Donnerstag (4)
Windelgeschichten.org präsentiert: Donnerstag (4)
Ich weiß nicht, wie lange ich gewartet hatte. In der Kälte kam es mir vor wie eine Ewigkeit, aber wenn ich genauer darüber nachdenke, können es doch höchstens drei oder vier Minuten gewesen sein, die ich im Dunkeln auf der Unterlage hockte, ehe die Tür wieder aufging.
„Oh“, hörte ich Silvias Stimme, „hatte ich das Licht ausgemacht?“
„Ist nicht schlimm.“ sagte ich. Das stimmte ja auch. Ob ich im Dunkeln oder Hellen wartete, machte ja doch keinen Unterschied. Es war sogar etwas besser, wenn keine Gefahr bestand, dass jemand von außen hineinsehen konnte.
„Entschuldige. War keine Absicht.“
Sie knipste das Licht an und für einen Moment starrten wir beide uns einfach nur an. Der Unterschied zwischen uns war einfach zu kurios. Silvia war zurückgegangen zur Garderobe, und sie hatte sich wieder ihren Schal, ihre Mütze und ihre dicke Daunenjacke angelegt. Sogar Handschuhe trug sie. Es waren diese etwas dünneren Handschuhe, die einem durch Lederbesätze an den Fingerspitzen besseren Grip geben sollten.
Und dann war da auf der anderen Seite ich, ohne einen Faden am Leib, kauernd und mittlerweile etwas zitternd auf der Unterlage.
Ich musste schmunzeln. „Du siehst aus, als ob du noch raus willst.“
Sie ging gar nicht darauf ein. „Oh Gott“, sagte sie, „du erfrierst ja fast!“
„Nein, ich erfriere nicht. Aber lass uns anfangen.“
Sie wirkte nicht überzeugt. „Willst du das wirklich durchziehen?“
„Ja, will ich. Und je länger du zögerst, desto länger dauert es.“
Sie atmete tief durch. „also gut, du willst es ja so. Leg dich in Position.“
Darin waren wir eingespielt. Ich wusste, was sie erwartete. Ich setzte meinen Po etwa dreißig Zentimeter über dem zu ihr liegenden Rand der Matte auf, dann ließ ich den Oberkörper zurücksinken, bis mein Rücken auf der Matte lag. Nun zog ich die Beine an, griff mit den Händen knapp unterhalb der Knie und hielt sie fest. Fast hätte ich sie wieder losgelassen, so kalt waren meine Finger geworden. Mein Unterkörper lag jetzt bloß vor ihr da, mein Penis wie auf einem Präsentierteller. Ich sah an mir herunter. Erst jetzt fiel mir eine Auswirkung der Kälte auf, die ich bislang gar nicht bedacht hatte. Alles Blut hatte sich aus meinem besten Stück zurückgezogen, und klein und verschrumpelt lag er da. Es hätte mir peinlich sein können, aber vor Silvia musste es das nicht. Sie wusste zur Genüge, wie er eigentlich aussah, unter normalen Bedingungen, und manchmal war er sogar etwas größer als normal gewesen.
Ich beschloss, das Thema offensiv anzugehen. „Silvia!“
Sie hatte sich bereits vor mich gekniet und war noch beschäftigt, die Materialien so anzuordnen, wie sie sie gleich brauchen würde. „Was ist denn?“ fragte sie.
„Schau mal, wie klein mein Wutz ist.“
Sie warf einen kurzen Blick zwischen meine Beine. „Ja“, sagte sie, „ist mir auch schon aufgefallen.“
Ich war etwas enttäuscht von der Antwort. Eigentlich hätte ich einen lustigen Kommentar erwartet. Irgendetwas, um das Eis zu brechen und sie aus der Reserve zu locken.
„Das ist, weil es so kalt ist.“ sagte ich.
