Florians Schatten (6)
Windelgeschichten.org präsentiert: Florians Schatten (6)
Ein besonderer Dank geht wieder an nice.smile, der den Teil bereits probegelesen hat und mich auf ein paar Details aufmerksam gemacht hat.
So, und jetzt geht’s weiter!
Florian:
Wir betraten gemeinsam die Küche, und sofort spürte ich die Wärme des Raumes und den einladenden Duft der frisch gebackenen Lasagne. Am Tisch saßen bereits alle – Nathanael, Anna-Lena und Manfred –, aber es war deutlich, dass sie auf uns gewartet hatten. Ihre Blicke wanderten kurz zu mir und Diana, bevor sie sich wieder auf das Essen vor ihnen konzentrierten.
Diana führte mich zu meinem Platz, direkt neben ihr. Ich setzte mich langsam hin, und erst, als wir beide saßen, sagte Diana mit einem warmen Lächeln: „Dann wünsche ich uns allen einen guten Appetit.“
Diana machte mir geduldig eine Portion Lasagne auf den Teller. Die goldbraune Käsekruste schimmerte, und der Geruch von Gewürzen ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Alle griffen sogleich zu, und ich spürte, wie mein Magen knurrte, als ich den dampfenden Teller vor mir sah. Ich nahm meine Gabel und begann zu essen. Die Lasagne schmeckte fantastisch, aber ich konnte nicht so schnell essen wie die anderen.
Ich hatte gerade einmal das erste Viertel meiner Portion geschafft, als ich sah, wie Nathanael sich bereits die nächste Portion nahm. Anna-Lena und Manfred waren ebenfalls schon deutlich weiter als ich. Ein Blick auf meinen Teller und dann auf ihren ließ mich unruhig werden. Ich hatte das Gefühl, dass ich hinterherhinkte, als wäre ich zu langsam.
Diana bemerkte meinen zögernden Blick und legte sanft ihre Hand auf meinen Arm. „Bleib ruhig bei deinem Tempo, Florian,“ sagte sie beruhigend. „Es ist kein Wettessen.“
Ihre Worte ließen mich entspannen. Ich nickte leicht und versuchte, mich auf meinen Teller zu konzentrieren. Ich schob vorsichtig ein weiteres Stück Lasagne auf meine Gabel, wobei ich spürte, wie die Spannung aus meinem Körper wich. Diana lächelte mir ermutigend zu, bevor sie selbst weiter aß.
Während ich kaute, warf ich einen kurzen Blick zu Nathanael. Er hatte seine zweite Portion fast halb aufgegessen und schien mich nicht zu beachten, was mich irgendwie erleichterte. Die Atmosphäre am Tisch war entspannt, die Gespräche leise und freundlich. Diana schaute hin und wieder zu mir, als wollte sie sicherstellen, dass ich mich wohl fühlte.
Ich nahm mir vor, mich nicht mehr zu hetzen. Jeder Bissen schmeckte besser, wenn ich mir Zeit lieĂź. Das leise Klirren des Bestecks und das Summen von Stimmen fĂĽllten den Raum, und langsam begann ich, mich wirklich wohl zu fĂĽhlen.
Als ich endlich meinen letzten Bissen Lasagne hinuntergeschluckt hatte, war der Esstisch leer. Die Teller und Gläser der anderen waren bereits verschwunden, und die Küche war still, bis auf das leise Summen des Kühlschranks. Diana saß noch immer ruhig neben mir, ein warmes, geduldiges Lächeln auf ihrem Gesicht. Sie hatte nicht einmal angedeutet, dass ich mich beeilen sollte, sondern einfach bei mir gewartet, während ich mich durch meine Portion gearbeitet hatte. Es war irgendwie beruhigend, dass sie geblieben war.
„Hier,“ sagte sie sanft und stellte eine Tasse vor mich auf den Tisch. „Ich habe dir noch einen warmen Tee gemacht.“ Der Duft von süßem Früchtetee stieg mir in die Nase, und ich spürte eine wohlige Wärme in mir aufsteigen.
Während ich an der Tasse nippte, sprach Diana weiter. „Annette und Markus kommen nachher, wenn du von deinem Mittagsschlaf aufgestanden bist. Die beiden freuen sich schon darauf, dich wiederzusehen.“
Ich hielt inne, die Tasse immer noch in der Hand, und sah sie überrascht an. Ihre Worte klangen so selbstverständlich, als wäre es das Normalste der Welt, dass sich jemand über mich freute. Doch für mich fühlte es sich anders an. Warum sollten sie sich auf mich freuen? Was war an mir schon so besonders? In meinem Kopf begann eine leise Stimme zu flüstern: Wieso sollte jemand wie ich überhaupt Freude bringen?
„Warum?“ fragte ich schließlich zögernd, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Warum sollten sie sich auf mich freuen?“
Ihre Augen blickten mich warm an, ohne Eile oder Ungeduld. „Weil sie dich mögen, Florian. Und weil du ihnen wichtig bist. Sie haben sich schon darauf gefreut, Zeit mit dir zu verbringen.“
Ich konnte nichts darauf erwidern. Es war, als würde ich ihre Worte nicht ganz greifen können. Die Vorstellung, dass jemand glücklich war, mich zu sehen, fühlte sich fremd an – fast wie etwas aus einer anderen Welt. Ich senkte den Blick auf meine Tasse und starrte auf die kleinen Wellen, die sich im Tee bewegten.
Diana lächelte. „Aber mach dir keine Sorgen darüber, Florian. Lass uns erst mal dafür sorgen, dass du dich ein bisschen ausruhst. Danach kannst du Annette und Markus selbst fragen, warum sie sich so freuen.“
Ich nickte langsam, obwohl ich mir nicht sicher war, ob ich das wirklich verstehen würde. Diana räumte noch das Kochgeschirr auf, während ich den Rest meines Tees trank. Ihre Anwesenheit fühlte sich beruhigend an, wie ein sanfter Anker, der mich in dieser ungewohnten Situation hielt.
Hier ist der überarbeitete Text mit der Ergänzung:
Nach dem Essen gingen wir gemeinsam nach oben. Die Treppen knarrten leise unter unseren Schritten, und ich spürte die Müdigkeit, die sich langsam in mir breitmachte. Diana ging vor mir her, und als wir das Zimmer erreichten, drehte sie sich zu mir um. „Möchtest du nochmal versuchen, auf die Toilette zu gehen, bevor du dich hinlegst?“ fragte sie sanft, ohne dabei zu drängen.
Ich schüttelte den Kopf und sagte leise: „Ich muss nicht.“ Diana nickte verstehend. „Okay, dann legen wir dich einfach hin.“ Ihre Stimme war warm und verständnisvoll, als wollte sie mir zeigen, dass es in Ordnung ist, auf mein eigenes Gefühl zu vertrauen.
„Bevor du dich hinlegst, ziehst du am besten die Hose aus, okay?“ fügte sie freundlich hinzu, ohne irgendeinen Ton von Eile oder Druck in ihrer Stimme.
Ich nickte nur stumm und schob die Hose langsam herunter, bis ich in meiner Windel und dem weichen T-Shirt dastand. Diana lächelte leicht und klopfte auf das Bett. „Komm, leg dich hin.“
Ich kletterte aufs Bett und zog die Decke hoch, aber bevor ich mich richtig zudecken konnte, nahm Diana mir die Decke sanft aus den Händen. „Lass mich das machen,“ sagte sie, und ihre Stimme war beruhigend.
Sie breitete die Decke über mich aus und strich sie an den Seiten glatt, fast wie eine Geste der Fürsorge, die ich nicht gewohnt war. Es fühlte sich eigenartig gut an, so umsorgt zu werden. Diana ging dann zum Fenster und zog eine der Außenjalousien herunter, sodass das Licht im Zimmer gedämpft wurde und nur noch ein schmaler Streifen Tageslicht übrigblieb. Die Atmosphäre wurde sofort ruhiger, fast einladend, und ich spürte, wie meine Augenlider schwerer wurden.
„Schlaf gut, Florian,“ sagte sie leise, während sie zur Tür ging. Sie warf mir noch einen letzten, sanften Blick zu, bevor sie die Tür schloss. Mit dem leisen Klicken des Schlosses verschwanden auch die Geräusche vom Flur, und eine angenehme Stille erfüllte den Raum.
Ich lag auf der Seite, zog die Beine leicht an und genoss die Wärme der Decke. Doch kurz darauf meldete sich meine Blase. Ein kurzes, unangenehmes Drücken – und dann geschah es einfach. Es lief schon, bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte. Die Wärme breitete sich in meiner Windel aus, ein vertrautes, aber seltsames Gefühl. Es war beruhigend und peinlich zugleich. Wenigstens ist die Windel da, dachte ich, während ich mich noch ein Stück tiefer in die Matratze kuschelte. Die Müdigkeit nahm überhand, und bevor ich es wusste, fielen mir die Augen zu.
Annette:
Diana musste uns kommen gesehen haben, denn sie öffnete die Tür, bevor wir überhaupt klingeln konnten. Ihr warmes Lächeln begrüßte uns, und sie trat zur Seite, um uns eintreten zu lassen. „Florian schläft noch,“ sagte sie leise. „Kommt erst mal rein. Wir gehen ins Wohnzimmer.“
Ich hielt sie kurz zurück und legte meine Hand sanft auf ihren Arm. „Diana, ich habe für Florian ein Kuscheltier mitgebracht,“ sagte ich und hielt einen Moment inne. „Meinst du, ich könnte es ihm schon schenken, oder hältst du das für unangebracht?“
Diana lächelte mich beruhigend an, ein leichtes Zwinkern in ihren Augen. „Nein, ich denke, das kannst du ruhig machen. Es wird bestimmt nicht als Bestechung durchgehen,“ sagte sie mit einem schelmischen Grinsen.
Ich musste lachen und nickte dankbar. „Gut, dann hole ich es schnell aus dem Auto.“
Diana nickte. „Ich warte im Wohnzimmer auf dich. Markus kann ja schon mal mit reinkommen.“
Während Markus Diana ins Haus folgte, ging ich zurück zum Auto, öffnete den Kofferraum und nahm das kleine Kuscheltier hervor – einen weichen, schwarz-weißen Panda mit einem aufgestickten Lächeln. Ich hielt ihn kurz in der Hand und spürte, wie sich ein leichter Knoten der Nervosität in meinem Magen löste. Er wird ihn doch mögen, oder? dachte ich, bevor ich das Auto schloss und wieder hineinging.
Im Wohnzimmer hatte Diana bereits eine gemütliche Atmosphäre geschaffen. Auf dem niedrigen Tisch stand eine Kanne Tee mit ein paar Tassen. Markus saß bereits auf einem der Sessel, während Diana sich auf das Sofa setzte. Ich ließ mich neben sie nieder und legte den Panda auf meinen Schoß.
