Die Verwandlung (6)
Windelgeschichten.org präsentiert: Die Verwandlung (6)
Day Seven Part Two
„Auf dem Grunde des Beckens“
Was bisher geschah:
Wir schreiben den Sommer des Jahres 2019. Sonnencreme, Freibad und Hitze. So konnte man den Beginn der Sommerferien des zwölfjährigen Finns wohl prägnant zusammenfassen. Aber das war nicht das, was während dieser Ferien alles im Leben des sonst so coolen und selbstständigen Noch-Sechstklässlers verändern würde. Finn, der sein ganzes Leben schon eine Zuneigung zu Windeln besaß, hatte sich einen Plan gefasst um wieder in den Besitz der weißen Knisterdinger zu kommen. Nicht über Amazon sondern wie es in unzähligen Klischeehaften Windelgeschichten bislang beschrieben worden war: Indem er anfing, absichtlich ins Bett zu machen. Nun lag eine Pullup-Bettnässerwindel auf seinem Bett, er hatte sein Ziel erreicht. Noch hatte Finn nicht realisiert, dass dies erst der Anfang von allem, was er über die nächsten Wochen entdecken würde, sein sollte.
Dumpfe Geräusche umwaberten Finn während er tief im lichtdurchfluteten Freibadbecken umhertauchte. Über ihm glitzerte die kräftige Sonne im Wasser und all die Menschen, die über ihm schwommen sahen in ihren Bewegungen ein bisschen aus wie ein Schwarm von wuseligen Kaulquappen. Finn aber hatte keine Zeit, das Schwimmbad länger aus dieser ungewöhnlichen Perspektive zu betrachten, schließlich hatte auch er keine Kiemen. Eillig suchte er mit seinen Augen noch schnell den Boden des Beckens ab, bevor ihn der Drang, endlich wieder Luft zu schnappen, dazu brachte, schnell wieder an die Oberfläche zu schwimmen.
„Ha, hab ich gesagt! Is gut versteckt, hm?“, johlte Tobias. Plötzlich war alles wieder laut und die gedämpften Geräusche, die man unter Wasser gehört hatte, bekamen ihre gewohnte Schärfe und Lautstärke zurück. Wasser spritzte in Finns Gesicht während sich dieser die Taucherbrille zurechtrückte und außer Atem nach Luft hohlte: „Ja … voll“, antwortete er einsilbig während er zum Beckenrand schwamm. Neben Tobi und Sarah, welche die letzten beiden Mitglieder der Freundes-Crew waren, die heute Nachmittag noch im Schwimmbad waren. Finns bester Freund Luca hatte sich vor kurzem für ein paar Wochen in den USA-Urlaub verabschiedet und einige andere waren auch bereits für die nächste Zeit in wärmere oder zumindest interessantere Gefilde als die süddeutsche Kleinstadt verreißt.
Das hielt die drei aber nicht davon ab, diesen Tag wie jeden anderen im Schwimmbad zu verbringen. Nachdem sie bereits viele Stunden auf den Wasserrutschen, am Volleyballfeld und auch auf der Liegewiese verbracht hatten, begaben sich die drei nun in den vier Meter tiefen Bereich des größten Schwimmbeckens der Badeanlage. Sie hatten eine zehn-Cent-Münze genommen und abwechselnd wurde je einem die Aufgabe Zuteil, diese Münze irgendwo auf dem Beckengrund zu verstecken und eine andere Person musste diese anschließend finden und wieder hochholen. Manchmal warfen sie die Münze auch einfach überkopf ins Becken.
Die Eltern der drei Jugendlichen hätten dazu wohl skandiert, dass man mit Geld nicht spielen sollte, aber eben der Gedanke war es wohl, der das Ganze für die Gruppe interessant machte.
„Soll ich dir nen Tipp geben?“, fragte Sarah Finn, welcher betont cool antwortete: „Neee, ich find das schon!“ Er holte wieder einmal tief Luft, rückte seine Taucherbrille zurecht und verschwand wieder Unterwasser. „Das findet der Nie!“, freute Tobi sich, während er und Sarah mit ihren Köpfen ins Wasser eintauchten um Finn besser beobachten zu können.
Es war alles nur eine Frage der Perspektive. Ein Satz, der sich eigentlich auf alles Anwenden ließ und auch in diesem Szenario den Trick zum erfolgreichen Auffinden der Centmünze bedeutete: Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel, das hatte der Physiklehrer der 6a den mehr oder weniger interessierten Schülern vor ein paar Wochen noch beigebracht, einer der Grundlagen der Optik. Übersetzt auf den Beckenrand eines Schwimmbad hieß das, und Finn hatte es längst begriffen: Finn musste nur zufällig vom richtigen Ort aus auf den Boden herabblicken und er würde den von der Münze reflektierten Sonnenstrahl hell erblitzen sehen. Natürlich spielte dabei auch noch der Winkel eine Rolle, sodass das ganze eher einer Art Glücksspiel als einem einfachen Rezept zum Auffinden des Schatzes glich. Ein Glücksspiel mit zehn Cent Wetteinsatz.
