Glückliche Fügung
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1. Mein Unfall
Ja, jetzt war es soweit. Es war das passiert was ich immer befürchtet hatte. Ich musste mich
damit abfinden. Naja, was heißt abfinden, eigentlich hatte ich mir eine solche Situation immer
gewünscht. Aber ich hatte immer viel zu viel Angst davor. Was mir passiert war?
Nun ja, ich liege momentan im Krankenhaus. Ich hatte einen Autounfall und habe mir dabei
den Arm gebrochen und eine Gehirnerschütterung zugezogen und außerdem ein sogenanntes
Schleudertrauma.
Ich liege in einem Zweibettzimmer. Eine Woche bin ich nun schon hier und darf immer noch
nicht aufstehen. Mein Zimmernachbar heißt Klaus. Er ist 24 Jahre alt, ein Jahr jünger als ich.
Auch Klaus hatte einen Unfall, hat sich dabei aber nur eine Gehirnerschütterung zugezogen.
Er durfte nicht aufstehen und sollte sich möglichst wenig bewegen.
Draußen zeigt der Frühling seine ersten schönen Seiten. Die Sonne scheint und die Vögel
zwitschern. Schöner könnte ein Frühlingstag kaum sein. Sehen kann ich leider nicht viel von
dem, was draußen vor sich geht, denn der Fensterplatz ist schon durch meinen
Zimmergenossen belegt. Außerdem befindet sich unser Zimmer im dritten Stock. So wird mir,
abgesehen von der hellen Sonne die durch unser Fenster blinzelt, nur ein akustischer Frühling
geboten. Ich hätte sowieso nicht viel davon gehabt, solange ich nicht aus dem Bett darf.
Es ist ziemlich warm in unserem Zimmer. Die Luft ist stickig. Vielleicht muss das in
Krankenhäusern so sein, auf alle Fälle war dies die typische Krankenhausluft. Eine Mischung
aus Desinfektionsmittelduft und Mief. Mein rechter Arm ist fest eingepackt in einen dicken
Gipsverband und meine Beine zieren lange, weiße Thrombosestrümpfe, die einen auch nicht
gerade frieren lassen. Gerne hätte ich die Decke einfach bei Seite geschoben, doch im Moment
ging das nicht. Es war bald Besuchszeit. Eigentlich können die Besucher hier kommen und
gehen wann Sie wollen, aber die meisten kamen eben doch nachmittags, so wie gleich. Das
dünne Krankenhaushemd, das nur hinten am Hals zugebunden ist verdeckt leider nicht allzu
viel und würde ich jetzt die Decke beiseitelegen, könnte jeder Fremde die Windel sehen, die
ich darunter trug.
Eine Windel? Ja, das war es eben, diese Sache von der ich nicht so recht wusste ob ich mich
darüber freuen sollte oder nicht. Sicherlich, kein normaler Mensch würde sich darüber freuen,
wie ein Baby, plötzlich wieder in Windeln gewickelt zu werden. Bei mir verhielt sich die Sache
allerdings etwas anders. Nun trug ich die Windel nicht unbedingt, weil ich sonst ins Bett
machen würde oder nur, weil ich nicht aufstehen durfte, da hätten es eine Urinflasche und
eine Bettpfanne genau so getan. Obwohl, mittlerweile war es eigentlich so. Allerdings war ich
etwas anders in diese Situation geraten.
Ich habe schon immer gerne Windeln getragen. Es ist ein Fetisch von mir. Woher ich das habe,
weiß ich nicht. Es fing während der Pubertät an. Ich hatte irgendwann das Verlangen mir eine
Windel anzuziehen und dieses Verlangen steigerte sich über die Jahre immer mehr. Oft trug
ich auch tagsüber unter meiner normalen Kleidung Windeln. Keiner, außer mir wusste davon,
allerdings befürchtet ich immer, irgendwann würde diesmal jemand bemerken. Auch an dem
Tag, wo ich meinen Unfall hatte trug ich wieder mal Windeln.
Am Morgen war ich ein wenig früher als sonst aufgestanden. Ich war alleine zu Hause, meine
Eltern und mein Bruder waren für zwei Wochen in die Berge gefahren. Sie wollten erst am
Wochenende wiederkommen. Ich konnte nicht mit, weil ich keinen Urlaub bekommen hatte.
Das hatte allerdings den Vorteil, dass ich nachts ungeniert Windeln tragen konnte. Meine
Windel hatte ich noch am Abend bevor ich eingeschlafen bin nass gemacht. Das machte ich
meist so, denn mir im Schlaf in die Windeln zu machen war mir leider bis dahin noch nicht
gelungen. Ich wollte also erst noch Duschen. Ich öffnete die Klebestreifen der nassen Windel,
zog sie vorsichtig aus, rollte sie zusammen und warf sie dann in den Mülleimer. Der Müll sollte
am kommenden Tag abgeholt werden, so brauchte ich keine Angst haben, dass meine Eltern
bei ihrer Rückkehr am Wochenende eine Windel im Müll finden würden. Nun ging ich unter
die Dusche und dann auf die Toilette. Ich hatte immer noch das Verlangen eine Windel tragen
zu müssen und so ging ich wieder in mein Zimmer, nahm eine frische Windel aus meinem
Versteck, legte mich damit auf mein Bett und zog sie mir an. Ich genoss es die frische, saubere
Windel an mir zu spüren. Ich musste noch mal einen kurzen Abstecher zu dem großen Spiegel
im Schlafzimmer meiner Eltern machen, um mich zu betrachten. Da Stand ich, völlig nackt, nur
das, was andere vielleicht als das wesentliche an einem männlichen Körper betrachten
würden, wurde verhüllt, und zwar durch eine große weiße Windel. Ich muss sagen, ich gefiel
mir so wesentlich besser als nackt. Ich hatte lange gesucht nach diesen weißen Windeln, und
fand sie dann eines Tages in einem Kaufhaus in der Nachbarstadt. In Sanitätshäusern kriegt
man selten rein weiße Windeln. Mit der Hand fühlte ich das dicke Paket und genoss die
Plastikfolie zwischen meinen Fingern. Ob das alles so sein musste, was ich da tat, fragte ich
mich aber jedes Mal, wenn ich mich vor dem Spiegel, gewickelt wie ein kleiner Junge sah, aber
in das Gesicht eines erwachsenen Mannes blickte.
Auch heute blieb mir keine Zeit über eine Antwort auf diese Frage nachzudenken, denn die
Zeit drängte mittlerweile ein Wenig. Ich ging also wieder in mein Zimmer und zog mich weiter
an.
Wenn die Windel frisch war, zeichnete sie sich immer ein wenig unter meiner Jeans ab. Das
legt sich aber später. Zur Sicherheit betrachtete ich mein Hinterteil noch einmal im Spiegel.
Ich machte mir mein Frühstück, warf nochmals – aller guten Dinge sind drei – einen prüfenden
Blick in den Spiegel und fuhr dann zur Arbeit.
Es war viel Verkehr heute. Ich fuhr vorsichtig auf die Kreuzung zu. Die Ampel zeigte grün. Als
ich gerade die Kreuzung überqueren wollte passierte es! Von links sah ich noch ein Auto
kommen was bei Rot über die Ampel gefahren sein muss. Dann knallte es. Mir wurde schwarz
vor Augen, ich war Ohnmächtig. Was danach geschah, weiß ich mehr.
2. Notaufnahme
Ich erwachte erst wieder, als ein Sanitäter mir an die Wangen klopfte und sagte: „Hallo, hören
sie mich?“. Ich wollte ihm antworten, doch da verlor ich schon wieder das Bewusstsein.
Am Unfallort hatten sich mittlerweile zahlreiche Schaulustige eingefunden. Die Polizei hatte
Mühe die Gaffer auf Distanz zu halten. Mich hatte man in der Zwischenzeit in den
Rettungswagen geschafft und der Notarzt war auch eingetroffen und untersuchte mich. Der
Fahrer des anderen Wagens hatte zum Glück nicht viel abbekommen. Nur ein paar Prellungen.
Nur sein Wagen, der war natürlich ebenso hin, wie meiner. Der Mann war sehr besorgt um
mich, machte sich vorwürfe mich und die rote Ampel nicht rechtzeitig gesehen zu haben. Er
versuchte die Tür des Rettungswagens zu öffnen um etwas über meinen Zustand zu erfahren.
Einer der Sanitäter wies ihn zurück. Er stieg aus dem Wagen aus und versuchte den Mann zu
beruhigen. Er bot ihm Beruhigungsmittel an, doch der Mann lehnte ab.
Der andere Sanitäter hatte inzwischen bereits bemerkt, dass ich mir den Arm gebrochen hatte
dieser war deshalb schon mit einer Vakuumschiene fixiert. Der Notarzt tastete meinen ganzen
Körper nach weiteren Verletzungen ab. Um mich besser untersuchen zu können, hatte man
mich teilweise entkleidet. „Herr Doktor, der Mann trägt übrigens eine Windel!“, sagte der
Sanitäter. „Runter damit, ich muss sein Becken abtasten!“, antwortete der Notarzt ohne von
dieser Entdeckung überrascht zu sein. „Am Becken ist nichts. Ziehen sie ihm die Windel wieder
an. Wir wollen ja keine Überschwemmung heraufbeschwören.“ Der Sanitäter nahm die
Windel und wollte sie mir wieder anlegen. „Haben Sie keine frische?“, meinte der Notarzt, als
er sah, wie der Sanitäter mir die feuchte Windel wieder unter den Hintern schob, den durch
den Schock beim Unfall, muss ich mir wohl in die Hose gemacht haben, obwohl ich sonst kein
sehr schreckhafter Typ bin und mir noch nie gegen meinen Willen in die Windeln gemacht
habe.
„Tut mir leid Herr Doktor, aber mit solchen Windeln sind wir nicht ausgestattet, ich kann
bestenfalls mit einigen Babywindeln dienen.“
„Dann lassen Sie das mit der Windel. Aber eine Krankenunterlage werden Sie doch
dabeihaben?“
„Selbstverständlich!“, meinte der Sanitäter, nahm eine aus einem Fach oberhalb seines Kopfes
und legte sie unter meinen bloßen Hintern. Dann deckte er mich zu und schnallte mich auf der
Trage fest. Der Doktor stieg aus. „Ist ja im Großen und Ganzen noch mal ganz glimpflich
abgegangen. Na, wir wollen mal abwarten was die Röntgenbilder nachher sagen.“, meinte der
Doktor dann zu dem noch im Rettungswagen sitzenden Sanitäter. Der Doktor erhob, in
Columbo Art, noch mal seine Hand als Gruß für den Sanitäter und schloss dann von außen die
Tür.
Der zweite Sanitäter, der sich die ganze Zeit um den nur leicht verletzten Unfallverursacher
gekümmert hatte, verabschiedete sich ebenfalls vom Notarzt und nahm dann im Führerhaus
Platz. Er hatte den Mann in Zwischen etwas beruhigen können und war sich sicher, ihn jetzt
alleine lassen zu können. Der Mann wollte auch partout nicht ins Krankenhaus, er nahm im
Streifenwagen der Polizei Platz, die ihn dann nach Hause fahren sollte.
Dann fuhr der Krankenwagen ab in Richtung Krankenhaus. Ich war noch immer nicht bei
Bewusstsein. Ich erinnere mich Unterwegs einige Male erwacht zu sein und verschwommen
einige Gesichter um mich gesehen und dumpfe Stimmen gehört zu haben. Doch was genau
um mich geschah, davon weiß ich nichts mehr. Nach etwa fünf Minuten Fahrt, traf der
Rettungswagen am Krankenhaus ein. Er hatte sich über Funk bereits angemeldet und so
warteten bereits eine Schwester, ein Pfleger und ein Arzt am Eingang der Notaufnahme. Man
holte mich mit der Trage aus dem Wagen und schob mich in das Gebäude. Der Sanitäter,
welcher sich die ganze Zeit schon um mich gekümmert hatte, lief neben der Trage her und gab
Stichpunktartig einen Lagebericht ab: „Oberarmfraktur rechts, einige starke Prellungen im
Brustbereich und der Patient ist nicht ansprechbar, nur zwischendurch schien es einige Male
als würde er erwachen. Weitere Verletzungen konnten so nicht festgestellt werden. Ach ja,“
und damit wandte er sich an die neben ihm laufende Schwester, „der Mann ist anscheinend
inkontinent, er trug eine Windel als wir ihn fanden, würden Sie ihn bitte wieder entsprechend
versorgen?“
Die Schwester nickte zustimmend und machte sich eine Notiz auf Ihrer Karteikarte, wo sie
schon die anderen Ausführungen des Sanitäters vermerkt hatte. Man schob mich in einen
Behandlungsraum löste die Gurte der Trage und die drei Männer hoben mich samt Unterlage
mit vereinten Kräften von der Trage auf den Behandlungstisch. Um meine Nacktheit zu
bedecken, bedeckte man meinen Unterleib mit einer weiteren Krankenunterlage. Der
Sanitäter übergab der Schwester dann noch meine Kleidung und meine Papiere, die er wohl
bereits meiner Jackentasche entnommen haben muss. Damit war seine Aufgabe beendet er
nahm seine Trage wieder mit und verabschiedete sich. „…und Tschüs…“, sagte er, schon im
Gehen.
„Nach Möglichkeit will ich Sie heute hier nicht mehr sehen“, rief der Arzt ihm noch scherzhaft
zu und lächelte dabei. „An mir soll’s nicht liegen“, entgegnete der Sanitäter, der mittlerweile
schon auf dem Flur war.
Nun war ich in den Händen eines neuen Teams. Der Arzt tastete mich zur Sicherheit noch
einmal von Kopf bis Fuß ab. Sicher ist sicher. Er horchte mich ab, maß meinen Puls und meinen
Blutdruck und nahm mir ein wenig Blut ab. Er gab dem Pfleger den Auftrag das Blut ins Labor
zu schaffen. Als der Pfleger sich auf den Weg machte, rief die Schwester ihn noch einmal
zurück. Sie drückte ihm meine Papiere in die Hand und sagte er solle sie gleich bei der
Verwaltung abgeben. Er nickte und ging.
Dann schob mich die Schwester auf Anweisung des Arztes in den Nebenraum, wo ich geröntgt
wurde. Der Arzt zog sich derweil zur Zigarettenpause zurück. Zurück im Behandlungsraum
nutzte die Schwester die Zeit bis die Bilder fertig waren, um mich von meiner Nacktheit zu
befreien. Sie ging in einen Nebenraum, nahm aus einem der unteren Schränke eine große
blaue Windel und trat wieder an den fahrbaren Behandlungstisch. Sie entfernte die
Krankenunterlage. Ich lag nackt vor ihr. Sie faltete die Windel auseinander. In diesem
Augenblick wurde die Tür zum Behandlungsraum geöffnet. Der Pfleger war zurück. „Wo ist Dr.
Martens?“, fragte er, als er bemerkte, das die Schwester mit mir alleine war. Die Schwester,
welche von dem plötzlichen auftauchen des Pflegers überrascht war erschrak. Sie ließ die
Windel fallen, welche mit der Innenseite auf dem Fußboden landete. „Daniel! Kannst Du einen
erschrecken.“
„Wieso? Habe ich dich bei etwas gestört?“, fragte er schäbig grinsend und blickte dabei auf
meinen nackten Körper. „Ach Quatsch!“, sagte die Schwester, während sie sich nach der
Windel bückte. „Da, die ist für Dich!“, rief sie und warf die Windel in Richtung des Pflegers. Die
Windel traf ihn in Brusthöhe. Mit der rechten Hand verhinderte er, dass sie erneut auf den
Boden fiel. „Danke, aber aus dem Alter bin ich raus“, meinte Daniel, immer noch grinsend.
