Kleine Maus mit großen Herz (42)
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Kapitel 42: Nur ein Kaffee
„Ist was?“ fragte ich verwundert, während mich meine Mutter eindringlich anschaute.
„Nicht schlimmes keine Sorge. Ich wollte nur kurz mit dir sprechen.“ erklärte sie und deutete mit ihrer Hand in Richtung des Tisches, an dem ich vor einem Augenblick noch gesessen hatte. Mit einem mulmigen Gefühl setzte ich mich wieder auf meinen Platz. Meine Mutter beendete die letzten Handgriffe mit dem Geschirr und setzte sich dann zu mir.
„Also?“ fragte ich erneut und wartete darauf was es zu klären gab.
„Ich wollte mit dir nur über die Sache mit Meike reden. Ich nehme an sie hat dir von unserer kleinen Vereinbarung erzählt?“ entgegnete meine Mutter.
„Ja hat sie, aber warum müssen wir darüber reden?“ fragte ich verwundert.
„Ganz einfach. Ich will nicht, dass sich hier irgendwer bevorzugt oder benachteiligt fühlt. Deshalb wollte ich mit dir darüber reden.“ erklärte meine Mutter. Jetzt ergab die Frage nach meinem Tag vorhin auch Sinn. Das war eine Art unterschwelliges Angebot meiner Mutter gewesen.
„Mama du machst dir da echt zu viele Gedanken. Ich fühle mich nicht benachteiligt oder sonst was. Ich habe das mit dem klein sein immer noch ein wenig auf Sparflamme, weil Meike da so unsicher drauf reagiert hat. Also zum einen begeistert und zum anderen so skeptisch. Natürlich habe ich schon gemerkt, dass sie in den letzten Wochen anscheinend öfter mal an meinen Kisten war, aber das hab ich ihr erlaubt.“ meinte ich.
„Also eigentlich war ich an deinen Kisten, aber für Meike.“ berichtigte meine Mutter mich.
„Ok?“ erwiderte ich etwas verwirrt.
„Meike wollte sich überraschen lassen und hat mich immer etwas zum Anziehen aussuchen lassen.“ antwortete meine Mutter. Natürlich das ergab Sinn. Ich kannte das Spiel natürlich.
„Achso. Aber das ist ja so als ob Meike an den Kisten gewesen ist, also alles kein Problem.“ entgegnete ich gelassen.
„Es ist auch kein Problem für dich, dass ich mich da ein wenig mehr auf Meike konzentriere?“ fragte meine Mutter ernst und schaute mir in die Augen.
„Ganz ehrlich. Ich glaube du würdest merken, wenn ich das nötig hätte und würdest dann auch für mich da sein. Deine Frage nach meinem Tag zielte doch vermutlich genau darauf ab oder? Meike scheint das zu helfen, also warum sollte es mich stören. Ich bin froh, dass es ihr anscheinend gut tut. Da muss ich mich nicht gleich irgendwie benachteiligt fühlen.“ erklärte ich ernst.
„Gut ich wollte nur, dass du sich jetzt nicht irgendwie zurückgesetzt oder so fühlst.“ erwiderte meine Mutter erleichtert. Die Erkenntnis, dass mich das mit Meike nicht störte, schien sie tatsächlich zu beruhigen.
„Tue ich nicht, wirklich nicht. Ich finde es in gewisser Weise sogar gut, dass ihr das macht. Das zeigt mir eigentlich nur, dass Meike sich hier ziemlich sicher fühlt. Das ist doch ein gewaltiger Fortschritt oder nicht?“ gab ich zurück.
„Sie hat noch einiges an Arbeit vor sich glaub mir, aber du hast recht. Sie kommt langsam zur Ruhe und vor allem kommt sie langsam hier bei uns zu Hause an. Ich finde das merkt man ihr richtig an.“ schilderte meine Mutter.
„Ja in der Tat.“ meinte ich nachdenklich.