Finn musste noch zweimal auftauchen, bis er schließlich bemerkte, das Tobi Finns kleinen Trick in der Vergangenheit beobachtet hatte und ihm diesmal wohl einen Schritt vorraus gewesen war. Ein zufriedenes Grinsen fand sich jedenfalls in dessen Gesicht, als Finn schließlich mit der Münze in den Händen auftauchte: „Boah, das war gemein!“, befand er und warf das kleine runde Metallstück nach dessen Besitzer. Tobias hatte die Münze sorgfältig in der Mitte des großen stählernen Beckenabflusses gelegt, der von alleine schon hell genug glitzerte, wenn die Sonne auf ihn traf, sodass das Glänzen der Münze völlig überstrahlt wurde. Das Geldstück konnte noch so hell strahlen, wenn sie von einer Oberfläche umgeben war, die stets weitaus heller scheinen würde. So wurde die Münze grade in dieser besonders auffälligen Umgebung zum unauffälligen Objekt. Es kommt eben immer auf die Perspektive an.
„Haha, hab ich dich ordentlich verarscht!“, stellte Tobi mitsamt süffistantem Grinsen fest, während er seine Arme am Beckenrand auflegte und sein Kinn leicht anhob um seiner Schadenfreude Ausdruck zu verleihen.
„Nicer Trick“, gab Finn lächelnd zu, während er ebenfalls zum Beckenrand schwamm.
„Hab ichs drauf?“, kostete Tobi den Siegesmoment noch ein bisschen länger aus.
Finn legte den Kopf leicht zur Seite, zog die Augenbrauen hoch und formte einen Schmollmund: „Hm, geht“, antwortete er sichtlich unbeeindruckt.
„Haaaaaaab ichs drauf?“, beharrte Tobias.
„Tobiiiii“, verdrehte Sarah genervt die Augen und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Das hättest du nicht erwartet, gib es …“, setzte Tobias erneut an. Plötzlich wurde er jäh im Satz unterbrochen. Ein kleiner blauer Plastikball traf gegen Tobias Hinterkopf und platschte daraufhin vor ihm im Wasser auf.
„Bäh!“, vermeldete Tobias erschrocken-gereizt während er gechlortes Wasser ausspuckte.
„Das hättest DU nicht erwartet, hm?“, kicherte Finn.
Verärgert griff Tobias nach dem Ball und presste ihn gegen Finns Kopf um diesen von sich weg zu drücken.
„Kann ich meinen Ball wiederhaben?“, fragte von hinten plötzlich eine Jungenstimme.
Finn legte seinen Kopf in den Nacken um den Ballbesitzer erspähen zu können. Das würde doch nicht schon wieder …
„Ist das dein Ball, Spielkind?“, fragte Tobias wütend. Hinter ihm am Beckenrand stand der Angesprochene, Yannik, ängstlich und wackelte nervös mit den Zehenspitzen. Dessen Ball war aber auch immer zur falschen Zeit am falschen Ort, dachte Finn sich derweil erheitert.
„Jap“, antwortete Yannik: „Kann ich ihn bitte wiederhaben?“, fragte er erneut und streckte seinen rechten Arm in Tobis Richtung aus.
Tobias blickte Yannik aus den Augenwinkeln heraus an und streckte seine Hand aus. Warf den Ball in hohem Bogen nach Links. Finns Augen verfolgten die Flugbahn der dunkelblauen Kugel vor dem hellblauen Himmel und sahen, wie diese über den Maschendrathzaun welcher das Schwimmbad vom Berghang trennte, hinüberflog. Der Ball titschte auf dem Boden auf und verschwand rasch aus dem Blickfeld der vier Klassenkameraden während er den Berg herabrollte.
Yannik kniff seine Augen zusammen: „Du Dummi!“, sagte er traurig und beleidigt während er sich entrüstet umdrehte und zum gegenüberliegenden Nichtschwimmerbecken zurücklief. Finn blickte dem kleinen Zehnjährigen mit den wild umherschwingenden Haaren kurz hinterher, bevor er sich wieder zu seinen beiden Freunden umdrehte.
„Du Dummi“, prustete Sarah über die ungewöhnliche Beleidigung.
„Wohl eher Crash-Test-Dummi”, witzelte auch Finn. Tobias und Sarah feixten über Finns Wortwitz, er selbst hingegen wollte irgendwie nicht so recht mitlachen. Wieso hatte Tobi den Ball wegwerfen müssen? Der war manchmal echt ein Arschloch.
„So ein Opfer“, zischte Tobias verächtlich während er die Arme hinter seinem Kopf verschränkte und gelangweilt in den wolkenlosen Himmel hochblickte. Finn hingegen sah betreten auf das hektisch umherschwappende, im Sonnenlicht glitzernde Wasser unter seinem Hals und sagte nichts.
Mit einem lauten Quietschen öffnete Finn einige Stunden später die mit blauer, teils bereits abblätternder Farbe bestrichene Metalltür des Kleidungs- und Wertsachenspindes im überdachten Umkleidebereich des Freibades. Behutsam nahm Finn sein diagonal in den Spind gestecktes Longboard hinaus und klemmte es unter seinen rechten Arm. Mit einer Mischung aus Wehmut und Nachdenklichkeit blickte er noch einmal auf das Schwimmbadgelände zurück bevor er das kleine metallisch-rote Zahlenschloss aus der Halterung am Schließfach entfernte und routiniert in seine Hosentasche steckte. Schnell nahm er noch sein Smartphone aus der Vordertasche seines kleinen dunkelblauen Burton-Rucksackes bevor er selbigen schulterte und den Umkleidebereich verließ. Finn ging schnurstracks auf das Eiserne Drehkreuz zu, die Föhnstationen würdigte er keines Blickes. Es war warm genug, dass seine Haare auch schnell genug von alleine trocknen würden und mit den ohnehin zu weit oben angebrachten Föhngeräten bekam er seine Frisur sowieso nie so hin dass sie seinen Vorstellungen entsprach. Auch an den Toilettenkabinen ging er vorbei. Der Zwölfjährige musste zwar wieder ein wenig. Aber bald war er ohnehin zu Hause. Und wenn man konnte, vermied man die Schwimmbadtoiletten lieber.