„Du wolltest das ja so.“
„Ich beschwere mich auch nicht.“
„Gut“, sagte sie und hielt ein Feuchttuch hoch, „ich fange dann jetzt an, ja?“
„Warte!“
„Was denn noch?“
In mir arbeitete etwas. Wenn sie jetzt anfangen würde, wäre sie in ein paar Minuten fertig. Und wenn sie es so machte, wie sie sich jetzt benahm, dann wäre das ganze eine sehr unbefriedigende Angelegenheit. Ich wollte nicht, dass das Wickeln so ein liebloser und mechanischer Vorgang wäre. Es sollte zumindest etwas sein, an dass ich mich gerne zurückerinnerte. Und wenn sie es nicht konnte, dann musste ich halt dafür sorgen.
„Ich muss nochmal Pipi.“ sagte ich.
Sie stöhnte genervt. „Hättest du das nicht vorher machen können? Du hast doch wirklich genug Zeit gehabt. Dann geh jetzt, aber schnell!“
Ich blieb liegen. „Ich will aber hier Pipi machen.“
„Hier ist aber kein Klo.“ sagte sie fest. Sie verstand noch nicht, was ich wollte.
„Nein“, sagte ich, „ich meine hier auf der Unterlage.“
Sie sah mich fassungslos an. „Was?“
„Ich will Pipi machen, während ich so daliege. Okay?“
„Nein, Julian, das ist überhaupt nicht okay! Das ist super eklig! Spinnst du?“
„Es ist doch bloß Pipi!“
Es war ja nicht so, dass sie nicht bereits meinen Unterleib gesäubert hatte, nachdem ich eine Windel benutzt hatte. Sie hatte lange gebraucht, bis sie sich dazu überwunden hatte, aber nachher hatte sie zugegeben, dass es doch auch nicht viel anders gewesen war, als ein Wechsel mit einer trockenen Windel.
„Wir waschen unsere Kleider in diesem Raum! Und hier willst du hinstrullern?“
„Ich wisch es nachher alles selbst wieder weg. Versprochen!“
„Nein, das ist eklig! Julian, wenn du das machst, dann gehe ich!“
Ich spürte, dass sie es ernst meinte. Heute sollte ich es nicht zum Äußersten treiben. „Nur ein bisschen?“, fragte ich, „nur eine Kleinigkeit? Dann ist es auch nicht so kalt.“
„Nein! Nicht mal ein kleines bisschen!“
„Aber ich muss mal.“ sagte ich. Es gab zwei offensichtliche Lösungen für mein Problem: Ich könnte entweder zur Toilette gehen oder ich könnte gleich meine Windel benutzen. Das wusste ich, und sie wusste, dass ich es wusste. Aber ich stellte mich nun einmal gerne kindisch an, und ich war schon manchmal überrascht worden, wie viel ich mit peinlicher kindischer Bockigkeit erreichen konnte.
Silvia sah mich mit einem Blick an, der mich dann doch fast dazu brachte, „Na gut, dann eben nicht“ zu sagen, da griff sie plötzlich zur Seite in den Metallschrank und zog etwas hervor.
„Hier“, sagte sie, „hier kannst du reinmachen.“
Ich sah genauer hin. In ihrer Hand hielt sie eine kleine Handwaschschüssel aus rosa Plastik.
„Was ist das?“
„Das ist jetzt dein Töpfchen. Jetzt mach da rein und wenn wir fertig sind, leerst du es selbst aus.“
„Ähm“, sagte ich, „aber darin waschen wir nun wirklich unsere Wäsche, und du willst, dass ich …“
„Julian, die Dinger kosten zwei Euro das Stück. Wir schmeißen das nachher einfach weg, oder von mir aus nimmst du es mit in dein Geheimfach. Aber jetzt mach da rein.“
Sie hielt mir die Schüssel hin. Es war ein Kompromiss. Es war mehr, als ich erhofft hatte. „Okay.“ sagte ich und raffte mich auf, darauf bedacht, mit dem Kopf bloß nicht über die gedachte Linie zu geraten, von der aus ich von außen zu sehen wäre. Ich hockte mich auf die Zehenspitzen, die Beine weit gespreizt. Silvia stellte die Schüssel so hin, so dass sie sich genau unter mir befand. Dann stand sie auf, verschränkte die Arme und stellte sich mit dem Rücken gegen die Fenster. „Also. Dann mal los.“
Ich versuchte.
