Die Verwandlung (22)
Windelgeschichten.org präsentiert: Die Verwandlung (22)
Day 26 Part 2 – Nass
Living my life, getting our dreams
People told me slow my roll
I’m screaming out, „Fuck that“
I’m screaming out, „Fuck that“
Pursuit of Happiness, Kid Cudi, natürlich. Der ikonische Titelsong des 2012er-Highschool-Hausparty-Eskalationskinofilms ,Project X‘ war das erste Lied, was aus der großen, leuchtenden JBL-Box schallte, nachdem Finn sein mitgebrachtes Tablet an selbige angesteckt hatte. Und gleichzeitig, zumindest kam es Yannik so vor, noch die Lautstärke verdoppelt hatte. Ein Song wie gemacht für eine Party, die genau das sein wollte, was der Film gewesen war. Finn stand samt Musikanlage am Kopfende der schmalen Seite des großzügigen Wohnzimmers seines Klassenkameraden, bewegte Schultern, Kopf und Arme im Takt zur eingängigen Dancemusik und schien völlig in seinem Element zu sein. Der große gläserne Couchtisch war in weiser Voraussicht an die gegenüberliegende Wand geschoben worden, sodass lediglich eine große dunkle Couchgarnitur den hinteren Teil des Raumes füllte. Im Lichte der ganzen bunt blinkenden Lampen, welche die einzigen Lichtquellen im Raum waren, konnte Yannik nicht einmal genau sagen, ob das Sofa nun Braun, Blau oder Schwarz war. Mit jeder weiteren Farbe, zu der die Lampen im Takt zum Beat wechselten, sah es wieder anders aus. „Fiiiiiiinn!“, kreischte Sarah euphorisch, als sie den Umsprung in der Musikauswahl bemerkte und rannte voller Freude aus der Küche ins Wohnzimmer. Die Dreizehnjährige riss ihre Arme in die Luft, und formte mit der einen Hand ein Peace-Zeichen während in der anderen der rote Einwegplastikbecher überschwappte. Dessen Inhalt tropfte auf den angenehm kühlen, weiß-grauen Marmorboden, doch das schien niemanden hier zu interessieren.
Kaum waren sie in Tobias großen Haus angekommen, war Finn nicht nur vom Hausherrn selbst, sondern von all seinen sonstigen Schul- und Freibadfreunden in Empfang genommen worden und hatte die letzten Minuten scherzend mit ebenjenen Kumpels verbracht, bevor er sich der Musikversorgung gewidmet hatte. Yannik lehnte eingeschüchtert an der Wand neben der Wohnzimmertüre und war ein wenig froh, dass bis auf Tobi noch Niemand wirklich Notiz von ihm genommen hatte. Der wiederrum saß in der Ecke der ausladenden Polstergarnitur umringt von diversen Klassenkameraden und schien Yannik schon wieder vergessen zu haben. Hoffte dieser jedenfalls.
Finn und Sarah schienen derweil die irrige Idee gehabt zu haben, eine Unterhaltung direkt vor der lauten Musikbox zu führen, jedenfalls riefen sie sich immer wieder gegenseitig etwas zu und lachten anschließend ausgelassen. Der kleine Zwölfjährige, der sich gestern noch als Achtjähriger ausgegeben hatte und im Kindergarten-Sandkasten voller Begeisterung ein Loch gebuddelt hatte, stand nun hinter einem improvisierten DJ-Mixer und schien sich ein bisschen wie der nächste David Guetta zu fühlen. Hatte sich einen für ihn viel zu großen Bügelkopfhörer in den Nacken gelegt und drückte mit der rechten Schulter die eine Hörmuschel gegen sein Ohr, während er mit beiden Händen auf dem iPad herumtippte. Ein paar Jugendliche, die Yannik gar nicht kannte, begannen die Ränder der informellen Tanzfläche zu bevölkern, während die Blase um Tobi und Lars sich im selben Moment vom Sofa entfernte und durch die geöffneten Schiebetüren auf die Terrasse wich um sich besser unterhalten zu können. Ziellos schlenderte Yannik durch den großen, lauten, hektisch blinkenden Raum, stets darauf bedacht, dabei möglichst wenig Menschen zu begegnen. Was auf Tobis Party schon eine ziemliche Herausforderung war, hier mussten sicherlich dreißig andere Jugendliche zwischen Zwölf und Fünfzehn Jahren da sein. Yannik wusste es nicht genau, aber er war sich ziemlich sicher, dass er von allen Anwesenden der Jüngste war.
„Heeeey, du auch hier?“, rief plötzlich eine gut gelaunte Stimme von hinten und klopfte ihm auf die rechte Schulter. Erschrocken fuhr Yannik herum und erwartete instinktiv nichts Gutes.
„Finn!?“, antwortete er zuerst erleichtert und dann verwundert: „Klar bin ich hier, wir sind zusammen hergefahren?“, erinnerte er seinen besten Freund an die Begebenheit, die sie auf Tobis Party verschlagen hatte. Hatte Finn alles wieder vergessen?
„Jaaahaaaa“, rollte Finn kichernd mit den Augen und für einen kurzen Moment wirkte sein zwölfjähriger Freund auf Yannik wieder genauso kindisch und verspielt, wie er in den letzten Wochen gewesen war: „Warn Scherz, wollt nur lustig sein“, bekannte er, zog die Schultern hoch und legte mit der für ihn so charakteristischen Gestik seinen Kopf schief: „Komm, lass uns was zu trinken hohlen, ich hab immer noch voll Durst vom Baumhaus“, bekannte der kleine Zwölfjährige mit den sorgfältig zur Seite gekämmten braunen Haaren und leitete seinen Freund in die angrenzende Küche. Hier war der Bass immer noch so druckvoll, dass er die gläsernen Flaschen im Takt des Beats zum klirrten brachte, wenngleich eine Unterhaltung ohne Brüllen durchaus wieder möglich wurde, nachdem die Verbindungstüre zum Wohnzimmer zugefallen war. Die plötzlich eintretende Ruhe sowie das gedämpfte, zwar immer noch bunte aber nicht mehr hektisch blinkende Licht, halfen Yannik für einen Moment, seine Sinne wieder zu finden.
