Kleine Maus mit großen Herz (49)
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Kapitel 49: Man erntet was man sät
Natürlich hatte ich das unglaubliche Glück, dass eben diese Klausur am letzten Tag vor den Weihnachtsferien in meine Hände zurück wanderte. Ich hatte mich bislang noch nicht dazu durchringen können überhaupt rein zu schauen. Ich hatte die Klausur ohne jeglichen Blick drauf einfach eingepackt. Auch wenn Meike sich brennend für mein Ergebnis interessierte, hatte ich mich noch zu keinem Blick in die Klausur durchringen können.
„Willst du nicht wirklich mal schauen wie deine Note ist?“ fragte Meike während wir auf dem Weg nach Hause waren.
„So langsam gehst du mir auf die Nerven.“ fuhr ich sie an und blieb stehen.
„Ganz ruhig. Ich will dir nichts böses. Du weißt doch auch was ich habe. Die Drei ist echt gut für mich. Du hast bestimmt nicht schlechter abgeschnitten.“ verteidigte sich Meike.
„Ganz ehrlich. Das war ein Desaster. Ich konnte nicht mal klar denken. Wenn es dich so brennend interessiert, dann schau doch einfach selbst nach, aber erspar mir das Debakel.“ meinte ich genervt und stellte meinen Rucksack auf die Straße. „Bitte schön, such sie dir einfach raus. Schau auf das Ergebnis und danach möchte ich darüber nicht mehr reden.“ forderte ich Meike auf. Meike öffnete den Reißverschluss des Rucksacks und zog meine Klausur raus. Sie blätterte einen Moment und fand anscheinend die Note. Zumindest ihr wechselnder Gesichtsausdruck ließ mich das vermuten.
„Na jetzt glücklich?“ fragte ich immer noch genervt.
„Ähm…ich glaube du solltest hier wirklich einen Blick rein werfen.“ antwortete Meike verblüfft.
„Meike ich hab doch schon gesagt…“ fing ich an, aber Meike unterbrach mich sofort: „Nein ernsthaft. Schau hier rein. Bitte.“ forderte sie von mir und hielt mir die inzwischen wieder zugeklappte Klausur hin.
„Hab ich wenigstens mehr als null Punkte?“ fragte ich während ich die Klausur in die Hand nahm. Ich hatte sie noch nicht aufgeschlagen.
„Definitiv. Schau einfach nach.“ antwortete Meike sofort ohne zu zögern. Ich rollte mit den Augen und blätterte durch die Klausur. Ich hatte ganz vergessen wie wild und wirr meine Berechnungen gewesen waren. An der Seiten waren tatsächlich Kommentare, die das Chaos was ich da angestellt hatte entsprechend würdigten und das nicht gerade positiv.
„Ziemlich viel rot…heißt schon einiges.“ kommentierte ich die Klausur nach den ersten Seiten, die ich überflogen hatte.
„Die Kommentare kannst du dir auch durchlesen nachdem du dir die Note angesehen hast.“ blockte Meike meinen Kommentar direkt ab. Ich schüttelte den Kopf und blätterte weiter. Ich kam zur letzten Seite, die dann nochmal einen sehr langen roten Kommentar hatte. Ich hatte jetzt schon keine Lust den zu lesen. Ich suchte irgendwo nach der Punktzahl, die ich erreicht hatte. Ganz am Ende fast schon so als ob man sie vor mir verstecken wollte standen meine Punkte.
„13 Punkte?“ fragte ich verwundert.
„Ja, du bist ja richtig krass drauf. Eigentlich hast du alles richtig gemacht, aber du bist da so chaotisch dran gegangen, dass dir ein paar Punkte abgezogen wurden. Eigentlich ziemlich gemein, wenn man ehrlich ist.“ meinte Meike.
„Meike das ist eine Eins. 13 Punkte sind eine fucking Eins. Scheiß auf die Punkte, die mir abgezogen wurden. Ich hab ne fucking Eins.“ gab ich fassungslos von mir. Ich wusste gerade nicht mal ob ich lachen oder weinen sollte.