„Oder meinst Du, mir steht so etwas?“, fragte er, während er die Windel vorne und hinten
zusammennahm und sie sich vor seine Hose hielt. Die Schwester ging auf ihn zu, entriss ihm
die Windel wieder und sagte: „Manchen steht halt gar nichts!“. Damit drehte sie sich um und
ging um einen neu Windel zu holen. Daniel rief ihr noch hinterher, dass er auch noch eine
kurze Zigarettenpause machen würde.
Mit einer frischen Windel kam die Schwester in den Behandlungsraum zurück. Wieder wurde
diese entfaltet und wie sie es gelernt hatte, schob sie mir die Windel dann unter den Hintern,
zog das Vorderteil zwischen meinen Beinen durch, zog alles noch etwas stramm und
verschloss dann die Klebebänder. Wie ein Baby, nur in Windeln gewickelt, lag ich vor ihr. Hätte
sie an meiner Stelle hier gelegen, mir hätte dieser Anblick sehr gefallen, aber was mag sie wohl
in diesem Moment gedacht haben? An dieses erste Mal, wo ich von einer fremden Person
gewickelt wurde, erinnere ich mich leider überhaupt nicht mehr, denn ich war noch immer
nicht bei Bewusstsein. Wäre ich allerdings wach gewesen, hätte ich mich sicherlich zu Tode
geschämt, doch von diesen Augenblicken sollten mir noch einige bevorstehen…
Der Arzt und der Pfleger kamen zurück. „Ah gut, sie haben den Patienten schon versorgt.“,
sagte der Arzt dann ging er an das Leuchtbrett und betrachtete sich die Röntgenbilder, welche
er gleich mitgebracht hatte. “ Am Kopf ist nichts zu sehen, und der Arm ist ein gerader Bruch,
das kriegen wir schon wieder hin. Helfen sie mir mal beim Richten?“, fragte er den Pfleger. Er
öffnete das Ventil der Schiene und entfernte sie. Der Pfleger nahm meine Hand und zog an
ihr, während der Arzt versuchte die Bruchenden wieder in ihre ursprüngliche Stellung zu
bewegen. Meine Ohnmacht bewahrte mich hierbei vor unnötigen Schmerzen. Nach etwa 5
Minuten war alles erledigt. Der Arm war wieder gerade. Der Arzt gab mir noch eine Spritze:
„So, noch was gegen die Schmerzen, wenn er aufwacht. Alles Weitere habe ich ins
Krankenblatt geschrieben. Ich denke morgen Früh wird er auch wieder wach sein. Dann viel
Spaß beim Gipsen!“, und damit verabschiedete er sich. Er musste zum nächsten Notfall, der in
der Zwischenzeit im Nebenraum eingegangen war.
Die Schwester hatte in der Zwischenzeit alles vorbereitet und begann gleich damit meinen
Arm bis zur Schulter einzuwickeln, während der Pfleger dafür Sorge zu tragen hatte, dass die
Bruchenden in ihrer Stellung verblieben. Die Binden die sie dabei verwendete, sollten nachher
zu einem zwar leichten, aber festen Gipsverband erhärten. Eigentlich war es aber kein Gips,
sondern irgendein Kunststoff.
3. Meine Entdeckung
Etwa eine halbe Stunde dauerte die Prozedur, dann waren die beiden fertig. Es war inzwischen
Mittag geworden. Die Schwester wusch sich die Hände, und telefonierte dann kurz mit einer
der Stationen. Es dauerte nicht lange und ein weiterer Pfleger, ein Zivildienstleistender, stand
mit einem Bett in der Notaufnahme. Etwas verwundert blickte er auf meine Windeln, sagte
aber nichts dazu. Ich wurde von dem unbequemen Behandlungstisch gehievt und in das
bereitstehende Bett verfrachtet. Der Zivi und die Schwester richteten mich dann noch einmal
kurz auf, zogen mir eines dieser Krankenhaushemden an und deckten mich zu. Dann ging es
ab auf die Station. Ich wurde auf die Station 5 gebracht. Die Stationsschwester erwartete den
Zivi schon. Als der Zivi in Höhe der Stationsschwester angekommen war, hielt er an. Die
Stationsschwester nahm das Krankenblatt, welches zusammen mit meinen Kleidern am
Fußende des Bettes lag, und warf einen Blick hinein.
„Der Mann ist inkontinent? Das trifft sich gut. Dann auf Zimmer 8 zu Herrn Bergner. Nun
kriegen wir das Zimmer wenigstens halbwegs belegt.“
Der Zivi tat wie ihm befohlen. Die Stationsschwester folgte ihm. „Miriam, kommen sie bitte
auch mit und bringen sie bitte noch ein Gummilaken mit?!“, rief sie einer Lernschwester zu.
Die Stationsschwester öffnete die Tür zu Zimmer 8 und begrüßte den einzigen dort liegenden
Patienten. „Sie bekommen Gesellschaft, Herr Bergner!“, sagte sie zu ihm. „Aber Schwester,
muss das sein, sie wissen doch…“, entgegnete der sofort aufgeregt und lief dabei leicht rötlich
an. „Ja ich weiß, aber glauben sie mir, es muss ihnen nicht peinlich sein.“
Miriam ging in der Zwischenzeit um das Gummilaken zu holen und eilte dann auf Zimmer 8,
wo der Zivi das Bett mittlerweile an seinen Platz geschoben hatte. „Miriam, Herr Müller
braucht besondere Pflege. Wir wollen sicherheitshalber noch das Laken unterlegen.“
Fachgerecht legten die beiden Schwestern das Gummilaken unter das sowieso schon
vorhandene Stecklaken, welches die Matratze vor kleineren Verschmutzungen schützen
sollte. Dies geschah selbstverständlich ohne mich aus dem Bett zu entfernen. Als ich wieder
lag, hob die Stationsschwester mein Hemd an, schob meine Windel am Bauch etwas zurück
und gab mir eine Thrombosespritze in den Bauch. „Ziehen sie ihm bitte noch die Strümpfe an“,
wandte sie sich an Schwester Miriam. „Sonst alles in Ordnung, Herr Bergner?“, fragte sie den
anderen Patienten. „Ja, Ja.“, sagte dieser, ein wenig beleidigt darüber, dass er sein Zimmer
nun mit jemand anderen teilen musste.“
„So ist es die beste Lösung für beide, schließlich haben sie ein ähnliches Leiden. Und sie
bekommen mal etwas Abwechslung. Den ganzen Tag alleine, das ist doch auch nichts.“
Die Lernschwester hatte mir die langen Strümpfe angezogen und mich wieder zugedeckt. Die
Schwester wandte sich wieder von Klaus ab um mir einen Tropf zu legen. Miriam reichte ihr
zunächst die Kanüle und dann die Flasche. Dann gingen beide wieder. Ich war mit Klaus alleine
im Zimmer. Allerdings war ich zunächst noch kein guter Gesellschafter für ihn, da ich immer
noch nicht aus meiner Ohnmacht erwacht war.
Der Tag verging. Ich schlief Tief und fest. Etwa gegen 4 Uhr schaute nochmals ein Pfleger nach
mir. Er wechselte den Tropf und sah nach dem Zustand meiner Windel. Als er bemerkte das
diese noch trocken war, wandte er sich Klaus zu und verließ danach das Zimmer wieder.
Um sieben, nach dem Abendbrot, welches ich ja wohl mit meinem Tropf erhielt, wurde alles
für die Nacht vorbereitet. Die Betten wurden gemacht so gut es ging und die Schwestern
machten sich daran meine Windel zu wechseln. „Die ist ja noch ganz trocken. Hätten wir noch
gar nicht wechseln brauchen! Naja, ist vielleicht besser so, sonst liegt er sich noch Wund“,
meinte Schwester Miriam zu einer Kollegin, die ihr half.
Die Nacht verlief bis ca. 4 Uhr ziemlich ruhig. Doch dann begann ich allmählich aus meinem
Dämmerschlaf zu erwachen. Ich wusste erst nicht was geschehen war und konnte mir auch
nicht vorstellen wo ich war. Doch als meine Gedanken wieder etwas klarer wurden, begann
ich mich bruchstückhaft zu erinnern. Ich sah das herankommende Auto, die Blaulichter am
Unfallort und konnte mich verschwommen an das Gesicht des Notarztes erinnern, den ich nur
ein paar kurze Augenblicke gesehen habe, weil ich immer wieder Ohnmächtig wurde. Mein
Kopf schmerzte. Ich bemerkte, dass ich in einem Krankenhaus war. Ich fühlte den Gips an
meinem Arm. Ich sah mich um. Das Zimmer war Stockdunkel. Nur neben der Tür leuchtete ein
kleines Orientierungslicht und über meinen und dem Bett meines Nachbarn leuchteten die
obligatorischen Klingelknöpfe und Lichtschalter. Wie spät es war wusste ich nicht, aber ich
wollte wissen, was mit mir los war. Ich versuchte die Klingel über mir zu erreichen. Es fiel mir
sehr schwer, aber ich schaffte es schließlich.
Nach dem Druck auf den richtigen Knopf, leuchtete neben der Tür eine weitere kleine Leuchte
auf. Man hörte das Summen der Klingel auf dem lautlosen Flur. Das Schwesternzimmer
musste ganz in der Nähe sein.
Keine halbe Minute später, öffnete sich die Tür. Die Nachtschwester stand im Zimmer. Mit
einem kleinen Schlüssel brachte sie die Leuchte neben der Tür zum Erlöschen. Dann schaltete
sie das Licht ein. Es ging nur die Leuchte über meinem Bett an, so wurde mein Nachbar nicht
gestört. Das Licht schmerzte in meinen Augen, obwohl es nicht besonders hell war.
Die Nachtschwester trat an mein Bett. „Guten Morgen Herr Müller. Wir haben schon gedacht
sie wollen ewig schlafen“, flüsterte sie. Meinen Namen hatte Sie zuvor ihren Unterlagen
entnommen. „Guten Morgen? Wie spät ist es? Was ist geschehen?“
„Sie hatten einen Unfall. Sie haben sich den Arm gebrochen und eine Gehirnerschütterung
zugezogen. Kann ich was für Sie tun? Sind Sie noch trocken? “ Den letzten Satz verstand ich
nicht richtig. Ich konnte mir nicht denken was sie damit meinte. Ich antwortete Ihr
schwerfällig: „Ja, mein Hals ist trocken ich würde gerne einen Schluck trinken.“ Die Schwester
nickte. Sie bemerkte nicht, dass ich ihr eigentlich nicht auf die zweite Frage geantwortet hatte.
Sie verließ kurz das Zimmer und kam mit einer Flasche Wasser und einem Glas wieder herein.
Sie goss mir ein. Ich nippte ein paar Schlucke aus dem Glas. Es war sehr ungewohnt das Glas
in der linken Hand zu halten, doch ich sollte mich wohl daran gewöhnen müssen für die
nächste Zeit einiges „mit links“ zu machen.
Die Schwester nahm mir das Glas schließlich wieder ab und stellte es zusammen mit der
Flasche auf meinen Nachttisch. Der Tropf war mittlerweile Leer. Die Schwester nahm ihn ab
und verschloss die Kanüle mit einem stopfen.
„So ist es bequemer für sie, schlafen sie ruhig noch ein wenig.“ , meinte sie noch zu mir. „Sonst
alles in Ordnung?“, diesmal nickte ich. „In einer Stunde werden die Betten gemacht. Dann
brauche ich Sie ja vorher auch nicht mehr frisch wickeln.“, sagte Sie leise, machte das Licht
wieder aus und ging.
Frisch wickeln? Ich überlegte, was an mir „frisch zu wickeln“ wäre. Hatte ich noch irgendwo
einen Verband der erneuert werden musste? Ich suchte wieder nach der Klingel, diesmal
jedoch um den am selben Kabel hängenden Lichtschalter zu erreichen. Ich schaltete das Licht
wieder ein, hob mit meinem noch heilen linken Arm die Bettdecke an und betrachtete meinen
Körper. Ich sah meine lang bestrumpften Beine. Ich hatte mich schon über die Wärme in dem
Zimmer gewundert. Unter dem relativ transparenten Material sah man einige blaue Flecken
durchschimmern. Doch dann erschrak ich. Plötzlich hatte ich eine dumpfe Ahnung, was die
Schwester mit „frisch wickeln“ meinte. Mein etwas hoch gerutschte Engelshemd gab den Blick
auf die Stelle meines Körpers frei, an der sich eigentlich meine Unterhose befinden sollte.
Doch an deren Stelle sah ich eine hellblaue Windel zwischen meinen Beinen blitzen. Ich zog
das Hemd noch weiter hoch und sah das es kein Traum war. Ich griff an die Windel. Es raschelte
leicht, als ich sie berührte. Es gab keinen Zweifel, ich trug wirklich eine Windel die ich mir
keinesfalls selbst angezogen hatte und über die jeder der Schwestern und Pfleger hier
Bescheid wusste. Nur ich hatte bislang nichts davon bemerkt.
Allerlei Gedanken gingen mir durch den Kopf und mir fiel ein, das ich am Tag meines Unfalls
auch eine Windel trug. Ich machte mir selbst Vorwürfe, wie ich wohl so ein großes Risiko
eingehen konnte. Doch ich wusste, dass es sowieso nicht nützte, denn es war manchmal wie
eine Sucht für mich, mir eine Windel anzuziehen. Als ich während der Pubertät mein
aufkommendes Verlangen nach Windeln bemerkte, dachte ich zunächst immer ich wäre
vielleicht süchtig. Das Wort Fetisch hatte ich bis dahin noch nie gehört, geschweige denn hätte
ich etwas damit anzufangen gewusst, da meine Eltern mich über derlei Dinge erst sehr spät
aufklärten.
So gesehen war dies natürlich eine Traumsituation für mich, doch in diesem Moment
überwogen Scham- und Angstgefühle. Ich überlegte, ob vielleicht jeder Ohnmächtige hier in
Windeln gepackt wurde und ich bald von meiner Windel befreit würde. Doch die
Nachtschwester sagte ausdrücklich „Frisch wickeln“, das heißt ich würde eine neue Windel
bekommen! Klar, die Ärzte und Pfleger konnten ja nicht wissen, dass ich Windeln nur aus
erotischen und nicht aus medizinischen Gründen trug. Die Schwestern mussten einfach
annehmen, dass ich auf die Windel angewiesen war. Ich dachte an alles Mögliche, an meine
Familie, meinen Bettnachbarn, die Nachtschwester. Was ist wenn meine Eltern kommen und
mich hier in Windeln liegen sehen? Was wird mein Bruder sagen? Was muss ich mich
schämen, wenn mein Bettnachbar mit ansieht, wie ich gewickelt werde wie ein Baby! Ich
dachte daran, ob ich mich vielleicht der Nachtschwester anvertrauen sollte. Ausgesprochen
peinlich waren mir beide Situationen. Die Scham als 25-jähriges Wickelkind zu gelten oder der
Schwester zu gestehen, dass ich ein Windelfetischist bin. Aber ich glaube das letzte wäre mir
noch schwerer gefallen. Wenn das erst meine Familie oder jemand anderes erfahren hätte.
