Jan muss es schaffen (1)
Windelgeschichten.org präsentiert: Jan muss es schaffen (1)
Familie Droster wohnte in einem schönen Haus mit großem Garten am Rande einer Großstadt. Vater Droster hatte eine eigene Firma, die sich mit Immobilienkauf und -verkauf beschäftigte und Frau Droster erledigte halbtags einige administrative Arbeiten für ihren Mann. Die beiden Kinder, Jan und Sarah hatten viele Freunde und es war immer gute Stimmung bei den Droster. Jan war beinahe sechs und Sarah fast dreizehn Jahre alt. Sie liebten einander sehr und auch wenn es manchmal, wie in allen Familien, ein wenig Streit gab, standen sie doch voll zu einander. Eines Tages kam Frau Droster nachmittags vom Arzt heim und wirkte ein wenig aufgeregt. Herrn Drosters Mutter, die immer auf die Kinder aufpasste, sah ihr an, dass sie etwas Wichtiges bewegte. „Was ist denn los“, fragte sie ein wenig besorgt. „Das erfahrt ihr, wenn Papa da ist“, erwiderte sie lächelnd und machte sich daran, das Abendessen zu zu bereiten. Als Herr Droster aus dem Büro kam, spürte er die Spannung und fragte, was denn los sei. „Setzt euch erst mal“, sagte Frau Droster. Nachdem alle Platz genommen hatten, sahen sie sie gespannt und erwartungsvoll an. „Nun sag doch schon“, drängte Oma Droster. „Also ich war heute Nachmittag beim Arzt und“, sie zögerte kurz, „nun ja, mein Verdacht hat sich bestätigt! Ich bin wieder schwanger!“ Es dauerte ein wenig bis Herr Droster reagierte. Dann sprang er auf und umarmte seine Frau. Er küsste sie und streichelte ihr Haar. „Du machst mich sehr glücklich“, rief er und auch die Kinder umarmten ihre Mutter. „Nicht so stürmisch“, sagte Oma, „ihr erdrückt die Arme ja!“ „Krieg ich jetzt einen kleinen Bruder“, fragte Jan. „Nun, das weiss ich noch nicht. Aber es kann schon sein“, antwortete Mama. „Und wenn nicht, wird’s hoffentlich eine Schwester“, fuhr Jan fort. „Das scheint doch sicher“, antwortete Papa lachend.
Einige Monate waren vergangen und die Spannung wuchs. Drosters wussten nun bereits, dass sie bald einen Jungen mehr haben würden. Frau Droster war weniger aktiv und manchmal auch ein wenig gereizt. Das konnte der kleine Jan einfach nicht verstehen. „Warum ist Mama so anders“, fragte er Oma. „Nun, es ist nicht einfach, ein Kind zu bekommen. Es wächst im Bauch von Mama und manchmal tut es auch ein bisschen weh. Du musst halt jetzt ein wenig Rücksicht nehmen.“ Aber Jan wollte sich damit nicht abfinden. Er war sechs Jahre der Liebling aller und nun sprachen sie nur mehr über das Baby! Eines Morgens, als Mama Jan weckte, begann er zu weinen und wollte einfach nicht aufstehen. „Was ist denn los, mein Schatz?“ Aber der Junge weinte weiter und gab keine Antwort. „Nun komm schon, die Tante im Kindergarten wartet doch auf dich und das Frühstück ist auch bereits fertig.“ Als Mama sich auf Jans Bett setzte wusste sie, warum der Bub weinte. Er hatte wieder einmal ins Bett gemacht. Dies kam in letzter Zeit wieder öfter vor und Jan war darüber immer sehr unglücklich. „Ach Schatz, deshalb brauchst du doch nicht weinen“, sagte sie liebevoll, während sie die Bettdecke zurückschlug und den Jungen aus dem nassen Bett hob. „Ich werde dich rasch duschen und dann frühstücken wir gemeinsam, ja?“ Nachdem sie alles erledigt und den Jungen in den Kindergarten gebracht hatte setzte sie sich auf das Sofa und schloss die Augen. Es fiel ihr zunehmend schwerer, die tägliche Arbeit zu erledigen und auch den Jungen konnte sie kaum mehr heben ohne Kreuzschmerzen zu bekommen. Sie ruhte ein wenig aus und ging dann einkaufen.
