Kleine-große-große-kleine Ute (16)
Dieser Eintrag ist Teil 16 von 16 der Serie Kleine-große-große-kleine Ute
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Kapitel 16 Segeln macht Spaß, viel segeln macht viel Spaß
Nach dem Mittagessen gehen wir zur Segelschule. Von unserem Ferienhaus ist die etwa eine Viertelstunde entfernt, vom Hauptgebäude in dem das Restaurant, das Schwimmbad und die Kinderbetreuung ist, sind es etwa 20 Minuten zu Fuß.
Wir bekommen ein kleines Segelboot mit einer kleinen Kajüte. Die ist aber nur so groß wie ein Iglu Zelt. Eigentlich ist das Boot für bis zu vier Erwachsene, aber der Vermieter sagt, mit drei kleinen Kindern ist das auch in Ordnung. Grmpf. Wir müssen alle eine Schwimmweste anziehen.
Ute: „Aber ich kann doch schwimmen!“
Tom: „Schau mal, wenn hier der Baum auf die andere Seite Schlägt weil ich was falsch gemacht habe und dich erwischt, dann kannst du wahrscheinlich nicht mehr schwimmen. Sina und ich ziehen auch eine an.“
Die Schwimmwesten, die RalfRolf und ich an bekommen, hängen an einem Ständer über dem 3-6 Jahre steht. Grmpf. Aber 15-30 kg steht da auch und das stimmt halt.
Tom ist wohl etwas aus der Übung, am Anfang ist die Fahrt ziemlich wackelig und eckig, aber nach ein paar Minuten wird es etwas entspannter auf dem Boot. Am Anfang dürfen RalfRolf und ich das Vorsegel immer von der einen auf die andere Seite machen. Da ist an jeder Seite ein Seil dran. Sina hilft uns. Später darf ich mit Tom auch das Ruder und das Hauptsegel bedienen. Das macht Spaß, aber so ganz habe ich noch nicht verstanden, wie das genau geht, es kommt ja auch immer auf die Windrichtung an. Ich muss mal wieder Pipi und lasse es laufen. Die Windel wird richtig schwer und nass. Ich glaube die läuft gleich über. Ich habe wohl vorhin mit Sina zu oft angestoßen.
Ute: „ähm, Sina, ich glaube ich brauche eine frische Windel.“
Sina: „Hast du schon wieder Stinker gemacht?“
Ute: „Nein, aber ich laufe glaube ich gleich aus.“
Sina: „Dann lass uns das vorne in der Kajüte machen. Tom, kommst du ein paar Minuten ohne uns klar?“
Tom: „Das bekommen wir schon hin, ich hab ja vorne an jedem Seil ein Kind.“
Sina nimmt den Wickelrucksack und kriecht mit mir in die Kajüte und packt die Wickelsachen aus.
Sina: „Gut, dass du dich gemeldet hast, die wäre echt gleich ausgelaufen.“
Sina wickelt mich frisch. Dann sind Ralf und Rolf dran, immer nur einer, damit wir vorne an jedem Seil ein Kind haben. Wir sind ungefähr drei Stunden auf dem Wasser.
Sina: „Tom, können wir langsam mal wieder zurückfahren? Ich muss demnächst mal aufs Klo.“
Tom: „Ja können wir machen, wobei ich schon auch gerne noch ein Stündchen weiter fahren würde. Gut, dass die Kinder Windeln anhaben, sonst hätten wir bestimmt noch früher zurück gemusst.“
Ute: „Stimmt, das ist praktisch, ich hätte da eine Idee für nächstes Mal.“
Tom und ich lachen. Sina wird rot.
Wir legen an und Sina geht direkt aufs Klo. Ich helfe Tom, die Segel runterzumachen. Ich glaube er hat gesagt, das heißt Segel bergen. Wir klettern auf den Steg und bringen die Schwimmwesten zurück. Da fällt mir ein Plakat auf.
Ute: „Was heißt ‚Opti segeln ab sieben?‘“
Mann von der Segelschule: „Optimisten sind die kleinen Boote da drüben, die sind für Kinder. Da kann man ab sieben Jahren segeln lernen. Da bist du noch ein bisschen zu klein für.“
Ute: „Als ich das letzte mal nachgeschaut habe, war ich zehn, das ist glaube ich mehr als sieben.“
Tom und Sina fangen an zu lachen.
