Jona (10)
Windelgeschichten.org präsentiert: Jona (10) – Teil 9
Kapitel 10: Aller Anfang ist schwer
Die Autofahrt zu Sarah nach Hause war eigentlich nicht lang. Helen redete auf der Fahrt nicht viel, das hob sie sich wohl für „zu Hause“ auf. Ich ließ die Ereignisse des Morgens während der Fahrt nochmals rekapitulieren, während ich immer noch meinen Bären im Arm hielt, den ich seit dem Verlassen meines Krankenzimmers nicht abgelegt hatte.
Ich wachte irgendwann morgens auf als eine Schwester mit dem Frühstück in mein Zimmer kam. Wenn es nach dem noch immer herrschenden Chaos in meinem Kopf gegangen wäre, hätte ich wohl nichts gegessen, aber wie sagt man so schön: Der Hunger treibts hinein und ich hatte tatsächlich mächtigen Hunger. Gut eine Woche ohne jegliche feste Nahrung waren auch in den schlimmsten Zeiten, die ich durch gemacht hatte nicht vorgekommen und diese Woche hatte mir einen regelrechten Heißhunger beschert. Ich fragte die Schwester sogar ob ich noch etwas mehr haben könnte und kriegte tatsächlich ein zweites Frühstück. Irgendwie zufriedenstellend. Sogar den Luxus von Kaffee hatte ich, wobei es war eigentlich nur schwarz gefärbtes Wasser mit Geschmack, viel zu dünne Plörre, aber in dem Moment nahm ich eben was ich kriegte. Kurz nach dem Frühstück hatte ich auch schon wieder Besuch vom behandelnden Arzt. Er checkte mich nochmals durch und wollte mir gerade mitteilen, dass ich einmal aufstehen sollte, als er wieder zurückruderte und eine weiter Schwester rief. Der Teil war dann doch sehr unangenehm. Ich hatte die Anweisung einfach still liegen zu bleiben. Es würde mir nicht passieren. Ich legte mich zurück und versuchte mich zu entspannen. Die Schwester fummelte irgendwo an meiner Bettdecke herum, dann plötzlich in meinem Schritt. Ich spannte schon alle Muskeln an um mich so weit wie möglich von ihr zu entfernen. Anscheinend bemerkte sie das und wies mich nochmals an einfach ruhig liegen zu bleiben. Es würde sonst nur unnötig lang dauern. Ich versuchte also trotz des unbehaglichen Gefühl so entspannt wie möglich liegen zu bleiben. Dann spürte ich tatsächlich für einen Bruchteil einer Sekunde ein unangenehmes Zwicken und dann war auch anscheinend alles schon vorbei. Fühlte sich irgendwie komisch an und urplötzlich hatte ich das dringende Bedürfnis aufs Klo zu gehen. Ich fragte natürlich gleich ob das möglich wäre. Der behandelnde Arzt wies mich jetzt tatsächlich an aufzustehen damit er prüfen konnte ob ich halbwegs stehen konnte. Die paar Tage hätte vermutlich nicht viel angerichtet, aber das Krankenhaus wollte eben sicher gehen. Ich schwang mich also mit ein wenig Mühe, abstützen auf verletzten Armen kommt nicht so gut wie ich feststellen musste, aus dem Bett. Stehen funktionierte wunderbar, gehen ebenfalls. Beruhigend in dem Moment. Ich war zwar ein kleines bisschen unsicher auf den Beinen, aber ließ mir nichts anmerken und bewegte mich in Richtung meiner Toilette. Erstaunlicherweise wollte und wollte nicht herauskommen als ich auf dem Klo saß. Allerhöchstens ein kleines bisschen und das brannte doch sehr unangenehm. Nachdem mehr schlecht als recht geglückten Versuch fragte ich den Arzt ob das mit dem Brennen normal sei. Er bestätigte, dass das völlig normal sei und es vielleicht noch ein oder zwei Tage dauern würde. Auch das ständige Rennen zur Toilette hätte dann ein Ende. Der Arzt verließ mich dann ebenfalls und ich konnte mir endlich wieder normale Klamotten anziehen. Gut viel Auswahl hatte ich nicht. Irgendjemand war so nett und hatte mir zumindest mal ein Tshrit, eine Unterhose, ein paar Socken und eine eine Jogginghose in meinen Schrank gelegt zusätzlich dazu stand ein paar Hausschuhe unten im Schrank. Naja zumindest die Kleidungsstücke waren von mir, die kannte ich, die Hausschuhe waren mir neu. Ich war für den Moment erst mal froh in normale Klamotten zu kommen. Das komische Nachthemd oder was auch immer man mir hier verpasst hatte, konnte das Krankenhaus gerne behalten. Umgezogen war ich recht schnell. Ich schnappte mir meinen Bären und setzte mich auf einen der Stühle in meinem Zimmer und wartete. Es dauerte einen Moment, aber dann kam der Arzt wieder und hatte Helen im Schlepptau. Sarah war wohl in der Schule, sie sah ich nirgends. Helen war wohl schon eine Weile im Krankenhaus und hatte alle Formalitäten erledigt. Wir verließen zügig das Krankenhaus und machten uns auf den Weg zu Helens Auto.