„Na? Machst du bald?“
„Ich kann nicht.“ sagte ich.
„Ich dachte, du musst?“
„Muss ich auch. Aber ich kann nicht, wenn jemand zuguckt.Das ist so, wie wenn man an einem Pissoir steht und neben einem steht einer. Kennst du das?“
„Nein. Das kenne ich nicht. Ich bin ein Mädchen. Soll ich rausgehen?“
„Nein.“ Ich hatte Angst, dass sie dann nicht mehr wiederkäme.
„Geht es dann nicht besser?“
„Mir ist lieber, wenn du dabei bist.“
Sie seufzte. Für einen Moment blieben wir so: Ich in einer unbequemen Haltung, wie ich versuchte, in der Kälte meinen Urin durch meinen kleinen zusammengezogenen Penis zu pressen, sie, wie sie mir dabei zu sah und sich wohl fragen musste, warum sie keinen normalen großen Bruder hatte. Ich gab mir mehr Mühe und kniff die Augen zusammen.
„Gleich kommt es“, gab ich im wahrsten Sinne des Wortes eine Wasserstandsmeldung, „gleich.“
Sie antwortete nicht.
Ich presste.
„Es ist jeden Moment soweit.“
Noch immer keine Antwort.
„Warum sagst du denn nichts?“
Ich sah zu ihr auf.
Etwas in ihrem Gesicht hatte sich geändert. Sie sah mich gar nicht mehr an. Stattdessen starrte sie einfach geradeaus, mit einem merkwürdigen Lächeln.
„Was ist?“, fragte ich, „was hast du?“
Sie antwortete mir noch immer nicht. Stattdessen hob sie die Hand und winkte. Und ich merkte, was sich noch geändert hatte: Der Schein auf ihrem Gesicht. In der Stube gegenüber brannte Licht.
„Oh Gott!“ sagte ich.
Und das Wasser begann zu laufen. Vielleicht war es die Ablenkung gewesen, aber endlich war der Damm gebrochen. Zunächst war der helle Klang von Flüssigkeit, die auf Plastik tropfte zu hören, aber bald schon wich es einem leichten Plätschern. Ich hockte wie versteinert da. Nur etwa fünf Meter entfernt von mir stand Herr Dirkes oder Frau Dirkes oder vielleicht sogar beide oder vielleicht hatten sie sogar Gäste und sahen arglos zu uns herüber, während ich hier nackt hockte und in ein Töpfchen machte, wie es Kleinkinder taten. Und das war für meine Verhältnisse schon ein ausgesprochen reifes Verhalten. Ich sah zu Silvia hoch, in der Hoffnung, dass sie mir vielleicht einen versteckten Hinweis geben würde, was ich zu tun hatte, aber sie lächelte einfach nur in die andere Wohnung herüber und tat so, als wäre es ganz normal abends in der Waschküche zu stehen, obwohl es doch offensichtlich bitterkalt war.
Ich hatte nicht gedacht, wie viel ich musste. Es lief einfach immer weiter. Ich war schon eine Weile nicht mehr auf Klo gewesen, und ich hatte vorhin eine ganze Flasche Wasser getrunken, aber ich hatte dennoch eigentlich keinen besonderen Druck gespürt. Ich hatte nur vorgegeben zu müssen, weil es mir sonst zu fad gewesen wäre, aber jetzt lief es. Ich sah an mir herunter. Mit leichtem Schrecken stellte ich fest, dass die Schüssel schon fast voll war. Wenn sie überlaufen würde, würde Silvia das gar nicht gefallen. Ich versuchte meinen Harnlauf zu stoppen, aber das gelang mir ebensowenig wie es mir vor einer Minute gelungen war, ihn in Gang zu bringen. Das Plätschern wurde immer dumpfer, immer mehr füllte sich die Schüssel. Ich geriet schon fast in Panik, überlegte, ob ich mir die Hand vor den Penis drücken und in der Hocke zur Tür hinauswatscheln sollte, da endlich hörte ich, wie es nur noch ein wenig tröpfelte und dann ganz versiegte. Ich sah an mir herunter. Unter mir stand eine kleine Ein-Liter-Schüssel, aus der ein süßlicher gelber Dampf aufstieg.
