Kleine Maus mit großen Herz (10)
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Kapitel 10: Ablenkung
„Sag mal hörst du mir überhaupt zu? Fragte Jen mich genervt. Ich blickte verwirrt in die Richtung der Stimme. Ich war doch gerade noch im Auto gewesen oder etwa nicht und jetzt saß ich gegenüber von meiner besten Freundin in der Eisdiele und hatte anscheinend einen Eisbecher vor mir. Es schien ein typischer Sommertag zu sein, strahlender Sonnenschein und in der Eisdiele war ordentlich Betrieb. Der Eisbecher schien schon einen Moment vor mir zu stehen, denn das Eis begann sich langsam zu schmelzen.
„Ähm ich war abgelenkt.“ entschuldigte ich mich verwirrt.
„Hmmm…ich dachte die Sache mit der Schule hättest du hinter dich gebracht?“ fragte Jen. Klar sie kannte meinen geistesabwesenden Zustand aus der Zeit vor den Ferien sehr gut.
„Ja schon, ähm hängt mir manchmal noch irgendwo in den Knochen.“ rechtfertigte ich mich unsicher. Ich war nicht sicher was hier gerade abging, aber ich hielt es gerade irgendwie für sinnvoll mir nichts anmerken zu lassen.
„Ach macht ja nichts. Wie ich dir schon geschrieben habe ich muss dir was ultra Krasses erzählen.“ fing Jen wieder an.
„Achja da war was.“ stimmte ich zu, obwohl ich überhaupt nicht wusste von was Jen überhaupt sprach. Die letzten Nachrichten an die ich mich erinnerte waren die Nachrichten über den Umzug, aber was sollte Jen mir krasses dazu erzählen, außer der Tatsache, dass es einfach das gefühlt schlimmste für unsere Freundschaft bedeuten würde, wenn wir uns nicht mehr jeden Tag sehen würden.
„Also pass auf. Wir waren ja im Urlaub und meine Schwester Anna war mit. Die hat uns doch allen Ernstes im Urlaub gesteckt, dass sie verlobt ist. Kannst du dir das vorstellen?“ fragte Jen aufgeregt.
„Ist doch schön für sie. Du wirkst nicht gerade begeistert.“ merkte ich an und fing an mein Eis zu löffeln.
„Irgendwie bin ich überhaupt nicht begeistert. Anna ist mit einer Frau verlobt. Das will nicht in meinen Schädel rein. Ich komm damit echt nicht klar.“ erklärte Jen. Ich merkte wie sich mein Herz mit einem Mal zusammen zog. Es schmerzte schon beim Zuhören. Ich versuchte langsamer zu atmen, aber jeder noch so leichte Atemzug verursachte nur weitere Schmerzen. Ich merkte, dass meine Sicht mit jeder Sekunde schlechter wurde. Erstickte ich gerade? Jen war aufgesprungen. Sie hatte anscheinend gesehen, dass es mir nicht gut ging und rüttelte an ihr. Meine Sicht wurde immer verschwommener und schließlich schloss ich die Augen oder besser gesagt sie fielen ganz von alleine zu und hörte nur noch ein immer leiser werdendes Rufen nach meinem Namen.
————————————————————————————————————
Mit einem tiefen panischen Atmen schreckte ich auf. Ich schaute mich panisch um. Ich saß wieder im Auto und merkte wie mein Herz raste und mein Puls in die Höhe geschossen war. Rechts von mir sah sie meine Mutter, die neben dem Auto stand und mich besorgt anschaute.
„Hab ich dich erschreckt?“ fragte sie vorsichtig, schon fast so als ob sie sich entschuldigen wollte.
Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus und merkte wie sich mein Puls und Herzschlag ein wenig beruhigten. War das ein Traum? Wenn ja dann war das ein verdammt verrückter Traum. Nein kein Traum ein totaler Alptraum.
„Nein…ich hab nur schlecht geträumt.“ antwortete ich immer noch etwas außer Puste.