„Du denkst doch schon wieder über irgendwas nach kleine Maus.“ warf meine Mutter ein. Ich hasste es, dass man mir das sofort anmerkte.
„Ach Meike hat vorhin etwas sagen wollen, aber hat dann doch etwas anderes gesagt. Mir fiel das gerade ein als du das mit dem zu Hause ankommen gesagt hast.“ gab ich immer noch ein wenig nachdenklich von mir.
„Mach dir darüber nicht so viele Gedanken kleine Maus. Das gibt sich alles mit der Zeit.“ erwiderte meine Mutter.
„Wahrscheinlich. Ähm ich gehe dann auch mal wieder nach oben oder gibt es noch was?“ fragte ich.
„Nein das war alles. Tu mir bitte nur einen Gefallen, wenn du das Gefühl hast, dass ich oder dein Vater dich vernachlässigen, dann sagst es bitte.“ bat meine Mutter mich eindringlich. Ich nickte zustimmend und verließ dann die Küche.
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Ich wunderte mich darüber, dass meine Mutter sich Sorgen machte. Es war zwar auf der einen Seite gut, dass sie mich nicht aus den Augen verlor, aber mir war auch klar, dass ich wegen Meike ein wenig Abstriche machen musste und bislang hatte ich noch nicht das Gefühl, dass ich in irgendeiner Weise vernachlässigt wurde. Außerdem gehörte das irgendwo auch dazu. Wenn man Geschwister hatte, dann teilte man doch mit ihnen oder nicht? Dann war das was ich tat doch eigentlich nur das richtige oder etwa nicht? Ich merkte, dass ich wieder anfing dieses Thema tot zu denken. Ich war über das Summen meines Handys in diesem Moment mehr als glücklich.
Hi Kathi, wie machen wir das am Sonntag eigentlich. Hole ich dich wieder gegen drei ab?
Hi Sandra. Ja klar, nachmittags passt immer gut.
Sehr schön. Ich hab da übrigens noch was über eine anstehende Klausur gehört. Übernächste Woche, wenn ich mich nicht irre.
Ich wunderte mich, dass sie die Klausur ansprach. Eigentlich konnte sie die Information nur von Meike haben.
Bestens informiert wie mir scheint. Wer hat denn da gepetzt?
Ach das klang irgendwie so als unser Mütter sich die Tage unterhalten haben. Ich habe das zufälligerweise mitbekommen als ich in die Küche gekommen bin.
Stimmt meine Mutter wusste von der Klausur und sie tatsächlich häufiger bei Sandras Mutter zu Besuch. Das ergab auch Sinn.
Achso…ich dachte schon ich müsste mich bei Meike darüber beschweren. Erinnere mich nicht an die Klausur. Das wird gefühlt Stalingrad und Waterloo zusammen.
Kann ich gar nicht nachvollziehen warum du so da dran gehst. Ihr beiden seid zwar keine Mathegenies, aber bislang habt ihr euch doch bisher gut geschlagen, wenn ich zur Nachhilfe bei euch war. Ihr braucht einfach noch ein bisschen Sicherheit und noch ein paar Übungen. Ich bereite für nächste Woche mal was vor.
Noch mehr Übungen?
Die werden harmlos versprochen. Außerdem bin ich im schlimmsten Fall auch noch da um euch zu helfen, wenn ihr nicht weiterkommt.
Hmmm…wirklich überzeugt bin ich davon nicht.
Ach das wird schon. Pass auf wir machen nächsten Sonntag nochmal einen kleinen Crashkurs und ich gebe euch meine Klausur aus dem letzten Jahr zum lösen, die war echt biestig, aber wenn ihr die halbwegs hinbekommt, dann müsstet ihr beiden eigentlich minimum ne gute Drei nach Hause bringen.
Irgendwie klingt das nicht nach einem besonders tollen Sonntag wenn du mich fragst.
Ach bestimmt. Glaub mir das ist gar nicht so schlimm wie sich das jetzt anhört. Außerdem rede ich ja erst von nächster Woche. Du hast ja noch Zeit dich drauf vorzubereiten.
