Finja und Liane (7)
Windelgeschichten.org präsentiert: Finja und Liane (7)
Finja und Liane im Urlaub Teil 2 / Jahr 2023 geht zu Ende
Nach vier Stunden im Vergnügungspark führt der Reisebus die Touristen zu einem Einkaufszentrum. Auch das ist nicht ganz ohne! Da es den Verkäufern anstatt um das Wohlergehen von Kunden nur um´s Geld geht, wird sich so aufdringlich verhalten, wie es nur geht. Die Familie und die Schularbeiterin fühlen sich bedrängt und wollen die Läden bloß ganz schnell wieder verlassen. Auch die Erwartung, mit den Verkäufern zu feilschen ist nicht gern gesehen! Die Verkäufer ziehen beleidigte Gesichter, weil sie sich gegen Feilschen und Geld ausgeben entschieden wird. ,,Frau Morgenrot, wissen Sie zufällig, ob die Einheimischen das mit ihren eigenen Landsleuten genauso versuchen oder, ob die nur uns über´s Ohr hauen wollen? Schmuck, Teesorten und gefälschte Markenkleidung brauche ich nicht. Schade, dass man mit uns nicht ehrlich ist! Außerdem wollte ich Spielzeug und weder überteuerten Schmuck noch irgendeine Teesorte. Die haben mich einfach zugelabert!,“ reagiert der geladene Urlaubsgast ziemlich enttäuscht.
,,Du hast Recht, die wollen nur Geld und das Wohl von Kunden ist denen egal. Ich glaube, bei ihren eigenen Landsleuten trauen die sich nicht, so aufdringlich zu sein und es nur auf Geld abzusehen. Du bist für die ein dummer Tourist und genau deswegen können die es bei dir versuchen,“ bestätigt Familie Morgenrot sie und auch die anderen Fahrgäste im Reisebus, sobald er sie zurück zu den Hotels bringt. ,,Ha-ha, das ist denen aber nicht gelungen, so aufdringlich die mich gleich zuquasseln, diese Waren dann auch noch von völlig schlechter Qualität und total gefälscht sind,“ bestätigt Liane, standhaft geblieben zu sein. Das Mittagessen wurde leider verpasst, aber dafür ist Liane umso erleichterter, sobald der Bus mit der Familie Morgenrot und der Schularbeiterin wieder vor dem Hotel steht. ,,Also sowas geht gar nicht, eine Einkaufs-Fahrt möchte ich definitiv nicht wieder erleben. Schade, dass wir uns nicht auskennen, dann hätten wir selber zum Tivoli fahren so wie Dörfer und die Natur erleben können!,“ ärgert Liane sich dumm und dusselig. ,,Das wusste von uns keiner. Wir können jetzt nur für die restlichen Tage etwas aus der heutigen Situation lernen,“ bereut Frau Morgenrot die Entscheidung ebenfalls.
Bis zum Abendessen wird sich noch 2 Stunden im Wellness-Bereich und auf dem Zimmer von den Strapazen erholt. Finja und Liane besetzen das Bad ausnahmsweise vor dem Abendessen, damit sie es später gleich hinter sich haben. Nach dem Duschen wird Liane wie mit Frau Morgenrot abgesprochen Finja zu erst mit Windeln versorgen und anziehen, bevor sie sich anschließend von der Mutter versorgen lassen darf. Die Jugendliche bekommt mal wieder alles mit. Liane kann sich nach den Ferien auf die bittere Enttäuschung der zweiten Arbeitskraft mit einer Erzieher-Ausbildung in der Tasche gefasst machen! Sie gab ihr mit auf den Weg, dass es zu Minderjährigen nicht mehr durchdringen darf, auweiha! Es ist erst der zweite Urlaubstag und trotzdem steht Liane schon die Angst im Gesicht geschrieben, was wäre, wenn Judith Kehrfeld von derartigen Situationen erfährt. Sollte Liane sich nicht trauen, ihr das nach den Ferien zu erzählen, wird Finja es vielleicht tun, was noch peinlicher wäre. Ihr bleibt nichts anderes übrig, wenn die Schule wieder losgeht, als irgendwie Mut zu bekommen!