„Muss ja wirklich schlimm gewesen sein, wenn du so reagierst.“ merkte meine Mutter an.
„Hmmm…ich hab von Jen geträumt.“ entgegnete ich knapp. Ich wollte das jetzt nicht näher erklären und hoffte, dass meine Mutter keine Rückfragen dazu stellen würde.
„Oh ich verstehe. Steig mal aus kleine Maus, dann nehm ich dich mal in den Arm, dann ist es bestimmt wieder ein bisschen besser. Hmm klingt nach einem Vorschlag oder?“ schlug meine Mutter vor. Ich löste langsam den Sicherheitsgurt und stieg aus dem Auto. Meine Beine fühlten sich ein wenig schlapp, fast wie Gummi, der jeden Moment nachgeben würde, an. Tatsächlich konnte ich kaum ordentlich aussteigen und schon hatte meine Mutter mich schon wieder in den Arm genommen. Tatsächlich half es ein wenig um mich noch ein wenig zu beruhigen und den Traum für den Moment zu ignorieren.
„Danke, Mama.“ sagte ich leise während ich mich immer noch an meine Mutter klammerte.
„Dafür brauchst du mir nicht zu danken, dafür sind Mütter da.“ entgegnete meine Mutter und löste sanft meine Hände von ihrer Hüfte.
„Ja schon, aber ich kann dich jetzt doch nicht jedes Mal, wenn ich irgendwas wegen Jen hab in Beschlag nehmen.“ fing ich an mich zu entschuldigen.
„Natürlich kannst du das. Du warst die letzten Monate vermutlich so auf Krawall mit mir und deinem Vater gebürstet, dass du vergessen hast wofür Eltern so alles gut sind.“ behauptete sie.
„Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ihr netter zu mir seid als ich es eigentlich verdient hätte.“ gestand ich und merkte wie sich wieder Tränen in meinen Augen bildeten. Ich war eigentlich nicht so nah am Wasser gebaut, aber irgendwie ging mir das mit Jen zum einen ziemlich nah und zum anderen war es einfach dieses fast bedingungslose Verständnis meiner Eltern, das sie mir nach den nicht so einfachen Monaten mit mir einfach so entgegen brachten.
„Kathi du hast dich dämlich verhalten mehr nicht. Sollen wir dir das lieber jeden Tag vorhalten? Ich glaube nicht, dass das irgendetwas bringt, außer zusätzlichen Frust. Irgendwelche Verbote? Du nimmst keine Drogen, sondern bist als Ausgleich ein kleines Kind, ganz ehrlich nach deiner kratzbürstigen Art ist es ziemlich angenehm dich so ruhig und anhänglich zu erleben.“ erklärte mein Mutter.
„Ich verstehe einfach nur nicht warum ihr nicht böse seid? Ich glaube ich hätte mich an eurer Stelle schon achtkantig vor die Türe gesetzt.“ merkte ich an.
„Weißt du ich glaube das ist auch eine Nachwirkung von unserem Gespräch. Irgendwie…hmmm…ich weiß nicht. Du hast einfach nur tieftraurig und liebesbedürftig gewirkt, wie ein kleines Kind was von seiner Familie im Regen vergessen wurde. Da kann man als Mutter gar nicht böse sein, wenn man sein Kind liebt, sondern möchte es einfach nur fest an sich drücken und alles menschenmögliche versuchen um es wieder glücklich zu sehen.“ versuchte meine Mutter zu erklären.
„Das klingt ein bisschen wie Mitleid.“ meinte ich. Ich war definitiv nicht scharf auf Mitleid.
„Auf den ersten Blick vielleicht, aber es ist etwas anderes. Ich glaube das ist schwierig zu verstehen, wenn man nicht selber Kinder hat. Ich glaube man kann es am besten mit elterliche Fürsorge oder so umschrieben. Mach dir einfach keine Vorwürfe wegen dem was du getan hast oder nicht gut genug getan hast, wir sind dir definitiv nicht böse deswegen. Das nächste Mal sprich rechtzeitig mit uns und wir finden eine bessere Lösung für solche Probleme wie die Schule, dann brauchst du am Ende auch kein schlechtes Gewissen haben.“ erklärte meine Mutter weiter.
