Kleine Maus mit großen Herz (45)
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Kapitel 45: Die Welt steht Kopf
Mir wurde heiß und kalt zu gleich. Was passierte mit mir? Das hatte ich noch nicht erlebt. Was war das? Ich hatte das Gefühl alles stand auf dem Kopf. Meine Nackenhaare stellten sich auf. Dieses Gefühl war angenehm und unangenehm zugleich. Ich kannte es irgendwoher, aber woher nur? Ich überlegte, zumindest so gut es eben ging. Nein, doch, nein. Nein das konnte nicht sein. Warum jetzt und warum bei ihr? Ich fühlte sich immer noch wie elektrisiert und das nur wegen dieser nett gemeinten Umarmung und wegen diesem Blick? Ich konnte nicht, ich wollte nicht. Warum ausgerechnet bei ihr, warum? Es hätte doch jede andere sein können und jetzt war es sie und viel schlimmer war die Tatsache, dass es sich viel krasser anfühlte als bei Jen, sehr viel krasser. Jen hatte einen flaues Gefühl in der Magengegend verursacht, so wie man das immer in den Geschichten hörte, aber das hier, das war wie von einem Blitz getroffen zu werden, einfach nur heftig. Viel schlimmer war die Tatsache, dass mir das Gesicht nicht aus dem Kopf verschwinden wollte. Ich hatte das Gefühl egal wo sie hinschaute immer wieder sah ich dieses Gesicht, immer nur dieses eine Gesicht. Selbst mit geschlossenen Augen verschwand es nicht. Ich brauchte einen klaren Kopf und das möglichst schnell. Das war ein Irrtum, definitiv war das ein Irrtum, das konnte nicht sein, alles nur nicht das. Ich eilte ins Bad und drehte den Wasserhahn auf die kälteste Stufe und ließ möglichst viel Wasser in meine Hände laufen, nur um mir das eiskalte Wasser im nächsten Moment ins Gesicht zu klatschen. Ich wiederholte das einige Male, ich merkte nicht mal, dass meine Hände schon eiskalt waren. Langsam aber sicher glaubte ich, dass das Gefühl nach ließ. Das tanzende Gesicht vor meinem geistigen Auge war auch verschwunden.
„Puh.“ atmete ich erleichtert auf. Ich hatte das Gefühl wieder halbwegs klar denken zu können. Wenn ich das wirklich richtig interpretiert hatte, dann hatte ich ein gewaltiges Problem am Hals.
„Fuck!“ sagte ich laut zu mir selbst. Am liebsten hätte ich mich jetzt bei meiner Mutter ausgeheult, aber die war natürlich nicht da.
„Scheiße, scheiße, scheiße.“ fluchte ich weiter und merkte wie sich in meinen Augen Tränen bildeten. Es gab nur eine Person die jetzt helfen konnte.
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„Oha du siehst aber übel aus.“ begrüßte Meike mich schockiert als ich ihr Zimmer betrat.
„So schlimm?“ fragte ich.
„Hmmm. Blass und verheult.“ bestätigte Meike das was ich schon wusste.
„Du hast einen Moment für mich nehme ich an.“ entgegnete ich.
„Für dich immer, erst recht wenn du so bei mir auftauchst. Überleg mal was du alles für mich getan hast.“ erklärte Meike.
„Ja trotzdem. Vielleicht hast du gerade keine Zeit oder so.“ merkte ich an.
„Unsinn. Du setzt dich jetzt erst mal auf mein Bett und dann erzählst du mir was los ist. So kann ich dich ja nicht mal zu Mama schicken. Die glaubt sonst noch die Welt würde untergehen.“ wies Meike mich an und ich folgte ihrer Anweisung. Es war das erste Mal, dass ich Meike meine Mutter als Mama bezeichnen hörte. Wahrscheinlich hatte sie in dem Augenblick gar nicht großartig darüber nachgedacht. Es war mir klar, dass es bestimmt nicht das erste Mal war, aber bislang hatte sie es doch geschickt vermieden.
