Ein Haus voller Jungs (15)
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Kapitel 15 – So wie ihr
* * *
Ein wenig später entschieden wir uns, eine kleine Runde um den Block zu drehen – wir konnten ja schlecht den ganzen Tag drin verbringen. Also, können schon, aber irgendwie sehen Erwachsene das ja gar nicht so gerne, also zumindest so ne Alibirunde musste sein. Rusty war inzwischen auch wieder zu uns gestoßen, nachdem sein Papa ihn noch wie angekündigt angezogen hatte – tatsächlich sogar wieder mit T-Shirt und kurzer Latzhose. Sah auf jeden Fall schick, um nicht zu sagen süß, an ihm aus, aber das sagte ich lieber mal nicht zu laut, denn er schien trotzdem etwas unsicher.
„Bleiben wir lange draußen?“ fragte er. „Ich weiß nicht, ob ich so gesehen werden will.“
„Ist doch nichts dabei,“ antwortete mein Bruder. „Ich bin doch genauso angezogen. Da denkt sich keiner was.“
„Aber…“
„Rusty,“ mischte ich mich nun ein. „Da denkt wirklich keiner was. So wirkst du halt mehr wie ein etwas groß gewachsener Grundschüler. Aber Latzhosen tragen Erwachsene ja auch.“
„Wenn ihr meint…“
„Meinen wir,“ kicherte Sammy. „Glaub mir, wir wissen sowas.“
Nach einem kurzen Marsch kamen wir am Spielplatz an.
„Kletterspinne?“ fragte Sammy. Rusty nickte, damit war ich dann wohl überstimmt. Für große Jungs wie uns war es natürlich nicht zu schwer, zwischen den Seilen zu navigieren, aber Rusty schien es zu reichen, sich weit oben niederzulassen. Ich überlegte kurz, dann entschied ich mich, zu ihm zu klettern.
„Alles in Ordnung?“
Rusty nickte.
„Ich denke nur nach.“
„Worüber?“ fragte Sammy.
„Sammy,“ mahnte ich, „das muss er uns nicht sagen.“
„Schon okay, Luka. Es geht um das, was du grade mitbekommen hast.“
„Mit deinem Papa?“
Rusty nickte erneut, dann sah er zu Boden.
„Können wir dir helfen?“ fragten mein Bruder und ich fast gleichzeitig.
„OK das war jetzt etwas gruselig,“ sagte Rusty, der sich jetzt aber ein Grinsen nicht verkneifen konnte. „Seid ihr doch heimlich Zwillinge?“
„Nur Geburtstagszwillinge,“ kicherte Sammy.
„Echt jetzt?“
„Erster Mai,“ bestätigte ich. „Also werden wir an unserem Geburtstag nie in die Schule oder zur Arbeit müssen.“
„Außer ihr sucht euch einen Job wie mein Papa damals aus,“ erklärte Rusty zerknirscht. „War sicher komisch für dich.“
„Unsere Geburtstage wurden nicht richtig gefeiert. Aber ja, grundsätzlich stelle ich es mir schon komisch vor. Da bist du Zuhause, freust dich dass du drei Jahre alt wirst, und dann fängt deine Mama einfach an ein Baby zur Welt zu bringen.“
Sammy kicherte bei der Vorstellung.
„Aber dafür habe ich das beste Geburtstagsgeschenk der Welt bekommen, auch wenn ich das nicht sofort zu schätzen wusste.“
„Aww… ich dich auch, Bruderherz.“
Sammy setzte zu einer Brofist an, die ich natürlich erwiderte.
„Also, können wir dir helfen?“ fragte Sammy erneut.
„Naja… vielleicht könnt ihr das. Ihr versteht das wahrscheinlich von allen, die ich kenne am besten.“
„Dann erzähl mal.“
Rusty sagte zunächst nichts. Kurz überlegte ich, ob wir ihn doch nicht erst etwas in Ruhe lassen sollten, aber dann sah er uns an.