,,Ich merke, mit dir ist irgendwas, meine Kleine,“ redet Frau Morgenrot sanft auf Liane ein, während sie sich in Finja´s Gegenwart wie ein Baby behandeln lässt. ,,Ich habe Angst davor, wenn wir alle wieder arbeiten müssen und die Ferien vorbei sind, dass es sich rumspricht wie ein Laubfeuer und ich von einer Vertretungskraft Ärger bekommen könnte. Sie ist gelernte Erzieherin und bringt mir sicherlich nicht umsonst bei, dass es nicht zu Jüngeren durchdringen darf. Ich möchte als Schularbeiterin ernst genommen werden. Ihr würde sofort auffallen, wenn die Schüler dies nicht mehr tun!,“ antwortet Liane besorgt um ihren Ruf auf ihrer Arbeitsstelle. ,,Mach dir über die Arbeit mal keinen Kopf. Wir sind jetzt erst mal im Urlaub und genießen unsere Freizeit, die sowieso wieder viel zu schnell vergeht! Lass uns zum Restaurant gehen, bevor es zu spät ist,“ verschaftt Finja ihr ein vorläufig reines Gewissen, sobald Liane fertig versorgt und angezogen wurde. Aber es nützt nichts, Finja hat sich schon heimlich vorgenommen, es zu erzählen, wenn Liane damit nicht schneller ist! Nach dem Abendbrot reicht die Zeit nur noch für eine Runde „Mensch ärgere dich nicht“ im Spielbereich, bevor er von 20:00Uhr bis 8:00Uhr morgens geschlossen wird.
Der Junge hat es zeitlich tatäschlich nicht mehr geschafft, zum Spielen zu kommen! Sehr wahrscheinlich entscheiden seine Angehörigen sich dafür, ihn mit seiner frisch entstandenen Schwester zeitgleich bettfertig zu machen und schlafen zu schicken. ,,Ihr geht gleich beide nach dem Abendbrot ins Bett, mein kleiner Racker,“ konnten Finja und Liane noch von der Mutter zu ihm sprechen hören. ,,Ich bin aber schon 10,“ ärgert er sich ohne Ende. ,,Wer auf Neugeborene eifersüchtig ist, hat es nicht anders gewollt. Du gehst schön mit deiner Schwester um 19:00Uhr ins Bett, damit es sich vielleicht irgendwann bessert. Jetzt will ich aber nicht weiter über das „Warum“ diskutieren!,“ hören die Mädchen halbwegs raus, bevor ein Kellner die Familie wieder wegsetzt. ,,So, jetzt geht ihr aber schlafen, mein kleiner Neugeborener,“ wird über ihn entschieden, sobald sie satt sind. ,,Das stimmt gar nicht, ich wäre gerne noch mit den Mädchen dort drüben spielen gegangen!,“ ärgert er sich weiter und muss mit seinen Angehörigen auf das Zimmer. Liane hat in dieser einzigen Spielrunde keinen Erfolg und hofft, dass es am 3. Urlaubstag klappen würde.
Die restlichen Urlaubstage entspannen die Touristen im Hotel oder in der Nähe des Hotels. Am nächsten Tag hat Liane wieder Erfolg beim Spielen und gewinnt 2:1 gegen ihre minderjährigen Mitspieler, bevor sie an einem Kickertisch als Schiedsrichter dient und zu Letzt an die Pinnball-Automaten geht. ,,Phillip, komm mit deiner Schwester Mittagsschlaf machen,“ wird der Junge von seinen Angehörigen nach 3 Stunden aus den Spielrunden geholt. ,,Ich will das gar nicht,“ bettelt er die Erwachsenen an. ,,Doch, so lange deine Schwester ein Rivale ist, mit dem du um die Gleiche Position kämpfst, hälst du dich an ihre Schlafenszeiten. Wie ein Neugeborener behandelt zu werden ist eben nicht immer einfach und genau das zeigen wir dir jetzt! Als Baby macht man nun mal Mittagsschlaf,“ bleiben seine Angehörigen hartnäckig. ,,Eigentlich habe ich gar keine Lust und hätte so gerne noch Billiard geübt,“ hört er nur widerwillig auf seine Eltern, die mit der Schwester im Tragekorb auf ihn warten. ,,Ein Billiardtisch ist nur was für Ältere. Als Neugeborener gehörst du ins Bett!,“ holen die Erwachsenen ihn zurück auf den Boden der Tatsachen. Phillip wird außerdem ungefragt von seinem Vater beim Gang ins Zimmer auf die Schulter genommen.
