Nächste Corona-Sperre und trotzdem viele Erlebnisse
Windelgeschichten.org präsentiert: Nächste Corona-Sperre und trotzdem viele Erlebnisse
Diese Geschichte ist frei erfunden und handelt von dem, was nach der Disko-Zeit passieren soll. Sie ist ein Anschluss an „Dj, du bist im falschen Jahr“, nur der Titel passt nicht mehr, weil es mit der Disko wieder vorbei ist! „KEIN PORNOTEXT!“
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Es wird wieder trostlos ohne Tätigkeit, denn die Politik hat alle Betreiber von Freizeit-Aktivitäten gezwungen, das 4. Mal über Monate hinweg dicht zu machen. Es darf keine Disko, kein Club aber auch gar nichts mehr aufmachen. Selbst Restaurants und Eisdielen werden nur noch für Menschen erlaubt, die sich impfen lassen. Liane lässt sich nicht davon abbringen und vegetiert aber dafür vor ihrer Spielkonsole und hat nur noch ihre Haustiere zur Verfügung. Sie schwimmt ganz klar gegen die Corona-Politk und lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Sie war auch schonmal mit Corona infiziert, es dauerte 4 bis 5 Tage, bis sie alles überstanden hat. Der Genesenen-Status war nur 3 Monate gültig und jetzt fängt alles wieder von vorne an wie in einer Endlos-Schleife. Liane spaziert manchmal durch die Gegend und an der Disko vorbei, die bis vor der Zeit-Umstellung von Sommer auf Winter noch aufhaben durfte. Das Kritik-Schild von der Chefin: ,,“UNS REICHT`S, DASS WIR ALLE NICHT ARBEITEN DÜRFEN!“, hängt immer noch in roter Edding-Farbe an der Glas-Eingangstür. Frau Bauleiter hat Recht, dass immer wieder auftretende Verbote alles ruinieren.
Die Stadt, in der sie wohnt ist so gut wie leer. Es darf nichts mehr los sein, soll nur noch zum Einkaufen und für Arzttermine raus und danach schnell frustriert wieder nach Hause gehen. Draußen kontrollieren sämtliche Polizisten, ob man sich an die Regierung hält, wenn nicht wird man schwer bestraft! Selbst auf eine ärztliche Befreiung von der Maskenpflicht nimmt kaum jemand Rücksicht. Liane wird häufig darauf angeschrien, dass sie sich an die Politik halten und sofort wieder eine Maske anschaffen soll. ,,Moment mal, ich habe eine Befreiung, die absolut niemanden was angeht, der weder vom Supermarkt-Sicherheitsdienst, noch Busfahrer und erst Recht kein Polizist ist. Da stehen zu viele Daten drauf! KAPIERT?,“ wehrt das Mädchen sich so heftig, wie es geht gegen andere Kunden beim Einkaufen oder Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln. Sobald etwas vorfällt, redet sie so schnell sie kann mit ihrer privaten Bezugsperson drüber. Anmachen lassen will sie sich nicht und wird nach einem ordentlichen Widerstand doof angeglotzt! Es bleibt nicht bei einem, sondern häuft sich bis zu zwischen 20 & 30 Mal, dass Liane sich wehren muss.
,,Kuck-Kuck Steckenbleiberin, da ist ja der kleine 1988-Freak! Kannst du dich noch an uns erinnern? Wir waren Anfang Oktober bei euch in der Disko. Und da kam dein sehnlichster Wunsch, dass man die Zeit um 34 Jahre rückwärts drehen könnte, buzzi-buzzi-buuuuh,“ ruft eine Gruppe ehemaliger Diskogänger hinterher und erkennt Liane wieder, nachdem sie aus dem Bus steigt und einen schweren Einkauf dabei hat. Ihr ist diese Unbeholfenheit bei der Musik-Auswahl schon peinlich genug, sodass sie versucht vor den Bemerkungen der Gruppe zu flüchten und an den Total-Aussetzer von vor c.a 4 Wochen nicht erinnert werden will. ,,Renn doch nicht weg, Liebling! Können wir dir mit deinem Einkauf helfen? Der sieht ziemlich schwer aus,“ versucht die Gruppe mit ihr in Kontakt zu bleiben. ,,Entschuldigung, aber ich hätte Sie nicht wieder erkannt, es waren 200 Leute, nicht nur 5,“ begründet das Mädchen hastig und versucht, sich von diesen fremden Menschen weiter zu entfernen. Sie hat Angst, dass sie ihr den Einkauf klauen würden, anstatt helfen zu wollen, weil sie ihr fremd sind und mit ihrer Methode, gleich im ersten Satz mit Spott-Namen an zu fangen sehr komisch auf sie wirken. Auch, wenn sie sich noch so schwer abschleppt, ist ihr die Gesamtsituation nicht zu 100% geheuer. Erst abwerten & dann helfen wollen passt nicht wirklich zusammen und ist widersprüchlich!