„Ich bin echt beeindruckt. Echt super. Komm mal her.“ forderte Meike mich auch und umarmte mich. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie war mir jetzt doch eher nach weinen zu Mute und ich merkte, dass mir die Tränen über die Wangen flossen.
„Was macht ihr beiden denn hier?“ hörte ich jemanden hinter mir fragen. Meine Nackenhaare stellten sich wieder auf. Das war jetzt der wirklich ungünstigste Moment sie zu treffen. Ich löste mich von Meike und drehte mich erschrocken um. Ich war unfähig etwas zu sagen als ich sie sah.
„Wir haben uns gerade Kathis Matheklausur angesehen.“ erklärte Meike gelassen. Ich war froh, dass Meike das Reden übernahm.
„Oh…ähm…war wohl nicht so gut, wenn du weinst.“ meinte Sandra mitfühlend. Ich konnte immer noch nicht antworten. „Wohl ein ziemlicher Schock. Verstehe. Darf ich mal sehen?“ setzte Sandra nach. Kommentarlos und mit zitternder Hand hielt ich ihr die Klausur hin.
Sandra nahm sich die Klausur und blätterte durch die Seiten. Gelegentlich schüttelte sie den Kopf und dann wurden ihre Augen einen Moment groß, anscheinend hatte sie jetzt auch die Note entdeckt.
„Wow.“ war das einzige was sie sagen konnte.
„Ähm…ja…wow trifft es gut, glaube ich.“ gab ich unsicher und leise von mir. Sandra hatte die Klausur noch in der Hand, aber hatte sie inzwischen auch wieder zusammengefaltet. Ich merkte immer noch die Anspannung in mir, gerade Sandra verstärkte sie noch mehr. Mein Herz schlug schnell, verdammt schnell. Ich merkte, dass ich einen Schritt nach vorne machte. Was passierte hier. Es war wieder so wie eine Fernsteuerung von irgendjemandem. Noch ein Schritt und noch einer. Was zum Geier passierte hier? Was tat ich? Wahrscheinlich bewegte ich mich sogar in normaler Geschwindigkeit, aber es war wieder wie eine Zeitlupe. Ich stand jetzt genau vor Sandra und schaute in ihre Augen, ihre wunderschönen Augen. Verdammt was tat ich hier? Ich wollte doch nicht? Nein bitte nicht um Gottes Willen bitte nicht. Ich schloss panisch die Augen, weil ich nicht wusste was ich jetzt in meinem Wahn anstellen wollte. Ich merkte, dass ich mich bewegte, aber auf meinen Lippen spürte ich nichts. Puh ich hatte sie nicht geküsst, beruhigend, dass ich nicht komplett verrückt war. Ich schlug die Augen wieder auf. Ich hatte sie umarmt. Damit konnte ich leben, merkte aber auch gleich wieder dieses innere Gewitter wie beim letzten Mal. Ok jetzt ganz ruhig und irgendwie rechtfertigen.
„Danke.“ flüsterte ich und löste mich schnell wieder von ihr.
„Ähm…gerne.“ gab Sandra verwirrt zurück. Ich kam mir gerade richtig dumm vor. Ich musste aufpassen, dass ich nicht urplötzlich Sandra irgendwas falsches sagte.
„Ich glaube ich muss diesen positiven Schock jetzt erst mal in Ruhe verarbeiten.“ versuchte ich mich irgendwie aus Sandras Nähe zu stehlen.
„Glaub ich dir gerne.“ meinte Sandra und reichte mir die Klausur. Ich nahm sie und packte sie wieder weg. Als ich meinen Rucksack wieder auf dem Rücken hatte, fiel mir urplötzlich wieder ein, dass Sandra noch eine spezielle Überraschung planen musste. Vielleicht konnte ich so meine Chance ausloten. Es war zwar riskant, aber einen Versuch war es wert.
„Zu doof jetzt musst du dir irgendwas spezielles für mich überlegen.“ meinte ich verlegen.
„Stimmt ja. Da war was. Ich überlege mir über die Feiertage was. War die letzten Wochen ja schon stressig und die Feiertage werden nicht weniger stressig.“ erklärte Sandra.