„Ich hoffe, wir haben nichts vergessen,“ sagte ich, während ich ihr eine Liste der Dinge aufzählte, die wir für Florian gekauft hatten. „Bettwäsche, Kleidung, Zahnbürste, und so weiter– alles, was uns eingefallen ist. Ich hoffe, wir haben an alles gedacht.“
Diana lächelte und winkte ab. „Ich bin sicher, dass ihr bestens vorbereitet seid. Aber es wird immer mal Kleinigkeiten geben, die man nachkaufen muss. Macht euch darüber keinen Stress.“
Markus nickte zustimmend, doch ich konnte nicht anders, als mich weiter zu sorgen. „Es ist nur… wir wollen, dass er sich von Anfang an wohl fühlt, weißt du? Dass er merkt, dass wir uns Gedanken gemacht haben.“
Diana legte ihre Hand beruhigend auf meine. „Das merkt er bestimmt, Annette. Er ist ein sehr kluger Junge, und er wird sehen, wie viel Mühe ihr euch gebt.“
Ich atmete erleichtert aus, bevor Diana weiter sprach. „Florian hat heute schon viel erlebt. Sein Tagesablauf ist noch ziemlich neu für ihn, aber ich habe gemerkt, dass er schon jetzt selbständiger ist, als ich angenommen hatte.“
Markus sah sie neugierig an. „Inwiefern?“
„Nun,“ begann Diana, während sie einen Moment nach den richtigen Worten suchte, „es ist normal, dass Kinder in seinem Alter vieles alleine machen wollen. Selbstständigkeit gehört in diesem Alter einfach dazu. Aber die meisten Kinder, die zu mir kommen, sind noch lange nicht so selbständig wie Florian – viele können oder wollen bestimmte Dinge noch nicht alleine machen, wie sich die Haare zu waschen oder sich komplett alleine anzuziehen.“
Sie hielt kurz inne und fuhr dann mit einem nachdenklichen Ton fort: „Bei Florian ist das anders. Er hat sich offensichtlich damit abgefunden, dass er vieles alleine machen muss. Es scheint für ihn selbstverständlich zu sein. Selbst das Haare waschen, das die meisten Kinder in seinem Alter hassen, scheint für ihn völlig normal zu sein. Das ist beeindruckend und zeigt eine gewisse Stärke, die in ihm steckt.“
Diana machte eine kleine Pause, bevor sie leise hinzu fügte: „Aber gleichzeitig ist es auch traurig. Er hat nie wirklich erfahren, dass es in Ordnung ist, etwas nicht zu können. Dass man sich auf die Hilfe von Eltern oder Erwachsenen verlassen darf. Für ihn war es wohl immer klar, dass er sich selbst helfen muss, weil niemand anderes da war, der es für ihn tun würde.“
Sie sah mich an, und in ihrem Blick lag sowohl Respekt für Florians Selbstständigkeit als auch ein Hauch von Traurigkeit. „Florian hat gelernt, sich durchzuschlagen. Das ist eine Stärke, keine Frage. Aber es zeigt auch, wie viel er schon mitgemacht haben muss. Kinder sollten nicht so früh lernen müssen, dass sie auf sich allein gestellt sind.“
Ich nickte nachdenklich. Dianas Worte brachten mich dazu, Florians Verhalten in einem neuen Licht zu sehen. Er war so stark für sein Alter – vielleicht zu stark. Und es war meine Aufgabe, ihm zu zeigen, dass er jetzt nicht mehr alles alleine machen musste.
Wir unterhielten uns noch eine Weile über Florians Gewohnheiten und darüber, wie wir ihn am besten unterstützen könnten. Der Panda blieb die ganze Zeit auf meinem Schoß, und ich spürte ein wachsendes Gefühl der Vorfreude – und der Hoffnung, dass unser Geschenk ihm gefallen würde.
Diana lehnte sich im Wohnzimmer zurück, eine Tasse Tee in den Händen, und lächelte uns an. „Ich würde vorschlagen, dass wir ihn jetzt wach machen, damit wir noch ein wenig Tageslicht draußen mit ihm haben,“ sagte sie mit sanfter Stimme.
Ich überlegte kurz, während ich den kleinen Panda auf meinem Schoß ansah. Die Vorstellung, mit Florian nach draußen zu gehen, brachte ein Kribbeln der Vorfreude mit sich. „Wie weit ist es denn bis zum Rodelberg?“ fragte ich.
Diana setzte ihre Tasse ab und überlegte einen Moment. „Ungefähr ein Kilometer,“ antwortete sie. „Es ist eine schöne Strecke, nicht zu weit.
Markus, der neben mir saß, nickte. „Das klingt gut. Frische Luft tut ihm bestimmt gut, und ich glaube, er wird es genießen.“
„Das denke ich auch,“ fügte Diana hinzu. Und es wäre eine schöne Möglichkeit, ihn ein bisschen abzulenken und Spaß zu haben.“
Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Die Vorstellung, Florian glücklich im Schnee zu sehen, war genau das, was ich mir für den heutigen Nachmittag gewünscht hatte. „Dann holen wir ihn jetzt?“ fragte ich.
Diana nickte. „Ich gehe vor und wecke ihn sanft. Er braucht immer ein paar Minuten, um richtig wach zu werden. Vielleicht möchtest du das Kuscheltier schon mitnehmen? Es wäre ein schöner Moment, ihm das gleich zu geben.“
Ich stand auf, hielt den Panda fest in meinen Händen und fühlte ein warmes Gefühl der Vorfreude. Gemeinsam gingen wir die Treppe hinauf, und mein Herz schlug ein wenig schneller. Ich wollte, dass dieser Moment für Florian perfekt war, dass er sich willkommen fühlte – genau das, was er verdient hatte.
Florian:
Als Diana mich weckte, fühlte ich mich noch so müde, dass ich am liebsten einfach weiter geschlafen hätte. Ihre Stimme war sanft, und als ich die Augen halb öffnete, lächelte sie mich freundlich an. Reflexartig nahm ich schnell meinen Daumen aus dem Mund, peinlich berührt, dass sie mich so gesehen hatte. Ich richtete mich langsam auf, bis ich im Bett saß, die Decke immer noch fest um mich geschlungen.
Während ich mich noch orientierte, bemerkte ich, dass wir nicht allein waren. Neben Diana stand eine andere Person. Ich blinzelte und erkannte Annette. Beide schauten mich freundlich an, aber es machte mich ein wenig nervös, dass sie einfach so neben meinem Bett standen. Was wollten sie von mir?
„Hast du gut geschlafen?“ fragte Diana mit ihrer gewohnt ruhigen Stimme. Ich reagierte nicht sofort, unsicher, was ich sagen sollte. Stattdessen ĂĽberlegte ich fieberhaft, was als Nächstes passieren könnte. SchlieĂźlich fragte ich leise und zögernd: „Was… was soll ich jetzt machen?“
Diana lächelte erneut. „Du musst erstmal überhaupt nichts machen,“ sagte sie freundlich. „Zuallererst hat Annette ein kleines Geschenk für dich.“
Ich sah erstaunt zu Annette, die einen Schritt näher trat. In ihren Händen hielt sie ein Kuscheltier – einen süßen Panda mit einem aufgestickten Gesicht, das mich fast an zu lächeln schien. Sie reichte ihn mir vorsichtig, aber ich traute mich nicht, ihn anzunehmen. Meine Hände blieben fest auf der Decke liegen, und ich fühlte, wie meine Kehle trocken wurde.
Annette schien das zu merken. Statt den Panda in meine Hände zu drücken, setzte sie ihn einfach vor mich auf die Decke. „Das ist jetzt deiner,“ sagte sie sanft. „Er soll dich begleiten und beschützen. Ich hoffe, er gefällt dir.“
Ich starrte den Panda an. Er sah wirklich toll aus, weich und einladend, aber ich wagte es immer noch nicht, ihn anzufassen. Annette machte einen Schritt zurück und gab mir ein wenig Raum. Das half. Langsam hob ich die Hände und berührte das Kuscheltier vorsichtig. Der Stoff war unglaublich weich, und bevor ich es richtig realisierte, hatte ich ihn schon an mich gedrückt.
Ein warmes, aber ungewohntes Gefühl breitete sich in mir aus. Ich hatte noch nie ein eigenes Kuscheltier besessen. Im Kindergarten hatte ich die anderen Kinder immer beneidet, die ihre Kuscheltiere mitbrachten – zum Spielen, zum Mittagsschlaf, überallhin. Jetzt hielt ich selbst eins in den Armen.
Ich sah wieder zu Annette, die mich erwartungsvoll ansah. „Danke,“ murmelte ich leise, kaum hörbar, aber es kam von Herzen. Ich freute mich wirklich, auch wenn ich es nicht richtig zeigen konnte. Stattdessen drückte ich den Panda noch ein bisschen fester an mich und spürte, wie sicher und geborgen er sich anfühlte. Es war ein Moment, den ich nie vergessen würde.
Diana lächelte und ergriff wieder das Wort, nachdem sie mich kurz beobachtet hatte. „Wir wollen jetzt gerne ein bisschen raus in den Schnee und mit dem Schlitten fahren. Würde dir das gefallen?“ Ihre Stimme war sanft und einladend, und ich konnte sehen, dass sie es wirklich ernst meinte.
Ich hob meinen Blick zu ihr und nickte vorsichtig. Die Idee klang tatsächlich aufregend. Ich war noch nie Schlitten gefahren, aber ich hatte oft Erzählungen von meinen Mitschülern gehört, wie toll das sein sollte. Die Art, wie sie darüber schwärmten, hatte mich immer neidisch gemacht. Vielleicht könnte ich jetzt endlich erleben, wovon sie sprachen.
Diana schien zufrieden mit meiner Reaktion, doch dann fuhr sie ruhig fort: „Zuerst will ich mal schnell nach deiner Windel schauen.“
Die Worte ließen mich zusammenzucken. Daran hatte ich bis eben gar nicht mehr gedacht. Schnell blickte ich an mir herunter, während Diana die Decke langsam zurückschlug. Meine Wangen wurden heiß, und ich fühlte mich plötzlich unwohl. Ich hoffte inständig, dass die Windel nicht ausgelaufen war. Mein Blick wanderte nervös zu ihr, während ich mich unbewusst an den Panda klammerte.
Die Windel war dick aufgequollen, was mir peinlich war, aber das Bett war trocken. Das erleichterte mich. Ich atmete leise auf, und Diana schenkte mir ein auf munterndes Lächeln. „Gut,“ sagte sie. „Dann die Frage: Wollen wir wieder so eine Windel zum Rausgehen anziehen, oder willst du lieber so eine Hochziehwindel wie heute früh?“
Die Frage erwischte mich völlig unvorbereitet. Ich hatte nicht erwartet, dass sie mich das entscheiden lassen würde, geschweige denn, dass ich überhaupt ein Mitspracherecht hätte. Ich blickte sie unsicher an, während ich darüber nachdachte.
Die Hochziehwindeln konnte ich selbst anziehen, ohne ihre Hilfe, und ich könnte damit auf die Toilette gehen – wenn ich es rechtzeitig schaffte. Aber sie waren lockerer und fühlten sich nicht so bequem an wie die Klebewindeln. Die Windeln, die ich gerade trug, waren dagegen dünner und fühlten sich irgendwie sicherer an. Trotz ihrer Fülle fühlte ich mich geborgen, fast geschützt. Doch ich konnte sie nicht alleine anziehen, was mir immer ein bisschen unangenehm war.
Nach einigem Überlegen murmelte ich schließlich leise und unsicher: „Lieber die Windeln,“ und zeigte schüchtern auf die, die ich gerade anhatte.
Diana lächelte warm, als hätte sie genau damit gerechnet. „Das ist eine gute Entscheidung, gerade für draußen,“ sagte sie beruhigend. „Wir gehen nochmal auf die Toilette, und dann ziehe ich dir eine frische an, okay?“
Ich nickte vorsichtig, während ich mich langsam aus dem Bett bewegte. Ihr freundlicher Ton machte es mir leichter, die Situation zu akzeptieren, auch wenn ich immer noch ein wenig beschämt war. Der Gedanke, bald Schlitten zu fahren, ließ jedoch meine Nervosität ein wenig verblassen.
Im Badezimmer öffnete ich die Klebestreifen der Windel diesmal selbst. Es klappte schon viel besser als beim letzten Mal, und ich war ein kleines bisschen stolz darauf. Vorsichtig nahm ich die Windel ab und versuchte, sie so zusammen zu rollen, wie Diana es am Morgen gemacht hatte. Das Ergebnis war nicht besonders schön – sie sah eher wie ein unförmiges Bündel aus –, aber ich schaffte es trotzdem, sie in den Windeleimer zu entsorgen. Diana, die mich beobachtete, lächelte und sagte: „Gut gemacht, Florian. Das hast du wirklich toll gemacht.“ Ihr Lob ließ mich ein wenig aufatmen, und ich fühlte mich einen Moment lang wirklich groß.