Unachtsam drehte Finn derweil eine halbvolle Colaflasche auf und goss den zuckersüßen Inhalt in zwei auf dem Tisch stehende Becher ohne die Flasche dazwischen anzuheben. Ein Teil der braunen Flüssigkeit sammelte sich zwischen den Bechern und perlte ab an der widerstandsfähigen rotweißen Plastikdecke, die den massiven, mit allerlei Soft- und Energydrinks bedeckten Küchentisch umhüllte.
„Heeey Finn, gib mal zwei Monster!“, brüllte Lars plötzlich in einer Lautstärke als stände er noch vor dem Lautsprecher durch das Küchenfenster und streckte seine Arme über die Fensterbank. Finn griff zwei schwarzgrüne Dosen aus einer großen, mit Wasser und Eiswürfeln gefüllten Schale und reichte sie seinem Freund entgegen während im gleichen Moment eine Gruppe von drei Mädchen aus dem Wohnzimmer an den Tisch drängte. Alle schienen zu wissen, was sie hier grade wollten, nur Yannik stand verloren im Raum herum. Finn reichte ihm einen der Colabecher hinüber: „Äh, ich …“, setzte der Zehnjährige verlegen an, während die Mädchen den Bartisch plünderten und den schmächtigen Jungen zur Seite schoben: „Ich darf so spät keine Cola mehr.“
Ein äußerst gut gelaunter und aufgedrehter Finn verschluckte sich beinahe an seinem eigenen Getränk vor Lachen: „Äh na und? Und ich darf gar nicht erst hier sein!“, rief er grinsend zu seinem Freund und wackelte herausfordernd mit seinem Kopf. Lässig schlenderte der Zwölfjährige durch die große Flügeltüre zurück ins Wohnzimmer und Yannik folgte ihm. Kaum umhüllte sie wieder die laut wummernde Elektromusik, lehnte sich der Zwölfjährige zu seinem Freund hinüber und rief gut gelaunt in dessen Ohr: „Oder wovor hast du Angst? Machst du ins Bett, wenn du Abends zu viel Cola trinkst?“
Empört und mit offenem Mund blickte Yannik seinen scherzenden Freund an, doch der war im nächsten Augenblick bereits wieder zu sehr von der plötzlich aufgetauchten Sarah abgelenkt und versank sofort in einen schnellen Wortwechsel mit der Dreizehnjährigen.
„Hey, cool das du auch hier bist!“, war der zweite Satz, den das Mädchen mit den langen, glatten dunkelblonden Haaren im gemeinsamen Wortwechsel rief, bevor sie anschließend Yannik einladend anlächelte. War er damit gemeint? Damit war er gemeint! Warum war er damit gemeint? Warum war Sarah plötzlich nett zu ihm? „Kommt, ich zeig euch mal den Garten! Tobi hat mega den coolen Pool!“, rief sie den zwei Jungen zu, als sie sich schon umgedreht hatte. Aufgeregt folgte Yannik den beiden und trank währenddessen seinen Colabecher leer.
Finns Herz pochte wie wild. Er war sich sicher, dass das keine gute Idee gewesen war. Angenehm milder Wind fegte durch seine Haare und nachdem plötzlich alle der Anwesenden verstummt waren, klang in seinen Ohren nur noch das Rauschen, das nach dem Abklingen des dröhnenden Basses in seinem Trommelfell verblieben war. Das, und das beruhigende, leise und gleichmäßige plätschern des Wassers vor seinen Füßen. Doch auch das half grade nicht, im Gegenteil. Mittlerweile war es draußen dunkel geworden und nur der hell erleuchtete, bläulich schimmernde Pool beleuchtete die Jugendlichen, die dicht gedrängt am Beckenrand standen und in die Mitte der Wasserfläche starrten. Der Geruch von Chlor lag in der Luft und aus Richtung des Wohnhauses schallte leise und kraftlos die Musik hinüber. „Cool Kids“ von Pretty Young im LIZOT-Remix schien grade zu laufen, was bedeutete, dass die Warteschlange, die er eben sortiert hatte damit er mit Yannik über die Party streifen konnte, gleich zu Ende sein würde. Er würde bald nachlegen müssen. Aber jetzt konnte er hier auf keinen Fall weg! Voller Kraft pumpte der druckvolle Refrain in der Ferne.
I wish that I could be like the cool kids
‚Cause all the cool kids, they seem to fit in
I wish that I could be like the cool kids
Like the cool kids
Etwa ein Dutzend Partygäste hatten sich um den länglichen, in die Erde eingelassenen Pool versammelt, über dessen Breite in etwa einem Meter Höhe eine Slackline gespannt war. Es war eigentlich eine Art teures, breites Seil, ähnlich einem Spanngurt, was Tobi sich letztes Jahr gekauft hatte, nur um anschließend rasch das Interesse daran zu verlieren. Ein Geschicklichkeitssportgerät, auf dem man balancieren, sowie Tricks üben konnte. Lars und er hatten es wieder hervorgeholt und zwischen zwei großen, alten Eichen hinter der Terrasse aufgespannt um darauf mit ein paar Anderen ihr Glück zu probieren, als Sarah mit ihm und Yannik nach draußen gegangen war.
