Little Susi im Wunderland (2)
Dieser Eintrag ist Teil 2 von 3 der Serie Little Susi im Wunderland
Windelgeschichten.org präsentiert: Little Susi im Wunderland (2)
Part 2 Was ist nur los mit mir?
Von der Fahrt habe ich nicht viel mitbekommen. Nur in weiter Ferne höre ich Stimmen. Sind sie in meinem Traum oder real? Ich kann es nicht unterscheiden.
„Hebst du sie bitte raus, die kleine Maus ist eingeschlafen. Am besten du bringst sie gleich auf den großen Wickeltisch, sie ist fix und fertig mit der Welt. Arme Maus!“
„Mach’ ich Schatz, nur was hast du dir da wieder eingebrockt, du und deine Kinderliebe. Na ja, kann es ja auch verstehen“
Etwas hebt mich aus dem Kindersitz und ich spüre wie mich jemand an sich drückt. Wie in Trance bekomme ich kaum etwas mit. Mit einem kurzen Blinzeln bekomme ich eine riesige Werkhalle mit. Werkhalle? Was stand da dran? Wo bin ich hier, was passiert gerade mit mir? Ich fühle mich schrecklich, zittere am ganzen Körper. Jeder Zelle meines Körpers scheint gerade Alarm zu senden, kann nicht zuordnen, von wo ich überall Schmerz empfinde. Alles ist wie unendlich weit weg. Ein Hauseingang, Räume, Licht, viel zu viel Licht. Mir brennen die Augen, lass die Augen doch einfach zu … Spüre, dass ich wie ein nasser Sack nur schlaff an jemandem hänge, der mich gut festhält. Vereinzelte verschwommene Bilder erreichen mein Hirn. Lasst mich doch einfach schlafen! Mama? Papa? Lasst mich doch einfach in Ruhe!
Meine Nase fängt den herben Duft eines Mannes ein, der mich nun gerade auf eine recht feste und doch weiche Fläche legt. Er entfernt sich und verschwommen nehme ich nun, die Silhouette von Petra war. Petra, ja, da war ja was.
„Hey, kleine Maus“, sagt sie, während sie mir ihre Hand flach erst auf die Stirn legt und dann in den Nacken schiebt.
„Schatz machst du bitte mal die Waage an, ich denke, die Kleine hat hohes Fieber, ich muss wissen, was sie wiegt, dann kann ich ihr was geben.“
„Mach’ ich Schatz“, erwidert er „Sie zittert am ganzen Körper, habe ich schon beim Reintragen gemerkt.“
Petra zieht mich aus, auch die nasse Windel kommt endlich ab. Sie hebt mich hoch und stellt mich auf die Waage.
„Komm stell dich mal hin Maus, dann hast du es gleich geschafft und kannst dich erholen.“
Ich versuche, meine letzten Kräfte zu mobilisieren. Tüt, tüt macht die Waage und Petra wuchtet mich wieder auf die Unterlage.
„Schatz bringst du mal das Thermometer mit?“
„Ja klar“ klingt es etwas weiter entfernt.
Ich liege vollkommen nackt vor Petra und höre in der Ferne Wasser plätschern.
„Schatz setzt du sie bitte in die Wanne, wir können sie nur kurz baden, wegen des Fiebers, aber sie muss dringend warm werden.“
„OK“ vernehme ich die Männerstimme.
Ich werde hochgehoben und ins Bad getragen. Trägt mich jetzt wirklich ein vollkommen fremder Mann splitterfasernackt durch die Gegend. Ich bin zu schwach, um mich zu wehren und lasse es einfach geschehen. Es ist mir vollkommen egal was passiert, keine Kraft mehr. Petra badet mich, seift mich ein. Das Wasser ist gefühlt kochend heiß, aber ich fühle nun wenigstens meine Beine wieder, sie kribbeln ganz doll. Mir war nicht mal aufgefallen, dass ich sie kaum noch spüren kann. Dann werde ich aus der Wanne gehoben und kurz auf einen sehr flauschigen Teppich gestellt. Kaum auf den Füßen gelandet, werde ich in ein schönes flauschiges Badetuch gewickelt und wieder angehoben. Kurz darauf lande ich wieder auf dem Rücken auf der weichen Unterlage. Petra rubbelt mich trocken und schlägt untenrum das Handtuch auf. Sie schlägt meine Beine übereinander und hebt sie ganz weit nach oben, steckt mir was in meinen Popo, hält mich so. Wäre ich nicht so kraftlos, würde ich mich wehren, aber so … Es piepst ganz leise und das Etwas wird aus meinem Popo gezogen.
