Die Lehre (4)
Windelgeschichten.org präsentiert: Die Lehre (4)
Kapitel: IV
Rückblick
Wir sind knapp vor den 80ziger Jahren. Jule, eigentlich Julian beginnt sein erstes Lehrjahr in der gut 25 Kilometer entfernten Kleinstadt. Als Dorfkind ergaben sich jetzt neue Möglichkeiten und Erfüllungen, die schon seit Jahren seine Gedanken und Wünsche bestimmten.
Jule, der seit frühester Kinderzeit gefallen an Kleidchen und Windeln besaß, konnte jetzt endlich neue Wege versuchen und einschlagen. Angestoßen und aufmerksam auf diese ungewöhnliche Sonderausstattung wurde Jule bei einem typischen Kindergeburtstag, bei der besten Freundin seiner Mutter. Ein Fünf-Mädchen-Haushalt und der achte oder neunte Geburtstag von Elisabeth, waren der erste Berührungspunkt bei einem typischen Mutter-Kind-Spiel. Hier bemerkte Jule erst, um wie viel schöner und angenehmer es war leichte, fröhliche Kleidchen zu tragen. Seither hatte er nie mehr davon abgelassen.
Seinen Wünschen und Träumen konnte Jule bis hierhin nur in den kiloschweren Versandkatalogen nachgehen.
# Drunter und Drüber (IV)
„Ach Andrea, könntest du nachher noch einmal für mich ins Lager gehen und schauen, ob wir noch die super schicke Unterwäsche von „Ozona“ haben?! Die mit den großen und kleinen Röschen und der reichlichen Spitzen. Und bitte auch die mit den zarten, rosa-blauen Wölkchenmuster. Ich bräuchte beide in Größe 146, für den Bambino hier und gleich einige Sets für die Auslage, wenn es möglich ist.
„Ja gerne Frau Schneider.“
„Erledige ich dann sofort.“
„Vielen Dank Andrea.“
So, jetzt suchen wir für dich erst noch nach Strumpfhosen und dann haben wir erst einmal alles Wichtige, für unten drunter. Gerade wenn es jetzt bald wieder kälter wird, sind Strumpfhosen ein super, schöner Helfer für „unten drunter“.
Doch auch hier gilt: Nur alles, was dir wirklich gefällt, ziehst du auch gerne an. Außerdem sind sie wesentlich komfortabler als Hosen. Weiße Strumpfhosen sind in jeden Fall ein unverzichtbares Kleidungsstück für jedes Mädchen. Du kannst sie immer und überall tragen, ob für ein großen Geburtstag, für die Schule, im Sportunterricht, oder auch für den Alltag. Weiße Strumpfhosen brauchst du also immer. Und sie sind am populärsten bei unseren kleinen Mädchen. Da wirst du ein paar mehr von brauchen weil sie viel schneller schmutzig werden.
Die Suche nach einer guten Strumpfhose ist schon wirklich etwas schwieriger. Es gibt einfach so viele verschiedene Marken und Modelle auf dem Markt. Eben Gute und auch weniger Gute. Meine Töchter haben sehr oft über kratzige und rutschige geschimpft. Ergee macht wirklich sehr hübsche Strumpfhosen ohne das sie rutschen oder einschneiden. Mit breitem, weichem Bund, superweich und superwarm. Die Strumpfhosen von Ergee haben sich echt bewährt und ich verkaufe sie einfach zu gern. Auch wegen der tollen Farben und den schicken Mustern.
Deine Stiefmutter hat allerdings nur zwei Strumpfhosen aufgeschrieben. Da wirst du nicht lange mit auskommen. Auf jeden Fall braucht fast jedes Kleid auch eine eigene Strumpfhose drunter. Kniestrümpfe sind wirklich in deinem Alter noch kein Ersatz. Dass das deine Stiefmutter nicht weiß ist wirklich schon sehr erstaunlich.