,,HEY, lassen Sie das Mädchen in Ruhe! Merken Sie eigentlich, dass sie sich von Ihnen belästigt fühlt?,“ wird sie von Außen in Schutz genommen. Sie erkennt die strenge Stimmlage der Rentnerin Anneliese Wachmeister wieder, die es glücklicherweise zufällig beobachtet und die Gruppe von ihr wegtreibt. Sie hilft dem Mädchen jetzt mit dem vollen Einkaufskorb nach Hause, da es zu zweit einfacher ist. ,,Lass dich nicht auf irgendwas ein, wenn du diese Gruppe nicht kennst. Es wäre niemand glücklich, wenn dir etwas passiert,“ warnt die Vorgängerin, die sich zu jenem Zeitpunkt, an dem die Gruppe angeblich da gewesen sein soll, vom Diskotrubel verabschiedet hat ausdrücklich vor fremden Menschen. ,,Ja, ich weiß es, aber das will anscheinend nicht jeder verstehen, sonst hätten diese Affen mich ja nicht angesprochen und versucht, mir hinterher zu laufen,“ versucht Liane das zu erklären. Sie hat mit allem gerechnet, nur nicht mit einer Begegnung mit ihrer ehemaligen Chefin, die von Frau Bauleiter abgelöst wurde. ,,Das ist nett von Ihnen, vielen Dank,“ reagiert Liane erleichtert auf die Hilfestellung, sobald sie zu Hause ist. ,,Bitte sehr, mach´s gut und bleibe wachsam,“ gibt die Seniorin ihr mit auf den Weg.
Der Junge ist leider nicht immer da, umso heikler wird es, wenn sie in Schwierigkeiten käme und er ihr nicht helfen kann. Liane muss jeden Tag in den Garten, um sich um die Kleintiere zu kümmen, für sie das Trinkwasser wechseln und was Essbares hingeben. Es sind Salate, Möhren, Äpfel und ähnliches dabei. Auch ist es manchmal so, dass sie sich um die Müllentsorgung kümmern muss. Ein ungewöhnlich aussehender Wohnwagen, der nicht in die Wohngegend des Mädchens gehört macht ihr Angst. Sie könnte jeden Moment eingefangen werden und wer weiß, welchen Hintergrund diese ehemaligen Diskogänger haben, mit einem viel zu großen Fahrzeug in unmittelbarer Nähe auf zu tauchen und auf zu lauern, wie sie sich benimmt. Liane hat neben der unbeholfenen Musik-Auswahl auch noch Tickstörungen & muss gebändigt werden, dass das nicht nach draußen schallen sollte. Sie macht Geräusche und vergisst, wie hellhörig ihre Wohngegend ist.