„Und wenn das mit den Windeln nicht mehr aufhört? Wäre das schlimm?“ fragte ich leise. Ich wollte zwar gar nicht, dass das aufhörte, denn dafür war das einfach zu schön, aber die Befürchtung, dass meine Eltern das nur aktuell zu lassen würde, war noch nicht komplett beseitigt, auch wenn ich anhand der Aussagen eigentlich darauf schließen konnte.
„Was haben wir dir gesagt kleine Maus? Du brauchst dich nicht zu verstecken und dabei bleibt es. Wenn dir das gut tut, dann tut es dir gut. Das ist genau so die Homosexualität, die geht auch nicht weg und das muss sie auch nicht. Merk dir immer du bist gut so wie du bist und musst dich weder für mich noch für deinen Vater in irgendeiner Hinsicht verbiegen.“ stellte meine Mutter sofort klar.
Ich sagte nichts sondern drückte mich nochmals fest an meine Mutter. Es tat einfach tief in meiner Seele gut solche Aussagen zu hören.
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Ich hatte mich nach dem Ausladen der Einkäufe wieder in mein Zimmer zurückgezogen, dieses Mal jedoch nicht zum Malen, sondern einfach nur um ein wenig auf meinem Bett zu liegen und Musik zu hören. Meine Zimmertüre hatte ich anders als sonst offen stehen lassen, es gab mehr oder weniger die ungeschriebene Regel bei uns im Haus, dass jeder durch eine offene Türe einfach durchtreten durfte, wenn er in das entsprechende Zimmer wollte. Die letzten Monate hatte meine Zimmertüre eher etwas von einer Bunkertüre, die bei der erstbesten Gelegenheit verschlossen wurde und nur geöffnet wurde, wenn es wirklich notwendig war. Ich lag auf meinem Bett und hatte mein Headset aufgesetzt und einfach die erstbeste Playlist gestartet, die mir in den Sinn gekommen war. Natürlich ordentlich depressive Songs, die passten gerade irgendwie zu meiner Laune. Ein Räuspern unterbrach das Lied, das ich gerade hörte. Ich schlug die Augen auf um zu schauen wer sich in mein Zimmer verirrt hatte.
„Mama, ist was?“ fragte ich verwundert als ich meine Mutter mir stehen sah und zog einen der Kopfhörer des Headsets von meinem Ohr damit ich meine Mutter besser verstehen konnte.
„Ich wollte nur schauen ob alles in Ordnung ist.“ erklärte sie.
„Ich denke es geht schon.“ entgegnete ich.
„Gut. Du hast dich ja gar nicht umgezogen.“ merkte meine Mutter verwundert an.
„Ne ich wollte einfach ein bisschen liegen und Musik hören. Ich muss nicht immer klein sein um mich abzulenken. Geht manchmal auch anders. Auch wenn das klein sein eigentlich am besten wirkt.“ erklärte ich. Ich wunderte mich gerade selbst, dass ich mich nicht umgezogen hatte. Vermutlich lag es daran, dass ich jetzt jederzeit die Gelegenheit hatte und nicht einen bestimmten Moment abpassen musste um mich in meine kleine Welt zurückzuziehen.
„Ah verstehe. Sag mal…magst du mir mal zeigen was du da alles so gekauft hast?“ fragte meine Mutter.
„Kann ich dir zeigen, aber warum auf einmal dieses Interesse?“ entgegnete ich verwundert und richtete mich auf. Das Headset nahm ich von den Ohren und legte es neben mich.
„Ich war ein bisschen überrascht von dem was du gestern Abend und heute morgen getragen hast. Dein Vater hat mir ja schon ein bisschen was von dem Shoppingtrip erzählt und der war auch mehr als verwundert was es alles so gibt. Außerdem ist das doch bestimmt eine willkommene Ablenkung für dich oder?“ antwortete meine Mutter. Tatsächlich gefiel mir die Idee meiner Mutter irgendwo.