Frau Schneider hatte mit ihrem Vortrag wieder nur Fragezeichen in mir aufgeworfen. Sie öffnete immer neue Sichtweisen und Ansätze die ich bisher so nicht bedacht und berücksichtigt hatte. Richtige Mütter hatten einen Plan und Weitsicht, waren logisch und konsequent. Mein Plan war in jedem Fall dilettantisch und sehr lückenhaft, das musste ich jetzt erkennen.
Ich genoss Frau Schneiders führende, unkomplizierte Art und Nähe. Saugte alle Informationen wie ein Schwamm auf und hatte ständig etwas Panik, das mich irgendetwas verraten konnte. Irgendwie fühlte ich mich aber wie „Alice im Wunderland“, obwohl ich immer wieder in den kiloschweren Konsumbibeln geblättert hatte und auch ein genaues Bild und Plan von allem hatte. Und genau das und noch mehr zeigte und erklärte mir Frau Schneider geduldig und so ganz selbstverständlich.
„Bist du eigentlich alleine bei deiner Stiefmutter?“ fragte Frau Schneider ganz unvermittelt und unverhofft für mich.“
„Dann würde ich es ja verstehen“. Auch wenn du bisher noch keine Kleidchen tragen musstest. Aber Minis wie du – ohne Strumpfhosen, das geht nun wirklich noch nicht!!“
Frau Schneider kannte anscheinend nur Vorteile von Strumpfhosen. Nicht nur das. Sie war auch wesentlich durchdachter, als mein Einkaufszettel. Durch ihren Vortrag leuchtete mir auch alles ein.
Ich überlegte schon, wie weit sie noch dachte und plante. Ich wollte aber ihren Eifer und ungewöhnliche Hingabe nicht bremsen. Sie dachte halt viel weiter, als ich in meinem gedanklichen Drehbuch. Natürlich war ich immer noch ziemlich unsicher, musste aber weiter den Ahnungslosen und Gehemmten, überforderten Stiefsohn in einer wirklichen Notsituation spielen.
„Hast du vielleicht noch Fragen, Jule?“
„Hmm, ja schon!“
„Wenn sie sagen, ich brauche mehrere Strumpfhosen und ich schon so viel Unterwäsche im Korb habe, dann ist das ja viel mehr als meine Stiefmutter auf dem Einkaufszettel aufgeschrieben hat.
„Wie geht das denn dann, weil ich nicht noch mehr Ärger zu Hause bekommen möchte, wegen der vielen Sachen!“
Ich möchte aber auch keinen Ärger mit ihnen, wenn das Geld später nicht reicht. Das wäre mir wirklich auch sehr unangenehm und peinlich.
„Deine Stiefmutter hat einfach viel zu wenig aufgeschrieben, kam als nüchterne Antwort von Frau Schneider.“
Mit den Sachen von der Einkaufsliste kannst du dich vielleicht gut eine Woche anziehen und auskommen und was dann?!“
Danach kannst du doch nicht ohne alles rumlaufen. Das geht ja nun wirklich nicht.
Du hast ja schließlich auch Schule, Sport und gespielt wird ja auch meistens draußen. Das geht nicht alles mit nur 2x Unterwäsche, 2x Strumpfhose und nur einem Kleidchen. Du probierst gleich erst einmal alles, was dir gefallen könnte an und dann schauen wir, wie weit die 450,00 DM reichen.
Da wir gerade Sommer-Schluss-Verkauf haben, gibt es vieles ja schon preiswerter. Darum solltest du dir jetzt aber erst einmal noch keine Gedanken machen.
Mit….., „ich habe die Preise und Möglichkeiten für dich im Blick und bei der Anprobe wird dir bestimmt einiges nicht passen oder gefallen“, beendete Frau Schneider meine aufkommenden Bedenken und das Geldthema.
Dagegen konnte ich nichts einwenden und es leuchtete mir auch sofort ein.