„Du bleibst mal einen Moment ganz ruhig liegen, kleines“, sagt Petra, als sie meine Beine wieder runterlässt und das flauschige Badetuch darüber legt. Dabei streicht sie noch mal kurz über meinen Bauch und geht dann fort. Einen Moment später höre ich sie beide reden.
„Schatz rufst du bitte Doktor Klinder an, sie hat hohes Fieber, 39,6. Ich mache mir große Sorgen um sie. Weißt ja, wo die Telefonnummer steht. Er soll bitte schnell herkommen, möchte sie so nicht in die Klinik bringen müssen“
„Natürlich Schatz“ vernehme ich ihn.
Sie tuscheln noch einen Moment, dann kommt Petra wieder zu mir und legt etwas neben mir ab. Sie schlägt das Badetuch auf und schon streift sie mir was über den Kopf, steckt meine Arme in lange Ärmel. Mit einem gekonnten Schwung hebt sie meinen Popo leicht an und zieht das Kleidungsstück über meinen Rücken und Bauch nach unten. Sie schlägt wieder meine Beine übereinander und drückt sie weit nach oben, schiebt etwas unter meinen Popo und legt die Beine wieder ab und spreizt sie. Kühle Creme und Puder landen auf meinem Popo und auf meiner Mumu. Noch bevor ich merke, was eigentlich passiert, habe ich eine dicke Windel um.
„Eine kleine Pullertriene ist unsere kleine Maus hier“ beschwert sie sich, während sie eine Gummihose über der Windel schließt. Nun zieht sie eine dicke wollne Strumpfhose über meine Füße und Beine und wieder mit einem gekonnten Schwung weit über meinen Po nach oben, um gleichzeitig den Body nach unten zu ziehen und im Schritt zu verschließen. Ich vernehme das Klicken der Druckknöpfe. Sie zieht mich zum Sitzen hoch und noch ein Jäckchen an.
„Den Daumen brauchen wir aber nicht dabei“ dabei zieht sie mir meinen Daumen aus dem Mund und steckt mir dafür einen Nucki rein. Es ist eine sehr alte Angewohnheit von mir, immer wenn es mir sehr schlecht geht oder ich sehr viel Stress habe, nuckle ich am Daumen. Was meine Eltern nicht alles versucht haben, um mir das abzugewöhnen, geschafft haben sie es nicht. Ich hatte es nicht mal bewusst wahr genommen, dass ich den Daumen im Mund hatte, jetzt aber einen Nucki? Ich will ihn ausspucken, aber Petra legt nur leicht den Finger darauf und sagt
„Den kannst du ruhig nehmen, ist besser als dein Däumchen, vor allem für deine Zähnchen“
Oh man, bin ich jetzt echt ein Baby oder was? Aber mehr als zu diesem stillen Protest reicht die Kraft auch nicht. Erstaunlicherweise finde ich den Nucki toll, er beruhigt mich doch sehr. Petra nimmt mich auf den Arm. Erstaunlich, dass sie das so einfach schafft, 39 kg sind schließlich 39 kg, da beißt die Maus keinen Faden ab. Aber offensichtlich macht ihr das gar nichts aus und die Routiniertheit ihrer Handgriffe sagt mir, dass sie genau weiß, was sie tut. Sie trägt mich nun in ein großes Zimmer, das Wohnzimmer würde ich mal sagen, denn sie legt mich auf ein großes Sofa und wickelt mich in eine dicke Decke ein.
„Nicht weglaufen“, sagt sie lächelnd, während sie mir wieder über den Bauch streicht „ich bin gleich wieder da.“
Petra verlässt das Zimmer und ich höre sie im Nachbarraum kramen. Nach einer Weile kommt sie wieder und stellt etwas auf dem Tisch ab. Ich kann es nicht sehen, weil ich mich so eingewickelt nicht drehen kann. Sie setzt sich neben mich und zieht mich hoch in ihren Arm. Jetzt streichelt sie mir lieb über mein Gesicht.
