Jona (20)
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Kapitel 20: Eine zu kurze Nacht
Zu Hause erwartete man mich schon zum Essen. Fragen warum ich so lange weg war, gab es nicht. Helen hatte ja bei meinem Einzug ziemlich klar gemacht welche Freiheiten ich hatte und da ich im Rahmen meiner Zeiten agierte, führte das auch nicht zu Problemen. Mein Appetit war wieder ein bisschen besser als die Tage zuvor, immerhin etwas. Helen hatte ausnahmsweise mal etwas Ausgefalleneres aufgetischt, nämlich ein ziemlich leckeres Steak, dazu gab es Pommes. Ich war zwar nicht der absolute Fan von Rindfleisch, aber zwischendurch konnte ich mir das schon mal geben. Die Gespräche während des Essens waren eher belanglos, wir haben uns hauptsächlich über die beiden letzten Tage unterhalten und wie es in der Schule gelaufen ist. Helen wollte die für mich unangenehmen Themen wohl mal einen Moment ruhen lassen und einfach über alltägliches mit mir und Sarah sprechen. Mal eine angenehme Abwechslung wenn ich ehrlich war, auch wenn ich dem Thema Schule nicht wirklich viel abgewinnen konnte. In dem Gespräch ergab sich auf jeden Fall, dass Sarah nicht die Fleißigste war, denn sie hatte sich noch nicht mit ihren Aufgaben auseinander gesetzt, sie wollte dafür den Sonntag opfern, denn morgen würde sie aufgrund des anstehenden Besuchs vermutlich nicht dazu kommen. Tja ich hatte immerhin den Rest des Wochenendes nichts mehr damit am Hut und war auch verdammt froh darüber. Sarah konnte es sich aber auch nicht nehmen lassen Helen davon zu erzählen, dass ich ihr vorgelesen hatte. Es war interessant zu sehen wie sehr sie sich darüber freute. Es war wohl ziemlich einfach ihr eine Freude zu machen. Ich weiß nicht warum, aber Helens Reaktion war eher nicht so begeistert und sie fragte mich gleich ob das für mich ein Problem gewesen war. Ein Problem war es nicht, halt nur ungewöhnlich, weiter vertiefte sie das Thema dann doch nicht, aber Sarah wollte heute Abend wieder etwas vorgelesen bekommen als sie erfuhr, dass das kein Problem für mich war. Darauf hatte ich mich dieses Wochenende schon eingestellt, daher stimmte ich direkt zu, was einen gefühlten Freudenjubel bei Sarah auslöste.
Um halb zehn klopfte ich an Sarahs Zimmertüre, das hatten wir vorher so abgesprochen, und erhielt direkt ein Herein als Antwort. Ich wurde anscheinend schon sehnsüchtig erwartet, denn Sarah lag bereits im Bett und wartete gespannt darauf, dass ich auftauchte.
„Was soll ich dir heute vorlesen?“ fragte ich als ich die Türe hinter mir geschlossen hatte.
„Hmmm… ist noch ein Märchen in Ordnung oder vielleicht zwei?“ entgegnete sie mir aufgeregt.
„Wenn du willst, dann lese ich noch ein Märchen oder auch zwei. Ist dir das eigentlich nicht zu langweilig du müsstest die doch eigentlich auswendig kennen oder nicht?“ erwiderte ich.
„Nein die sind gar nicht langweilig.“ fing sie an und atmete dann einmal tief durch. „Aber klar du hast recht, ich kenne die auswendig, aber darum geht es nicht. Ich finde es einfach nur schön, wenn mir jemand was vorliest. Ich muss dich außerdem noch etwas fragen.“ sagte sie weiter, jetzt war die anfängliche Begeisterung irgendwie wie weggeblasen. Ich hoffte, dass ich nichts falsches gesagt hatte.