Das Auto stand inzwischen vor einem recht ansehnlichen Haus mit einem kleinen Vorgarten. Es erinnerte mich irgendwie an mein Elternhaus. Das war ähnlich aufgebaut und gelegen gewesen. Helen stieg aus und ging um das Auto herum und öffnete die Türe.
„So dann komm mal raus. Ich zeig dir erst mal alles.“ sagte sie freundlich. Es war auf jeden Fall schön etwas anderes zu sehen als das Krankenzimmer, das kannte ich jetzt mehr oder weniger in und auswendig. Ich stieg also ein wenig unsicher aus dem Auto und folgte Helen zur Haustüre.
Drinnen erwartete mich zuerst ein kleiner Flur, der mehrere Türen hatte. Eine ging nach rechts ab, zwei links und eine geradeaus augenscheinlich wieder nach draußen. Ich schloss daraus, dass hinter dem Haus ebenfalls ein Garten sein musste. Helen ging zuerst nach rechts. Rechts lag das Wohnzimmer. Eine großzügige Couchgruppe und ein großer Fernseher waren das erste, das mir ins Auge fiel. Die typischen Schränke mit allerhand Geschirr und Besteck, das man immer für irgendwelche festlichen Anlässe bereit hielt, fehlten natürlich auch nicht. Gut das Besteck sah ich nicht, aber durch die vorhandenen Vitrinen mit dem edel aussehenden Geschirr schloss ich das einfach mal daraus. Vermutlich wären auch noch allerhand Gläser in den geschlossenen Schränken aufgereiht, die man nicht jeden Tag brauchte. Helen war schon wieder in den Flur gegangen und tippte mir auf die Schulter.
„Ähm also ich glaube den Garten hinten und den Keller sparen wir uns. Der Keller ist recht chaotisch und der Garten ist jetzt nicht so spannend. Das sind die beiden Türen am Ende des Flurs nur damit du Bescheid weißt.“ erklärte sie mir. Ich nickte und verließ das Wohnzimmer. Blieb im Flur nur noch eine Türe übrig. Wenn ich in dem Moment hätte raten müssen, dann hätte ich auf eine Küche oder ein Esszimmer getippt, das mich hinter der Türe erwartete. Und meine Erwartungen wurden ausnahmsweise nicht enttäuscht. Es war tatsächlich die Küche. Recht modern eingerichtet. Alt konnte sie noch nicht sein, zumindest die Küchenzeile an sich. Allerhand Elektrogeräte, die sich in fast jeder Küche fanden, fanden sich auch hier, eine Kaffeemaschine, eine Mikrowelle und allerhand anderer Elektrokram, den ich schon einmal gesehen hatte, aber weder benennen konnte noch deren Nutzen kannte. Ich war früher nicht für konstruktive Hilfe im Haushalt bekannt gewesen. Wie es hier laufen sollte, war noch nicht klar. Auf der rechten Seite ragte eine Ecke in den Raum hinein. Ich nahm an, dass dies an der Kellertreppe liegen musste, die auf der anderen Seite der Wand liegen musste. Das führte dazu, dass die Küche im ersten Moment recht beengt wirkte. Hinter der hervorstehenden Ecke zeigte sich jedoch, dass die Küche alles andere als beengt war. Hier stand nämlich noch eine geräumige Eckbank nebst Esstisch und Stühlen. Die Sitzbank wirkte auf den ersten Blick sogar bequem. Links neben der Sitzbank führte eine weitere Türe aus der Küche hinaus. Helen machte keine Anstalten durch die Türe zu gehen, stattdessen werkelte sie an der Kaffeemaschine herum. Kochte sie jetzt ernsthaft Kaffee? Sie wusste doch gar nicht ob ich überhaupt welchen trinken wollte und ob ich ihn überhaupt mochte oder hatte Sarah ihr das schon gesagt. Helen drehte sich wieder von der Küchenzeile weg und schaute mich jetzt wieder direkt an.