„Ohja. Papa hat verdammt große Augen gemacht als wir durch den Laden gegangen sind. Ich glaube sie wären ihm fast raus gefallen.“ kicherte ich bei dem Gedanken daran wie mein Vater völlig überfordert mit mir durch den Laden gestreift war.
„Ein Grund mehr um mal zu schauen was ihn da so in Staunen versetzt hat.“ forderte mich meine Mutter auf meine gestrige Ausbeute zu präsentieren. Ich stand langsam auf und legte das Headset vom Bett auf den Schreibtisch. Meine Mutter setzte sich in der Zwischenzeit aufs Bett und wartete auf meine Präsentation, während ich zu meinem nicht gerade kleinen Haufen an Einkäufen ging.
„Ähm…wo fangen wir an?“ fragte ich eher mich selbst als ihre Mutter. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sich meine Mutter überhaupt auf die Idee kommen könnte sich meine Einkäufe ansehen zu wollen. Ich griff mir einfach das offensichtlichste, die angebrochene Windelpackung, die ich gestern im Auto geöffnet hatte.
„Wir fangen einfach hiermit an.“ sagte ich, reichte meiner Mutter die Packung und setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl.
„Du kannst dich ruhig neben mich aufs Bett setzen. Platz ist hier genug.“ schlug meine Mutter vor.
„Hmmm…na gut.“ gab ich nachdenklich zurück und setzte mich wieder aufs Bett. Meine Mutter betrachtete noch die Packung, die auf dem Bett stand.
„Einhörner…soso.“ murmelte sie leise, aber ich hatte es mitbekommen.
„Ja ich finde die total süß.“ gestand ich begeistert nur um direkt danach zu merken, dass mir wieder die Hitze ins Gesicht schoss. Meine Mutter ignorierte mein rotes Gesicht gekonnt, was mir ziemlich gelegen kam und zog stattdessen eine der Windeln aus der Packung und faltete sie auseinander. Sie kam mir immer noch extrem überdimensioniert vor, aber nicht so extrem wie gestern.
„Hmmm…ja doch süß sind sie.“ bestätigte sie meine Aussage. „Hat irgendwie wirklich was von so einer echten Windel wie du sie früher getragen hast, halt nur größer und weitaus dicker.“ fuhr sie fort.
„Naja die müssen auch mehr aufsaugen als so ne kleine Windel.“ gab ich mit immer noch rotem Kopf zu.
„Du brauchst nicht rot anlaufen wegen deiner Begeisterung oder den Erklärungen, wir unterhalten uns nur ganz nett über deine Windel als ob es das normalste der Welt wäre.“ versuchte meine Mutter mich zu beruhigen.
„Das gibt sich vielleicht irgendwann nochmal mit dem Rotwerden.“ entgegnete ich.
„Bestimmt. Also klar was du sagst ergibt Sinn, also das mit dem Aufsaugen. Ich vergleiche das jetzt mal mit Binden, die sind ja zum Teil auch dicker, wenn sie saugfähiger sind. Aber du scheinst ja auch dünnere Windeln zu haben oder habe ich mich da versehen als ich die Einkäufe ausgeladen habe?“ fragte meine Mutter.
„Ne stimmt und der Vergleich den du gezogen hast ist gar nicht mal so schlecht, vom Prinzip her kann man sich das so merken je dicker desto saugfähiger und desto länger kannst du sie tragen ohne dass sie ausläuft.“ erklärte ich mit unsicherer Stimme.
„Ist das nicht unangenehm so einen Block Plastik und Füllung zwischen den Beinen zu haben. Also ich kenne das ja nur in einer sehr viel abgespeckteren Version, aber das kann ja auch schon sehr nervig sein. Ich stelle mir das gerade tausend mal schlimmer vor.“ merkte meine Mutter an. War das so der Wink mit dem Zaunpfahl, der mich irgendwie davon abbringen sollte?