Sarah war super gewesen. Klar, das ganze hier war Tobis Party und Tobias ließ es sich auch bei keiner sich bietenden Gelegenheit nehmen, andere darauf hinzuweisen. Aber in gewisser Art und Weise war Sarah die Hausherrin hier. Oder zumindest die gute Seele. Mit ihrer direkten, einladenden Art verstand sie sich mit jedem der Gäste und konnte blitzschnell Wildfremde zu besten Freunden machen. Entsprechend hatte Finn seine Freundin, schon als sie heute Abend am DJ-Pult das erste Mal aufeinandergetroffen waren, darum gebeten, sich ein wenig um Yan zu kümmern. Das er gut ankam, hier auf der Party. Dass er nicht von Tobi oder Lars am Ende doch für einen billigen Lacher niedergemacht werden würde, sondern dass die anderen auch mal bemerken würden, wie toll Yannik eigentlich war.
In einer gut gemischten Fünferrunde hatte das eine Viertelstunde lang gut funktioniert. Ein paar von ihren Mitschülern und ein paar Jugendliche, die Tobi aus seinem Tennisverein kannte. Einfache, oberflächliche Scherze und Anekdoten hatten gereicht, dass sich eine kleine Gruppe geformt hatte die sich auf den vom vergangenen Sommertag aufgewärmten Steinfliesen am Rande des Pools niedergelassen hatte.
Doch dann war Lars gerannt gekommen, mit der Slackline über der Schulter: „Hey Alter warte das ist übelst gut!“, rief er dem ihm hinterherlaufenden Tobias zu und hatte das Seil auf der einen Seite bereits am Geländer der Beckenleiter befestigt. Bevor Tobi seinen Freund zu fassen bekommen konnte, war der bereits, das andere Ende in der Hand haltend, auf die gegenüberliegende Seite des Pools gelaufen und hatte das Sportgerät dort ebenfalls befestigt: „Jo Tobi, wetten, das traust du dich nicht?!“, rief er dem Hausherrn herausfordernd zu.
Tobias zögerte. Machte einen entschlossenen Schritt nach vorne aber blieb doch plötzlich wieder stehen. Die Augen aller im Garten anwesenden Partygäste richteten sich auf ihn. Finn, Sarah und die anderen aus der kleinen Gruppe drehten sich um und starrten gebannt auf den Gastgeber und mit einem Mal waren sämtliche Gespräche verstummt. Tobias war wie versteinert, während die ersten Leute begannen, ihn anzufeuern. Dann machte er noch einen Schritt zurück.
Plötzlich, Finn sah es zuerst nur aus dem Augenwinkel, war Yannik aufgesprungen: „Ich machs!“, sagte er leise aber energisch, und war an dem zaudernden Dreizehnjährigen vorbei auf die Leine gestiegen.
Nun balancierte sein zehnjähriger Freund über der Mitte des Swimmingpools auf einer sich bedrohlich nach unten neigenden Slackline. An den Seiten war sie in sicherlich einem Meter Höhe an den Geländern der beiden Poolleitern angebracht, doch je näher Yannik dem Mittelpunkt des Balancierseils kam, desto tiefer sackte es in Richtung Wasserspiegel, sodass seine Füße nur noch ein paar Zentimeter über der Wasseroberfläche waren.
Vorsichtig aber zügig setzte der Zehnjährige einen Fuß vor den anderen. Er war in die Knie gegangen um seinen Schwerpunkt tief zu halten und lehnte sich einwenig nach vorne. Nach unten sah er nicht. Die modischen, dunkelroten Vans-Sneaker die er sich von Finn geborgt hatte, leisteten trotz der glatten Sohle gute Arbeit. Yannik ruckte nach links. Glich wackelnd nach Rechts und streckte Ruckartig seine Arme aus, um besser die Balance halten zu können. Finn konnte nicht hinsehen, schloss die Augen und erwartete bereits, ein lautes Platschen zu hören. Ein Raunen ging durch die Gäste. Yannik erstarrte und Finn kam panisch der Gedanke, was wohl mit Yanniks Pullup passieren würde, wenn er ins Wasser fallen würde? War das ein Problem? Oh Gott! Das Ding würde sich bestimmt mit Wasser vollsaugen und unübersehbar werden! Warum hatte er das blöde Ding auch ausgerechnet heute anziehen müssen?
Zaghaft hob Yannik seinen linken Fuß wieder an und führte ihn ganz langsam vor das Ende seines rechten während er mit dem Oberkörper immer noch darum kämpfte, nicht die Balance zu verlieren. Über einem Swimmingpool. Auf einer Party. Eigentlich war das verdammt cool, wenn man mal darüber nachdachte. Yan setzte den Fuß wieder ab. Und stand. Das flache Seil vibrierte leicht. Der Zehnjährige machte den nächsten Schritt, dann noch einen. Und noch einen.
Die nächsten Meter legte Yannik in Rekordzeit zurück. Er war fast auf der anderen Seite des Pools angekommen, da nahm Finn in seinem Augenwinkel eine Bewegung am Beckenrand war. Neben ihm stand Tobias und hatte bis zu diesem einen Moment wie alle anderen gebannt Yanniks Drahtseilakt verfolgt. Doch jetzt kickte er mit seinem rechten Unterschenkel in Richtung der Slackline! Der wollte Yannik sabotieren! Finn packte seinen Freund an den Schultern und schubste ihn mitsamt sich selbst von der Leine weg, doch da war es schon zu spät: Das handbreite, grell-gelbe Seil wackelte aufgeregt nach links- und
Rechts, sodass Yannik kaum eine Chance hatte. Der zehnjährige Akrobatikkünstler versuchte noch, nach vorne zu springen und Im selben Moment, in welchem Yannik auf der bis dato ruhigen, klaren Wasseroberfläche auftraf, tauchten auch Finn und der von ihm geschubste Tobias in den Pool ein. Finn hatte seinen Freund in seiner Wut so energisch weggeschubst, das sie beide unweigerlich über den Beckenrand ins Schwimmbecken gestolpert waren.
