Die Verwandlung (10)
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Was bisher geschah:
Wir schreiben den Sommer des Jahres 2019. Sonnencreme, Freibad und Hitze. So konnte man den Beginn der Sommerferien des zwölfjährigen Finns wohl prägnant zusammenfassen. Aber das war nicht das, was während dieser Ferien alles im Leben des sonst so coolen und selbstständigen Noch-Sechstklässlers verändern würde. Finn, der sein ganzes Leben schon eine Zuneigung zu Windeln besaß, hatte sich einen Plan gefasst um wieder in den Besitz der weißen Knisterdinger zu kommen. Nicht über Amazon sondern wie es in unzähligen klischeehaften Windelgeschichten bislang beschrieben worden war: Indem er anfing, absichtlich ins Bett zu machen. Seine Eltern hatten ihm mittlerweile für die Nacht Pullup-Bettnässerwindeln in den Schrank gelegt. Eigentlich hatte er sein Ziel bereits erreicht, doch nun fing Finn auch an, am Tag in die Hose zu pinkeln und realisierte so langsam, dass das erst der Anfang der Verwandlung gewesen war …
„Hast du noch schwarze dreier-Verbindungsnupsis?“, fragte Finn Yannik, während er hochkonzentriert den Stapel an überwiegend gelb-grau-schwarzen Plastik-Legotechnikteilen durchkämmte. Yannik schob ihm, ebenfalls konzentriert, ein paar der kleinen Bauteile rüber und steckte mit der anderen Hand währenddessen das Förderband weiter zusammen. Es war mittlerweile mehr als eine Stunde her, dass Yanniks Mutter die beiden Lego-Baumeister darüber informieren wollte, dass der Minecraftserver nun wieder nutzbar wäre. Schnell erkannte Lena aber, dass Finn und Yannik ihre Prioritäten für den heutigen Tag von virtuellen Bausteinen offenbar auf reale verlegt hatten. So hatte sie ihnen noch schnell zwei kleine Apfelsaftschorle-Flaschen und ein paar Mandarinenstücke hochgebracht und war mit der Gewissheit, in den nächsten Stunden zweifelsohne ungestört arbeiten zu können, wieder in ihrem Büroraum verschwunden. Ihre anfängliche Sorge und Verwunderung, weshalb plötzlich ein Klassenkamerad von Yannik zu Gast war, obwohl Yannik immer betrübt festgestellt hatte, dass er bei sich in der 6c keinen einzigen Freund hatte, hatte sich beim Anblick der beiden spielenden Kinder ebenfalls aufgelöst. Die beiden schienen sich jedenfalls prächtig zu verstehen.
Finn hatte angesichts des schier riesigen Schaufelradbaggerset sehr schnell feststellen müssen, dass Lego irgendwie doch mehr sein musste als Spielzeug für Grundschulkinder. Wie zur Bestätigung prangte als Altersangabe auf der nicht minder kleinen Verpackung des Plastikungetüms ,12-16 Jahre‘. 16 Jahre, das war nicht das Alter, in welches Finn Kinder, die Lego spielen, einsortiert hätte. Lucas großer Bruder war vor kurzem 16 geworden. Der und Lego? Das konnte er sich nicht so recht vorstellen. Finn hingegen war grade so sehr in die Konstruktion des Baggers versunken wie sonst selten in irgendetwas. Nicht einmal daran, Hintergrundmusik einzuschalten, hatte er gedacht.
Yanniks Kinderzimmer befand sich in der südlichen Ecke des Bauernhauses. Mit den dunklen, alten Holzdielen und den gelborange-gestrichenen Wänden hatte es auf Finn direkt beim hineingehen einladend und beruhigend gewirkt. Die Decke war deutlich höher als in seinem Zimmer, sodass man nach dem Betreten des Zimmers zu erst gar nicht bemerkte, dass man sich unter dem in zweieinhalb Meter Höhe angebrachten Hochbett befand, welches scheinbar über einem zu schweben schien und an zwei Seiten fest mit der Wand verschraubt war ohne auf Stützen zu stehen. Die dritte Seite hingegen wurde von der mächtigen Fachwerk-Balkenkonstruktion in der Mitte des Raumes gehalten. Yanniks Zimmer musste wohl ursprünglich zwei Räume beinhaltet haben, was wiederrum auch die Größe des Raumes erklärte. Yanniks Kinderzimmer war noch größer als das von Finn! Das war eben der Vorteil, wenn man Einzelkind war. Diagonal zwischen dem vorderen Fenster und der daran angrenzenden Wand war eine große Hängematte aufgespannt, links davon unter dem zweiten Fenster hingegen ein langes, halbhohes Regal mit allerlei Zeug darin. Bunte Bücher, Plastikkisten durch die Legoteile hindurchschimmerten aber auch eine äußerst alt aussehende, Matt-silber glänzende Stereoanlage mit Radioempfänger, Schallplattenspieler und sogar einem Doppelkassettendeck. Zwei Lautsprecher welche im selben dunklen Nussbaumholz gehalten waren wie die Baumscheiben, aus denen das Regal auf dem sie lagen, komplettierten das Bild. Unmittelbar daran angrenzend befand sich Yanniks Schreibtisch, welcher allerdings bis auf ein paar Schulhefte, einen Wilde-Kerle-Bleistifthalter und etwas Krimskrams völlig leer war. Auf Finns Schreibtisch beanspruchte sein Computer mit Abstand die meiste Tischfläche, aber in Yanniks Zimmer gab es abgesehen von der antiken Stereoanlage überhaupt keine Elektronik.
