Liam wieder klein
Windelgeschichten.org präsentiert: Liam wieder klein (1) – der Einkauf
Die Sonne schien Liam genau ins Gesicht und blendete ihn. Es war ein warmer, aber dennoch angenehmer Sommertag im Juni und Liam verließ soeben das Schulgebäude.
Liam ist vor kurzem 12 Jahre alt geworden und besucht derzeit die 5.Klasse des Gymnasiums. Er hat blondes längeres Haar und ist etwas klein für sein Alter,
weshalb er auch schon mal von seinen Mitschülern geärgert wurde, aber das macht ihm nichts, weil er es sogar etwas genießt kleiner als der Rest zu sein.
Völlig verträumt machte er sich auf den Heimweg. In letzter Zeit war er häufig verträumt, sodass ihn eine Lehrerin mal darauf angesprochen hat und gefragt hatte,
ob denn alles in Ordnung sei. Er dachte in letzter Zeit häufig darüber nach, wie es denn wäre wieder klein und sorglos zu sein.
Diese Gedanken hatte er allerdings schon fast immer, z.B. als er damals Eltern mit ihren kleinen Kindern gesehen hatte,
machte ihn dies meist neidisch und er hoffte insgeheim immer darauf Plätze mit ihnen tauschen zu können. Doch in letzter Zeit wurden die Gedanken immer häufiger und stärker.
Zeitweise konnte er an gar nichts anderes mehr denken und wünscht sich einfach nur den ganzen Alltagsstress abwerfen zu können und in eine Welt ohne Sorgen eintauchen zu können.
Lange dachte er darüber nach, ob er es wirklich tun sollte und ihm fehlte der Mut dazu, doch heute war es endlich soweit. Er will sich heute Windeln
und einen Schnuller kaufen. Seine Mutter war heute lange arbeiten, sodass er für beides genug Zeit finden sollte. Sobald er darüber nachdachte begann sein Herz zu pochen
und er wurde ganz zittrig. So viele Sorgen schoßen ihm durch den Kopf: „Was ist, wenn mich jemand, den ich kenne sieht?“, „Was ist, wenn jemand denkt die wären für mich?“
„Doch heute gilt kein Kneifen. Ich muss es durchziehen, jetzt oder nie“, sagte er sich.
„Du schaffst das“, flüsterte er sich immer wieder zu und beruhigte sich so tatsächlich etwas. Bis er dann von Weitem die große leuchtende Schrift des Ladens sah
und wieder begann zittrig zu werden. Sobald er den Laden betrat, begann auch sein Herz wieder wie wild zu schlagen. Liam stampfte zügig durch den Laden bis er endlich
kurz vor der Baby-/Hygieneabteilung angekommen war. Kurz darauf tauchte er wieder ins Land der Tagträume ab, bis eine Mutter mit ihrem Baby im Einkaufswagen ihn darum bat bitte
Platz zu machen, sodass sie durchkamen. Er wurde dadurch wieder sofort aus seinen Träumen gerissen und machte Platz. Er war jetzt so kurz davor aus Traum Wirkichkeit machen zu
können, doch traute sich einfach nicht in den Gang hinein. Erst als er sich vergewissert hatte, dass die Mutter verschwunden sei, flitzte er schnell hinein und befand sich
im Paradies. Auf der linken Seite waren die Regale von oben bis unten mit Windeln aller Art gefüllt, von Pampers bis zu Höschen für Menschen mit Blasenschwäche.
Auf der rechten Seite war alles voll mit verschiedenen Pflegeprodukten, wie Babypuder, Penatencreme, so wie Babysachen, wie Schnuller, Fläschchen usw. .
Ehe er sich die Sachen in den Regalen genauer ansehen konnte, hörte er hinter sich Stimmen. Ein Familienvater mit seinen beiden Kindern, das eine davon noch so klein,
dass es im Kinderwagen saß und das andere schätzungsweise sechs Jahre alt. Liam zuckte kurz zusammen und geriet in Panik, doch sie schienen sich nicht daran zu stören
und kurz darauf hörte er den 6-jährigen rufen: „Muss das auch wirklich sein, Papa?“, darauf anwortete der Vater schnippisch „Tut mir leid, großer, aber es muss sein, wenn du
wieder ins Bett machst“. Er packte gleich zwei Pakete Drynites Pullups in den Wagen und der kleine begann darauf nur zu jammern: „Maan Ich will keine Windeln tragen, ich bin doch
kein Baby mehr“. Der Vater lachte und streichelte seinem Sohn über die Haare: „Keine Sorge, nicht nur Babys tragen noch Windeln. Schau mal, selbst der Junge dort vorne braucht
wahrscheinlich noch welche, also ist es doch überhaupt nicht schlimm“.
Liam realisierte, dass der Vater auf ihn gezeigt hatte und wurde hochrot. Er schaute rüber und sah, wie der Junge ihn mit großen Augen ansah. Zu seinem Glück ertönte es
dann vom Vater: „So, jetzt müssen wir aber weiter, Jungs“ und nahm seinen Sohn an die Hand, während er erst dann seinen Blick von Liam nahm. „Puuh, dachte sich Liam,
„das war ja richtig unangenehm“. Er nutzte die Gunst der Stunde und nahm sich eine Packung Drynites mit, auf dem ein Junge in etwa seinem Alter, wenn nicht sogar älter, darauf
abgebildet war und eine Packung mit zwei verschiedenen Schnullern drin.