„So, da wären wir!“
„Wir waren vor den Regalen mit den Strumpfhosen angekommen und Frau Schneider schaltete sofort wieder in ihren Verkaufsmodus.“
Strumpfhosen haben wir für Minis immer nur im Doppelpack. Weiß und Creme zusammen, oder zwei unterschiedliche Farben z.B. Rot und Blau, Gelb und Rot usw.. Für den Anfang würde ich dir 2x weiß oder creme und 2x farblich empfehlen. Glatt gestrickte, gerippte oder welche mit Muster, so wie dir es gefällt.
Ich schaute Frau Schneider nur an und gab zum Besten, das ich nicht wirklich bei Strumpfhosen die Auswahl zur Zeit habe. Und das ich überhaupt nicht weiß, worauf ich wirklich achten muss.
„Na, dann zeige ich dir mal wo die einzelnen Unterschiede liegen.“ „Bei der Größe würde ich zwei bis drei Größen größer anfangen. Vielleicht mit „158“ oder sogar einer „164“! Dann sitzen sie schön hoch, halten warm und sind super bequem. Das habe ich von meinen Töchtern gelernt sagte Frau Schneider. Die konnten zu eng sitzende, rutschende Strumpfhosen überhaupt nicht leiden.
„Ah verstehe.“ gab ich zurück
„Mir rauchte der Kopf!“, sagte ich mit Verzweiflung schulterzuckend. „Vielleicht kann ich dann beim nächsten Mal darauf achten.“ Das solltest du unbedingt, alleine schon aus eigenem Interesse, schallte es aus Frau Schneiders Richtung.
„Da sollte ich dann wohl bald mehr darauf achten.“
„Richtig gedacht meinte Frau Schneider nur.“
„Und keine Widerrede mehr heute, Jule!“, sagte sie streng und ich lutschte verlegen auf meiner Lippe.
„Soll wir jetzt mal schauen wie die Doppelpacks zusammen gestellt sind?!“
„ Ich nickte bloß.“
„Welche Farben magst du denn lieber?“
Ich überlegte eine Weile bevor ich zu einer Antwort ansetzte.
„Eigentlich mag ich fast alle Farben. Dunkle Farben aber eher dann doch nicht. Und eigentlich ist es für mich ja auch wieder Neuland.“ „Früher habe ich wie alle mal Strumpfhosen getragen, aber ohne wirklich selbst darauf achten zu müssen.“ Die hatte meine richtige Mutti natürlich immer für mich gekauft, bis…..
„bis was………., bohrte Frau Schneider weiter.“
Ich holte tief Luft und suchte schnell in meinen Gedanken nach einer glaubhaften Antwort, bevor ich zu meiner Geschichte ausholte.
„Ähm, seit ich bei meiner Stiefmutter wohne, hat mein Papa wohl nicht immer regelmäßig Geld für mich abgegeben, weil er wohl sehr lange Probleme hatte wieder zur Arbeit zu gehen.
Ich beichtete ihr dann noch, dass ich kaum noch raus durfte und mich direkt nach der Schule entsprechend umziehen musste, weil meine Stiefmutter erwartete, das ich mich um „Hanne“ und den Haushalt bemühen sollte. Meine Haushaltskleidung liegt immer schon für mich vorbereitet und sortiert bereit.
Ihre Augen weiteten sich, während der Rest ihres Gesichts unlesbar blieb. Mit hochgezogener Augenbraue seufze sie wortlos. Scheinbar hatte sie abgewartet, ob da noch etwas von mir kommt.
Sie lächelte mich gezwungen an und hielt mich dabei an der Schulter zurück, obwohl mein Herz rasend, schnell schlug. Viel zu gerne malte ich mir aus, dass Frau Schneider ihr Verhalten und Verständnis nur für mich zeigte. Aber es gab auch diesen Teil in mir, der die Wahrheit kannte und auch ihre Berufung gut einschätzen konnte.