„Zu doof.“ gab ich zurück. Ich hatte irgendwie schon darauf gehofft, dass jetzt eine spontane Einladung folgen würde.
„Hast du irgendwelche Wünsche, die ich dir erfüllen kann?“ fragte Sandra unsicher. Einer würde mir zwar einfallen, aber den zu äußern traute ich mich dann doch nicht.
„Ähm…so spontan…wüsste ich nichts.“ gab ich nervös zurück.
„Schade, dann musst du dich halt überraschen lassen.“ gab Sandra grinsend zurück. Ich wusste nicht warum, aber irgendwie wirkte das Grinsen wieder seltsam.
„Oh schaut mal ihr beiden. Es schneit.“ warf Meike plötzlich ein. Tatsächlich flogen langsam dicke Schneeflocken vom Himmel auf die Straße und fingen an einen weißen Pelz auf der Straße zu bilden.
„Ah weiße Weihnachten. Da freut man sich doch doppelt auf die Feiertage oder nicht?“ fragte Sandra.
„Klar. Ich finde das toll.“ erwiderte Meike. Ich fand das grundsätzlich auch toll, aber irgendwie war ich noch gar nicht so wirklich in Feiertagsstimmung.
„Hmmm…ja hat schon was besonderes.“ meinte ich zu den beiden. Zwei Augenpaare schauten mich etwas verwundert an als ob ich etwas falsches gesagt hätte. „Sorry ich bin irgendwie noch wo anders. Das mit der Klausur…macht mich irgendwie…etwas fertig…total bescheuert. Ignoriert mich einfach. In ein paar Stunden bin ich wieder normal.“ setzte ich nach in der Hoffnung, dass keine weiteren Nachfragen kommen würden.
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„Puh.“ atmete ich erleichtert auf als die Haustüre hinter uns ins Schloss gefallen war.
„Du stehst ja ganz schön neben dir oder?“ fragte Meike, während sie ihre Jacke aufhing.
„Klar…was glaubst du was diese Umarmung ausgelöst hat. Ich habe jetzt noch das Gefühl unter Strom zu stehen.“ antwortete ich und machte mich auch daran meine Jacke aufzuhängen.
„Warum hast du das überhaupt gemacht?“ fragte sie.
„Ich weiß nicht. Ich hatte das Gefühl, dass es irgendwie notwendig wäre als kleines Dankeschön.“ verteidigte ich mich.
„Verstehe. Dir ist aber schon klar, dass du ganz schön komisch drauf warst. Glücklicherweise erklärt der Schock über die Klausurergebnisse ja einiges.“ konterte Meike.
„Habe ich da Klausurergebnisse gehört?“ fragte meine Mutter plötzlich neben mir. Sie hatte sich in den Türrahmen zur Küche gestellt. Anscheinend hatten weder Meike noch ich sie bemerkt. Bei mir war das kein Wunder. Irgendwie war ich in Gedanken immer noch bei dem was ich mir eigentlich für meine Eins gewünscht hätte. Hätte ich mich nur mal getraut, dann hätte ich wenigstens gewusst ob dieses innere Gewitter, dieser Sturm überhaupt zu etwas gut war außer jemanden in die Höhe fliegen zu lassen und dann wieder nach unten stürzen zu lassen.
„Ähm…ja…“ stammelte Meike.
„Also wenn ich dich so höre Meike und dich so ansehe Kathi, dann reden wir wohl von Mathe oder? So schlimm Mädels?“ bohrte meine Mutter nach. Tatsächlich war die Vermutung meiner Mutter sowas von goldrichtig, also im Bezug auf Mathe, aber alles andere passte nicht.
„Ne ist ist eigentlich ganz ok. Hab ne Drei bekommen. Ist nicht das tollste ich weiß, aber für jemanden, der mit Mathe seit Jahren auf Kriegsfuß steht, finde ich das Ergebnis echt gut.“ antwortete Meike entspannter.