Ich entschloss mich aus der Situation das Beste zu machen. Wenn die hier schon annahmen
ich wäre inkontinent, dann wollte ich sie auch in dem Glauben lassen. Ich plante wie ich das
am besten anstellte. Wie würde ich reagieren, wenn die Schwester kommt um mich zu
wickeln? Was wenn ich eine Erektion bekommen würde? Doch im Moment war ich dazu viel
zu aufgeregt. Mir fiel auf, dass sich meine Windel noch ganz trocken anfühlte. Ich schob meine
Hand in die Windel. Tatsächlich ganz trocken. Sicher würde es auffallen, wenn meine Windel
nicht nass wäre. Ich zögerte noch ein wenig, konnte mich dann aber dazu durchringen meine
Windel nass zu machen. Schließlich lastete nach der langen Zeit auch ein nicht
unbeträchtlicher Druck auf meiner Blase und so ließ ich es einfach laufen.
Ich spürte kurz wie es um meinen Unterleib warm wurde als sich der Inhalt meiner Blase in
die Windel ergoss, doch die Windel erfüllte gleich wirkungsvoll ihre Aufgabe und so kam ich
mir nicht einmal nass vor. Ich genoss das Gefühl. Zu Hause hatte ich mir einmal nachts in die
Windel gemacht, doch diese konnte wohl der Belastung nicht ganz standhalten und so fanden
sich am anderen Morgen verräterische gelbe Ränder in meinem Bettlaken, die mich dazu
zwangen sofort das Bettzeug zu wechseln und heimlich zu waschen. Das brauchte ich hier
nicht zu befürchten. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr. Mit der nassen Windel würde ich
unweigerlich als inkontinent gelten. Ich erschrak vor meiner Entscheidung, doch da musste ich
nun leider durch.
Ich lag noch einige Zeit so da. Das Licht ließ ich an. Ich konnte nun sowieso nicht mehr schlafen.
In meinem Kopf ging es zu wie in einem Rathaus. Durch die Gehirnerschütterung hatte ich
schon einen ziemlichen Brummschädel aber meine aufgewühlten Gedanken verschärften die
Situation noch erheblich. Sicher würde man mich fragen, warum ich Windeln tragen muss.
Was sollte ich bloß sagen? Gut, für die Ärzte und Schwestern würde mir sicher noch etwas
einfallen. Schon oft hatte ich mir Ausreden einfallen lassen müssen, wenn ich im Sanitätshaus
Windeln kaufte. Anfangs habe ich immer gesagt, dass ich die Windeln für Jemand anderen
besorge. Irgendwann wurde mir das allerdings zu Blöd. Es war mir peinlicher als zu sagen die
Windeln seien für mich, denn ich denke die Verkäuferinnen und Verkäufer haben sehr wohl
gemerkt, dass meine Geschichte nicht stimmte. So sagte ich zukünftig ich wäre fremd in der
Stadt und konnte im Zug nicht genug Windeln mitkriegen, die ich leider nachts benötige und
ich das Rezept zu Hause liegen lassen habe. Oder ich erzählte das ich seit kurzen mein Wasser
nicht mehr recht halten konnte und dringend nach Hilfe suchte. Solch ein Windelkauf dauerte
dann allerdings immer etwas länger, da ich in diesem Fall stets eine intensive Beratung erhielt
und das Geschäft dann mit dem dringlichen Rat verließ, mich einem Arzt anzuvertrauen, was
natürlich nie geschah.
4. Neue Bekanntschaften
Ich bemerkte, dass mein Zimmergenosse erwacht war. Ich drehte mich zu ihm um. Er sah noch
recht verschlafen aus, versuchte sich aber sogleich ein Lächeln abzuringen und sagte: „Na Herr
Nachbar, ausgeschlafen?“
Es sollte scherzhaft klingen, doch irgendwie schwang in seiner Äußerung ein bedrückter
Unterton mit.
„Ja, ja es geht so“, erwiderte ich und dabei ging ein Stich durch meinen Kopf, so dass ich die
Augen zusammenkniff. „Na ja, so ganz fit siehst Du noch nicht aus. Ich bin übrigens Klaus. Klaus
Bergner. Darf ich erfahren wie Du heißt?“
Ich bemerkte, dass Klaus sich bemühte freundlich zu sein, obwohl ihm anders zumute war.
„Klar“, wieder stach es in meinem Kopf, „ich heiße Nils Müller. Wie lange bist Du schon hier?“
„Etwa eine Woche. Ich hatte einen Unfall und hab mir dabei eine Gehirnerschütterung
zugezogen. Jetzt wird es langsam besser, der Arzt meint, vielleicht noch eine Woche, dann
könnte ich wieder nach Hause.“
„Das freut mich. Wer weiß wie lange das bei mir dauert. Das ist sicher stinklangweilig hier,
oder?“, wollte ich wissen. „Das kannst Du laut sagen. Die einzige Abwechslung für mich ist die
Besuchszeit. Sonst bleibt mir nur lesen und fernsehen. Schön auch mal zwischendurch mit
jemand reden zu können.“, meinte Klaus und ich folgerte daraus, dass er vor mir noch keinen
Zimmergenossen hatte. „Wieso? Warst du die ganze Zeit alleine auf dem Zimmer? Haben die
nicht genug Patienten oder bist du privat versichert?“
„Weder noch“, erwiderte Klaus und ich bemerkte wie er rot anlief. Scheinbar hatte ich jetzt in
ein Wespennest gestochen, „Ich habe da so ein kleines Problem. Es ist mir ein Wenig peinlich
darüber zu reden, aber du wirst es ja doch erfahren.“, ich war gespannt, was da nun für ein
Geständnis kommen würde. Ich musste allerdings noch ein Bisschen warten, den Klaus redete
etwas ‚um den heißen Brei herum‘: „Sicher wirst Du jetzt denken, wie so etwas sein kann in
meinem Alter, aber es ist schon so, solange ich mich erinnern kann.“ Fragend blickte ich Klaus
an und dachte, im Hinblick auf meine feuchten Windeln daran, dass auch ich heute noch ein
peinliches Geständnis ablegen musste. Was Klaus mir allerdings sagen wollte, konnte ich mir
nicht denken. „Nun sag schon. Es muss Dir nichts peinlich sein. Glaub mir, ich habe für fast
alles Verständnis und auch ich bin Leider nicht frei von Mängeln“, versuchte ich ihn zu
ermutigen. „Also gut, es ist…, ich bin…, Also, ich bin Bettnässer!“ Das überraschte mich nun
doch. Doch es freute mich auch, so brauchte ich mich vor ihm wenigstens nicht mehr zu
schämen. Gleich stellte ich mir vor, dass auch Klaus unter seiner Bettdecke in einem dicken
Windelpaket liegen würde. Klaus war aber noch nicht fertig. Nachdem er nun den
schwierigsten Satz über die Lippen gebracht hatte, schob er noch einige Sätze zur Erklärung
nach: „Seit ich klein bin, bin ich nachts nie trocken gewesen und daher habe ich schon zu Hause
nachts immer Windeln getragen. Du kannst mir glauben, das war einer der peinlichsten
Momente in meinem Leben als ich hier eingeliefert wurde und die Schwester mich fragte, ob
es irgendetwas gäbe was sie über mich wissen müsste. Ich konnte da ja nicht anders. Sie
hätten es sowieso gemerkt, also gestand ich ihr, dass ich Bettnässer sei. Das wäre kein
Problem, meinte sie jedoch recht Verständnisvoll. Und ich wurde alleine in dieses Zimmer
verfrachtet. Am Abend dann kam sie mit einer Windel wie ich sie schon von zu Hause kannte.
Als sie mich dann allerdings bat, die Bettdecke hochzunehmen und meine Beine anzuwinkeln,
schämte ich mich sehr. Sie wollte mich wickeln. Zu Hause hatte ich das immer selbst gemacht
und ich fragte sie ob ich das nicht auch hier könne. Doch die Schwester verwies auf meine
Gehirnerschütterung und ehe ich widersprechen konnte, war ich auch schon eingecremt und
die Windel lag unter meinem Hintern. Könntest du dir das vorstellen, gewickelt werden wie
ein Baby?“, nun, ich konnte es mir schon vorstellen, aber ich wollte Klaus nicht unterbrechen.
„Na ja, am nächsten Abend fiel es mir schon etwas leichter. Dann allerdings ist es mir passiert,
dass ich tagsüber eingeschlafen bin und währenddessen in mein Bett gemacht hatte. Die
diensthabende Schwester war sehr erbost darüber und so muss ich seit einigen Tagen, Tag
und Nacht Windeln tragen. Zum Glück darf ich nicht aufstehen denn, wenn ich daran denke
mit meinem Windelpaket über den Flur zum Besucherraum zu müssen…
Meinen Eltern, die mich jeden Tag besuchen, habe ich noch gar nichts davon gesagt. Nur Evi,
meine Freundin weiß davon.“
Klaus sah sehr bedrückt aus, während seiner Erzählung, andererseits schien es ihm aber auch
Erleichterung zu verschaffen, dass er sich einmal von der Seele reden konnte was ihn
bedrückte. Das ich quasi Wildfremd war und er mich noch nicht hatte zu Wort kommen lassen
um ihm meine Ansichten mitzuteilen, schien ihn dabei nicht zu stören. Und so fuhr er nach
einer kurzen Denkpause auch gleich fort: „Solange ich mich erinnern kann wurde ich
gehänselt, wenn Jemand spitzbekam, dass ich noch ins Bett machte. Ich habe immer versucht,
mich nicht von den anderen abzugrenzen und bin als Kind sogar mit auf Klassenfahrt
gegangen. Doch dann hatte einer meiner Klassenkameraden bemerkt das ich nachts Windeln
tragen musste. Er hatte beobachtet, dass ich kurz vor dem Schlafengehen immer zur Lehrerin
ins Zimmer ging und etwas rundlicher als vorher wieder herauskam. Er muss es sofort den
anderen erzählt haben, den in der Nacht überfielen sie mich im Schlaf und zogen mir die Hose
runter. Das Gelächter im Schlafsaal war riesig, nur mir war gar nicht nach Lachen zumute. Zwar
wurden alle die an der Aktion beteiligt waren sofort nach Hause geschickt, doch nun wussten
alle Bescheid und so musste ich mich noch oft als ‚Baby‘ oder ‚Wickelkind‘ verspotten lassen.“,
Klaus bemühte sich seine Tränen zurückzuhalten. Dieses Ereignis muss wirklich ein
einschneidendes Erlebnis für ihn gewesen sein. „Klaus“, sagte ich, „Klaus, nun…“, aber Klaus
wollte sich noch immer nicht unterbrechen lassen, „Als ich zur Bundeswehr sollte, dachte der
Musterungsarzt ich simuliere, als ich ihm erzählte ich sei Bettnässer. Ich konnte sogar ärztliche
Unterlagen vorlegen, doch er hat mir nicht geglaubt, im Gegenteil, er hat mich verspottet und
mich spüren lassen wie er von Simulanten denkt. So wurde ich tatsächlich eingezogen doch
man hatte nicht viel Freude an mir und so wurde ich nach zwei Wochen ausgemustert. Jeden
Morgen schwamm mein Bett. Klar gab es auch unter meinen Stubenkameraden Spott
deswegen. Und auch hier munkelte man noch ich sei ein Simulant. Nur einer von ihnen war
sehr verständnisvoll. Er war, wie er mir erzählte selber bis zu seinem 12ten Lebensjahr
Bettnässer. Nach einer Woche wurde ich dann zum Truppenarzt geschickt. Der behielt mich
gleich auf der San-Station und gab mir Windeln für die Nacht. Nach einer weiteren Woche
waren endlich die Formalitäten erledigt und ich konnte nach Hause. Da ging es natürlich sofort
weiter, Nachbarn und Bekannte stellten fest: ‚Klaus, solltest Du nicht eigentlich beim Bund
sein?‘ Was sollte ich sagen? Ich ließ mir eine Ausrede einfallen: Rückenprobleme. Es ist und
war ein ständiges Versteckspiel.“
Klaus schwieg einige Sekunden, er schien mit seinem Bericht am Ende zu sein. Ich nahm die
Gelegenheit sofort wahr um ihn ein Wenig aufzumuntern: „Klaus, glaube mir, vor mir brauchst
du dich nicht zu schämen. Ich weiß jetzt, warum ich ausgerechnet mit dir in ein Zimmer
gekommen bin. Es war nicht um dich zu ärgern, nein, wir liegen beide zusammen, weil wir eins
gemeinsam haben. Wir tragen beide Windeln!“, Klaus blickte mich erstaunt an. „Ich kann mich
gut in deine Situation versetzen, ich habe ähnliches durchgemacht.“, das war natürlich
gelogen, aber ich fing an, mir einen Lebenslauf zurechtzulegen, wie er vielleicht gewesen wäre,
wenn ich tatsächlich an Inkontinenz gelitten hätte. „Auch ich war lange Bettnässer, mit 8 oder
9 Jahren war damit allerdings Schluss, ich war trocken. Lange Zeit, bis ich etwa 17 war. Eines
Morgens wachte ich auf und mein Bett war nass. Ich dachte vielleicht hätte ich schlecht
geträumt und wollte meiner Familie davon nichts sagen. Ich zog das Bett ab und hängte es
zum Trocknen über die Heizung. Ich öffnete das Fenster, denn es roch doch ziemlich in
meinem Zimmer. Als das Bettzeug trocken war, gab ich es in den Wäschekorb. Zum Glück war
das Laken ziemlich dunkel, so dass man den Fleck nicht so sah. Und so hat meine Mutter auch
nichts bemerkt. Nach etwa vier Wochen passierte mir das gleiche allerdings noch mal und
schließlich geschah es immer öfter, die Abstände wurden immer kürzer. Meine Mutter
wunderte sich, wie reinlich ich geworden bin, dass ich jede Woche mein Bett beziehe.
Schließlich hatte ich 3 bis 4 Mal die Woche ein nasses Bett. Weil ich nun nicht jeden Tag mein
Bett neu beziehen konnte, zog ich teilweise die getrocknete dreckige Bettwäsche wieder auf
und auch mein Schlafanzug musste wieder herhalten. Aber meinen Eltern was zu sagen, das
war mir zu peinlich. Einmal hätte mein Bruder beinahe etwas bemerkt, als er den zum
Trocknen an meiner Heizung hängenden Bettbezug sah. Ich erzählte ihm, mir sei ein Glas Fanta
umgekippt.“
Ich musste mich nicht sonderlich anstrengen diese Geschichte zu erfinden. Irgendwie war es,
als hätte ich diese Erlebnisse wirklich gehabt. Meine Phantasie ging fast mit mir durch.
