Absicht in den Pullup zu strullern. Trotzdem. Fenix hatte ihn dazu angestiftet, die Pausenzeit nicht mit einem Toilettengang zu vergeuden, jetzt wollte er dasselbe mit ihm machen.
„Man Jakob! Ich trag keine Windeln so wie du!“, grummelte Fenix angespannt und verzog sein Gesicht. Zwischen Fenix Fingern konnte Jakob einen kleinen nassen Fleck auf seiner Jeans sehen und musste unwillkürlich lächeln. Jetzt war er nicht mehr der einzige Hosenpisser im Dorf.
„Mann ey!“, rief Fenix und riss seinem Freund das Gamepad aus der Hand. Während ihres Streits war auch Jakobs Soldat erschossen worden, sodass auch er sich jetzt im Wartebildschirm befand. Fenix drückte panisch auf den Tasten herum während er seinen Oberkörper nach vorne beugte und die Beine überkreuzte. Jakob war sich ganz sicher, dass er sich jeden Moment in die Hose machen würde, doch als er Fenix so sah, keimte ein schlechtes Gewissen in ihm auf. Sein Freund schien das grade gar nicht toll zu finden …
Doch Fenix suchte sich seine eigene Lösung und fand den Knopf, den er gesucht hatte: Der Start-Knopf, wie hätte es auch anders sein sollen! Mit einem Male fror das ganze Spiel ein und ein blauer Schriftzug mit der Aufschrift ,Pausiert‘ legte sich über den Bildschirm. Fenix biss sich auf die Lippe, wartete gar keine Reaktion von Jakob ab, lies den Controller fallen und sprintete ins angrenzende Badezimmer.
Jakob sah seinem Freund nachdenklich hinterher und bereute, was er grade getan hatte. Hoffentlich war Fenix jetzt nicht sauer auf ihn, obwohl er damit vielleicht Recht hätte. Jakob sah zu Boden, entkrampfte sich und lies die Anspannung, in die ihn das schnelle Ballerspiel gebracht hatte, wieder los. Man oh Man, war das aufregend! Jakob seufzte, löste die Beine aus der Schneidersitzposition in der er die letzten Stunden verbracht hatte, blinzelte und räkelte sich. Er stand auf, lockerte seine Beine und streckte seine Arme auseinander, sodass sein Sweatshirt nach oben gezogen wurde und der weiße, markant aus seiner Hose herausragende Rand seiner Windel sichtbar wurde. Doch dann wurde es in seiner Pampers plötzlich schlagartig heiß! Jakob spürte, wie sich sein ganzer Körper entspannte und das Pipi unter Hochdruck in das Vorderteil seiner Windel spritzte. Zwischen seinen Beinen wurde es mit einem Mal komplett nass, sogar am Po. Volles Karacho pinkelte er sich voll, ohne irgendeine Chance zu haben, daran etwas zu ändern. Aber das wollte er ja auch gar nicht. Der Fünftklässler seufzte, seine Augen wurden wässrig und sein Blick wanderte in die Ferne während er für einen Moment völlig mit sich selbst im Reinen war. Behutsam spreizte er ein wenig die Beine, um seiner überaus herausgeforderten Windel mehr Raum zum aufsaugen zu geben.
Die Türe zum angrenzenden Gäste-WC öffnete sich wieder und Fenix rannte zum Sofa zurück, darauf bedacht, möglichst wenig Zeit zu vergeuden. Doch auf halben Wege realisierte er, was sein Freund da grade trieb: „Ach Jakob …“ neckte Fenix ihn schnippisch kommentierend: „Das ist dann wohl deine Art, eine Pinkelpause zu machen!“, kicherte er
Jakob schnaufte peinlich berührt: „Eeey!, murmelte er mit gepresster Stimme während er weiterpullerte.
Fenix setzte sich hin und nahm seinen Controller wieder in die Hand. Drückte auf Start und beendete die Pause
„Heh … ich … bin … noch nicht fertig mit …“, schnaufte Jakob verägert.
„Hä du hast ne Windel an! Spiel doch einfach weiter und mach später da rein!“, beharrte Fenix.
„Das geht nicht so einfach …“, versuchte Jakob zu erklären, während er sich wieder einen Kommandoposten aussuchte.
„Klar geht das! Denk einfach nicht drüber nach, du machst dir früher oder später ja eh in die Windel“, kicherte Fenix erneut und zog sich dadurch einen genervten Fußtritt seines neuen Freundes zu: „Ja aber du! Guck dir deine Hose an!“, kommentierte Jakob den Tennisballgroßen, feuchten Fleck auf Fenix Jeans. Sie hatten es beide übertrieben mit dem Einhalten, nicht nur er!
„Sorry, war nicht so …“, antwortete Fenix, aber brachte den Satz nicht mehr zu Ende, bis er mit seinen Gedanken wieder vollständig im Spiel versunken war.
Doch Jakobs tat genau so, wie es sein Freund vorgeschlagen hatte. Schaltete seine Blase auf Autopilot und lies sein Pipi die nächsten Stunden einfach laufen. Vielleicht lag es daran, dass er jetzt oft genug in die Pampers gepullert hatte, dass sie sich nicht nach ein paar Minuten wieder trocken anfühlte sondern dauerhaft ein bisschen nass blieb. Jedenfalls vergaß sein Körper komplett, einzuhalten. Ständig war von nun an ein bisschen in die Pampers getröpfelt. Und Jakob hatte sich in den Stuhl hineingeflätzt, hatte seine Oberschenkel auseinandergedrückt um bequemer pieseln zu können und hatte die nächsten Stunden einfach darauf vertraut, dass seine Windel sich wohl um sein Pipi kümmern würde, wenn er es schon nicht tat.