„Ähm…klar frag mich was immer du willst.“ antwortete ich und war gespannt was jetzt kommen würde. Sarah nahm ihre Hand und griff unter ihre Bettdecke und zog etwas darunter hervor. Es war nicht schwer zu erkennen was sie da versteckt hatte. Eines der ominösen Fläschchen, die ich schon gesehen hatte. Dieses Mal war es jedoch gefüllt. Aufgrund der Farbe nahm ich mal an, dass es sich um irgendeinen Tee handeln musste. Ohne zu wissen warum, konnte ich mir fast schon denken was sie fragen wollte und so kam es dann auch tatsächlich. Sie wollte das Fläschchen trinken während ich ihr vorlese, aber nur dann wenn mir das nichts ausmachen würde. Die Vorstellung ihr etwas vorzulesen war schon seltsam, mir vorzustellen wie sie dabei in ihrem Bett lag und genüsslich an diesem Fläschchen saugte, war mehr als seltsam, aber was war an sich dabei. Wenn Sarah Spaß daran hatte, sollte sie es machen, so seltsam ich es auch fand, ich fand daran nichts schlimmes. Ich hatte schon einige seltsame Anwandlungen bei ihr mitbekommen und das immer in so kleinen immer weiter steigenden Dosen, dass mir das an sich nichts mehr aus machte. Ich nickte einfach nur langsam bevor Sarah dazu kam ihre Frage zu stellen, was mit einem Lachen und Klatschen ihrerseits beantwortet wurde. Eine Reaktion wie bei einem kleinen Kind. Ich hätte am liebsten wegen dem doch vorhandenen Unverständnis für diese Art von Freude für etwas so banales am liebsten mit dem Kopf geschüttelt, aber ich riss mich zusammen das nicht zu tun, denn das kam mir einfach falsch vor und wäre vermutlich höchst unangebracht gewesen.
„Willst du mir auch noch verraten was ich dir vorlesen soll?“ fragte ich um wieder zum Thema zurückzukommen.
„Dornröschen und Schneewittchen.“ antwortete Sarah schnell. Ich schnappte mir also das Märchenbuch vom letzten Mal und fing an das erste Märchen vorzulesen. Ich schaute zwischendurch immer mal wieder zu Sarah, die mir mir aufmerksam zu hörte und gelassen an ihrem Fläschchen nuckelte. Irgendwie war es zwar wirklich seltsam aber auch süß zugleich diese doch wunderschöne junge Frau dabei zu beobachten, wie sie einfach nur da lag und mir zu hörte und sich wie ein kleines Kind verhielt. Ich musste sogar aufpassen, dass ich mich weniger auf sie als auf das Lesen konzentrierte, denn mehr als einmal kam ein etwas schwer verständliches „Weiterlesen“ von ihr, wenn ich zu lange pausierte, weil ich sie beobachtete. Das schwere Verständnis ergab sich dadurch, dass Sarah ihr Fläschchen nicht absetzte zum Sprechen, sondern halb in das Fläschchen und halb zu mir sprach. Mit Dornröschen waren wir nicht ganz so schnell durch, das lag vor allem daran, dass mich Sarahs Anblick hier mehr aus dem Lesefluss riss. Nachdem ich mit der Geschichte fertig war musste ich einmal kurz aufstehen und ein paar Schritte gehen, ich merkte, dass mich das Lesen tatsächlich auch müde machte. Bei Sarah merkte ich noch keine Anzeichen von Müdigkeit. Sie wollte sich schon beschweren als ich aufgestanden war, aber ich kam ihrer Beschwerde zuvor indem ich sagte: „Lass mich ein paar Schritte laufen, dann lese ich die nächste Geschichte vor in Ordnung?“. Was mit einem Nicken beantwortet wurde. Ich ging ein paar mal im Zimmer auf und ab um meinen Kreislauf wieder ein wenig in Schwung zu bekommen. Ich bemerkte, dass Sarah irgendwann ein leichtes Seufzen von sich gab und schaute zu ihr. Sie hatte die Augen geschlossen und gerade das Fläschchen nicht im Mund und wirkte ziemlich entspannt. Sie schien sich anscheinend gerade ziemlich wohl zu fühlen, warum auch immer das urplötzlich der Fall war. Ich hinterfragte das nicht weiter. Ich hatte inzwischen gelernt, dass hinterfragen bei ihr nichts brachte, vermutlich würde ich irgendwann die Antwort auf einem Silbertablett serviert bekommen, aber erst dann wenn sie das wollte. Das war zwar ärgerlich, aber irgendwas erzwingen wollte ich auch nicht. Sie öffnete wieder die Augen und für einen Moment trafen sich unsere Blicke, da war wieder dieses unerklärliche Funkeln in ihren Augen. Mir ging ein Schauer durch den Körper. Wie schaffte sie das nur, dass sie in diesen so einfachen Momenten einfach eine völlig andere war als normalerweise.