Mit einem Mal war alles Nass. Kalt und Nass! Feuchte zog in Finns Kleidung ein und lies plötzlich alles viel schwerer werden. Klares, viel zu kaltes Wasser umhüllte die drei Jungen und dämpfte das aufbrandende Jubeln und Johlen der Menge am Poolrand. Für einen kurzen Moment schien alles zu schweben, die Zeit schien stillzustehen und Finn verlor im grellen Licht der Unterwasserlampen für einen Moment die Orientierung. Yannik war der erste, der nach einer halben Minute wieder auftauchte, gefolgt von Finn und Tobi. Alle Drei prusteten aufgeregt nach Luft.
„Tobi, dein Ernst? Was war das denn für eine unnötige Aktion?“, rief Helena, eine Siebtklässlerin aus der Gruppe mit der Yannik, Sarah und Finn vor zwei Minuten noch gescherzt hatten, kaum war der Angesprochene aufgetaucht. Und damit waren auch die Fronten geklärt. Tobias wusste ganz genau, dass er es übertrieben hatte. Mit beiden Händen spritzte Finn dem Übeltäter Wasser ins Gesicht, sodass dieser nur noch mehr hustete und auch Yannik machte mit. Es dauerte nicht lange, da begann Tobi sich zu wehren und wenige Sekunden später lachten alle drei Jungen gemeinsam ausgelassen. Wie verrückt war das grade denn bitte gewesen?
„Junge, mega cool!“, rief Tobi, kaum hatte er wieder einigermaßen Luft geholt und gab Yannik einen freundschaftlichen Highfive. Das wars. Yan war drin.
Finn tauchte, nun da er ohnehin schon völlig durchnässt war, noch einmal schwungvoll in dem großen Pool unter, da stieg Tobias schon aus selbigem heraus. Als Finn wieder auftauchte, sah er noch, wie Yannik sich aus dem Pool hinauszog. Für den Bruchteil eines Momentes lugte der Rand seines Pullup über der vor nässe glänzenden, nachtschwarzen Jeans hervor, doch zu Finns außerordentlicher Beruhigung musste er feststellen, dass man von außen fast nichts erkennen konnte, zumindest bei Yannik. Eilig schwamm Finn zum Beckenrand und setzte sich kurz auf selbigen, bevor er im nächsten Moment ganz aufstand. Nur zur Sicherheit, damit sein Geheimnis nicht doch entdeckt werden würde. Ganz deutlich spürte er ein zwar vertraut dick und nasses, aber wirklich unangenehm kaltes Saugfließ, das überall gleichmäßig aufgedunsen war und sich völlig anders anfühlte als eine angenehm warme, vollgepullerte Windel.
Im nächsten Moment rappelte sich der Zwölfjährige auf, ließ die Menschenmenge hinter sich und lief zu Tobias und Yannik, die ein paar Meter vom Pool entfernt standen, sich gegenseitig abstüzten und immer noch mit einer Kombination aus lufthohlen und lachen beschäftigt waren.
„Fuck ey, besorgen wir uns erstmal trockene Kleidung, mir ist kalt!“, schlug der Hausherr vor und legte seine Arme freundschaftlich um die Schultern seiner beiden Kumpanen. Tropfend und von allerlei verwunderten Fragen und neugierigen Blicken begleitet liefen die drei durchs Wohnzimmer und folgen Tobi über die Treppe der großen Eingangshalle in den ersten Stock des großen Hauses. Der Hausherr verschwand als erster in seinem, in Anbetracht der Größe des gesamten Hauses, nicht grade geräumigen Zimmer und bat seine beiden Freunde, vor selbigem zu warten. Finn und Yannik standen alleine im Flur und unterhielten sich aufgeregt-flüsternd, während von ihrer Kleidung immer noch Wasser herabtropfte und eine stetig größer werdende Pfütze auf dem hellen Marmorboden bildete. Finn beglückwünschte Yannik energisch zu seinem fast unfallfrei gebliebenen Balanceakt, führte aus, wie cool das alles gewesen war und anschließend erzählten sich die beiden Jungen gegenseitig voller Begeisterung das soeben passierte, obwohl sie es grade selbst erlebt hatten. Aber sie waren viel zu begeistert, um es jetzt nicht mit jemandem zu Teilen. Erst kurz bevor Tobias wieder die Tür öffnete und ihnen Wechselkleidung rausreichte und den Weg zum Bad wies, kamen sie auf ihre saugfähige Unterwäsche zu sprechen. Geistesgegenwärtig hatte Finn eben seinen Rucksack, in dem eigentlich nichts außer einiger Wechselpullups drin gewesen war, mit nach oben genommen. Jetzt wollten beide Jungen nichts wie raus aus ihren eisig kalten, unbequemen Windeln. Finn verschwand zuerst im Bad, zog sich ein zu großes, weißes Tshirt von Tobi über den Kopf und schlüpfte in eine schlabbrige aber bequeme Addidas-Jogginghose. Selbstverständlich hatte er sich zuvor einen frischen Pullup angezogen. Er hatte nicht einmal darüber nachgedacht, nur die Unterhose, die ihm Tobi parat gelegt hatte, anzuziehen. Das diese Möglichkeit überhaupt bestand, war ihm erst eingefallen, als er das Bad wieder verlassen hatte um Yan Platz zu machen und dieser den Rucksack und dessen Inhalt mit den Worten: „Nee, lieber nicht mehr heute Abend!“ abgelehnt hatte. Aber, da musste Finn seinem besten Freund rechtgeben: Es war vermutlich die vernünftigere Entscheidung für ihn.