Während diese Szenarien sich wiederholen und jeden Urlaubstag ähneln, schafft Liane am letzten Tag beim Spielen, ihn kurz darauf an zu sprechen, wann und wie bei ihm alles begann und verspricht ihm, es für sich zu behalten. Phillip vertraut ihr von der Entstehung seiner Cousins & Cousinen bis hin zu seiner Schwester alles an, bevor die Touristen wieder abreisen. ,,Mach dir keine Sorgen! Ich bin in der Schule und höre solche Fälle ganz oft. Du bist mit dieser Situation nicht allein! Wissen das bei dir denn sehr viele?,“ versucht Liane, ihm das Schamgefühl zu nehmen. Sie lässt bei Menschen unter 14 bewusst weg, selber nicht davor bewahrt zu sein. ,,Ja, meine ganze Familie und Verwandtschaft weiß es. Bei Klassenkameraden bin ich mir nicht sicher. Es wird zu Hause darauf geachtet, dass ich nur über Nacht und am Wochenende abtauche,“ vertraut Phillip ihr an. ,,Dann solltest du es erst mal dabei belassen und es tagsüber einstellen, sobald ihr wieder zu Hause seit. Dir sollte schon klar sein, dass man mit dem „Baby-Thema“ gesellschaftlich richtig doll auf die Nase fliegt und geärgert wird. Also aufpassen!,“ warnt Liane den fremden Jungen vor. ,,Das weiß ich, meine Familie sagt das Gleiche,“ beruhigt er sie bei einer Spielrunde. ,,Dann ist ja gut, man kann nicht oft genug warnen,“ sensibilisiert sie ihn.
Nach dem Dänemark-Urlaub toben Finja und Liane sich bei der Jugendlichen zu Hause weiter aus. Sie werden in Indoor-Spielplätze & Vergnügungsparks ausgeführt bis zum letzten Ferientag. Sobald Liane wieder zu Hause bei der Tante der Kuhbert-Geschwister ist, ihren Reisekoffer ausräumt und sich auf die Arbeit vorbereitet, meldet sich die Angst zurück. ,,Schei**, was ist da bloß alles passiert?! Wenn die Vertretungskraft wüsste, was Liane während der Ferien in welchem Ausmaß mit sich machen lies und dann auch noch in Anwesenheit einer Jugendlichen, wird die Schularbeiterin sich was anhören müssen! Finja bekommt vom Ärger zwischen der Schularbeiterin und der Vertretung nichts mit und steigt am ersten Schultag nach den Herbstferien in den Bus. ,,Komm doch zu uns,“ wird sie zu Charlotte und Betty an einen Platz mit vier Sitzen gerufen und setzt sich zu ihnen.
,,Was hast du denn in den Ferien alles erlebt?,“ werden Charlotte und Betty neugierig. ,,Ich habe Liane zu uns mit in den Familienurlaub eingeladen und das OK meiner Eltern bekommen. Dort war im Hotel eine Spielhalle, wo wir Mensch Ärgere dich nicht, Kicker, Billiard und Pinnball spielten. Das Spielbrett war riesig und auch begehbar. Außerdem waren wir im Schwimm-&Wellnessbereich. Den Tag, an dem wir außerhalb des Hotels waren, fand ich nicht so schön. Erst freut man sich in Koppenhagen auf den Vergnügungspark Tivoli, auf die Dörfer und die Natur und dann haben die Reisebusfahrer samt Reiseleiter mächtig Schei** gebaut und uns vor einem Einkaufszentrum mit Läden voller aufdringlicher Verkäufer abgesetzt, die nur auf Profit auswaren,“ bleibt Finja in der Öffentlichkeit neutral. ,,Danke, dass du uns vorwarnst. Dann können wir unsere Angehörigen endlich davon überzeugen, den Urlaub nicht mehr im Ausland zu machen. Letztes Jahr in Kroatien hat man uns genauso beschi**en!,“ wird Finja von ihren Mitmenschen bestätigt.
Nachdem alles geklärt ist und Liane sich zusammen mit ihrer ausgebildeten Kollegin zurück in den Arbeitsalltag einfindet, begeben sich die Mädchen vor dem Klingeln in den geschützten Bereich und lassen es sich gut gehen. ,,Liane hat sich von meiner Mutter während der Freizeit wie ein Baby behandeln lassen,“ widerholt Finja vor ihren Gleichaltrigen und der gelernten Erzieherin. Sie wusste nicht, dass die Schularbeiterin alles gebeichtet hat! ,,Ich habe es ihr schon gestanden. Jetzt sind wir aber wieder in der Schule. Arbeitszeit & Privatsphäre werden bitte getrennt!,“ macht Liane eine klare Ansage an die Jugendlichen, bevor sie sich die Fürsorge mit ihrer Kollegin aufteilt und die Drei spielen lässt. ,,Sehr gut erkannt,“ lobt Judith die Hilfsperson, sobald es klingelt und sie meinen, zu zweit alle in die Klassen aufgefordert zu haben. Sie suchen gemeinsam alle Pausenflure und den Schulhof ab.