Nachdenklich drückte sich Finn durch das Drehkreuz und schlenderte langsamer als sonst über den Schotterparkplatz vor dem Freibad. Er dachte noch nicht einmal daran, Musik anzumachen, wie er es sonst immer Tat. Finn war angespannt. Angespannt und aufgeregt. In etwa einer Stunde sollte er mit seiner Mutter zum Arzt gehen, wegen des Bettnässens. Finn war sich unsicher, was genau ihn erwartete. Ob der Arzt merkte, dass er nur so tat als ob er das nicht bemerken würde? Ob man das feststellen konnte? Hoffentlich nicht, dachte er sich und ging an dem Bereich des Zaunes vorbei, an dem die Besucher des Bades für gewöhnlich ihre Räder anschlossen. Eines der Räder lag neben dem Zaun auf dem Boden, daneben ein Junge etwa in Finns Alter. Er hatte seinen Kopf frustriert auf seinen rechten Arm gestützt und piddelte währenddessen mit der linken Hand verspielt am unteren Klettverschluss seiner rotblauen Sandalen herum. Yannik.
Finn ließ sein Longboard routiniert auf den Asphalt des beginnenden befestigten Weges fallen und stieg mit dem rechten Fuß aufs Board. Kurz bevor er losfuhr bemerkte er auf einmal, was er grade gesehen hatte: „Alles ok?“, fragte er, in Ermangelung anderer Anwesenden offensichtlich an Yannik gerichtet. Dieser blickte hoch und schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen misstrauisch an. Finn kickte mit seinem rechten Fuß auf das untere Ende des Longboards, sodass es oben in die Luft schnellte und nahm es routiniert wieder unter seinen rechten Arm. Er drehte sich um und ging, vom Geräusch der knirschenden groben Kiessteine hoch in Richtung Zaun.
„Nichts ist okay“, murmelte Yannik und Finn hatte plötzlich ein richtig schlechtes Gewissen. Klar, Yannik, den in der Schule alle nur Spielkind nannten hatte hart an seinem Ruf gearbeitet. Beziehungsweise nicht, er gab sich gar keine Mühe zu kaschieren, dass er, nunja, halt ein Spielkind war. Aber Tobis Ballwurfaktion eben war trotzdem super unnötig gewesen, dachte Finn sich.
„Wegen dem Ball?“, fragte Finn in die Stille des Sommernachmittages hinein.
„Äh auch“, antwortete Yannik, der den Kopf immer noch nach unten auf seine Sandalen gerichtet hatte während Finn sich vor ihm hinkniete. Der dunkelblonde Zehnjährige griff zu der neben ihm liegenden Fahrradpumpe und nahm sie in die Hand. Zögerlich antwortete er: „Mein Reifen ist platt.“
„Ohhhh“, stellte Finn fest. Hätte er auch selbst drauf kommen können: „Aufpumpen bringt nix?“, fragte er
„Nö“, antwortete Yannik während er am oberen Ende der Luftpumpe herumdrehte: „Hab schon meine Eltern angerufen am Schwimmbadtelefon, die können mich erst in ner Stunde abholen.“
Das kannte Finn. Seine Eltern würden vermutlich noch länger brauchen, um aus dem Büro zurückzukommen, dachte er sich, während er sich neben Yannik auf den Boden setzte und seinen Rucksack öffnete. Kurz kramte er in seinem Rucksack umher. Die nasse Badehose, das Handtuch, die kleine Bluetooth-Box sowie die Satteltasche die neulich seinem Mountainbike abgefallen war drückte er bei Seite, bis er plötzlich fand, was er suchte. Seine Trinkflasche.
„Durst?“, fragte er, nahm sie heraus und hielt sie zu seinem Klassenkameraden hinüber.
Yannik zögerte. Blickte hoch, schaute dem kaum größeren Finn in die Augen. Der Zwölfjährige lächelte, aber nicht böswillig, sondern freundlich. Finn hatte Yannik eigentlich nie wirklich geärgert, dafür aber dessen Freunde. Und etwas dagegen unternommen hatte Finn bisher auch nie.
„Jap“, gab Yannik zu und nahm Finns Trinkflasche, ließ den Deckel aufploppen und trank durstig aus dem mattschwarzen Wasserbehältnis welches dessen Besitzer damals zusammen mit seinem Rucksack geschenkt bekommen hatte. Yanniks blaue, mit dem Felix-Stoffhasen bedruckte Scout-Trinkflasche lag derweil im Flaschenhalter seines Fahrrads und war längst leergetrunken. Er setzte die Flasche wieder ab und befand außer Atem: „Boah voll lecker!“ Sein bedrückter Gesichtsausdruck wechselte dabei wieder zum seinem bekannten neugierig-aufgeweckten Lächeln.
„Ja, ne?“, antwortete Finn nickend und konnte Yanniks Begeisterung nachvollziehen: „Wasser mit Kirschgeschmack!“, sagte er und grinste Ebenfalls. Vitaminwasser mit Kirschgeschmack war halt einfach cool.