,,ÄDDÄDDÄDDÄDDÄDDÄDDÄÄÄÄÄÄÄÄH…..,“ nähert sich die Gruppe mit Nachahmungen im Eiltempo, obwohl Liane ausnahmsweise mal nichts rausrutscht. ,,Ach du SCH**ß*!,“ schwirrt ihr durch den Kopf, sodass sie hektisch versucht, in die Wohnung zu kommen, aber die Diskogänger von vor einigen Wochen sind schneller und zwingen sie zu sich. ,,Du denkst wohl, dass deine Faxen keiner mit bekommt, aber da irrst du dich ganz gewaltig, Fräulein! Wer sich nicht richtig entwickelt, für den haben wir extra ganz spezielle Erziehungsmaßnahmem parat,“ hat die Gruppe sie am Haken, indem sie das Mädchen neben dem Zureden durch Festhalten an den Händen und an den Beinen zum roten Wohnwagen trägt. Liane kann noch so sehr um Hilfe betteln und rumflehen, dass die Leute sie sofort loslassen sollen. Es lässt keiner locker und die Gruppe ist sich einig. ,,Ja, strampel ruhig, du wirst uns so schnell nie wieder los, Kasperlise. Wir sind eine Familie! Wir sind ein Elternpärchen mit einer Tochter und Schwiegereltern. Ich bin durch einen Verkehrsunfall verwaist und wurde bis 18 von meinem Bruder begleitet. Er wollte mich nicht die restlichen 4 Jahre in fremden Händen sehen, kämpfte dafür, mich durch die Jugend begleiten zu dürfen und nach 2 Wochen wieder aus dem Heim für Waisen und Gewalt-Opfer herausholen zu können,“ erklärt ihr die fremde Mutter. Das Mädchen, was zu denen gehört ist bestimmt weitaus jünger als Liane.
,,Muss denn unbedingt so ein junges Küken dabei sein? Ihre Tochter ist nicht mal in den 90ern geboren! Bestimmt erst oberhalb der Jahrtausendwende,“ wird Liane langsam stutzig. Sie zeigt dem Mädchen, was von ihren Familienangehörigen die Lektion empfangen soll, dass sie schon einen Personalausweis hat und eben kein kleines Kind mehr ist, obwohl es Liane eigentlich nichts angeht. ,,Achso, entschuldigen Sie mich bitte, ich bin selber in einem 35jährigen Körper und habe Sie sehr jung eingeschätzt. Es unterscheiden sich also nur die Sternzeichen um ein paar Monate. Ich hätte auch beinahe versehentlich „Du“ gesagt,“ versucht Liane, sich von ihrer Angst vor der fremden Familie abzulenken, die sie ursprünglich bis gerade eben noch für eine Clique gehalten hat. Die Gleichaltrige gesteht dem Mädchen auch, dass sie schon selber Kinder in die Welt gesetzt hat. Die Jungs sollen kurz vor dem Schulabschluss stehen und im End-Sport der Pubertät stecken, während die Mädchen die 7. Klasse besuchen und körperliche Veränderungen gerade beginnen. Sie befinden sich alle bei einer Hausaufgaben-Begleitung. ,,Ui, das kann nur bedeuten, dass der Familien-Altersunterschied bei Ihnen sehr eng gestrickt ist. Bei mir ist es ähnlich, meine Mutter bekam mich 2 Monate, bevor sie überhaupt volljährig wurde,“ gesteht sie dem anderen Mädchen, was sich gleich an der Lektion beteiligen wird.
Kurz nach dem die Familie am Wohnwagen ankommt, verstummt das Gespräch mit Liane, da es jetzt langsam ernst ist. Sie wird mit der gemeinsamen Kraft auf eine Liegefläche gehoben. Die Jungs ziehen sich zu ihrem eigenen Schutz in den Fahrerraum und lassen den Frauen ihre Intimsphäre. Sie befürchten, dass ihnen beim Anblick eines entblößten Mädchens die Sicherung durchbrennen würde! Es erkennt jeder, wie weit ihr Körper fortgeschritten ist und kann fatale Folgen haben. Das Gleichaltrige Mädchen hält Liane am Oberkörper fest, während ihre Mutter eine wasserdichte Unterlage unter ihren Körper legt, für die makellose Reinigung die Beine hoch hält, eine Wasserschüssel vorbereitet und dann auch noch die Oma mit einbezogen wird. ,,Na gut meine Beine funktionieren nicht mehr richtig, aber so lange meine Hände und mein Geist noch intakt sind, kann ich mich auch im Sitzen beteiligen,“ stimmt die Oma zu und sucht die richtige Sitzposition für die Fürsorge. ,,So, eine Damenbinde brauchst du nicht mehr, du bekommst was Babygerechtes. Verabschiede dich von deiner Erwachsenen-Kleidung,“ kommentiert die kurz vor Ende des 2. Weltkrieges geborene Frau mit einem schadenfrohen Grinsen, während sie Liane auszieht und ihr die Always wegnimmt. Versuche, sich von den Misstücken zu befreien enden leider vergeblich, sie sind zu dritt!