Einige Stunden später und noch genau so in seine Pampers verliebt wie beim zocken am Nachmittag, schüttelte Jakob wortlos den Knopf als Antwort auf die Frage seiner Schwester, gähnte und erklomm die Hochbettleiter. Robin zog einen Schmollmund: „Nagut …“, resignierte sie. Sie war sich ziemlich sicher, dass Jakob nach den zwei Kakaotassen, die er während des Filmabends geschlürft hatte, vor dem Einschlafen unbedingt nochmal zur Toilette flitzen sollte. Andererseits war sie sich auch sicher, dass seine Nachtwindel morgen so oder so nass sein würde. Pragmatisch entschied sie, heute Abend nicht auf ihrem Vorsatz zu beharren. Ihrem Vorsatz, Jakob oft genug aufs Klo zu schicken dass ihre Mutter rechtzeitig zum Montag der Meinung wäre, ihre Strafe hätte Wirkung gezeigt. Damit er seine Drynites wiederbekam. Aber sie musste auch noch nicht heute Abend damit anfangen. Schließlich war er ja gut gewickelt.
„Schlaf gut, Bärchen“, schickte Robin ihren kleinen Bruder ins Reich der Träume, strich ihm noch einmal durch Haar und schaltete das Licht aus, bevor sie sein Reich verlies und dabei darauf achtete, seine Zimmertüre einen Spalt weit offen zu lassen. Der Zehnjährige mümmelte sich in die warme Decke ein, es war eine kalte Nacht und sein ganzes Zimmer war über die letzten zwei Stunden, die sie als Familie gemeinsam im Wohnzimmer vor dem Fernseher verbracht hatten, merklich abgekühlt. Auch sein Bett war kalt, sodass Jakob die Beine anzog und sich zur Seite drehte. Er fühlte sich merkwürdig. Gleichzeitig müde und ruhig, aber auch aufgewiegelt und unsicher. Wegen seinen Windeln hatte er so viel Ärger von seiner Mama bekommen, dass er sich zuerst fast gar nicht getraut hatte, nach dem Essen mit rüber zum Fernseher zu gehen, doch da hatte ihn Robin ermutigt. Hier im Bett fühlte er sich gut, sicher und geborgen. Er schüttelte noch einmal sein Kissen auf und lies seinen Kopf darauf sinken, während er zwischen den Holzlatten seines Hochbettes hindurch auf das Fenster zur Straße blickte. Heute Abend hatte niemand die Rollläden heruntergelassen und draußen schien noch die Straßenlaterne und hüllte alles in oranges Schummerlicht. Im Haus schräg gegenüber schien noch Licht, aber das war weit, weit weg für Jakob in diesem Moment, Ein alter, kantiger Geländewagen fuhr in angepasstem Tempo durch die Straße und im nächsten Moment war es wieder ganz still. Jakobs Atmung verlangsamte sich und stockte kurz, als er sich völlig entspannte, lockerlies und den letzten Rest Pipi in die ohnehin schon nasse Pampi kullern lies. Der Schwerkraft folgend lief die warme Flüssigkeit durch die ganze Windel nach hinten und machte nun auch seinen Po so, so schön warm. Jakob lächelte: JETZT war er wirklich bettfertig! Und ganz egal, was das mit seinen Pampers in den nächsten Tagen geben würde, seine nassen Nachtwindeln konnte ihm sicher Niemand zum Vorwurf machen. Und kaum war er fertig damit, seine Pampi noch etwas nässer zu pinkeln, war er auch schon zufrieden eingeschlafen.