„Also ja und nein. Es ist schwierig zu erklären. Also ja das was du sagst ist schon richtig, das fühlt sich im ersten Moment total falsch und komisch an, aber auf der anderen Seite ist es halt eben dieses Gefühl, das das Tragen bei dir auslöst was das Falsche und Komische sehr stark abmildert.“ versuchte ich zu erklären.
„Und was löst das Tragen bei dir aus?“ bohrte meine Mutter nach.
„Uff…schwierig. Ähm…also das weiche Innere hat einfach etwas…hmmm…naja…man kriegt halt so ein Gefühl, dass man sich einfach fallen lassen kann und egal wie tief man fällt man fällt halt eben weich.“ versuchte ich zu erklären.
„Also so eine Art Sorglosigkeit auf Knopfdruck?“ fragte fragte Mutter zur Bestätigung.
„Hmmm…ja, aber nicht nur sondern auch irgendwie noch so eine Art Gefühl von Sicherheit, ich glaube sogar das passt irgendwie besser, die Sorglosigkeit kommt eher an einem anderen Punkt ins Spiel.“ antwortete ich.
„Ok und wann kommt die ins Spiel?“ fragte meine Mutter weiter.
„Also…ähm…das wird sich vielleicht total komisch anhören, also bitte nicht lachen oder so.“ warf ich sofort verunsichert ein.
„Ich lache nicht und du brauchst deswegen nicht rot anlaufen.“ gab meine Mutter zurück.
„Gut…ähm…also dieses Sorglosigkeitsgefühl das hab ich tatsächlich wenn ich einfach laufen lasse.“ flüsterte ich leise fast so als ob sie Angst hatte, dass jemand anderes sie gerade hören konnte.
„Also wenn du in die Windel machst?“ fragte meine Mutter verwundert im Flüsterton. Ich nickte zustimmend, wahrscheinlich war ich wieder knallrot geworden.
„Ist das nicht auch unangenehm?“ fragte sie plötzlich nach einem Moment des Schweigens.
„Papa hat mich genau das gleiche nach dem Einkauf gefragt. Ich kann mir vorstellen, dass man das im ersten Moment als unangenehm empfinden würde, aber eigentlich ist es gar nicht unangenehm. Es ist bei den ersten paar Malen zum einen extrem schwer überhaupt innerlich so sehr loszulassen, dass es überhaupt funktioniert und zum anderen vom Gefühl her doch seltsam, aber nicht unangenehm. Eigentlich ist es sogar recht angenehm. Nass ist es nur im ersten Moment, danach spürt man nur ein bisschen die Feuchtigkeit, dafür aber dafür hast du dann noch die Wärme, die sehr schön ist. Gut im Sommer natürlich etwas weniger, aber es lässt sich ganz gut damit auskommen.“ erklärte ich zögerlich.
„Ich finde das übrigens schön, dass du mir das versuchst so anschaulich zu erklären. Das hilft wirklich es noch besser zu verstehen.“ warf meine Mutter ein. Immerhin verstand sie was ich ihr vermitteln wollte, auch wenn die Beantwortung der Fragen alles andere als einfach war.
„Ähm…danke…tut mir leid wenn ich nicht gleich die richtigen Worte finde und das sehr ausschweifend beschreibe oder sich dann noch mehr Fragen bei dir ergeben.“ wandte ich ein.
„Du brauchst dich nicht dafür zu entschuldigen, wenn ich dich über deine Gefühle und Empfindungen ausfrage und du versuchst sie in Worte zu fassen und ich sie beim ersten Anlauf nicht verstehe. Ich finde es gut, dass wir über sowas reden können. Ich hoffe ich bin nicht zu aufdringlich, sonst musst du was sagen. Du bist nicht gezwungen mir meine Fragen auch zu beantworten.“ erklärte meine Mutter.