„Das will was heißen, wenn man mich so nicht zu ihr schicken kann.“ sagte ich nachdem ich es mir auf dem Bett bequem gemacht hatte.
„Dann schieß mal los.“ grinste Meike mich an.
„Ich glaube ich bin total verknallt, aber ich will das gar nicht, also schon, aber nicht sie. Ich kann ihr nicht sagen, dass ich in sie verknallt bin.“ sprach ich wild durcheinander.
„Ganz langsam Kathi. Fang vorne an. Was ist genau passiert?“ versuchte Meike in Erfahrung zu bringen.
„Also ich hab gerade nach der Nachhilfestunde noch was mit Sandra gequatscht.“ fing ich an.
„Hättest du ruhig sagen können, aber ist ja nicht weiter schlimm.“ unterbrach mich Meike.
„Hat sich halt spontan ergeben. Sie hat bemerkt, dass meine Blume von Jen eingegangen ist. Das hat mich ziemlich traurig gemacht. Die war ihr Abschiedsgeschenk an mich. Ich glaube Sandra hat gemerkt, dass mich das getroffen hat und hat mich in den Arm genommen. Ich habe nicht mal drum gebeten. Als sie mich umarmt hat…ich glaube ich wurde von einem Blitz oder so getroffen und das gefühlt mehr als einmal. Also wirklich krass. Ich stand total neben mir und habe es gerade noch irgendwie geschafft mich zu verabschieden. Das was ich bei Jen gefühlt habe war ein Witz im Vergleich dazu. Richtig heftig.“ sprudelte es aus mir wie ein Wasserfall.
„Das heißt du bist in unsere Nachbarin und Nachhilfelehrerin verschossen?“ fragte Meike nochmals nach.
„Ich glaube ja. Mir ist das gar nicht so aufgefallen. Ich hatte die letzten beiden Nachhilfestunden schon immer so ein komisches Gefühl, wenn ich in ihrer Nähe war. Konnte mich schlecht konzentrieren, aber ich habe das halt auf Mathe geschoben.“ erklärte ich.
„Hätte ich wahrscheinlich auch. Was ist mit Jen? Was ist mit deinen Gefühlen für sie?“ fragte Meike.
„Ich weiß nicht. Als das letzte Blatt von der Blume abgefallen ist, es war so als ob neben der Blume etwas in mir sterben würde, aber es war kein qualvoller Tod oder so, sondern eher eine Art befreites Aufatmen. Ich hatte irgendwie gleichzeitig das Gefühl ich müsste mich bei Jen ausheulen so wie früher als ob das alles nie gewesen wäre.“ berichtete ich.
„Ah ok. Ich glaube ich weiß was du meinst. Ich nehme an, dass du in dem Moment final mit Jen abgeschlossen hast und dann kamen wahrscheinlich deine unbewusst unterdrückten Emotionen für Sandra mit voller Wucht an die Oberfläche. Das hat dich wahrscheinlich ein wenig aus der Bahn geworfen.“ vermutete Meike.
„Gut möglich. Also du meinst so eine Art Überdosis?“ fragte ich verwundert.
„Genau das hat wie eine Überdosis bei dir gewirkt. Warte ein wenig ab und dann sollte sich das wieder normalisieren, vermute ich zumindest.“ bestätigte sie meine Vermutung.
„Und wenn sich das nicht gibt? Ich konnte gerade kaum einen klaren Gedanken in ihrer Gegenwart fassen. Die merkt doch sofort, dass was nicht stimmt. Sandra ist nicht blöd. Wenn Jen schon bemerkt hat, dass ich mich in sie verknallt habe, dann merkt Sandra das auch, vielleicht dauert es ein bisschen länger.“ merkte ich an.
„Tja so wie ich das sehe hast du zwei Möglichkeiten. Entweder du versuchst ihr aus dem Weg zu gehen oder du versuchst herauszufinden ob sie vielleicht auch auf dich steht.“ meinte Meike.