Yannik reichte die Flasche wieder zu dessen Besitzer zurück, Finn warf sie wieder in den Rucksack hinein und das einzige was in den nächsten Minuten die Stille füllte war das sommerliche Grillenzirpen und ein paar vom Winde herübergewehte Freibadgeräusche. Schreiende Kinder, Wasserplatschen. In der Ferne, an der Bundesstraße an der anderen Seite des Tales, welche im Herbst des Jahres durch die neue Umgehungsstraße ersetzt werden sollte, schlängelte sich lautstark ein Motorrad durch die Kurven. Keiner der Jungen sagte etwas. Finn fummelte verlegen an den weißen Schnürsenkeln seiner Nike-Schuhe herum.
„Boah, ist das warm heute!“, befand Finn und verstand plötzlich, wieso sich Erwachsene immer über das Wetter unterhielten. „Joa“, antwortete Yannik unbeeindruckt.
Ein weiteres Mal öffnete Finn seinen Rucksack und griff dessen Dunkelheit hinein. Wenn niemand etwas sagen wollte, dann sollte wenigstens Musik die Stille füllen. Finn wollte jetzt jedenfalls nicht einfach so abhauen. Seine Finger tasteten nach der gelochten Oberfläche des kleinen Lautsprechers, erfühlten aber plötzlich etwas ganz anderes. Den Reisverschluss seiner Fahrrad-Satteltasche. Und in diesem Moment erinnerte sich Finn an den Spruch mit den Bäumen und dem Wald, den man vor lauter Stämmen, Ästen und Blättern nicht sah.
„Wow, das hatte ich ja ganz vergessen!“, flüsterte er und zog aufgeregt die kleine Tasche aus seinem Rucksack. Eillig fummelte er eine kleine türkisgrüne Plastikschachtel sowie ein Fahrrad-Multitool heraus. Ein Reifenreperaturset, ausgestattet mit Gummiflicken verschiedener Formen und Größen, entsprechendem Kleber und ein bisschen Schmirgelpapier: „hey, damit kriegen wir den Reifen locker wieder hin!“, befand er euphorisch, drückte sich vom Boden ab und hob Yanniks Drahtesel hoch.
„Boah, super!“, befand Yannik und sprang ebenfalls auf, und griff nach dem Schnellspannverschluss des seines vorderen Fahrradreifens um selbigen vom Radrahmen zu lösen, während Finn sich schnell die kleine Anleitung auf der Rückseite des kleinen Kästchens eillig durchlas um sich wieder einigermaßen daran erinnern zu können, wie man eigentlich einen Fahrradreifen flickt. Hatte er ewig nicht mehr gemacht. „Schritt 1: Reifen mit Luft aufpumpen und unter Wasser halten um undichte Stelle zu lokalisieren. Die Undichte Stelle markieren“, murmelte er. Was war das? „Fuck, wir brauchen ja erstmal nen Eimer mit Wasser oder so um den Reifen einzutunken!“, stellte er fest.
„Ähhhh …“, Yannik überlegte kurz: „Schwimmbad?“, und zeige zum Zaun hinter den beiden: „Wobei, ich glaub da wird der Bademeister wütend, wenn wir mit nem Fahrradreifen zum Schwimmbecken gehen“, schränkte er ein.
„Und vor allem mit Straß-en-schuh-en“, witzelte Finn indem er überbetont den Bademeister nachmachte.
„Die Drassel?“, schlug Yannik den kleinen Fluss, welcher sich oberhalb des Schwimmbades seitlich zum Hang entlangschlängelte.
„Stimmt! Gute Idee!“, befand Finn und schnipste begeistert. „Komm!“, meinte Yannik aufgeregt und fing an, sein Rad zu schieben. Finn brauchte einen Moment länger um das Chaos, was er mit seinem ausgebreiteten Rucksackinhalt angerichtet hatte wieder zu ordnen und eilte schnell hinter seinem Klassenkameraden her.
Beide bogen nach links ab auf den steilen Feldweg, welcher zur Rückseite des Schwimmbades führte. Yannik schob sein Rad zielstrebig die Steigung hinauf und blickte ab und zu Finn unsicher an. Wieder war es Still bis auf die Abrollgeräusche des kaputten Vorderreifens und das charakteristische klackern eines geschobenen Fahrrads.
Finn bemerkte, dass er immer noch keine Musik angemacht hatte. Aber irgendwie war das grade auch nicht das richtige.
„Tut … tut mir leid wegen dem Ball eben“, sagte er auf einmal ganz plötzlich, wie aus dem nichts.
Yannik schaute ihm in die Augen, sah aber weg, bevor er anfing zu antworten: „Wieso? Wieso macht ihr das immer?“, fragte er und sein Tatendrang schien, zumindest seiner Stimme nach zu urteilen, wieder der Frustration gewichen zu sein.
„Ähh, das war … ich glaube … Tobi hat …“, setzte Finn an und fing plötzlich selbst an, nicht mehr in Yanniks Richtung zu blicken, sondern auf das Gras vor seinen Füßen. Er schämte sich für das, was Tobi da eben abgezogen hatte: „Ich fand das auch richtig scheiße“, sagte er schließlich ohne nachzudenken: „Manchmal ist der ein richtiger Arsch!“, fügte er hinzu. Wie er sich über Finn lustig gemacht hatte, als er sich von Luca verabschiedet hatte, das war auch so ein Arschlochmove von Tobias gewesen, dachte der Zwölfjährige sich still.