„Wisst ihr, als meine Eltern mir gesagt haben, dass sie sich trennen, war ich unfassbar wütend auf Papa. Ein Teil von mir wollte ihn nie wieder sehen. Und irgendwo wollte ich ihm auch nicht gönnen, ohne Mama glücklich zu werden. Das habe ich dann auch etwas an euch ausgelassen, als Papa mir von Thomas und euch erzählt hat. Aber gleichzeitig…“
„Wolltest du bei ihm bleiben?“
„Sammy!“ mahnte ich erneut, aber Rusty nickte.
„Ihr wisst wie das ist? Jemanden nie wieder sehen und ihn gleichzeitig nicht gehen lassen zu wollen?“
„Nur zu gut,“ flüsterte ich. „Egal was unsere Erzeuger uns angetan haben, wir wollten, dass es ihnen gut geht. Dachten, dass wir nur besser sein müssten, damit sie uns lieb haben und wir eine glückliche Familie sein können. Wir haben einige Zeit gebraucht, um das abzulegen.“
„Dann wisst ihr, was ich meine,“ seufzte unser quasi-Stiefbruder. Dann wurde er plötzlich hektisch.
„Aber ich will damit nicht sagen, dass meine Erfahrung so schlimm ist wie eure! Bitte versteht das nicht falsch.“
„Tun wir nicht,“ beschwichtigte ich ihn. „Für dich war es sicher genauso schlimm. Die Familie, die du von kleinauf kanntest, gibt es so nicht mehr. Und so wie damals wird es nie wieder sein. Nicht ganz.“
„Mhm…“
Rustys kurze Antwort ging schon fast in ein Wimmern über.
„Das ergibt alles Sinn,“ sagte Sammy. „Aber was hat das mit der Situation grade zu tun? Also, als dein Papa dich gewickelt hat?“
„Erst war es mir peinlich. Und dann… dann kam alles raus!“
„Was kam raus?“
„Die ganzen Gefühle in mir! Als wäre ein Damm gebrochen. Ich hab nicht viel mit Sinn und Verstand von mir gegeben, aber ich glaube, Papa hat mich verstanden. Dieses Gefühl hatte ich so lange nicht mehr.“
„Das war auch mein Eindruck,“ stellte ich fest. „Also, das Ende hab ich mitgekriegt. Ihr wart euch wieder ganz nah, so wie früher.“
Rusty nickte.
„Genau. Und ich will nicht, dass es aufhört. Deshalb überlege ich, ob ich Papa bitten soll, mich so zu behandeln wie Jona euch.“
Okay, das war schon ein Unterschied zu dem abgekapselten und sogar etwas feindseligen Rusty, den wir vor wenigen Wochen kennengelernt hatten.
„Aber du traust dich nicht?“ fragte Sammy.
„Es wäre doch komisch.“
„Er hat dir auch gesagt, dass du bei uns jederzeit mitmachen kannst,“ erinnerte ich ihn.
„Ja klar, aber das heißt doch nicht, dass er sich dann auch immer um mich so kümmern will. Das lief doch bis jetzt eher so nebenbei. Und ich weiß auch gar nicht, was das heißt, so wie ihr zu sein.“
„Rusty…“ begann ich und sah ihm in die Augen. „Ich glaube, jedes Elternteil wünscht sich, sein Kind nochmal für einen Tag als Baby oder Kleinkind oder Grundschüler haben zu dürfen. Papa sagt das jedenfalls immer. Und wenn dein Papa nur halb so ist wie unserer, dann denkt er ganz genauso.“
„Vor allem, wenn er in letzter Zeit so viel von dir verpasst hat,“ fügte Sammy hinzu. „Und was es heißt, so wie wir zu sein… ich glaube, dabei können wir dir auch helfen.“
* * *
Zuhause zogen wir uns schnell in Sammys Zimmer zurück – vorsichtshalber schloss ich auch direkt die Tür. Wenn etwas sein sollte, würde Papa klopfen, und Thomas schätzte ich genauso ein.
„Also, du wärst gern wie wir, weißt aber nicht was das genau heißt,“ fasste Sammy unser bisheriges Gespräch zusammen. Rusty hatte draußen nicht genauer darüber reden wollen, also hatten wir uns entschieden, hier weiter zu reden. Oder besser gesagt, Sammy hatte das vorgeschlagen, und wir waren seinem Vorschlag gefolgt. Es machte mich schon etwas stolz zu sehen, dass Sammy bei Bedarf auch Führung und Verantwortung kompetent übernehmen konnte. Und da hier ja keine akute Notlage vorlag, konnte ich mich entspannt zurückhalten.