Auf dem ersten war ein kleiner hellblauer Dino zu sehen, der an einen Stegosaurus glich, der Hintergrund war in einem angenehmen gelb. Der andere war mit einem kleinen roten
Bagger bestückt, ebenfalls mit gelbem Hintergrund.
Mit allem im Gepäck machte er sich schnellen Schrittes auf den Weg zur Kasse bevor es noch weitere unangenehme Begegnungen gibt. Vor ihm waren zwei Kassen
mit jeweils langen Menschenschlangen, sodass es kein Unterschied machte, an welche er sich stellt. Also stellte er sich einfach an die Kasse genau vor ihm, bis er realisierte,
dass vor ihm ein Klassenkamerad mit seiner Mutter steht. Schnell also weichte er zur Seite und stellte sich an die Kasse daneben an und wog sich so kurz in Sicherheit.
Vor ihm stand jetzt allerdings der Vater mit seinen beiden Söhnen, die er in der Babyabteilung getroffen hatte. Gerade als er auch von dort weg wollte stand schon eine Person
hinter ihm, sodass dies für nur noch mehr Aufsehen gesorgt hätte. Also schnaufte er noch einmal durch und versuchte sich zu beruhigen. Als er sich gerade etwas beruhigt hatte,
drehte sich der 6-jährige um und sah Liam mit dem Paket Drynites und den Schnullern im Gepäck. Daraufhin zerrte er am Arm des Vaters, sodass sich dieser ebenfalls umdrehte und
Liam grinsend ansah. Der Sohn flüstert etwas zu seinem Vater, worauf der Vater sehr amüsant schmunzelte. „Sie reden doch bestimmt über mich, das ist so unfassbar unangenehm.
Ich möchte hier einfach nur noch weg“, schoss es Liam durch den Kopf. Sein Kopf wurde wieder hochrot und gleichte schon einer Tomate. Als dann endlich die Familie dran war,
fühlte Liam Erleichterung und war froh, dass diese unangenehme Situation nun vorbei sei. Auch wenn sich gleichzeitig Nervosität ausbreitete, da er schon fast an der Kasse
zum Bezahlen angelangt war.
Als der Vater und seine beiden Söhne endlich verschwunden waren, war Liam an der Reihe. Er versuchte souverän zu wirken, doch das gelang ihm leider nur innerlich, denn er
sah kreidebleich aus als er der Kassiererin entgegen trat. Sie scannte die Drynites und das Päckchen Schnuller und der kreidebleiche Junge streckte das Geld schon entgegen,
um dieser Situation schnellstmöglich zu entkommen. Er schob seine heiß begehrten Waren weiter, sodass er diese schnell einpacken konnte, als er eine ihm bekannte Stimme hörte:
„Liam, was machst du denn hier?“. Es war ein Klassenkamerad namens Felix, den er schon seit der 2.Klasse kennt und ebenfalls gut befreundet ist. Wie ein Blitz traf es ihn
und er zuckte am ganzen Leib zusammen. Schnell öffnete er seinen Rucksack, während er seinen Kumpel näher kommen sah. Erst die Drynites und dann die Schnuller, doch gerade
als er dabei war die Schnuller einzupacken, stand er schon neben ihm. Schnell schloß er den Rucksack und versuchte vor seinem Freund cool zu wirken: „Ach, ich kaufe nur
etwas für mich und meine Mutter ein“. Felix warf ihm kurz einen skeptischen Blick zu und begann darauf laut loszulachen. „Das war’s, er wird es jedem in der Schule
erzählen und mich damit zum Gespött der gesamten Schule machen. Ein 12 jähriger, der noch Windeln und Schnuller benutzt, wie erbärmlich!“, schallte es ihm durch den Kopf.
Anmerkung: dies war meine erste Geschichte, daher würde ich mich sehr über konstruktives Feedback freuen. Falls Interesse an einer Fortsetzung besteht, lasst es mich ebenfalls
gerne wissen.
Autor: Lukey (eingesandt via E-Mail)
Diese Geschichte darf nicht kopiert werden.
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wie geht es weiteretwas zu kurz der Anfang
Schöne Geschichte mach ruhig weiter bis jetzt schon interessant
Unsagbar tolle Geschichte und ein sehr nervöser, verängstigter Protagonist, so ähnlich verlief es bei mir, als ich 2005 wieder zu Windeln zurück kehrte, ich war damals aber schon im Erwachsenen-Körper und wusste besser Bescheid, dass es „Ältere in Windeln“ gibt als mein engstirniges Umfeld. Ich würde mich sehr über eine Fortsetzung freuen und bin gespannt, wer das noch so alles mitbekommen sollte, bis bald!
MFG Leonie
Mein lieber Lukey echt ergreifende Geschichte weil es mir so ähnlich ging wie dem jungen schreib bitte weiter
Mach weiter so ich bin gespant.