„Ich bin fertig.“ sagte ich, nicht ohne Erschöpfung.
Silvia löste sich endlich aus ihrer Haltung und kniete sich wieder zu mir. Leider ging damit auch einher, dass ihre Miene wieder griesgrämig wurde.
„Hat auch lange gedauert. Und sieh dir mal an, wie viel das ist! Das wolltest du alles hier auf den Boden strullern?“
„Ich dachte nicht, dass ich soviel muss.“
„Da hast du dich aber schön verschätzt.“
Vorsichtig nahm sie die Schale an den Seiten und hob sie, ganz langsam und sehr darauf bedacht, auch ja keinen Tropfen zu verschütten, von der Unterlage herunter und stellte sie neben ihr ab.
„So“, sagte sie, „jetzt aber wirklich?“
Ich begab mich wieder in meine Position. „Was ist mit Dirkes?“ fragte ich.
„Die sitzen drüben in ihren Sesseln und lesen Zeitung. Warum? Soll ich sie dazuholen?“
„Nein, Quatsch! Ich meine nur … was denken die, was du hier machst?“
„Vermutlich denken sie, dass ich nur gewartet habe, bis eine Waschmaschinenladung durch ist. Also, machen wir jetzt?“
Ich nickte. „Los.“
Ich legte den Kopf zurück und schloss die Augen. Das hatte ich mir früh angewöhnt, seitdem Silvia mich wickelte. Ich nehme dann die Berührungen auf der Haut viel intensiver war. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass Silvia dann auch etwas ungehemmter war. Die Feuchtigkeit der Tücher berührte zuerst meine Pobacken, die sie mit großzügigen Bewegungen wischte, etwa so, wie man eine Lampe polierte. Dann arbeitete sie sich zwischen meine Beine vor. Das Tuch glitt über meinen Hodensack und meinen Penis, der nun kaum mehr als zwei oder drei Zentimeter groß war. Dann tappte sie mit der Hand zweimal an meinen Po. Es fühlte sich ungewöhnlich an, heute, wo sie einen Handschuh trug.
„Seite.“ sagte sie.
Ich gehorchte auf unser eingespieltes Kommando wie jeden Donnerstag und drehte mich auf die Seite, so dass sie besser an meinen Hintern kam.
Das war der Teil, an dem man wirklich eine Entwicklung hatte sehen können. Zunächst hatte sie sich ganz von meiner Hinterseite ferngehalten. Dann hatte sie meine Hinterbacken abgewischt, sich aber von der Spalte ferngehalten. Danach hatte sie oberflächlich entlang der Spalte gewischt.
Jetzt griff sie mit der linken Hand an meine linke Pobacke, zog sie etwas hoch, und mit dem Tuch in der rechten Hand fuhr sie ohne Scham in meine Spalte. Es fühlte sich so unfassbar gut an, als ihr Zeige- und Mittelfinger über meinen Anus strichen. Ich konnte mir ein wohliges Geräusch nicht verkneifen.
„Bitte lass das.“ sagte sie.
„Das fühlt sich so toll an.“
„Ich wische dir den Hintern ab. Was ist daran so toll?“
„Das ist einfach so unglaublich, wenn das jemand anders bei einem macht.“ sagte ich.