„Sozusagen. Also klar, ihr tragt Windeln und so, das tue ich ja gerade auch, aber für euch ist es doch mehr als nur das. Ihr seid ja nicht immer klein, wenn ihr welche tragt, also ihr benehmt euch nicht so. Selbst als Luka seine Ausgleichsphase hatte, hat er nicht nur Babysachen gemacht.“
„Richtig,“ erklärte ich. „Ich meine, was macht ein Baby? Essen, schreien, schlafen, kacken. In beliebiger Reihenfolge. Das wäre ziemlich langweilig für uns. Aber mit eins ist man ja auch schon kein Baby mehr. Und dann wird es schon mehr.“
„Und da steig ich bei euch noch nicht so ganz durch. Wie alt seid ihr, wenn ihr klein seid?“
„Wir legen uns da nicht fest,“ führte Sammy aus. „Manchmal will ich viel selbst machen, dann trage ich Windeln und vielleicht auch passende Klamotten, aber lasse meinen Schnuller im Bett oder in einer Tasche. Und manchmal brauche ich einfach mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung, und dann laufe ich vielleicht zusätzlich noch mit einem Stofftier rum und lasse mir viel helfen.“
„Meistens bin ich in ersterem Bereich“, sagte ich. „Aber oft habe ich dann zu viel auf mich geladen und erst zu spät gemerkt, dass ich überfordert war. Da hat Papa dann etabliert, dass er die Ausgleichsphasen anordnen kann.“
„Aber sonst entscheidet ihr das?“ fragte Rusty.
„Genau.“
„Wir haben aber auch mit Papa einige Regeln besprochen. Nicht, um uns was zu verbieten, sondern damit wir drei alle wissen, was wir voneinander brauchen.“
Sammy nahm sein Tablet und rief eine Textdatei auf. Kurz darauf erschien die bunte Überschrift „Sammys Regeln“.
„Pass auf, ich kopier das mal schnell,“ sagte er und gab einige Befehle ein. Ich bevorzugte es ja, so Dinge am PC zu machen, aber Sammy war da im Vergleich zu mir sehr flexibel. Kurz darauf änderte er den Schriftzug zu „Rustys Regeln“.
„Wir gehen das mal Schritt für Schritt durch und schauen, was für dich passt, okay?“
Rusty nickte.
„Windeln dürfen Zuhause und auf Ausflügen getragen werden, aber nicht, wenn uneingeweihte Freunde dabei sind. In den Ferien trägst du rund um die Uhr, außer es sind Freunde da oder du bist bei ihnen,“ las Sammy vor.
„Klingt okay,“ sagte Rusty. „Aber in den Ferien musst du? Keine Widerrede?“
„Wir halten uns nicht sklavisch daran,“ erklärte ich. „Wenn wir gerade nicht in Stimmung dazu sind, erzwingt Papa nichts. Wobei das bei Sammy so gut wie nie der Fall ist.“
„Das ist ja auch für mich. Für dich können wir das ändern.“
Sammy markierte den Text und schrieb ihn neu.
„Windeln dürfen bei Luka und Sammy, auf Ausflügen sowie bei Mama und Papa Zuhause getragen werden, aber nicht, wenn uneingeweihte Freunde dabei sind. In den Ferien trägst du Rund um die Uhr, außer es sind Freunde da oder du bist bei ihnen.“
„Kannst du Mama streichen?“ fragte Rusty. „Ich glaube, das ist keine gute Idee.“
„Du bist der Boss.“
Schnell hatte Sammy den Text angepasst.
„So okay?“
„Klingt gut. Und weiter?“
„Wenn du Windeln trägst, hast du immer einen Schnuller dabei. Zuhause und im Auto entscheidest du, ob im Mund, in der Hand, an der Kette oder in der Tasche. Unterwegs bleibt er in der Tasche.“
„Ist okay.“
„Wenn wir unterwegs sind, gehst du viel an Papas Hand.“
„Klingt harmlos.“
„Wenn du Windeln trägst, benutzt du sie auch. Wenn du eine neue brauchst, fragst du Papa oder Luka. Wenn die beiden nicht da sind oder keine Zeit haben, darfst du dich selbst sauber machen und wickeln.“
„Auch groß?“ fragte Rusty. Sammy bejahte dies.