„Manchmal …“, sagte Yannik leise: „Aber danke, dass du mir hilfst mit dem Rad!“, fügte er nach einer nachdenklichen Pause hinzu und blickte wieder zu seinem sichtlich verlegenen Klassenkameraden hinüber, der selbst immer noch auf den Boden starrte. „Komm! Beeil dich!“, sagte Yannik plötzlich und klang auf einmal wieder wie der aufgedrehte Junge, der er in der Schule so oft war.
„Du musst nur den Schnellspanner da vorne aufmachen“, gab Finn als Ratschlag auf den vor ihm und dem Rad knienden Yannik, welcher so eben versuchte, das Vorderrad vom Rest seines Fahrrads zu trennen. „Hab ich doch, du Dödel!“, antwortete dieser überzeugt und wackelte wie zum Beweis an der völlig losen Schraube herum: „Geht aber immer noch nicht richtig ab, nur ein bisschen!“, sagte er nachdenklich und versuchte das Rad herauszuzerren: „Bei meinem Rad geht das so!“, sagte Finn angestrengt, immerhin hielt er die ganze teil den vorderen Teil des Rades nach oben. Hätte er eine Hand frei, vermutlich würde er jetzt „Fahrradreifen wechseln howto“ auf Youtube suchen.
„Ahhh!“, vermeldete Yannik plötzlich: „Der hängt an den Bremsen!“, sagte er und deutete auf die Bremsbacken, die verhinderten, dass das Vorderrad sich komplett vom Ramen lösen konnte. Finn blickte nach unten zu dem Teil, an dem sein zehnjähriger Mitschüler grade herumfummelte und sah nur noch, wie Yannik einen kleinen Metallhebel aufdrückte und anschließend die Bremsanlage zur Seite klappte. Mühelos zog Yannik nun den Reifen vom Fahrrad ab und Finn konnte den Drahtesel endlich erleichtert ablegen.
„So, äh ich glaube, jetzt nimmt man den Hebel hier …“, versuchte Finn erkennbar unsicher zu erklären und clipste ein Plastikteil von seinem Multitool ab: „ … und stülpt das unter den Mantel um … ja“
Weiter kam er nicht, denn Yannik hatte sich das kleine Plastikwerkzeug bereits geschnappt und zwischen Felge und Mantel gesteckt und begann nun, den letzteren vom ersteren zu hebeln: „Boah, das geht ja richtig leicht!“, befand er. Es dauerte nicht mehr lange und die beiden Jungen hatten den Schlauch komplett vom Rad getrennt. Finn legte sein Longboard zur Seite und beide gingen behutsam auf dem herumliegenden Kleinholz herunter zum Fluss, der zu dieser Jahreszeit allerdings eher den Charakter eines kleinen Bächleins hatte und sich verloren in der Mitte des ohnehin nicht unbedingt großen Flussbettes endlangschlängelte.
Finn hockte sich vorsichtig auf den schlammigen Boden, darauf bedacht, neben seinen Schuhen nicht auch noch seine Jeansshorts schmutzig zu machen. Yannik hatte sich währenddessen mitsamt seiner knallgrünen Dreiviertelhose in den Matsch gekniet und bediente die Luftpumpe. Angenehm schattig und spürbar kühler als auf dem Feldweg war es im kleinen, tiefer gelegenen Flussbett. Glitzernd schafften es die Sonnenstrahlen nur vereinzelt durch das dichte Blätterdickicht der umliegenden Bäume und auch anstelle des allgegenwärtigen Grillenzirpens drang nun hauptsächlich das plätschern des kleinen Baches zu den Ohren der beiden Jungen.
Angenehm kühles Wasser strömte über Finns Hände während er den Schlauch unter Wasser hielt und ins Wasser blickte um nach Luftblasen Ausschau halten zu können.
„Nix! Weiter!“, befand Finn und Yannik drehte den Schlauch weiter damit Finn den nächsten Abschnitt untersuchen konnte. Während Finns Hände weiter vom Wasser überströmt wurden, realisierte er langsam wieder, dass er Pinkeln musste. Kein Problem, die an den Bach angrenzenden Sträucher und Bäume baten mehr als genug Versteckmöglichkeiten um sich mal kurz erleichtern zu können. Das kühle Nass, welches an seinen Händen vorbeiströmte, erinnerte seinen Körper sehr an das Schwimmbadwasser, indem Finn normalerweise einfach unbemerkt in die Badehose pinkeln konnte und es auch oft genug Tat. Er war sich auch relativ sicher, dass er nicht der einzige war, der auf diese Art und Weise die Schwimmbadtoiletten vermied. Nun, am Fluss, in seinen normalen Klamotten wäre das allerdings weitaus auffälliger. Aber grade das war es, was Finn dazu brachte. Yannik hatte ja schon einmal gesehen, dass er sich in die Hose gemacht hatte.
Finn lies einfach locker. Hatte er sich vor sieben Tagen bei Paul im Kinderzimmer noch etwas anstrengen müssen um sich einfach in die Hose zu pinkeln hatte er sich mittlerweile scheinbar daran gewöhnt. Im fiel es wesentlich leichter, den inneren Widerstand zu überwinden. Kurz ließ er seinem Pipi freien Lauf, hielt aber dann wieder ein. Ein paar Sekunden vergingen, bis er selbst die Wärme und die nässe Spüren konnte. Finn drehte den Reifen wieder etwas weiter und verhielt sich, als wäre nichts passiert. Auf seiner Jeans hatte sich derweil ein Tischtennisball-großer Fleck gebildet.