„Als ich dann eines Tages in einer Drogerie Windeln für Erwachsene fand, kaufte ich mir
heimlich ein Päckchen und zog von da an jeden Abend eine Windel an. Die nassen Windeln
nahm ich dann am anderen Tag mit zur Schule oder zur Arbeit und schmiss sie unterwegs in
eine Mülltonne. Bis es dann eines Tages soweit war, dass ich auch tagsüber mein Wasser nicht
mehr halten konnte und von da ab trug ich ständig Windeln. Meinen Eltern habe ich aber nie
etwas gesagt. Hoffentlich erfahren sie jetzt nichts.“
Der letzte Satz war ja nun mal Wahr, und es war auch meine größte Sorge, denn schien Klaus
mir auch zu glauben, würden es auch meine Eltern tun?
Klaus hatte mir bis hier hin gebannt zugehört. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so etwas
über mich erzählen könnte, doch Klaus‘ Offenheit hatte mich irgendwie ermutigt. Ich glaube,
wenn es nötig gewesen wäre, hätte ich ihm auch die Wahrheit erzählen können, denn Klaus
schien ein Mensch zu sein, der viel Verständnis hatte und dem man vertrauen konnte. Ich
hatte nun aber meine Geschichte, die ich auch für den Rest des Krankenhauses gebrauchen
konnte. Hoffentlich würde ich damit auch durchkommen.
„Warst Du auch nie beim Arzt deswegen?“, wollte Klaus wissen. „Nein, ich habe mich nie
getraut. Du bist der Erste der von meinem Leiden erfährt.“
„Aber als Du eingeliefert wurdest, da musstest du es doch sagen, hat der Arzt nicht gefragt
wieso und warum?“
„Ich weiß es nicht. Ich war von Anfang an bewusstlos. Das Gespräch mit dem Arzt steht mir
erst noch bevor. Sicherlich wird er mir vorhalten, warum ich nie zu einem Arzt gegangen bin.“
„Und das zurecht!“, meinte Klaus, „Wer weiß, vielleicht hätte Dir schon längst geholfen
werden können. Ich habe alle möglichen Versuche unternommen vom Bettnässen
loszukommen. Gut, bei mir hat nichts geholfen, aber das heißt ja nicht, dass das auch für dich
gilt. Ich möchte auch nicht, das jemand erfährt, dass ich hier auch tagsüber Windeln tragen
muss und Leute außerhalb meiner Familie sollen auch nicht wissen, dass ich Bettnässer bin,
aber es ganz und gar, vor der eigenen Familie zu verheimlichen, das hätte ich nicht gekonnt.
Was ist mit deiner Freundin, weiß verheimlichst du es ihr auch?“
„Ich habe leider keine Freundin. Ich hätte nicht gewusst wie ich es ihr hätte sagen sollen.“
Ja, das stimmte, ich wusste wirklich nicht, wie ich es einer Frau hätte sagen sollen. Nicht das
ich ins Bett und in die Hose mache und schon gar nicht, das Windeln für mich ein Lustobjekt
sind. Und so war ich bisher lieber alleine geblieben.
„Ich habe es meiner Freundin auch gesagt. Es fiel mir wirklich nicht leicht und wir kannten uns
schon 3 Wochen als ich damit rausrückte, aber ich habe es ihr gesagt. Sie war sehr
verständnisvoll und hörte sich meine ganze Geschichte an. Mir tat es sehr gut, zu wissen, da
ist jemand dem ich mich voll anvertrauen kann. Sie besorgt mir auch manchmal meine
Windeln oder anderes nötige. Damit sie sich besser in meine Lage versetzen kann, hat sie
einmal sogar nachts selbst eine Windel getragen.“
Das wäre schon ein Traum, neben mir eine ebenfalls gewindelte Frau liegen zu haben, uns
gegenseitig zu wickeln usw. Aber ich glaube für Klaus bedeutete dies etwas ganz Anderes. Es
war ein Vertrauensbeweis seiner Freundin.
„Drei Jahre sind wir nun schon zusammen. Ich glaube auch du könntest so eine Frau finden.“
Ich dachte darüber nach, was Klaus sagte. Ich war ja nun in einer ganz anderen Situation als
noch gestern. Würde ich nun wirklich als inkontinent gelten, ging es mir wirklich wie Klaus.
Vielleicht hätte eine Frau eher Verständnis dafür, dass ihr Mann aufgrund einer Krankheit
Windeln trägt als nur deshalb, weil er daran Gefallen findet? Aber wäre es für mich leichter?
Meine Wirklichen Gefühle müsste ich immer noch mit mir selbst abmachen. Und mein Traum,
dass die Frau ebenfalls Windeln tragen würde, wäre sicherlich auch nicht erfüllbar. Ich bereute
in diesem Moment meine Entscheidung mir in die Windel gemacht zu haben und Klaus die
Geschichte erzählt zu haben. Warum hatte ich nicht den Mut, mich einer Schwester
anzuvertrauen? Doch dafür war es nun zu spät. Wer würde mir noch glauben, mit meiner
nassen Windel und was wäre mit Klaus. Ich habe sein Vertrauen schamlos ausgenutzt. Nein,
da musste ich nun durch. Wenigstens einmal musste ich den Mut aufbringen etwas zu Ende
zu bringen.
5. Wickelkinder
Mein Gedankenspiel wurde unterbrochen, denn auf dem Flur regte sich etwas. Wir hörten
Bettpfannen scheppern und wie ein Wagen über den Flur geschoben wurde. Das freundliche
„Guten Morgen“ der Schwestern und Pfleger, erklang zunächst noch einige Zimmer entfernt
von uns, kam dann aber immer näher. Als ich bemerkte, das die Schwestern im Nebenzimmer
waren, bekam ich großes Herzklopfen. Es war fast wie die Angst davor, wegen etwas bestraft
zu werden. Ich kannte dieses Gefühl noch aus meiner Kinderzeit. Damals hatten wir beim
Nachbarn Äpfel geklaut und waren ihm nur knapp entkommen. Leider hat er mich aber
erkannt und rief abends bei meinen Eltern an. Ich hörte schon während des Gesprächs, mit
wem meine Mutter sprach und worum es ging. Ich wusste, wenn sie gleich ins Wohnzimmer
käme, würde es ein Donnerwetter geben. So geschah es auch. Zum Glück war mein Vater
damals auf meiner Seite, der das alles nicht so ernst sah und gleich von seinen Kinderstreichen
erzählte.
Aber diesmal, wer stand mir diesmal bei? Ich wusste, was mir gleich bevorstehen würde und
das beunruhigte mich sehr. Würde ich meine Gefühle im Zaum halten können? Würde die
Schwester mir peinliche Fragen stellen? Was würde genau geschehen? Ich hörte wie der
Wagen vor unsere Tür geschoben wurde. Die Klinke wurde niedergedrückt und verharrte
einige Zeit in dieser Position. Ich hörte wie sich vor der Tür zwei Personen unterhielten. Dann
ging die Tür auf und es kam ein Pfleger hinein. In der Hand hielt er zwei Windeln und eine
Pappmappe. Ich bekam ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. „Guten Morgen, ich bin der
Michael“, sagte er und man konnte deutlich heraushören, dass Michael Rheinländer war. „Gut
geschlafen? Sie auch Herr Bergner?“
Michael war ein etwas schlaksiger Typ, ziemlich groß, aber nicht sonderlich kräftig. Die Haare
trug er schulterlang. Er war sehr sympathisch und sein freundliches, selbstbewusstes
Auftreten ließ mich schnell vertrauen zu ihm fassen. „Dann wollen wir mal“, sagte er und trat
an mein Bett. „Herr Müller, von Ihnen müssten wir noch einiges wissen. Fühlen sie sich schon
in der Lage ein Formular auszufüllen?“
Ich nickte, was ich besser nicht hätte machen sollen, denn sogleich fuhr mir wieder einer
dieser stechenden Schmerzen durch den Kopf. Ich kniff die Augen zusammen. „Aber nur
wenn’s wirklich geht! Sonst müssen sie Bescheid sagen, dann schreib ich für Sie.“, Michael
blickte mich dabei ermahnend an.
„Warten sie, ich stell ihnen das Bett etwas steiler. Können sie überhaupt mit links schreiben?“
„Es wird schon gehen.“, meinte ich, denn ich hatte als Kind schon mal für längere Zeit den
rechten Arm in Gips und war es daher einigermaßen gewohnt mit Links zu schreiben.
Michael griff rechts unter mein Bett, zog an einem Hebel und stellte das Bett so ein, das ich
sitzen konnte. Als ich mich aufgerichtet hatte, wurde mir etwas schwindelig. Es ging jedoch
gleich wieder vorbei, deshalb sagte ich auch nichts davon. Michael reichte mir einen
Kugelschreiber und ein Formular aus der mitgebrachten Mappe. Die Mappe selbst reichte er
mir als Schreibunterlage. Ich zog meine Beine an um die Mappe darauf zu legen. Es war
ungewohnt schwer, mit den engen Strümpfen und ich hörte dabei das rascheln meiner
Windel. An einigen Stellen spürte ich jetzt auch deutlich, dass sie ziemlich Nass war.
Michael erläuterte mir noch einmal, was ich unbedingt ausfüllen müsse und was ich ruhig
weglassen könne. Michael wandte sich dann Klaus zu. Als er schon an seinem Bett war, drehte
er sich noch einmal um und warf eine der Windeln auf mein Bett. Sie lag jetzt an meinem
Fußende. Normalerweise hatte mich allein ein solcher Anblick schon unheimlich erregt, aber
ich weiß nicht, durch die ganze Aufregung konnte ich die Windel dort liegen sehen, als sei es
ein ganz normales Kleidungsstück. Das war vielleicht auch gut, denn so brauchte ich zumindest
nicht befürchten, den ganzen Wickelvorgang noch peinlicher zu machen als er für mich eh
schon war. Auch wenn sich nun vermutlich ein Mann und nicht wie ich befürchtet hatte, eine
Frau meiner annehmen würde.
Ich betrachtete das Formular, konnte mich jedoch nicht recht darauf konzentrieren, denn
neben mir konnte ich sehen wie Klaus frische Windeln bekam. Klaus trug, im Gegensatz zu mir,
seinen eigenen Schlafanzug. Es war einer mit kurzen Hosen Als der Pfleger die Bettdecke
entfernte, sah man seinen deutlich verdickten Unterleib. Auch Klaus trug die besagten
Thrombose-Strümpfe und es sah schon etwas seltsam aus wie er dort lag, mit kurzen Hosen
und langen Strümpfen.
„Ah, Liebling, du empfängst mich heute wieder in Strapsen?!“, scherzte Michael. Er half Klaus
die Hose runter zu ziehen und ich konnte ihn da liegen sehen in seinen Windeln. Es war das
erste Mal, dass ich einen Erwachsenen, außer mir natürlich, in Windeln sah. Klar auf Fotos
hatte ich oft Männer und Frauen in Windeln gesehen und auch im Fernsehen, schließlich
sammelte ich solche Bilder und Filme, wenn ich sie irgendwo fand. Aber Live und
dreidimensional, das war mir bislang verwehrt geblieben.
Ich wand mich wieder meinem Formular zu. Die Personalien waren bereits eingedruckt. Die
muss man wohl aus meinen Papieren entnommen haben. Ich kontrollierte noch einmal deren
Richtigkeit. Es stimmte alles. Dann ging es weiter: Angaben zu meiner Krankenkasse,
eventuellen Privatversicherungen, früheren Krankheiten Allergien…
Kurzum, man wollte so ziemlich alles von mir wissen. Ich überflog zunächst nur alles ohne
irgendwelche Eintragungen vorzunehmen. Dann kam der Punkt ‚Besonderes‘. Bevor ich mich
dem zuwandte, warf ich nochmals einen Blick zu Klaus und Michael. Klaus war seine nasse
Windel in zwischen los und nach dem Fieber messen wusch Michael ihn und rieb ihn mit einem
Öltuch ab. Dann entfaltete er die mitgebrachte Windel. Klaus hob seinen Hintern an und
Michael legte ihm die Windel unter, zog das Vorderteil zwischen seinen Beinen durch und
verschloss die Klebestreifen. Dann zog er Klaus die Hose wieder über und als der sich auf die
Seite drehte, gab er ihm noch einen Klaps auf den dick gewindelten Hintern und sagte
scherzhaft: „So, deine Toilette ist wieder sauber!“
Mir rann ein Schauer über den Rücken, als ich den dumpfen Klang hörte, der entstand als
Michael auf Klaus‘ Hintern klopfte. Dieses Geräusch fand ich herrlich. Wäre ich in einer
anderen Situation gewesen, hätte mich diese sogleich in andere Sphären versetzt…
Schnell ging ich wieder an mein Formular, denn Ich wusste, gleich würde Michael zu mir
kommen. Vorerst war der aber noch damit beschäftigt Klaus‘ Bett zu machen.
Unter dem Punkt ‚Besonderes‘ war handschriftlich eingetragen: ‚Inkontinent, siehe Anhang‘.
Diesen Anhang nahm ich mir nun auch gleich vor und begann auch sofort damit Ihn
auszufüllen. Es fiel mir anfangs doch schwerer mit links zu schreiben als ich dachte. Sehr fehlte
mir eine zweite Hand, denn mit dem Gipsarm war es nicht so einfach, die Schreibunterlage am
Wegrutschen zu hindern. Zum Glück waren hier überwiegend nur Kreuze zu machen. In
besagtem Anhang wollte man wissen, ob ich an Harn- oder Stuhl-Inkontinenz leiden würde,
wieviel Urin ich verlieren würde, ob ich tagsüber oder nachts einnässen würde und noch
einiges mehr. Durch ein paar Kreuze an den richtigen stellen, bastelte ich mir quasi meine
eigene Inkontinenz zusammen. Ich kreuzte es so an, wie ich es auch Klaus in meiner Geschichte
schon erzählt hatte: Harn-Inkontinent, mit starkem Urinverlust sowohl tagsüber als auch
nachts.
Die letzten Punkte auf dem Anhang galten dem Verlauf der Inkontinenz, wie lange schon,
Ursache, was für Produkte privat benutzt würden usw. Als Beginn der Inkontinenz setzte ich
auch hier mein 17tes Lebensjahr ein und bei den benutzten Produkten setzte ich meine
Lieblingswindeln und auch einige mir bekannte Mehrwegprodukte ein, in der Hoffnung diese
später vielleicht einmal verschrieben zu bekommen.
Das Ausfüllen des Formulars war für mich, als würde ich eine Bestellung aufgeben. Eine
Bestellung über eine Krankheit. Mir kam es selbst etwas krank vor, was ich hier tat. Ich lag mit
klitschnassen Windeln im Krankenhaus und plante praktisch mein weiteres Leben auf einem
Formular. Ich musste wieder an meine Familie denken. Wäre es da doch auch so einfach, aber
da würde ich mich wohl selbst erklären müssen, mit Formular ausfüllen war da nichts zu
machen.
Die Ursache meiner Inkontinenz ließ ich offen, den darüber wusste ich ja nichts, wie ich Klaus
erzählte. Schnell füllte ich nun noch das andere Formular zu Ende aus und dann trat auch
Michael schon an mein Bett.
„Na alles fertig?“, fragte er und ich gab ihm das Formular und die Mappe.
„Hoffentlich kann man es auch lesen.“, sagte ich im Hinblick auf meine doch etwas gekritzelt
wirkenden Eintragungen.
„Das geht schon.“ Michael überflog den ersten Bogen und las sich dann den Anhang durch.
„Das war es was ich wissen musste. Also ans Werk!“ Und nun begann die Prozedur bei mir.