Danach setzte ich mich auf die Toilette, in der Hoffnung, dass diesmal etwas kommt. Aber es passierte nichts. Ich schämte mich ein wenig und sah unsicher zu Diana. Doch sie war wie immer freundlich. „Das ist nicht schlimm,“ sagte sie ruhig. „Manchmal klappt es eben nicht. Wir probieren es einfach später nochmal.“
Zurück im Zimmer legte ich mich aufs Bett, und Diana zog mir eine neue Windel an. Ihre ruhige Art half mir, mich nicht so unwohl zu fühlen, auch wenn ich wusste, dass andere Kinder in meinem Alter längst keine Windeln mehr brauchten. Aber wenn ich ehrlich war, war ich froh, dass hier niemand mit mir schimpfte, weil ich es nicht auf die Toilette schaffte. Und ich durfte sogar eine Windel tragen, so wie Paul in meiner Klasse. Die Windel gab mir ein Gefühl von Sicherheit – so, als könnte nichts Schlimmes passieren, selbst wenn ich mal einen Unfall hätte.
Nachdem sie fertig war, gab Diana mir eine Hose mit Hosenträgern. Sie war bequem und saß perfekt. Anschließend folgte ein dicker, warmer Pullover, der sich weich auf der Haut anfühlte. Zum Schluss holte sie einen richtig dicken Schneeanzug hervor, der fast wie eine Rüstung wirkte. Er hatte einen langen Reißverschluss, der vom Bein bis ganz nach oben reichte. Diana half mir hinein und zog den Reißverschluss vorsichtig zu. Der Anzug fühlte sich ungewohnt steif an, fast als könnte ich mich kaum bewegen. Ich hatte noch nie so etwas getragen.
„Geh schon mal runter,“ sagte Diana, während sie mir noch den Kragen richtete. „Und probiere bitte die grauen Schuhe an, die ich vor der Treppe hingestellt habe. Die sollten dir passen.“
Das Laufen in dem dicken Anzug war ungewohnt. Ich fühlte mich ein bisschen wie ein Pinguin, während ich vorsichtig die Treppe hinunter ging. Unten im Flur sah ich Annette und Markus, die gerade dabei waren, sich ihre Jacken anzuziehen. Ich nahm mir die Schuhe, die Diana erwähnt hatte, und ging ein paar Schritte zur Seite. Ich wollte Abstand zu Markus halten. Es war nicht, dass er unfreundlich war, aber ich hatte immer ein wenig Angst vor Männern, besonders wenn sie groß waren wie er.
Die Schuhe sahen anders aus als meine bisherigen. Sie waren höher und hatten mehrere Klettverschlüsse. Ich bückte mich vorsichtig, um sie anzuziehen, aber der dicke Anzug machte das fast unmöglich. Nach ein paar Versuchen ließ ich mich auf den Fußboden sinken. Ich zog einen Schuh näher zu mir und versuchte, ihn über meinen Fuß zu bekommen, aber es wollte einfach nicht klappen. Die Schuhe waren so ungewohnt, und ich spürte, wie Frustration in mir aufstieg.
Annette, die inzwischen mit ihrer Jacke fertig war, bemerkte mich und kam zu mir. Sie hockte sich vor mich, ihre Stimme war leise und freundlich. „Darf ich dir helfen?“ fragte sie.
Ich konnte ihr nicht in die Augen sehen. Meine Finger spielten nervös mit den Klettverschlüssen, und ich fühlte mich plötzlich so klein. Ich war doch schon groß – ich sollte das alleine können. Mama oder Papa hatten mir früher nie geholfen. Stattdessen hatten sie immer gesagt, dass ich kein Baby mehr sei und so etwas alleine schaffen müsste. Vielleicht hatten sie recht, schließlich war ich schon sieben und würde bald acht Jahre alt. Aber jetzt schaffte ich es einfach nicht.
Nach einem Moment nickte ich nur minimal. Annette schien das zu verstehen. Sie sagte nichts weiter, sondern nahm vorsichtig einen Schuh in die Hand und öffnete die Klettverschlüsse. Mit sanften Bewegungen half sie mir, den Schuh über meinen Fuß zu ziehen. Ihre Geduld fühlte sich irgendwie ungewohnt an, und ich spürte, wie mir die Augen ein wenig feucht wurden – nicht vor Traurigkeit, sondern weil sie so nett war.
Als der erste Schuh passte, lächelte sie ermutigend. „Siehst du, das klappt doch. Jetzt den anderen.“
Ich nickte leicht, während sie mir auch den zweiten Schuh anzog und die Klettverschlüsse sorgfältig verschloss. „Fertig,“ sagte sie, während sie aufstand. „Wie fühlen sie sich an?“
Ich stand vorsichtig auf und bewegte meine Füße. Die Schuhe waren anders, aber sie fühlten sich sicher an. Ich nickte wieder, diesmal ein wenig entschlossener, und Annette schien zufrieden. „Super,“ sagte sie. „Jetzt können wir bald los!“
Ihr Lächeln war so freundlich.
Diana kam zusammen mit Nathanael die Treppe herunter. Auch er hatte einen Schneeanzug an, aber seiner sah anders aus – er bestand aus zwei Teilen, einer Jacke und einer passenden Hose. Er lächelte mich an, ein ehrliches und freundliches Lächeln, das mir ein gutes Gefühl gab. Mit Nathanael würde das bestimmt noch mehr Spaß machen, dachte ich.
Diana kam zu mir und setzte mir eine rote Mütze auf, die ein bisschen über meine Ohren rutschte. Sie wickelte noch einen warmen Schal um meinen Hals. „So, jetzt bist du perfekt ausgerüstet,“ sagte sie zufrieden. Als wir nach draußen traten, spürte ich sofort, wie die kalte Luft mein Gesicht traf. Es war eisig, und mein Atem bildete kleine Wolken vor mir, aber mein Körper war warm – der dicke Anzug hielt die Kälte vollständig ab. Überall lag Schnee, glitzernd und hell, und ich konnte ihn unter meinen Stiefeln knirschen hören.
Manfred kam gerade aus der Garage und trug zwei rote Schlitten mit Lenkrad, die er Markus und Nathanael reichte. Die Schlitten sahen richtig cool aus, fast wie kleine Rennwagen. Sie hatten breite Kufen und ein Lenkrad in der Mitte. Ich konnte meine Augen kaum von ihnen abwenden.
„Los geht’s,“ sagte Diana, und wir begannen, den Weg entlangzulaufen. Der Fußweg und die Straße waren schneefrei, aber überall an den Seiten türmten sich große Berge aus Schnee, die die Straßenräumer zusammengefahren hatten. Ich beobachtete, wie Nathanael seinen Schlitten hinter sich herzog, die Kufen leise über den Asphalt gleitend. Wir liefen eine ganze Weile bergab, bis wir schließlich durch einen kleinen Wald kamen. Hier lag der Schnee wieder dicht auf dem Weg, und man konnte die Spuren von vielen Menschen sehen, die schon vor uns hier entlanggelaufen waren.
Unterwegs begegneten uns Erwachsene mit Kindern, die Diana freundlich grüßten. Einige hatten Schlitten dabei, andere stapften einfach durch den Schnee. Die Kinder lachten und riefen sich gegenseitig zu, und das Geräusch des fröhlichen Spiels ließ mein Herz ein bisschen schneller schlagen. Es fühlte sich an, als wäre ich Teil von etwas Besonderem, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob ich mich wirklich traute, mitzuspielen.
Nach dem Wald öffnete sich der Weg, und vor uns lag ein großer Abhang, an dem viele Kinder auf ihren Schlitten den Hang hinunterrasten. Ihr Lachen und die Rufe hallten über die schneebedeckten Hügel. Es sah nach so viel Spaß aus, aber auch irgendwie beängstigend. Nathanael stieg sofort in den Schlitten, den er gezogen hatte, und mit einem schnellen Schwung rutschte er den Hang hinunter. Sein Lachen war laut und unbeschwert, und ich konnte sehen, wie viel Spaß er hatte.
Markus kam mit dem anderen Schlitten zu mir. Ich blieb wie angewurzelt stehen, mein Herz pochte in meiner Brust. Ich spürte, wie es warm in meiner Windel wurde, aber Markus merkte nichts davon. Stattdessen hielt er mir mit einem freundlichen Lächeln den Strick des Schlittens hin. „Hier, Florian. Viel Spaß,“ sagte er, seine Stimme ruhig und geduldig.
Zögerlich nahm ich den Strick entgegen und zog den Schlitten langsam in Richtung des Abhangs. Doch je näher ich kam, desto mehr zweifelte ich. Was, wenn ich etwas falsch machte? Oder nicht bremsen konnte? Ich spürte, wie meine Hände zu zittern begannen, und blieb stehen. Die anderen Kinder schienen so unbeschwert zu sein, aber ich wusste nicht, ob ich das auch konnte.
Diana bemerkte mein Zögern und hockte sich zu mir hinunter. „Bist du schon mal einen Lenkschlitten gefahren?“ fragte sie sanft.
Ich schüttelte den Kopf und sagte leise: „Nein. Ich bin noch nie Schlitten gefahren.“
Sie lächelte Verständnisvoll. „Das ist gar nicht schlimm,“ sagte sie beruhigend. „Schau, es ist ganz einfach. Der Hebel in der Mitte ist die Bremse. Wenn du ihn zu dir ziehst, kannst du damit bremsen. Und mit dem Lenkrad lenkst du einfach in die Richtung, in die du möchtest. Mehr ist es nicht.“
Ihre Erklärung klang so einfach, und ich wollte es glauben. Aber ich zögerte immer noch. Mein Blick wanderte zu den anderen Kindern, die lachend den Hang hinunterfuhren. Sie hatten so viel Spaß, und ich wollte das auch erleben. Irgendetwas in mir begann sich zu bewegen, eine leise Stimme, die sagte: Vielleicht schaffe ich das ja doch.
Ich atmete tief durch und schaute zu Diana. Sie lächelte mich ermutigend an, als würde sie sagen: „Du kannst das.“ Vielleicht konnte ich das wirklich. Langsam setzte ich mich in den Schlitten und umfasste das Lenkrad mit meinen Händen. Es fühlte sich ungewohnt an, aber auch irgendwie aufregend.
Diana beugte sich zu mir hinunter und fragte mit einem sanften Lächeln: „Bist du soweit?“
Ich atmete tief ein, sammelte all meinen Mut und nickte schließlich. Mein Herz klopfte schnell, aber ich wollte es wirklich versuchen. Diana begann zu zählen: „Eins… zwei… drei!“ Dann schob sie mich leicht an, und der Schlitten begann zu rutschen.
Zuerst bewegte er sich langsam, aber dann spürte ich, wie er immer schneller wurde. Der kalte Wind strich mir über das Gesicht, und ich hielt das Lenkrad fest. Mit jeder Sekunde fühlte es sich besser an. Ich begann zu lenken, und es war, als hätte ich plötzlich die Kontrolle über alles. Die Richtung, die Geschwindigkeit – alles lag in meiner Hand. Es fühlte sich großartig an, fast so, als wäre ich in einem Auto, nur kleiner und näher am Boden.
Ein leichtes Kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus, ein Gefühl, das ich nicht kannte. Es war aufregend und machte Spaß. Doch viel zu schnell war die Fahrt vorbei, und der Schlitten bremste langsam unten am Hang. Ich sprang ab und griff nach dem Seil, aber als ich nach oben schaute, bemerkte ich, wie lang der Weg nach oben war. Ein kurzer Moment des Zögerns – war das den Aufwand wirklich wert? Aber die Erinnerung an die Fahrt war stärker. Ich wollte unbedingt noch einmal fahren.
Der Weg nach oben war anstrengend. Der Schnee knirschte unter meinen Stiefeln, und der Schlitten zog schwer hinter mir her. Aber als ich oben ankam und Diana wieder lächelnd auf mich wartete, fühlte ich mich selbstsicherer. Diesmal stieg ich mit mehr Entschlossenheit in den Schlitten, und Diana gab mir einen erneuten Schubs. Die Abfahrt war noch besser als die erste. Ich konnte mich entspannen und das Gefühl des Rutschens genießen. Es war einfach toll.