Mann von der Segelschule: „Im Ernst? Ich hätte jetzt geschätzt, dass du fünf bist. Sorry.“
Ute: „Wie viele fünfjährige kennen Sie, die Plakate lesen können?“
Mann von der Segelschule: „Hm, auch wieder wahr. Montags gibt es immer einen Schnupperkurs, der kostet 30 Euro, wenn du da mitmachen willst, musst du mal deine Eltern fragen. Außerdem musst du gut schwimmen können. Du brauchst das Schwimmabzeichen in Bronze.“
Ute: „Das sind mein Onkel und meine Tante und ich habe Silber. Sina, Tom, darf ich das ausprobieren?“
Sina und Tom erlauben mir das tatsächlich. Der Kurs startet um 14:30 Uhr. Wir machen uns wieder auf den Heimweg.
Sina: „Da musst du dann aber nach dem Mittagessen von der Kinderbetreuung selbst hin laufen. Tom und ich wollen morgen noch mal in den Spa.“
Ute: „Wie machen wir das dann mit den Windeln?“
Sina: „Wenn du unbedingt willst, kannst du natürlich eine Unterhose anziehen, aber du kannst auch einfach vor dem Loslaufen noch mal eine frische anziehen, die sollte eigentlich problemlos bis zum Schluss halten. Wir müssen dir aber sowieso einen Rucksack mit Ersatzklamotten und Handtuch packen, falls du doch ins Wasser fällst. Da kannst du ja dann auch deine Handtasche oben rein machen und falls du doch groß musst oder denkst, dass du eine frische brauchst, gehst du einfach mit Handtasche aufs Klo. Da fragt bestimmt keiner.“
Ute: „Hm, mit Windel ist irgendwie schon bequemer. Das überlege ich mir noch bis Morgen früh. Kann ich morgen zum Mittagessen ans Buffet? Das Essen am Eisenbahntisch ist mir irgendwie zu langweilig.“
Sina: „Aber die Kinderbetreuung geht doch immer zum Eisenbahntisch.“
Ute: „Birgit hat gesagt, ab zehn kann man alleine ins Restaurant, wenn das vorher mit den Eltern abgesprochen ist.“
Am Montag geht Sina mit uns nach dem Frühstück zur Kinderbetreuung. Wir haben meinen Rucksack dabei und eine frische Packung Windeln. Ich fand das voll peinlich, dass die Windeln einfach so neben unserem Tisch im Restaurant standen. Ich bin ja die einzige, die auf einem Tripp Trapp sitzt und jetzt denken wahrscheinlich alle, die es gesehen haben, dass ich noch Windeln an habe. Ähm, Mist, habe ich ja auch. Na ja, hier weiß ja keiner, wie alt ich bin und es ist auch irgendwie schön, einfach mal nicht immer darauf zu achten, groß zu sein. Ambivalenzen muss man aushalten.
Sina gibt Benny die Windeln und bespricht mit ihm, dass ich zum Mittagessen ins Restaurant darf und wann er mich zum Segeln schicken soll.
Sina: „Und erinnern Sie Ute vorher bitte noch mal, dass sie ne frische Windel anzieht.“
Ich werde rot wie eine Tomate.
Benny: „Kein Problem, das bekommen wir hin.“
Ich erkläre Tanja, warum ich noch eine Tasche nähen will und dass wir mit Ramona schon Stoff rausgesucht haben. Das Nähen klappt super und ich lasse mich zwar durch die Trinkpausen unterbrechen, aber nicht durch Pipi Pausen.
Kurz vor elf bin ich mal wieder vorne bei Benny.
Benny: „Wie sieht es eigentlich mit deiner Windel aus, Ute?“
Ich werde rot.
Ute: „Die hält noch.“
Benny: „Aber die hält doch bestimmt nicht bis 14 Uhr und da musst du doch sowieso ne frische anziehen. Dann wechsel doch lieber jetzt. Der Wickelraum ist gerade frei. Ich kann dir aber auch Petra holen.“
Eigentlich hat er recht.
Ute: „Ne, dann mach mir auf, das bekomme ich schon alleine hin.“
Im Wickelraum ziehe ich die Latzhose einfach komplett aus. Ist ja keiner da. Da brauche ich auch nicht in die Klo Kabine. Ich gehe noch mal in die Hocke und lasse es laufen, das geht schneller als aufs Klo gehen. Ich ziehe eine frische Windel an und dann wieder die Latzhose. Diesmal klappt es auch mit den Trägern. Ich schmeiße die Windel weg und gehe Finger waschen. Danach nähe ich weiter.