Trotz der vielen Verstaumöglichkeiten im Regal unter den Fenstern oder im Schrank rechts neben dem Eingang lag allerlei Spielzeug unordentlich auf dem Boden verstreut. Eine der großen Plastik-Legokisten war offenbar auf der Suche nach bestimmten Steinen auf dem großen Autoteppich umgekippt worden und lag nun mitten im Raum, der draus resultierende Bausteinhaufen ebenso. Neben dem alten upgecycleten Getreidesack, welcher scheinbar als Sitzsack diente, lagen mehrere offene Bücher und Mickymaus-Hefte sowie ein großer, weißgrauer Kuscheltierhusky. Ein einladendes Chaos, welches Yanniks Zimmer in seiner Gänze wesentlich mehr in Richtung Pauls Kinderzimmer als zu Finns eigenen vier Wänden rückte. Nicht, dass der Zwölfjährige sich das Zimmer seines jungen Klassenkameraden, hätte er einmal darüber nachgedacht, sonderlich anders vorgestellt hätte. Spielkind eben. Aber war das schlimm? Nun, wo Finn selbst auf dem Boden hockte und mit vollem Einsatz an dem riesigen Lego-Technic-Set baute, verstand er so langsam, wieso der Junge mit den strubbeligen dunkelblonden Haaren so war wie er eben war. Yannik war ein Meister darin, Sachen zu tun, die wirklich Spaß machten. Den Papierflieger im Schwimmbad. Die Scherze über den Bademeister, selbst die Reifen-Flick-Operation!
Finn hatte sich seine Freizeitbeschäftigungen immer unwissentlich danach ausgesucht, was am coolsten rüberkam. Das BMX früher? Check. Das Longboard? Hatte er sich gewünscht, als die ganzen coolen Youtuber damit anfingen. Oder damals, als sie zu Beginn der fünften Klasse sein altes Kinderzimmer umgebaut hatten zu dem coolen, aber in seinem Kern doch langweilig-unpersönlichen Raum, den er jetzt bewohnte. Sein altes Lego hatte Finn schließlich auf dem Flohmarkt verkauft für die gebrauchte Grafikkarte, die nun in seinem PC steckte. Egal was Finn für ein Hobby hatte, es war immer etwas gewesen, was cool war. Der Sechstklässler musste sich keine Gedanken machen, wenn Mitschüler, mit denen er vorher nur lose befreundet gewesen war, ihn zum ersten Mal zu Hause besuchten. Alles in seinem Zimmer stand bereit, um die Geschichte eines coolen Teenagers zu erzählen, zumindest bis auf die Pullup-Windeln, die neuerdings Einzug in seinen Kleiderschrank gefunden hatten.
Yannik schien hingegen nie in Kategorien wie „cool“ oder „populär“ zu denken. Er tat, was ihm Spaß machte, was ihn interessierte, auch wenn es die anderen nicht verstanden. Er war unangepasst.
Natürlich wollte aber auch Yannik eigentlich dazugehören. Natürlich hatte auch Finn das fassungslos-traurige Gesicht registriert, welches Yannik ausstrahlte, wenn mal wieder eine der vielen Gemeinheiten passiert waren. Finn hatte sich eigentlich nie für diese Geschehnisse interessiert. Weder war er Beispielsweise mit von der Partie gewesen, als sie Yanniks Hose nach dem Sportunterricht in die Mädchenumkleide geworfen hatten, noch hatte er ihn damals verteidigt. Er hatte das ganze Treiben damals nicht mal mitbekommen, scherzte währenddessen mit seinen Kumpels über den neuen Biolehrer und nahm erst Notiz von Yannik und dem Drama, welches vor sich ging, als Dieser angefangen hatte zu heulen. Was er wiederrum superobermegapeinlich für einen Sechstklässler fand.
Nun schob derselbe Junge ihm ein paar Lego-Technik-Stangen über die Holzdielen seines Kinderzimmers hinüber. Finn nahm sie wortlos entgegen, lächelte höflich und verstand nun, was sie dem Zehnjährigen angetan hatten. Sie hatten ihn geärgert, aufgezogen und gemobbt weil er einfach so war, wie er eben war. Finn fragte sich, wie er das jemals wieder gut machen konnte.