„So ich habe mal Kaffee angesetzt. Wir haben gleich noch ein bisschen was zu bereden, aber das machen wir nachdem wir oben fertig sind würde ich vorschlagen oder willst du das jetzt sofort klären?“ fragte sie mich.
„Ähm…können wir auch jetzt machen, ich muss aber unbedingt mal aufs Klo.“ entgegnete ich ihr.
„Dann machen wir den Rundgang zu Ende. Das Bad ist sowieso oben.“ sagte Helen und ging durch die Türe neben der Bank. Ich folgte ihr durch die Türe und kam in einen weiteren kleinen Flur mit einer Treppe nach oben. Der Flur oben hatte wieder einige Türen. Dieses mal waren es sechs. Zwei rechts, eine am Ende des Gangs und drei links. Helen hielt vor der ersten Türe links, öffnete sie und verschwand in dem Raum. Ich folgte ihr. Der Raum wirkte ein wenig leer, ein Bett, ein paar Schränke und ein Schreibtisch. Keinerlei Dekorationen fanden sich in dem Raum.
„Das ist eigentlich unser Gästezimmer. Das ist jetzt dein kleines Reich.“ erklärte Helen. Es war größer als das Zimmer, das ich bei Chris hatte und hatte eine ähnliche Größe wie das alte Zimmer bei meinen Eltern. Die Einrichtung war tatsächlich eher schlicht, aber das hieß nicht, dass sie schlecht sein würde.
„Was hältst du eigentlich davon wenn du deinen Bären hier auf dem Bett auf dich warten lässt. Du musst ihn nicht die ganze Zeit mit dir rum tragen, außer du möchtest das.“ schlug mir Helen mit einem Lächeln vor. Tatsächlich ich hatte den Bären die ganze Zeit mit mir herum getragen. Das war mir gar nicht aufgefallen. Ich merkte wie mir das Blut in den Kopf schoss. Ich hatte zwar keinen Spiegel, aber ich musste in dem Moment ausgesehen haben wie eine Tomate. Ich glaube ich hätte mich am liebsten die nächsten drei Tage in dem Bett hier verkrochen und wäre nicht raus gekommen. Ich hatte nichts gegen meinen Bären, aber jetzt so urplötzlich auf ihn angesprochen zu werden war mir dann doch peinlich, auch wenn sich Helen weniger daran störte, dass ich ihn die ganze Zeit mit mir herum trug. Helen hatte den Raum schon wieder verlassen. Ich setzte den Bären aufs Bett und folgte ihr weiter den Flur entlang.
„So das ist Sarahs Zimmer.“ sagte sie und deutete auf die Türe. „Das kannst du leider nicht sehen, da musst du warten bis sie zu Hause ist, aber sie lässt da nur sehr selten Leute rein. Sie schließt das Zimmer immer ab wenn sie nicht zu Hause ist, also wenn du auf die Idee kommst einfach so rein zu schleichen, spar dir einfach den Versuch.“ erklärte Helen. Warum verschloss Sarah ihr Zimmer wenn sie nicht zu Hause war und warum kamen nur wenig Leute in ihr Zimmer? Versteckte sie unter ihrem Bett Drogen oder gar Leichen? Das Mädchen wurde immer mysteriöser und interessanter. Ich tat etwas, das ich schon lange nicht mehr getan hatte, ich setze mir ein Ziel, das ich erreichen wollte. Ich wollte dieses Zimmer sehen, lieber früher als später. Ich hoffte ich würde schnell Erfolg haben.
„Die anderen Räaume sind eher unwichtig. Die erste Türe rechts ist das Bad. Da wolltest du sowieso hin. Die Türe danach ist ein Lagerraum, danach kommen mein Arbeitszimmer und zu letzt mein Schlafzimmer. Ich habe leider nicht die Zeit gefunden aufzuräumen, also erspare ich dir den Anblick. Solltest du irgendwann mal etwas brauchen, solltest du mich entweder im Arbeitszimmer oder im Schlafzimmer finden, wenn ich nicht unten bin. Ich gehe runter in die Küche. Komm einfach nach wenn du fertig bist.“ sagte Helen und ging nach unten.
Ich flitzte schnell ins Bad. Ich musste wirklich dringend. Wieder dieses Brennen, aber es ließ nach. Das Bad war sehr groß. Es hatte eine Badewanne und eine Dusche. Ziemlicher Luxus. Die Wäsche wurde hier anscheinend auch gesammelt, zumindest glaubte ich das, weil sich ein kleiner Wäscheberg zwischen der Dusche und der Badewanne gesammelt hatte. Es schien rosafarbene Bettwäsche mit Hello Kitty Motiv zu sein. Passte irgendwie nicht zu den Bewohnern des Hauses. Ich hätte diese Art Bettwäsche eher in einem Haushalt vermutet in dem ein kleines Kind lebte, aber das war hier nicht der Fall. Vielleicht war es auch einfach die Bettwäsche aus dem Gästezimmer, die man ausgetauscht hatte. Warum sollte ich mich jetzt stundenlang damit beschäftigen ob die Bettwäsche hier hinpasste oder nicht. War doch ziemlich irrelevant.