Ich fragte mich, wo Nathanael war, denn ich hatte ihn eine Weile nicht gesehen. Doch meine Neugier hielt mich nicht auf, als ich zur dritten Runde ansetzte. Diesmal war es Annette, die mir einen sanften Schubs gab, und ich stĂĽrzte mich wieder den Hang hinunter. Ich versuchte, mehr Kurven zu fahren, den Schlitten absichtlich zu lenken. Einmal geriet ich fast ins Kippen, konnte mich aber gerade noch fangen. Der Nervenkitzel machte die Fahrt nur noch aufregender.
Auch bei der vierten Abfahrt war Annette an meiner Seite, um mir einen kleinen Anstoß zu geben. Meine Beine begannen langsam zu schmerzen, vom ständigen Hochziehen des Schlittens und der Anstrengung, durch den Schnee zu stapfen. Es war anstrengend, aber der Spaß machte alles wett.
Doch dann, bei dieser Fahrt, passierte es. Ein anderer Junge mit seinem Schlitten kreuzte plötzlich meinen Weg. Ich konnte ihm gerade so ausweichen, aber in dem Moment schoss ein weiterer Junge auf Skiern von der Seite heran. Ich hatte keine Chance, ihm auszuweichen, und wir kollidierten heftig. Der Aufprall warf mich aus dem Schlitten, und ich landete unsanft im Schnee. Mein Gesicht brannte vor Kälte und Schmerz, und ich fühlte, wie es weh tat. Doch ich weinte nicht.
Langsam richtete ich mich auf, spürte, wie mein Gesicht pulsierte und meine Knie zitterten. Meine Mütze lag ein paar Meter entfernt im Schnee, halb vergraben. Der Junge, der mit voller Wucht mit seinen Skiern gegen mich geprallt war, stand bereits auf den Beinen und klopfte sich den Schnee von der Jacke. Ich öffnete den Mund, um mich zu entschuldigen, aber er kam mir zuvor.
„Was zum Teufel machst du eigentlich? Bist du zu blöd zum Schlitten fahren oder was?“ fuhr er mich an, seine Augen funkelten vor Zorn. „Leute wie du haben auf der Piste nichts verloren! Geh doch zurĂĽck zu deiner Mama, du Versager!“
Er machte einen Schritt auf mich zu, seine Stimme wurde leiser, aber nicht weniger bedrohlich. „Wenn du mir noch einmal in die Quere kommst, sorge ich dafĂĽr, dass du es bereust. Verstanden?“
Ich stand wie angewurzelt da, während sein Blick mich durchbohrte. Die Kälte des Schnees kroch durch meine Kleidung, aber ich konnte mich nicht rühren.
Seine Worte trafen mich härter als der Aufprall. Ich wollte doch nur dem anderen Jungen ausweichen. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber die Worte kamen nicht heraus. Stattdessen begann ich zu schluchzen, unfähig, meine Tränen zurückzuhalten. Es war, als hätte seine Wut alles über mich ausgekippt, was ich so mühsam in mir drin festgehalten hatte.
Doch plötzlich rief eine vertraute Stimme hinter mir: „Lass Florian in Ruhe! Er konnte nichts dafür. Und außerdem haben Skifahrer hier nichts zu suchen. Das ist die Schlittenbahn, und das war sie schon immer!“
Ich drehte mich um und sah Nathanael auf mich zukommen. Er wirkte entschlossen und stellte sich direkt vor mich, eine schützende Haltung einnehmend. „Das ist genau deine Kragenweite, Christian,“ sagte Nathanael kühl. „Die Kleinen schikanieren. Aber ihn lässt du in Ruhe.“
Christian, der Junge auf den Skiern, verzog das Gesicht und erwiderte scharf: „Was willst du denn, Pflegekind? Du hast ja nicht mal richtige Eltern.“
Ich hielt den Atem an, doch Nathanael schien unbeeindruckt. Mit einem ruhigen, fast spöttischen Ton antwortete er: „Schon seit Jahren der gleiche Spruch. Fällt dir echt nichts Besseres ein? Weißt du was? Lieber meine Pflegeeltern, die mich lieben und für mich da sind, als Eltern, die mir beibringen, dass alle, die anders sind, schlecht sind.“
Christian starrte ihn einen Moment an, als hätte er nichts darauf zu erwidern. Schließlich zuckte er die Schultern und stapfte wütend davon, seine Skier unterm dem Arm tragend.
Nathanael drehte sich zu mir um und kniete sich hin, um mir in die Augen zu schauen. „Alles okay, Florian? Hat er dir wehgetan?“
Ich schüttelte den Kopf, während ich mir über das Gesicht wischte, das immer noch brannte. „Nein…“ murmelte ich, obwohl ich innerlich noch zitterte. Nathanael lächelte und setzte mir meine Mütze wieder auf. „Gut. Komm, wir fahren noch eine Runde. Ich fahre mit dir.“
Seine Worte gaben mir ein wenig Mut, und ich nickte vorsichtig. Mit Nathanael an meiner Seite fĂĽhlte ich mich sicher.
Wieder oben angekommen, ging Nathanael direkt zu den Erwachsenen und erzählte, was passiert war. Ich blieb etwas abseits und beobachtete, wie er ruhig und bestimmt berichtete. Diana nickte langsam, während sie ihm zuhörte, und nach einer kurzen Pause sagte sie mit einem sanften Ton: „Das war genau das Richtige in der Situation. Gut, dass du so klar gehandelt hast.“
Kurz darauf standen alle vier – Diana, Annette, Markus und Nathanael – bei mir. Diana und Annette knieten sich zu mir hinunter, und ihre Blicke wanderten prüfend über mein Gesicht. Ich fühlte mich plötzlich so klein und gleichzeitig unruhig. Es war ungewohnt, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen, und vor allem, dass sich jemand über mich sorgte.
„Tut es dir noch irgendwo weh?“ fragte Diana sanft.
Ich schüttelte den Kopf, obwohl mein Gesicht noch brannte. Doch bevor sie weiter sprach, wandte sie sich an Nathanael. „Hast du gesehen, wie schnell dieser Christian gefahren ist?“ fragte sie, und ich merkte an ihrem Ton, dass ihr der Name etwas zu sagen schien.
„Schon ziemlich schnell,“ antwortete Nathanael ernst. „Florian wurde richtig rausgeschleudert. Das sah heftig aus.“
Diana runzelte die Stirn, und ihre Hände tasteten behutsam meine Arme und Schultern ab. „Tut dir wirklich nichts weiter weh?“ fragte sie erneut, ihre Stimme war sanft, aber auch ein bisschen besorgt.
Ich schüttelte wieder den Kopf, obwohl die Aufmerksamkeit mich etwas nervös machte. „Nur das Gesicht,“ sagte ich leise.
Diana schaute sich die Kratzer auf meinen Wangen genauer an und nickte. „Das sind ein paar Kratzer, aber die heilen wieder,“ sagte sie beruhigend. „Aber hör zu, Florian: Wenn dir doch noch irgendetwas weh tut, kannst du es mir oder den anderen jederzeit sagen, okay? Wir wollen nur sicher sein, dass es dir gut geht.“
Ich nickte zögernd. Die Kratzer waren nicht so schlimm. Was viel mehr weh tat, war, dass dieser Junge mich angeschrien hatte. Seine Worte klangen immer noch in meinem Kopf nach, und sie taten mehr weh, als es ein Sturz es je könnte. Aber das konnte ich nicht sagen. Wie sollte ich das auch erklären?
Plötzlich fragte Nathanael: „Dürfen wir nochmal fahren?“ Seine Stimme war voller Vorfreude, als hätte er das Geschehen bereits hinter sich gelassen.
Diana blickte zu mir. „Nur wenn Florian auch nochmal möchte,“ sagte sie mit einem sanften Lächeln.
Ich zögerte kurz, spürte dann aber, dass ich nicht aufhören wollte. Das Schlittenfahren machte Spaß, und ich wollte nicht, dass dieser eine Vorfall alles ruinierte. Also nickte ich.
„Gut,“ sagte Diana. „Aber passt auf euch auf, ja?“
Diesmal fuhr ich hinter Nathanael her. Er rief mir zu, wie ich am besten lenken sollte, und ich konzentrierte mich ganz darauf, ihm zu folgen. Das Erlebnis von eben verblasste langsam, und je weiter ich den Hang hinunterrutschte, desto mehr spürte ich wieder das Kribbeln im Bauch, das ich so toll fand. Es fühlte sich fast an, als wäre nichts passiert, und ich war froh, dass ich es noch einmal versucht hatte.
Einige Abfahrten später, die Sonne stand bereits tief am Horizont und tauchte die verschneite Winterlandschaft in ein warmes, goldenes Licht. Die Luft war eiskalt, und jeder Atemzug ließ kleine Wölkchen vor meinem Gesicht tanzen. Meine Hände zitterten leicht, obwohl ich dicke Handschuhe trug, und meine Beine fühlten sich schwer an von der ständigen Bewegung den Hang hinauf. Trotzdem sauste ich mit meinem Schlitten immer wieder den Hügel hinunter, spürte den Wind in meinem Gesicht und hörte das fröhliche Lachen von Nathanael, der neben mir immer neue Tricks auf seinem Schlitten ausprobierte.
Der Schnee war inzwischen an einigen Stellen glatt und festgefahren, was die Abfahrten schneller und aufregender machte. Doch mit jedem Aufstieg wurde mein Atem schwerer, und meine Schritte wurden langsamer. Der Hang, der zu Beginn noch wie ein Abenteuer wirkte, schien jetzt unendlich steil und anstrengend.
Plötzlich hörte ich Dianas Stimme von oben über den Hang rufen: „Florian! Nathanael! Wir wollen langsam los, es wird Zeit!“
Ich blieb stehen, ließ meinen Schlitten im Schnee stehen und schaute den Hügel hinauf. Annette, Markus und Diana standen oben, nahe der Abzweigung, die uns zurück durch den Wald führte. Sie winkten uns zu, während der Wind um sie herum die Schneeflocken aufwirbelte. Nathanael, der gerade mit Schwung an mir vorbei gerodelt war, brachte seinen Schlitten mit einem lauten Lachen zum Stehen und blickte mich an. „Na, wie sieht’s aus? Noch eine letzte Abfahrt? Oder bist du erledigt?“
Ich zögerte, aber die Erschöpfung überkam mich. Meine Beine fühlten sich wie Pudding an, meine Hände waren trotz der Handschuhe steif vor Kälte, und selbst die Freude über die Abfahrten reichte nicht mehr, um die Müdigkeit zu überdecken. Ich schüttelte den Kopf und murmelte: „Ich bin fertig.“
Nathanael grinste, sprang von seinem Schlitten und schnappte ihn sich. „Na gut, dann lass uns nach oben gehen.“ Gemeinsam stapften wir den Hang hinauf, unsere Schlitten hinter uns herziehend, wobei der Schnee unter unseren Füßen knirschte.
Oben angekommen hockte Annette sich vor mich und sah mich mit einem sanften Lächeln an. „Na, genug gerodelt für heute?“
Ich nickte nur müde. Markus nahm Nathanaels Schlitten, während Diana meinen nahm. Ich war froh, dass der Tag so schön gewesen war, aber noch mehr freute ich mich jetzt darauf, zu Dianas Haus zu kommen. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg, während der Himmel langsam von einem satten Orange in ein tiefes Blau überging und die letzten Sonnenstrahlen hinter den verschneiten Bäumen verschwanden.
Nathanael und Markus gingen voraus, den Schlitten über der Schalter tragend, während ich zwischen Diana und Annette lief. Meine Beine fühlten sich schwer an, fast so, als würden sie nicht mehr zu mir gehören. Der ganze Nachmittag war anstrengender gewesen, als ich erwartet hatte – immer wieder den Berg hinauf, durch den Schnee stapfen, und dann auch noch dieser dicke Schneeanzug, der mich warm hielt, aber jede Bewegung ein bisschen schwerer machte. Die Stiefel waren schön warm, aber sie wogen mehr als meine normalen Schuhe, und bei jedem Schritt spürte ich das Gewicht.