Ich glaube auf Mathe kann ich mich nicht vorbereiten.
Hmmm…vielleicht hilft ja ein kleiner Ansporn um dich zu motivieren. Also wir treffen uns ja diesen Sonntag auf einen Kaffee. Wie wäre es, wenn ich den nächsten Cafebesuch übernehme?
Wirklich verlockend klang das Angebot jetzt noch nicht, außerdem wusste ich nicht was ich im Gegenzug dafür machen sollte.
Und was muss ich dafür tun?
Liefer mir eine Zwei, egal welche, auch eine schlechte Zwei ist eine Zwei.
Unmöglich -.-
Schaffst du bestimmt.
Was ist wenn ich es nicht schaffe?
Tja ich würde sagen ab einer Vier oder drunter musst du mich nochmal einladen.
Hmmm…also in beiden Fällen kriegst du einen weiteren Cafebesuch mit mir…sehe ich das richtig?
Ähm…ja…sorry mir fällt gerade nichts besseres zur Motivation ein.
Schon gut. Immerhin versuchst du mich zu motivieren. Ich glaube alleine das ist ein Grund um auf den Deal einzugehen, aber nur dieses eine Mal. Achja und wenn ich eine Eins kriegen sollte, dann musste dir schon was besseres einfallen als das Cafe.
Du bist ja drauf. Glaubst nicht mal an ne Drei und denkst schon daran was bei einer Eins passiert. Du bist echt verrückt drauf. Ich mag diese Art zu denken habe ich das mal gesagt?
Nicht bewusst, aber freut mich zu hören. Achja ich finde es übrigens ziemlich cool, dass du gerade bei Meike so viel Geduld zeigst. Ich habe echt das Gefühl, dass es langsam bei ihr besser läuft, vor allem in Mathe.
Ich versuche mein bestes.
Ich rechne dir das trotzdem hoch an.
Das ghört dazu. Ich würde jetzt erst mal sagen bis Sonntag. Ich muss jetzt mal ins Bett. Bin echt latt. Ich wünsche dir eine gute Nacht.
Danke gleichfalls.
Immerhin hatte mich dieser Chat mit Sandra von der Sache mit meiner Mutter und Meike abgelenkt. Dafür hatte ich jetzt einen Haufen Panik vor Mathe im Kopf. Der Versuch zu Schlafen gestaltete sich bei dem Gedanken an das bevorstehende Debakel als etwas schwierig. Ich lag bestimmt noch mindestens eine Stunde wach. Das letzte Mal als ich auf die Uhr schaute war um Mitternacht, danach musste ich eingeschlafen sein, denn erst am nächsten Morgen weckte mich mein Wecker pünktlich, aber für meine Verständnisse an diesem Tag auch viel zu früh. Die letzte Nacht mit zu wenig Schlaf und zu vielen Gedanken an Mathe war alles aber nicht erholsam gewesen, was dann zu einem Schlaf am Nachmittag führte. Die Tage darauf schlief ich glücklicherweise wieder normal und es passierte nichts außergewöhnliches. Tatsächlich freute ich mich auf den Sonntagnachmittag und ging mit einer gewissen Vorfreude am Samstagabend nach einigen Runden Zug um Zug mit Meike ins Bett.
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Pünktlich um 15:00 klingelte es am Sonntag an der Türe. Tatsächlich war ich schon fertig, auch wenn ich nicht mit einer derartigen Pünktlichkeit von Sandra gerechnet hatte. Ich verabschiedete mich schnell von meiner Mutter, die sich ebenfalls in der Küche aufhielt und machte mich auf den Weg zur Haustüre.
„Hi, du bist ja verdammt pünktlich.“ meinte ich zu Sandra, als ich nach draußen trat und die Haustüre hinter mich schloss.