Als sie grade anfingen, das aus unzähligen Zahnrädern, Stangen und Riemen verschiedener Farben und Größen bestehende Hauptgetriebe des Baggers aufzubauen, wurden die schließlich jäh durch ein Klopfen an Finns Zimmertüre unterbrochen. Ohne auf die ohnehin nicht folgende Antwort zu warten, öffnete Finns Vater die Türe: „Hey Jungs! Ich will euch ja echt nicht stören, weiß schon, der Bagger muss unbedingt fertig werden und so und ihr seid eh hinterm Zeitplan“, scherzte er: „aaaaaber das Essen ist fertig! Und erfahrungsgemäß geht euch die Gewerkschaft bald auf die Barrikaden wenn ihr eure Arbeiter nicht mit Nahrung versorgt und dann wird das Großprojekt nie was!“
„Moaaaah“, grummelte Yannik während Finn über die Scherze von Yanniks Dad kicherte: „Warum denn jetzt schon?“
„Öhhh, 13 Uhr?“, erklärte Yanniks Vater, zog die Augenbrauen hoch und machte eine erläuternde Handbewegung als hätte er grade eine juristische Argumentation geführt. Yannik hatte seine dunkelblonden Haare scheinbar von seinem Vater geerbt, nur trug dieser die Haare im Gegensatz zu dessen Sohn kurz und mit sieben-Tage-Bart. Yanniks Papa war eine ganze Ecke größer als Finns Vater, wie Lena ebenfalls Anfang Dreißig und trug eine Kombination aus bordeauxrot-schwarz gekacheltem Holzfällerhemd und schwarzer Hose. Die beiden Jungen waren sichtlich verwundert. War es wirklich schon 13 Uhr, sie bauten also seit drei Stunden an dem Legobagger? Finn, der beim Computerspielen durchaus bereits die Erfahrung gemacht hatte, dass Zeit, je nachdem wie viel Fun man hatte, unterschiedlich schnell verging, war mehr als nur erstaunt.
„Komm!“, rief Yannik während er sich mit einer Hand an dem Fachwerkpfahl festhielt und sich drumherum im Kreis drehte: „Du willst echt nicht Papis Bolognese verpassen!“
Als Finn, von seinem begeisterungsfreudigen Freund motiviert, aufstand, war das erste, was er ganz instinktiv tat, eine Hand gegen seinen Schritt zu pressen. Finn musste schon eine ganze Weile verdammt dringend pinkeln. Wenn man bedachte, dass sie bereits seit drei Stunden an dem Schaufelradbagger bauten und berücksichtigte, dass Finn die komplette Halbliterflasche Apfelschorle ausgetrunken hatte, war das nur logisch. Nicht, dass Finn es nicht bemerkt hätte. Er hatte den Klogang einfach immer weiter aufgeschoben. Nicht aus dem Interesse, was wohl schließlich unvermeidlich passieren würde und auch nicht, weil er sich einfach wie ein kleiner Junge in die Hose machen wollte. Der einzige Grund war gewesen, dass es immer noch einen weiteren Baustein gegeben hatte, der platziert werden musste, eine weitere Seite der Anleitung die umgeblättert werden konnte, bevor Finn aufstehen und schnell zur Toilette rennen wollte. Nun war es fast zu spät. Die Grenzen seiner Blase kannte Finn mittlerweile schließlich gut.
Yanniks Auffassungsgabe entging die Lage, in welcher sich der Zwölfjährige befand, nicht: „Wenn du strullern musst, unser Klo ist hier“, rief er während die Beiden durch den Flur liefen und zeigte nach Links. Finn nahm seine Hand blitzschnell und verlegen zur Seite: „Nöö!“, sagte er fast schon ein wenig empört.
Yannik zuckte unbekümmert mit den Schultern und sprang die letzten Stufen der Treppe voller Elan herunter während Finn seine linke Hand in die Hosentasche steckte um auf diese Art unauffälliger einhalten zu können. Während er den tatsächlich außerordentlich verführerischen Duft des Mitagessens roch, hinterfragte er kurz, wieso er nicht einfach ja gesagt hatte und fix auf der Toilette verschwunden war. Das würde jetzt ganz schön knapp werden!
Klar, ebenso wie er sich eben rein aus Reflex eine Hand zwischen die Beine gedrückt hatte um einzuhalten war es für Finn mittlerweile ein Reflex geworden, entschlossen ,Nein‘ zu sagen, wenn ihn jemand fragte, ob er aufs Klo musste. Was sollte er auch sonst machen, so oft wie ihn seine Mutter damit nervte? Würde Finn die letzten Tage einmal Revue passieren lassen, würde ihm wahrscheinlich auch auffallen, dass er ohnehin nur noch ein bis zwei Male am Tag, nach mehrmaliger Aufforderung auf Toilette ging. Finn pullerte Tagsüber unauffällig in die Badehose wenn er im Schwimmbecken war, zu Hause in die Hose und ab einer gewissen Uhrzeit in die Nachtwindel. Der Klogang war für ihn ohne dass er es bislang realisiert hatte, zu einem seltenen Ereignis geworden. Vielleicht hatte er auch deshalb nein gesagt? Viel Gelegenheit, sich darüber Gedanken zu machen, hatte er nicht.