,,HALT!!! Macht sofort eure Zigaretten aus. Das ist verboten! Macht eure Zigaretten aus, sonst muss ich meine Kollegin oder den Direktor informieren,“ schallt die Stimme von Liane durch das ganze Schulgelände, bis zu Finja hoch, als die 9. Klasse immer noch nicht vollständig ist. ,,Was willst du von uns? Verschwinde, du Nichts!,“ wird sie angemacht und eine Beleidigung folgt hinterher. ,,So, jetzt reicht´s! Auf mich wurde eine Mitverantwortung übertragen und wenn ich sage, dass ihr sofort die Zigaretten aus machen sollt, dann haltet euch daran! Ihr habt genug angerichtet,“ schimpft Liane laut genug, dass sie Unterstützung bekommt. Die Erzieherin, der Direktor Roman Möllenbach und der Schularzt Dr. Rainer Spieß werden involviert, um die Raucher im Anfangsstadium zu Recht zu weisen. Wer das Rauchen anfangen will, bekommt eine Extra-Aufklärung von den Arbeitskräften außerhalb der Lehrerschaft über das Thema und einen Brief an seine Angehörigen, bevor er/sie in den Unterricht geht.
Nach zwei Tagen Kontaktverbot mit Freunden und Internetverbot ist die Einstiegsdroge Nikotin hoffentlich vom Tisch. ,,Boah, ihr stinkt nach Drogen, Alter. Setzt euch bloß weg von mir!,“ reagiert Finja sichtlich enttäuscht darüber, dass ausgerechnet eigene Klassenkameraden nach Qualm riechen. Außer:,,Ja, du Kindergartenkind, lass dir von Liane und Judith Fläschchen geben, Windeln anziehen und geh spielen!,“ wissen die Raucher keine richtige Antwort. Finja bleibt Standhaft und versucht, sich nicht darüber zu ärgern. ,,Finja, ist gut, diesen Part werden die Erwachsenen schon übernehmen,“ beruhigt der Klassenlehrer das Mädchen. Ein wiederholter Regelverstoß, dass auf dem ganzen Schulgelände nicht geraucht und kein Alkohol konsumiert werden darf, wird mit einem Rausschmiss aus der Schule bestraft! Anscheinend ist der Respekt vor der Schularbeiterin doch noch nicht überall vorhanden. Das sollte sich mit notwendigen Hilfestellungen und einem Anruf bei der Polizei nach dem zweiten Rauch-Versuch der Clique sehr schnell ändern. Finja hat jetzt nur noch die Hälfte ihrer Klassenkameraden, was sich innerhalb von eins bis zwei Tagen rumspricht.
Nach diesen Maßnahmen geht das Jahr allmälig zu Ende. Liane lässt sich in jeder Klassenstufe einmal zum Abschied des alten Jahres sehen, auch in den Oberstufen! Sie beteiligt sich dort an der Festtags-Deko, überrascht die Klassen mit einem Adventskalender und lauter kleinen Karten. ,,Ich wünsche euch gesegnete Feiertage und einen guten Neujahrsstart, MFG von Schulhelferin Liane Uhlbrecht,“ beschriftet sie sämtliche Karten. Das Lehrpersonal und auch die Minderjährigen freuen sich über diese positive Geste. Anschließend macht sie für ihre Schützlinge mit ihrer Kollegin einen Bastel-Nachmittag für die weihnachtliche Gestaltung der Extra-Räume. Die Feiertage und den Jahreswechsel verbringt aus Sicherheitsgründen jeder bei sich zu Hause.
Autor: Aufzugstinker (eingesandt via E-Mail)
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Ich habe nun die letzten drei Abschnitte nacheinander gelesen, da ich nicht so schnell mit lesen bin, aber ich empfand es als angenehm dieseTeile lesen zu können und finde es nachwievor interessant die andere Seite zu beleuchten! Würde mich über eine Fortsetzung freuen.
Da es nun zwei Varianten derselben Geschichte waren, werde ich mir entweder überlegen, wie man beide Protagonisten unter einen Hut bekommt.
Die andere Möglichkeit wäre, weil ich in der Schulmädchen-Geschichte einfach nicht weiß, wo andere Leser jetzt die Fehler sehen, für ein paar Monate Zeit verstreichen und was komplett Neues versuchen.
Vielleicht werde ich mal wieder einen Versuch mit Jungs starten. Bis bald!