Im Nachbarzimmer war Robin schon vor ihrem kleinen Bruder eingeschlafen. Der Nachmittag, die Aktion mit den Plakaten und Fahrrädern, zollte ihren Tribut. Auch sie hatte eigentlich noch haufenweise Fragen in ihrem Kopf sowie ungeklärte Probleme, die ihr Gehirn mit in ihre Träume nahm. Was sollte sie nur mit Jakobs Pampers machen? Er war so glücklich gewesen mit seiner Windel! Warum musste ihre Mutter das kaputt machen? Zweiherzig versuchte Robin gedanklich, Strategien zu entwickeln, Jakob das vermehrte Hosenpinkeln wieder abzugewöhnen aber suchte gleichzeitig auch schon nach Lösungen, wie er seine auffälligen Pampers in der Schule tragen konnte, ohne dass es den anderen Kindern auffallen würde. Damit er einfach weiter in seine Pampis pullern könnte, Sorglos und unbeschwert! Falls das mit dem Abgewöhnen doch nicht klappen würde
Nur im Zimmer gegenüber brannte noch eine Nachttischlampe unter einer dunkelblauen, fast schwarz gestrichenen Wand. Seinen Rechner hatte er schon runtergefahren und so saß David, immer noch hellwach, im Stillen auf seinem Bett und konnte nicht von seinem Handy lassen. Nachdem Nick und er sich mitten auf der Straße küssten und ausgerechnet ihre Schwester mit Franzi sie entdeckt hatten, hatten sie den restlichen Nachmittag lang getan, als wäre nichts. Als wären sie bloße Kumpels, die sich lose aus ihrer Klasse kannten. Hatten versucht, möglichst wenig miteinander zu tun zu haben. Nach der durchaus denkwürdigen Diskussionsveranstaltung in der Turnhalle, die in einem unheilvollem Chaos geendet war und damit, dass der Minister mit seinem Gefolge durch die Hintertüre abgehauen war und die schwarzen Limousinen weg gewesen waren, bevor die Dorfbewohner überhaupt die Turnhalle verlassen hatten. Das war eine wirklich verrückte Aktion gewesen, die sie da abgezogen hatten! Die Schilder, die Robin und Franzi verteilt hatten und die auf dem Rückweg immer noch in den Vorgärten der Leute standen und vor allem auch das große Transparent, was sie an der Landstraße aufgestellt hatten! Sicherlich vier Meter war es lang und lies unübersehbar den Anschein erwecken, das ganze Dorf würde hinter den Windparkplänen stehen: „Kleinfeldern steht zusammen – für den Windpark!“
Robin und er hatten sich den gesamten Rückweg über die Situation todgelacht. Dave fand es krass, was Nick und Franzi geplant hatten. Klar, war er bisher gegen den Windpark gewesen, waren ja auch alle. Warum sollten diese Riesendinger auch ihren Hügel verschandeln? Aber wenn er ehrlich war, war es ihm auch eigentlich echt egal. Aber das, was sie heute Nachmittag gemacht hatten, war super witzig gewesen.
Noch während er mit Robin zusammen nach Hause gegangen war, hatte sein Handy vibriert. Unauffällig hatte er auf das Display geschaut, aber das Gerät sofort wieder weggesteckt, als er gesehen hatte, dass die Nachrichten von Nick gekommen waren. Erst als er Zuhause war, alleine in seinem Zimmer und die Musik aufgedreht hatte, fühlte er sich wieder sicher und unbeobachtet. Und schrieb ihm sofort zurück.
Den ganzen Abend chatteten sie miteinander, außer beim Essen. Selbst während seiner Familie den Film geschaut hatte, hatte er andauernd auf sein Handy geschaut. Nick hatte versucht, ihn zu beruhigen. Dass er sich wegen Franzi und Robin keine Sorgen machen brauchte, dass die Beiden total okay waren. Dass sie eigentlich auch nichts verheimlichen hatten.
Da hatte Dave kurz gelacht und zurückgeantwortet: „hey du weist scho das robin meine schwester ist??“
„Junge Dorfleben … ihr seid hier aber auch echt alle miteinander Verwandt, kann das sein?? xD“, hatte Nick geantwortet.
Aber darum ging es ja eigentlich nicht.
Daves Gefühle waren eindeutiger denn je. Er hatte so etwas noch nie gefühlt. Er sehnte sich in diesem Moment, Nachts, alleine in seinem Bett, nur nach Nick. So sehr.
Das Tollste auf der ganzen Welt war, dass sie Beide sich mittlerweile sicher waren, dass sie ihre Liebe erwiderten. Es war ein gradezu hirnzermaternd dummes Risiko von David gewesen, Nick einfach so zu küssen. Seinen neuen, so abgebrühten Klassenkameraden. Hätte Nick nichts mit ihm anzufangen gewusst, hätte am Montag sicher die ganze Schule davon gewusst und er hätte sich noch heute Abend die Kugel geben können. Es war ja nicht so, dass Nick sich ihm mit den Worten „Hey, übrigens, ich bin schwul“ vorgestellt hatte. Und er selbst ja auch nicht. Himmel, er hatte ja sogar eine Freundin. Achja, das musste er Nick ja auch noch beichten …
Dann war da die Geheimniskrämerei. Darüber hatten sie sich die meiste Zeit ausgetauscht. David hatte Nick gefragt, ob er meinte, dass Robin verstanden hatte, was sie da getan hatten? Vorgeschlagen, dass sie ihre Ausrede absprechen sollten.
Nick hatte ihm geantwortet, dass er wohl am besten selbst mit seiner Schwester sprechen sollte. Es war beinahe frustrierend, wie gelassen Nick mit der ganzen Sache umging. Die Vorstellung, das ganze Dorf würde davon erfahren, dass er schwul ist, schien ihm nichts auszumachen. Aber klar, er war ja auch grade erst hergezogen. Dave hingegen war hier aufgewachsen und konnte etwa vermuten, was seine Freunde davon denken würden. Oder seine Eltern! Er wünschte sich beinahe, dass es nicht wahr wäre. Doch sobald er an Nick dachte, wurde ihm wieder bewusst, das es zum Glück wahr war.
„Na komm, lass das Thema mal gut sein für heute. Wollen wir uns morgen wieder sehen? Ich bin noch mein Zimmer am einrichten und könnte die Hilfe eines starken Dorfjungen gebrauchen <3“, schrieb Nick in seiner neuesten Nachricht.
In Ermangelung von Nick umarmte der starke Dorfjunge nach dem Lesen dieser Nachricht spontan sein Kopfkissen. Dave bemühte sich, ein erfreutes aufquieken zu unterdrücken. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass Nick sich wirklich mit so jemandem wie ihm eingelassen hatte!