Erst als er sich neben seinen zehnjährigen Klassenkameraden auf die hölzerne Eckbank des großen Küchentisches setzte, merkte Finn, wie hungrig er überhaupt war. Und das Essen schmeckte wirklich verdammt gut! Die ersten paar Minuten lag gefräßige Stille über dem Esstisch der Familie Bruck, bis schließlich eine gewisse Grundsättigung bei den beiden Kindern erreicht war und die Sechstklässler deutlich gesprächiger wurden: „Der Bagger ist übrigens überkrass!“, fing Yannik an zu schwärmen, nachdem er sein Glas außer Atem abgesetzt hatte: „wir haben grade mit dem Getriebe angefangen, wusstet ihr, dass das Ding mit vier Power-Functions-Motoren angetrieben wird?“
„Hört, hört“, antwortete Yanniks Vater: „Das sind ganze vier mehr als am Computer und trotzdem hockst du immer vor der Kiste“, scherzte er.
Yannik verdrehte genervt-ironisch die Augen: „Jaaa Papa, aber da gibt’s ja auch Minecraft! Und in Minecraft gibt’s Diamanten! Und Zombies! Und Zombies sind ja wohl viel cooler als Power-Functions-Motoren, das weiß ja wohl jeder!“, feixte der Zehnjährige.
„Zombies?“, entgegnete Yanniks Vater: „Alles was die machen ist doch nur ,Bööööööööööh Bööööööh‘ und dann laufen sie gegen Fensterscheiben!“. Theatralisch machte Frank einen Minecraft-Zombie nach und bewirkte so bei den beiden Jungen ein schallendes Gelächter.
Finn, der sich im Blickschutze des massiven Holztisches ohnehin bereits die ganze Zeit unbemerkt die linke Hand wieder direkt zwischen die Beine gepresst hatte, ja in den letzten Minuten sogar unruhig hin und her gerutscht war und nervös mit den Beinen unter dem Tisch hin und herschaukelte, spürte, wie er seinen Harndrang endgültig nicht mehr halten konnte, während er sich über die Zombie-Interpretation von Yanniks Vater todlachte. Zuerst spürte der Zwölfjährige, wie seine Boxershorts nass wurde, kurz darauf konnte er die Flüssigkeit auch an seiner linken Hand spüren, die er daraufhin noch fester zwischen die Beine drückte. Yannik blickte kurz zu ihm rüber und registrierte natürlich, dass sein neuer Freund grade mindestens superdringend pinkeln musste. Schnell sah er wieder weg um Finn nicht zu brüskieren, immerhin hatte er ihn eben schon elegant darauf aufmerksam gemacht. Oder es zumindest versucht. Während Finn immer weiter lachte und zum einen nicht fassen konnte, dass es auch Väter gab, die wussten, wie sich Zombies in Minecraft verhielten, sprudelte in Schüben immer mehr Pipi in seine Jeans. Während der Zwölfjährige mitscherzen wollte und, immer noch lachend, selbst einwarf: „Ja immerhin sind sie nicht so blöd wie Villager!“ Finn faltete die Hände zusammen: „Hmmmm, hmmm! Möchte jemand Diamanten für fünf Getreide?“, machte er die Computerspielfiguren nach, während er es gleichzeitig endlich schaffte, wieder einzuhalten. Seine Hose zierte ein nasser Fleck so groß wie ein Fußball und Finn spürte, wie ein Pipitropfen langsam seinen rechten Unterschenkel hinunterronn. Nachdem er seine Interpretation beendet hatte, zog er seine linke Hand eilligst wieder unter den Tisch und presste sie erneut gegen den nun nassen Stoff seiner Hose. Er hatte zwar soeben kurzzeitig den Kampf gegen seine Blase verloren, musste aber immer noch so dringend, dass er bei jedem der vielen Lacher, die durch das ausgelassene Tischgespräch in der nächsten halben Stunde aufkamen, darum kämpfen musste, sich nicht noch mehr in die Hose zu machen.
Finn war außerordentlich beeindruckt davon, wie cool Yanniks Vater zu sein schien. Er war mehr wie sein Cousin Frederik, der mit Mitte Zwanzig in Hamburg studierte und im Gegensatz zu Finns Vater nicht den Eindruck machte, dass er die Denk- und Verhaltensweisen von Jugendlichen überhaupt nicht mehr verstand. Manchmal fragte sich Finn, ob sein Vater überhaupt noch wusste, wie Spaß funktionierte.
„Finn, lass weiterbauen!“, schlug Yannik schließlich vor, als dessen Mutter bereits vom Küchentisch aufgestanden war und zusammen mit seinem Vater denselben abräumte. Glücklicherweise waren die beiden grade dabei, die Spülmaschine einzuräumen, sodass Finn es schaffte, seine nasse Hose vor den beiden Erwachsenen zu verborgen zu halten. Auch Yannik lief zum Glück wieder vor Finn vorraus, sodass Finn von allen anderen Anwesenden unbemerkt weiter mit vollem Körpereinsatz einhalten konnte und beim Gehen unruhig von einem Bein auf das andere tippelte. Toilette, jetzt!
Finn schaffte nicht einmal drei Schritte.
Als letztes Mittel nahm er sogar noch die zweite Hand zur Hilfe und krümmte sich, während er gleichzeitig schon spürte, dass es jetzt einfach zu spät war. Kurz verfluchte Finn seine Entscheidung, den Pullup heute Morgen doch nicht angelassen zu haben, bis sich sein Gehirn darauf verlagerte, die unglaubliche Erleichterung zu spüren, die den Sechstklässler grade durchfuhr.