Bettdecke hoch, Windel runter, Fieber messen, waschen, neue Windel um, Bett machen. Ich
lag ziemlich teilnahmslos da und folgte nur Michaels Kommandos. Es war ein seltsames Gefühl
so etwas mitzumachen, aber gar nicht mal so unangenehm, bis auf das Fiebermessen versteht
sich. Auf den Klaps verzichtete Michael bei mir, denn zweimal der Gleiche Scherz im selben
Zimmer, das kam nicht so gut an.
Ich fühlte mich jetzt auch sehr viel wohler, mit der trockenen Windel. Bevor Michael ging, ließ
er mir noch einen Essenplan da, aus dem ich mir etwas aussuchen sollte und erklärte mir den
weiteren Tagesablauf. Wann die Visite ist, zu welchen Zeiten es Essen gibt, das ich ruhig
Klingeln solle wenn ich was wolle, mein Windel zu naß wäre oder ich groß müßte. Schließlich
ermahnte er mich noch, das ich auf keinen Fall das Bett verlassen dürfte! Dann ging er und
Klaus und ich hatten bis zum Frühstück unsere Ruhe. Wir unterhielten uns noch ein wenig über
das soeben geschehene und dann erzählte jeder etwas von sich selbst und seinem Privatleben,
sodass wir uns etwas besser kennen lernten.
6. Auf den ersten Blick
Schnell verging die Zeit. Wir hatten uns viel zu erzählen und nachdem es nun zwischen uns
keine Peinlichkeiten mehr gab, verstanden wir uns prächtig. Es war als kannten wir uns schon
ewig.
Ehe wir uns versahen, ging das Getöse auf den Fluren erneut los. Es war Frühstückszeit. Es
dauerte nicht lange, und auch unsere Tür wurde geöffnet. Wieder ein neues Gesicht trat
herein und hielt in beiden Händen ein Tablett. „Guten Morgen!“, rief die Schwester freundlich
und blickte dann gleich zu mir rüber und lächelte mir zu. Irgendwie schien sie erschrocken zu
sein, als sie mich erblickte, aber das war nur einen kurzen Augenblick so, denn gleich wurde
ihr Lächeln noch freundlicher. Ihre dunklen Augen funkelten. Mir ging es nicht anders. Sie war
sehr hübsch, etwa mein Alter, dunkle schulterlange Haare und eine Spitzenfigur. Unter dem
knielangen Schwesternkittel verbargen sich aufregende Rundungen. Sie schien hübsche Beine
zu haben, denn der in eine weiße Strumpfhose gehüllte Teil, den ich zu sehen bekam versprach
einiges mehr.
Nur kurz ließ ihr Blick von mir ab um das Tablett auf Klaus‘ Nachttisch abzustellen. Flüchtig
wünschte sie ihm einen guten Appetit und kam dann gleich zu mir rüber.
„Herr Müller, wir kennen uns noch nicht.“, sagte sie, hielt mir die Hand hin und ihr Lächeln
und ihre funkelnden Augen faszinierten mich aufs Neue.
„Ich bin Schwe…, ach, ich bin Petra.“
Auch ich hielt Ihr meine Hand entgegen, da ich ihr aber nur die linke geben konnte, wurde es
ein ziemlich verdrehter Händedruck. Wir lachten darüber. „Und ich bin Nils, Nils Müller, aber
das weißt Du ja sicher bereits. Oh – entschuldige, darf ich ‚Du‘ sagen?“
„Klar, so förmlich hab ich’s nicht. Was möchtest Du zum Frühstück, süß oder Herzhaft?“
„Süß!“, sagte ich, worauf Petra erwiderte, dass sie sich das gedacht hätte. „Wieso“, fragte ich.
„Naja, du siehst ebenso aus.“ Ich sehe so aus? Wie hatte sie das gemeint? Wollte sie mir damit
sagen ich sehe „süß“ aus? Erst wollte ich ihr diese Frage stellen, doch ich traute mich nicht und
so fragte ich nur: „Wieso, kann man einem Menschen ansehen was sie zum Frühstück
nehmen?“
„Manchen schon!“, sagte sie, lächelte mich noch einmal an und lief zurück auf den Flur. Schon
ein paar Sekunden später kam sie wiederum mit einem Tablett. Diesmal war es mein
Frühstück. Kaffee, ein paar Schnitten Brot, etwas Marmelade und Honig. Ich freute mich schon
drauf, denn ich hatte mächtig Kohldampf. Petra stellte das Tablett auf den Nachttisch und
schob ihn so hin, dass ich essen konnte. „Guten Appetit!“
„Danke gleichf… Ach nee, du isst ja leider nicht mit!“, nuschelte ich, da ich bereits einen
Schluck Kaffee im Mund hatte.
„Tja, ich muss erst noch ein bisschen tun, bevor ich Frühstück machen kann. Aber wer weiß,
vielleicht haben wir noch mal die Gelegenheit zusammen zu Frühstücken.“
Gerade als ich Petra antworten wollte, rief eine energische Frauenstimme auf dem Flur:
„Peetraa! Kommst du endlich, andere haben auch noch Hunger!“ Petra erschrak. „Ich muss“,
sagte sie und zeigte in Richtung Tür. „Ich guck später noch mal rein.“
„Versprochen?“
„Ja, Versprochen!“ Petra ging. Zum Abschied, falls man das so nennen konnte, winkte sie mir
zu.
Als Petra raus war, meinte Klaus: „Nah, zwischen euch hat es aber gefunkt.“ Ich wusste erst
gar nicht, was ich sagen sollte, denn ich fühlte mich ertappt. Klaus hatte recht, Petra war eine
tolle Frau und wenn es so etwas wie Liebe auf den ersten Blick gibt, dann hatte der Blitz,
zumindest bei mir gerade eingeschlagen.
„Meinst du, ich habe ihr gefallen?“
„Das hat doch wohl ’n Blinder mit ‚nem Krückstock gesehen.“
Klaus‘ Antwort machte mich verlegen. Ich glaube in diesem Augenblick bin ich etwas rot
angelaufen.
Ich wollte nun meine Aufmerksamkeit wieder meinem Frühstück widmen und musste Petra
daher für einen Moment aus meiner Gedankenwelt verbannen. Doch das sollte mir nicht so
einfach gelingen, den allzu bald merkte ich, dass ich mir meine Brote nicht selber schmieren
konnte. Schreiben ging mit links und einer Hand ja gerade noch, aber Brot schmieren? Zuerst
wollte ich Klaus bitten mir zu helfen, doch da kam mir die grandiose Idee Petra zurückzuholen
um mir behilflich zu sein. Ich suchte nach der Klingel und gleich darauf hörte ich den von mir
ausgelösten Alarm als leises surren im Schwesternzimmer.
Es dauerte etwa 1 Minute, dann öffnete sich unsere Tür wieder. Zu meinem Erstaunen, war
es leider nicht Petra, die dort stand. Es war die Stationsschwester. Eine Kräftige Frau mit
kantigen Gesichtszügen. Sie mag so Ende 40 gewesen sein und flößte einem sogleich Respekt
ein.
„Guten Morgen Herr Müller, ich bin Schwester Gisela, die Stationsschwester. Wir haben uns
zwar gestern schon gesehen, aber ich glaube kaum, dass sie sich an mich erinnern, oder?“
„Das stimmt“, erwiderte ich und dabei muss man die Enttäuschung in meiner Stimme deutlich
gehört haben, denn Klaus blickte mich recht mitleidig an, er schien zu wissen, dass ich fest mit
Petra gerechnet habe.
„Was kann ich für sie tun?“, fragte die Stationsschwester.
„Es wäre nett von Ihnen, wenn Sie mir beim Brote schmieren helfen könnten, alleine krieg‘ ich
das nicht hin.“
„Dafür sind wir doch da“, meinte Schwester Gisela, begann sofort meine Brote mit Butter zu
beschmieren und warf damit sogleich all‘ meine Vorurteile über zänkische und unfreundliche
Ober- und Stationsschwestern über den Haufen. Der Statur nach, hätte ich jetzt etwas Anderes
erwartet, aber man soll Menschen halt nicht nach ihrem Aussehen beurteilen.
„Marmelade und Honig?“, fragte sie mich, als auf allen Schnitten Butter war.
„Ja bitte, aber nicht zusammen auf eine Schnitte“, meinte ich scherzhaft. Schwester Gisela
lächelte.
„So, das war’s schon. Guten Appetit wünsche ich ihnen!“
Nachdem ich mich bedankt habe, ging die Stationsschwester und schloss hinter sich die Tür.
Ich war immer noch ein Wenig enttäuscht darüber, dass es mir nicht gelungen war Petra noch
einmal zurückzuholen, aber mein Frühstück lenkte mich nun davon ab. Ich hatte jetzt auch
schon mächtigen Hunger.
7. Seelenqualen
Das tat gut. Klaus war schon lange fertig, als ich meinen letzten Bissen verspeiste und den
letzten Schluck Kaffee nahm. Ich wischte mir mit der Servierte den Mund ab. Klaus blickte zu
mir rüber und fragte: „Na, hat’s wenigstens geschmeckt?“
„Ja“, erwiderte ich, denn das konnte ich in der Tat nicht leugnen, „das tat jetzt auch not,
schließlich ist meine letzte Mahlzeit schon einige Zeit her.“
„Das freut mich, und du freu‘ dich ruhig schon mal auf die nächste Mahlzeit, denn das ist die
einzige Abwechslung die Du hier hast, wenn Du keinen Besuch hast.“
Ich machte ein nachdenkliches Gesicht und hoffte, Klaus‘ Prophezeiung würde sich nicht
bewahrheiten. Klaus drehte sich um, er wollte versuchen noch ein wenig zu schlafen,
schließlich war es noch früh.
Ich verspürte in der Zwischenzeit wie der Kaffee bei mir wirkte und ich zu Toilette musste.
Doch zur Toilette? Gerade als mir dieses bewusstwurde und ich fast schon aufstehen wollte,
fiel mir ein, dass dies ja nun nicht mehr ging. Ich zögerte noch ein Wenig, denn an meine neue
Situation konnte ich mich noch nicht recht gewöhnen. Während mir nochmals verschiedene
Gedanken über die Richtigkeit meines bisherigen Tuns durch den Kopf gingen, faste ich den
Entschluss zu tun, was sich eh nicht mehr ändern ließ. Ich entspannte mich und spürte wieder
diese aufsteigende Wärme um meinen Unterleib.
Gerade in diesem Moment klopfte es einmal kurz an der Tür und im selben Moment wurde
diese auch schon geöffnet. Ich erschrak, verschluckte mich fast an meiner eigenen Spucke und
spürte wie mir das Blut in den Kopf stieg. Ich muss Puterrot angelaufen sein, denn in de Tür
Stand Petra!
Mir wurde bewusst, dass ich darüber noch gar nicht nachgedacht hatte. In der Tür stand dieses
hübsche Mädchen, welches mich auch zu mögen schien und ich lag vor ihr und machte mir
gerade in die Hose! Wie sollte ich Ihr das bloß erklären? Aber was – was sollte ich erklären, sie
muss ja eh von meinen Windeln wissen! Diese Erkenntnis ließ mich nur noch roter anlaufen.
Es verging kaum eine Sekunde ehe Petra fragte ob es mir geschmeckt habe, aber in dieser
Sekunde fegten tausend Gedanken durch meinen Kopf.
„Ja“, antwortete ich leise und als ich merkte, dass auch Petra dies wohl kaum verstanden
haben dürfte fügte ich halblaut nach: „Ja, danke, sehr gut“.
Sie lächelte mich an und diese lächeln machte mich verrückt, doch ich konnte ihr kaum mehr
in die Augen schauen.
Petra nahm das Tablett und flüsterte mir zu: „Ich hab‘ jetzt keine Zeit, Schwester Gisela wartet
draußen, aber was ich versprochen habe halte ich. Wenn es nachher etwas ruhiger ist komme
ich noch einmal wieder.“
Verlegen lächelte ich Petra an. Bevor sie die Tür schloss, winkte sie mir wieder zu, wie sie es
auch das letzte Mal schon gemacht hat.
Puuh! War ich froh als Petra raus war. So gerne ich es insgeheim auch anders gehabt hätte,
jetzt musste ich erst mal nachdenken. Nachdenken über mich und meine Situation. Einige
Male hatte ich dies nun schon gemacht seit diesem verflixten Unfall, doch Petra hatte wieder
all‘ meine Überlegungen über den Haufen geworfen. Ich fühlte mich mies. Ich ärgerte mich
über mich selbst. Zum einen darüber, dass ich so eine unnormale Veranlagung hatte und zum
anderen darüber, dass ich in diese Situation geraten bin und die Windeln nun eben nicht mehr
meine „kleines Geheimnis“ waren. Ich wollte mit Petra reden, über meine Windeln. Aber wie
bloß? Wie sollte ich es anfangen? Ob es sie stört, dass ich Windeln trage? – Bislang hatte sie
sich nichts anmerken lassen und sie musste einfach davon wissen. – Aber was soll das schon
heißen, schließlich kannten wir uns erst ein paar Stunden. – Und das ich jetzt Windeln tragen
muss? – macht das die Sache einfacher? – Aber betrüge ich sie mit dieser lüge nicht irgendwie?
– Oder sollte ich Ihr doch lieber gestehen, dass ich eigentlich aus ganz anderen Gründen
Windeln trage?
Meine Gedanken wurden unterbrochen. Klaus hatte wohl bemerkt, dass ich in mich selbst
vertieft war.
„Was ist, geht dir die Kleine nicht mehr aus dem Kopf?“, fragte er. „Nein, Ja… – Nein, – dass ist
es nicht!“
„Was ist es dann, du hast doch was?“ Ich schwieg. „Lass‘ mich raten, Du schämst dich wegen
deiner Windeln!“
Treffer! Klaus wusste genau, was in meinem Kopf vor sich ging.
„Es ist nicht direkt Scham, ich weiß einfach nicht, wie ich mit ihr darüber reden soll und wer
weiß wie sie reagiert.“
„Wie soll sie schon reagieren? Glaubst Du sie weiß als einzige nicht, warum man uns in dieses
Zimmer gelegt hat? Glaubst Du sie weiß nicht von deinem, von unserem Problem?“
„Nein das glaube ich ja auch nicht, aber es ist mir dennoch nicht ganz wohl bei der Vorstellung
mit ihr darüber reden zu müssen. Es ist als müsste ich ein Geständnis ablegen.“
„Also schämst du dich doch!“
„Ja – vielleicht…“
„Mit mir hast Du doch auch geredet? Warum nicht mit ihr?“
„Bei dir war das etwas Anderes. Du bist quasi ein Leidensgenosse, bei dir wusste ich, Du
würdest mich verstehen. Glaubst Du ich hätte jemand anderem davon erzählt?“
„Versuch es einfach, oder willst Du immer alleine bleiben nur, weil du dich nicht traust darüber
zu reden?“
Klaus hatte Recht. Ich musste mich dieser Sache stellen. „O.K. Ich red‘ mit ihr. Sie wollte ja
heute noch mal kommen.“
8. Visite
Die Langeweile hatte gar keine Zeit aufzukommen, denn schon wieder öffnete sich die Tür.