Auch Yannik war auf seinen Reifen konzentriert und pumpte weiter Luft in den Gummischlauch. Finn drehte wortlos den Schlauch weiter, starrte ins Wasser unter ihm und ließ erneut locker. Diesmal wurde es sofort wärmer und nässer und da Finn währenddessen unauffällig nach unten auf seine Jeans schaute, konnte er zusehen wie der Fleck rasant größer wurde. Tischtennisball, Aprikose, Tennisball, CD. Dann Finn hielt wieder ein, diesmal, indem er sich eine Hand zwischen die Beine drückte, so machten das kleine Kinder schließlich, wenn sie versuchten, einzuhalten obwohl sie dringend mussten: „Hm, immer noch nix, das Loch muss doch langsam kommen!“, richtete er daraufhin bemüht locker zu Yannik hingegen.
Yannik hingegen brauchte nichtmal eine Sekunde um zu bemerken, was Finn da grade passierte: „Musst du mal strullern?“, fragte er ebenso casual wie Finn grade über den zu flickenden Reifen geredet hatte.
Wie Finn schon bei Paul festgestellt hatte: Erste Regel, wenn man dringend aufs Klo muss: Niemals zugeben, das man dringend aufs Klo muss! Er schüttelte seinen Kopf. Einordnender Blick zu Yannik: Der zog seine linke Augenbraue ungläubig hoch und glaubte Finn natürlich kein Wort.
„Echt nicht“, murmelte Finn.
„Geh schnell, ich wart solange“, schlug Yannik vor und deutete mit seinem Kopf auf die Baumreihe oberhalb des Flussbettes. Finn lief eilig den grasbewachsenen Hang hinauf, die rechte Hand immer noch zwischen die Beine gedrückt. Eine gute Minute später kletterte er selbigen wieder herrab, sich diesmal mit den Händen ausbalancierend und mit einem deutlich sichtbaren, großen Nässefleck auf seiner Hose. Yannik blickte ihn überrascht an, gab sich aber alle Mühe so zu tun als wäre nichts Ungewöhnliches an Finn. Dieser hockte sich wieder neben den kleinen Bach und drückte unbesorgt den Gummischlauch Unterwasser.
Yannik drehte den Schlauch erneut: „Halt, stopp! Da! Daaaaaaa!“, rief Finn plötzlich. Das war es. Plötzlich blubberte es aus dem Wasser, Finn tastete mit seinen Fingern nach der Stelle und drückte drauf, bis das Geblubber plötzlich aufhörte. Gespannt zog Yannik am oberen Teil des Reifens und beide Jungen bückten sich dicht nebeneinander über den Gummischlauch und nahmen das winzige, aber doch sichtbare Loch in Augenschein.
„Schmirgelpapier?“, fragte Yannik, als würden sie grade eine OP durchführen.
„Kommt“, antwortete Finn einsilbig und reichte seinem Klassenkameraden das kleine Pappstück. Fachmännisch raute der Zehnjährige das Reifenstück auf. Finn entfernte gleichzeitig bereits vorbereitend die Schutzfolie von der Selbstklebenden Rückseite des Flicken abzog. Er wackelte ein bisschen mit den Beinen herum um zu Spüren, wie sich die nasse Hose anfühlte. Anders als der nasse Schlafanzug nachts. Zum einen natürlich weniger nass, zum anderen war es eine gänzlich andere Erfahrung, draußen in der Sonne mit einer nassen Hose zu sitzen.
„Flicken?“, fragte Yannik und bekam prompt ebenjenen gereicht und klebte ihn auf die zu versorgende Stelle.
„Führen wir nun einen Test durch!“, schlug Finn vor. Er und Yannik taten so, als wäre das Reifenflicken so etwas wie eine Mischung aus medizinischer Operation und Reparatur, und die Beiden irgendetwas zwischen Chirurg und Spezialmechaniker.
Ein kleiner Teil von Finn gab zu bedenken, dass dies definitiv zu peinlich und uncool für einen Siebtklässler war, der restliche Teil des Zwölfjährigen hatte derweil allerdings sehr viel Spaß dabei. Yannik hingegen verschwendete keinen Gedanken an diese Frage, sondern pumpte den Reifen wieder mit etwas Luft auf, während Finn Druck auf den Schlauch ausübte. Er hielt den Gummiring wieder unter Wasser, beide blickten gespannt nach unten. „Wie sie sehen, sehen sie nichts. Wieso sie nix sehen, sehen sie gleich!“, scherzte er.
„Operation erfolgreich!“, verkündete Finn stolz und gab Yannik einen Highfive. Der blonde Wuschelkopf lächelte von einem Ohr zum anderen und schien den Vorfall im Schwimmbad völlig vergessen zu haben. Gelöst kraxelten die beiden Jungen durch das Unterholz wieder hinauf auf den kleinen Feldweg und bauten rasch das Fahrrad wieder zusammen. Yanniks ehemals grellgrüne Shorts war an den Knien voller Matsch, Finns Abercombie-Jeans hingegen zierte ein nasser Fleck auf der Vorderseite. Ab und zu blickte Yannik auf Finns Hose herab und schien es durchaus verwunderlich zu finden, dass sein Klassenkamerad sich grade mehr oder weniger zum zweiten Mal in seinem Beisein in die Hose gemacht hatte. Eine Weile lang plauderten die beiden Jungen noch miteinander bis sich ihre Wege trennten und Finn wieder über den glatten Asphalt der noch nicht eröffneten Umgehungsstraße nach Hause skatete.