„Ich weiß nicht, ob ich das Papa zumuten will. Oder ob ich das möchte.“
„Moment… Wenn du Windeln trägst, benutzt du sie fürs kleine Geschäft. Ob fürs große, sprichst du mit Papa ab.“
„Ich denke das ist okay.“
„Deine reguläre Bettzeit an Schultagen ist um 20.30 Uhr. Am Wochenende und in den Ferien darfst du länger aufbleiben. Du gehst aber grundsätzlich ins Bett, wenn Papa es sagt und/oder dich ins Bett bringt. Ausnahmen bestimmt Papa.“
„Kannst du 21 Uhr machen?“
„Klar, bei mir stimmt das eigentlich auch nicht mehr.“
„Papa macht auch eher Ausnahmen, wenn Sammy Mittagsschlaf hält,“ fügte ich hinzu.
„Wo wir schon bei Mittagsschlaf sind: Wenn du möchtest, darfst du nach der Schule Mittagsschlaf halten. Hausaufgaben machst du aber trotzdem. Wenn Papa Mittagsschlaf anordnet, hältst du ihn auch.“
„Ich brauche keinen Mittagsschlaf!“ protestierte Rusty.
„Das kann dein Papa ja dann entscheiden,“ kicherte Sammy. „Das wäre das wichtigste.“
„So ähnlich habe ich das auch, aber mit Sonderregeln für die Ausgleichsphasen,“ erklärte ich. „Zeige ich dir vielleicht mal bei Gelegenheit.“
„Das ist alles?“
„Mehr brauchen wir nicht wirklich. Sind ja wirklich nur Richtlinien, wo wir regelmäßig mal drüber schauen.“
„Ja, aber…“
„Was?“
„Und wenn ihr euch nicht dran haltet?“
„Das passiert nicht wirklich. Und wenn, geht Papa eher davon aus, dass irgendwas im Argen ist.“
„Du willst, dass dein Papa dich bestraft, wenn du dich nicht daran hältst?“ fragte Sammy.
„Sozusagen… macht irgendwie keinen Sinn für mich, Regeln zu haben, die ich nach Lust und Laune ignorieren kann. Und ich will auch nicht, dass ich direkt abbreche, sobald mir was nicht passt.“
„Verstehe… Bruderherz, reichst du mir das Tablet mal?“
Sammy tat wie geheißen. Mit etwas Mühe tippte ich einen neuen Absatz.
„Wenn du diese Regeln nicht einhältst, darf Papa Konsequenzen verhängen.“
„Aber welche?“ fragte Sammy.
„Das sollten wir vielleicht mit ihm klären? Ich glaube, das übersteigt unsere Kompetenz.“
In diesem Moment klopfte es an der Tür. Erschrocken überlegte ich, und sicher auch Rusty, ob einer unserer Papas gelauscht hatte. Aber warum würden sie sowas tun?
„Herein!“ rief Sammy. Kurz darauf erwies sich der unbeabsichtigte Urheber unseres Schrecks als unser Papa.
„Mittagessen ist gleich fertig.“
„Okay, wir kommen jetzt!“
* * *
Das eigentliche Mittagessen verlief eher ereignislos. Aber es entging unseren Papas natürlich nicht, wie angespannt Rusty war. Nachdem wir also die letzten Portionen verdrückt hatten, beschloss Thomas, nachzufühlen.
„Ist alles okay, Russ?“
„Ja.“
„Sicher? Sollen wir kurz woanders hin.“
„Ja. Also, nein! Es ist nur…“
„Was denn?“
„Du hast vorhin gesagt, ich darf hier mit Luka und Sammy klein sein.“
„Richtig. Das meinte ich auch so.“
„Ich weiß, aber… kannst du mich auch so behandeln?“
Thomas antwortete zunächst nicht.