Eine Etage tiefer, nur durch die Zimmerdecke getrennt, drückte Volker behutsam die glänzende DVD in die abgegriffene Hülle, aus der sie gekommen war. Ein großer gelber Aufkleber verdeckte die Hälfte der Vorderseite: ,Stadtbücherei Großfeldern‘. Er seufzte, als er die Schachtel auf die Kommode im kalten Flur stellte, das Licht ausknipste und als letzter das Erdgeschoss verließ. Trotz allem war es ein schöner Abend gewesen, doch seine Gedanken kamen nicht zur Ruhe. Er musste an die erhitzten Gemüter seiner Bekannten, Freunden und Kameraden während der Dorfversammlung denken, aber auch an den Streit, den seine Frau und Jakob gehabt hatten. Er hoffte, dass sich die Sache mit seinem Sohn wieder einrenken würde. Nachdenklich betrat Volker das Badezimmer, in dem der Wasserhahn still vor sich hintropfte, drehte selbigen auf und schmierte blaue Zahnpasta auf seine Bürste. Das grelle Licht des Badezimmerspiegels lies er um diese Zeit besser ausgeschaltet. Kaum hatte er begonnen, mit der Zahnbürste durch seinen Mund zu schrubben, fiel sein Blick auf das Thermostat der in der Nische unter dem Fenster eingelassenen Heizung. Mit einem entschlossenen Griff drehte er es von Stufe fünf wieder auf Stufte 2 herunter und schloss danach das noch auf Kipp stehende Fenster mit einem missmutigen Grummeln.
Doch kaum hatte er den Fensterknauf einmal komplett gedreht und das Fenster mit einem behäbigen Knack geschlossen, hörte er es.
Die Sirene!
Laut heulte sie auf. Schwoll an, der Ton wurde höher. Hielt zwölf Sekunden lang an. Wurde wieder tiefer. Dann erneut Höher. Die Sirene war laut, kein Wunder, war sie doch auf dem Dach des Feuerwehrgerätehauses, nicht mehr als zwei Häuser von seinem entfernt, angebracht. Das uralte, Gusseiserne Ding konnte man Zuverlässig in ganz Kleinfeldern hören.
Volker lies die Zahnbürste aufs Fensterbrett fallen und schluckte den Rest der Zahnpasta herunter. Er eilte aus dem Badezimmer und lief an den Zimmertüren seiner Kinder vorbei und machte eine scharfe, eilige Kurve zur Treppe. Nach dreimaligem Aufheulen verstummte die Sirene.
„Papa, ist Einsatz?“, rief plötzlich Jakob hinter ihm. Sein Zehnjähriger Sohn stand, sich verschlafen die Augen reibend in seiner Zimmertüre. Seine Haare waren vom Kopfkissen ganz verwurschtelt und standen wild in alle Richtungen ab. Die Sirene musste ihn geweckt haben.
Volker blieb abrupt stehen und sah seinen Sohn angespannt an: „Ja. Aber mach dir keine Sorgen, Jakob, es ist bestimmt …“
„Kann ich mitkommen?“, fragte Jakob hoffnungsvoll und gespannt.
Sein Vater sah ihn eindringlich an. Den Jungen im bunten, gemütlichen Schlafanzug. Volker seufzte: „Nagut. Aber nur ins Gerätehaus, ja?“
Jakobs Augen leuchteten vor Aufregung und Freude. Sofort lief er seinem Vater hinterher und in den Hausflur. Volker stieg in seine Mokassins und Jakob schlüpfte mit seinen nackten Füßen in seine matschbefleckten, dunkelblauen Klettverschlusschuhe.
„Zieh dir bitte deine Jacke an“, wies Volker seinen Sohn an, da war seine Hand schon an der Türklinke. Jakob musste die ersten Meter rennen, um wieder mit seinem Vater Schritt halten zu können.
Während des laufens fummelte Volker seinen Schlüsselbund aus der Westentasche, sortierte ihn und hatte rechtzeitig zum Eintreffen am Feuerwehrhaus den passenden Schlüssel gefunden. Mit einem lauten Knacken öffnete er das alte Schloss, Volker betrat die Barracke und knipste das Licht an.
Die Neonröhren flackerten erratisch und brauchten einen Moment, bis sie verlässlich für Licht Sorgen konnten, doch davon lies sich Volker nicht aufhalten. Er schritt an den großen, still in der Halle stehenden Feuerwehrautos vorbei in Richtung Umkleide- und Gruppenraum, seinen Sohn hinter sich.
Begleitet von einem lauten Summen begannen auch die Rasterleuchten im Gruppenraum ihren Zweck zu erfüllen.
„Hohl schonmal das Alarmfax und les mir den Einsatzgrund vor, nicht, dass es ein Verkehrsunfall ist …“, befahl Volker seinem Sohn, während er sein kariertes Hemd abstreifte und in seine Feuerwehrmontur schlüpfte. Freitagnacht, die klassische Zeit für Verkehrsunfälle auf der Landstraße. Es waren die schlimmsten Einsätze. Er hoffte inständig, dass seine Kinder niemals in so etwas verwickelt sein würden. Rückfahrten aus der Discothek, mitten in der Nacht. Junge Leute, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten …
Jakob sprintete, ein Blatt Papier in der Hand, aus der anderen Seite des Raumes zurück zu seinem Vater. Aufgeregt las er vor: „Brand 4 – Brandereignis außerhalb Ortschaft Kleinfeldern, Industrieanlage Großbaustelle. Prio …“
Entsetzt sah Volker seinen Sohn an: „Was, Brand 4???“
Brand 4, ein Großbrand außerhalb einer geschlossenen Ortschaft. Jetzt zählte wirklich jede Sekunde!