„Wills du nich weita machen?“ fragte sie mich. Es war wirklich als ob ich gerade mit einer Vierjährigen oder so zu tun hatte, nur das die anscheinend in dem Körper einer Sechzehnjährigen gefangen war, aber zugleich anscheinend kontrolliert aus der Rolle der Sechzehnjährigen ausbrechen konnte und die Kontrolle übernahm.
„Ähm klar. Machen wir weiter.“ antwortete ich etwas perplex, aufgrund meiner Feststellungen.
„Aber vorher kommst du noch mal zu mir ich will dir was ins Ohr flüstern ja?“ forderte mich Sarah auf. Das klang interessant. Sollte ich jetzt irgendein Geheimnis erfahren oder was bezweckte sie? Ich machte worum sie mich gebeten hatte. Und kniete mich neben ihr Bett und hielt ihr mein Ohr hin und wartete darauf zu erfahren was sie mir sagen wollte. Es dauerte einen Moment bis sie anfing zu sprechen: „Jona, ich mag dich ganz arg dolle gern, das weißt du oder?“ fragte sie mich. Ich nickte. „Und es ist gar nicht schlimm, dass du Zeit brauchst, ich kann warten, sogar ganz arg lange.“ sagte sie weiter. Erklärte mir gerade eine Vierjährige die Liebe? Ich wollte antworten, war aber zu verwirrt über Sarahs Wortwahl. Diesen Moment nutzte Sarah dafür um mir einen Kuss auf die Wange zu drücken. Als ich merkte was passiert war, war es auch schon zu spät, denn ich merkte wie mir urplötzlich eine ungewöhnliche Wärme durch den Körper schoss. Wow das hatte ich selten erlebt, es war schön keine Frage, aber es kam mir trotzdem irgendwie falsch vor. Ich verharrte einen Moment in meiner Pose neben dem Bett und wartete bis sich der innere Sturm gelegt hatte. Ich merkte wie es langsam abebbte. Ich setzte mich wieder auf den Stuhl.
„Danke.“ antwortete ich kurz und wartete darauf, dass noch eine Reaktion von Sarah kam.
„Gerne, jetzt wo ich das gesagt habe, kannst du bitte weiterlesen? Ich wollte das einfach vorher loswerden.“ gab sie mir erwartungsvoll als Reaktion. Wie konnte sie nur so schnell wieder zur „normalen“ Tagesordnung übergehen? Wieder einmal gab es mehr Fragen als Antworten zu Sarahs Verhalten. Anstatt mir Gedanken darüber zu machen, entschied ich mich dazu ihr das zweite Märchen vorzulesen.
Das Ende der zweiten Geschichte hatte Sarah schon gar nicht mehr mitbekommen. Sie war etwa bei der Hälfte eingeschlafen und lag seelenruhig schlummernd in ihrem Bett als ich den Raum verlassen hatte. Hätte ich weiterlesen müssen, wäre ich vermutlich auch eingeschlafen. Mir fielen beinahe die Augen zu. Ich hatte mich nur noch schnell bettfertig gemacht, Windel anziehen und so halt. Ich konnte mich zwar immer noch nicht so ganz daran gewöhnen, aber tatsächlich war das im Vergleich zu einem nassen Bett am Morgen die bessere Option. Der saure Apfel in den ich wohl oder übel beißen musste. Ohne Sarahs Mitwirkung würde ich mich vermutlich heute noch dagegen sträuben, selbst wenn es rein rational betrachtet, die einzig sinnvolle Alternative war. Ich war anscheinend geistig inzwischen so marode, dass es körperliche Auswirkungen hatte. Naja vielleicht würde die Behandlung beim Seelenklempner ja dafür sorgen, dass das auch irgendwann der Vergangenheit angehörte, wenn nicht, dann würde ich mich wohl oder übel irgendwie damit arrangieren müssen.