„Finni, willst du vielleicht schnell nochmal aufs Klo gehen bevor wir losfahren?“, hörte der angesprochene seine Mutter aus dem Flur rufen und zuckte innerlich leicht zusammen. Das war nun also das Resultat der zwei nassen Unfälle die ihm tagsüber passiert waren, seine Mutter erinnerte ihn nun wieder regelmäßig daran, auf die Toilette zu gehen.
„Nööö, muss nicht“, antwortete er in einer Tonalität der weitaus genervter klang als Finn durch die Aufforderung seiner Mutter eigentlich war. Im Gegenteil, auf dem Gesicht des gewitzten Zwölfjährigen konnte man ein schelmisches Grinsen entdecken während er sein Taschenbuch zuklappte. Entspannt räkelte und streckte er sich nachdem er von der Gartenliege aufgestanden war, auf welcher er die letzte halbe Stunde lang bäuchlings gelegen hatte, an einer kühlen Fanta genippt hatte und dabei der Musik der Bag Raiders gelauscht hatte.
Gedämpft durch das Blätterdikicht des jungen Ahornbaumes unter welchem Finn die Liege strategisch günstig platziert hatte, schien die Sonne nun angenehm warm aber nicht zu heiß auf sein Gesicht. Der Sechstklässler ließ es sich nicht nehmen noch einen ausgedehnten Moment lang mit geschlossenen Augen nach oben zu blinzeln um die Wärme der kräftigen Sommersonne zu genießen.
„Fiiiiiiin?!“, rief seine an der Terassentür auf ihn wartende Mutter erneut und beendete dessen Träumerei unsanft. Eillig lief Finn nach drinnen, flitzte durch den Flur und streifte sich schnell seine hellblauen Sneaker über die Füße. Kurz darauf saß er bereits auf dem Beifahrersitz des kleinen Range Rovers seiner Mutter und genoss das kühle Leder an seinen Unterschenkeln. Seit zwei Monaten war Finn endlich zwölf Jahre alt und hatte sich nach Verweis auf die Straßenverkehrsordnung gegen seine Mutter durchsetzen können und musste nun nicht mehr mit Kindersitz im Auto mitfahren. 1,50 Meter Körpergröße oder zwölf Jahre alt stand im Gesetz, das hatte Finn sich ergoogelt und dementsprechend durfte nun auch er endlich ohne seine dunkelblaue Römer-Sitzerhöhung im Auto sitzen. Finn lauschte dem leisen Röhren des Motors, neigte die Sitzlehne nach hinten und blickte aus dem Auto auf die Sommerlandschaft die ihm an diesem Nachmittag entgehen sollte während er nervös über den bevorstehenden Arztbesuch nachdachte. Was für Untersuchungen standen ihm wohl bevor? Würde der Arzt möglicherweise sogar herausfinden, dass Finn absichtlich ins Bett machte? Konnte er das überhaupt herausfinden?
„Aha, ich sehe“, sagte der schlaksige schwarzhaarige Arzt etwa anderthalb Stunden später, während er seinen Blick Finns Mutter zugewandt hatte und sich von ihr die Auftretenshäufigkeit von Finns nächtlichem und täglichem Einnässen erklären ließ. Finn saß links neben seiner Mutter und blickte abwechselnd zu seinem Kinderarzt und sah sich im Behandlungszimmer um. Finn mochte seinen Kinderarzt nicht besonders, redete der doch meist hauptsächlich mit seiner Mutter und bezog ihn nur selten mit ins Gespräch ein. Bei dem Thema das den Grund für seinen heutigen Kinderarztbesuch gegeben hatte war der Sechstklässler allerdings sehr froh, dass seine Rolle sich grade darauf beschränkte, dem Gespräch der beiden Erwachsenen zu lauschen und dabei mit den Beinen hin und her zu schaukeln.
„Wenn Finn einnässt, dann handelt es sich also immer um eine komplette Blasenentleerung?“, fragte Doktor Bender seine Mutter.
„Eigentlich ja“, antwortete sie nachdenklich: „Nur heute als er aus dem Schwimmbad zurückkam war seine Hose nur ein bisschen nass.“
„Aha, nun gut“, murmelte der Arzt und rückte seine Brille zurecht: „Finn, wie ist das, merkst du gar nicht wenn du musst oder erst sehr spät?“
„Ääääh“, das kam nun unerwartet für Finn. „Also in der Nacht merke ich garnix, erst wenn, naja, es schon raus ist.“ Klar, er war ja am schlafen und machte ans Bett, so funktioniert das doch, dachte Finn sich nervös. Sowohl der Doktor als auch seine Mutter bemerkten die Nervosität des kleinen Zwölfjährigen der unruhig in seinem Sitz hin und her rutschte: „Das muss dir nicht unangenehm sein, Finn, das passiert Kindern in Wachstumsphasen ab und an mal“, wiegelte Doktor Bender ab und blickte unter seiner Brille hindurch in Finns Augen.