Aufmerksam, aufgeregt und voller Adrenalin sprangen Jakobs Augen über das Blatt: „Einsatzort: WEA Windkraftanlagenbaustelle Enercon. Anfahrt über K37, Kilometer 42“
Volker riss seinem Sohn das Blatt aus der Hand, während er die schwere schwarze Feuerwehrhose über seine Jeans zog.
„Es ist richtig viel alarmiert!“, rief Jakob aufgeregt. Volkers Augen sprangen über das Blatt. Die Leitstelle wollte von der Freiwilligen Feuerwehr Kleinfeldern alles haben, was in ihrem Geräteschuppen stand: Das Tanklöschfahrzeug mit den zweeinhalbtausend Litern Wasserinhalt. Das bald 30 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug mit vorne, vor dem Kühlergrill montierter, abnehmbarer Pumpe. Und den Mannschaftswagen, falls sie dafür auch noch genügend Leute zusammenkämen, natürlich.
Zusätzlich war laut Zettel die Berufsfeuerwehr Großfeldern alarmiert. Moderne Hilfsleistungslöschfahrzeuge, die Drehleiter, Rettungswägen, der komplette Löschzug. Der Rüstwagen. Zwei Wechsellader mit Spezialequipment. Selbst der A-Dienst, die oberste Leitung der Feuerwehr des gesamten Landkreises, war alarmiert. Sowie sämtliche umliegenden Freiwilligen Feuerwehren!
Da draußen musste die Hölle los sein!
Oder zumindest rechnete die Leitstelle damit.
Und, das wusste Volker ganz genau, alle würden mindestens eine Viertelstunde länger brauchen als seine Wehr!
Sein Sohn war genau so aufgeregt wie Volker selbst, auch wenn er den Ernst der Lage natürlich nicht einschätzen konnte. Für Jakob schien das ganze ein Abenteuer zu sein. Etwas Spannendes, er schien in diesem Moment nicht daran zu denken, dass die Lage auch etwas Schlimmes bedeutete. Volker konnte sogar ein neugieriges Lächeln auf seinem Gesicht ausmachen.
„Soll ich das TLF starten?“, schlug Jakob begeistert vor.
Volker runzelte die Stirn, doch nickte dann. Das TLF brauchte nach dem Start ein, zwei Minuten im Leerlauf, bis es genug Druck aufgebaut hatte, damit es die Druckluftbremsen lösen und losfahren konnte. Und der kleine Junge wusste, wie er das riesige Gefährt zu starten hatte, selbst wenn dessen Radkästen größer waren als er. In ein paar Jahren würde Jakob sicherlich viel Spaß in der Jugendfeuerwehr haben. Nicht so wie David damals.
Zielstrebig rannte Jakob über die rotbraunen Fliesen der Gerätehalle, kletterte geschickt an die Türe des für ihn viel zu großen TLFs und öffnete das rote, blecherne Monstrum. Als die Türe aufschwang, musste er sich erst einmal ducken, um anschließend akrobatisch in die Fahrerkabine klettern zu können.
„Abend, Volker. Was ist denn los?“, begrüßte ihn Waldemar, ein etwa fünfunddreißigjähriger Mann mit Bart und Glatze und riss Volker aus seinen Gedanken. Im gleichen Moment stiegen noch ein paar weitere Kameraden durch das Tor.
„Brand, der Windpark!“, berichtete Volker.
Waldemar drehte sich um und rief, immer noch außer Atem, in Richtung der Anderen: „Jungs! Immer schön langsam! Ett brennt nur am Windpark! Lass ma‘ uns ein bisschen Zeit! Müssn wa‘ erstmal warmwerden, so um die Uhrzeit …“
Volker verdrehte die Augen. Waldemars Frohsinn war manchmal Gold wert. Aber er hatte den Ernst der Lage nicht begriffen: „Brand 4! Da draußen ist die Hölle los!“, brüllte Volker durch die Halle.
Waldemar schluckte, während im Hintergrund der luftgekühlte Dieselmotor des Tanklöschfahrzeuges polternd begann zu starten.
„Macht euch fertig, wir sitzen auf! Zuerst das TLF, dann das LF, im Zweifel noch den VW! Wir machen schonmal Wasser, bis die BF da ist!“, befahl Volker: „Waldemar, Hans, wir öffnen schonmal das Tor!“
Die drei Männer schoben das große, grün angestrichene Holztor beiseite, als das Blaulicht des TLFs zu leuchten begann. Jakob saß am Fahrersitz und überragte das große Lenkrad kaum, doch strahlte.
„Erik, komm, wir fahren vor!“, rief Volker einem Kameraden, der grade in voller Montur aus dem Gruppenraum schritt, zu und ging aufs TLF zu.
„Danke, Jakob. Hast du super gemacht! Aber jetzt gehst du wieder nach Hause, okay?“, wies er seinen Sohn, der unter seiner offenen Jacke erkennbar seinen Schlafanzug trug, an. Es waren knapp fünf Grad, er musste doch frieren! Jakob saß an der vordersten Kante des staubigen Sitzes, um gleichzeitig noch an die Schalter neben dem Lenkrad zu kommen. Unter seiner verrutschten Schlafanzughose lugte seine Pampers hervor.