———————————————————————————————
Ein entfernter Knall ließ mich aufschrecken. Ich war definitiv nicht in meinem Bett, dass war mir schnell klar. Ich war nicht mal mehr in einem Haus. Ich stand oder besser lag auf einem breiten Feld, oder besser gesagt dem was mal ein Feld gewesen war. Inzwischen war es eine Mischung aus Morast, großen Löchern, schon beinahe eher Krater und toten Bäumen. Die Bäume waren eher Stümpfe oder Überreste von dem was einmal Bäume gewesen sein mussten. Sie sahen so aus als ob sie von irgendetwas zerfetzt wurden wären. Irgendwie kam mir gleich ein Bild in den Kopf von dem ich hoffte, dass es sich nicht bewahrheiten würde. Ich schaute mich links und rechts um und hoffte ein wenig mehr zu sehen als nur die schlammige Kraterlandschaft und die toten Stümpfe. Die Landschaft erstreckte sich über eine geraume Entfernung. Ich konnte nichts sehen als das gleiche tote Bild. Tod und Verwüstung, mehr schien es hier nicht zu geben. Ich richtete mich auf. Die Kleidungsstücke, die ich anhatte, kannte ich nicht, zumindest glaubte ich das, denn die dicke Schicht an Schlamm, die sich an den Kleidungsstücke angesammelt hatte ließ jegliche Identifizierung scheitern. Ich versuchte mit meinen Händen einen Teil des stinkenden Morasts von mir zu entfernen. Es gab echt schöneres als sich diese widerliche zähe Brühe von der Kleidung zu entfernen. Glücklicherweise hatte ich halbwegs Erfolg. Ich machte ein paar Schritte nach vorne und merkte gleich, dass der Morast an einigen Stellen eine tödliche Falle werden könnte. Ich schaute mich in der Nähe um und konnte einen halbwegs stabilen langen Ast finden. Damit sollte ich zumindest in der Lage sein nicht gleich im nächsten Loch zu ersaufen.
Ich war inzwischen eine Weile durch das tote Land gewandert. Überall war nur Tod und Verderben und stinkender Morast zu sehen. Nichts lebendiges außer mir war sichtbar. Es war so als ob ich das einzige lebende Wesen wäre. Es gab nicht mal Vögel, die einen Ton von sich gaben. Ich wusste nicht wie lange ich schon unterwegs war, aber ich merkte, dass ich eine Pause brauchte. Der Boden schien mir mit jedem Schritt mehr und mehr die Kraft zu rauben um weiter zu gehen. Ein seltenes Bild bot sich in direkt vor mir. Ein halbwegs glatter Stein auf dem ich mich einen Moment ausruhen konnte um wieder etwas zu Kräften zu kommen. Es waren nur ein paar Schritte bis zu dem Stein. Ich hatte ihn fast erreicht und wollte die letzten Schritte tun als ich merkte, dass ich nicht weiter kam. Etwas hielt meinen linken Fuß fest, nein nicht meinen Fuß, meinen Knöcheln. Ich versuchte mich loszureißen, aber mein Marsch hatte die meiste Kraft aus meinen Gliedern weichen lassen. Ich versuchte einen Blick auf meinen Fuß zu erhaschen. Es gelang mir schließlich. Als ich sah was meinen Fuß hielt geriet ich in Panik. Eine Hand hatte meinen Fuß gepackt und wollte ihn nicht loslassen. Eine Hand, die sich einen Weg aus dem Morast gebahnt hatte. Mir schossen natürlich gleich alle möglichen Bilder aus allen erdenklichen Zombiefilmen in den Sinn und ließen mich nochmals alle Kraft zusammennehmen um mich loszureißen. Dieses Mal gelang es mir. Leider landete ich wieder im Schlamm. Immerhin sank ich nicht ein, aber ich wollte nicht zu lange liegen bleiben, denn möglicherweise würde die Hand ganz schnell an anderer Stelle erneut auftauchen. Ich musste zu dem Stein und zwar schnell. Ich stand so schnell es mir der Schlamm ermöglichte auf und eilte ohne auf irgendetwas zu achten auf den Stein zu. Ich schaffte es und setzte mich und atmete erleichtert auf. Nichts war zu sehen. Ich schaute auf den schlammigen Boden vor mir. Einige Stellen im Schlamm waren Blasen. Direkt vor dem Felsen auf dem ich Schutz gesucht hatte bildeten sich gerade besonders viele davon. Ich rutschte soweit zurück wie möglich und behielt die Stelle genau im Blick. Ich wusste, dass ich bei dem Gelände und meiner Verfassung vermutlich keine Chance hatte dem was auch immer dort lauerte zu entkommen. Der Boden warf mehr Blasen, immer größer, immer bedrohlicher und dann tauchte tatsächlich wieder eine Hand auf. Sie war erstaunlich sauber dafür, dass sie aus dem Schlamm kam. Sie glich definitiv keiner der Zombiehände, die ich aus besagten Filmen kannte. Ihr folgte eine zweite Hand und schließlich ein ganzer Körper, der sich langsam aus dem Schlamm zog. Ich glaube in dem Moment setzte mein Herz einen Moment aus. Ich hatte mit allem gerechnet aber nicht damit.