Sie schüttelte den Kopf, „was spricht also gegen meine Ideen und Beratung?“
Sie holte eine Packung aus dem Regal und sagte dann nur noch: „ hier, schau dir die mal bitte an.“
„Frau Schneider gab mir aus dem Doppelpack eine gelbe und rote Strumpfhose in die Hand.
„Die gelbe ist gerippt und ist schon für kältere Tage geeignet. Und die rote hat ein dezentes Rautenmuster, die auch schon wintertauglich ist.“
„Mit den beiden Farben bist du schon mal gut versorgt und außerdem haben sie auch eine schöne Dicke.“
Es sind schon Winterstrumpfhosen, also die, für kalte Tage.
„Fühl doch mal!“
“Wenn du sie gleich anprobierst wirst du merken, wie angenehm sie sich tragen lassen.“
„Ich habe hier noch ein Paket in einem himmelblau und kräftiger rosa Kombination.“
„Persönlich sehe ich lieber das himmelblau und rosa bei den Mädels, das wirkt wesentlich fröhlicher und wirkt feiner.“
„Ich überlegte einen Moment und betrachtete intensiv die beiden Strumpfhosen von Ergee.“
„In meiner Hand fühlten sich die Baumwoll-Strumpfhosen dick und flauschig an. Kratziges konnte ich erst einmal nicht ertasten.
Meine Gedanken produzierten viele Bilder, die ich immer so sehr mochte. Solche, wie die Mädchen wenn sie unter ihren schwingenden Röcken und Kleidern farbig, schöne Strumpfhosen beim Gummitwist oder spielen trugen. Immer dann wuchs in mir der unendliche Neid und ich schaute verschämt auf meine groben, klobigen Hosen, wie sie unförmig an meinen Beinen hingen.
Mir gelang es nur mit einiger Mühe, meine Begeisterung vor Frau Schneider zu verheimlichen, während ich weiter an der gelben Strumpfhosen herumspielte und ich noch versuchte, herauszufinden, warum mir diese Situation grade so ein unbeschreibliches Kribbeln im Bauch bescherte.
„Soll ich für dich aussuchen welche du dann nimmst?“ fragte sie. Ich überlegte wieder kurz. „Ich glaube, das ist wirklich besser“, sagte ich betont schüchtern und spielte währenddessen weiter den ahnungslosen.
Eigentlich war das ja nur richtig, und logisch, wenn Frau Schneider aussuchen würde was ich demnächst tragen sollte.“ Schließlich hatte sie den richtigen Blick und auch reichlich Erfahrung.
Meine Kenntnisse diesbezüglich waren ja fast Null. Und ich mochte ihr nicht wirklich sagen, wie sehr ich beide Farben und auch deren Muster mochte.
„Ja, warum nicht, mir gefällt das Set in rosa und himmelblau auch besser!“
„Also in den Korb für die Anprobe?!“ „Ähm, ja bitte!“
„Klingt und klappt doch jetzt schon ganz gut,“ warf Frau Schneider augenzwinkernd ein.
In der letzten Stunde war mein Vertrauen und auch meine Sicherheit nun stetig gewachsen, ohne dass Frau Schneider aufgefallen wäre, dass ich mich immer mehr auf die kommende Anprobe und die hübschen Sachen freute.
Dann gab sie mir noch zwei weiße Strumpfhosen in die Hand. Die haben wir gerade im SSV. Beide sind eher für die wärmeren Tage und sind doch schön blickdicht und mit tollen einen Muster. Die eine hat ein feines, schönes Zopfmuster und die andere ist einfach glatt gestrickt und wirkt dadurch sehr edel.
Mein Blick konzentrierte sich gerade auf das eingepackte Päckchen, das Frau Schneider aus dem Regal gezogen hatte. Auf dem Einband konnte ich lesen:
Ergee – Hochwertige Strumpfhose für Kinder, in wollweiß/creme mit dezentem Zopfmuster und glatt gestrickt. Warm und weich. 68% Polyacryl, 32% Polyamid.