Ute: „Tanja, heute Mittag bin ich nur bis zwei da, da gehe ich segeln. Ich weiß noch nicht, was wir in den nächsten Tagen machen, aber wir sind noch die ganze Woche da, da komme ich auf jeden Fall noch um das fertig zu nähen.“
Tanja: „Dann hole ich mal eine Kiste, in der wir das so lange verstauen. Das können wir dann ja nach dem Essen aufräumen.“
Zum Mittagessen darf ich ins Restaurant. Benny gibt mir einen Zettel mit auf dem steht, in welchem Haus wir wohnen und dass ich heute alleine essen gehen darf. Den gebe ich am Eingang ab. Die Frau vom Restaurant wundert sich mal wieder, weil ich so klein bin. So ganz alleine im Restaurant zu sitzen ist auch irgendwie doof. Aber auch irgendwie aufregend. Ich habe mir einen kleinen Tisch rausgesucht, der ganz nah bei den Tripp Trapps ist, die an einer Seite am Rand stehen, dann war es nicht so schwer, mir einen davon da hin zu schieben. Die Leute am Nachbartisch haben aber auch komisch geschaut. Trotzdem: Das Essen ist einfach viel leckerer als am Eisenbahntisch. Nach dem Essen gehe ich wieder zu Tanja und räume auf. Danach gehe ich zu Benny.
Benny: „Ich soll dich noch mal an die Pampers erinnern.“
Ute: „Das sind keine Pampers. Das sind Windeln für größere Kinder.“
Benny: „Entschuldigung. Ah, da kommt gerade Petra, da kannst du ja einfach mit gehen.“
Petra kommt gerade mit drei Kindern angelaufen und hat das gehört. Sie steuert den Wickelraum an.
Petra: „Hallo Ute, kommst du heute wieder mit mir in den Wickelraum?“
Ich nicke.
Im Wickelraum fängt Petra an, ein Kind nach dem anderen frisch zu machen, die sind alle kleiner als ich. Ich denke so zwischen zwei und drei. Ich greife nach unseren Windeln. Die alte Packung ist leer, die neue ist noch nicht offen. Die Packung auf zu machen, ist gar nicht so leicht.
Petra: „Wenn du kurz wartest, kann ich dir auch helfen. Wenn du magst, mach ich dich frisch, das macht mir nichts aus.“
Ich werde wieder mal rot. Hm, gewickelt werden ist einfacher als selbst machen. Und Petra ist wirklich nett. Ich gehe in die Hocke und lasse das restliche Pipi raus. Dann warte ich neben dem Wickeltisch, bis Petra mit den Kleinen fertig ist. Scheinbar brauche ich nichts sagen, sie hebt mich einfach hoch und macht das ungefähr genauso schnell wie Sina, nur ohne Bauchpusten. Sie hebt mich runter und wir gehen zur Tür.
Ute: „Danke Petra.“
Petra: „Kein Problem, hab ich doch gerne gemacht.“
Benny gibt mir meine Schuhe und meinen Rucksack und ich gehe zur Segelschule.
Meine Segellehrerin heißt Linda. Am Anfang gibt es erst mal Theorie, dann muss jeder erst mal in ein Boot steigen, das auf einem wackeligen Drehteller befestigt ist. So ähnlich wie ein Spielgerät auf dem Spielplatz. Da müssen wir das machen, was wir vorher erklärt bekommen haben. Danach dürfen wir mit den Booten aufs Wasser. Das ist gar nicht so einfach, der Wind, das Segel, die Seile, das Ruder, das Schwert. Und dann noch die Ausweichregeln. Das war bei der Fahrradprüfung viel einfacher, da standen Schilder und es gab Straßen. Hier gibt es ganz viel, auf das man aufpassen muss, obwohl man es gar nicht sehen kann.
Am Ende der drei Stunden ziehe ich meinen Optimist wieder aus dem Wasser. Sina und Tom stehen am Ufer.
Ute: „Nanu, ich dachte ihr seid im Spa.“
Tom: „Wir sind vor ner Dreiviertelstunde raus. Wir wollten ja noch ein Foto machen mit dir im Boot. Außerdem wollten wir fragen, wie es dir gefallen hat und solange RalfRolf in der Kinderbetreuung sind, ist das hier ja fast wie Spa.“
Wir müssen alle lachen.