Diana bemerkte, wie langsam ich wurde, und lächelte mich freundlich an. „Florian, wenn du willst, kannst du dich auf den Schlitten setzen. Ich ziehe dich ein Stück.“
Ich wollte ablehnen, denn der Gedanke, mich ziehen zu lassen, fühlte sich falsch an – so, als wäre ich zu klein oder zu schwach. Aber meine Beine protestierten bei jedem Schritt, und ich konnte nicht leugnen, wie verlockend die Idee war. Schließlich nickte ich zögernd, und Diana half mir, mich auf den Schlitten zu setzen.
Es war ein erleichterndes Gefühl, nicht mehr laufen zu müssen, und ich ließ mich von Diana ziehen. Der Schlitten glitt leicht über den Schnee, und ich konnte endlich kurz verschnaufen. Doch als wir aus dem kleinen Wald traten, blieb der Schlitten plötzlich stehen. Diana schaute zurück. „Ab hier klappt das nicht mehr. Hier liegt zu wenig Schnee,“ sagte sie und lächelte aufmunternd.
Ich stand wieder auf, und wir gingen weiter, während Diana den Schlitten trug. Ich lief wieder zwischen Diana und Annette, aber jeder Schritt wurde schwieriger. Meine Beine fühlten sich an, als wären sie aus Blei, und der Abstand zu Markus und Nathanael, die weit vorne liefen, wurde immer größer. Annette schaute zu mir hinunter und fragte sanft: „Kannst du noch?“
Ich nickte, obwohl ich eigentlich nicht mehr konnte. Ich wollte nicht, dass sie dachte, ich wäre schwach. Also biss ich die Zähne zusammen und lief weiter, auch wenn jeder Schritt schmerzte. Nach einigen Metern sah ich ich aus den Augenwinkeln plötzlich, wie Annette sich zu mir hinunter beugte. „Wäre es okay für dich, wenn ich dich trage?“ fragte sie vorsichtig.
Ich fühlte, wie mein Gesicht heiß wurde. Gedanken schossen mir durch den Kopf. Ich bin doch kein Baby, dachte ich. Ich bin schon groß. Ich muss das schaffen. Also sagte ich leise: „Ich kann noch laufen.“
Annette nickte verständnisvoll. „Okay,“ sagte sie sanft, ohne Druck auszuüben. Ihre Stimme klang ruhig und fast einladend. Ich sammelte all meine Kraft und versuchte, ein paar Schritte schneller zu laufen, um zu zeigen, dass ich es schaffen konnte. Doch meine Beine zitterten vor Anstrengung, und es dauerte nicht lange, bis ich leicht stolperte. Annette griff schnell nach meinem Arm und hielt mich aufrecht, bevor ich hinfiel.
„Du musst uns nichts beweisen,“ sagte sie leise, ihre Stimme voller Verständnis. Bevor ich etwas sagen konnte, hob sie mich sanft hoch. Ich wollte protestieren, aber meine Kraft war einfach weg, und die Erleichterung, nicht mehr laufen zu müssen, war überwältigend. Also ließ ich es geschehen.
Annettes Griff war fest, aber nicht unangenehm, und es war fast beruhigend, wie sicher sie mich hielt. Die Last, die ich den ganzen Tag in meinen Beinen gespürt hatte, verschwand fast sofort, und ich konnte nicht anders, als ein bisschen zu entspannen. Vorsichtig lehnte ich meinen Kopf an ihre Schulter und atmete den fremden, aber angenehmen Duft ein, der von ihr ausging – ein süßlicher, warmer Geruch, der mich irgendwie an etwas erinnerte, das ich nie bewusst vermisst hatte.
Es fühlte sich… gut an. Nicht, weil ich getragen wurde, sondern weil es sich sicher anfühlte. Annette sagte nichts weiter, und ich schloss für einen Moment die Augen, während wir langsam weitergingen. Der Rhythmus ihrer Schritte und die Wärme ihres Körpers ließen mich zur Ruhe kommen. Es war ein Gefühl, das ich nicht kannte, aber von dem ich wünschte, es könnte länger dauern.
Als wir zur Haustür herein kamen, spürte ich einen leichten Stich von Traurigkeit, als Annette mich langsam wieder auf den Boden stellte. Das Gefühl, von ihr getragen zu werden, war so angenehm gewesen, fast wie eine warme Umarmung, die ich nicht hatte enden lassen wollen. Aber jetzt stand ich wieder auf eigenen Beinen, während der kalte Schnee an meinen Stiefeln schmolz und kleine Pfützen auf dem Boden hinterließ.
„So,“ sagte Diana mit einem Lächeln, „jetzt ziehen wir uns erst mal aus, und dann trinken wir einen warmen Kakao.“ Ihre Worte ließen meine Augen aufleuchten – die Aussicht auf Kakao war zu verlockend, um traurig zu bleiben.
Ich nahm meine rote Mütze ab, die ein wenig feucht geworden war, und zog auch den Schal von meinem Hals. Ich legte beides und meine Handschuhe auf eine kleine Ablage neben der Tür, doch bevor ich etwas sagen konnte, nahm Diana sie runter und hängte sie ordentlich an die Garderobe.
Ich ließ mich auf den Boden sinken, um die schweren Stiefel auszuziehen. Meine Beine fühlten sich immer noch müde an, und das Bücken war anstrengender, als ich erwartet hatte. Doch bevor ich auch nur anfangen konnte, hockte Annette sich schon mit einem Lächeln vor mich. „Ich helfe dir,“ sagte sie leise und begann, die Klettverschlüsse meiner Stiefel zu lösen.
Ich wollte etwas sagen, vielleicht, dass ich es selbst versuchen wollte, aber ihre Hände waren so geschickt und ihr Lächeln so beruhigend, dass ich nichts dagegen hatte. Innerhalb weniger Augenblicke hatte sie mir die Stiefel ausgezogen und zur Seite gestellt. Dann hob sie mich wieder auf ihre Arme, so mühelos, als wäre ich leicht wie eine Feder.
Ich klammerte mich automatisch an ihre Schulter, und als ich zu ihr aufschaute, bemerkte ich etwas in ihren Augen. Sie sah fast so aus, als wolle sie weinen, aber gleichzeitig wirkte sie glücklich. Es war ein Ausdruck, den ich nicht ganz verstand, der mich aber irgendwie rührte. Sie wandte sich an Diana. „Wo können wir den Schneeanzug ausziehen? Im Wohnzimmer oder in seinem Zimmer?“ fragte sie sanft.
Diana lächelte und antwortete: „Am besten in seinem Zimmer. Da könntest du auch gleich mal schauen, ob er eine frische Windel braucht.“
Dann blickte sie zu mir und fragte: „Wäre es okay für dich, wenn Annette das macht?“ Ihre Stimme war ruhig, und sie wartete geduldig auf meine Antwort.
Ich zögerte kurz, bevor ich vorsichtig nickte. Ich wusste nicht genau, warum, aber ich spürte auf einmal ein tiefes Vertrauen zu Annette. Es war, als hätte sie mir in den letzten Minuten gezeigt, dass sie wirklich für mich da war – ohne Druck, ohne Erwartung. Irgendwie wusste ich, dass ich sie mochte, und das Gefühl war beruhigend.
Annette drückte mich sanft an sich, bevor sie die Treppe hinauf ging. Der warme Geruch, den ich bei ihr schon draußen bemerkt hatte, umhüllte mich wieder, und ich spürte, wie sich ein kleiner Knoten in meiner Brust löste. Es war ein Moment, der sich so fremd und doch so schön anfühlte, dass ich ihn am liebsten festhalten wollte.
Oben im Zimmer angekommen ließ Annette mich sanft vor dem Bett herunter. Ohne ein Wort begann sie, den Reißverschluss meines Schneeanzuges zu öffnen. Sie fragte nicht, ob ich es selbst machen wollte – vielleicht dachte sie, ich wäre zu langsam gewesen. Aber sie wirkte dabei nicht eilig oder ungeduldig, ihre Bewegungen waren ruhig und sorgsam. Der Reißverschluss glitt langsam auf, und sie schob den Schneeanzug von meinen Schultern.
Als sie mir den Schneeanzug abnahm, fühlte ich mich plötzlich seltsam. Für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl, nackt zu sein, obwohl ich noch eine Hose und einen Pullover trug. Es war, als hätte der Schneeanzug eine Art Schutz geboten, und ohne ihn fühlte ich mich irgendwie bloßgestellt. Annette schien das nicht zu bemerken, sie legte den Anzug ordentlich über die Lehne des Stuhls.
Ich begann langsam, an einem der Hosenträger meiner Hose zu ziehen, aber meine Finger waren müde und unbeholfen. Bevor ich den ersten ganz öffnen konnte, hockte sich Annette erneut vor mich und öffnete den zweiten mit einer schnellen, aber sanften Bewegung. „Komm, Florian, ich möchte dir gerne helfen,“ sagte sie leise, ihre Stimme freundlich und beruhigend.
Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Hilfe anzunehmen war für mich so ungewohnt. Es war, als hätte ich mein Leben lang gelernt, alles alleine zu machen, weil es niemanden gab, der mir half – und wenn ich doch einmal fragte, wurde ich meistens ausgeschimpft. Aber Annette bot ihre Hilfe von sich aus an, ohne dass ich danach fragen musste, und das fühlte sich… anders an. Trotzdem wollte ich ihr zeigen, dass ich das auch alleine konnte. Ich wollte nicht, dass sie das Gefühl hatte, dass ich zu viel Arbeit mache. Was, wenn sie es sich doch anders überlegt und mich nicht mehr mag? Schließlich, dachte ich, wer würde schon ein Schulkind wollen, das noch in die Hose macht, schlechte Noten hat und keine richtigen Freunde?
Nicht ganz, erinnerte ich mich. Paul hatte mal gesagt, dass er mein Freund ist. Er hatte mir sogar einen kleinen Anhänger geschenkt. Wo war der eigentlich? Der Gedanke daran ließ mich innehalten, und ich nahm mir vor, ihn bei Gelegenheit zu suchen.
Ich war so in Gedanken, dass ich kaum bemerkte, wie Annette mich plötzlich hochhob und aufs Bett setzte. Erst jetzt realisierte ich, dass ich keine Hose mehr anhatte. Da saß ich, nur noch in meiner Windel und dem Pulli, während Annette sich zu mir herunter beugte. Die Windel fühlte sich voll an, und ich schämte mich ein wenig, dass ich nicht gemerkt hatte, wie oft ich sie benutzt hatte.
Neben mir lag der Panda, den Annette mir geschenkt hatte. Seine weichen, aufgestickten Augen schauten mich an, und ich nahm ihn in die Arme. Der weiche Stoff beruhigte mich ein wenig, und ich drĂĽckte ihn fest an mich.
Plötzlich öffnete sich die Tür, und Diana trat mit zwei Windeln in der Hand ein. „Mir ist gerade eingefallen, dass du ja gar nicht weißt, wo ich die Windeln lagere,“ sagte sie mit einem Lächeln. „Florian hätte es dir zeigen können, aber wie ich sehe, passt das gerade sehr gut.“
Sie hielt die beiden Windeln hoch und fragte: „Möchtest du eine Hochziehwindel oder eine zum Kleben?“
Ich zögerte. Eigentlich wollte ich eine zum Kleben, weil sie sich einfach sicherer und bequemer anfühlte. Aber dann dachte ich, dass sie vielleicht glauben könnten, ich wäre zu faul, um überhaupt zu versuchen, auf die Toilette zu gehen. Ich wollte nicht, dass sie das dachten. Also entschied ich mich zögernd für die Hochziehwindel.
Annette nahm sie entgegen und legte sie neben mich. Ohne Vorwarnung drückte sie mich sanft aufs Bett zurück. Es kam so unerwartet, dass ich überrascht den Panda noch fester hielt. Sie öffnete vorsichtig die Klebestreifen meiner Windel und nahm sie ab. Obwohl es mir peinlich war, machte Annette keinerlei Aufhebens darum. Sie reinigte mich mit Feuchttüchern, ihre Bewegungen ruhig und sorgfältig.
Dann nahm sie die Hochziehwindel und zog sie über meine Beine. „Stell dich mal kurz hin, Florian,“ sagte sie freundlich, und ich ließ mich von ihr hochziehen. Ich wollte selbst die Windel hochziehen, aber Annette war schneller. Mit einem sanften Lächeln zog sie sie bis zur Taille und rückte sie zurecht, sodass sie perfekt saß.