Etliche Stunden später, die Party war mittlerweile auf ein Dutzend Leute aus Tobis Kernfreundeskreis zusammengeschrumpft, hockten die verbliebenen Gäste auf der Terrasse, und lauschten in die warme Sommernacht hinein. Die laute Dancemusik war mittlerweile Alternative-House-Tracks gewichen, die in einer angenehmen Lautstärke im Hintergrund säuselten. Die angenehm melodischen Klänge und der langsame Rhythmus von „Kings of Summer“ von aokay erzeugten beim Zuhören in Kombination mit der Überhandnehmenden Mündigkeit der verbliebenen Partygäste ein beinahe schwebendes Gefühl.
Jumpin‘ off the porch like mom’s not home
Tell me why the best things feel so wrong
Summer nights, love ‚em how they take so long
Run with the feeling of being alive while we’re still young
Grade eben erst hatten sie eine Runde Flaschendrehen begonnen und während Yannik seine Müdigkeit durch Colakonsum in Aufgedrehtheit umwandelte, war Finn inzwischen sehr froh über seine Entscheidung, ein Sicherheits-Nofallhöschen angezogen zu haben. Zwei Mal hatte sich der Zwölfjährige mittlerweile in die Hose gemacht – aus Gedankenlosigkeit, weil er von tausend anderen Reizen überflutet gewesen war und, wenn er ehrlich war, auch aus Gewohnheit. Grade jetzt, wo zwischen seinen Beinen wieder das vertraut-warme Gefühl einer nassen Windel vorherrschte, kostete es einiges an Überwindung, nicht bei jedem Anzeichen von Harndrang wie gewohnt jederzeit loszupinkeln.
„Hmmmm“, überlegte Lars während er nachdenklich auf die leere Plastikflasche in ihrer Mitte starrte. Er wollte Yannik eine spannende Wahrheits-Frage stellen, doch so richtig einfallen tat ihm keine. Sie hatten bereits gescherzt, dass er doch nochmal über die Slackline am Pool balancieren müssen sollte, doch in weiser Voraussicht hatte sein zehnjähriger Klassenkamerad „Wahrheit“ genommen.
„Ich hab was“, sagte Sarah, nachdem Lars ein wenig zu lange geschwiegen hatte: „Darf ich?“, fragte sie höflich lächelnd. Lars nickte.
„Warst du schonmal so wütend auf jemanden, dass du ihn am liebsten verprügelt hättest oder so?“, fragte sie leise und zaghaft. Das war keine lustige Frage. Es war eine spannende!
„Ja, auf Tobi!“, rief Yannik wie aus der Pistole geschossen. Durch die Runde ging eine Mischung aus Raunen und Lachen.
„Eeey!“, verteidigte sich der Angesprochene, bevor Lars die Frage stellte, die sich Sarah aus Feingefühl verkniffen hatte: „Wann und Warum?“
Yannik schluckte. Es gab mehr als tausend Gründe, warum er Tobi am liebsten einmal eine reingehauen hätte. Als er seinen Ball im Schwimmbad weggeworfen hatte. Als sie ihn in der Sportumkleide gehänselt hatten. Als Tobi ihn ausgelacht hatte, weil er noch mit Lego spielte. Sein dreizehnjähriger Klassenkamerad war einfach ein reiches, verwöhntes Arschloch. Yannik holte grade Luft, da spürte er, wie sich eine Hand auf seine Schulter legte. Bevor er etwas sagen konnte, schnitt ihm sein Zwölfjähriger Ferienfreund das Wort ab: „Also mir fällt da was ein! Stellt euch vor, jetzt mal einfach so ausgedacht, ihr seid auf einer Party, und ein Freund von euch balanciert grade, ich weiß das klingt verrückt, auf einer Slackline über einem Pool“, setzte er an und grinste Tobias direkt ins Gesicht. Das war kein freundschaftliches Grinsen mehr, nein. Finn wies seinen Schulhofkumpel, der sich sonst allzu gern über andere Leute erhob, in die Schranken: „Und dann stellt euch vor, ich weiß, klingt total bescheuert, Tobias würde die Slackline absichtlich zum Wackeln bringen! Das wäre so mies, ich würde ihn sofort in den Pool schubsen!“
„Heeey“, rief Tobias abwehrend, doch Finn hatte die Lacher auf seiner Seite. Schmerzlich wurde dem Dreizehnjährigen bewusst, dass er diesmal zu weit gegangen sein musste. Yannik setzte noch einen drauf: „Och, schon ok, mir war eh zu warm“ und die Gruppe konnte sich vor Lachen kaum mehr halten.
Die Musikauswahl am nächsten Morgen war mehr als ungewöhnlich für eine Horde übernächtigter Teenager. Es war bereits Elf Uhr Vormittags und nachdem als erstes Yannik aufgewacht war und noch, während er sich aus seinem Schlafsack geschält hatte, Sarah die Augen geöffnet hatte, hatten die beiden auch den Hausherrn aufgeweckt und waren in die Küche verschwunden. Pflichtbewusst entfernten sie die gröbsten Sauereien, warfen die völlig verklebte Plastiktischdecke weg und suchten Zutaten für ein gemeinsames Frühstück zusammen. „Willst du nicht was Musik anmachen?“, hatte Sarah ihren Klassenkameraden gefragt, bevor Tobias Gelegenheit gehabt hatte, seine Rapmusik einzuschalten: „Was hörst du eigentlich so?“, hatte sie gefragt, da war Yannik schon zu dem Tablet gelaufen und hatte ein paar Lieder in der App des Streamingdienstes ausgewählt.