Geschätzte fünf Sekunden später merkte Yannik, dass etwas nicht stimmte. Die Holzdielen im Flur knarzten, wann immer jemand über sie lief und grade knarzten sie nur unter seinen eigenen Füßen.
„Finn, hast du Wurzeln geschlagen?“, fragte Yannik empört-belustigt, als er sich hastig umdrehte und seinen, wie festgewachsen in der Küchentüre stehenden Klassenkameraden sah. Grell schien die Mittagssonne durch das große Küchenfenster, so dass Yannik im Gegenlicht erst nicht erkannte, was seinem neuen Freund da grade passierte. Zuerst hörte er ein undefinierbares Plätschern, sah wie Tropfen zwischen den Beinen des Sechstklässlers auf die Fliesen unter ihm herunterregneten. Anfangs waren es nur ein paar nasse Kleckse auf dem Boden, aber rasch bildete sich eine kleine Pfütze. Finn strullerte sich grade in die Hose! Zaghaft, wesentlich langsamer und überlegter als er eben vom Küchentisch aufgesprungen war ging Yannik nun wieder auf Finn zu. Der hatte unterdessen scheinbar jegliche Hoffnung, seinen Unfall noch irgendwie eingrenzen zu können, aufgegeben. Finn stellte sich breitbeinig hin, seine Hände ließen locker. Yannik sah, wie Pipitropfen an den Beinen des Zwölfjährigen herabkullerten bis sie entweder in der Pfütze unter ihm landeten, oder aber in dessen Socken aufgesaugt wurden. Dessen vor kurzem noch hellblauer Jeansshorts konnte man den dunklen, nassen Fleck vorne deutlich ansehen – eigentlich war nun die komplette Hose dunkelblau, selbst am Rand seines roten Tshirts sah man Spuren von Finns verlorenem Kampf gegen seine Blase.
„Öhm“, sagte Yannik und blickte überfordert zu Finn herüber. Dieser hob seinen Kopf und sah ihn verlegen an.
„Ähm …“, Yannik setzte nochmal an: „Bist du fertig?“, fragte er.
„Glaub schon“, murmelte Finn schüchtern, während noch vereinzelte Tropfen auf den Boden unter ihm fielen. Yannik sah, wie seine Mutter aus der Küche zu den beiden rübersah und beobachtete, wie Finn beschämt auf die Pfütze unter sich blickte.
Yannik lächelte unbekümmert: „Passiert halt“, sagte er, legte den Kopf schief, zuckte mit den Schultern und lächelte Finn aufmunternd an: „Ähhhhh, geh am besten ins Gäste-WC, ich hol dir ne neue Hose!“
Yannik blickte an Finn vorbei und sah, wie seine Mutter währenddessen den Wischmopp aus der kleinen Abstellkammer hinter der Küche holte und ihrem Sohn zuzwinkerte. Die Pfütze würde also auch kein Problem werden. Während Finn sich aus seiner Starre löste und langsam, nasse Fußabdrücke auf den Dielen hinterlassend, zur nahgelegenen Gästetoilette ging, lief Yannik die Treppe nach oben in sein Zimmer und öffnete hastig seinen Kleiderschrank. Nam ein zusammengerolltes Paar Socken heraus, irgendeine Hose, die Unterhose welche ganz oben auf dem Stapel lag, ein Unterhemd sowie ein rotes, mit einer Comicente bedrucktes Shirt. Lief wieder nach unten, nahm die letzten Treppenstufen im Sprung und rannte an seiner Mutter, die grade den Küchenboden trockenwischte, vorbei.
Es klopfte an der Türe des kleinen Gästebades und Finn, der sich grade erst mit seinen nassen Sachen ohne nachzudenken auf die geschlossene Klobrille gesetzt hatte und soeben begann zu realisieren, was ihm da grade passiert war, stand wieder auf und öffnete die Türe. Draußen stand Yannik und hielt ihm aufmunternd einen bunten Klamottenstapel entgegen: „Beeil dich! Ich warte mit dem Set auch, bis du fertig bist, versprochen!“, zwinkerte er seinem Freund zu.
„Danke, Mann!“, antwortete Finn erleichtert und ließ auch in seinem Gesicht wieder ein Lächeln zu. Nasse Hosen waren für ihn ja mittlerweile auch eigentlich zur Routine geworden.