„Ich hab dich gefunden!“ sagte eine vertraute Stimme zu mir. „Jetzt gehörst du mir für immer!“
Dem folgte ein Lachen, eine Mischung aus diabolischem Lachen und auch irgendwo einem erleichterten Lachen. Das konnte nicht sein. Wo war ich, warum war ich hier, warum war sie hier? Ich wollte weg, weit weg, aber ich konnte nicht ich war wie gelähmt. Ich hoffte auf irgendeine schnelle Rettung, aber es kam keine, stattdessen kam dieses diabolische von Schlamm bedeckte Wesen näher auf mich zu. Der sumpfige Morast tropfte langsam von dem Wesen, was sich zu meinem Entsetzen als eine neue Gestalt der schwarzäugigen Natalie herausstellte, die mich bereits an der Klippe in den Abgrund getrieben hatte. Was wollte sie von mir? Wollte sie mich töten und zu ihr holen in die Verdammnis? Warum wollte sie das tun? Ich hatte ihr immer noch nichts getan. Mich traf auch keine direkte Schuld daran, dass sie nicht mehr da war, so viel wusste ich inzwischen.
„Bleib wo du bist!“ rief ich ihr entgegen. Sie blieb tatsächlich stehen, ich wusste nicht ob mich das beruhigen sollte oder nicht und auch nicht wie lange das anhalten würde. Was konnte ich tun? Beschwichtigend auf sie einwirken? Versuchen den Grund für ihre Wut herauszufinden? Es musste doch irgendeine Möglichkeit geben, dass das endlich aufhörte. Sie konnte mich doch nicht ewig verdammen und verfolgen.
„Du hast mich verraten, aber dafür hole ich mir dich für immer und ewig.“ zischte sie und setzte ihren Weg fort. Langsam schlurfend immer weiter auf mich zu. Ich war immer noch unfähig mich zu rühren, selbst wenn ich es geschafft hätte, wäre es wohl wenig erfolgreich gewesen, denn um meinen Schutzpunkt bildeten sich immer mehr Blasen um mehr Hände kamen zum Vorschein. Entkommen sinnlos. Der Felsen bewegte sich und sackte mit jedem Schritt den Natalie auf mich zu bewegte ein Stückchen näher in Richtung Schlamm. Es würde nicht mehr lange dauern, bis mich irgendeine Hand von ihm herunter zog und damit mein Schicksal besiegelt wäre.
„Ich habe dich nicht verraten ich habe dich geliebt und ich tue es immer noch!“ rief ich in meiner Verzweiflung und versuchte mit meinen Händen auf den blanken Stein zu schlagen. Zu meiner Überraschung trafen meine Hände tatsächlich auf den Stein, meine Schockstarre hatte sich gelöst, was meine Situation nicht auswegloser machte.
„Lügner! Du willst mich ersetzen! Das lasse ich nicht zu!“ schrie mir Natalie wütend entgegen und setzte ihren Weg unbeirrt fort. Ich wollte sie doch nicht ersetzen wie kam sie darauf. Niemand konnte sie ersetzen, sie war einzigartig.
„Niemand kann dich ersetzen. Lass mich bitte gehen, ich kann nicht bei dir bleiben.“ flehte sie sie geradezu an. Sie stand jetzt genau vor mir.
„Ich kann dich nicht gehen lassen.“ antwortete sie mit einem diabolischen Grinsen, dann merkte ich wie mich etwas an meinem Knöchel packte und nach hinten zog. Ich landete mich dem Gesicht voran auf dem Stein direkt vor Natalies Füßen und wurde langsam immer weiter weggezogen.
„Warum?“ fragte ich verzweifelt.
„Weil du mich…“ verstand ich noch dann befand ich mich auch schon mit dem Kopf im Schlamm und wurde nach unten gezogen. Ich versuchte dagegen anzukämpfen, erst dachte ich es gelingt mir, ich verstand sogar noch einen Wortfetzen „gehen lässt.“ von Natalie, aber dann wurde ich mit einem Ruck nach unten gezogen.
Autor: Timo (eingesandt via E-Mail)
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Endlich eine Wohltat, nachdem ganzen Müll, der hier gepostet wird.
Danke dafür!
Ich fühl mich scheiße, die Geschichte 3 Tage warten lassen -_-
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