„So kleine Maus, jetzt gibt es erst mal eine Stärkung, du hast doch sicher schon lang nichts zu dir genommen.“
Dabei klaut sie mir den Nucki und ehe ich mich versehe, habe ich den Sauger eines Fläschchens im Mund.
„Schön trinken, dass du wieder auf die Beine kommst“, sagt sie, als sie merkt, dass ich mich wehren will.
Selbst das Saugen an dem Fläschchen fällt mir schwer, aber Petra zwingt mich quasi dazu, das Fläschchen auch ganz leer zu trinken.
„Na siehst du, hast du doch auch Hunger gehabt.“ Sie zieht mir den Sauger aus dem Mund und sagt
„Nun noch mal schön das Mündchen auf …“ und bei so viel liebevoller Fürsorge kann ich kaum anders als zu folgen.
Kaum ist der Mund offen, habe ich einen ziemlich großen Löffel im Mund, es ist etwas drauf, komisch, chemisch, aber auch süß.
„Das ist nur Fiebersaft“, sagt sie, „Du willst doch auch schnell wieder gesund werden und das Fieber muss dringend runter.“
Ich bleibe gehorsam, weil ich einsehe, dass sie wohl recht hat. Spüre ja auch wie schlecht es mir geht und offensichtlich weiß Petra genau, was sie tut. Kaum habe ich den Fiebersaft runtergeschluckt, habe ich auch schon wieder den Nucki im Mund.
Im Augenwinkel kann ich Licht durch ein Fenster fallen sehen. Wie spät ist es eigentlich? Durch das Schlafen im Auto habe ich total mein Zeitgefühl verloren. Ich, die ich sonst ständig auf ihr Handy guckt, weil ich ohne Zeit nicht klarkomme … Mein Handy, durchzuckt es mich! Das war ja auch in meiner Handtasche! Und mein Wohnungsschlüssel! Ich werde ganz unruhig und versuche herum zu zappeln, doch Petra hält mich fest im Arm und wiegt mich.
„Psch psch psch, ganz ruhig kleine Maus, es wird sich gleich um alles gekümmert“
„mem hanfi, mem fchüfel“ versuche ich durch den Nucki zu brabbeln. Das hat Petra bestimmt nicht verstanden.
„So Kleines, du bleibst nun erst mal ganz ruhig, Aufregung tut dir jetzt gar nicht gut. Ich hole mal einen Zettel und einen Stift und dann kümmern wir uns um die wichtigen Sachen. Ist das OK?“
„Hmmhm“ geb ich zur Antwort.
Sie kuschelt mich in eine Ecke des Sofas, nur mein Kopf guckt aus dem Wickelpaket. Dabei kann ich mehr vom Fenster erkennen. Es ist wirklich jetzt sehr hell draußen. Der Himmel hat sich aufgeklart und ab und zu guckt die Sonne durch eine Wolkenlücke. Sie geht durch den Raum zu einem kleinen Schreibtisch und holt einen Schreibblock und einen Stift aus einer Schublade. Als sie wieder zurück ist, setzt sie sich neben mich auf das Sofa. Dabei zieht sie mir den Nucki aus dem Mund und sagt
„So, dann lass uns mal alles aufschreiben, damit ich mich um alles kümmern kann. Sagst du mir deinen ganzen Namen?“
Ich sage ihr all meine Daten, Name, Familienname, Wohnhaft in …, geboren am … Als ich ihr sage, wann ich geboren bin, verzieht sie leicht ihr Gesicht. Sie hat sicher nun auch gemerkt, dass ich kein Kleinkind mehr bin, oder gar das Baby zu dem sie mich gerade gemacht hat. Sie notiert auch, was alles in meiner Handtasche war. Personalausweis, Handy, Hausschlüssel, EC-Karte, Bargeld, KK-Karte …
„Wollen wir deine Eltern anrufen? Die machen sich doch sicher sonst Sorgen“ sagt sie zu mir.