Nachdem sich die Badezimmertüre wieder geschlossen hatte, blickte Finn zuerst auf den Klamottenstapel in seinen Händen. Ganz oben lag ein akkurat gefaltetes rotes T-Shirt von welchem ihn eine glatzköpfige Comicente mit langem orangenen Schnabel angrinste. Definitiv kein Wesen aus dem Disney-Universum, Kenner des Genres würden diese Ente stattdessen als Alfred J. Kwak identifizieren. Finn musste das Shirt nicht auffalten um zu wissen, dass unter dem Entenkopf in dicken Großbuchstaben und gelb-orangenen Farbverlauf ,Kwak Kwak‘ stand, immerhin hatte er das Tshirt bereits desöfteren an seinem Klassenkameraden gesehen. Neugierig fuhr Finn mit einer Hand weiter durch den Klamottenstapel und zog das Unterhemd heraus. Weiß mit cyanblauen Rändern und übersäht mit aufdrucken von kleinen, ebenfalls cyanblauen Autos und Booten. Hätte man das Shirt vielleicht noch ironisch tragen können, spätestens das Unterhemd und der in der selben Farbkombination gehaltene Slip sahen oberpeinlich für einen Fast-Siebtklässler aus! Die grellweiße Unterhose sah mit ihrer Form, der Farbe und dem Aufdruck eher aus wie einer seiner Pullups als wie eine Unterhose für Jugendliche. Es war genau die Art von Unterhosen, wegen denen Yannik in der Schulumkleide immer geärgert wurde.
Auch die Socken und die Hose, welche Yannik wahllos aus seinem Kleiderschrank herausgegriffen hatte, trugen wenig dazu bei, das Outfit, welches Finn die nächsten Stunden tragen würde, auch nur im Geringsten cooler wirken zu lassen. Orange-Hellblau-Dunkelblau gestreifte Ringelsocken mit einem roten Monstertruck auf Knöchelhöhe. Die hellblaue Jeans zierte, im Partnerlook zu Yanniks Hose, ein dunkelblauer Flicken auf dem rechten Knie. Sah sogar aus, als wäre es genau die gleiche Hose. Ob das Zufall war, dass sie am selben Punkt durchgescheuert war, oder war Finn da einer Verschwörung auf der Spur? Fünf Minuten später hatte Finn seine nasse Kleidung zu einem Haufen geknüllt, das nun ebenfalls nasse Handtuch auf ebenjenen draufgeworfen, die von Yannik zur Verfügung gestellte Kleidung angezogen und betrachtete sich nun kurz im Badezimmerspiegel. Die Unterwäsche hatte sich zwar als sehr kindisch, dafür aber auch außerordentlich bequem erwiesen und auch das Tshirt fühlte sich sehr kuschelig an. Als Finn in sein Spiegelbild blickte, musste er unwillkürlich grinsen. Vor etwa zwei Wochen hatte er mit Paul Playmobil gespielt und auf dessen Frage, wie alt er war, geantwortet, er wäre Acht. Hätte ihm das vor zwei Wochen vermutlich nur ein Fünfjähriger wie Paul geglaubt, sah er nun auf keinen Fall älter als Zehn aus. Eher wie ein Neun- oder Zehnjähriger. Grade in Kombination mit seiner Frisur, die er heute Morgen nicht wie üblich zur Seite gekämmt und anschließend mit Haargel in ihrer Form fixiert hatte, sondern die nun ein wenig strubbelig einfach über seiner Stirn herabhing, wirkte der Junge, der ihn grade im Spiegel anlächelte, wie ein Grundschüler. Kurz sah sich Finn noch im Badezimmer um, blickte auf den nassen Kleidungsstapel auf dem Boden, auf den kleinen Bücher- und Zeitschriftenstapel neben der Kloschüssel und flitzte dann nach oben in Yanniks Kinderzimmer. Immerhin wartete der Riesenbagger auf ihn!
Yannik hatte die letzten Minuten damit verbracht, ein wenig die noch herumliegenden, übriggebliebenen Einzelteile aus den bisherigen Päckchen zu sortieren, anschließend alle noch ungeöffneteten Legosteintütchen der Reihenfolge nach zu Sortieren und war, als Finn dananch immer noch nicht aufgetaucht war, zu seiner Stereoanlage hinübergerutscht. Yannik stellte den Verstärker mit einem lauten Klacken auf Phono, nahm den Tonabnehmerarm des alten Plattenspielers in die Hand und setzte ihn behutsam am äußersten Rand der Vinylscheibe ab. Auf Yanniks Plattenspieler lag schon seit einer ganzen Weile die A-Seite von „Funny How Sweet Co-Co Can Be“ der Englischen 70er-Jahre-Glam-Rock-Band Sweet, sodass nachdem ein paar Sekunden nur das knacken der alten Platte zu hören gewesen war, „Co-Co“ aus den Lautsprechern kam. Yannik mochte diese gleichzeitig sehr fröhliche und aufgeregte Musik, zu der man auch noch gut mitsummen konnte. Normalerweise hörte er während des Legobauens zwar, wenn überhaupt nur Hörspiele, aber nachdem Finn so oft nebenbei Musik auf seiner kleinen blauen Box hatte laufen lassen, wollte er das auch einmal machen.
„Boah coool!“, staunte Finn, als er kurz darauf zusammen mit Yannik vor dessen Stereoanlage kniete und zum ersten Mal in seinem Leben einen Plattenspieler sah. Langsam, gleichmäßig und gradezu unbeeindruckt drehte er die große schwarze Scheibe, während der schmale silberne Arm leicht hoch und runtertänzelte. Zaghaft näherte sich Finns rechter Zeigefinger der Schallplatte und berührte sie schließlich. Schlagartig drehte sich die Platte langsamer und die Musik, die soeben noch hell und freundlich geworden war, wandelte sich plötzlich in ein dumpfes Grollen! Erschrocken zog der Zwölfjährige seinen Finger zurück: „Woah!“, stieß er überrascht aus.