„Ja klar ich marschiere am besten gleich zu ihr rüber und frage sie.“ gab ich frustriert zurück.
„Kannst du versuchen ob das zum Erfolg führt weiß ich nicht. Ich habe ja immer noch die Vermutung, dass sie deine heimliche Verehrerin ist.“ behauptete Meike.
„Ne das glaube ich nicht. Das bildest du dir ein. Das wird irgend so ein verrückter Kerl sein. Ich bin immer noch komplett planlos wer das sein könnte, Sandra ganz bestimmt nicht. Ihr Argument mit dem Cafe ist schon sehr plausibel. Das Geschenk lag erst da als wir wieder zurück waren.“ erklärte ich.
„Sie könnte es vorher dort hin gelegt haben. Als sie dich abgeholt oder sie hat jemanden beauftragt.“ vermutete Meike.
„Dann müsste sie demjenigen ja auch gesteckt haben, dass sie was von mir will. Ich vermute immer noch, dass Sandra eigentlich in Jona verschossen ist. Die hatte sich letztes Jahr anscheinend wegen irgendwas mit Sarah in den Haaren.“ erklärte ich.
„Hmmm…tja aber ausgeschlossen ist es halt trotzdem noch nicht.“ beharrte Meike auf ihrer Ansicht.
„Ich finde es ziemlich abwegig.“ antwortete ich. Meike konnte zwar Recht haben, aber das wäre dann auch viel zu einfach. Dann hätte ich wirklich einfach zu Sandra rüber stiefeln können und ihr gestehen können, dass ich mich in sie verguckt habe, aber irgendwie kam diese Option für mich nicht in Betracht.
„Es gibt da natürlich noch eine andere Möglichkeit. Irgendwer hat Angst, dass du mit Sandra was anfängst und möchte dich davon abbringen.“ warf Meike grinsend ein.
„Ja ne ist klar. Erst ist es Sandra und dann doch wer anderes. Du bist auch sehr sprunghaft in deinen Entscheidungen. Am Ende kamst du noch auf die Idee oder wie?“ fragte ich verärgert.
„Ich brauche dir keine heimlichen Geschenke zu hinterlegen. Ich kann dir auch offen meine Dankbarkeit zeigen.“ konterte Meike ebenfalls verärgert. Ich merkte ich hatte den Bogen überspannt und Meike verärgert. Es war selten passiert, dass sie wirklich böse wirkte, aber jetzt war sie es definitiv.
„Entschuldige das war nicht so gemeint. Ich weiß einfach nicht wo mir der Kopf steht. Der Verehrer und Sandra. Das sind für mich zwei Baustellen zu viel.“ versuchte ich mich zu entschuldigen.
„Ich merke schon, dass du nicht mehr ganz zurechnungsfähig bist. Schon gut. Wie kann ich dir wirklich lange böse sein, vor allem wenn du hier wie ein Häufchen Elend rum sitzt.“ sagte Meike wieder etwas ruhiger.
„Ich glaube ich muss mal nach draußen. Ich muss versuchen einen klaren Kopf zu kriegen.“ sagte ich plötzlich.
„Soll ich lieber mitkommen?“ fragte Meike besorgt.
„Nein lass mal ich denke ich bin in einer Stunde oder zwei Stunden wieder zurück. Ich brauche einfach gerade einen Moment Ruhe. Danke für deine Zeit.“ antwortete ich und verließ Meikes Zimmer.