Größe 11-12 / 152-164 (Alter 12-14) – 18,90 DM , NEU SSV-12,40 DM
„Wirklich begeistert wirkst du gerade nicht!“
„Bitte?“ gab ich irritiert zurück. Ich war nur intensiv mit der Beschreibung von den Strumpfhosen beschäftigt.
„Na du siehst gerade nicht glücklich aus, wiederholte Frau Schneider ihre Aussage.“
„Oh wirklich?! Ich hatte nur die Beschreibung gelesen.
„Verstehe.“ kommentierte sie meine Aussage. Ich wusste nicht ob ich dich gerade überforder oder es dir vielleicht an etwas fehlt.
„Nein, nein ich bin eigentlich sehr froh, dass sie sich soviel Zeit für mich nehmen und das ich das alleine nie geschafft hätte.“
„Ein bisschen habe ich auch an meine Stiefmutter gedacht, die immer so sehr mit mir schimpft!“
„Wie schimpft sie denn mit dir?“, kam gleich die Rückfrage von Frau Schneider.
„Ach, ähm eigentlich schimpft sie auch noch viel über meine Mutti, was sie mir alles falsch angelernt hat und in ihren Augen nicht wirklich typisch für mich ist.
„Meinst du sie will dich mit dem Einkaufszettel nur ärgern oder etwa weil du immer noch die Windeln brauchst?“
„Das ist doch für dich bestimmt eine ziemlich blöde Sache oder nicht?“ fragte sie noch nach.
„Hmm, ja schon aber warum mich meine Stiefmutter beschimpft und auf diese Einkaufsliste für mich besteht weiß ich eigentlich auch nicht so genau.“
„Nur ärgern, nein……. glaube ich nicht. Das ist eher streng und wirklich ernst gemeint.“
„Seit Ulrich (ihr Mann) weg gegangen ist, schimpft sie eigentlich fast noch mehr und ist immer noch….strenger zu mir, obwohl ich “…….
„obwohl was……, hakte Frau Schneider sofort nach!“
Hmm, ………..schon so viel im Haushalt helfe und auch gerne mache. Ich kann schon einige Gerichte und Kuchen ganz allein zubereiten, ganz ohne Hilfe. In der Schule bekomme ich auch immer tolle Noten im Haushaltsunterricht, bessere als viele Mädchen sogar.
Den Rest der Geschichte lies ich erst einmal offen, auch in der Hoffnung, das ich nicht noch weiter ins Detail gehen musste.
Ich brach meine Ausführungen ab und lenkte das Thema geschickt wieder auf die weißen Strumpfhosen.
„Was heißt denn bitte blickdicht?“
„Einfach erklärt, heißt das nur, dass die Strumpfhose undurchsichtig ist und niemand deine Unterwäsche sieht auch wenn du kein Rock oder Kleidchen darüber anziehst“, erklärte mir Frau Schneider geduldig.
„Ah, okay das verstehe ich !“ Das heißt also, unter den Strumpfhosen kann man wirklich nichts sehen?!
„Ganz so einfach ist das dann doch nicht. Bei Kleinkindern helfen da sogenannte Überziehhöschen, die mit Rüschen verziert sind und ein hübscheren Anblick ergeben. Die größeren Mädchen finden sie natürlich viel zu kindisch und wir Frauen tragen Miederhöschen über der Strumpfhose“, erklärte mir Frau Schneider.
Ich nahm die Strumpfhosen in die Hand, um sie genauer zu betrachten. „Die sehen ja wirklich sehr hübsch aus.“
„Ja, die sehen wirklich toll aus und weich und flauschig sind sie auch. Dabei erklärte mir Frau Schneider noch, dass sie es immer mochte, wenn sich Mädchen stilvoll und hübsch anzogen und auch so zeigten. Kennst du das auch?“, fragte mich Frau Schneider sehr überraschend und unverhofft.
Mhhh…..nur von meiner Mutter, die hatte aber immer nur schwarze oder braune, dünne Strumpfhosen an.