Ein paar Minuten spielte Finn noch mit dem alten Ding herum, drückte mit den Fingern von oben auf die Platte, sodass die Musik sich nur ein bisschen in der Tonhöhe veränderte, versuchte den Teller wie ein Spielplatzkarussel etwas anzudollen, damit die Töne noch höher wurden und packte schließlich mit einer Hand auf die Platte und schob sie wie ein DJ schnell hin und her.
„Ahhh, das macht den doch kaputt“, wandte Yannik erschrocken ein und hob die Hand seines neuen Freundes an.
„Echt? Oh, wusst ich nicht! Aber das machen die DJs doch auch?“, fragte Finn verwundert
„Keine Ahnung“, antwortete Yannik, während er die Plastikabdeckung des Schallplattenspielers wieder herunterklappte: „Wollte ich auch machen aber da meinte Opa, das ist nicht gut für den!“
„Oh, Sorry!“, antwortete Finn, während zuerst Yannik und ihm folgend auch Finn auf Knien wieder zu der riesigen Legokonstruktionsstelle rüberrutschte. Das erklärte dann wohl auch, wieso auf vielen Hosen von Yanniks diese Flicken waren, dachte Finn schmunzelnd, bevor seine Aufmerksamkeit für die nächsten Stunden wieder auf den Schaufelradbagger wanderte.
„Tschööö!“, rief Finn acht Stunden später und winkte noch einmal in Richtung des blauen, leicht verdreckten VW Caddy, welcher grade im Wendehammer der kleinen Straße drehte. Yannik und er hatten am Schaufelradbagger weitergebaut bis es draußen langsam dunkel geworden war. Irgendwann war Finn nochmal aufs Klo gerannt und hatte nur durch Zufall bemerkt, dass er sein Handy nach der Aktion mit der nassen Hose nach dem Mittagessen auf der Fensterbank im Badezimmer vergessen hatte und seitdem nicht nur etliche Nachrichten seiner Freunde sondern auch zwei Anrufe seiner Mutter verpasst hatte. Die kleinen dünnen Ziffern in der oberen Bildschirmhälfte zufolge war es bereits kurz vor Acht Uhr Abends und Finn fiel mit einem Mal auf, dass er irgendwie die Zeit vergessen haben musste. Eillig tippte er auf seinem Smartphone herum und rief seine Mutter zurück. Gab kurz Bescheid, wo er überhaupt war und handelte aus, dass er wenigstens noch eine Stunde bei Yannik bleiben durfte. Als seine Mutter vorschlug, dass er ja auch einfach bei Yannik Übernachten könnte, schlug Finns Herz plötzlich schneller. Finn wollte alles, nur jetzt nicht weg von dem kleinen Bauernhof und Yanniks Lego-Kinderzimmer. „Oh“, sagte seine Mutter genau in dem Moment, in dem Finn seiner Begeisterung Ausdruck verliehen wollte: „Das geht ja gar nicht! Du hast ja gar keine deiner Pyjamahöschen dabei …“ Das saß. „Manno!“, erwiderte Finn frustriert. Er konnte jetzt ja schlecht zugeben, dass er die Dinger eigentlich gar nicht brauchte. „Ach und außerdem fahren wir doch morgen mit Pauli und Antonia in den Zoo, da passt das ja eh nicht so gut“, sagte sie mehr zu sich selbst, während Finn desillusioniert seufzte.
Um kurz nach Neun hatte Lena Finn kurzerhand mit dem Auto zurückgefahren nachdem ihr aufgefallen war, dass der schmächtige Zwölfjährige, auch wenn er es nicht zugab, angesichts des langen Tages bereits ziemlich erschöpft war. So saßen Yannik und Finn ein paar Minuten später auf der Rückbank des alten Kastenwagens während Lena das Auto langsam über die zu dieser Uhrzeit bereits relativ leeren Kreisstraßen steuerte. Leise pfiff der Wind durch das aufgeklappte Ausstellfenster und kühlte das noch relativ warme Wageninnere langsam ab. Müde lehnte Finn sich an die raue Plastikaußenseite von Yanniks Kindersitz und blickte in den von den Autoscheinwerfern nur spärlich beleuchteten Wald auf der anderen Seite der Glasscheiben. Auch Yannik hatte seinen Schädel an die Kopfstütze seines blaugepunkteten Kindersitzes gelehnt und gähnte. Die beiden Jungen nutzten die verbleibende Autofahrt noch zum leisen Plaudern über die Gründe, wieso sie mit dem Legobagger heute noch nicht fertig geworden waren und um sich schließlich für den folgenden Dienstag direkt erneut zu verabreden während beide immer schläfriger wurden.