Linda: „Ute macht das echt gut. Wenn sie die ganze Woche jeden Nachmittag kommt, kann sie den Grundschein machen.“
Tom: „Was kostet das?“
Linda: „Ihr habt die 30 Euro für den Schnupperkurs ja schon bezahlt, da wären das dann noch mal 150 Euro inklusive Prüfungsgebühr. Da müssen Sie aber zusätzlich ein bisschen mit ihr üben: Sie muss drei Knoten lernen und die Ausweichregeln und so.“
Sina: „Ute, würdest du das gerne machen? Wenn ja müssten wir mal Mama und Papa anrufen, ob die das bezahlen würden.“
Ute: „Ja gerne, das hat richtig Spaß gemacht.“
Sina ruft Mama an und erklärt ihr erst mal, worum es geht. Mama spricht mit Papa und schlägt dann vor, dass ich das zu Weihnachten bekomme, unter dem Baum liegt dann halt echt wenig. Ich finde den Vorschlag aber fair. 150 Euro sind eigentlich mehr als ein normales Weihnachtsgeschenk.
Linda gibt uns das Theorieheft und erklärt uns, was für den Grundschein alles wichtig ist. Dann gibt sie uns noch ein kurzes Seil zum Knoten üben.
Wir gehen wieder Richtung Hauptgebäude. Sina geht mit mir in den Wickelraum und Tom holt RalfRolf. Danach gehen wir Abendessen und sind gerade rechtzeitig zum Sandmännchen im Ferienhaus.
Tom: „Ute hol doch mal kurz deinen Affen.“
Ich weiß zwar nicht, was Tom vor hat, aber ich hole meinen Affen. Als ich zurück komme hat er an einen kleinen Einkaufskorb einen Kochlöffel und ein Handtuch als Segel gebastelt und einen anderen Kochlöffel hinten als Ruder rein gesteckt.
Tom: „Jetzt setzen wir den Affen mal hier ins Boot und du erklärst ihm, wie er da drüben hin kommt. Der Wind kommt von hier.“
Ute: „Mein Affe hat keine Schwimmweste.“
Tom: „Stimmt, wobei das Wasser hier ja nicht so tief ist. Ich denke, das geht ausnahmsweise auch so. Ich muss mal schauen, ich glaube im Handschuhfach habe ich noch von den langen dünnen Luftballons, da kann ich bestimmt ne Schwimmweste draus basteln. Ich kann dir aber nicht versprechen, dass die orange ist.“
Tom übt mit dem Affen und mir bestimmt noch eine Stunde lang, dann raucht mir der Kopf und RalfRolf wollen ihre Gutenachtgeschichte. Ich ziehe mir meinen Strampler an, der ist bequemer als die Latzhose. Dann lese ich die Geschichte vor und gehe Zähne putzen. Den restlichen Abend schaue ich wieder mit Sina und Tom fern. Das heißt, eigentlich schauen die beiden fern und ich kuschele mich im Halbschlaf dazu. Sina füttert mich wieder mit meiner Wasserflasche. Das Segeln lernen war echt anstrengend. Sina steckt mir den Schnuller in den Mund und Tom gibt mir den Affen, der mit Segeln fertig ist. Dann schlafe ich ein. Ich wache wieder ein bisschen auf, als Sina mich hoch trägt.
Sina (flüstert): „Einfach weiterschlafen, mach noch mal Pipi, Sina macht noch mal frische Hose und dann legt sie dich ins Bett.“
Ich lasse es noch mal laufen. Mit dem Strampler ist das mit der frischen Windel etwas schwieriger, aber das ist mir egal, ich muss ja nichts machen. Ich liege noch keine drei Sekunden im Bett, dann bin ich eingeschlafen.
Der Dienstag beginnt natürlich wieder mit Kuscheln. Nach dem Frühstück sind wir wieder ins Ferienhaus und etwas später in den Kletterwald gegangen. Natürlich hat Sina noch mal eine Diskussion wegen ihrer Windel angefangen aber die erspare ich euch. Tom hat mich ein bisschen unterstützt aber am Ende ist sie brav aufs Klo gegangen und hat sich dann von Tom beim Anziehen helfen lassen.