Herein kamen 3 Männer und eine Frau in langen weißen Kitteln. Die Visite. „Guten Morgen!“,
verklang aus jedem der Münder. Ein grauhaariger, groß gewachsener Mann trat an mein Bett,
während die anderen im Hintergrund blieben. Auf der Nase trug er eine Brille mit halben
Gläsern, durch die er abwechselnd in seine Unterlagen und dann über die Gläser hinweg auf
mich sah. Er reichte mir die Hand und begrüßte mich persönlich: „Ich bin Professor Diederich.
Herr Müller, Sie sind gestern bei uns eingeliefert worden? Wie geht es Ihnen denn?“
„Ganz gut“, sagte ich, „oder wie man so schön sagt, den Umständen entsprechend.“ Der
Professor und die anderen schmunzelten.
„Sicher haben Sie schon erfahren, was wir alles mit Ihnen gemacht haben. Sie werden wohl
ein bisschen bei uns bleiben müssen.“ Ich sagte nichts darauf. Die Vorstellung hier
Wochenlang liegen zu müssen war sicherlich nicht sonderlich erfreulich, obwohl ich damit
insgeheim natürlich schon gerechnet habe. Nach dem Motto, ‚Was ich nicht weiß, …‘, fragte
ich lieber nicht, wie lange es etwa dauern würde.
„Gestern waren Sie leider nicht bei Bewusstsein, sollen wir irgendjemand von ihrem Unfall
benachrichtigen?“
„Ja… – Nein, lieber doch nicht, meine Familie ist in Urlaub, den möchte ich Ihnen nicht
verderben. Sie kommen eh am Wochenende wieder.“
„Wie Sie wollen. Und was ist mit Kleidung? Naja, aufstehen dürfen Sie ja eh noch nicht,
vielleicht können Sie sich bis zum Wochenende ja mit unserem modischen Engelshemd
helfen.“
Der Professor grinste bei dem Satz. „…und Unterwäsche ist bei Ihnen ja eh kein Problem, wie
ich gesehen habe.“
Wieder wurde ich rot. Ich konnte einfach nicht recht mit dieser Situation umgehen. Jedes Mal,
wenn mich jemand ertappte, dass ich Windeln trug, schämte ich mich und das zeigte sich auch
ganz deutlich nach außen.
„Das muss Ihnen nicht peinlich sein. Wir erleben das öfter als sie glauben. Haben Sie diese
Inkontinenz schon lange?“
Ich begann wieder zu erzählen, was ich auch schon Klaus erzählte, allerdings in Kurzform. Die
Frau, eine ‚Frau Dr. Pleis‘, wie auf dem Namensschild an ihrer Brusttasche zu lesen war,
machte sich während meiner Erzählungen ständig Notizen.
Als Ich fertig war, fragte der Professor: „Sie waren also nie bei einem Arzt deswegen? Dann
werden wir der Sache so lange sie hier sind mal auf den Grund gehen. Inkontinenz muss kein
lebenslanges Schicksal sein. Man kann heute schon viel machen und wenn wir den Grund für
die ihre gefunden haben, können wir vielleicht auch ihnen helfen.“
Ich schaute den Professor nur an. Wieder rotierten die Gedanken in meinem Kopf – Eine
Chance wieder aus der Situation raus zukommen in die ich mich manövriert hatte oder das
Platzen eines Traumes. Ich wusste es nicht. Petra hatte zu vieles wieder verändert. Ich musste
wirklich erst mit Ihr reden. Nie hätte ich früher gedacht, dass man sich auf einen Schlag
verlieben kann.
Auch der Professor machte sich jetzt einige Notizen und drehte sich dann zu seinen Kollegen
um. Sie besprachen meine weitere Behandlung, was genau sie sagten Verstand ich nicht, da
sie mit Fachbegriffen nur so um sich warfen und ich mir fast vorkam als wäre ich gar nicht
mehr in Deutschland.
Der Professor wandte sich wieder an mich: „Heute ruhen sie sich erst noch mal aus. Ich denke
sie haben einiges durchgemacht. Morgen werden wir dann verschiedene Untersuchungen
vornehmen.“ Ich nickte nur. Der Professor streckte mir seine Hand entgegen. Unbeholfen grub
ich meinen linken Arm unter der Bettdecke aus und gab ihm, so gut es unter diesen verdrehten
Bedingungen möglich war, meine Hand.
„Herr Müller, wir sehen uns morgen früh. Gute Besserung“
„Gute Besserung“, halten die Stimmen der anderen Kittelträger wie ein Echo nach.
„Danke sehr!“, sagte ich und der Professor und sein Team gingen weiter an Klaus sein Bett.
Auch dort wurde alles wichtige und Unwichtige geklärt. Ich hörte nicht weiter, denn ich war
mittlerweile ziemlich müde. Ich dachte an Petra. Ihr Bild ging mir nicht mehr aus dem Kopf.
Soweit musste es also kommen, damit ich eine Frau fand, zu der ich vertrauen fassen könnte.
Aber jetzt war eben alles anders. Ich hätte nie gewagt, den Sprung ins kalte Wasser zu tun und
mich anderen gegenüber in Windeln zu zeigen. Mich hatte nun quasi jemand geschubst und
ich lag nun im kalten Wasser. Das war nicht mehr zu ändern. Wahrscheinlich ist es besser so,
denn wie soll man sonst ein Leben von vielleicht 80 oder 90 Jahren meistern, wenn man sich
vor allen und jedem verstecken muss? Windeln sind sicherlich eine Last, aber ist es Einsamkeit
nicht noch viel mehr?
9. Die Erlösung
Eine Weile musste ich mich schon noch gedulden bis Petra sich wieder blicken ließ. Die Zeit
bis dahin verging allerdings recht zügig, denn während ich so dort lag und sinnierte, schlief ich
ein. Ich war wohl doch noch ein bisschen schwach. Als ich aufwachte war es etwa 11 Uhr.
Meine Windeln fühlten sich mittlerweile unangenehm nass an da ich kurz bevor ich
eingeschlafen bin noch einmal ein dringendes Bedürfnis verrichten musste und es ließ sich
auch leider nicht vermeiden, dass ich sie noch ein weiteres Mal benutzen musste. Dieses Mal
dachte ich erst gar nicht daran die Toilette aufzusuchen. Der Mensch ist eben doch ein
Gewohnheitstier. Nun wurde es aber wirklich unangenehm. Ich blickte zu Klaus herüber.
„Guten Morgen – die Zweite“, sagte der als er bemerkte das ich wieder wach war. „Na, gut
geschlafen? Deine Schwester war auch schon hier, aber sie mochte Dich nicht wecken.“
„Ja, wann“, fragte ich aufgeregt. Klaus blickte auf seine Uhr.
„Vor etwa einer Dreiviertelstunde“
„Was hat sie gesagt?“
„Sie kommt später noch mal wieder.“
Hocherfreut blickte ich Klaus an und in Anbetracht meiner feuchten Windeln fragte ich Klaus
auch gleich: „Du Klaus, wie oft kommen die eigentlich zum Windeln wechseln, ich bin ziemlich
nass.“
„Bei mir eigentlich nur Morgens und Abends oder wenn ich mich melde, aber wenn Du nass
bist klingle doch einfach.“
Ich überlegte noch mal kurz, denn mir wurde wieder ein Wenig mulmig bei dem Gedanken
gleich jemand bitten zu müssen mir die Windeln zu wechseln, doch so konnte ich auch nicht
länger liegen bleiben. Gerade als ich nach der Klingel greifen wollte, bemerkte ich, dass Klaus
das schon für mich erledigt hatte. Nach etwa einer Minute öffnete sich die Tür. Petra kam rein
und deaktivierte zunächst die Klingel. Sie lächelte mich an. Das brachte mich nun etwas
durcheinander, hatte ich doch im Stillen gehofft jemand anderes würde kommen. „Wer hat
geklingelt?“
„Ich.“, sagte ich etwas zögernd und lief gleich wieder rot an. Petra veranlasste meine Antwort
nur dazu noch freundlicher zu lächeln. „was gibt’s denn?“
Stotternd antwortete ich ihr: „Ich, ich…meine… Ich bräuchte mal… Ich bräuchte mal ’ne neue
Windel“.
Puuh – das war raus. Mein Gestotter und Gestammel war mir nun fast ebenso peinlich wie die
eigentliche Bitte mir die Windeln zu Wechseln. „Kein Problem.“
Petra drehte sich um und verließ auch schon das Zimmer. Die Tür ließ sie auf. Sie schien sich
fast zu freuen mir die Windeln wechseln zu dürfen.
Kurz darauf kam sie wieder rein und in ihren Händen hielt sie eine Windel. Sie trat an mein
Bett und entfernte die Bettdecke. Nachdem sie mein Nachthemd angehoben hatte, lag ich vor
Ihr in meiner ganzen „Reizwäsche“.
Als sie die Windel öffnete, hatte ich wieder die Befürchtung, mein „kleiner Freund“ könne sich
vielleicht regen. Ich versuchte krampfhaft an etwas Anderes zu denken und so war ich bald
wieder trockengelegt. Nur einmal unterbrach sie meine Gedanken, als sie sagte: „Ich war
wohin schon mal hier, aber da hast Du noch geschlafen.“
Von dem, was ich dennoch von dem Windelwechsel mitbekam, kann ich nur sagen, dass es
sehr viel zärtlicher war, als heute Morgen bei Michael.
Petra nahm die nasse Windel. Noch immer etwas gerötet blickte ich sie an. „Macht es dir
nichts aus, wenn Du solche arbeiten machen musst?“
„Nein, im Gegenteil, das ist ja schließlich mein Beruf. Und Dir muss es auch nicht peinlich sein.
Für mich ist es normal und das sollte es auch für dich sein.“
Tatsächlich verriet ihr mir ihr fröhlicher Gesichtsausdruck, das es ihr Spaß gemacht hat mich
trockenzulegen. Das nennt man Liebe zum Beruf!
Petra bückte sich zu mir herunter und flüsterte mir ins Ohr: „Mir gefällst Du so wie Du bist.“
Ich wurde leicht verlegen, versuchte aber es mir nicht anmerken zu lassen und lächelte Petra
bloß an. Vermutlich war es gerade dieses Lächeln, was meine Verlegenheit dennoch verriet,
aber wer wäre bei solch einem Geständnis nicht verlegen geworden? Mir viel ein Stein vom
Herzen. Wie glücklich machte mich dieser Satz von Petra, damit war für mich schon vieles
geklärt. Mein Gesicht nahm wieder eine normale Farbe an und ich fragte Petra noch, wann sie
wiederkäme.
„Gleich muss ich erst mal Essen verteilen und danach habe ich selber Mittagspause, dann
schau ich mal rein.“
Petra ging und ich fühlte mich in zweierlei Hinsicht wohler Zum einen weil ich wieder trocken
war und zum anderen, da ich nun wusste, dass es Petra nichts ausmachte, dass ich Windeln
trug und sie zudem noch etwas für mich empfand. Es war wie eine Erlösung.
10. Besuchszeit
Als Petra aus dem Zimmer war, blickte ich rüber zu Klaus. Der schaute mich etwas mitleidig an
und meinte: „Es war dir peinlich, das ausgerechnet sie gekommen ist, oder?“
„Ja, anfangs schon, aber ich glaube jetzt bin ich drüber weg.“ Ich griente über das ganze
Gesicht. „Weißt Du, was sie zu mir gesagt hat…? Weißt du was sie gesagt hat?“, fragte ich
Klaus aufgeregt. Der zuckte nur mit den Schultern. „Sie mag mich! Sie hat mir gesagt, dass sie
mich mag. So wie ich bin! Oh Klaus, ich bin tierisch glücklich!“
„Na Mensch, das ist doch Klasse! Ich hab’s dir ja gleich gesagt.“
Klaus freute sich für mich und das sah man ihm auch deutlich an. Er war schon eine ehrliche
Seele. Obwohl wir uns erst so kurz kannten, glaube ich das beurteilen zu können. Wer weiß,
vielleicht haben ihn gerade seine Kindheitserlebnisse ein wenig sensibler und einfühlsamer
gemacht, als ich es sonst von meinen Geschlechtsgenossen gewohnt war. Nie hätte ich einem
meiner sonstigen Freunde so viele meiner Gefühle anvertraut.
Wir lagen noch kurze Zeit so da und plauderten ein wenig, da klopfte es auch schon wieder an
der Tür. Das Mittagessen. Diesmal war es nicht Petra die unser Zimmer bediente. Naja, sie
wollte ja später noch mal kommen, daher kam ich darüber hinweg. Ich war sehr überrascht
von dem Essen. Wo man doch sonst immer hört, Krankenhausessen sei so miserabel. Das
konnte man von diesem gerade nicht behaupten. Es schmeckte vorzüglich. In Anbetracht
meiner Selbstversorgung in den letzten Tagen und dem Ausschöpfen all‘ meiner Kochkünste,
war das allerdings auch kein Kunststück. Schließlich war dies die erste vernünftige Mahlzeit,
seit meine Eltern verreist waren.
Das Essen war schnell beendet und zum Nachtisch gab es noch einige Bunte Pillen, deren
Nutzwert mir genauso schleierhaft war, wie die mögliche Zusammensetzung, wie ich sie schon
allzu oft auf verschiedenen Medikamenten Verpackungen gelesen hatte. Ich nahm mir vor,
mich bei der morgigen Visite über die Tabletten und ihre Notwendigkeit zu informieren, denn
ich bin ein Mensch, der nicht gerade gerne Tabletten nimmt. Naja, wer nimmt schon gerne
Tabletten. Vielleicht sollte ich mich anders ausdrücken und sagen, der nicht leichtfertig
irgendwelche Tabletten nimmt.
Auch zum Abräumen des Geschirrs ließ sich Petra zu meinem Bedauern leider noch nicht
sehen. Schwester Gisela, die mir schon heute Morgen beim Brot schmieren behilflich war, gab
sich wieder mal die Ehre.
„Hat es geschmeckt Herr Müller?“, fragte sie mich während sie etwas Ordnung auf meinem
Tablett schaffte um es gefahrlos transportieren zu können. „Danke, sehr gut!“ Erwiderte ich,
ohne lügen zu müssen, was ich in ähnlichen Situationen in verschiedenen Restaurants, leider
schon zu viel zu oft habe machen müssen.
„Konnten sie sich helfen mit dem Essen?“
„Ja, es ging sehr gut, ich brauchte ja diesmal nicht viel schneiden. Bei Kotelett hätte das schon
anders ausgesehen.“
„Das bringen wir ihnen dann in der Schnabeltasse.“, scherzte Schwester Gisela.
„Ach bitte nicht, dann müsste ich mich nach einem anderen Etablissement umsehen.“
Schwester Gisela lachte. „Wo wollen sie denn hin? Hier neben an ist ein Italiener, vielleicht
hat der noch Platz für ein Krankenbett in seinem Gastraum, dann schauen wir gerne mal vorbei
um sie zu verpflegen.“
„Warum so weit weg…“, meldete sich nun auch Klaus zu Wort, „den legen sie man auf die
Kinderstation. Ich habe gehört Fischstäbchen mit Nutella sind sein Leibgericht.“
Mir schauderte bei dem Gedanken, aber nun müssten wir alle drei lachen. Schwester Gisela
brachte mein Tablett nach draußen auf den Wagen und kam gleich darauf wieder hinein um
auch noch Klaus seines abzuholen.