Von der Gleichaltrigen und ihrer Mutter wird sie festgehalten, während die Oma die eigentliche Fürsorge übernimmt. Sie säubert das Mädchen mit der Wasserschüssel und einem Lappen makellos, trocknet bei ihr vorsichtig alles ab. Anschließend holt sie verschiedene Pflegeprodukte so wie eine Windel aus dem Schubfach des Beistelltisches, die aus mehreren Einzelteilen besteht. Die Seniorin breitet eine zuknöpfbare Plastikhose aus, faltet ein Stofftuch in die Dreieckform, legt eine große Inkontinenzvorlage von Tena Comfort Maxi, eine Kinder-Saugvorlage von Strampelpeter dazu und platziert das alles als Gesamtprodukt unter ihr Gegenüber. ,,Oh nein, ich bin in einem 35jährigen Körper, wenn mein Mann mitbekommt, dass ich in fremden Händen bin, kann ich dolle Ärger bekommen und verliere ihn sogar. Bitte, hören Sie auf,“ versucht Liane noch einmal ihre Kräfte zusammen zu nehmen, aber auch der letzte Versuch ist vergebens. Sie kommt gegen diese Hätschelei nicht an, die einfach konsequent und auch sehr provokant weiter geht!
,,Das hättest du dir mit deinem Musik-Aussetzer von vor 5 Wochen und den schallend lauten Kaspereien aus deiner Wohnung früher überlegen müssen. Ein stecken gebliebener 1988-Freak hat nichts zu melden,“ bleibt die Oma streng. Sie trägt Baby-Öl, Wundschutzcreme & Puder am Körper des Mädchens auf. Nach dem Abwischen ihrer Hände mit einem Feuchttuch, bittet sie ihre Schwiegertochter, von Liane die Beine runter zu lassen, streift die Kinder-Saugvorlage und die große Tena Comfort Maxi über ihren Intimbereich, fixiert die Einwegprodukte durch das Festbinden des Stofftuches zwischen den Beinen, so wie links und rechts um den Beckenbereich als auch durch das Anlegen und Zuknöpfen der Plastikhose. Liane findet diese Situation auf den ersten Blick nicht witzig und wünschte sich lieber, dass ihr Mann da gewesen wäre und sie versorgen könnte, den sie als „Spiel-Bruder“ ansieht. Vor allem wurde sie von den Frauen wieder in ein falsches, völlig überholtes Produkt gesteckt. Liane schaut auf ihre Windel herab, durch die sie sich vorkommt wie in der Vergangenheit, ohne es zu wollen. Daweile hat sie zu Hause mehrere Packungen moderner, kindlich bedruckter Windeln von Little for Big und Rearz.
Sobald die Oma fertig ist, zieht ihr die Mutter einen Body und eine Spiellatzhose drüber. Das gleichaltrige Mädchen steckt ihr einen Schnuller in den Mund und versucht, ihr ein paar Rasseln schmackhaft zu machen. Die Jungs schauen sich später das Endresultat an und loben ihre Frauen: ,,Mensch, das habt ihr richtig toll hinbekommen. Aus euch können noch mal echte Babymamas werden!“ ,,Ich kann allerdings in dieser Situation keine Mama sondern nur die Schwester sein. Außerdem gibt es das Wort Babymama nicht in diesem Zusammenhang, weil eine Rollenspiel-Mama sich in die Erwachsenenposition begibt und wohl kaum eifersüchtig neben dem Geschehen stehen und nörgeln sollte, dass sie auch darauf wartet, mal wieder so umsorgt zu werden. Aus mir wird eher mal eine richtige Babyschwester,“ korrigiert die Gleichaltrige ihre männlichen Angehörigen. ,,Ach Entschuldigung, dass ich mich einmische, aber ich hätte Ihnen das nicht zugetraut,“ teilt Liane sich mit und schaut das Mädchen total unsicher an.