Als Sarah von der Schule heim kam half Mama ihr bei den Hausübungen und dann besorgten sie gemeinsam den Haushalt. Mama wusch ab und Sarah saugte die Zimmer und richtete die Betten. Dabei sah sie natürlich auch, dass Janchens Bett abgezogen war und bemerkte den nassen Fleck auf der Matratze. „Hat Janchen wieder eingenässt“, fragte sie, als sie in die Küche zurückkam. „Leider ja. Ich denke, das wird aufhören, wenn der ganze Stress vorbei ist und das Baby endlich geboren wurde. Aber wir sollten unbedingt einen Matratzenschoner für ihn kaufen“, antwortete Frau Droster. „Gestern hat er sogar die Hose genässt, weil er angeblich zu spät bemerkte, dass er muss. Und das war nicht das erste Mal“, sagte Sarah und im gleichen Moment wurde ihr bewusst, dass sie das eigentlich für sich behalten hätte sollen. „Davon habe ich ja noch gar nichts bemerkt. Warum habt ihr mir das nicht gesagt“, fragte Mama. „Naja, er weinte jedes Mal sehr und hat gebettelt, dir nichts zu sagen, weil du ja mit dem Baby im Bauch genug zu tun hast. Bitte sag ihm nicht, dass du es von mir gehört hast. Oma hat seine Sachen immer gleich ausgewaschen und aufgehängt, damit du dich damit nicht belasten musst. Sie meinte, ob wir ihm nicht vorübergehend wieder Windeln anlegen sollten, aber ich glaube, das wäre ihm nicht so recht. Er ist eigentlich immer sehr stolz darauf gewesen, kein Baby mehr zu sein.“ „Das denke ich auch. Vor allem könnte sich dadurch die Sache noch verschlimmern. Denn wozu sind denn Windeln da? Also würde er noch weniger darauf achten, rechtzeitig raus zu gehen und nur mehr in die Windeln machen. Vielleicht hilft es, wenn ich mich heute abends ein wenig mit ihm unterhalte.“ Frau Droster machte sich nun doch ein wenig Sorgen um Jan. Sie nahm sich vor, mit ihm ein ausführliches Gespräch zu führen und ihm klar zu machen, dass sie ihn trotz des Babys noch genau so lieb habe wie bisher. Irgendwie schien er sich doch vernachlässigt zu fühlen. Dies war Frau Droster aber bisher noch nie wirklich aufgefallen. So sehr sie auch nachdachte, konnte sie nichts finden, dass Jan so empfinden lassen könnte.
Als sie den Jungen vom Kindergarten holte, erkundigte sie sich bei der Tante, ob denn im Kindergarten auch schon `Pannen´ passiert wären. „Ich habe es Ihrer Schwiegermutter schon einige Male gesagt und sie hat Janchen dann Reservekleidung mitgegeben. Es passiert schon einige Male pro Woche, dass er nass ist, vor allem während des Mittagsschlafes und ich habe den Eindruck, dass es immer öfter vorkommt. Zwei Mal war er in den letzten Wochen danach sogar voll! Er sagt dann immer, er habe es nicht mehr rechtzeitig zur Toilette geschafft oder es zu spät bemerkt. Gelegentlich spielt er einfach weiter und erst, wenn die anderen Kinder ihn auf die nasse Hose aufmerksam machen, reagiert er. Manchmal ist er mit einigen anderen in der Spielecke und plötzlich sitzt er in einer Riesenlacke. Wenn die anderen Kinder dann lachen, weint er natürlich. Wir haben schon überlegt, ihn tagsüber wieder zu wickeln, denn die Situation ist für alle Beteiligten sehr unangenehm. Nicht, dass uns die Arbeit zu viel wäre, aber es ist auch wegen der anderen Kinder. Jan ist das immer sehr unangenehm und ihn drei- bis viermal täglich zu duschen und um zu ziehen ist ihm sicher auch peinlich. Gelegentlich nuckelt er beim Mittagsschlaf auch am Daumen. Das tat er früher nie. Vielleicht sollten sie einmal mit dem Kinderarzt darüber sprechen.“ „Warum haben sie mir diese Vorfälle nicht schon früher mitgeteilt“, fragte Frau Droster. „Ich dachte, sie wüssten ohnedies Bescheid. Ihre Schwiegermutter hatte ja erwähnt, dass es auch zu Hause manchmal nasse Hosen gibt.“
Frau Droster ging mit Jan heim und überlegte, wie sie dem Jungen helfen könnte. Warum begann er nun plötzlich wieder ins Bett und die Hose zu machen, wo er das doch schon drei Jahre nicht mehr getan hatte? War es wirklich Eifersucht auf das Baby, das er sich selbst wieder wie eines benahm? Sie musste das wieder in den Griff bekommen, denn sie war sicher, dass Jan sehr darunter litt und es bestimmt nicht absichtlich tat. Sie würde versuchen, Jan von nun an mehr Zeit zu widmen als bisher. Sollte sich die Sache nicht bessern, würde sie wohl wirklich einmal mit Jans Arzt darüber reden müssen. Es gingen ihr viele Dinge durch den Kopf und sie begann ernsthaft über das erneute Wickeln ihres beinahe sechsjährigen Sohnes nach zu denken.
Autor: Der Equalizer (eingesandt via E-Mail)
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Mir gefällt der Anfang sehr! Ich bitte dich, weiterzuschreiben! 😀
Eine sehr schöhne Geschichte Bitte weiterschreiben.
Danke sher für Euer Lob. Der nöächste Teil ist so gut wie abgeschickt und wird hier – so hofe ich – sehr bald erscheinen.
LG
Sorry für die Tippfehler. Das passiert mir immer, wenn ich besonders schnell schreiben will!! 🙂 🙂
Ach ja! Bitte an den ADMIN, den Titel in „Jan muss es schaffen“ zu ändern und „Der Equalizer“ weg zu lassen! 🙂
DANKE!
Geändert. LG.
Irgendwo habe ich diese Geschichte schon mal gelesen, ich weiß nur nicht mehr wo .
Soweit ich mich aber erinnern kann, hatte diese Geschichte ein offenes Ende Wenn ich mich nicht irre, ist sie nie zu Ende geschrieben worden