Er nickte zögerlich und stieg vom Vordersitz ab um seinem Vater Platz zu machen, doch umarmte ihn, bevor dieser in die Kabine steigen konnte.
„Pass auf dich auf Papa!“, murmelte er und legte seinen Kopf auf die großen Schultern seines Vaters. Kurz drückte Volker seinen Sohn, nahm ihn auf den Arm und zog seine Schlafhose wieder so hoch, dass sie seine Windel wenigstens vollständig bedeckte.
Dann sprang er auf den Beifahrersitz des LKW und Erik löste, vom Zischen der betagten Hydraulik begleitet die Bremsen und fuhr unter Vollgas aus dem Geräteschuppen heraus. Das Blaulicht drehte sich ja bereits.
Sein Sohn stand noch auf dem Gegenüberliegenden Bürgersteig und sah ihnen hinterher.
Unter hektischem Kurbeln steuerte Erik das schwere Tanklöschfahrzeug über die Dorfstraße, bog ab auf die Kreisstraße und beschleunigte so schnell es ging. Der Schlachthof sauste an ihnen vorbei, dann die Mehrzweckhalle, da hatten sie fast die Siebzig erreicht.
Kaum brachten sie die Ortschaft hinter sich, sahen sie am Horizont bereits den Feuerschein. Der Feuerwehrmann trat das Gaspedal durch und der alte Lastwagen erreichte seine Höchstgeschwindigkeit von fast Neunzig Stundenkilometern, bevor er erneut abbremste und auf einen holprigen Feldweg abbog, der gradewegs zur Baustelle der Windkraftanlage führte.
Einer kindischen Aktion des Bürgermeisters hervorgehend, hatte die Gemeinde Enercon die ausstehende Genehmigung zur Endmontage der Windräder noch nicht erteilt. Eigentlich eine reine Formsache. Notgedrungen hatte das Unternehmen damit begonnen, auf einem angemieteten Acker eine große Fläche zu planieren und dort die Rotoren zu lagern, die mit längst geplanten, keineswegs verschiebbaren Schwertransporten mehrmals die Woche aus Süddeutschland angeliefert wurden.
Lichterloh stand dieser Platz nun in Flammen. Ein geparkter Lastwagen brannte, loses Baumaterial, das vor den länglichen, vierzig Meter langen Rotorblätter gelagert war sowie die großen Kabeltrommeln. Die Flammen schlogen Himmelhoch um sich. Immerhin waren um diese Uhrzeit keine Bauarbeiter mehr da. Volkers Hände zitterten im Feuerschein vor Aufregung. Er schielte in den LKW um sich zu vergewissern, dass niemand mehr darin war und griff nach dem Funkgerät und nahm Kontakt zur Leitstelle auf. Erik wartete nicht auf Volkers Anweisungen, sondern stieg schon aus dem Fahrzeug aus. Ihm war klar, was zu tun war. Der Windpark war fernab des Wassernetzes, hier draußen brauchten sie gar nicht erst nach einem Hydranten zu suchen. Der Tank ihres TLFs musste erst einmal ausreichen um gegen das Feuer anzukommen. Sie mussten hoffen, dass das Tanklöschfahrzeug der Berufsfeuerwehr oder aus dem Nachbarkreis eintraf, bevor ihres leer war. Dann würden sie wieder zurück ins Dorf fahren und neu Auffüllen so schnell es ging. Mit ihrem LF-16, dessen Blaulicht er grade auf der Landstraße sah, konnten sie schon einmal eine provisorische Wasserversorgung für die Schläuche aufbauen. Nicht viel, aber immerhin Etwas bis die Kollegen von der Berufsfeuerwehr eintreffen würden. Denn eines war Volker und ihm völlig klar: Es musste schnell gehen, sonst würde bald der Wald brennen!
Die Illustrationen wurden mit Midjouerny, einem AI-Service, der aus textuellen Beschreibungen Bilder generieren kann, erzeugt.
Ihr wünscht euch etwas für das nächste Kapitel? Habt eine Vermutung, wie es weitergehen könnte? Wollt Feedback abgeben? Ihr kennt das: Wenn euch die Geschichte gefallen hat, hinterlasst doch bitte einen Kommentar, um das zu zeigen! Und wenn es euch nicht gefallen hat, dann bitte erst Recht! Feedback ist das, was am meisten motiviert!
Autor: giaci9 (eingesandt via E-Mail)
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Hallo,
ich mag Deinen Schreibstiel, empfand die ersten Kapitel der Story aber etwas
langatmig erzählt …,
Doch jetzt nimmt die Geschichte in den letzten Kapiteln richtig „Fahrt“ auf und ich freue mich, daß Du die verschiedenen Stränge der Handlung endlich zusammen geführt hast und hoffe, daß Du diese Spannung auch in den folgenden Kapiteln beibehalten kannst !
Jetzt gibt es von mir also für Stiel und Handlung volle 5″ 👌 !