„So, nun ruhen sie beide sich aber noch ein bisschen aus. Schließlich sind sie hier um gesund
zu werden.“
Damit ging sie und schloss hinter sich die Tür. Klaus und ich waren beide Müde und
entschlossen uns für ein gepflegtes Mittagsschläfchen. Es dauerte nicht lange, da war ich
weggedämmert.
Schon nach kurzer Zeit schlief ich tief und fest. Ein Traum bahnte sich langsam aber sicher
seinen Weg in meinen Kopf. Ich erinnere mich nicht mehr an alle Einzelheiten, ich weiß nur
noch, das ich träumte meine Eltern und mein Bruder hätten von meinem Unfall erfahren und
standen mit einmal vor meinem Bett. Diese noch vor mir liegende Offenbarung beunruhigte
mich halt doch sehr. So sehr, dass ich den Gedanken nicht mal im Schlaf entkommen konnte.
Ich höre noch das Lachen meines jüngeren Bruders, als er sich darüber lustig macht, dass ich
Windeln trage. „Nils der Doofe, macht noch in die Hose…!“, rief er mir im Traum immer wieder
zu. Und auch meine Eltern sparten in meinem Traum nicht mit Nettigkeiten. So versuchte mein
Vater mir, durch stupides „Bu, Bu, Bu…“, die mitgebrachte Rassel schmackhaft zu machen.
Während meine Mutter mir ein Übergroßes Lätzchen umband, auf welchem zwischen
Teddybären und Puppen, in bunten Buchstaben mein Name stand.
Jäh wurde ich aus meinem Traum gerissen. Das Telefon auf Klaus‘ Nachttisch klingelte. Nach
dem zweiten oder dritten Klingeln erwachte ich und öffnete auch bald darauf die Augen. Ich
war Klitschnass geschwitzt. Das dünne Hemd klebte an meinem Körper. Ich schob erst mal die
Decke bis zum Bauch zurück. Ich spürte den nassen kalten Rand meiner Windel auf dem
Rücken. Auch füllte sie sich bereits wieder etwas feucht an, diesmal aber nur vom Schweiß.
Klaus hob den Hörer ab und meldete sich mit: „Bergner. Ah, hallo Mausi!“
Dieses „Mausi…“ verriet mir sofort, das Evi, Klaus‘ Freundin am anderen Ende sein musste.
„Wie geht’s Dir?“
Es war ziemlich eigenartig Klaus zuzuhören, denn Evi konnte ich ja leider nicht hören und so
machte ich mir einen Spaß daraus mir zu überlegen, was sie am anderen Ende der Leitung
wohl gesagt oder gefragt haben mag. Das lenkte mich dann auch gleich von meinem Traum
ab, über den ich sonst sicherlich noch eine Weile nachgedacht hätte.
„Ach mir geht es immer gut, wenn Du anrufst. Das weißt Du doch. – Nein wirklich. Noch besser
ginge es mir wenn Du da wärst. – In einer Stunde? Ich freu‘ mich. – Du ich habe übrigens einen
Zimmergenossen bekommen. – Nein, alles in Ordnung, wir verstehen uns prächtig. Ich habe
ihm alles über mich erzählt. – Hatte ich auch erst, aber weißt Du, Nils, Nils heißt er, hat das
gleiche Problem wie ich. Er trägt auch Windeln. – Das tut auch gut. Seitdem ist mir auch gar
nicht mehr so langweilig.“
Mir war es leicht peinlich, dass Klaus von meinen Windeln erzählte
Klaus drehte sich zu mir rüber und sagte: „Ich soll Dich von Evi grüßen.“
„Danke“, erwiderte ich, „Grüß sie zurück, unbekannterweise.“
„Du wirst sie noch kennenlernen, sie kommt gleich.“
Klaus legte den Telefonhörer wider an sein Ohr. „Ob ich noch was brauche? Eigentlich nicht,
es ist noch alles da. Aber warte mal, vielleicht kannst Du was für Nils tun, der hat nämlich gar
nichts hier.“
Wieder wandte sich Klaus an mich und fragte ob Evi etwas für mich besorgen könne. Ich
überlegte kurz. Ich hätte gerne einen richtigen Schlaf- oder Jogginganzug, aber das konnte ich
jetzt nicht verlangen. Ich sagte Klaus, dass ich im Moment nichts bräuchte, würde auf das
Angebot aber gerne später zurückkommen. Dabei fiel mir ein, dass ich mich noch erkundigen
wollte, wo denn meine Papiere und Wertsachen geblieben sind.
Klaus gab meine Worte so an Evi weiter. „Dann bis gleich, ciao“, sagte Klaus zum Abschied
und legte den Hörer wieder auf.
Kaum hatte Klaus aufgelegt, meldete sich schon die nächste Störung, die ich allerdings nur so
lange als eine empfand, bis ich sehen konnte, wessen Gesicht hinter der sich öffnenden Tür
zum Vorschein kam. Es war Petra. Ihr fröhliches Gesicht übertrug sich sofort auf mich. „Hallo
ihr beiden…!“, sagte sie, sah dabei aber nur mich an. „Jetzt habe ich endlich ein wenig Zeit für
dich. Ich hab‘ ’ne Viertelstunde Pause.“
„Super! Ich hatte schon befürchtet Du lässt dich heute nicht mehr blicken.“
„Was ich versprochen habe, das halte ich auch. Nur schade, dass Du nicht mit in die Cafeteria
kommen kannst. Aber da kommen wir sicher auch noch hin. Ich würde gerne ein bisschen
mehr Zeit für Dich haben, mehr über Dich erfahren. Was machst Du wenn du keine Unfälle
baust?“
Ich musste schmunzeln. „Wenn ich keine Unfälle baue, repariere ich Autos. Ich schätze, das
nächste wird wohl mein eigenes sein.“
„Hoffentlich ist auch noch was zum Reparieren übrig, denn wenn dein Auto genauso
ramponiert ist wie Du…“
„Das hoffe ich auch. Ich hänge sehr an dem Auto.“
„Bei mir ist es umgekehrt, ich glaube eher, mein Auto hängt an mir. Ich wollte es eigentlich
verkaufen, aber immer ist etwas dazwischengekommen. Ich werde es einfach nicht los.“
Wir unterhielten uns über noch mehr so belanglose Themen, ohne dass wir beide mehr
voneinander erfuhren. Zwischendurch öffnete sich wieder einmal die Tür. Diesmal war es Evi.
Sie begrüßte Klaus und gab uns beiden kurz die Hand.
Ehe wir uns versahen, war die Viertelstunde um und damit Petras Pause zu Ende.
„Ich muss jetzt leider wieder. Ich wäre gerne nach Feierabend noch einmal gekommen, aber
ich habe heute noch einen unangenehmen Termin. Ich muss noch zum Zahnarzt.“
Ich verzog mein Gesicht so, als täte mir diese Ankündigung selbst weh. Ich weiß nicht warum,
aber das Wort ‚Zahnarzt‘ stieß mir immer unangenehm auf.
„Na dann viel Spaß!“, meinte ich ironisch.
„Danke schön! Du Ekel!“, erhielt ich in gleichem Ton als Antwort.
„Ich habe aber die ganze Woche diese Schicht und Morgen, Morgen habe ich eine
Überraschung für Dich.“
„Eine Überraschung? Überraschungen liebe ich über alles!“
„Ich hoffe das Du diese auch liebst, ich überlege nämlich schon die ganze Zeit ob ich… – aber
warte ab bis Morgen.“
Zum Abschied gab mir Petra einen Kuss auf die Wange. „Bis Morgen.“, flüsterte ich Ihr dabei
ins Ohr.
„Ja, bis Morgen“, erwiderte Sie und ging. In mir blieb der Gedanke daran zurück, was Petra
wohl mit der Überraschung gemeint haben könnte.
Als Petra gegangen war, wandte sich Klaus wieder mir zu. Er grinste mich an und
wahrscheinlich wusste auch nur ich zu diesem Zeitpunkt, was das zu bedeuten hatte.
„Darf ich dir endlich Nils vorstellen?“, meinte er zu Evi, „Nils hat das gleiche, wahrscheinlich
noch ein etwas größeres Problem wie ich und so habe ihm alles erzählt, was es über mich zu
wissen gibt. Es tat richtig gut, sich mal darüber mal wieder aussprechen zu können.“
„Aber das kannst du doch bei mir auch.“, meinte Evi mit einem leicht beleidigten Unterton.
„Ja schon – aber das ist nicht dasselbe. Siehst du, Nils ist ein Mann und er leidet selbst darunter
Windeln tragen zu müssen. Er leidet wie ich. Du hast Verständnis für mich, du unterstützt mich
und akzeptierst mich wie ich bin. Das weiß ich zu schätzen, aber es ist nicht dasselbe.“
Bei Klaus Ausspruch, dass ich unter meinen Windeln leiden würde, musste ich im Stillen
schmunzeln. ‚Wenn der wüsste…!‘, dachte ich und litt im Moment mehr darunter, dass ich
Klaus so beschwindelt hatte. Aber diese Notlüge musste nun mal sein und nun war es eben
geschehen.
„Von dir hat Klaus mir aber auch schon genug vorgeschwärmt“, sagte ich um Evi
aufzumuntern, „Glaube mir, wenn ich Euch so sehe… – etwas Besseres hätte Klaus nicht
passieren können.“ Evi lächelte.
„Wenn Klaus nur endlich hier raus käme…“, meinte sie gleich darauf, weil ihr meine
Anspielungen wohl ein wenig peinlich waren und sie das Thema in eine andere Richtung
lenken wollte.
„Was werdet ihr machen, wenn Klaus raus ist?“
„Erstmal noch ein bisschen ausspannen, der Arzt hat mir schon gesagt, dass er mich noch
mindestens zwei Wochen Krank schreibt.“
„Das wichtigste…“, plapperte Evi dazwischen, „…ist, dass Du rauskommst und endlich tagsüber
wieder aus den Windeln kommst. Dann sehen wir weiter.“
„Weißt du schon wann du rauskommst?“
„Morgen ist wieder Untersuchung angesagt, mal sehen was der Doc meint.“
Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile und vergaßen die Zeit. Zu Evi hatte ich ebenso
schnell Vertrauen wie zu Klaus und so erfuhr auch sie noch einmal die wichtigsten Details
meiner erdachten Krankheit.
Ehe wir uns versahen, wurde das Abendbrot serviert und zu diesem Zeitpunkt verabschiedete
sich auch Evi. Sie gab Klaus noch einen Abschiedskuss und versprach morgen wieder zu
kommen.
Nach dem Essen hatten wir noch ein Wenig Zeit, ehe die Schwesternschar mit Betttüchern
und Windeln bewaffnet wieder über uns herfiel. Schwester Miriam, die Lernschwester der
Station, hatte diesmal wieder die Aufgabe mich zu versorgen. Ich hatte mir über den Tag keine
großen Gedanken mehr über notwendige Toilettenbesuche gemacht. Ich hatte mich an das
ständige Benutzen der Windel gewöhnt. Zwar merkte ich den Harndrang nach wie vor, aber
wenn es soweit war, ließ ich es einfach laufen. Entsprechend nass war meine Windel auch an
diesem Abend.
Als Miriam gerade die beiden oberen Klebestreifen der Windel öffnete kam in mir wieder diese
Angst auf, unter meiner Windel könne sich was regen, das ich nicht beeinflussen konnte. Es
regte sich auch was, allerdings mehr auf der Rückseite meines Körpers. Ich merkte, dass ich
heute noch dringend ein anderes Geschäft zu erledigen hatte. Dieses wollte ich nun aber nicht
unbedingt in die, zu diesem Zeitpunkt bereits geöffnete Windel erledigen. Wenn es mir auch
nichts aus machte meine Windel nass zu machen, so fand ich die Vorstellung, diese auch mit
weniger flüssigen Exkrementen zu füllen und in der warmen, unangenehm riechenden Masse
liegen zu müssen, doch ziemlich ekelig. Mit roten Kopf sprach ich Miriam also auf mein
Bedürfnis an:
„Miriam, ich müsste mal…“
„Ich kann die Windel noch mal zu machen…“
„Nein, ich müsste mal richtig, sie wissen schon, ich müsste mal groß.“
„Auch kein Problem, ich hole sofort eine Bettpfanne“, sagte diese, deckte mich wieder zu und
ging. Die Selbstverständlichkeit mit der Miriam auf mein Verlangen reagierte ließ mich meine
Scham wieder ein bisschen vergessen. Es ist verdammt schwer, dauernd um Dinge bitten zu
müssen, über die man im Normalfall nicht einmal spricht.
Nach etwa einer halben Minute war Miriam zurück und tauschte die nasse aber weiche Windel
gegen die harte und kalte Bettpfanne. Ich wusste kaum was unangenehmer war. Miriam
verließ unser Zimmer wieder und bat mich zu Klingeln, wenn ich fertig war, was ich auch tat.
Nach etwa einer Viertelstunde war alles erledigt. Ich hatte mein Geschäft erledigt und Klaus
und ich lagen, fertig für die Nacht, in frischen Windeln und Laken. Wir verlebten noch einen
recht interessanten Fernsehabend. Das Ende des Films bekam ich allerdings nicht mehr ganz
mit, da ich in meinen Gedanken über das heute erlebte einschlief. Es war wohl doch etwas zu
viel. Im Traum malte ich mir schließlich aus, was Petra wohl morgen für eine Überraschung
haben könne. So verging mein erster Tag im Krankenhaus und somit ein Tag, der eine wichtige
Wende in meinem Leben einleitete.
11. Einen wirkliche Überraschung
Die Nacht war nicht besonders ruhig. Einmal wurde ich wach, weil im Nachbarzimmer Trubel
war. Wildes Gerenne über den Flur und nervöse stimmen rissen mich aus dem Schlaf. Erst
nach gut 10 Minuten wurde es wieder ruhig.
Ein anderes Mal erwachte ich, weil Klaus zu schnarchen begann und schließlich erwachte ich
ein drittes Mal, weil ich musste. Das allerdings war sehr schnell erledigt und so konnte ich
endlich bis zum morgendlichen Wecken durchschlafen.
Dieses lief wieder nach dem schon bekannten Ritual ab, mit dem einzigen Unterschied, dass
ich heute keine Formulare ausfüllen musste. Auch diesen Morgen war es wieder Michael, der
uns versorgte. Als dieser raus war, warteten wir wie üblich aufs Frühstück. Krankenhaustrott.
„Hast Du den Lärm heut Nacht auch mitgekriegt?“, fragte ich Klaus.
„Nee – wieso was war denn?“
„Kein Wunder, du hast ja auch geschnarcht wie ’ne siamesische Bergziege“
„Ich? Ich schnarche nie!“
„Das habe ich gemerkt. Ein Sägewerk hätte nicht lauter sein können!“
„Aber ich schnarche sonst wirklich nicht!“, meinte Klaus mit Nachdruck.
„Das will ich dir ja auch gerne glauben, aber heute Nacht hast Du.“
Klaus verstand die Welt nicht mehr. Wie wohl die meisten Schnarcher, so war auch er
Felsenfest davon überzeugt, dass er nachts nicht schnarche.