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Nach dem Spaziergang fühlte ich mich nicht wirklich besser. Eigentlich fühlte ich mich sogar schlechter. Ich wollte einen klaren Kopf kriegen, aber tatsächlich hatte ich gerade alles aber keinen klaren Kopf. Unterwegs hatte ich mehr als einmal den Gedanken bei Sandra zu klingeln und ihr einfach alles zu sagen, nur um den Gedanken im nächsten Augenblick gleich wieder zu verwerfen. Es war ein ewiges hin und her, was auch nach zwei Stunden in der Kälte nicht zu einem Ergebnis geführt hatte. Ausgekühlt und niedergeschlagen schloss ich die Haustüre und ließ mich mit dem Rücken gegen diese fallen. Leise schlurrzend glitt ich die Türe hinunter und landete mit meinem Hintern auf dem Boden. Das war noch furchtbarer als die Sache mit Jen, aber auch nur weil es sich noch intensiver anfühlte. Ich schaute betrübt auf den Boden und konnte sehen, dass langsam, beinahe sekündlich ein Tropfen nach dem anderen auf dem Boden landete. Ich merkte, dass sich ein Schatten über mir breit machte. Mit verheulten Augen schaute ich nach oben direkt in die Augen meiner Mutter.
„Hey, was ist denn mit dir passiert?“ fragte sie besorgt und hielt mir ihre Hand hin um mir aufzuhelfen. Ich griff ihre Hand und wurde sanft nach oben gezogen. Wirklich sprechen konnte ich noch nicht, stattdessen umarmte ich sie einfach nur, während mir weiter die Tränen über die Wangen flossen.
„Oh ha.“ hörte ich jemanden gefühlt meilenweit weg sagen.
„Weißt du was mit ihr nicht stimmt?“ fragte meine Mutter die weit entfernte Stimme.
„Hmmm…sie ist voll verknallt, aber sie will es anscheinend gar nicht sein.“ erklärte die Stimme. Das war Meike, ganz sicher war das Meike. Warum kam es mir so vor als ob sie so weit weg wäre. Ich atmete ein paar Mal tief durch. Meine Mutter hatte mich inzwischen ein wenig von sich weggeschoben und schaute mich wieder an.
„Immer noch wegen Jen?“ fragte meine Mutter vorsichtig. Ich schüttelte langsam den Kopf.
„Nein. So wie ich sie verstanden habe, ist sie darüber anscheinend hinweg.“ schaltete sich Meike ein.
„Ist das so?“ fragte meine Mutter wieder an mich gerichtet. Ich nickte langsam, sprechen war immer noch nicht möglich. Im Gesicht meiner Mutter bildete sich ein Lächeln.
„Meike kannst du einen Tee für Kathi kochen?“ fragte meine Mutter ohne ihren Blick von mir zu lösen.
„Ähm klar.“ antwortete Meike verwundert. Eigentlich wollte ich doch keinen Tee. Zumindest hatte ich nichts davon gesagt. Wie kam meine Mutter darauf, dass Meike mir einen Tee machen sollte. Die Küchentüre wurde geöffnet und schloss sich wieder. Meike machte sich wohl gerade an den Tee.
„Wir bringen dich jetzt erst mal auf ganz andere Gedanken.“ meinte meine Mutter nachdem die Küchentüre zu war. Ich wusste gerade nicht mal ob das möglich war. Jetzt erst merkte ich wie kraftlos ich tatsächlich war, denn ich hatte das Gefühl wie ein nasser Sack Wäsche wieder nach unten zu fallen. Meine Mutter schaffte es immerhin mich auf meinen Beinen zu halten. Ich wollte mich eigentlich nicht bewegen, ich fühlte mich einfach zu schlapp um überhaupt nur einen Schritt zu gehen. Gut die Küche war nicht soweit weg, das würde ich bestimmt schaffen. Ich machte vorsichtig einen Schritt in Richtung Küche, wurde dann aber von meiner Mutter aufgehalten.