So kam es dazu, dass, als sich eine Viertelstunde später auch Helena, Amar, Lucia und Lars gähnend in der Küche und dem angrenzenden Wohnzimmer eingefunden hatten, „Fortunate Son“ in Zimmerlautstärke aus dem großen Lautsprecher im Wohnzimmer tönte. Creedance Clearwater Revival, ein Rockklassiker. Ein Song aus den späten Sechzigern, ein Protestlied gegen den Vietnamkrieg und drum herum baute ein Haufen Jugendlicher, die fast vierzig Jahre später geboren waren, nichtsahnend das Frühstück eines spät begonnen Sonntages auf. Um Tische und Stühle scherten sich die Jugendlichen, die in wenigen Wochen in die siebte Klasse kommen würden, nicht, sondern brachten die Cornflakesschüsseln und das Brot einfach auf die Terrasse an der sie vor ein paar Stunden noch Flaschendrehen gespielt hatten. Kaum ließen sie sich nieder, fiel auf, wer noch fehlte – Finn. „Ich hohl ihn“, hatte Yannik gerufen noch bevor irgendjemand gefragt hatte, ob man den nicht einfach schlafen lassen sollte, doch da war Yannik schon losgelaufen. Sprintete, als hätte er in dieser Nacht wesentlich mehr als nur vier Stunden geschlafen, durch das noch chaotische Wohnzimmer und lief durch die leere, von der Sonne in angenehm warmes, einladendes Licht getunkte Eingangshalle. Bevor der Zehnjährige in Richtung des Gästezimmers in dem sie die Nacht verbracht hatten, abbiegen konnte, war Finn die Treppe aus dem ersten Stock hinuntergelaufen gekommen. Hatte seine getrocknete Jeans vom Vorabend wieder angezogen und gab sich Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, was grade passiert war. Für Finn hatte der Morgen mit einem kleinen Schock begonnen: Er musste während des Schlafens unabsichtlich in sein Pyjamahöschen gepinkelt haben, jedenfalls war das Ding heute Morgen so voll gewesen, dass es ausgelaufen war. Unbeobachtet war er mit seinem Windelrucksack nach oben gelaufen, hatte die volle Hochziehwindel gegen ein frisches Exemplar getauscht und gab sich Mühe, betont gleichgültig zu wirken, als er sich wenig später zu seinen Freunden auf die Terrasse setzte.
Die ungesüßten Cornflakes in Verbindung mit der kühlen Milch waren eine wahre Wohltat nach all dem Zuckerwasser am Vorabend und als zwischen den müden Teenagern nicht so recht ein Gespräch beginnen wollte, holte Finn Gewohnheitsmäßig sein Handy aus der Hosentasche und wischte über den Screen. Ein Glück, das die Dinger heutzutage wasserdicht waren. ,Und, alles super bei euch? :D‘, prangte als Message ganz oben in den Benachrichtigungen. Hatte Lena wohl vor anderthalb Stunden gefragt. Finn drückte auf die Nachricht und reichte sein Handy kommentarlos weiter an seinen Freund.
Zwei Minuten später ploppte auf Lenas Smartphone ein Selfie auf, das ihren Sohn, Finn und allerlei Teenager beim Frühstücken auf einer sonnigen Terrasse zeigte. Yannik hatte seinen Daumen nach oben gestreckt und zwinkerte in die Kamera, das Mädchen hinter ihm formte mit ihrem Zeige- und Mittelfinger ein Peacezeichen und selbst Tobi posierte mit freundlicher Geste. Ja, da war definitiv alles super! Auch Lena würde das Lächeln, dass sich nun auf ihrem Gesicht geformt hatte, den Rest des Tages nicht mehr ablegen.
Ende
Epilog
Das neue Schuljahr war für Yannik schon nach der ersten Woche eines der besten seit langem. Als die Schülerinnen und Schüler der frischgebackenen 7b zum ersten Mal in ihren neuen Klassenraum einströmten, hatten Finn und er sich direkt einen Gruppentisch geschnappt, zu dem dann auch direkt Luca, Sarah, Lars und auch Tobi hinzugestoßen waren. Luca war braungebrannt aus dem vierwöchigen USA-Urlaub zurückgekehrt und hatte sich schnell an das neue Mitglied in ihrem Freundeskreis gewöhnt. Als sie, bevor ihr neuer Klassenlehrer den Raum betreten hatte, gemeinsam rumalberten und Insiderwitze von der vergangenen Party zum Besten gaben, war auch allen anderen Klassenkameraden rasch klar geworden, dass Yan, wie ihn jetzt alle nannten, nicht mehr „Spielkind“ war.
Obwohl, eigentlich war er noch dasselbe Spielkind wie immer, doch das wussten nur Finn und er. Die Legostadt, die sie nach der Schule bei ihm im Zimmer aufbauten, wuchs und wuchs mit jedem Nachmittag, den die beiden Jungen in Yanniks Kinderzimmer verbrachten und auch ansonsten war auf dem Bauernhof der Familie Bruck eigentlich alles beim Alten geblieben. Auch schlief der Zehnjährige immer noch jede Nacht mit seinem Schnulli im Mund und behielt den dunkelblauen Beruhigungssauger vor allem wenn Finn bei ihm übernachtete auch zu gerne noch den ganzen Vormittag lang zwischen seinen Zähnen. Abends borgte er sich nun desöfteren eine von Finns Pampers, trank extra viel und stand am nächsten Morgen mit einer weichgestrullerten Pipiwindel unter seinem Schlafanzug auf.