„Tja ich hab heute irgendwie Lust auf ein leckeres Stück Kuchen.“ meinte Sandra mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
„Ich verstehe. Auf meine Kosten nehme ich an?“ fragte ich scherzhaft. Eigentlich wollte ich ihr keinen Kuchen spendieren, aber je nachdem wie sie jetzt reagierte, würde ich mir das möglicherweise doch noch anders überlegen.
„Nur wenn du ihn unbedingt zahlen willst. Deine Schulden haste doch beglichen, aber gegen eine Einladung habe ich natürlich nichts.“ entgegnete Sandra ernst. Definitiv ein Pluspunkt für sie und meiner Ansicht nach auch eine gute Antwort um nicht nur Stück Kuchen springen zu lassen, aber das wollte ich ihr jetzt noch nicht verraten.
„Schau wir mal. Ich glaube wir sollten uns ein wenig beeilen. Sieht irgendwie nach Regen aus. Ich habe keine Lust nass zu werden.“ erwiderte ich.
„Stimmt.“ stimmte Sandra zu und setzte sich langsam mit mir in Bewegung.
Wir kamen glücklicherweise vor dem Regen im Cafe an und setzen und auf einen der freien Plätze. Tatsächlich war es für einen Sonntag vergleichsweise voll. Es war auch voll als ich mit Meike hier war. Die Bedienung kam nach kurzer Zeit zu uns und wir bestellten uns schon mal einen Kaffee.
„Ich empfehle dir echt ein Stück Kuchen zu essen. Ist echt traumhaft lecker.“ meinte Sandra plötzlich.
„Ok…was haben die denn alles?“ fragte ich.
„Ich glaube gefühlt alles. Musst du mal in die Karte schauen. Ich gönne mir gleich auf jeden Fall irgendwas mit Kirschen.“ antwortete sie. Ich nahm mir die Karte und blätterte ein wenig ratlos durch die Karte. Während ich noch blätterte, kam unser Kaffee.
„Ich hätte dann gerne noch ein Stück Schwarzwälder-Kirschtorte.“ sagte Sandra sofort als ihr Kaffee vor ihr stand. Die Bedienung wollte mich gerade ebenfalls fragen als ich ohne nachzudenken sagte: „Für mich auch.“. Ich legte die Karte beiseite und sag Sandras breites Grinsen. Es dauerte einen kleinen Moment und schon stand der Kuchen vor uns. Ich probierte ein Stückchen. Der Kuchen war wirklich gut.
„Der ist wirklich gut.“ meinte ich begeistert.
„Sag ich doch.“ erwiderte Sandra. „Wie ist es so hier? Also wie findest du es? Also nicht im Cafe sondern hier in diesem verschlafenen Nest. Wollte ich dich schon die ganze Zeit mal gefragt haben. Jetzt wo du das Kaff hier mal ein paar Wochen mitbekommen hast, kannst du bestimmt auch was dazu sagen.“ setzte Sandra nach. Ich überlegte kurz.
„Hmmm…tja ruhig und auch ein bisschen langweilig.“ antwortete ich.
„Stimmt, hier läuft nicht viel. Ziemlich öde. Da wo ihr vorher gewohnt habt, war da mehr los?“ entgegnete Sandra und trank einen Schluck aus ihrer Tasse. Ihren Kuchen hatte sie gefühlt eingeatmet, aber ich hatte auch schon fast das gesamte Stück aufgegessen.
„Also schon. Ich war zwar nicht oft feiern oder so, aber wenn ich so die Geschichten meiner Freunde bedenke, dann war gefühlt jedes Wochenende irgendwas los.“ erklärte ich.
„Hätte jetzt eher gedacht, dass du voll der Partymensch bist.“ kommentierte Sandra meine Aussage.
„Naja das gesamte letzte Jahr war etwas schwierig.“ gab ich zurück.
„Stress mit irgendeinem Kerl?“ bohrte Sandra nach. Interessant, dass sie direkt dachte, dass es irgendwelcher Stress in einer Beziehung gewesen war, der das letzte Jahr schwierig gemacht hatte.