„In die Küche wollte ich nicht mit dir. Wir gehen einen Moment nach oben. Na was hältst du davon?“ fragte meine Mutter. Langsam dämmerte mir was sie vor hatte. Ich konnte echt kaum einen klaren Gedanken fassen. Das hätte ich doch gleich wissen müssen oder nicht? Ich nickte langsam und wurde prompt von meiner Mutter die Treppe nach oben geführt. Es wirkte ein wenig so als ob ich wie ferngesteuert nach oben ging. Bei jedem Schritt hatte ich ein wenig Angst, dass ich jeden Moment zusammen sacken würde und die Treppe herunter fallen würde. Ich atmete erleichtert auf als ich den oberen Absatz der Treppe erreicht hatte. Es ging sofort weiter in mein Zimmer, wo mich meine Mutter auf meinem Bett platzierte. Ich saß einfach nur da, völlig regungslos. Es dauerte gefühlt eine Ewigkeit bis meine Mutter sich wieder zu mir begab und mich widerstandslos auf den Rücken legte. Ich schaute sie an und erntete ein Lächeln.
„Soll ich weiter machen oder hilft das gerade nicht?“ fragte meine Mutter vorsichtig. Ich wusste gar nicht ob gerade überhaupt irgendetwas helfen würde. Ich zuckte mit den Schultern.
„Wir versuchen das einfach mal. Du kommst ein bisschen zur Ruhe und dann erzählst du mir mal wer es dir so angetan hat.“ meinte meine Mutter. Irgendwie wollte ich gar nicht darüber reden, aber vielleicht schaffte meine Mutter auch mich wieder ein bisschen auf andere Gedanken zu bringen. Ich nickte zustimmend und versuchte mich zu entspannen. Ich schloss die Augen und wartete. Es dauerte nicht lange und mein Schnuller wanderte in meinen Mund. Ich fing sofort ziemlich intensiv daran zu saugen. Das war schon ein Zeichen, dass ich wirklich aufgebracht war. Meine Mutter machte sich daran mich umzukleiden. Meine normalen Klamotten waren schon gegen einen Body ausgetauscht wurden, jetzt hieß es nur noch meine Unterhose gegen eine Windel zu tauschen. Das Öffnen meiner Türe riss mich aus den Gedanken und ließ meine Mutter stoppen.
„Ähm…sorry. Ich nehme an du wolltest den Tee gebracht haben oder? Ich hab euch unten nicht mehr gesehen.“ entschuldigte sich Meike für ihre Störung. Sie schaute mich kurz an und lächelte.
„Ja. Wäre gut, wenn du ihn mir bringen kannst.“ meinte meine Mutter.
„Hab ihn schon dabei.“ entgegnete Meike ihr Lächeln wich zu einem breiten Grinsen. „Bitteschön.“ setzte sie nach und zog etwas hinter ihrem Rücken hervor. Sie hielt mir ein Fläschchen hin. Ich wollte ein Lächeln zeigen, aber irgendwie reichte meine Kraft dafür nicht aus. Meike nahm meine Geste anscheinend zur Kenntnis und stellte das Fläschchen einfach auf meinen Nachtisch.
„Lass ihn dir schmecken. Ich bin mal wieder drüben.“ gab sie nach einem kurzen Augenblick von sich und verließ wieder mein Zimmer. Meine Mutter wartete einen Moment und machte sich dann wieder daran mich zu wickeln. Die Knöpfe des Bodys wurden geschlossen, aber wirklich besser fühlte ich mich noch nicht. Meine Mutter nahm sich meine Hände und zog mich nach oben. Tatsächlich wanderte ich aber nur einen kurzen Augenblick nach oben. Meine Mutter hielt mich in einer sitzenden Position, stand auf und setzte sich dann an die Stelle an der ich gerade noch gelegen hatte. Ich selbst wurde, nachdem meine Mutter saß nach hinten gezogen. Ich erschrak erst, merkte dann aber, dass ich plötzlich mit dem Kopf auf dem Oberschenkel meiner Mutter lag und von oben liebevoll angesehen wurde.
„Also ich weiß nicht ob das jetzt hilft, wir versuchen das einfach mal.“ meinte meine Mutter und zog mir den Schnuller aus dem Mund. Irgendwie war ich nicht wirklich begeistert und wollte schon etwas sagen, aber dazu kam ich gar nicht, denn statt des Schnullers hatte ich plötzlich das Fläschchen in meinem Mund. Ich hatte selten aus einem Fläschchen getrunken und erst recht nicht während es jemand gehalten hatte. Das war etwas komplett neues für mich. Ein wenig zögerlich saugte ich an dem Fläschchen. Es war der Zitronentee, den Meike so toll fand. Ich schloss die Augen und versuchte mich nur auf das Fläschchen und den Tee zu konzentrieren.