„Das wird nicht gehen, die sind schon eine Woche im Urlaub und kommen erst nächste Woche wieder. Sie sind im Ausland und ich habe keine Telefonnummer von dem Hotel. Telefonnummer …“ stammle ich „Ohne mein Handy hab ich eh keine Telefonnummern. Man hat immer alles schön bequem in den Kontakten gespeichert und so habe ich nicht eine Telefonnummer im Kopf. Festnetz von zu Hause vielleicht noch, aber da ist ja jetzt eh keiner.“
Dabei merke ich, wie verloren die kleine Susi nun tatsächlich in der großen Stadt ist. Ich werde wieder ganz unruhig und bekomme eine Panikattacke.
„Sollte die Tasche jemand gestohlen haben, weiß er, wo ich wohne und hat auch gleich noch den passenden Schlüssel dazu. Mein Handy, meine Daten! Was ist, wenn die meine EC-Karte missbrauchen?“
Diesmal habe ich aber laut gedacht und breche sofort in Tränen aus. Petra legt Block und Stift beiseite und zieht mich wieder in ihren Arm. Sie hält mich ganz fest und beruhigt mich.
„Ganz ruhig meine kleine Maus, ich werde mich um alles kümmern. Guck mal, du bist gerade viel zu schwach um dich kümmern zu können. Für dich ist erst mal nur wichtig, wieder auf die Beine zu kommen.“
„Danke Petra, du bist so lieb zu mir. Wie kann ich das je wieder gut machen?“ Erwidere ich.
„Nun mach dir mal darum keinen Kopf, du brauchst jetzt Hilfe und ich helfe dir gern“ dabei sieht sie mich an und schenkt mir ein sehr freundliches Lächeln.
„Kannst du es bitte lassen, mich wie ein Baby zu behandeln?“ Bringe ich hervor.
„Oh, kleine Maus, entschuldige bitte. Ich bin Kinderkrankenschwester und arbeite in einem Heim für behinderte Kinder und Jugendliche. Das steckt einfach in mir so drin und ist sicher nicht böse gemeint. Aber lass es doch einfach mal so geschehen, so schwach wie du zurzeit bist, kannst du eh nicht viel machen und ich werde mich sicher gut um dich kümmern. Ein bissi mein Baby sein, so kann ich mich am einfachsten und schnellsten um dich kümmern und du dich erst mal erholen. Glaub mir, so ist es am einfachsten für uns alle.“
„Ich gebe ja zu, so viel Fürsorge, habe ich lange nicht erfahren. Es fühlt sich aber trotzdem sehr komisch an!“ Sage ich zu ihr.
„Alles gut, wenn dir die Fürsorge gefällt, dann lass es doch einfach geschehen und genieße es. Mir macht es nichts aus und Jens, mein Mann, stört das auch nicht, im Gegenteil. Wir freuen uns immer, wenn wir eine kleine Maus wie dich im Hause haben. Du wirst sehen, vielleicht willst du gar nicht mehr weg.“ sagt sie lachend.
„Weißt du, ab und zu habe ich ein, zwei Kinder aus dem Heim über das Wochenende hier, die freuen sich immer riesig, wenn sie hier sein dürfen. So viel wie hier können sie sonst nicht erleben. Aber du solltest nun erst mal etwas schlafen und wenn du wieder wach bist, sieht die Welt schon wieder ganz anderes aus.“
„Ok“, sage ich, „Das Fläschchen und der Fiebersaft machen scheinbar eh sehr müde, vielleicht sollte ich wirklich etwas schlafen“
„Na siehst du, komm’ ich bringe dich ins Bettchen“, sagt sie und hebt mich wieder mühelos hoch. Sie bringt mich in einen kleinen Raum, offensichtlich ein Kinderzimmer. Viel kann ich nicht erkennen, denn die beiden Fenster sind verdunkelt. Ein Regal mit Spielzeug in einer Ecke und ein Schrank in einer anderen. Sie geht in die dunkelste Ecke des Raumes und legt mich in ein Kinderbett. Kinderbett? Es sind zwar ein Gitter dran, aber es kommt mir doch größer als ein Kinderbett vor. Eigentlich ist es mir auch egal, denn meine Augenlider werden schon immer schwerer. Sie schiebt mir den Nucki wieder in den Mund und sagt
„Nicht das die kleine Maus wieder den Daumen nimmt“ dabei streichelt sie mir lieb über mein Gesicht und deckt mich sehr liebevoll zu.