„So, fertig,“ sagte sie schließlich, und ich spürte, wie eine seltsame Mischung aus Erleichterung und Scham in mir aufstieg. Ich blickte auf den Panda in meinen Armen und drückte ihn noch ein bisschen fester, froh über seine Nähe. „Du machst das richtig gut, Florian.“ sagte Annette
Ihre Worte ließen meine Gedanken verstummen, aber innerlich fühlte ich eine Wärme, die ich nicht genau einordnen konnte. Es war nicht nur die Windel, die sich sicher anfühlte – es war auch die Art, wie Annette und Diana mich behandelten. Ein Gefühl, das ich nicht gewohnt war, aber das ich mehr und mehr zu mögen begann.
Annette:
Während wir zurück liefen, konnte ich sehen, wie anstrengend es für Florian geworden war. Seine Schritte wurden immer langsamer, und seine Beine wirkten schwer, fast wie bei einem kleinen Marathonläufer, der kaum noch Kraft hatte. Diana schien das auch zu bemerken. Mit einem sanften Lächeln bot sie ihm an, sich auf den Schlitten zu setzen. Ich hatte eigentlich erwartet, dass er das Angebot ablehnen würde. Er schien der Typ zu sein, der beweisen wollte, dass er alles alleine schaffen konnte – auch wenn es ihn an seine Grenzen brachte.
Zu meiner Überraschung nickte Florian zögerlich und ließ sich von Diana helfen, sich auf den Schlitten zu setzen. Während Diana ihn zog, sagte sie mit einem nachdenklichen Blick: „So oft, wie er den Berg wieder hochgelaufen ist, wundert es mich, dass er überhaupt noch läuft. Er hat kaum Energiereserven, und bei seiner Größe ist er klar im Nachteil, wenn es um längere Strecken geht.“
Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. „Und dann noch dieser Schneeanzug,“ erwiderte ich. „Er sieht damit aus wie ein kleines Kindergartenkind.“
Diana nickte lachend. „Ja, das stimmt.“
Doch als der Weg aus dem Wald führte, änderte sich die Beschaffenheit des Bodens. Es lag kaum noch Schnee auf dem Weg, und der Schlitten rutschte nicht mehr. Diana blieb stehen und erklärte Florian, dass er absteigen müsse. Er schien das zu verstehen, kletterte langsam herunter und lief dann zwischen uns weiter. Aber es war deutlich zu sehen, wie schwer es ihm fiel. Jeder Schritt wirkte wie eine große Anstrengung, und ich konnte den Ausdruck der Erschöpfung auf seinem Gesicht erkennen.
Ich fragte ihn sanft: „Kannst du noch?“
Florian nickte, aber ich konnte an seinem Gesicht und seinen Bewegungen sehen, dass er kaum noch konnte. Er wollte nicht aufgeben, das war klar, aber es tat mir in der Seele weh, ihn so kämpfen zu sehen.
Nach ein paar weiteren Metern hielt ich es nicht mehr aus. „Florian,“ sagte ich vorsichtig, „wäre es okay für dich, wenn ich dich trage?“
Seine Antwort war kaum mehr als ein Flüstern: „Ich kann noch.“
Doch anstatt stehenzubleiben, sammelte er all seine verbliebene Kraft und lief sogar ein paar Schritte schneller. Es war fast, als wollte er mir beweisen, dass er wirklich alleine laufen konnte. Aber nach wenigen Metern stolperte er, und ich musste schnell nach seinem Arm greifen, um ihn abzufangen. Sein ganzer Körper zitterte vor Anstrengung.
„Florian,“ sagte ich sanft, während ich ihn festhielt, „du musst uns nichts beweisen. Es ist okay, wenn du Hilfe annimmst.“
Er wirkte verunsichert, sagte aber nichts, und ich beschloss, die Entscheidung für ihn zu treffen. Behutsam hob ich ihn hoch. Er fühlte sich wieder so leicht an, fast, als wäre er federleicht, obwohl der dicke Schneeanzug ihn voluminöser erscheinen ließ. Sein Widerstand war minimal – er ließ es einfach geschehen, und ich war mir sicher, dass er niemals von sich aus gefragt hätte, ob ich ihn tragen könnte. Ich hoffte, er würde es mir nicht übel nehmen, dass ich ihm die Wahl abgenommen hatte.
Während ich weiter ging, spürte ich nach wenigen Metern, wie er sich an mich lehnte. Sein kleiner Kopf ruhte auf meiner Schulter, und ich konnte spüren, wie sich seine Anspannung allmählich löste. Es war ein schönes Gefühl, ihn so nah bei mir zu haben, dieses kleine Wesen, das sich trotz aller Unsicherheiten in meine Arme fallen ließ.
Sein Gewicht war kaum spürbar, aber die Wärme, die er ausstrahlte, war dafür umso intensiver. Der süße Geruch seines Schneeanzuges vermischte sich mit dem feinen Hauch von Kälte, der immer noch in der Luft lag. Es fühlte sich so richtig an, ihn zu tragen, als würde ich ihm in diesem Moment die Sicherheit geben, die er so dringend brauchte.
Ich lächelte leise vor mich hin und hielt ihn noch ein bisschen fester. In diesem Moment wusste ich, dass ich alles tun würde, um für ihn da zu sein.
Als wir bei Diana ankamen, waren Markus und Nathanael bereits im Haus verschwunden. Diana öffnete die Tür, und eine wohlige Wärme empfing uns. Behutsam setzte ich Florian im Flur ab. Nachdem ich meine Jacke und Stiefel ausgezogen hatte, ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Dabei fiel mir auf, dass Florian noch immer auf dem Boden saß, vertieft in den Versuch, seine schweren Winterstiefel auszuziehen. Seine kleinen Hände kämpften mühsam mit dem widerspenstigen Schuhwerk, und seine Erschöpfung war ihm deutlich anzusehen.
Ich entschied mich, ihm zu helfen, und kniete mich vor ihn. Behutsam öffnete ich die Klettverschlüsse seiner Schuhe. Florian warf mir einen kurzen Blick zu, schwieg jedoch und ließ mich gewähren. Nachdem ich ihm die Schuhe ausgezogen hatte, hob ich ihn vorsichtig hoch. Sein kleiner Körper wirkte erschöpft und schwerelos, die Müdigkeit stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben.
„Diana,“ fragte ich, als ich mich wieder aufrichtete, „wo können wir am besten den Schneeanzug ausziehen?“
Diana sah mich an und lächelte, während sie mit einer Geste Richtung Treppe deutete. „Am besten bringst du ihn in sein Zimmer“, schlug sie vor. Ich hielt Florian fest in meinen Armen, sein kleiner Kopf ruhte auf meiner Schulter, und ich spürte, wie erschöpft er war. Diana zögerte kurz, ihr Blick schien für einen Moment nachdenklich. „Vielleicht kannst du auch gleich nach seiner Windel schauen“, fügte sie leise hinzu. Ihre Worte klangen ruhig, doch ich hatte das Gefühl, dass sie mir damit noch etwas anderes mitteilen wollte, ohne es direkt auszusprechen.
Ich spürte, wie Florian sich ein wenig an mich schmiegte, als Diana näher trat. Sie beugte sich leicht vor und fragte sanft: „Wäre es okay für dich, wenn Annette das macht?“ Ihre Stimme war so einfühlsam, dass ich unwillkürlich den Atem anhielt.
Florian hob den Kopf nur ein wenig, seine großen, müden Augen suchten kurz den Blick von Diana. Dann nickte er langsam, kaum merklich, und ließ seinen Kopf wieder schwer auf meine Schulter sinken. Mein Herz zog sich zusammen, als ich seine stille Zustimmung spürte – dieses zaghafte, vorsichtige Vertrauen, das er mir schenkte. Es war, als würde er sich ein kleines Stück weiter öffnen, obwohl ihm das sichtlich schwerfiel.
Behutsam strich ich ihm über den Rücken, meine Hand bewegte sich in beruhigenden Kreisen. In diesem Moment spürte ich eine Welle von Emotionen in mir aufsteigen, so stark und überwältigend, dass ich einen Moment innehalten musste. Es war diese tiefe, mütterliche Liebe, die mich durchströmte, wie ich sie zuletzt bei Sebastian empfunden hatte, als er noch ein kleiner Junge war.
Damals hatte ich ihn nach einem Albtraum im Arm gehalten, ihm leise Trost zugeflüstert, bis er sich wieder sicher fühlte. Jetzt war es Florian, der meine Nähe brauchte, und diese Erkenntnis traf mich mitten ins Herz. Ich wollte ihm all das geben, was ihm bisher gefehlt hatte – Schutz, Wärme, Geborgenheit. Florian schien meinen Moment der inneren Bewegung nicht zu bemerken, aber ich wusste, dass dies ein entscheidender Augenblick für uns beide war. Mit neuer Entschlossenheit machte ich mich auf den Weg in sein Zimmer, ihn fest an mich gedrückt.
Mit einem kurzen Blick zu Diana wandte ich mich Richtung Treppe und machte mich auf den Weg in sein Zimmer. Ich wollte ihm zeigen, dass er sich auf mich verlassen konnte – egal, wie schwer es ihm noch fiel, sich fallen zu lassen.
Ich trug Florian in sein Zimmer und setzte ihn sanft vor dem Bett ab. Man konnte ihm seine Erschöpfung deutlich ansehen – seine Schultern hingen, und seine Augen waren schwer. Ich begann, ihm den Schneeanzug auszuziehen, wobei ich darauf achtete, ihn nicht zu hastig zu bewegen. Dann half ich ihm, die Hosenträger seiner Hose zu öffnen und zog sie vorsichtig aus. Währenddessen schien Florian mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein.
Als ich ihn schließlich auf das Bett setzte, wirkte er fast überrascht, fast so, als hätte er nicht gemerkt, dass ich ihn dort hingesetzt hatte. Seine Augen wanderten suchend, bis sie auf seinem Panda landeten. Ohne zu zögern griff er nach dem Kuscheltier und drückte es fest an sich. Es war ein Moment, der mir zeigte, wie sehr er einen kleinen Begleiter brauchte – einen Anker in einer Welt, die für ihn oft überwältigend sein musste.
Diana trat mit zwei Windeln ins Zimmer. „Florian,“ sagte sie sanft, „möchtest du lieber eine Hochziehwindel oder eine Klebewindel?“
Florian sah Diana an, und ich konnte erkennen, wie schwer ihm die Entscheidung fiel. Sein Blick wanderte zwischen uns hin und her, bevor er schließlich zögernd die Hochziehwindel wählte.
Ich nahm die neue Windel entgegen und legte sie neben Florian, der mich mit einem unsicheren Blick beobachtete. Er hielt seinen Panda fest an sich gedrückt, als ob er darin Halt suchte. Ohne viel zu erklären, legte ich meine Hand sanft auf seine Schulter und drückte ihn behutsam zurück aufs Bett. Er wirkte überrascht, hielt den Panda dabei noch fester und sagte nichts, doch seine Augen folgten jeder meiner Bewegungen.
Vorsichtig löste ich die Klebestreifen seiner Windel und nahm sie ab. Obwohl ich wusste, dass es ihm unangenehm war, zeigte ich keinerlei Reaktion, die ihn verunsichern könnte. Stattdessen blieb ich ruhig und ging sorgfältig vor, reinigte ihn mit den Feuchttüchern, während er reglos dalag und mich einfach machen ließ. Seine Stille verriet mir, wie erschöpft er war – und vielleicht auch, wie wenig er an solche Momente der Fürsorge gewöhnt war.