Sie machte ein schnaubendes Geräusch. „Das verstehe ich echt nicht“, sagte sie, „das ist doch nun wirklich der peinlichste Teil!“
Ich hatte sie nie gefragt, warum sie mich dann dort abwischte, wenn sie es so sah. Ich hatte sie nie dazu gedrängt. Es hatte sich einfach über die Zeit so entwickelt, irgendwann tat sie es, sie tat es jedes Mal, und ich hatte es zugelassen. Ich hatte es sehr gerne zugelassen.
Sie tappte wieder gegen meine Pobacke. „Po.“
Schade. Es war bereits wieder vorbei. Ich drehte mich wieder auf meinen Rücken.
Sekunden später hörte ich ein sanftes Rasseln und Schütteln, dann spürte ich, kaum merklich, wie sich sanft etwas auf meinem Unterleib niederließ wie frisch gefallener Schnee. Gleich darauf spürte ich, wie ihre Hände das Pulver einmassierten. Ich stutzte.
„Hast du immer noch deine Handschuhe an?“
„Ja.“
„Willst du die nicht ausziehen?“
„Ich packe die nachher in die Waschmaschine. Und Julian, glaub mir bitte, du willst nicht, dass ich dir da unten mit meinen kalten Fingern rumfuhrwerke.“
Damit hatte sie vermutlich recht, auch wenn ich mir kaum vorstellen konnte, dass es noch kälter werden konnte. Ich spürte ihre Hände an meinen Leisten und dann, mit zwei, drei sanften Massagebewegungen an meinem Penis. Einmal, nach der Massage, hatte ich doch meine Genießerhaltung aufgegeben, die Augen geöffnet und hingesehen. Zu meinem Schreck hatte ich festgestellt, dass ich eine leichte Erektion bekommen hatte. Das war nicht absichtlich gewesen. Ich wollte nicht, dass meine Schwester dachte, dass sie mich sexuell erregte. Das was nicht so! So war das nicht!
Aber Silvia hatte einfach perfekt reagiert. Als sie sah, was ich sah, meinte sie nur: „Ist nicht schlimm. Du bist halt ein Junge. Da passiert so was mal.“
Ich hatte bloß genickt und mich erleichtert wieder zurückgelehnt. Ganz genau so war das. Und in der Folge war es auch nicht mehr dramatisch, wenn ich auf ihre Bewegungen reagierte. Heute aber passierte das ohnehin nicht. Dafür sorgte schon die Kälte. Sie tappte ein drittes Mal auf meine Pobacke.
„Hoch.“
Wir kamen zum krönenden Ende. Ich setzte meine Fußspitzen auf der Unterlage auf und hob meinen Unterleib in die Höhe. Ein Knistern verriet, was unter mich geschoben wurde.
Tapps.
„Runter.“
Ich senkte meinen Po, und er wurde von einer herrlichen Flauschigkeit empfangen. Ich spreizte die Beine wieder weit seitlich ab. Kurz darauf richtete sich die Weichheit mit einem Knistern auf, umfing meine Unterseite, meine Hoden, meinen Penis, meine Leisten. Dann spürte ich geübte, konzentrierte Finger links, dann rechts.
„Fertig.“ sagte sie.
Ich öffnete die Augen.
Ich war nicht mehr nackt.
Ich trug das Beste, was man tragen kann.
„Danke.“ sagte ich. Ich war immer noch selig wie das erste Mal, als sie mir eine Windel angelegt hatte.
„Komm, steh auf.“ sagte sie.
„Ich kann nicht“, sagte ich, „Dirkes.“
Sie nickte, genervt, aber einsichtig. Sie stand auf, ging hinüber zur Tür und machte sie auf. „Krabbel raus.“
„Ich muss noch aufräumen.“ sagte ich.
„Das mache ich.“
„Aber ich habe dir versprochen, dass ich das mache.“
„Du kannst das nicht vernünftig machen, ohne von außen gesehen zu werden. Außerdem: Wenn du noch eine Minute länger hier nackt drin bist, holst du dir den Tod.“
„Ich bin nicht mehr nackt.“ sagte ich.