„Also Frau Samsa“, drehte er sich wieder zu Finns Mutter herrüber: „Ich mache ihnen eine Überweisung zum Urologen fertig, dafür führen sie bitte mit Finn vorbereitend ein Miktionsprotokoll für den Tag und die Nacht. Das ist ein kleines Büchlein, da notieren sie bitte entsprechend der beigelgten Anleitung, wann Finn aufs Klo geht oder in die Hose macht, beziehungsweise ob seine Windel morgens nass oder trocken ist.“
Finn zuckte zusammen. Windel. Zum ersten Mal wurde seine neue Nachtunterwäsche nicht als „Sicherheitshosen“, „Pyjamahöschen“ oder so bezeichnet, sondern bezeichnet als das, was sie waren und wie Finn sie verwendete.
„Zu den Windeln kriegen sie dann auch noch ein Rezept für unauffällige Hochziehwindeln, die kann Finn dann sowohl nachts als auch tagsüber, falls es sich da weiter verschlechtern sollte, anwenden“, beendete der Mediziner seine Erklärung, rückte seinen Stuhl nach hinten und stand auf um seine Mutter und ihn aus dem Behandlungszimmer herauszugeleiten. Finns Herz klopfte und Blut schoss in seinen Kopf während er das, was sein Arzt grade heruntergerattert hatte, rekapitulierte.
Autor: giaci9 (eingesandt via E-Mail)
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Seid doch so nett und lasst ein Kommentar da, das würde mir viel bedeuten! 😀
Du bist einer der Autoren, bei denen ich nicht eine Geschichte lese um etwas über Windeln zu lesen, sondern eine Geschichte lese die mich interessiert, bei der ich wissen will wie es weiter geht, und von dem ich auch ohne Probleme ein Buch lesen würde. Also Top Storie, ich freue mich wenn es weiter geht.
Vielen Dank für dein Kompliment! Schreibe schon am nächsten Kapitel und versuche, dass in wenigen Wochen fertig zu haben! 😀
Wieder ein wunderschöner Geschichtsteil. Ob Finn seine Aktion schon bereut? Ob Yannik das Geheimnis von Finn weiter erzählt? Bin gespannt, wie die Geschichte weiter geht.
Du bist einer der Autoren, bei dem ich gerne auch eine Geschichte lese die 20 oder mehr Teile hat. Das ist einfach perfekt geschrieben und „flutscht“ so beim lesen, dementsprechend kurz kommen einem auch die Teile vor…
Ich freue mich auch immer wieder über die sehr genauen Beschreibungen der Gedanken der einzelnen Charaktere. bestes Beispiel sind da Finns Gedanken vor dem Arztbesuch. Sonst heißt es halt oft „morgen gehe ich zum arzt…toll“, aber die Ausschmückung mit entsprechenden Fragen, die Finn an sich selbst richtet, bringt die Unsicherheit, die wir glaube ich alle gehabt hätten, erstmal richtig zur Geltung!
Auf jeden Fall weiter so und hoffentlich noch viele Teile dieser tollen Geschichte, die mir persönlich (vielleicht auch wegen der Ähnlichkeit und des geringen Altersunterschiedes zu mir) besonders gut gefällt und bis jetzt mein absoluter Favorit im Bereich Windelgeschichten ist!
P.S.:mir gefällt übrigens auch die klare Trennung zwischen AB und DL sehr gut, denn diese Geschichten du magst Windeln deshalb musst du jetzt mein Baby sein gefallen mir persönlich nicht und sind irgendwie für mich auch ohne Flair….
Vielen Dank für diesen super ausführlichen Kommentar! Es ist immer toll zu wissen, wie die eigene Geschichte so ankommt beim Leser. Es werden auf jeden Fall noch viele viele Teile werden, sicherlich um die 20. Ich hab die Geschichte mit dem Projektnamen „Sommerferien“ begonnen und nunja, wir sind ja erst am Ende der ersten Woche der Sommerferien … 😉
Wow! Du schreibst wirklich toll. Freue mich auf mehr.
Das einzige was ich nicht verstehe ist, dass die Zeit beim Lesen vorbeirast, ohne es zu bemerken. Und ehe man sich versieht ist man am Ende.
Ganz klar 5 * Sterne wert!
Haha, alles klar, dann baue ich beim nächsten Mal Zeitstempel ein damit du mitbekommst, wie die Zeit voranschreitet 😀
Diese Geschichte ist mit Abstand das Beste, das ich bisher gelesen habe.
Nach den ersten Sätzen bin ich sofort in die Charaktere vertieft.
Dein lebhafter Schreibstil und die Beschreibung der Gefühle von Finn sind genial.
Mache bitte weiter.
Es ist immer eine große Freude, Deine Geschichten zu lesen.
Vielen Dank! Es ist mir auch immer eine große Freude, meine Geschichten zu schreiben. Und dann die Kommentare dazu zu lesen absolut 😀
Hallo Giaci,
vielen Dank für dein Super positives Feedback auf meine Story.
Deine Geschichte hier gefällt mir auch seeehr gut!!! 🙂
Schließe mich Tommes voll und ganz an.
Ich habe einen richtigen Film im Kopf wenn ich deine Geschichte lese. Ich sehe die Gesichter und fühle mich selbst an die Orte versetzt! Besonders das Schwimmbad habe ich fast real im Kopf!
Bitte schreib weiter. Ich freue mich auf jeden neuen Teil!
Viele Grüße,
Lukas