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Der Tee war inzwischen leer und das Fläschchen war wieder durch meinen Schnuller ersetzt worden. Ich lag immer noch auf dem Oberschenkel meiner Mutter, die mir seit einer Weile durch die Haare strich. Ich atmete nochmal tief durch.
„Wanhe.“ nuschelte ich durch meinen Schnuller.
„Geht es dir ein bisschen besser?“ fragte meine Mutter vorsichtig und hörte auf mir durch die Haare zu streichen. Ich zog meinen Schnuller aus dem Mund.
„Hmmm…ein bisschen. Ich habe zumindest das Gefühl, dass ich langsam wieder einen klaren Gedanken fassen kann.“ gab ich unsicher zurück.
„Das wirkte schlimmer als bei Jen.“ meinte meine Mutter. Sie kam jetzt aber direkt zur Sache.
„Also ich glaube Jen war gegen das ein Witz. Ja ich war da ziemlich deprimiert und alles, aber alleine schon die Intensität, die ich jetzt verspürt habe. Das war wie vom Blitz getroffen zu werden. Einfach nur krass.“ fing ich langsam an zu erklären.
„Das ist doch eigentlich schön. Warum warst du denn so fertig?“ fragte meine Mutter.
„Es war schön, aber ich will das gar nicht. Ich glaube nicht, dass ich irgendwie eine Chance habe bei ihr zu landen. Das endet dann noch schlimmer als bei Jen.“ berichtete ich weiter.
„Das kannst du doch gar nicht wissen. Ich glaube du gibst ein wenig schnell die Hoffnung auf. Warte doch erst mal ab. Vielleicht funktioniert das ja doch. Wer hat es dir eigentlich so angetan?“ bohrte meine Mutter nach.
„Sandra.“ gestand ich leise in der Hoffnung, dass sie das nicht hören würde und merkte gleich darauf, dass ich extrem rot anlaufen müsste. Kaum hatte ich ihren Namen in den Mund genommen, fühlte ich wieder diese wie elektrisierende Gefühl, bei dem sich meine Haare aufstellten.
„Habe ich mir irgendwie schon gedacht.“ erwiderte meine Mutter.
„Wie jetzt?“ fragte ich verwundert.
„Naja Meike konnte ich ja ausschließen. Also zum einen weil du anscheinend mit ihr gesprochen hast, sonst hätte sie nicht gewusst was los ist und außerdem hast du gerade ziemlich entspannt reagiert als sie hier drin war. Außerdem erinnere ich mich daran, dass ihr beiden das ziemlich kategorisch ausgeschlossen habt und wenn es sich anders entwickelt hätte, dann wäre mir das wohl aufgefallen.“ erklärte meine Mutter. Das sie Meike ausschließen konnte ergab Sinn, aber warum kam sie dann direkt auf Sandra.
„Nur weil du Meike ausschließen kannst, heißt das nicht, dass du automatisch auf Sandra kommst.“ konterte ich ein wenig beleidigt, weil meine Mutter mit ihrer Vermutung zwar Recht hatte, aber eigentlich hatte sie mir noch keinen sinnvollen Grund geliefert warum das so war.
„Ach kleine Maus, mit so vielen Mädchen hast du jetzt nicht so häufig zu tun. Klar es könnte irgendeine deiner Mitschülerinnen sein, aber es ist doch wahrscheinlicher, dass man sich in wen verguckt, wenn man mehr mit demjenigen zu tun hat. Sandra hast du ja ein paar Mal getroffen, also bot sich das einfach als Vermutung an.“ erklärte meine Mutter.