„Nein alles gut. Es tut glaube ich auch mal gut ein paar Gefühle einfach mal laut auszusprechen und nicht immer nur im Kopf zu haben und wenn ich ganz ehrlich sein darf selbst deine Ausfragerei von gestern war eigentlich ziemlich harmlos, wenn ich darüber so nachdenke. Auch wenn ich nicht weiß ob alles heute so entspannt wäre, wenn ich gestern nichts gesagt hätte.“ entgegnete ich.
„Freut mich zu hören, dass du es als nicht so schlimm empfunden hast. Ich weiß gar nicht wie ich reagiert hätte, wenn du total abgeblockt hättest. Ich habe die Option einfach ausgeschlossen und hätte wahrscheinlich spontan entschieden wie ich darauf reagiert hätte.“ meinte meine Mutter.
„Hast du das wirklich nicht in Betracht gezogen, dass ich nichts dazu sage?“ fragte ich verwundert.
„Mach dir doch deswegen jetzt nicht unnötig Gedanken. Machen wir lieber mit dem hier weiter, ich wollte dich von dem ganzen Scheiß ein wenig ablenken also sollten wir nicht wieder dahin abdriften oder? So die Windel hier ist ja ganz schön, aber ich möchte ganz gerne auch mal die anderen sehen.“ forderte meine Mutter plötzlich. Sie faltete die ausgepackte Windel wieder zusammen, natürlich funktionierte es nicht hundertprozentig, aber es war schon irgendwo wieder halbwegs ordentlich. Die zusammengefaltete Windel steckte sie notdürftig in die offene Packung und schob sie zu mir.
„Ähm…klar.“ gab ich verwundert zurück und machte mich daran die offene Packung gegen die nächste auszutauschen. Ich hatte keine Lust alle zwei bis fünf Minuten erneut aufzustehen, wenn meine Mutter mit der Begutachtung durch war, also trug ich zunächst meinen gesamten Einkauf zum Bett, sodass meine Mutter die Packungen erreichen konnte, dann setzte ich mich wieder neben sie.
„Ist einfacher so, glaube ich. Nimm dir einfach die nächste Packung.“ forderte ich sie auf. Sie kam der Aufforderung nach und begann sich nach und nach alle Einkäufe einmal genau anzuschauen. Zumindest in Sachen Windeln. Immer wieder fielen ihr diverse allgemeine Fragen ein, die ich versuchte möglichst präzise zu beantworten. Schlussendlich war meine Mutter mit der letzten Packung durch und stellte diese zu den anderen zurück.
„Da hast du aber ganz schön viele verschiedene Windeln gekauft.“ bemerkte sie.
„Hmmm…ja…ähm…ich muss es ja ein bisschen ausnutzen, dass ich jetzt die Gelegenheit zum Testen habe.“ argumentierte ich
.
„Aber du hast doch noch mehr gekauft? Heute morgen hattest du doch einen Body an und der Schnuller war auch neu.“ sprach meine Mutter weiter.
„Hab ich, wusste nicht, dass du das auch noch sehen wolltest.“ erwiderte ich.
„Also wenn wir schon dabei sind, dann will ich alles einmal sehen.“ erklärte meine Mutter. Ich nickte, schob die Pakete wieder an ihren ursprünglichen Platz und holte die übrigen Gegenstände, die bislang in einer Tüte verstaut an meinem Kleiderschrank gelehnt standen.
„Ist jetzt aber nicht so besonders würde ich sagen.“ erklärte ich und zeigte meiner Mutter nach und nach die Bodys, Schnuller und Fläschchen, die ich gekauft hatte.
„Da ist schon das ein oder andere schöne bei.“ merkte sie nach der doch recht schnellen und oberflächlichen Präsentation an.
„Ja schon, aber so außergewöhnlich sind die Sachen im Vergleich zu den Windeln halt nicht würde ich sagen. Klar die Schnuller sind größer und die Bodys anders geschnitten, aber das wars auch schon. Bei Aussuchen von den Bodys hat Papa tatsächlich geholfen.“ erklärte ich.