Möchtest du sie später anprobieren?“ ich nickte verhalten, dann lege ich sie dir zu den anderen Sachen in das Körbchen, ja?!….
„Mhhh, hatte ich gerade wirklich „hübsch“ gesagt?!“
Ich drehte mich erschrocken und mit fragendem Blick zu Frau Schneider um.
„Und?“
„Bitte?!“
„Und bleibst du dabei, dass du auch die beiden weißen Strumpfhosen versuchen möchtest?“ fragte Frau Schneider nochmals zur Sicherheit. Ich nickte, dieses Mal jedoch etwas weniger zögerlich.
„Sehr schön, dann lege ich die weißen zusammen mit der blauen und rosa farbigen auch noch in deinen Korb.“
Ich nickte kaum merklich und ein wirkliches Leuchten trat in ihre Augen. Sie freute sich offensichtlich darauf mich darin zu sehen, das war mehr als deutlich oder ich bildete es mir nur einfach selber ein.
Die Strumpfhosen packte ich wieder sorgsam zusammen und gab sie zurück. Frau Schneider hatte mich völlig normal einbezogen und mir ein großes Stück Vertrauen entgegengebracht und ich war so froh und dankbar dafür.
Mir war das „hübsch“ gerade etwas peinlich, aber der Gedanke das ich Frau Schneider irgendwie enttäuschen könnte, machte mir besondere Gedanken. Allerdings war ich auch sehr sehr froh, dass Frau Schneider sich mit soviel Aufmerksamkeit und Ideen um mich und die Einkaufsliste bemühte.
„Ja, um die richtige Größe für dich zu finden, ist das eine gute Auswahl. Oben in der Kinderabteilung gibt es bestimmt noch weitere schon Farben, passend zu den Kleidchen.
„Kommst du?“ fragte Frau Schneider, die schon wieder ein paar Meter weiter weg stand.
„Ja natürlich!“
„Auf deinem Einkaufszettel steht auch nur ein Nachthemd, ja?!“
„Ich glaube schon, warum?“
„Na, weil du ja auch für die Nacht bestimmt noch mindestens ein Zweites zum Wechseln brauchen wirst!“
„Also brauchst du mindestens „Zwei“, wenn nicht sogar „Drei“ für den Anfang, richtig!“
„Aber zuerst besorge ich noch schnell einen zweiten Korb, dieser hier reicht jetzt schon nicht mehr,“
„Das war wohl eine Logik, die nicht wirklich anzuzweifeln war.“
„Ja stimmt auch wieder, gab ich ihr zu verstehen.“
Während Frau Schneider einen weiteren Korb besorgte, machten sich Gedanken in mir breit, jene, die ich bisher völlig verdrängt hatte.
Mir wurde jetzt klar, dass ich in Kürze endlich die ausgesuchten Sachen in der Ankleidekabine anprobieren musste. Und genau diesen Tagesplan hatte ich ja auch so gewollt und mir so lange gewünscht. Es fühlte sich alles so vertraut an und genau dieses Gedankenspiel liebte ich einfach zu sehr um mich jetzt damit nicht weiter zu beschäftigen.
Allerdings sorgte mich auch der Gedanke, sie würde mein schlechtes Schauspiel mit dem vorgetäuschten Einkaufszettel doch noch durchschauen. Bevor es Frau Schneider herausbekam, war es wohl sinnvoll, meinen ausgedachten Geschichten um ein paar gute, weitere, besondere Einzelheiten zu erweitern.
Wie ich diese zusätzlich, wirkenden Details ansprechen und anbringen sollte war mir jetzt erst einmal fremd und unmöglich. Wie und was konnte ich Frau Schneider noch erzählen und zumuten. Insgeheim hoffte ich, das Frau Schneider mir eine Möglichkeit und Tür dazu öffnen würde.