„Wenn nicht, ist das okay! Dann vergessen wir das einfach!“ ruderte Rusty panisch zurück, aber Thomas schüttelte den Kopf.
„Wenn du dir das wünschst, können wir das machen. Aber ich weiß nicht, ob ich das kann.“
„Papa kann dir sicher helfen,“ warf Sammy ein. „Und wir haben uns auch schon ein paar Gedanken gemacht.“
Er überreichte Thomas das Tablet mit den ausgearbeiteten Regeln.
„Das kommt mir bekannt vor,“ kommentierte Papa. „Was dagegen, wenn ich auch einen Blick drauf werfe?“
Rusty schüttelte den Kopf. Thomas las sich unser Werk kurz durch.
„Im Prinzip Sammys Programm,“ stellte Papa fest. „Bei dir sollten wir auch mal die 21 Uhr festhalten, wenn du jetzt auf die weiterführende gehst.“
„Das klingt ja soweit vernünftig,“ sagte Thomas. „Aber Mama willst du außen vor lassen?“
„Erst mal. Ich will nicht, dass es komisch wird.“
„Verstehe. Wenn Luka und Sammy so nett sind, uns für Zuhause ein paar Windeln und ein zwei Outfits zu leihen, können wir das auch dort weiterführen. Und du willst auch, dass ich Konsequenzen setze, wenn du dich weigerst?“
Rusty nickte.
„Aber wir wussten nicht was.“
„Schwierig. Deine Mama und ich haben von Anfang an Wert darauf gelegt, dich gewaltfrei zu erziehen. Das ändern wir auch nicht, auch wenn manche das sicher mögen würden. Aber mit ganz kleinen Kindern setzt man ja auch nicht so viele Konsequenzen, weil sie lange Zeiträume einfach noch nicht überblicken können. Und die üblichen Konsequenzen… ich weiß nicht, ob das passt…“
Thomas überlegte kurz.
„Pass auf. Wir können es so machen, dass ich dann dein Handy und/oder deine Switch einziehe. Und wenn du dich sehr daneben benimmst, auch zeitweise nicht mit Sammy und Luka spielen darfst. Eine Auszeit eben.“
Er wandte sich uns zu.
„Dann müsst ihr das aber auch akzeptieren.“
Sammy nickte.
„Schaffen wir,“ bestätigte ich.
„Ist das so okay für dich, Russ?“
„Ja, Papa.“
„Also gut. Dann wird das dein Programm für die restlichen Ferien, und dann schauen wir weiter.“
Damit war es beschlossene Sache. Ob bewusst oder nicht, aber indem er nicht nach einer weiteren Bestätigung durch seinen Sohn gefragt hatte, hatte Rusty natürlich auch keine Gelegenheit mehr, einen Rückzieher zu machen.
„Eine Sache gibt es aber noch,“ ergänzte unser Papa. „Wenn wir zwei jetzt euch drei so behandeln sollen, dann würde ich gerne auf eine Linie kommen. Wenn ihr beide also keinen guten Grund seht, der dagegen spricht, gilt ab jetzt Thomas‘ Wort genauso wie meins.“
„Einverstanden!“ rief Sammy schnell. Auch ich konnte keinen Grund finden, das nicht zu akzeptieren, also nickte ich.
„Von dir würde ich das noch nicht verlangen,“ sagte Papa zu Rusty. Da haben wir ja beim Frühstück schon drüber gesprochen.“
„Aber sollte ein langfristiges Ziel sein,“ warf Thomas ein. „Ich werde mich bei Luka und Sammy auch erst mal zurückhalten und das Gleiche macht umgekehrt für dich auch erstmal Sinn. Aber grundsätzlich, Sohnemann, gilt was Jona sagt auch für dich, zumindest hier. Kein „du bist nicht mein Papa“ und so.“
„Na gut, Paps.“
„Also!“ rief unser Papa und legte seine Hand in die Mitte des Tisches. Alle an Bord?
Sammys Hand landete sofort auf Papas, gefolgt von Thomas‘. Ich sah zu Rusty – ich war natürlich einverstanden, aber ich wollte auch nicht, dass er sich gezwungen fühlt.
„Also gut,“ sagte er und legte auch seine Hand auf die anderen.