„Ich glaube da kannst du ziemlich zufrieden sein. Dann hat die Nachhilfe von Sandra wohl was gebracht. Kathi was ist mit dir?“ fragte meine Mutter an mich gerichtet. Ich weiß nicht warum, aber wie ferngesteuert ging ich zu meinem Rucksack, zog die Klausur heraus und hielt sie meiner Mutter hin. Meine Mutter nahm sich die Klausur und fing an zu blättern. Ich schaute mir das Spiel nicht weiter an, sondern zwängte mich an ihr vorbei in die Küche und setzte mich an den Tisch. Ich musste jetzt definitiv einen Moment sitzen. Vermutlich dachte meine Mutter bei der Art wie ich ihr mein Ergebnis präsentiert hatte sonst was. Anscheinend war sie noch nicht am Ende angekommen, sonst hätte sie schon längst etwas gesagt. Ich hing gedanklich immer noch in dem Gespräch gerade. Warum konnte ich denn nicht einfach Sandra sagen, dass ich mich in sie verguckt hatte? War ich von der Sache mit Jen so dermaßen verängstigt, dass ich mich nicht mehr traute jemandem meine Gefühle zu offenbaren? Hatte ich Angst, dass ich wieder in dieses tiefe Loch fallen würde? Was änderte das zu jetzt? Ich war schon in einem Loch. Ich schaute deprimiert aus dem Küchenfenster und sah die Schneeflocken vom Himmel fallen. Ich seufzte. Meine Mutter tauchte vor meinen Augen auf. Ich sah wie meine Klausur auf den Tisch wandert. Sie war wohl fertig mit der Klausur.
„Du wirkst echt deprimiert. War die Klausur wirklich so schlimm, dass du mir die Klausur einfach in die Hand drücken musst ohne einen Ton zu sagen?“ fragte sie während sie sich setzte.
„Hast doch das Ergebnis gesehen.“ meinte ich etwas abwesend.
„Soweit bin ich noch gar nicht gekommen…ich halte es gerade für sinnvoll mit dir zu reden.“ entgegnete meine Mutter.
„Och Mama…ich bin gerade wieder ein bisschen deprimiert wegen Sandra.“ erklärte ich.
„Immer noch nicht schlauer? Hast du mal versucht vorsichtig mit ihr zu reden, dass du dich in sie verliebt hast?“ fragte meine Mutter.
„Ich kann nicht…so sehr ich auch möchte…ich kann nicht. Ich habe Angst, dass wieder das gleiche passiert wie bei Jen. Außerdem hat sie glaube ich gar kein Interesse an mir. Ich glaube sie will was von Sarahs Freund. Das ist auch der Grund warum ich das alles nicht möchte. Ich möchte das das aufhört, einfach aufhört…so wie bei Jen.“ erklärte ich niedergeschlagen.
„Kleine Maus. Das funktioniert nicht von jetzt auf gleich. Überleg mal wie lange du an Jen geknabbert hast. Das war schon eine Weile. Ich glaube sowas kann man nicht einfach so vergessen. Ich glaube du solltest dir einen Ruck geben und auf Sandra zu gehen. Vielleicht hilft das wirklich. Wenn nicht, dann wird das vielleicht irgendwann aufhören.“ erwiderte meine Mutter.
„Ich denke mal drüber nach. Vielleicht nach den Feiertagen…ich weiß nicht…egal.“ stammelte ich. Meine Mutter stand auf und schaltete den Wasserkocher ein. Ich schaute wieder nach draußen. Der Schneefall war stärker geworden. Keine zwei Minuten später saß meine Mutter mir wieder gegenüber und schob mir eine Tasse mit Tee zu.
„So und jetzt bauen wir dich mal wegen deinem Klausurergebnis auf. Hier schon mal ein Tee, der hilft gegen fast alles.“ kam erwartungsvoll von meiner Mutter. Sie rechnete immer noch mit dem schlimmsten. Ich griff nach der Tasse und zog sie zu mir. Meine Mutter fing nochmal an durch die Klausur zu blättern.
„Puh…hier ist aber ganz schön viel rot…schaut echt nicht gut aus.“ flüsterte meine Mutter, aber natürlich hatte ich das mitbekommen. Seite für Seite ging sie die Klausur durch bis sie schließlich auf der letzten Seite angelangt war. Meine Mutter ließ sich echt Zeit und las sich wirklich den gesamten Kommentar durch. Ich hatte das Gefühl mit jedem Wort wurde ich bislang recht kritischer Blick immer freundlicher und strahlte zu guter letzt vor Freude.