Sie grinste schief. „Ja“, sagte sie, „du bist perfekt angezogen für eine mehrtägige Antarktis-Expedition.“
„Wenn Antarktis-Expeditionen lustig wären.“
„Komm jetzt. Raus mit dir!“
Ich krabbelte zur Tür. Die Fliesen waren, wenn das überhaupt möglich war, noch kälter geworden, und ich beeilte mich. Ich frage mich, wie das für meine Schwester ausgesehen haben muss. Aber ich glaube, sie war von mir mittlerweile schon einiges gewohnt. Die Wärme des Wohnzimmers und der Teppichboden fühlten sich sagenhaft gut an. Doch ehe Silvia die Tür schließen konnte, hockte ich mich hin, die Hände auf der Türleiste, und sah zu ihr hoch.
„Silvia?“
„Ja?“
„Ich bin froh, dass du meine Schwester bist. Du bist die tollste Schwester, die ich mir vorstellen kann.“
Sätze in dieser Art sagte ich ihr immer wieder gerne, nachdem sie mich gewickelt hatte. Ich meinte sie ernst, und ich sah immer, wie gut es ihr tat, so was zu hören. Heute aber war es etwas anders. Sie versuchte sich ein Lächeln abzuringen, aber es gelang ihr nicht recht. „Danke.“ sagte sie nur.
„Silvia?“
„Was denn noch?“
„Ist alles in Ordnung?“
Sie sah mich merkwürdig an, und plötzlich wurde mir bewusst, was das für ein ungünstiger Zeitpunkt war, ihr diese Frage zu stellen. Ich, in meiner Windel auf einer Türleiste hockend, sie, in voller Wintermontur, auf mich herab blickend. Ich wirkte gerade nicht unbedingt wie der große Bruder, der einen beschützt und dem man sich anvertrauen möchte. „Alles in Ordnung.“ sagte sie, und dem Ton ihrer Stimme entnahm ich, dass es das nicht war.
Ich nickte trotzdem.
„Ich liebe dich, Silvia.“ sagte ich.
Sie sah aus, als ob sie abwog, ob das ein Scherz sein sollte. „Warum sagst du das?“ fragte sie.
„Du siehst aus, als ob es dir gerade gut tun würde, das zu hören.“
Und jetzt, zum ersten Mal, lächelte sie wirklich herzlich. Ich hatte sie erreicht.
„Danke“, sagte sie, und ihre Stimme klang etwas höher, „aber jetzt schnell nach oben mit dir unter eine Decke.“
Ich nickte bloß und krabbelte rückwärts, so dass die Leiste frei war. Silvia schloss dir Tür.
Es bestand nun keine Gefahr mehr, gesehen zu werden und ich erhob mich. Es fühlte sich schon fast etwas ungewohnt an zu stehen. Die Windel fühlte sich wunderbar an zwischen meinen Beinen, wie immer, aber sie zu tragen, erfüllte mich nicht mit dem selben Gefühl von Zufriedenheit wie sonst. Ich hörte, wie hinter der Tür meine Schwester alles wieder in den Wäschekorb räumte. Am liebsten hätte ich die Tür wieder geöffnet und mit ihr gesprochen. Aber das ging nicht, und das wusste ich. Traurig ging ich nach oben auf mein Zimmer.
Autor: Winger(eingesandt via E-Mail)
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Es gefällt mir so gut! Ich bin gespannt, was mit der Schwester los ist, dass sie die ganze Sache plötzlich ablehnt. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil. Bitte gib noch etwas mehr Tiefe in die Geschichte (andere Charaktere, wechselndes Setting, Heldenreise) dein Stil ist so gut. Ich möchte mehr davon und gehöre zu den ungeduldigen Lesern. 😉
Die Geschichte ist wirklich sehr gut!!! Nur ein paar Rechtschreibfehler! Versuche es mal mit Word, das Programm markiert dir die Rechtschreibfehler und korrigiert sie nach Deinen Wünschen. Keine Panik, ich bin kein Deutschlehrer, noch sonst ein Lehrer!!!
Dert<gvhg