Erst als sie im Neubaugebiet der Grundhausener Vorstadt aus dem Auto stiegen, wurden die beiden zukünftigen Siebtklässler, denen man ihre Klassenstufe gewiss nicht ansah, wieder etwas wacher. Finn klingelte an seiner Haustüre und beide Kinder waren froh, dass sich zwischen ihren Müttern ein Gespräch entwickelte sodass ihnen ebenfalls noch ein paar Minuten zum Quatschen blieben.
„Finni, woher hast du denn eigentlich das Tshirt her? Und die Hose?“, fiel seiner Mutter irgendwann mitten im Satz die veränderte Kleidung ihres Sohnes auf und riss ihn plötzlich aus seinem Gespräch mit Yannik.
„Öhm … die, die hat mir Yannik geliehen. Hab mir zwischendurch in die Hose gemacht!“, antwortete Finn sichtlich unbekümmert und lächelte verschmitzt. Seine Mutter strich ihm durch die Haare und sagte wie so oft in der letzten Zeit: „Och Finni …“
„Die nasse Kleidung haben wir jetzt einfach bei uns in die Waschmaschine gesteckt, ist ja kein Problem. Das Zeug von Yanni kann Finn dann am Dienstag einfach wieder mitbringen“, erläuterte Lena. Finns Mutter seufzte, ihren Sohn liebevoll anblickend: „Mit dem rechtzeitigen Toilettengang hat Finn im Moment leider wieder große Schwierigkeiten“, gestand sie zähneknirschend und knuffte den Angesprochenen an die Schulter. „Mamaaaa“, murrte Finn empört und blickte besorgt-beschämt zu Yannik hinüber.
Yannik zog den linken Mundwinkel hoch und zwinkerte seinem neu gefundenen Freund zu. Er hatte schon längst bemerkt, dass sein Klassenkamerad noch Probleme damit hatte, rechtzeitig pullern zu gehen, wenn er mal musste. Das war zwar irgendwie peinlich für einen Zwölfjährigen, fand Yannik, aber eigentlich doch gar nicht wichtig. Finn war ein echt cooler Freund, so viel Spaß wie heute beim Aufbau des Schaufelradbaggers hatte er schon lange nicht mehr gehabt, da war es echt unwichtig, dass Finn sich zwischendurch in die Hose gemacht hatte!
„Ist doch egal!“, flüsterte Yannik zu Finn hinüber sodass es die Erwachsenen nicht hörten. Der angesprochene lächelte unmerklich und verstand im selben Moment, dass er endlich einen Freund gefunden hatte, der ihn so akzeptierte, wie er wirklich war.
Müde, aber zufrieden schlenderte Finn, nachdem seine Mutter und Lena ihr kleines Elterngespräch schließlich beendet hatten in Richtung Küche und summte dabei vergnügt den eingängigen Refrain von Sweets „Little Willy“. Sein Vater, der bislang damit beschäftigt gewesen war, auf seinem Tablet desinteressiert durch die aktuellen Immobilienanzeigen zu scrollen während im Fernsehen die Tagesthemen liefen, hob plötzlich verwundert seinen Kopf und kniff die Augen zusammen. Diese Melodie!
Damals!
Du meine Güte!
Erinnerungen flatterten plötzlich aufgescheucht durch den Kopf des Endvierzigers. Es war wieder Mitte der Achtziger, als in seiner Clique plötzlich die elektrosynth-Klänge von Depeche Mode angesagt waren und sie sich ihre ersten Mofas kauften. Karl hatte seine Poprock-LPs von Sweet und den Archies, die er eigentlich hatte, seitdem er denken konnte damals beschämt weggeworfen. War viel zu uncool gewesen.
Autor: giaci9 (eingesandt via E-Mail)
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Bitte mehr! Wieder richtig toll!
Giaci….?!
Ich liebe diese Geschichte!
Und besonders dieses Kapitel!!! Du schreibst so wunderschön und einfühlsam.
Inzwischen finde ich viel von mir in Yannik wieder.
Mir ging es als Kind genauso.
Und als Finn sich fragt wie er das wieder alles wieder gut machen soll habe ich fast geweint!
Auch wie du alles beschreibst. Einfach nur schön.
Ich kann mich auch so gut Finn versetzen. Die Szene im Bad mit Finns Klamotten….!
Ich wünschte es gäbe mehr so schöner Geschichten!
Bitte mach so weiter!
LG,
Lukas
Die beste Windelgeschichte die es gibt! Mit Abstand! Ich finde es super, wie die Windeln nicht so im Vordergrund stehen und trotzdem ein präsentes Thema bleiben. Ich freu mich schon voll auf den nächsten Teil. Und wie ich schon mal gesagt hab, du solltest die Geschichte wenn sie fertig ist unbedingt als Buch gedruckt zum Kauf anbieten. (Ich kann epubli dafür empfehlen) Der Schreibstil ist besser als der vieler „professioneller“ Autoren.
Perfekt mach weiter so.
Und lass dir bitte noch etwas besonderes mit Yannick’s leben einfallen. Evtl das er auch noch vor gar nicht so langer Zeit Windeln oder etwas vergleichbares gebraucht hat.
Freundliche Grüße
Aber setzt bitte die windeln etwas mehr in den Vordergrund
Ich suche: seltsamer fund