Auf dem Weg zum Kletterwald hat Tom RalfRolf erklärt, dass sie ‚letzten Freitag sechs Jahre alt geworden sind‘. Kathrin hat zwar etwas skeptisch geschaut aber dann durften wir alle zusammen die richtigen Parcours klettern. RalfRolf haben das auch ziemlich gut hin bekommen. Nach einer Weile ist dann Sina mit RalfRolf die Parcours ab sechs geklettert und ich mit Tom die ab zehn. Ich muss sagen, Sina hat das besser gekonnt als Tom. Spaß gemacht hat es trotzdem. Sina hat hinterher behauptet, die Windel hätte sie nicht gebraucht. Also meine war ziemlich nass und im Ferienhaus ist Sina vor dem Mittagessen noch duschen gegangen. Daher bin ich mir nicht so sicher, ob ich ihr das wirklich glauben soll. Den Mittag habe ich dann wieder in der Segelschule verbracht und abends ist mein Affe wieder gesegelt. Knoten lernen ist aber auch nicht so einfach, besonders der Palstek ist echt schwer.
Mittwoch sind wir wieder ins Schwimmbad. Ich bin dann um halb zwei raus, damit ich rechtzeitig zur Segelschule komme. Sina ist aber natürlich mit in die Umkleidekabine, damit sie mich wickeln kann und hat mir auch beim Föhnen geholfen. Die haben da so richtige Föhne mit Kabel und wir haben dann gleichzeitig mit zwei geföhnt und Sina hat in der zweiten Hand meine Bürste gehabt.
Wie hat der Donnerstag angefangen? Richtig, mit Kuscheln. Die Schnullermaus Ute ist mit pitschnasser Windel und Strampler zu Sina und Tom ins Bett geklettert. Heute waren RalfRolf früher wach als sonst und sind dann auch kuscheln gekommen. Da wurde es mir dann aber zu eng im Bett. Außerdem ist es nicht so gemütlich, weil die die ganze Zeit rum zappeln. Nach dem Frühstück ging es in die Kinderbetreuung. Da habe ich drauf bestanden, ich muss ja die Tasche noch fertigbekommen. Die erste hat einen ganzen Tag gedauert. Wenn ich erst Freitag weiter nähe, wird es knapp, wenn ich doch ein bisschen länger brauche.
Gegen zehn merke ich, dass ich mal groß aufs Klo muss. Ich gehe vor zur Theke. Da ist heute Hans.
Ute: „Hans, machst du mir bitte mal den Wickelraum auf? Ich muss mal.“
Hans: „Da dürfen Kinder nicht alleine rein, außerdem hast du doch ein grünes Armbändchen.“
Ich werde rot. Ich will ihm jetzt nicht sagen, dass Benny und Birgit mich schon alleine in den Wickelraum gelassen haben, nicht dass die Ärger bekommen. Ich muss aber echt dringend. Kennt ihr das? Wenn man das Klo sieht, will der Stinker ganz plötzlich ganz schnell raus.
Ute: „Mein Armbändchen ist auch ein bisschen weiß. Das steht bei ‚Bemerkungen‘“
Hans schaut in seinen Computer.
Hans: „Okay, aber Kinder dürfen da nicht alleine rein, ich kann dir aber Petra rufen.“
Ute: „Dann ruf mir bitte schnell Petra.“
Ich gehe zum Obst und Gemüse und esse ein paar Stücke Apfel, um mich abzulenken. Im Lautsprecher hört man „Petra bitte mal an die Theke.“ Dummerweise hilft das Ablenken nicht und es tut jetzt echt ein bisschen weh. Eigentlich ist das ja doof, ich hab doch ne Windel an, da brauche ich mich doch nicht mit Stinker zurück halten quälen. Aber das ist peinlich, wenn ich hier Stinker in der Windel habe. Aber es tut weh. Petra ist noch nicht in Sicht. Ich gehe in die Hocke und drücke. Als ich fertig bin, stehe ich langsam wieder auf und esse noch ein paar Gurkenscheiben. Dann kommt Petra zu mir. Ich werde rot und mir laufen ein paar Tränen über die Wange.
Ute (flüstert): „Du, Petra, ich glaube du musst mir den Popo sauber machen.“
Petra nimmt mich auf den Arm und wischt mir die Tränen weg.
Petra: „Kein Problem große, dafür bin ich doch da. Das bekommen wir hin.“
Petra trägt mich in den Wickelraum.