„13 Punkte?“ fragte meine Mutter erstaunt.
„Hmmm…13 Punkte…frag mich bitte nicht wie und warum…vielleicht war es Glück…oder…“ ich stockte.
„Oder was?“ fragte meine Mutter neugierig.
„Vielleicht wollte ich einfach die besondere Überraschung von Sandra. Die hat sie mir versprochen, wenn ich ne Eins schreibe. Ich dachte eigentlich, dass ich das Ding wegen der Sache mit Sandra sowas von in den Sand gesetzt habe.“ schilderte ich eine Möglichkeit für das Ergebnis.
„Möglich. Manchmal hilft der richtige Ansporn um nahezu Unmögliches zu schaffen. Weißt du schon was die Überraschung ist?“ fragte meine Mutter.
„Leider nicht. Sandra überlegt sich was. Vermutlich weiß ich es nach den Feiertagen.“ entgegnete ich immer noch nachdenklich. Ich nahm einen Schluck von dem Tee. Tatsächlich half er ein wenig beim Runterkommen.
„Ich glaube egal was es ist, es wird dir bestimmt gefallen. Kannst du dir nicht was von ihr wünschen?“ bohrte meine Mutter nach.
„Ich wünschte ich könnte…wahrscheinlich würde ich mir dann einen Kuss wünschen…keine Ahnung ob dieser Wunsch in Erfüllung gehen würde.“ antwortete ich.
„Was wäre, wenn sie dir diesen Wunsch erfüllt?“ fragte meine Mutter weiter.
„Keine Ahnung…soweit habe ich noch gar nicht gedacht…ich kann mir nicht mal vorstellen, dass sie das machen würde.“ erwiderte ich frustriert. Ich wollte gerade etwas sagen, da klingelte es an der Türe. Ich schaute meine Mutter kurz an, dann nickte sie und ging zur Türe.
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Die Türe öffnete sich wieder. Meine Mutter kam wieder in die Küche und hatte tatsächlich Sandra im Schlepptau. Mein Herz machte einen riesen Satz.
„Hier wollte jemand zu dir.“ sagte meine Mutter und setzte sich wieder.
„Hi…äh…das kommt jetzt vielleicht ein bisschen doof, aber ich hab da was für dich…ähm…das ist jetzt nicht die Überraschung. Siehs wie eine Art Weihnachtsgeschenk…ich bin über die Feiertage mit meinen Eltern unterwegs, deshalb wollte ich es einfach gerade vorbeibringen.“ erklärte Sandra und betrat die Küche. Tatsächlich hatte sie etwas hinter dem Rücken.
„Ähm…ok.“ stammelte ich nervös. Sandra kam näher und stand jetzt direkt am Tisch. Ich wartete ungeduldig was es sein würde. Sandras Hände bewegten sich und hinter ihrem Rücken kam eine Orchidee zum Vorschein.
„Ist vielleicht ein doofes Geschenk, aber deine letzte ist ja eingegangen und mir ist aufgefallen, dass du noch keine neue hast…da dachte ich…ich schenke dir eine.“ erklärte Sandra unsicher.
„Danke…sehr nett von dir…war doch gar nicht notwendig.“ gab ich unsicher zurück.
„War ein spontaner Einfall…ich hoffe das kommt jetzt nicht komisch oder so…“ erwiderte Sandra. Ich griff mit zittrigen Händen die Orchidee und stellte sie auf den Tisch.
„Danke. Möchtest du noch einen Tee oder so?“ fragte ich Sandra.
„Ne…leider keine Zeit. Eigentlich wollten wir erst morgen fahren, aber anscheinend geht es gleich schon los. Meine Eltern bringen alle Pläne durcheinander. Ich glaube übrigens, die Pflanze muss mal umgetopft werden. Solltest du bei Gelegenheit mal machen. Vielleicht kommst du über die Feiertage ja dazu.“ antwortete Sandra ein wenig traurig.