„Tja also könnte man so sagen. Der Kerl hieß Schule und wir haben im letzten Jahr eine sehr unglückliche Beziehung geführt. Ich glaube ich habe das bei unserem letzten Treffen schon mal angeschnitten.“ antwortete ich so ernst wie möglich. Sandra verschluckte sich fast an ihrem Kaffee, weil sie anfangen musste zu lachen.
„Ja von dem Kerl hab ich schon mal gehört, ganz schwieriger Typ.“ erwiderte Sandra nachdem sie sich gefangen hatte.
„War alles etwas schwierig, das war auch der Grund für meine Krawallzeit. Ich bin froh, dass ich es geschafft habe und gerade läuft es auch relativ gut. Mathe lassen wir jetzt mal weg bei der Betrachtung.“ erklärte ich.
„Nicht so cool. Und schon ein paar Freunde außer mir und Meike gewonnen?“ fragte Sandra weiter.
„Naja Sarah und Jona, aber die zählen ja nicht so wirklich. Ich finde das alles am Anfang immer ein bisschen schwierig…es dauert bis ich auftaue und das macht es nicht einfacher. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich in der Schule immer noch teilweise komisch angeschaut werde. Ich bin halt irgendwie immer noch die Neue.“ berichtete ich.
„Hmmm…schon doof, ich wünschte ich könnte dir da nen Rat geben, aber ich hatte das Problem tatsächlich nie. Stelle ich mir schwierig vor. Der letzte Neue, den wir hatten, war Jona und davor waren es Svenja und Rob. Das war vorletztes Jahr als die beiden hergezogen sind. Svenja hat sich recht schnell integriert, aber sie ist halt auch echt ne super Freundin. Naja Rob hat ein bisschen länger gebraucht und Jona…naja der hatte anfangs andere Sorgen.“ berichtete Sandra.
„Du bist also auch mit ziemlich eng mit Svenja befreundet?“ fragte ich interessiert. Ich hatte Svenja einmal gesehen, sie wirkte zwar nett und musste auch mit Sarah befreundet sein, aber so wie Sandra das erzählte, waren sie und Svenja enger befreundet als Sarah und Svenja.
„Klar. Ich nehme mal an du hattest doch bestimmt auch schon mal ne beste Freundin oder?“ entgegnete Sandra.
„Sicher. Jennifer oder besser gesagt Jen und bei dir ist es doch Sarah, wenn ich mich nicht irre.“ antwortete ich.
„Klar ist Sarah meine beste Freundin, aber du hast dich bestimmt auch mal mit Jen über irgendwas gestritten oder hast dich blöderweise in den gleichen Typen verknallt wie sie. Dann brauchste ja noch irgendwen mit dem du reden kannst, also eine zweite beste Freundin wenn man so will.“ erklärte Sandra. Tatsächlich ergab das irgendwo schon Sinn, dass man jemanden hatte mit dem man reden konnte, wenn die beste Freundin sozusagen out of order war.
„Klingt sinnvoll, aber das Problem hatte ich nie. Jen hat mir eigentlich immer gereicht.“ meinte ich.
„Gut, dann hattest du wohl Glück.“ erwiderte Sandra.
„Sag mal dieses Beispiel mit dem Typen? Das ist aber nicht zufälligerweise zwischen dir und Sarah passiert und wir reden nicht zufälligerweise von Jona?“ fragte ich. Irgendwie konnte ich mir schon gut vorstellen, dass Sandra etwas von Jona gewollt hatte und deshalb Stress mit Sarah gehabt hatte.
„Ne Jona ist ein sehr guter Freund von mir, nicht mehr und nicht weniger. Ich bin aktuell Single bis mein Traumprinz vorbei kommt, versteht sich.“ antwortete Sandra gelassen.
„Kenne ich irgendwoher. Doof, dass diese Prinzen nicht hinter der nächsten Ecke auf einen warten oder?“ entgegnete ich lachend.