Da hast du voll recht. Ich hab mich am Anfang total verzettelt, habe ich mittlerweile leider auch bemerkt. Vier Kapitel ohne klar erkennbare Handlung nur mit der Einführung von Handlungsorten und Figuren. Ich hatte Spaß beim Schreiben und bin ohne Konzept und Plan in eine Welt eingetaucht. Beim nächsten Mal plane ich von Anfang an, versprochen! 😀
Ich versuche immer, die Spannung nicht überborden zu lassen, sondern mit langsamen, gefühlvollen Abschnitten abzuwechseln. Denn in schnellen, spannungsgeladenen Abschnitten finde ich es oft sehr schwer, „Windelcontent“ unterzubringen. Denn zwischen Versprecherjagd und erster Liebe wären Jakobs Windeln ansonsten nur eine Nebensache im Schachtelsatz … 😀
Hi Giaci,
wie immer cool geschrieben. Was ich immer schön bei deinen Storys finde ist, das man so sehr mit den Charakteren mitfühlen kann.
Was mich interessieren würde, welche Keywords hast du beim erstellen der Bilder genutzt? Hab mit Dall-E etwas herumgespielt und zwar auch coole Ergebnisse erzielt, allerdings entsprachen die nicht so dem was ich mir vorgestellt hatte.
Finde ich eine schöne Idee die Story noch visuell zu begleiten 😀
Als nächsten Schritt wünsch ich mir dann noch das zugehörige Hörbuch und den Blockbuster ;D
Freu mich schon auf die nächsten Kapitel und bin gespannt wann das TLF wieder auf Status 2 stand 😀
Ich freue mich, dass dir die Geschichte so gut gefällt! 😀 Immer toll soetwas zu lesen.
Die Keywords hier einmal in der Reihenfolge der Verwendung der Bilder:
Midjoureny ist sehr gut darin, mit Lichtstimmungen umzugehen. Macht wirklich Spaß. Nur manchmal ist das Ding ein bisschen störrisch darin, nicht auf einen zu hören. 😀 Hörbuch, wer weiß? Gibt ja jetzt diese Text-to-Speech-Ki … muss ich mal ausprobieren … 😉
Bis zum Kinofilm dauerts vermutlich aber noch ein bisschen … 😉
Ich glaube bis zu Status 2 dauert das noch ein bisschen … und ich glaube, die armen Ehrenamtler wollen nach dem Brandt auch erstmal ins wohlverdiente Bett! 😀
Also wohl eher Status 6 😀 Ich finde schon spannend was so funktioniert mit KI, auch wenns mittlerweile echt gruselig ist!
Kann ich mir gut vorstellen das es störrisch ist.
Freue mich schon sehr auf die nächsten Teile.
Hey Giaci,
wie immer superschön! Und dazu noch die Bilder, echt der Wahnsinn. Würdest du ein Buch daraus machen, dann würde ich es mir kaufen (und in die heimliche Ecke des Hauses packen ;))
Ich bin gespannt, was es mit dem Brandt auf sich hat, also wer ihn gelegt hat. Ich vermute mal Robins Freundin.
Zwischendurch habe ich mir gedacht: „Da kennt sich einer aber mit freiwilliger Feuerwehr aus.“
Super rübergebracht. Ich liebe es, wie du das Dorfleben aufgreifst.
Bitte bleib unbedingt dran. Wenn du ein paar Ideen brauchst, stehe ich immer gern zur Verfügung.
Oh und ich würde gerne deine Top 5 der Windelgeschichten kennen. 😉
Feuerwehr ist voooool cool, jaaaa? 😛 Weiß doch jeder Sechsjähriger! 😉
Es macht echt Spaß, so in dieser „vergangenen Dorfwelt“ zu versinken. Manchmal muss ich dabei wirklich darauf achten, nicht zu sehr auszuschweifen … 😀
Ideen kann ich immer gebrauchen! Immer her damit. Nur versprechen kann und will ich nichts. 😀
Meine persönlichen Top 5? Hmmm …
Ich hoffe, ich vergesse da jetzt nichts … 😀
Ohne spezifische Reihenfolge:
Dann noch ein paar Kurzgeschichten, die ich herausragend erwähnen möchte:
Jetzt habe ich zwar schon sieben Geschichten in „meinen Top 5“, aber trotzdem noch das Gefühl, dass da etwas fehlt …
In der WBC gibt es einen Thread „Sammlung der bestgeschriebensten Windelgeschichten“, aber da jetzt reinzuschauen währe wohl cheating, finde ich … 😉
~Update~
So, jetzt hab ich den „Fehler“ doch begangen und nochmal in besagten Thread geschaut. Folgende Geschichten hab ich pflichtschuldig vergessen:
Und ich bin mir sicher, da fehlt immer noch was. 😀
wie immer ein Perfekter Teil.
Vielen Dank und mach weiter so
Hi Lukas! Danke für dein Lob! Ich glaube, perfekt ist es noch nicht, aber ich bemühe mich! xD
Was für wunderschöne Geschichten. Ich muss mich immer überwinden, sie nicht einfach so zu lesen, sondern erst, wenn ich wirklich Zeit dafür habe und im Littlespace bin. Dann kann ich richtig mitfühlen, was Jakob und die anderen erleben.
Und dann die Bilder. Das von David ist besonders gut geworden, genau so habe ich ihn mir vorgestellt. Ich bin gespannt, was er noch alles erlebt. Vielleicht unternimmt er ja auch mal etwas mit Jakob, auch wenn er nicht so viel in seiner Familie hängt. Aber auch, wie es mit Nick weitergeht, ist natürlich aufregend.