„Mal schaun. Ich glaube bei uns ist auch ganz schön was los…ist ja noch zwei Tage bis Heiligabend…vielleicht komme ich vorher noch dazu.“ meinte ich.
„Schau einfach mal. Ähm…ich würde ja gerne, aber…ich muss dann mal wieder los. Ich überleg mir noch eine Überraschung für dich. Frohe Weihnachten zusammen.“ erwiderte Sandra und verschwand blitzschnell durch die Haustüre.
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Ich schaute immer noch verwundert in den Flur, der inzwischen leer war. Ich wunderte mich aktuell über zwei Dinge. Zum einen über Sandra und zum anderen wunderte ich mich darüber, dass Meike gar nicht in der Küche oder im Flur war. Wahrscheinlich war sie in ihr Zimmer verschwunden. Sollte mir recht sein, gerade hatte ich andere Probleme.
„Ich fand das jetzt ziemlich nett.“ meinte meine Mutter plötzlich. Ich schaute verwundert zu ihr.
„Was meinst du?“ fragte ich.
„Die Blume. Ich finde das nett von Sandra.“ wiederholte meine Mutter.
„Ja schon, aber irgendwie finde ich das auch seltsam.“ gab ich nachdenklich von mir.
„Wie oft hast du Jen was zu Weihnachten geschenkt?“ fragte meine Mutter. Ich überlegte. Es waren bestimmt einige Geschenke, die wir uns gegenseitig gemacht hatten.
„Ähm…ein paar?“ entgegnete ich unsicher.
„Ein paar mehr als ein paar waren es schon. Irgendwo bist du doch auch mit Sandra befreundet. Vielleicht nicht so eng wie mit Jen oder mit Meike, aber für sie reicht das anscheinend aus um dir die Blume zu schenken.“ erklärte meine Mutter.
„Hmmm…und auf der anderen Seite hat sie dann keine Zeit um irgendwas mit mir zu unternehmen…schon seltsam. Außerdem wirkt sie immer so abweisend mir gegenüber.“ merkte ich an.
„Vielleicht schenkt sie dir ja als kleinen Ausgleich die Blume. Schon mal daran gedacht?“ fragte meine Mutter.
„Möglich…ich glaube ich leg mich ne Weile hin. Ich brauche Ruhe.“ stellte ich klar.
„Mach das. Soll ich die Pflanze umtopfen?“ fragte meine Mutter. Ich schaute auf die Pflanze. Eigentlich sah sie nicht so aus als ob sie einen neuen Topf brauchte, aber wenn Sandra schon darauf aufmerksam machte, dann war es wohl notwendig.
„Kannst du ruhig machen. Ach ne ich glaube das mache ich die Tage selbst noch.“ antwortete ich und machte mich auf den Weg in mein Zimmer.
Autor: Timo (eingesandt via E-Mail)
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Lieber Timo,
Dir erst einmal einen schönen 3. Advent und danke für diesen Teil.
Ist wieder gut gewesen, doch so langsam nervt es mich, dass Du die beiden nicht zusammenbringst und ich wieder auf den nächsten Teil warten muss!
LG Torsten
Eigentlich geb ich dir Recht, aber wenn die gleich zueinander finden, wäre ja die Geschichte zu Ende, so viel gäb´s dann ja nicht mehr zu erzählen.
Außerdem, ich weiß, ist jetzt nicht nett, aber wir wollen die arme Kathi doch noch ein bisschen leiden sehen, und Sandra natürlich auch, obwohl deren Perspektive ein bisschen zu kurz kommt.
Ich wünsche ebenfalls einen schönen dritten Advent, auch wenn ich mit meiner „Hinhaltetaktik“ vielleicht einen faden Beigeschmack verursache.