„Ich hätte jetzt eher gedacht, dass du schon einen Traumprinz gefunden hast. Also alleine schon deine Art müsste doch die Kerle anziehen wie Licht Motten anzieht oder nicht?“ warf Sandra verwundert ein. Ich wusste zwar nicht was Sandra genau für eine Art meinte, aber tatsächlich fühlte ich mich ein kleines bisschen geschmeichelt, was sich gleich dadurch äußerte, dass meine Wangen wärmer wurden. Ich lief zwar nicht gleich rot an, aber ich wusste, dass es nicht mehr viel gebraucht hätte bis auch das passiert wäre.
„Tja falsch gedacht. Tatsächlich hat sich nicht einer gemeldet, der Interesse an mir hat.“ antwortete ich. Tatsächlich war das auch so. Klar ich wollte keinen Traumprinzen, aber es hatte sich auch niemand in irgendeiner Weise die Mühe gemacht mich nach einem Date oder so zu fragen.
„Tja ziemlich doof gelaufen für uns würde ich sagen. Sag mal bist du gerade ein bisschen rot geworden als ich das mit deiner Art erwähnt habe?“ bohrte sie nach.
„Ähm…ja…doofe Angewohnheit. Ignoriere das einfach.“ wich ich aus.
„Irgendwie schon süß, wenn ein so taffes Mädchen wie du beim kleinsten Kompliment rot anläuft.“ scherzte Sandra. Tja war ich wirklich so taff? Ich hätte ja behauptet, dass ich ziemlich normal und gewöhnlich war. Als taff hatte mich noch keiner bezeichnet. Tja es gab wohl immer ein erstes Mal.
„Ich finde es eher nervig, wenn man wegen jedem Scheiß rot anläuft. Entweder wenn einem was peinlich ist oder wenn man gerührt ist.“ gab ich zurück.
„Gut ist für einen selber nicht toll, aber glaub mir das sieht gar nicht mal so schlimm aus. Das macht dich eigentlich nur noch sympathischer, wenn ich ehrlich bin.“ erwiderte Sandra.
„Ähm…danke. Du bist übrigens auch gar nicht so verkehrt wie ich anfangs dachte. Dieses Missverständnis bei meinem Einzug…ich wünschte ich könnte das rückgängig machen.“ entgegnete ich reumütig.
„Ach das…vergiss es einfach. Das war zwar ne richtig doofe Aktion, aber eigentlich muss ich sogar zugeben, dass es für einen Außenstehenden vielleicht wirklich so klang als ob Jona und ich was mit einander hätten. Ich glaube, wenn ich dich bei so einem Gespräch belauscht hätte, dann hätte ich nicht nur zu einer Kiste Bücher gegriffen, sondern zu ganz anderen Mitteln. Also warst du eigentlich noch ziemlich human.“ sagte Sandra gelassen mit einem Lächeln auf den Lippen.
„Ich bin froh, dass wir das regeln konnten.“ entgegnete ich erleichtert. Eigentlich war das schon länger geklärt, aber es war warum auch immer beruhigend zu wissen, dass das überhaupt kein Problem mehr war.
„Denk einfach nicht mehr drüber nach. Bringt nichts. Es ist Vergangenheit und fertig. Denk lieber an was schönes. Das mit dem Ring hat beim zweiten Anlauf funktioniert und den Antrag hat Jona auch verdammt schön gemacht.“ meinte sie. Tatsächlich der Antrag war echt schön gewesen.
„Ja definitiv. Ich glaube wenn irgendwann mal der Traumprinz auftaucht, dann muss er mir auch so einen Antrag machen.“ gestand ich und wurde dieses Mal wirklich rot. Ich schaute gespannt zu Sandra und wartete auf eine Antwort. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hatte sie in diesem Moment einen seltsamen Blick, den ich nicht deuten konnte.
„Was ist mir dir?“ fragte ich nach einer Weile.
„Wie jetzt?“ entgegnete sie verwundert als ob ich sie aus einer Art Trance geholt hätte.
„Hättest du nicht auch gerne so einen Antrag wie Sarah?“ fragte ich nochmal.