Die Rückblende auf Jakobs Kindheit hat mir gut gefallen, auch wenn du sie, glaube ich, etwas schneller geschrieben hast.
Wie es wohl weitergeht mit seinen Klebewindeln in der Schule? Das ist natürlich der Cliffhanger. Ich glaube ja nicht, das er es schafft, sie sich selbst an- und auszuziehen. Das wird noch ganz schön aufregend für ihn. Und für dich – ob du es schaffst, diesen Part ohne Klischee zu erzählen.
Finde ich gut, dass du dir die Zeit nimmst! Im Gegenzug nehme ich mir dann auch gerne die Zeit zum kommentieren! 😀 Ist glaube ich besser, wenn man die Geschichte in Ruhe liest, ich schreibe sie jedenfalls auch meistens in Ruhe. 😀
Jaaaa, ich muss gestehen, das Bild von David hat auch sofort meinen Geschmack getroffen. Bei den anderen beiden Bildern habe ich tausende Versuche gebraucht und wenn ich ehrlich bin, dann sehen die Personen (und auch die Szenerie) immer noch nicht 100% so aus, wie sie in meine Vorstellung aussehen:
Natürlich fahren in Kleinfeldern keine amerikanischen Fire-Engines rum und in beiden Bildern sieht Jakob, finde ich, nicht aus wie 10, sondern eher jünger, wobei es im ersten Bild eigentlich geht. Dafür sieht aber das Wohnzimmer im ersten Bild nicht so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Das Bild von David hingegen passt perfekt zu ihm. Der Hintergrund des unordentlichen Zimmers und dann der etwas in sich gekehrte Junge, der angespannt auf sein Handy schaut, irgendwie hart und sensibel zugleich. Und der schwarze „Wuschelkopf“. Passt perfekt, finde ich 😀
Allerdings weiß ich nicht, ob David wirklich etwas mit Jakob unternehmen sollte: Die beiden hassen sich ja wie die Pest. Was jetzt Gewissermaßen ironisch ist, denn Nick mag seinen Bruder Fenix ja sehr gerne … Vielleicht kommt es da ja noch zum Konflikt. 😀
Die Rückblende auf Jakobs Kindheit war ja leider nur eine schnelle Zusammenfassung und weniger eine ausführliche Rückblende mit Atmosphäre – es ging nur um seine „Windelhistorie“, durch die ich schnell durchgerattert bin. Mir schweben eigentlich einige Szenen vor, wo man mal eine ein-zwei Seitige Rückblende zu einer spezifischen Begebenheit von Jakobs „ersten Windelleben“ erzählen könnte. Beispielsweise Jakob im Kindergarten, war so eine Idee. Oder an einem Grundschultag, als „noch alles in Ordnung war“. Allerdings will ich das nicht einfach so in ein Kapitel packen, sondern nur erzählen, wenn es die Story auch vorran bringt. Und das hat bisher nicht gepasst 😀
Ich behaupte, auf den einzelnen Storylines gibt es verschiedene Cliffhanger, wobei ich die grade noch aufbaue. Bei Robin ist es aktuell der doppelte innere Zwiespalt, gleichzeitig „die geheime Unruhestifterin zu sein, die das Dorf unsicher macht“, sowie die Frage, wie sie mit ihrem kleinen Bruder und seinen Windeln umgeht. Davids Cliffhanger ist natürlich seine Beziehung(en). Und ja voll, bei Jakob sind es die Pampers in der Schule. Außerhalb der Schule ist die Drohung, er darf keine Drynites mehr tragen sondern muss Pampers tragen für den Jungen ja nun wirklich keine Drohung … 😀
Was die Lösung angeht, wie Jakob, eventuell mit Robins Hilfe, sein Schul-Pampers-Problem lösen wird, da habe ich wirklich lang gegrübelt. „Die Geheimnisse der Kerkwald-Geschwister“ ist ja nicht meine erste Geschichte und eigentlich will ich als Autor nicht in die Falle tippen, dass ich mich ständig in meinen Motiven und Erzählungen wiederhole. Auch wenn mir das natürlich nur bedingt und meine Hauptcharaktere immer zumindest ähnlich sind. Aber es gibt doch viele Unterschiede. 😀
In „Zweite Chance“ haben das Felix und sein großer Bruder so gelöst, dass Felix für die Schule dünnere Pampers (ActiveFit statt BabyDry) bekommen hat und die in der zweiten Pause gewechselt hat, damit sie nicht zu voll werden und dadurch sichtbar. Und damit die Windelbündchen, die schon seit eh und jeh immer jeden Pampersträger in meinen Geschichten als solchen outen, nicht hervorschauen können, trug Felix über der Pampers einen Body in der Schule. Astreiner Plan.
Aber wenn Robin und Jakob dasselbe einfallen würde, fände ich das aus erzählerischer Perspektive sehr langweillig. Noch dazu weiß ich nicht, ob Robin auf die Idee käme, Bodies für Jakob zu kaufen. Sie hat da ja ein bisschen einen anderen Hintergrund als die beiden Brüder aus „Zweite Chance“ … 😀
Von daher will ich die Lösung, die mir da letztendlich eingefallen ist, eigentlich nicht verraten, nur so viel: So wie bei Felix, wird es jedenfalls nicht. 😀
Peace out und ich hoffe, du bekommst meinen Kommentar hier noch mit bevor das nächste Kapitel online kommt! 😀