„Na gut, habe ich eben geschnarcht. Aber Du warst ja anscheinend sowieso Wach, was war
denn nun los heut Nacht?“
„Ich weiß auch nicht genau. Irgendwas im Nebenzimmer, Ich habe die Nachtschwester gehört,
und ich glaube auch die Stimme von Prof. Diederich, und dann hat man ein Bett aus dem
Zimmer geschoben. Aber das war alles Lange bevor du zu Schnarchen anfingst.“
„Der muss sich leider öfter aus dem Bett klingeln lassen. Nebenan liegen glaub‘ ich drei ältere
Männer. Schon einige Wochen. Neulich war dort schon mal so ’n Radau. Da können wir mit
unseren Kinkerlitzchen dankbar sein, dass es uns so gut geht!“
„Ja, du hast recht, wenn man alt ist, ist es sicher noch schwerer hier liegen zu müssen.“
„Das glaube ich auch. Als ich die ersten Tage hier war und mir leider ein paarmal tagsüber was
ins Bett ging, bestand die Oberschwester darauf, dass ich 24 Stunden am Tag Windeln trage.
Als Schwester Miriam bemerkte, dass mir diese Anordnung sehr zusetzte, versuchte Sie mich
ein wenig aufzumuntern. Sie erzählte mir, obwohl sie das eigentlich gar nicht gedurft hätte,
die Geschichte von einem der Männer aus den Nebenzimmer. Der hatte bei seiner Einlieferung
nicht angegeben, das er schon seit Jahren Probleme mit dem Wasser halten hatte. Er hat sich
wohl immer mit Handtüchern und ähnlichen ungeeigneten Zeugs geholfen. Auch Ihn wollten
die Schwestern in Windeln packen, dieser hat sich aber gewehrt, wie er nur konnte. Freiwillig
zog er die Windel nicht an. Für Ihn war das ein Eingeständnis seines Unvermögens das Wasser
halten zu können. Für Ihn bedeutete das wohl sich eingestehen zu müssen, dass er nun alt sei.
Sie stellten Ihn schließlich vor die Wahl, entweder freiwillig die Windel anzuziehen oder
zwangsweise einen Katheder gelegt zu bekommen. Der Mann entschied sich für die Windel
und wie Miriam mir erzählte, war er den Schwestern nachher sehr dankbar, denn seit Jahren
war er das erste Mal wieder trocken. Keine nassen Betten, keine nassen Handtücher, keine
feuchte juckende Haut. Und seit dem Zeitpunkt trägt er wohl auch Windeln. Miriam wollte mir
damit eigentlich nur zeigen, dass ich nicht der einzige bin und das es auch zu meinem Besten
ist, wenn ich tagsüber Windeln trüge.“
„Und – sie hat doch recht oder?“
„Ja, sie hat recht. Es war mir ja selber peinlich, nach einem kurzen Mittagsschlaf in einem
pitschnassen Bett aufwachen zu müssen und dann die Schwester herbeiklingeln zu müssen.“
„Das ginge mir nicht anders.“
Schließlich kam unser Frühstück, aber Petra ließ sich leider nicht blicken. Ich fieberte bereits
der Überraschung entgegen.
Auch nach dem Frühstück kam Petra nicht um abzuräumen. Es kam die übliche Visite, wo
Klaus mitgeteilt wurde, dass er um 9 Uhr zur Untersuchung abgeholt würde und mir das Selbe
heute Nachmittag bevorstünde. Man wollte die Zeit wo ich hier war nutzen um meiner
„Inkontinenz“ auf die Spur zu kommen. Mich beruhigte diese Aussicht leider nicht gerade,
wusste ich doch das dort nichts zu finden ist. Ich hoffte inständig, dass man nicht merken
würde das ich bloß simuliere.
Nach der Visite unterhielten Klaus und ich uns noch über dieses und jenes und so verging die
Zeit wieder recht schnell. Ab und an ging die Tür auf und es kam jemand hinein. Mal war es
die Schwester die uns noch was zu trinken brachte und ein anderes Mal die Putzfrau, die ihren
Feudel in unserem Bad vergessen hatte. Naja, war eh komisch, das sie dort jeden Tag wienerte,
denn von uns hatte das Bad, geschweige denn die Toilette noch niemand benutzt. Aber
Hygiene ist nun mal oberstes Gebot.
Gegen 9 Uhr kam schließlich ein Pfleger um Klaus abzuholen. Samt seinem Bett schob man Ihn
aus unserem Zimmer. Hatte ich die Hoffnung auf Petras Überraschung schon fast aufgegeben,
so öffnete sich gleich nachdem Klaus raus war, erneut die Tür. Petra kam hinein und lächelte
mich etwas verlegen an. Ich machte mir weiter nichts daraus, denn ich dacht dieses Lächeln
hätte damit zu tun, dass sie mich so lange warten ließ. Petra hatte heute ein ausgesprochen
kurzes Schwesternkostüm an und mir viel sofort auf, dass Sie heute keine Strumpfhose trug.
Ihre nackten und wie ich schon vermutet hatte sehr schönen, schlanken Beine, offenbarten
sich mir fast in Ihrer vollen Länge. Vielleicht war diese Schwesterntracht schon etwas zu kurz.
Damit hätte man ja Tote zum Leben erwecken können. Der Gedanke, dass Andere ähnlich wie
ich empfinden könnten, machte mich fast ein Bisschen Eifersüchtig.
„Hallo!“ sagte Petra kurz als sie hereinkam. Petra hielt etwas in der Hand. Ich vermutete, dass
würde die versprochene Überraschung sein. Sie trat an mein Bett um mich richtig zu begrüßen.
Petra nahm aber nicht wie üblich den kürzesten Weg zu mir, sondern lief einmal um mein Bett
um dann von der linken Seite zu mir zu gelangen. Petra bewegte sich dabei eigenartig, als
wollte sie etwas vor mir verstecken. Als Sie gerade neben meinem Bett stand, ließ sie fallen,
was sie in den Händen hielt. Es war eine Pillendose, wie ich jetzt sehen konnte. Diese viel
hinter Petra und rollte noch etwa einen Meter weiter, bis zu der Stelle wo sonst Klaus‘ Bett
stand. Petra drehte sich sofort um und bückte sich nach der Dose. Was ich jetzt zu sehen
bekam, verschlug mir den Atem!
Als Petra sich bückte, rutsche ihr ohnehin schon kurzer Rock noch ein Stück höher und gab
den Blick auf das darunterliegende frei. An Ihrer Unterwäsche liefen zwei Buchstabenreihen
von oben nach unten zwischen den Beinen durch. Diese zeigten beide ein Großes „W“. Ich
wusste was das zu bedeuten hatte und ich wusste auch, dass dieses „W“ eigentlich ein „M“
war, was man aber nur erkennen konnte, wenn man es wusste oder Petra von vorne zu
Gesicht bekommen hätte. Schließlich hatte ich zu Hause auch Unterwäsche genau dieser Art.
Es bestand kein Zweifel, – Petra trug eine Windel! Unter ihrem kurzen Rock verbarg sich nichts
weiter als eine Windel!
Ein herrlicher Anblick, dieses wohlgeformte Hinterteil in diesem wunderbaren
„Kleidungsstück“ zu sehen. Straff umschloss die Windel ihre weiblichen Rundungen und
betonte sie dadurch nur noch mehr. Wunderschön rafften sich die Beingummis auf beiden
Seiten ihrer Pobacken zusammen und wunderschön war es zu sehen, wie ihre schlanken Beine
aus der dünnen, weißen Folie austraten. Bisher hatte ich von so einem Anblick nur immer
geträumt, ihn allenfalls auf diversen Bildchen, die man im Internet tauschte, erhaschen
dürfen. Aber dies „live“ und dreidimensional zu sehen, das war das Schönste was ich mir in
diesem Augenblick vorstellen konnte.
Als Petra sich, vom knistern der Plastikfolie begleitet wieder erhob, blickte sie mich mit
hochrotem Gesicht an. Ich bekam meinen Mund gar nicht wieder zu. Aber nicht nur meine
Gesichtszüge waren es, die mir in diesem Moment entglitten. Auch unter meiner Windel regte
sich was…
„Siehst du, heute habe ich den roten Kopf.“, sagte Petra beschämt.
„Aber…“, war alles, was ich zuerst nur herausbrachte, „Aber Warum? Du trägst auch
Windeln?“
„Ja ich trage auch Windeln, aber es gibt einen kleinen Unterschied zwischen dir und mir.“,
sagte Petra immer noch sichtlich beschämt.
„Welchen?“
Petra setzte sich auf meine Bettkante, ehe sie mir eine Antwort gab. Als sie mir so nah kam,
hätte ich gerne Ihre Windel berührt. Aber ich konnte mich gerade noch beherrschen, denn
ohne Ihre Zustimmung hätte ich es nie gewagt.
„Siehst du…“, begann Petra, „Du musst die Windel tragen und ich…“
Petra stockte. Dieser Satz machte mich nachdenklich. Was wollte sie mir sagen? Etwa das sie
ihre Windeln aus freien Stücken trug? Ich wagte nicht diesen Gedanken zu Ende zu denken.
„Ich trage meine Windeln, weil es mir Spaß macht!“
Weil es ihr Spaß macht! Und ich spielte so ein Theater! Ich wusste gar nicht wie ich auf diese
Offenbarung reagieren sollte. Sollte ich Ihr auch die Wahrheit über mich erzählen? Oder sollte
ich den Ahnungslosen, vielleicht sogar den empörten spielen? Petra nahm mir die
Entscheidung vorerst ab, denn Sie versuchte Ihre Antwort zu begründen.
„Ich weiß auch nicht wieso, aber irgendwann während meiner Zeit an der Schwesternschule
merkte ich, dass es mich unheimlich erregte mit Windeln zu Hantieren. Der Unterricht zum
Thema Inkontinenzversorgung war ein Traum für mich und als wir dann Puppen oder
Mitschüler in Windeln legen mussten, war auch ich natürlich einmal dran, den Patienten zu
spielen. Selbstverständlich legte mir meine Mitschülerin die Windel nur über der Hose an, aber
ich fand dies dermaßen erotisch, dass in mir der Wunsch erwachte einmal eine Windel auf
nackter Haut zu tragen.
Ich stibitzte mir bei nächster Gelegenheit eine und verwirklichte meinen Wunsch am Abend
darauf. Wenn man wie du, gezwungen ist Windeln zu tragen, sieht man die Sache
wahrscheinlich anders, aber für mich war das damals ein Unbeschreibliches Gefühl. Das hat
sich bis heute nicht geändert. Damals wohnte ich noch zu Hause und in der Woche im
Schwesternheim und es war natürlich etwas schwierig mit den Windeln, schließlich sollten
meine Eltern und meine Mitschüler nichts merken. Irgendwann kaufte ich mir dann aber
meine eigenen Windeln und trug sie von da an immer öfter. Als ich dann von Zu Hause auszog,
konnte ich mich in Sachen Windeln endlich frei entfalten! Du fragst Dich sicher, warum ich Dir
das alles erzähle, aber ich möchte das Du mich verstehst. Ich mag dich unheimlich und in
meiner letzten Beziehung habe ich den Fehler gemacht alles zu verheimlichen und fand erst
nach etwa einem halben Jahr den Mut es meinen damaligen Freund zu erzählen. Er hatte
überhaupt kein Verständnis, war zutiefst empört und wir haben uns einige Tage später
getrennt. Soweit möchte ich es mit Dir nicht kommen lassen und erzähle Dir alles schon jetzt.“
Wollte ich gerade antworten, so wurde ich sofort wieder unterbrochen, weil Petra noch nicht
fertig war. Komisch, ich kannte das doch schon von Klaus. Wenn Menschen sich endlich einmal
entschlossen haben über ihre Probleme zu reden, hörten sie einfach nicht wieder auf. Bei
Petra war es aber glaube ich mehr die Angst vor meiner Antwort, schließlich konnte sie nicht
wissen, dass ich hocherfreut über Ihr Geständnis war.
Petra fuhr fort: „Du musst jetzt nicht denken, dass ich dich ausnutze nur, weil Du zufällig
Windeln trägst, ich hätte dich auch sympathisch gefunden, wenn ich dir ganz normal begegnet
wäre, aber in dieses Zimmer zu kommen hatte schon immer etwas Erotisches für mich und als
ich dich dann hier sah…“
„Petra – Es macht mir nichts aus, dass du Winden trägst! Im Gegenteil!“
Petra blickte mich fragend an, „Weißt du, ich war eben nicht so ehrlich wie du, aber nicht nur
zu dir und außerdem hat mich die Situation förmlich dazu gezwungen! Ich erzähle es jetzt zum
ersten Mal jemanden und ich sage es dir auch nur, weil du auch so ehrlich warst! Ich finde
Windeln auch erotisch und ich bin in Wirklichkeit nicht inkontinent!“
„Heißt das…?“
„Ja, das heißt mir geht es wie dir, dass ich hier in Windeln liege, ist mehr oder weniger ein
unglücklicher oder vielleicht doch eher glücklicher Zufall.
Petra jauchzte fast vor Freude und gab mir einen Kuss auf die Wange. Schließlich erzählte ich
Petra die ganze Wahrheit, wie es dazu gekommen war und warum ich den Inkontinenten
weiterspielen musste.
Plötzlich ging die Türklinke. Petra erhob sich schnell, strich Ihren Rock hinten glatt und
versuchte ihn soweit wie möglich nach unten zu ziehen, damit außer mir nicht noch jemand
einen Blick auf ihr kleines Geheimnis erhaschen konnte. Michael war es an der Tür, der Klaus
zurückbrachte. Petra gab mir noch schnell ein Küsschen und verabschiedete sich vorerst.
Sorgsam darauf bedacht, dass sie niemand von hinten zu sehen bekam, verließ sie unser
Zimmer. Wir waren beide überglücklich! Schließlich hätte es sich für uns nicht besser fügen
können.
Als Petra fünf Minuten später noch einmal zurück kam um Klaus etwas zu trinken zu bringen,
worum er sie gebeten hatte, trug sie wieder eine weiße Strumpfhose. Als ich sie anlächelte
wurde sie wieder leicht rot im Gesicht und da wusste ich, dass sich alles andere unter ihrer
Schwesterntracht nicht verändert hatte!
Autor: Mike Wist (eingesandt via E-Mail)
Diese Geschichte darf nicht kopiert werden.
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Super Geschichte.
Super. Gut geschrieben, geile Handlung. Wäre echt schön wenn du noch mehr schreibst !!
Also wirklich sehr schöne Geschichte .Bitte weiterschreiben
Selten eine Windelgeschichte gelesen, die so exzellent geschrieben ist!
Bitte schnell weiterschreiben
Ich kann nur zustimmen, die Geschichte ist 1A**** !
Endlich mal nicht der übliche Krampf, sondern eine Erzählung mit Substanz, die evtl. sogar das Leben geschrieben hat !
Bitte weiter so !
Eine wirklich tolle Geschichte, gut geschrieben und völlig glaubhaft, nicht übertrieben, weiter so, hat wirklich Spaß gemacht diese Zeilen zu lesen.
PS: Hatte auch mal vor vielen Jahren einen Unfall und bin nach einer kleinen OP mit einem Gipsarm im Krankenhaus erwacht, allerdings ohne Windel, konnte ja noch laufen. Da gab es auch eine tolle dunkelhaarige Nachtschwester………… . Mit eben dieser bin ich seit 36 Jahren glücklich verheiratet und das ist eine „wahre Geschichte“.
Verdammt Gute Geschichte weiter so.