Als ich fertig war, griff ich nach der Hochziehwindel und zog sie langsam über seine Beine. „Stell dich mal kurz hin, Florian“, sagte ich freundlich und half ihm, sich aufzurichten. Er war so müde, dass ich ihn stützen musste, während er schwankend auf den Beinen stand. Gerade als er selbst nach der Windel greifen wollte, zog ich sie bereits hoch und richtete sie zurecht, bis sie perfekt saß. Ich schenkte ihm ein sanftes Lächeln und sagte leise: „So, fertig.“
Florian setzte sich wieder aufs Bett und drückte seinen Panda noch fester an sich. Sein Blick war gesenkt, und ich konnte sehen, wie eine Mischung aus Erleichterung und Scham ihn durchzog. „Du machst das richtig gut, Florian“, sagte ich aufmunternd, um ihm die Anspannung zu nehmen. Meine Worte schienen ihn zu erreichen, denn für einen kurzen Moment schlich sich ein fast unsichtbares Lächeln auf seine Lippen.
Während ich ihn so ansah, spürte ich wieder diese tiefe Wärme in mir aufsteigen – eine mütterliche Zuneigung, die mich an die Zeit erinnerte, als Sebastian klein war. Es war dieses Gefühl, einem Kind Trost und Sicherheit zu geben, die Welt ein kleines bisschen einfacher zu machen. Florian schien diese Fürsorge nicht gewohnt zu sein, doch genau deshalb war es so wichtig, sie ihm zu schenken. Sein Schweigen sprach Bände, und ich war fest entschlossen, ihm weiterhin zu zeigen, dass er sich auf mich verlassen konnte.
Gerade als ich nach seiner Hose greifen wollte, überraschte mich Florian, indem er sich plötzlich aufrichtete. Mit müden, aber entschlossenen Bewegungen nahm er die Hose selbst in die Hand und begann, sie sich anzuziehen. Für einen Moment hielt ich inne, überwältigt von diesem unerwarteten kleinen Akt des Eigenwillens.
Trotz der deutlichen Erschöpfung, die in jeder seiner Bewegungen lag, zeigte er einen leisen Stolz, sich zumindest ein Stück weit selbstständig zu behaupten. Langsam zog er die Hose Stück für Stück nach oben, konzentriert und fast trotzig, als wollte er mir sagen: Ich kann das allein.
Ich beobachtete ihn still und ließ ihn machen, konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Es war, als kämpfte er gegen seine Müdigkeit an – nicht aus Ablehnung meiner Hilfe, sondern aus dem tiefen Bedürfnis heraus, ein bisschen Kontrolle über sich selbst zu behalten. Dieser kleine Moment sprach Bände über den starken Willen dieses stillen, verletzlichen Jungen.
„Florian,“ sagte Diana schließlich, „geh doch schon mal ins Wohnzimmer. Wir kommen gleich nach. Ich möchte Annette noch zeigen, wo die Windeln hinkommen.“
Er zögerte kurz, sah zwischen Diana und mir hin und her, hielt aber den Panda fest im Arm. Schließlich nickte er und lief langsam zur Tür hinaus. Ich sah ihm nach, wie er die Treppe hinunterging, bevor ich mich wieder Diana zuwandte.
„War das zu viel?“ fragte ich unsicher. Der Gedanke, dass ich ihn vielleicht überfordert haben könnte, nagte an mir.
Diana nickte langsam, ihr Blick war nachdenklich, als sie schließlich das Wort ergriff. „Ich verstehe, dass du ihm helfen möchtest“, sagte sie ruhig, doch mit einem Nachdruck, der ihre Worte unterstrich. „Aber ich glaube, du könntest ihn unbewusst überfordern. Ich habe diesen Fehler am Anfang auch gemacht. Es ist leicht, bei seiner zarten und verletzlichen Erscheinung zu vergessen, dass er kein Kleinkind mehr ist. Florian ist sieben – ein Grundschulkind. Er braucht zwar liebevolle Fürsorge, aber auch die Freiheit, selbst zu entscheiden, ob er Hilfe annehmen möchte oder nicht.“
Ihre Worte trafen mich und ließen mich innehalten. Ich spürte, wie ich langsam nickte, während ich über das Gesagte nachdachte. Diana fuhr fort: „Wenn du ihm immer die Entscheidung abnimmst, könnten wir das Gegenteil bewirken. Er könnte so unsicher werden, dass er irgendwann nicht mehr wagt, Nein zu sagen – selbst dann, wenn er etwas nicht möchte. Nach allem, was er erlebt haben könnte, ist diese Art von Zuwendung und Sicherheit für ihn völlig neu. Es ist kein Wunder, dass er sich erst daran gewöhnen muss.“
Ich atmete tief durch. Dianas Erfahrung und ihre klaren Worte hatten mir schon oft geholfen, die richtige Perspektive zu finden. Doch während ich Florian beobachtete, fiel mir auf, dass er sich in kleinen, fast unmerklichen Schritten öffnete. Es waren keine großen Veränderungen, sondern winzige Momente – ein zögerliches Lächeln, ein schüchternes Nicken, oder wie er sich leicht an mich lehnte, wenn er müde war. Diese Augenblicke fühlten sich wertvoll und bedeutungsvoll an, wie ein leiser Anfang.
„Du hast recht“, sagte ich schließlich. „Aber ich glaube, er beginnt, sich auf seine Weise zu öffnen. Ganz langsam, ganz vorsichtig. Vielleicht braucht er einfach mehr Zeit – und jemanden, der geduldig bleibt und ihn nicht drängt.“ Diana lächelte sanft und nickte zustimmend. „Geduld ist der Schlüssel“, erwiderte sie. „Und du machst das wirklich gut, Annette. Vertraue darauf, dass er seinen eigenen Rhythmus findet.“
Gemeinsam gingen wir die Treppe hinunter ins Wohnzimmer, doch meine Gedanken blieben bei Dianas Worten. Ich hatte nie wirklich darüber nachgedacht, wie es für Florian sein musste, wenn ich ihm automatisch half, ohne zu fragen – sei es beim Anziehen, Tragen oder anderen alltäglichen Dingen. Er wirkte so klein und zerbrechlich, dass ich instinktiv handeln wollte, um ihn zu schützen. Aber Diana hatte recht. Florian war kein Kleinkind mehr, sondern ein Junge, der durch seine Vergangenheit gezwungen war, selbstständig zu sein, auch wenn es nicht aus freiem Willen geschah.
Eine leise Reue stieg in mir auf. Vielleicht hatte ich ihm unbewusst zu viel abgenommen, anstatt ihm die Möglichkeit zu geben, selbst zu entscheiden. Es war an der Zeit, mehr Rücksicht auf seine Gefühle und seinen Wunsch nach Eigenständigkeit zu nehmen – und ihm trotzdem das Gefühl zu geben, dass er immer auf mich zählen konnte.
Als Diana und ich das Wohnzimmer betraten, fiel mein Blick sofort auf den flimmernden Fernseher. Ein animierter Trickfilm lief, doch es dauerte nur wenige Sekunden, bis mir klar wurde, dass der Inhalt alles andere als kindgerecht war. Die Figuren warfen sich vulgäre Sprüche zu, lachten übertrieben laut, und die Szene auf dem Bildschirm wurde immer chaotischer.
Florian saß auf dem Boden vor der Couch, seinen kleinen Plüschpanda fest in den Armen. Er hielt den Kopf leicht schräg und schaute mit großen Augen auf den Fernseher, während er seinen Panda noch ein bisschen enger an sich drückte. Es war schwer zu sagen, ob er die Situation wirklich verstand oder einfach nur fasziniert von den bunten Bildern war.
Diana blieb stehen, verschränkte die Arme vor der Brust und sagte mit einem strengen Unterton: „Macht bitte etwas anderes drauf oder schaltet den Fernseher ab. Das ist definitiv nichts für Florian, und das wisst ihr auch.“
Nathanael zuckte merklich zusammen, griff hastig nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. „Ist ja gut,“ murmelte er, ohne Diana anzusehen. Neben ihm stand Anna-Lena auf, streckte sich langsam und sagte beiläufig: „Wir wollten sowieso nicht mehr. Ich muss noch mit Marike wegen morgen telefonieren.“ Sie verschwand ohne ein weiteres Wort Richtung Flur.
Nathanael erhob sich ebenfalls, offenbar erleichtert, dass die Situation damit beendet war. Doch als er an mir vorbeiging, fiel mein Blick auf eine seltsame Wölbung in seiner Hose. Ich hielt kurz inne, irritiert – es sah tatsächlich so aus, als würde er eine Windel tragen. Ich beschloss jedoch, nichts zu sagen. Schließlich ging mich das nichts an.
Diana bemerkte meinen Blick, und obwohl sie nichts sagte, musterte sie Nathanael kurz. Mit einem sachlichen Ton wandte sie sich an ihn: „Nathanael, kommst du bitte kurz mit in die Küche?“
Er hielt inne, wurde leicht rot und nickte schlieĂźlich verlegen, bevor er Diana folgte. Als sie den Raum verlieĂźen, warf ich ihnen einen kurzen Blick nach. Hoffentlich habe ich ihm jetzt keinen Ă„rger eingehandelt, dachte ich.
Florian hatte die ganze Szene ohne ein Wort beobachtet. Sein Panda ruhte weiterhin sicher in seinen Armen, während er mich mit einem fragenden Blick ansah. Ich lächelte sanft und setzte mich auf die Couch. „Wie wäre es, wenn wir uns stattdessen ein Buch anschauen? So wie gestern Abend?“ fragte ich.
Seine Augen hellten sich auf, und er nickte freudig. Mit seinem Panda im Arm kletterte er auf die Couch, ließ jedoch ein wenig Abstand zwischen uns. Von der Ablage nahm ich ein anderes Buch als gestern. Es war ein wunderschön illustriertes Kinderbuch über ein kleines Bärenkind, das auf einer abenteuerlichen Reise seine Familie suchte.
„Möchtest du ein Stück lesen?“ fragte ich vorsichtig, hielt ihm das Buch hin und wartete auf seine Reaktion. Doch er schüttelte eilig den Kopf, seine Finger klammerten sich fest um den Panda. Ich lächelte beruhigend. „Das ist völlig in Ordnung. Ich lese dir vor.“
Ich schlug das Buch auf und begann, die Geschichte vorzulesen. Meine Stimme wurde weicher, während ich die Worte mit Leben erfüllte, und ich spürte, wie sich eine angenehme Ruhe im Raum ausbreitete. Florian kuschelte sich enger an seinen Panda, seine Augen folgten gebannt den bunten Bildern.
Als ich an eine Stelle kam, in der der kleine Bär vor einer großen, dunklen Höhle stand, hielt ich kurz inne. „Weißt du, Florian,“ sagte ich leise, „als ich klein war, hatte ich immer Angst vor dunklen Höhlen – selbst, wenn sie nur auf Bildern waren. Aber meine Oma hat mir immer gesagt, dass in den dunkelsten Höhlen oft die größten Schätze versteckt sind. Und dass ich immer erst schauen sollte, bevor ich mich fürchte.“
Florian sah mich aus großen Augen an, seine Finger spielten mit dem Ohr seines Pandas. Er sagte nichts, doch ich konnte sehen, wie er nachdachte, vielleicht über den kleinen Bären oder über meine Worte. Ich lächelte und fuhr mit der Geschichte fort. Während ich las, rückte Florian langsam näher, fast ohne es zu merken. Sein Panda blieb fest in seinen Armen, als würde er ihm zusätzlichen Mut geben.
Schließlich war er so nah, dass sein Kopf fast meine Schulter berührte. Die entspannte Atmosphäre füllte den Raum, und ich spürte, wie Florian sich immer mehr in die Geschichte hineinziehen ließ. Es war einer dieser besonderen Momente, in denen die Welt für einen Augenblick stillzustehen schien. Ich las weiter, während Florian sich sicher und geborgen fühlte – mit seinem Panda, der Geschichte und mir an seiner Seite.
Diana betrat den Raum mit einem warmen Lächeln, ein Tablett in den Händen, auf dem nicht nur dampfende Tassen, sondern auch ein paar belegte Brote und Apfelschnitze lagen. Sie stellte das Tablett vorsichtig auf den niedrigen Tisch vor der Couch ab. „Ich habe hier warmen Kakao und eine Kleinigkeit zu essen – das wird uns guttun,“ sagte sie mit ihrer gewohnt sanften Stimme.