Ich betrat die Küche nachdem ich oben fertig war. Ich konnte es mir natürlich nicht nehmen lassen zu versuchen Sarahs Türe zu öffnen, aber sie war tatsächlich verschlossen. Ich hätte gerne gesehen was sich auf der anderen Seite der Türe befindet. Ich hätte durchs Schlüsselloch einen Blick riskieren können, aber wenn wich zu lange gebraucht hätte, dann wäre Helen bestimmt nach oben gekommen und hätte mich dabei erwischt wie ich Sarahs Zimmer auskundschafte und das brauchte ich nicht am ersten Tag an dem ich hier war.
Helen saß bereits auf einem der Stühle am Esstisch und hatte eine Tasse Kaffee vor sich stehen. Auf dem Platz gegenüber von ihr stand eine zweite Tasse Kaffee. Die war dann wohl für mich schloss ich und setzte mich auf die Bank und nahm mir die Tasse und trank einen Schluck. Definitiv besser als der Kaffee im Krankenhaus musste ich gleich feststellen. Ich war mir irgendwie unschlüssig was Helen noch besprechen wollte, aber ich würde es schon noch erfahren. Helen machte noch keine Anstalten etwas zu sagen. Sie trank in aller Seelenruhe ihren Kaffee und begann in ihrer Tasche zu kramen. Kurze Zeit später wanderte ein bekannter Gegenstand in meine Richtung. Mein Handy hatte ich zurück. Naja immerhin hatte ich so wieder einen Überblick über die Zeit. Aus Reflex schaute ich nach ob ich irgendwelche Nachrichten bekommen hatte. Tatsächlich hatte ich eine Nachricht. Sarah hatte mir geschrieben, heute Morgen. Ich überflog ihre Nachricht und musste ein wenig schmunzeln. Dann schaltete ich das Handy aus und steckte es in meine Tasche.
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Helen war Einkaufen gefahren und hatte mich alleine zu Hause gelassen. Ich wusste nicht viel mit mir anzufangen also schnappte ich mir noch einen Kaffee und legte mich ein wenig in den Garten und ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Ich musste erst mal wirklich hier ankommen. Könnte ein wenig dauern. Helen hatte nachdem sie mir mein Handy wieder gegeben hatte noch ein paar Dinge mit mir besprochen. Ich hätte bis Montag Ruhe von Dr. Berger, außer natürlich ich hätte von mir aus das Bedürfnis mit ihm zu sprechen, dann könnte ich mich auch vorher melden. Würde wohl kaum passieren, aber alleine das Angebot verschaffte ihm wieder einen Pluspunkt bei mir. Dr. Berger hatte die Termine immer so gelegt, dass ich jedes Wochenende Ruhe vor ihm hatte. Die Termine würden immer am Montag, am Mittwoch und am Freitag stattfinden. Der Termin war jeweils um vier am Nachmittag. Damit konnte ich nach der Schule wunderbar hier hin zurückgehen und dann ohne Schulsachen zu Dr. Berger.
Schule stand für mich ab Montag auch wieder auf dem Plan. Meine Lust hielt sich in Grenzen, aber ich hatte diesem tollen Deal ja zugestimmt also musste ich da wohl durch, wenn ich nicht als sabberndes Etwas enden wollte. Immerhin war ich gerade halbwegs bei klarem Verstand. Gut ich war noch gut mit Schmerzmitteln zu gepumpt, die wirkten sich natürlich ein wenig auf meine kognitiven Fähigkeiten aus, aber im großen und ganzen konnte ich damit gerade noch gut leben. Die Schmerzmittel würden jetzt nach und nach abgesetzt, ich wusste nicht ob mich das freuen sollte oder nicht. Montag wäre dann noch der Termin beim Hausarzt wegen der Verbände. Montag würde demnach stressig werden, der Termin war kurz nach der Schule und der Termin mit Dr. Berger stand ebenfalls an. Helen würde Sarah und mich mit dem Auto von der Schule abholen damit würde es weniger hektisch werden. Allgemein würde die nächste Woche alles andere als toll werden. Für Mittwoch hatte man Chris Beerdigung angesetzt. Wenn ich auf ein Ereignis überhaupt keine Lust hatte, dann darauf. Es war einfach nur frustrierend daran zu denken. Wirklich ablenken konnte ich mich nach der Information von Helen auch nicht. Ich fiel wieder in mein so bekanntes tiefes Loch, in dem ich die letzten Monate schon verbracht hatte. Warum musste der Scheiß mit dem Überfall auch passieren? Warum musste Chris den Helden spielen? Ich verstand es einfach nicht. Der Blick den er hatte. Er hatte mich gesehen, da war ich mir sicher. War dieser letzte Blick so etwas wie eine Entschuldigung, die er mir zukommen lassen wollte? Das Gespräch war bei der Erwähnung von Chris sehr tränenreich geworden.