Ute: „Mir ist das peinlich, aber ich musste ganz dringend und Hans wollte mich nicht alleine hier rein lassen.“
Petra: „Ach Ute, das ist doch nicht schlimm. Ich hab auch schon größeren Kindern als dir den Popo sauber gemacht.“
Ute: „Echt?“
Petra: „Hm, ist schon selten, aber zumindest RalfRolf habe ich hier schon sauber gemacht.“
Ute: „Die sind fünf!“
Petra: „Naja, hast ja recht, aber du musst zugeben, ich hab auch recht: die sind halt mal größer als du.“
Wir müssen beide lachen.
Heute esse ich mit am Eisenbahntisch. Donnerstags gibt es immer Reis mit Hühnerfrikassee. Das habe ich schon lange nicht mehr gegessen. Lecker. Ich lasse mich dann noch mal von Petra trocken legen. Nach der Aktion heute Morgen muss mir ja wirklich nichts mehr peinlich sein. Dann gehe ich wieder Segeln.
Autor: Volker | Eingesandt via Mail
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Vielleicht lässt sich dass mit den Windeln bei Sina mehr einbauen
weil wäre bestimmt gut zu lesen wenn es neben Ute noch ein anders Mädchen oder Frau mit Windeln gibt
Das würde die Theorie eines anderen Autors bestätigen, dass mit steigender Kapitel Zahl der Anteil der Windelträger steigt. Ich versuche das in der Regel zu vermeiden um die Geschichte einigermaßen realistisch zu halten.
Liebe Grüße Volker
😅
Wieder ein sehr schöner Teil
Ich hoffe das es so weiter geht und das noch weitere Geschichten folgen
Ich hätte da einen Vorschlag für die nächste Geschichte
Wie wäre es wenn es um ein Mädchen geht welches nicht wieder nach einiger Zeit Windeln trgen muss sondern erst garnicht aus den Pampers raus möchte
Das Alter was du bei deinen Geschichten wählst finde ich super
Das Mädchen könnte so alt sein wie bei Anne trägt wieder Windeln
Würde mich freuen wenn du es in Späteren Geschichten mal umsetzt😊
Schön, dass es dir gefällt.
Der Vorschlag klingt interessant, allerdings weiß ich spontan nicht, wie man da in die Geschichte einsteigen könnte weil das ja dann irgendwann vom lange nicht trocken werden in erfolglose sauberkeitserziehung und dann zum arzt und Psychologe fließend übergeht und das passt für mich nicht wirklich zu einer Windelgeschichte. Vielleicht fällt mir ja was dazu ein. Und RalfRolf erfüllen deine Idee ja teilweise…
Grüße Volker
Ich bin gespannt ob dir da was einfällt
Und die Sache mit dem Psychologen würde ich wenn einfach weg lassen
Passt iergendwie nicht zu dir und deinen Geschichten
Vielleicht kann man es ja so schreiben das es auch für die Eltern kein Problem wäre und das Mädchen einfach aus ihrem Alltag erzählt
Würde mich freuen wenn du es schaffst😊
Wieder schön zu lesen dieser Teil, Ute könnte ja mal ein Problem mit dem Magen, Darm Trakt bekommen und ganz unverhofft Durchfall bekommen da sie ein Essen nicht verträgt, und damit die ganze Aufmerksamkeit von Sina benötigt. Bitte weiterschreiben.
Schön, dass es dir gefällt. Für den Vorschlag bin ich wohl zu sehr der Friede-Freude-Eierkuchen Autor und außerdem wäre Ute ziemlich sauer auf mich, wenn ich sie in so eine Situation bringen würde. Dass es keine gute Idee ist, Ute ernsthaft sauer zu machen erfahrt ihr in einem späteren Kapitel. Das dauert allerdings noch etwas. Ihr werdet es sicher erkennen, wenn ihr es lest…
Grüße Volker
Ist auch ein interessanter Abschnitt gewurden. Find es nett von Ute Ihren Eltern, was Sie Ihr in dem Urlaub alles erlauben und erleben lassen. Bin gespannt was noch alles geschieht in der verbleibenden Zeit, immerhin steht die Abreise kurz bevor.
Ute hat den Einzelkind Bonus und da sie außer RalfRolf keine Cousine und keinen Cousin hat, hat sie zusätzlich den „einziges Mädchen“ Bonus. Da sie zudem ja auch besonders süß (und klein) ist, können wir wohl froh sein, dass sie keine verzogene Göre ist.
Schön, dass dir die Geschichte gefällt 😀