„Dann willkommen in der Familie, kleiner Bruder,“ schloss ich grinsend.
„Pass bloß auf,“ grinste Rusty zurück.
„Denk dran, 90:10!“ rief Sammy.
„Das sehen wir noch.“
„Werde ich gerade aufgeteilt?“ fragte ich.
„Jep.“
„Das könnt ihr zwei schön unter euch klären,“ lachte Papa.
„Und ich hab kein Mitspracherecht?“
„Ich glaube, das haben große Brüder nicht,“ ergänzte Thomas. „Und jetzt ab mit euch!“
Und so kam es, dass aus einem Papa und zwei Jungs zwei Papas und drei Jungs wurden. Natürlich endet unsere Geschichte hier nicht. Im Gegenteil, für uns geht es gerade erst los. Aber jetzt brauche ich erst mal eine Pause. Schließlich habe ich jetzt zwei kleine Brüder, um die ich mich kümmern muss.
Autor: Löwenjunge (eingesandt via E-Mail)
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Ich dachte nicht das ich das jemals auf dieser Seite sage, aber diese Geschichte hat mihh echt berührt.
Es gab auch schon einige sehr gute Geschichten, aber das hier ist echt die Krönung.
Bitte lass das hier nicht das Ende sein, schreib bitte weiter.
Lg
Eine wirklich schöne Geschichte. Tolle Charaktere, emotionaler Tiefgang und eine Geschichte, die so noch niemand geschrieben hat. Mir gefällt auch der starke psychologische Aspekt.
Nur eine Sache vielleicht: Auch wenn du viele Teile gleichzeitig fertig hast, kannst du sie vielleicht nach und nach über einen längeren Zeitraum veröffentlichen? Es war etwas schade, dass tolle Geschichten von anderen Autoren:innen nach ein oder zwei Tagen nur noch auf Seite zwei waren. Und ich finde, dass man einzelne Teile auch viel besser würdigen kann, wenn sie nach und nach erscheinen.
Die Geschichte erschien hier tatsächlich erst später. Ich habe dem Team hier alle Teile auf einmal geschickt, für den Veröffentlichungszyklus war ich nicht mehr verantwortlich.
Vielen Dank für deine tolle Geschichte, ich finde sie sehr gut.
Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung
Eine sehr schöne Geschichte, mich würde aber freuen, wenn es ein bisschen weitergehen würde. Danke.
Sehr sehr coole Geschichte. Fühle mich geflasht und wäre sehr gerne Teil dieser nicht ganz gewöhnlichen Familie!
Grosses Kompliment an den Autor. Lass dir Zeit für eine zweite, ebenso spannende, gefühlvolle und mitreissende Staffel. Ich freu mich drauf.
Hey Leute,
ich bezweifel mal, dass ich das als Zusatz zur eigentlichen Geschichte posten kann, aber dann will ich zumindest die Kommentare für einen kleinen Aufruf in eigener Sache nutzen.
Um die offensichtliche Frage vorweg zu nehmen: Ja, ich arbeite an einer zweiten Staffel und hab sogar noch interessantere Ideen darüber hinaus. So weit muss ich jedoch erst mal kommen, und hier beißt mich, dass ich eben nichts unfertiges veröffentlichen will.
Daher habe ich mich nun entschieden, ein Experiment zu versuchen. Dazu arbeite ich gerade auch an einer englischen Übersetzung der Geschichte.
Endziel ist, Interessierten über Patreon den frühen Zugang zu Kapiteln zu ermöglichen, sobald diese fertig werden. Das erste Kapitel der neuen Staffel wird dort auch für die Allgemeinheit lesbar sein, sozusagen als Leseprobe. Die übrigen Kapitel sind dann erst mal meinen Patrons vorbehalten, bis die Staffel fertig ist und auf den üblichen Seiten verfügbar gemacht wird. Ggf. würde sich der Prozess dann mit der nächsten Staffel oder sogar einer neuen Spinoff-Geschichte wiederholen.
Früher oder später kommt auf jeden Fall irgendwas. Bis dahin, bleibt schön flauschig!
-Löwenjunge / Little Lion
Hi, wie komm ich zu deonem patreon und wie schauts mit der 2. staffel aus?