„Schlaf mal schnell, dann bist du auch schnell wieder gesund, glaub mir“ dabei zieht sie noch das Gitter nach oben und sagt
„Damit meine Maus nicht rausfällt“ und das Gitter rastet hörbar klickend ein.
Sie verlässt den Raum und schließt die Tür. Durch das Fenster kommt fast kein Licht herein, was mir gar nicht gefällt. Habe sonst immer ein Nachtlicht an, in meinem Zimmer zu Hause. Es fühlt sich komisch an. Gewickelt wie ein Baby, angezogen wie ein Baby, ein Nucki im Mund wie ein Baby, in einem Gitterbett wie ein Baby, in einem offensichtlichen Babyzimmer wie ein Baby. Irgendwie fühlt es sich aber auch gut an umsorgt zu sein wie ein Baby. Weiß nicht warum, aber ich muss schon zugeben es gefällt mir sehr. Mit diesem Gedanke schlafe ich ein.
Wie spät ist es? Ich schrecke hoch. Es ist dunkel im Raum, wo bin ich. Meine Stirn glüht, mein Körper scheint zu kochen. Tastend suche ich mein Umfeld ab. Finde den Nucki und dabei dämmert mir etwas, was mir widerfahren ist. Auch wenn mir noch nicht ganz klar ist, wo ich bin. Ich stecke mir den Nucki in den Mund und schon komme ich etwas runter. Taste weiter nach meinem Umfeld und stoße auf das Gitter vom Bett. Versuche mich am Gitter hochzuziehen, schaffe es auch. Interessanterweise ist das Gitter sehr hoch und ich glaube nicht, dass ich darüber weg steigen könnte. Zumal ich nicht weiß, wie weit es auf der anderen Seite dann nach unten geht. Die Windel scheint schon recht voll zu sein, spüre ich, als ich mich setze. Noch weniger Orientierung als Susi in der großen Stadt geht wohl auch nur durch Susi im Dunkeln. Es macht mir Angst und so fange ich mal wieder an zu schluchzen. Panik kommt in mir auf, wie konnte ich nur in diese Situation kommen? So wird mein Schluchzen noch etwas lauter. Es dauert nur ein paar Momente und Petra kommt zur Tür herein. Das Licht, das durch die Tür ins Zimmer fällt, blendet mich. Dadurch brennen meine Augen, was meine Tränen nur noch stärker fließen lässt.
„Hey meine kleine Maus, du bist ja schon wieder wach“, sagt Petra zu mir, „hast aber nicht lang geschlummert. Na komm, ich helfe dir mal …“
Mit einem kleinen Knubbel, den sie aus der Tasche zieht und an das Gitter hält, macht es klick und sie schiebt das Gitter nach unten. Sie beugt sich zu mir und nimmt mich liebevoll in den Arm.
„Hat meine Maus schlecht geträumt?“, fragt sie.
Ich genieße die Umarmung und lege meinen Kopf auf ihre Schulter.
„Weif nif“ brabble ich in den Nucki.
Es stört mich nicht einmal, dass ich mich selber nicht verstehe. Habe ich mich schon ergeben? Habe ich es schon akzeptiert, dass ich jetzt erst mal das Baby bin? Es widerstrebt mir auf der einen Seite und doch fühle ich mich gerade sehr wohl damit. Petra greift mir beherzt in den Schritt
„Hui, die Maus sollte ich wohl mal schnell wieder frisch machen“ und schon hat sie mich wieder auf dem Arm und trägt mich aus dem Zimmer.
Ich halte mich ganz doll an ihr fest und genieße die Nähe. So fühle ich mich gleich sehr geborgen. Ist mir gerade so egal, ob ich jetzt ihr Baby bin, sie tut mir gerade sehr gut. Wir gehen durch die Stube und ich sehe Jens auf dem Sofa sitzen.
„Hey Maus“, sagt er und lächelt mir freundlich zu.