„Hmmm…ja schon…wenn ich das aber gar nicht will?“ fragte ich. Ich hoffte auf eine hilfreiche Antwort.
„Erinnere dich an das Gespräch mit deinem Vater. Es passiert und manchmal kann man nichts dagegen tun. Mach dir nicht so viele Sorgen ob das klappen könnte oder nicht. Vielleicht versuchst du mal herauszufinden ob du Chancen bei ihr hast oder nicht.“ antwortete meine Mutter. Anscheinend ein Versuch mich aufzuheitern, der nicht so ganz funktionieren wollte.
„Klar ich gehe am besten gleich rüber und sag ihr das.“ konterte ich frustriert.
„Du kannst es natürlich so versuchen, aber vielleicht solltest du einfach mal versuchen normal mit ihr zu sprechen und herausfinden ob sie einen Freund hat oder wie es im Allgemeinen mit Jungs aussieht. Es bringt doch auch nichts frustriert ins offene Messer zu laufen um dann wieder eine bittere Abfuhr zu bekommen.“ erklärte meine Mutter.
„Stimmt schon. Ich weiß immerhin, dass sie keinen Freund hat, aber ich glaube sie hat ein Auge auf jemanden geworfen.“ gab ich kleinlaut zurück.
„Hmmm…das ist doof.“ erwiderte meine Mutter nachdenklich. Tatsächlich konnte ich das Problem mehr als nachvollziehen.
„Ich glaube ich mag gerade nicht weiter reden.“ versuchte ich das Gespräch zu beenden.
„Na gut. Soll ich trotzdem noch ein bisschen bleiben und du bleibst einfach ein bisschen so liegen?“ fragte meine Mutter unsicher. Ich nickte langsam und steckte mir meinen Schnuller wieder in den Mund. Ich wollte gerade einfach nicht an Sandra denken, nicht über sie reden, sondern einfach nur irgendwo anders hin, am liebsten ganz weit weg.
Autor: Timo (eingesandt via E-Mail)
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Es ist schön zu sehen, dass Meike nun auch schön langsam „zu Hause“ ankommt. Ob sie ihre Adoptivmutter jedoch auch schon direkt mit Mama angesprochen hat, wäre vielleicht noch zu klären.
Und toll ist von ihr auch, dass sie jetzt, da Kathi jemanden braucht, für sie da ist, zumindest so gut ihr das möglich ist.
Da sieht man, dass sie ein glückliches Händchen für ihre Freundin/Schwester gehabt hat, was ja auf Gegenseitigkeit beruht.
Ich sag mal so viel…Meike und Kathis Mutter haben ein näheres Verhältnis als man merkt. Kathi kriegt halt auch nicht alles mit. Trotz der kurzen Zeit hat das schon was von einer Ersatzmutter. Normalerweise würde Meike ihre Worte mit mehr bedacht wählen, aber in der Situation habe ich sie mal bewusst nicht darauf achten lassen, damit Kathi sich darüber wundern kann.
Das entwickelt sich ja langsam zu einen ‚Liebeskrimmi‘! Richtig aufregend und spannend! Da fällt es schon etwas schwer auf den nächsten Teil zu warten! Bin ja mal gespannt ob die heimliche Leidenschafft von Kathi’s Vater auch aufgedeckt wird, die ein paar Kapitteln zuvor angesprochen wurde.
Wieder ein schöner Teil. Ja Kathi hat eine wurklich tolle Familie. Ihre Mama hat ein gutes Gespühr was sue gersde benötigt. Echt schön das Meike auch immer mehr in ihrer bezen Familie ankommt. Auch sie hat ein gutes Gespühr und möchte jetzt ihrer Adoptivschwester etwas zurück geben . Sie ist sehr dankbar für das was Kathi für sie getan hst bisher. Ich bin gespannt gibt es ein Happy End und Kathi und Sandra werden ein Paar und wie geht es mit der kleinen Seite von Kathi weiter.
Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Teile und hoffe sehr es folgen noch viele