„Und er war nicht überfordert damit? Normalerweise hat er doch wenn es um Kleidung geht keinen Plan.“ meinte meine Mutter lachend.
„Ähm…doch ich glaube schon, dass er etwas überfordert war, aber ich nehme mal an, dass der komplette Laden ihn ein wenig überfordert hat. Das was wir jetzt in aller Ruhe gemacht haben, hatte er im Schnelldurchlauf und dann auch noch mit einer weitaus aufgedrehteren Version von mir.“ berichtete ich.
„Hauptsache du hattest deinen Spaß. Sag mal ich habe da noch eine spezielle Frage.“ merkte meine Mutter nach einer kurzen Pause an.
„Welche denn?“ fragte ich neugierig und wartete darauf, dass meine Mutter die Frage formulierte.
Autor: Timo (eingesandt via E-Mail)
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Ich finde die ganze Geschichte rührend. Ein16-jähriges Mädchen, mitten in der Pubertät, sich seiner Sexualität bewusst werdend und trotzdem die Sicherheit der Familie nicht aufgeben wollend. Jetzt folgt noch der Urlaub ohne ihre Freundin (Was ja, wegen der romantischen Gefühle oder deren Fehlen ohnehin problematisch ist). Zudem wird ihr Leben durch den kommenden Umzug auf den Kopf gestellt, neues Haus, neue Schule, neue Freunde?
Aber jetzt noch eine kleine, aber vielleicht umso wichtigere Frage: Wohin geht Jen, nachdem sie von Justus, Hallodri, der er ist, sitzengelassen wurde?
Wer sagt, dass Justus sie sitzen lässt? Interessante Theorie, aber das ist tatsächlich nicht geplant, aber andere Aspekte, die du angesprochen hast, werden definitiv eine Rolle spielen. Ohne viel spoilern zu wollen…ich sage nur neue Freunde :-).
Es heißt „Kleine Maus mit großeM Herz.“ Könnte man grundlegende Grammatikregeln nicht wenigstens in einem Titel mit 5 Wörtern befolgen?
Es heißt „Lea“ und nicht „LeaH“. Könnte man grundlegende Grammatik Regeln nicht wenigstens in einem Namen mit einem Wort befolgen?
Zudem sollte dir bekannt sein, dass Zahlen im Zahlenraum bis zwölf üblicherweise in Textform geschrieben werden und nicht als Zahl. Das solltest du beachten.
Es ist schon wirklich äußerst peinlich, wenn man nicht weiß, dass es den Namen Leah gibt. Gerne einfach mal googeln.
Dass deine Eltern Legastheniker waren, ist mir schon klar. Danke für die Klarstellung.
Gut, dass du etwas so konstruktives als Kommentar beigetragen hast. Ich werde das definitiv bei meiner nächsten Geschichte berücksichtigen und nicht einen derart schweren Titel wählen. Dann kriege ich es bestimmt hin die grundlegenden Grammatikregeln einzuhalten.
So jetzt mal ganz ohne Sarkasmus.
Ernsthaft? Also ja mag ein Fehler sein, aber sind wir hier in der Schule oder was? Also ich kann ja mit Kommentaren leben, die immer wieder kommen und sagen, dass zu wenig Windeln vorkommen, aber dass sich jemand nach dem 10. Kapitel die Arbeit macht einfach mal (unnötigerweise) den Klugscheißermodus anzumachen, muss ich nicht verstehen.
Ganz ehrlich, wenn dich dir Titel stört, dann lies die Geschichte doch einfach nicht und spar dir unnötige Kommentare. Vorschlag meinerseits einfach ein sinnvolles Hobby suchen…ich gehe dann jetzt mal wieder grammatikalischen Murks verzapfen.
Wieder ein sehr schönerAbschnitt der Geschichte. Besonderst der Abschmitt, wo Kathi Ihrer Mutter Ihre Emotionen erleutert und darlegt. Bin gespannt auf den nächsten Teil und wie Sie Ihrer Freundin begegnet wenn Die sich mal treffen!