Ich kenne den Mann nicht, fühle mich beschämt, weil er mich so sieht und verstecke mein Gesicht in Petras Schulter. Sie trägt mich einen Raum weiter und diesmal kann ich erkennen, dass es ein kompletter Wickelraum ist. Ein großer Wickeltisch steht neben dem Fenster, daneben ein Regal mit Windeln und Babysachen. Die Wände sind kindlich gestaltet. Hier hat sich aber jemand sehr viel Mühe gemacht, auch alles kindgerecht zu gestalten. Alles ist bunt, einiges ist auch gut gepolstert. Petra legt mich auf den Wickeltisch und öffnet den Body. Sie zieht die Strumpfhose bis zu den Unterschenkeln runter und öffnet die Gummihose. Klick, klick, klick höre ich, als sie die Druckknöpfe öffnet. Ratsch, ratsch … öffnet sie die Klebestreifen der Windel.
„Nun noch das Popöchen hoch …“ Und ab ist die Windel. Sie macht das so routiniert, dass ich das mit meinen Tenas selber nicht schneller könnte.
„Boar ist die Windel aber voll, du bist ja eine richtige Pullerpüppi“, sagt sie mit einem Lächeln. „Warum pullerst du so viel? Weißt du das?“
„Blafenntfündun“ brabble ich in den Nucki.
Weiß auch nicht warum, aber ich möchte den Nucki einfach nicht aus dem Mund nehmen. Es gefällt mir an ihm zu saugen, zumal er mich so schön beruhigt. Petra beugt sich über mich und ihr Gesicht ist jetzt ganz dicht vor meinem. Auf ihre Ellenbogen gestützt zieht sie mir den Nucki aus dem Mund, was ich versuche zu verhindern, in dem ich ihn kräftigt ansauge. Plopp!
„Hey keine Maus, der Nucki gefällt dir wohl? Willst ihn ja gar nicht mehr hergeben“ ihr Gesicht hellt sich auf, man sieht deutlich, wie viel Freude ihr das macht. Sie steckt mir den Nucki wieder in den Mund, ich sauge an und Plopp! Das wiederholt sie mehrfach, bis wir beide über das ganze Gesicht ein breites Grinsen haben.
„Wusste doch, dass das meiner Kleinen gefällt“, sagt sie zu mir, „Und nun noch mal bitte ohne Nucki. Was hattest du versucht zu sagen?“
„Blasenentzündung hatte ich gesagt. Darum hatte ich auch die Tena an. Habe mich wohl verkühlt.“
„Na jetzt hast du dich sicher verkühlt, da brauche ich mich ja nicht zu wundern.“ Versiert tastet sie meinen Bauch ab.
„Ja, das fühlt sich nicht gut an, wird aber wieder. Nachher kommt noch Doktor Klinder vorbei und sieht nach dir. Er weiß schon Bescheid, was passiert ist und ist so nett für dich extra einen Hausbesuch zu machen. Dein Fieber ist auch noch nicht runter, du bist noch immer ganz heiß. Aber das geht ja auch nicht so schnell.“ sagt sie, während sie mir die Beine in die Höhe drückt und meine Mumu und meinen Popo mit Feuchttüchern sauber macht und schon steckt auch wieder das Thermometer im Popo … Pieps …
„39,5, das wird nicht besser und durch das Fieber schwitzt du viel. Die Windel macht dann lauter kleine Pickelchen, da werde ich mal mehr Penaten drauf machen, dann wird das besser.“
Wieder geht mein Popo in die Höhe und eine frische Windel liegt darunter. Die Creme ist kühl im ersten Moment, aber das finde ich schön, genau wie den Puder. Ich weiß, ich rieche jetzt genau, als wenn man sich in einen Kinderwagen beugt. Der Geruch eines frisch gewickelten Babys, ist unverkennbar. Der Gedanke zaubert mir ein Grinsen ins Gesicht.
„So nun guck, schon ist der Popo frisch und die Mumu wieder schön trocken“, sagt sie, während sie schon die Gummihose klick, klick, klick … wieder zu macht. Gekonnt zieht sie die Strumpfhose wieder hoch und verschießt den Body. Wieder beugt sie sich über mich und steckt mir den Nucki wieder in den Mund, zieht ihn aber gleich wieder raus. Plopp! Wir grinsen beide.
„Na siehst du, wie gut dir das tut“ dabei stupst sie mit dem Nuckigummi gegen meine Nasenspitze.