Es dauerte nicht lang, bis ich aus meinen Gedanken herausgerissen wurde! Es war Frau Schneider die mich, mit den Worten: ,,Was hältst Du davon?“ ,wieder in die Wirklichkeit holte. In ihrer Hand hielt sie ein langes, rosa-weiß kariertes Nachthemd mit einem großen, ziemlich bunten Mädchen-Motiv „Sarah Kay“ im Brustbereich.
„Das sieht doch wirklich sehr hübsch aus,“ bemerkte Frau Schneider sofort. Sarah Kay ist bei den Mädchen gerade voll in Mode. Die Größe 146 müsste dir bestimmt gut passen. Das hier ist aus 100% Baumwolle mit langen Ärmeln und bodenlang. Das kleine Vichy-Karo-Muster und der breite, gerüschte Matrosenkragen mit Schleifchen ist ein wirklich süßer Anziehungspunkt für jede Mutti.
Ich sah Frau Schneider fragend an und murmelte: „Auch für mich“?, ja finde ich schon, es passt zu dir und zum Wickeln macht es auch einen großen Unterschied.
Schon mal ein ähnliches Nachthemd gesehen und anprobiert?“ Ich schüttelte, ebenfalls verlegen, meinen Kopf. Ein größerer Teil in mir jubelte vor Glücksgefühlen, während der andere Teil in mir mit der Mimik kämpfte.
„Das solltest du aber mal.“, sagte sie schon etwas betonter und deutlicher, sodass ich ihr kaum widersprechen konnte.
„Halt mal bitte still“, forderte mich Frau Schneider kurzer Hand auf.
Sie legte das Nachthemd an meinem Rücken an, um die Länge zu prüfen.
Es geht dir genau bis an die Knöchel, kommentierte sie ihre Messung.
„Das wäre perfekt für deine Größe und wirklich kuschelig für die kälteren Tage und Nächte.“
Der Schnitt hat eine bequeme A-Linie, also mit viel Platz für eine dickere Nachtwindel. Das Nachthemd ist aus einem super angenehmen Single-Jersey Stoff.
Die Ärmel haben zusätzlich noch elastische Gummibündchen und eine niedlich zarte Spitzenborde. Ein etwa gleiches Modell habe ich auch noch in einem tollen „Grün“, mit weißen Rosendruck hier.
„Kleinen Moment, ich suche es dir schnell mal raus, damit du siehst was ich meine. Mit einem überzeugten Lächeln zog sie besagtes Nachthemd aus der unendlichen Stoffreihe.
„Hier, schau, da habe ich es in einem wirklich schönen Grün.“ Beide sehen angezogen wirklich hübsch aus und halten dich an kalten Tagen wirklich gut warm.
„Ich starrte wieder in mein Körbchen.“ Das war bereits mit allerlei bunten Stücken gefüllt. Alles darin mochte ich ziemlich und wie gern wollte ich das alles auch nach Hause bringen. Mein Brustbeutel konnte nur leider das Geld darin nicht unendlich vermehren.
Wie viele unterschiedliche Nachthemden haben sie denn?“ , fragte ich Richtung Frau Schneider
„Eigentlich muss und soll ich ja nur die Sachen von der Einkaufsliste besorgen.“, gab ich an Frau Schneider zurück.
„Alles gut.“, unterbrach sie mich und lenkte mich in Richtung der großen Auswahl.
Kapitel V demnächst…………….
Allen Leserinnen und Leser wünsche ich eine wundervolle Osterzeit.
Autor: Soe Lückel02 (eingesandt via E-Mail)
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Ich freu mich schon wieder auf den nächsten Teil ich liebe die Geschichte
Es freut mich wirklich ungemein, dass dir meine erste Geschichte gefällt und du auf das nächste Kapitel hin fieberst.
Gerade beim ersten öffentlichen Auftritt ist ein Feedback wichtig auch weil es nicht wirklich einfach ist eine gute, schlüssige Geschichte, im Hobbyformat, hier abzulegen.
Danke für dein positives Feedback. Die Lehre hat noch einige Step´s vor sich.