Finn hingegen hatte am Morgen nach Tobis Geburtstagsparty zum ersten Mal begriffen, das man manchmal selbst von der tollsten Sache der Welt, den Windeln, genug haben konnte. Doch, das war gar nicht so einfach geworden. In der letzten Ferienwoche strengte er sich richtig an, achtete weiter darauf, seine Notfallhöschen nur im Ausnahmefall zu benutzen und gewöhnte sich nach ein paar Tagen tatsächlich wieder an die Sache mit der weißen Porzellanschüssel. Wenn auch gleich er am ersten Schultag trotzdem einen Pullup unter seiner Shorts getragen hatte. Doch immerhin war der diesmal trocken geblieben. Aber sicher ist sicher. Nachts hingegen kam Finn so schnell nicht aus den Pampers raus. Das lag aber sicherlich auch daran, dass der Siebtklässler nicht die geringsten Mühen unternahm, in der Nacht trocken zu werden. Warum auch? Dann würde er seine Pampersprivilegien ja völlig verlieren! Besonders die Wochenenden waren toll, wenn er bis in den späten Vormittag hinein die warme Nachtwindel zwischen seinen Beinen hängen lies bevor er sie irgendwann auszog und sich auf den Weg zu Yannik machte. Mit einer frischen Pampers unter der Hose, von der er ganz genau wusste, dass er sie den ganzen Tag lang anbehalten würde. An diesen Tagen war eigentlich alles, wie es in den Sommerferien gewesen war. Das Einzige, was sich auf dem kleinen Bauernhof von Yanniks Familie wirklich geändert hatte, betraf Ludwigs Schreinerei: Endlich hatten sie einen neuen, fähigen Mitarbeiter gefunden: Finns Vater! Der war zwar eine ungelernte Kraft, doch voller Elan bei seinem Job dabei. Die große schwarze Limousine war nun aus der Einfahrt von Finns Elternhaus verschwunden, doch dafür erlebte Finn seinen Vater beim Abendbrottisch fortan voller guter Laune und auch mit Elisabeth verstand sich Karl so gut wie lange nicht mehr.
Paul hingegen lies sich gar nicht davon beeindrucken, dass Finn nun wieder – fast wie ein großer Junge, wie es seine Mutter formuliert hatte – aufs Klo ging und schwörte weiterhin Felsenfest, seine Pampers niemals hergeben zu wollen. Er würde dann eben mit Windeln zur Schule gehen. Antonia bemühte sich weiterhin, das ganze locker zu sehen. Ihnen blieb ja noch ein ganzes Jahr. Das würde schon werden.
Autor: giaci9 (eingesandt via E-Mail)
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Also ehrlich, diese Geschichte ist top!
Auch wenn ich es schade finde, dass sie jetzt endet, muss ich dich sehr dafür bewundern, dass du offensichtlich von anfang an wusstest was du vorhast, dir Mühe gegeben hast und auch alles bis zum Ende duchgezogen hast! So ein Ende ist mir dann doch lieber als eine „abgebrochene“ Geschichte.
Außerdem gefallen mir die -manchmal fast schon Gesellschaftskritischen- „Nebenerzählungen“. Ich kann mich aus persönlichen Gründen mit einigen davon identifizieren, was mir manchmal die Tränen in die Augen treibt und mich ein andermal lachen lässt.
Ich hoffe, dass dich auch die Resonanz hier etwas motiviert und wir bald mehr von dir zu hören bekommen!
Viele Grüße, Liam
Vielen Dank für dein nettes Kommentar! 😀 Ich hab, seitdem ich die Verwandlung begonnen und geplant habe, eine Menge übers schreiben dazugelernt und entsprechend freue ich mich sehr, jetzt etwas neues beginnen zu können – auch wenn es natürlich trotzdem weh tut, die altbekannten Figuren hinter sich zu lassen. Die Resonanz hier hat mich jedes Mal aufs neue Motiviert, dafür möchte ich hier an dieser Stelle nochmal allen Leserinnen und Lesern recht herzlich danken und zwar ganz ehrlich und von ganzem Herzen! Eure Kommentare bedeuten mir echt viel. 🙂
Super Geschichte. Schade, dass sie schon zu Ende ist, ich fand jeden Teil super und war immer gespannt auf die Fortsetzungen. War aber interessant zu sehen, wie die Geschichte jetzt vollendet wurde.
Ich war etwas überrascht, dass Finn die Windeln teilweise wieder aufgibt.
Ist er jetzt eigentlich wirklich ein Betnässer?
Jaaa, das ist für Finn jetzt immer noch ein Zwiespalt: In einer perfekten Welt würde er seine Pampers definitiv nicht zeitweise aufgeben – aber als frischgebackener Siebtklässler ist es nur vernünftig, dass er das Thema in der Schule seinlässt. Schaade, ja. 😀 Er ist zumindest gelegentlicher Bettnässer geworden durch all die Nachtwindeln – aber ich glaube, damit kommt er gut klar! 😉
Schade, sehr schade, dass die Story vorbei ist.
Vielleicht bekommen wir ja bald was neues von dir zu lesen.
Aber sicher doch, ohne schreiben wird mir ja langweillig! 😀
Und da war sie wieder vorbei…. warte was? Wieso steht da denn Ende ;P
Eine sehr kurze aber dafür lehrreiche Geschichte wie man sie hier auf der Seite nur sehr sehr selten findet.
Der Anfang war für mich zwar ein wenig holprig, jedoch hattest du von Anfang an Recht Giaci, es war auf alle Fälle die richtige Entscheidung dieser Geschichte eine Chamce zu geben! Danke für 22 wunderbare Kapitel, danke für 22 Seiten Unterhaltung, Spaß, Unsinn und lustigen Momenten wie man sie nur von dir bekommen kann.
Aber sag mal Giaci, was steht jetzt bei dir an? Hast du eventuell bereits eine weitere Geschichte für uns geplant?
Alles alles liebe!
Findest du die Geschichte echt sehr kurz? An die 380 Buchseiten ist das Ding lang, fast 100.000 Wörter, zu meiner Verteidigung würde ich sagen, das ist annähernd normale Taschenbuchlänge! 😀
Ich habe auch während des Schreibens der Geschichte allerhand über das schreiben von Geschichten dazugelernt – und das werde ich jetzt in einer neuen Geschichte umsetzen. Von daher: Ja, da ist definitiv was geplant! 😀
Sehr schade das es so plötzlich vorbei ist.
Ich hatte gehoft er würde noch kleiner werden und auch anfangen das große Geschäft in die Pampers zu machen.