„Ist es so schlimm, sich einfach mal fallen zu lassen?“
Ohne eine Antwort abzuwarten, kreist sie mit dem Nucki über meinem Gesicht und kommt immer näher dabei. Mein Mund öffnet sich automatisch und so landet das Nucki-UFO sicher in der Landebucht, sprich meinem Mund. Sofort sauge ich kräftig daran, glaube, den geb ich nicht mehr her.
„Na komm“, sagt sie und reicht mir beide Hände, um mir aufzuhelfen. Schon im Sitzen merke ich, dass die Windel sehr viel dicker ist als die andere. Meine Beine bekomme ich so sicher nicht zusammen. Sie fasst mich um und ich lege wieder meine Arme um ihren Hals und so trägt sie mich zu Jens auf das Sofa. Sie setzt mich direkt auf seinem Schoß ab und ich fühle mich etwas unbehaglich. Der fremde Mann hat schon ungefragt meine Mumu gesehen, was ein komisches Gefühl in meinem Bauch erzeugt. Nein, ich habe eigentlich keine Probleme mit Männern, aber ein vollkommen Fremder, der als Erstes quasi meine Mumu sieht, fühlt sich nicht richtig an. Er fasst mich ganz liebevoll um und legt mich in seinen Arm. Spürt vermutlich meine Zweifel.
„Mußt doch keine Angst haben vor mir, ich tue dir doch nichts, kleine Maus.“ Dabei lächelt er mich wieder sehr freundlich an und wiegt mich sanft in seinem Arm.
„Bist aber auch eine kleine zuckersüße Maus“ beruhigt er mich und streichelt sanft über meinen Arm.
„Alles gut, meine Kleine“
Meine Zweifel verschwinden nun aus meinen Augen, denn Jens scheint doch auch ganz lieb zu sein.
„Na siehst du, musst du doch keine Angst haben. Ich bin bestimmt genauso lieb zu dir wie Petra.“
Ich beruhige mich weiter, seine Stimme ist sehr sanft und so fasse ich Vertrauen zu ihm. Petra war in der Zwischenzeit in der Küche und kommt gerade mit einem Fläschchen zurück. Das letzte hat so lange nicht angehalten und ich verspüre auch etwas Hunger. Sie bleibt vor dem Sofa stehen und betrachtet die Situation. Jens sichtlich erfreut mich im Arm halten zu können. Ich in seinem Arm, ganz ruhig und gelassen die Nähe genießend.
„Möchtest du ihr das Fläschchen geben? Die Maus liegt gerade so friedlich bei dir“ fragt sie Jens indessen.
„Gern“, entgegnet er und sie reicht ihm das Fläschchen.
Ich will selber danach greifen, aber Jens sagt
„A, A, A, A, einfach stillhalten und genießen. Gönnst du mir das?“ Ich bin schon überzeugt und nicke nur ganz leicht.
Mit einer Hand zieht er mir „plopp!“ den Nucki aus dem Mund. Mit der anderen Hand kreist er mit dem Fläschchen über meinem Mund.
„Hier kommt der Milchtransporter“, sagt er und schon öffnet sich von ganz allein mein Mund. Fump!
„Zapfstelle angeschlossen, Wasser marsch!“, sagt er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Ihm macht das genau so viel Freude, merke ich schnell und so ist das Eis restlos gebrochen. Das Fläschchen trinkt sich diesmal etwas leichter, habe ich schon wieder etwas mehr Kraft gefunden oder ist da ein andere Sauger auf dem Fläschchen, frage ich mich. Ist aber auch egal, denn ich merke immer mehr, wie ich die Zuwendung und die liebevolle Behandlung auch sehr genießen kann. Beim Trinken werfe ich einen Blick in Richtung Fenster, habe mein Zeitgefühl wohl schon gänzlich verloren. Es muss später Nachmittag sein. Würde mir jetzt jemand sagen es wäre Vormittag, würde ich es aber auch glauben. Außerdem ist eh alles nur wie ein Fiebertraum für mich. Fühle mich so schwach, ständig fröstelnd und doch schwitzend, Schmerzen im Unterleib.
Autor: Susann | Eingesandt via Mail
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Da haben sich aber sehr liebe und nette Menschen gefunden,bin gespannt wie es weitergeht.