Florian, der neben mir saß und seinen Panda festhielt, sah neugierig auf das Tablett. Seine Augen leuchteten, als er die dampfenden Tassen entdeckte, und er rutschte ein kleines Stück näher an den Tisch heran. Diana nahm eine der Tassen und stellte sie auf einen kleinen Untersetzer direkt vor ihm ab. „Pass bitte auf, die ist noch ziemlich heiß,“ warnte sie mit fürsorglichem Ton.
Florian nickte ernst und nahm die Tasse vorsichtig mit beiden Händen. Seine Bewegungen waren so bedacht, dass ich ihn fast für einen Moment bewunderte. Er pustete sanft über die Oberfläche der heißen Flüssigkeit, bevor er nach ein paar Sekunden einen winzigen Schluck wagte. Sein Gesicht entspannte sich sichtbar, und die Wärme des Kakaos schien ihm gutzutun.
Diana reichte ihm danach einen kleinen Teller mit einem halben belegten Brot und ein paar Apfelschnitzen. „Hier, Florian. Das ist für dich,“ sagte sie ruhig.
Er schaute kurz auf den Teller, nahm sich dann zögerlich das halbe Brot und biss vorsichtig ab. Ich beobachtete ihn, wie er langsam kaute, fast so, als wäre er sich unsicher, ob er mehr essen sollte. Nach ein paar Bissen legte er das Brot wieder ab und griff stattdessen zu den Apfelschnitzen.
„Möchtest du nicht noch ein bisschen mehr essen?“ fragte ich vorsichtig, in der Hoffnung, ihn dazu zu ermutigen, etwas mehr zu probieren.
Doch bevor Florian reagieren konnte, hob Diana sanft die Hand. „Er soll nur so viel essen, wie er möchte,“ sagte sie in ruhigem Ton, während sie mich ansah. „Florian muss sich erst wieder an regelmäßiges Essen gewöhnen. Es ist nicht schlimm, wenn er nur wenig isst.“
Ihre Worte ließen mich innehalten, und ich nickte langsam. Es war leicht zu vergessen, dass vieles für Florian nicht selbstverständlich war, selbst so grundlegende Dinge wie regelmäßige Mahlzeiten. Während er weiter an einem Apfelschnitz kaute, sah Diana mich an und fügte leise hinzu: „Für ihn ist es ein Prozess. Er muss erst lernen, dass es jetzt immer genug gibt und er sich keine Sorgen machen muss.“
Ich warf einen Blick auf Florian, der inzwischen die Tasse Kakao wieder in beiden Händen hielt und vorsichtig daran nippte. Seine Schultern waren entspannt, und es wirkte fast so, als hätte er sich ein kleines Stück in diese ruhige Atmosphäre fallen lassen. Ich lächelte und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter, froh, dass er sich hier ein bisschen sicherer fühlte.
Man konnte richtig sehen, wie seine Lebensgeister mit jedem kleinen Schluck zurückkehrten. Seine Schultern entspannten sich, und ein Hauch von Zufriedenheit trat in sein Gesicht, während er die Wärme des Kakaos genoss. Ich beobachtete ihn lächelnd, bevor ich mich an Diana wandte. „Hast du zufällig meinen Mann gesehen?“ fragte ich.
Diana lächelte. „Der ist mit Manfred im Keller. Er zeigt ihm gerade seine Werkstatt.“
Ich nickte wissend. „Das kenne ich von zuhause. Wenn wir Besuch haben und andere Männer da sind, endet es meistens damit, dass sie sich zusammen die Werkstatt oder die Traktoren anschauen.“ Ein Hauch von Belustigung schwang in meiner Stimme. „Markus war es der vor ein paar Jahren den Wunsch geäußert hat, dass wir – wenn Sebastian aus dem Haus ist – vielleicht einem anderen Kind eine Chance geben. Seitdem beschäftige ich mich mit dem Thema.“
Diana nickte zustimmend. „Es ist gut, dass er euch beiden erstmal Raum gibt. Wenn Florian erstmal bei euch wohnt und er sich an deinen Mann gewöhnt hat, werden auch die beiden ein Team.“
Ich lächelte und antwortete: „Ja, das denke ich auch. Markus freut sich genauso über Florian wie ich, auch wenn er das vielleicht nicht so zeigt.“
Während ich sprach, hatte Florian seinen Kakao beinahe leer getrunken und setzte die Tasse vorsichtig auf den Tisch. Er blickte auf und fragte plötzlich: „Wo ist Nathanael?“
Diana drehte sich freundlich zu ihm um. „Er ist oben in seinem Zimmer. Ich denke, er spielt bestimmt Computer.“
Florian sah interessiert aus und hatte einen fragenden Blick. Diana bemerkte das sofort und fragte wissend: „Möchtest du zu ihm hoch?“
Er zögerte, nickte dann aber leicht und warf mir noch einen kurzen Blick zu, fast so, als wollte er sicherstellen, dass es auch in Ordnung war, die Geschichte zu unterbrechen. Ich lächelte ihn ermutigend an. „Geh ruhig. Wir können auch ein anderes Mal weiterlesen. Und wenn du dann bei uns wohnst, können wir – wenn du möchtest – jeden Abend eine Gutenacht-Geschichte lesen.“
Florian sah mich überrascht an, fast so, als könne er es kaum glauben. Nach einem kurzen Moment nickte er vorsichtig und rutschte von der Couch. Mit seinem Panda fest im Arm lief er in Richtung Flur. Diana rief ihm noch hinterher: „Sag Nathanael bitte, dass er nur jugendfreie Sachen auf dem Computer spielt, wenn du bei ihm bist.“
Als Florian den Raum verlassen hatte, wandte ich mich an Diana. „Ich hoffe, ich habe Nathanael vorhin nicht in eine unangenehme Situation gebracht.“
Diana lächelte nachsichtig und schien dann nach den richtigen Worten zu suchen. „Nathanael ist, wie gesagt, mitten in der Pubertät. Lena und er hatten eine schwierige Beziehung zu ihrer leiblichen Mutter, die leider auch eine schwere Zeit hatte und diese auf tragische Weise beendet hat. Nathanael hat große Angst vor dem Erwachsen werden und befindet sich gerade in einer Phase, in der er ein wenig mehr Unterstützung braucht.“
Sie hielt kurz inne, bevor sie fortfuhr: „Ich gebe ihm und auch Lena so viel Freiraum, wie sie brauchen, ohne dass sie sich selbst schaden. Nathanael hat keinen Ärger von mir bekommen, falls du dir Sorgen gemacht hast. Ich habe ihm nur gesagt, dass er, wenn Gäste im Haus sind, ein bisschen mehr darauf achten soll, wie er sich verhält.“
Diana sprach mit keiner Silbe aus, was sie eigentlich meinte, aber ich verstand genau, worauf sie anspielte. Sie hatte Nathanael nicht bloßgestellt, sondern ihm auf ihre einfühlsame Art eine Grenze aufgezeigt. Ihr Umgang mit ihm war geprägt von Respekt und Verständnis, und ich war dankbar, dass sie so offen mit mir darüber sprach.
Fortsetzung folgt…
Feedback ist für mich wie Sonnenschein an einem Regentag – also lasst es bitte reichlich scheinen!
Autor: michaneo (eingesandt via E-Mail)
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Hallöchen lieber Autor!
Ich habe vor kurzem angefangen deine Geschichte um Florian zu lesen und bin seit den ersten Kapiteln wirklich gefesselt von deiner sehr einfühlsamen, warmen und genauen Schreibweise die deine Geschichte zum Leben erweckt. Du beschreibst die grausame Realität, mit der Florian in so einem jungen Alter konfrontiert wird so natürlich und doch so fern. Genau wie Anette habe ich Florian schon in mein Herz geschlossen und würde sofort helfen wenn er denn real wäre.. ich weiß natürlich das es viele Kinder wie Florian auch in unserer Welt gibt.
Gerade das heutige Kapitel zeigt das deine Geschichte eine andere ist als die welche sonst hier hoch geladen werden. Auf eine gute Art und Weise natĂĽrlich:)
Gerade weil Anette auch Fehler begeht ist diese Geschichte so bodenständig und gut nach zu vollziehen. Wenn ich ehrlich bin würde ich diese kleinen aber wichtigen Fehler wohl auch begehen, da ich genau wie Anette ein Mensch bin, der stark von den Emotionen beeinflusst wird.
Ich freue mich wirklich diese tolle Geschichte entdeckt zu haben und nun lesen zu dĂĽrfen.
Mit besten GrĂĽĂźen
Toasty
Sehr gut geschrieben, man kann sich in jeden Charakter hineinversetzen, und fiebert einmal mit dem, das andere mal mit dem, gut gemacht bitte weiter so.
Wie immer eine wunderschöne Geschichte. Ich hoffe, dass die nicht so schnell endet. Vielen Dank nur weiter so
Die Geschichte ist super. Bitte schnell weitere und noch ganz ganz viele Kapitel. Danke 🙂
Ich kann die Fortsetzung kaum erwarten, sehr schöne Geschichte.
Du bist Wahnsinnig gut deine Geschichten sind sehr lebendig und spannend. Habe noch nie etwas hier kommentiert. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung mach weiter so 🙂
hammer geschichte. schön zu lesen. weiter so biiiittteee
Hilfe annehmen, sie auch richtig zu dosieren ist ein Drahtseilakt. Hier in dieser Geschichte ideal aufgezeigt.
Die gegenseitige Vertrautheit ist ein ständiges Jonglieren.
Freue mich auf den nächsten Teil.
Ich lasse es liebend gern mit 5 von 5 Sternen scheinen! Deine Geschichten fĂĽhlen sich an wie Warmer Kakao am Kamin. Danke!
Wunderschöne Fortsetzung Danke Es macht so viel Spaß die Geschichte zu lesen freue mich auf mehr LG
5/5 Sterne
Ich war nach längerer Zeit mal wieder hier auf Windelgeschichten und habe Deine Geschichte vom ersten bis zum fĂĽnften Teil nahezu „verschlungen“. Dabei sind mir, genau so wie in diesem Teil, der mich ebenfalls sehr berĂĽhrt hat, tatsächlich die Wangen nass gworden. Ich bin jetzt schon sehr gespannt auf die hoffentlich noch vielen kommenden Episoden! An dieser Stelle aber ganz herzlich: DANKE!!!!
Ich verfolge bereits diese Geschichte auf einer Konkurenz-Plattform und ja, ich kann nur bestätigen, dass michaneo um Welten besser Geschichten präentieren kann und wäre wirklich froh, wenn ich das genauso könnte.
Ich habe zwar wieder unzählige Geschichts-Entwürfe in den Starlöchern oder noch in Arbeit, traue mich jedoch leider nicht, diese zu veröffentlichen.
Aber seine Geschichte ist wirklich eine Ausnahme, wo die GefĂĽhle und Sichtweisen der einzelnen Protagonisten in den Vordergrund stehen. Es ist nicht alles nur auf Windeln reduziert.
Und genau das Mitfiebern, mit jedem einzelnen Protagonisten macht eine Geschichte, wenn es auch eine Windelgeschichte ist, trotzdem interessant.
Hallo Aufzugstinker,
schreib mir gerne einfach auf der genannten Plattform. Vielleicht kann ich dir den ein oder anderen Tipp geben – ich habe selbst erst vor zwei Monaten damit angefangen. Übrigens: Ich schreibe nicht nur gerne, sondern lese auch leidenschaftlich. Es wäre schön, wieder ein paar neue Geschichten zu entdecken. Jeder neue Autor ist eine Bereicherun
g!
Vielen Dank fĂĽr dein Angebot! Ich schreibe zwar schon seit 2011, weiĂź jedoch trotzdem nicht, wo bei mir andauernd die Fehler liegen, das meine EntwĂĽrfe immer wieder abschmieren. Habe vor kurzem so etwas ähnliches angefangen, wie du, will mir jedoch erst dein Einverständnis holen, ob du dies in Ordnung findest. Einfach dreiĂźt Geschichts-Themen wie Kindeswohlgefährdung „klauen“ möchte ich definitiv nicht.
MFG Leonie