Helen hatte danach nicht viel gesagt und Verständnis für meine Situation gezeigt. Sie hatte mir sogar angeboten gar nicht zu der Beerdigung zu gehen, die Entscheidung überließ sie alleine mir, auch wenn sie anmerkte, dass es wohl wichtig wäre eine Art Schlussstrich zu ziehen und hinzugehen. Ich sollte mich bis Dienstagabend entscheiden und ihr Beschied sagen. Sarah und sie würden mitkommen, wenn ich das wünschen würde. Ob der Termin mit Dr. Berger an dem Mittwoch stattfinden würde, würden wir dann spontan entscheiden. Das lag an meinem Befinden an dem Tag. Wie sollte mein Befinden schon sein an dem Tag? Katastrophal wäre vermutlich untertrieben, aber etwas besseres fiel mir im ersten Moment nicht ein. Helen wollte noch andere Dinge besprechen, aber die hatte sie nach diesen doch unschönen Themen erst mal vertagt und gönnte mir eine Pause. Sie war sich unsicher ob sie mich wirklich alleine lassen sollte, das war mir nicht entgangen. Befürchtete sie wirklich, dass ich mir nochmal etwas antun würde. Unbegründet war das bestimmt nicht, aber wenn ich es wieder nicht schaffen würde, dann wäre mein Hauptgewinn ein wunderschöner Klinikaufenthalt. Ein geschickter Schachzug von Dr. Berger wie ich feststellen musste. Auch wenn ich in den bisherigen Terminen nicht viel gesagt hatte, konnte er sich wohl denken, dass diese Kliniksache wohl mehr als abschreckend auf mich wirken würde.
Ich hatte meine Augen geschlossen. Das machte es mir einfacher das Gespräch in Erinnerung zu rufen. Ich döste auch ein wenig ein während ich so da lag. Ich merkte erst spät, dass ich anscheinend nicht alleine war. Etwas drückte langsam und sanft auf meine Nase. Das ließ mich hochschrecken.
Autor: Timo (eingesandt via E-Mail)
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Therapiehund, da bin ich ziemlich sicher.
Klasse Teil, das was mir gefällt, wirklich gefällt, ist deine detaillierte Beschreibung der jeweiligen Situation, kombiniert mit der Ich-Perspektive, der Erzählung, richtig, richtig gut!
Ich warte schon sehnsüchtig auf Teil 11.
Ich kann mich Dir nur Anschließen. Die Geschichte ist sehr fesselnd.
Danke für die positiven Rückmeldungen. Den neuen Teil habe ich gerade eingesendet.
Diese Woche kommen noch Teil 11 und 12, danach mache ich eine kreative Schaffenspause, die ist so bis Ende Januar möglicherweise Mitte Februar geplant. In der Zeit sollten dann auch wieder ein paar Kapitel hinzu kommen. Wer jetzt Angst hat, dass mir die Ideen ausgegangen sind, keine Sorge bis Kapitel 14 steht die Geschichte bereits, also zwei weitere Kapitel (eiserne Reserve für schlechte Zeiten) kommen definitiv nächstes Jahr (es sind aber mehr geplant).
@Mahlzeit: Therapiehund…interessante Idee…ich sag mal lass dich überraschen…
Ich finde diese Geschichte sehr anrührend. Schade das sie bislang nur mit negativen Erlrbnissen für Jona behaftet ist, da fallen die guten Aspekte kaum auf. Ich hoffe aber auf eine starke Wendung für Ihn. Den noch unbekannten Besucher halte ich jedoch nicht für eiem Therapiehund, sondern eher für Sarah die aus der Schule nach Hause gekommen ist und Ihn nur, auf Ihre spielerische Art, sanft aufwäcken möchte. Auch bin ich auf Ihr Zimmer gespannt! Ich hab so eine Ahnung und freu mich auf das nächste Kapittel.