Hi,
Danke für dein ehrliches Feedback! 😀
Ja, Sorry dafür. Ich habe es einfach nicht mehr als realistisch gesehen, dass Finn noch weiter zum Kleinkind wird ohne dass sein Umfeld mal ein ernstes Wörtchen mit ihm redet – das hätte einfach nicht zur Leichtigkeit dieser „Sommerferiengeschichte“ gepasst.
Was kann ich sagen was noch nicht gesagt wurde…
Es war eine absolut geniale Geschichte und ich bin sehr gespannt, was man von dir in Zukunft liest!
Vielen Dank für diese Geschichte!
Vielen Dank für dein erneutes Lob! Ich hatte glaube ich mindestens so viel Spaß beim schreiben wie du beim lesen, aber habe gleichzeitig dabei auch vieles dazugelernt, was ich jetzt bei neuen Geschichten in Zukunft umsetzen will. Von daher, muss ich gestehen, freue ich mich jetzt schon ein bisschen, etwas neues anfangen zu dürfen. 😀
Oh. Das war’s? Schon vorbei? Tja… schade, ich hätte gerne Finns weiteren Weg lesen dürfen. Andererseits hat sich ja in den letzten Kapiteln ein gewisser Stillstand etwas angedeutet. Ich nehme an, dass du nicht mehr wusstest, wo du noch mit der Geschichte hin wolltest? Hier hast du ja mit der Möglichkeit gespielt, dass Finns Freunde von seiner geheimen Leidenschaft erfahren, und du hast dich bewusst dagegen entschieden, dass es rauskommt.
Ich bin dir dankbar, nicht nur für diese tolle Geschichte, sondern dass du dir die Mühe gemacht hast, sie noch zum Abschluss zu bringen, denn das hatte sie verdient. Auch schön, dass du nicht vergessen hast die Nebenhandlung mit seinen Eltern zu einem Ende zu bringen, auch wenn das nicht knapper hätte ausfallen dürfen.
Danke.
Hi,
Vielen Dank für dein nettes und ehrliches Kommentar! 😀
Jap, Stillstand war vorhanden – Finns Verwandlung, sofern ich sie im realistischen Maße halten konnte, war abgeschlossen – eigentlich nach dem Besuch des Maislabyrinths, mehr oder weniger. Ich möchte mich allerdings gegen den Vorwurf wehren, dass ich nicht wusste, wo ich mit der Geschichte hinwollte – ich wollte eigentlich genau da hin! 😀 „Die Verwandlung“ hatte bei mir den Arbeitstitel „Sommerferiengeschichte“ und hat genau daher ihren „locker-leichten“ Stil und ihre zeitliche Begrenzung – und die Sommerferien waren nach Tag 26 (Tag 0 war ja schon in der zweiten Woche der Sommerferien) fast schon vorbei, da blieb also nicht mehr viel Platz für Charakter-Development.
Klar, man hätte noch vieeeel erzählen können: Finn macht sich groß in die Pampers, Finn wird von Klassenkameraden erwischt, Finn trägt auch in der Schule Windeln, Finn gründet zusammen mit Yannik eine „Spielkind-Bande“ in der Schule und sie verhalten sich auch in der Schule wie Grundschüler – aber sind wir ehrlich, das hätte alles nicht mehr zu dieser Geschichte gepasst. Und der Spannungsbogen der Geschichte, so wie ich ihn gedacht hatte, hatte zu Kapitel 20/21 sein wohlverdientes Ende gefunden – nur der Nebenstory um Yannik wollte ich an der Stelle noch etwas mehr Raum geben. Die zweite Nebenstory um Karls Burnout habe ich zum Schluss nachlässig behandelt, da hast du echt recht. Aber wie gesagt, irgendwie hatte das für mich jetzt als rundes Ende gepasst, auch wenn es mich natürlich etwas traurig stimmt, die Charaktere und ihr Umfeld nach drei Jahren des Schreibens „aufzugeben“ – da geht einem richtig etwas verloren, gefühlt. Aber hey, deshalb fang ich besser mal schnell mit der nächsten Geschichte an … 😉
Ah, ich verstehe. Tja, dann habe ich mich wohl etwas davon blenden lassen, dass es zuletzt so aussah, als ob noch etwas passieren würde und Teil 21 sogar mit einem Cliffhanger geendet hatte. Vielleicht, weil ich auch meine eigenen geheimen Wünsche hatte, was noch passieren sollte.
Aber es passt schon: Aufhören, wenn es am Schönsten ist.
Giaci ich wüsste da welche Geschichte noch einen Abschluss bräuchte:)
schade das diese Geschichte so ein Ende genommen hat, eine Fortsetzung wäre wünschenswert.
Hey Giaci,
normalerweise schreibe ich hier keine Kommentare, aber ich muss ausnahmsweise doch ein paar Worte verlieren. Erstmal vielen Dank für diese wundervolle Geschichte. Mir ist aufgefallen, dass ich deine Geschichten definitiv die besten auf dieser Seite finde. Und die hier ist ganz klar mein Favourit. Sie hatte sehr viele schöne Momente in der Entwicklung der Freundschaft der beiden Jungs, die mir definitiv noch lange in Erinnerung bleiben werden. Ebenso finde ich es sehr sehr gut, wie realistisch du diese Geschichte gehalten hast. Man hätte in meinen Augen nichts besser machen können.
Ich finde es auch schön, dass Finn es am Ende schafft seinen Freund in die Klasse zu integrieren und zu ihm hält. Yannik ist ein wunderbarer Mensch und hat es mehr als verdient. Es tut mir fast ein bisschen weh, dass diese Geschichte vorbei ist und man nichts mehr von den beiden hören wird. Aber jedes gute Buch muss nun mal irgendwann enden… Was nicht heißt, dass ich es nicht jederzeit nochmal lesen würde. Hoffe du machst weiter so und schreibst noch mehr dieser schönen Geschichten! 😄