Es ist irgendwo logisch, dass es dauert. Ich glaube es dürfte inzwischen jedem klar sein, dass da auf beiden Seite Gefühle für die jeweils andere vorhanden sind oder nicht? Ich hoffe ich habe jetzt niemandem etwas verraten, was nicht schon bekannt war :-). Aber wenn man sich mal in die Lage der beiden hineinversetzt. Keine hat sich jemals vor der anderen in irgendeiner Weise geoutet, daher ist die Einschätzung ob da überhaupt eine Chance besteht gar nicht ersichtlich und zum anderen haben beide in nicht allzu ferner Vergangenheit eine Zurückweisung erfahren und das jeweils von der besten Freundin, bei der man eigentlich einschätzen können sollte ob da ähnliche Gefühle im Spiel sind oder nicht. Um genau dieser Problematik ein wenig Raum zu geben zieht sich das alles entsprechend hin.
Klar das immer wieder neue Warten frustriert, kann ich durchaus verstehen, ich selbst wünschte ich könnte schon ein Kapitel mit dem lang erwarteten Szenario posten (also theoretisch ginge das), aber dann würden andere Inhalte wegfallen, die mich auch einiges an Arbeit gekostet haben und meiner Meinung nach auch sehr schön zu lesen sind und die haben noch nicht einmal was mit den beiden zu tun. Von daher einfach abwarten, es wird schon irgendwann so weit sein und ich verspreche, dass es nicht im letzten oder vorletzten Kapitel erst so weit ist sondern vorher, aber es wird definitiv nicht mehr in diesem Jahr so weit sein.
Ich hoffe das stimmt den ein oder anderen, der ein wenig von der Warterei verstimmt ist ein wenig gnädiger.
Oh man da will man doch am liebsten den ein oder anderen Spoiler raus kitzeln😈.
Ich hab da schon so eine Vermutung, will aber niemand die Überraschung kaputt machen sollte ich Recht haben.
@Timo kommt der nächste Teil zu Weihnachten oder müssen wir uns bis nach den Feiertagen gedulden?
Also am Freitag gibt es auf jeden Fall ein Kapitel. Eine mögliche Pause kommt vielleicht oder auch nicht. Ich arbeite gerade noch an einem Zwischenkapitel, das ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen könnte. Wenn es länger dauert, dann könnte es zu einer kleinen Pause kommen. Wenn es schnell geschrieben ist, dann sind die nächsten Wochen gesichert.
Lieber Timo,
was möchtest Du jetzt von mir hören?
Ich für mich fände es schön, wenn die beiden möglichst bald zusammen kommen könnten und dann zusammen vieles Neues zusammen entdecken, natürlich auch die kleine Welt der kleinen Maus und Sandra, die sich um sie kümmert.
Werde dann wohl noch die dazwischen liegenden Teile lesen müssen, bleibt mir ja nichts anderes übrig. Oder Du könntest mir den besagten Teil ja vorab schicken.
LG Torsten
Überhaupt kein Problem, am besten kontaktierst du mich auf Discord, wenn du es einfach nicht aushalten kannst (das ist kein Scherz).
Hallo Timo,
danke für Dein Angebot, Discord ist NICHT meins und fällt leider so aus. Ich muss ja hier bei jeder Antwort meine E-Mail-Adresse hinterlegen, kommst Du da nicht heran?
Liebe Grüße, Torsten
Hallo,
Aus Datenschutz rechtlichen Gründen geben wir keine mailadressen weiter
Wenn Discord ausfällt, dann kannst du mich in diversen ABDL-Communitys unter dem Namen R-ammstein finden. Schreib mich einfach da an und wir finden schon eine Möglichkeit :-).
Ich finde dieses kleine Ränkespiel zwischen den Teenies ganz amüsant. Wir in dieser Situation währen bestimmt auch etwas verblendet und würden nicht gleich verstehen was Phase ist. Ich denke auch das Sandra den Tip mit dem umtopfen nicht umsonst gesagt hat! Da ist garantiert was drinnen! Freu mich auf den nächsten Teil. Es bleibt spannend.
Und da verkneifen ich mir extra den Hinweis auf das umtopfen 🤣
Jetzt bin ich wieder sicher, dass es sich lohnt, die Kommentare nach einiger Zeit erneut zu kontrollieren.
Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Die Kommentare werden einmalig geprüft und freigegeben, eine Nachkontrolle wird es nicht geben außer wir bekommen einen entsprechenden Hinweis zu einem Kommentar.