„Ähm doch klar. Ähm warte mal kurz. Ich muss mal gerade auf mein Handy schauen.“ meinte sie und zog ihr Handy aus der Tasche. Sie runzelte plötzlich die Stirn.
„Stimmt was nicht?“ fragte ich.
„Ähm…alles in Ordnung. Anscheinend sind mir nur irgendwelche Hausaufgaben durchgegangen, die ich gleich noch machen darf. Irgendeine Analyse von irgendeiner Quelle für Geschichte. Rathenau oder so. Irgendwas was wohl die Nazis schon 1919 vorher sagt. Jona hat mich gerade wegen meiner Analyse angeschrieben um das abzugleichen.“ erklärte Sandra.
„Klingt nach ziemlich undankbarer Arbeit. Wie lange dauert sowas?“ fragte ich.
„Puh schwierig. Eine Stunde bis zwei Stunden. Ich glaube einen Kaffee können wir uns noch gönnen und dann müssen wir unser kleines Treffen wohl abbrechen. Schade eigentlich macht ziemlich viel Spaß sich mit dir zu unterhalten.“ antwortete Sandra.
„Tja du hast ja noch die Chance, dass du mich mal einladen musst. Erinnere dich mal an unseren kleinen Mathedeal.“ erinnerte ich sie an unseren Chatverlauf.
„Stimmt. Dann muss ich mir bei den nächsten beide Nachhilfestunden ja besonders viel Mühe geben damit das was gibt.“ scherzte sie.
„Hoffentlich. Achja der Kuchen und der Kaffee gehen heute übrigens auch auf mich, hab ich mir gerade überlegt.“ entgegnete ich grinsend.
„Danke, wie auch immer ich zu der Ehre komme.“ kam erstaunt von Sandra.
„Tja mir war danach.“ merkte ich an.
Autor: Timo (eingesandt via E-Mail)
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Wieder ein sehr erfreulicher Abschnitt. Bin mal gespannt wie lange es nich dauert bis sich Sandra und Kathi gegenseitig outen, und was Sie noch alles erleben! Auch mit den anderen aus diesem Freudeskreis! Freu mich schon auf den nächsten Teil.
Ich hoffe auch das die beiden das noch in dieser Geschichte schaffen aber irgendwie vermute ich das spätestens mit diesem Augenblick diese Geschichte endet.
In der Hoffnung das die nächste dann auch direkt wieder startet.
Natürlich gönne ich dem Autor auch mal eine Pause. Wenn es denn sein muss 😜
Also wenn man ganz ehrlich ist, dann hatte ich eine ziemlich lange Pause…so sechs Monate…ich habe halt einiges auf Vorrat geschrieben. Vermutlich werde ich zwar wieder gegen Ende es Jahres eine Pause einlegen, aber vielleicht habe ich bis dahin auch wieder genug Kapitel, dass ich nciht pausieren muss. Das wird sich ziegen.
Zu möglichen Outings: Lasst ecuh einfach überraschen. Das Ende der Geschichte ist noch nicht geschrieben, aber der Anfang der Fortsetzung ist schon in groben Zügen klar. Ich kann schon mal so viel sagen, dass keine gemeinen Cliffhanger am Ende lauern, dafür wird es vermutlich das ein oder andere geben was in dieser Geschichte noch nicht zur Sprache kam und dann eben in die Fortsetzung wandern wird. Wann es mit der Fortsetzung so weit ist wird sich zeigen, aber ich würde mal schätzen vor dem II oder III Quartal 2024 sieht es eher mau aus, alleine schon weil es dann beruflich heiß her geht. Gut bevor ich überhaupt an der Fortsetzung ordentlich arbeite sollte ich erst mal die kleine Maus beenden, aber man braucht ja irgendwie auch was auf das man hinarbeiten kann.
Kathi tritt noch immer ein bisschen hinter Meike zurück, klar, die braucht das auch. Hoffentlich ist aber jemand da, wenn auch mal Kathi in ein Tief fällt.