,,Ja, du hörst zwar richtig, aber bei mir ist es Gott sei Dank nicht so offensichtlich. Ich weiß auch schon, welche Windeln ich gerne mal heimlich tragen würde, was durch das „Kinder kriegen“ bislang nicht in Erfüllung ging,“ unterscheidet sie die Situation zwischen sich und Liane und zeigt auf ihrem Smartphone ein Bild von einer DC-Amore. ,,Schade, dass es sie nur in den USA gibt, die sind so süß,“ schwärmt das Mädchen vor sich hin. ,,Ich bin voll und ganz Ihrer Meinung, die sind richtig rosa mit einem Front-Motiv, fast wie aus den 90ern,“ bestätigt Liane ihre Sehnsucht. ,,Es ist allerdings völlig normal, dass du nicht gleich alles erzählt und dich dagegen gestäubt hast, wenn man sich nicht kennt. Ich habe mir auch erst Sorgen gemacht, ob ich mich anvertrauen soll oder dir mit der Tür ins Haus falle,“ beschreibt die Gleichaltrige ihre Bedenken. ,,Ich kann dich verstehen, meine Erfahrungen sind nicht gerade berauschend, wenn mich zu viele in Adult Baby-Kleidung und Windeln erwischen,“ teilt die Betroffene mit. Die Jungs machen daweile 2 Nuckelflaschen mit Kakao fertig.
,,So Mädels, wir wünschen euch guten Durst, lasst es euch schmecken!,“ geben sie ihnen zu verstehen, binden beiden ein Spucktuch um den Hals und fangen an mit dem Füttern. Liane hat ordentlich Angst beim Annehmen der Nuckelflasche, dass ihre Abneigung gegen Milch-Getränke die Oberhand gewinnt und behält leider Recht. Das Würgen geht los, sobald der Opa ihr den Sauger in den Mund steckt und sie die ersten Tropfen Kakao auf ihrer Zunge so wie im Rachenraum spürt. Sie versucht, sich noch so tapfer anzustellen, doch es gelingt ihr nicht. Der Körper stößt alles wieder ab und es geht auf ihr Spucktuch. Die Zeit war auch viel zu kurz, um über Vorlieben und Abneigungen zu reden, dass sie in dieser Hinsicht nichts erwarten kann. Es weiß keiner Bescheid und ist ihm auch nicht zu verübeln. ,,Oh, das tut mir aber Leid, wir probieren es jetzt mit Apfelsaft,“ zeigt der Opa eine Alternative auf, macht die Nuckelflasche gründlich sauber, tauscht das Getränk aus und wechselt das Spucktuch. Er steckt ihr wieder den Sauger in den Mund und es gibt bei Apfelsaft auch keine Panne. ,,So, das hat unsere kleine Zieh-Enkelin aber fein ausgetrunken,“ verkündet er den anderen Familienmitgliedern.
Die Zeit vergeht schnell, es vergingen 4 Stunden und ist noch kein Ende der schlecht gestarteten Begegnung in Sicht. Es ist gegen 17:30 Uhr schon stock dunkel, naja typisch für November. Liane traut sich nicht mehr, zu ihrer Wohnung zu laufen und schläft alleine unsagbar schlecht. Wäre sie nicht eingefangen worden, würde sie jetzt nur vor dem Labtop und der Spielkonsole sitzen. In manchen Fällen legt sie sich nachts nicht hin und wartet bis zur Helligkeit. Der Mann sieht an ihren Augen und der Müdigkeit, wenn sie bis zum nächsten Tag wach ist und findet das nicht gut. Er sagt ihr dann immer: ,,Um Gottes Willen, das sollst du nicht machen. Du musst nachts schlafen und nicht erst, wenn es hell wird!“ Sie fragt sich, wie sie den normalen Tag/Nacht-Rhytmus behalten soll, wenn er seit Monaten einfach viel zu viele Nächte weg ist. Dieses Mal ist es anders, sie bleibt nicht allein! Trotzdem können fremde Leute nicht den festen Spiel-Bruder ersetzen. Ihn gibt es nur ein einziges Mal! Sie hat Angst, dass er ihr wegen dieser Aktion durch die Lappen geht.
,,Können Sie mir bitte die Toilette zeigen?,“ fragt Liane zwischen den langen Gestänsnissen und dem gemeinsamen Abendbrot. ,,Als Einjährige kannst du ruhig in die Hose machen,“ antwortet die Oma der Betroffenen. ,,Nee nee, ich möchte aber zeigen, dass ich trotz meiner Ticks genauso trocken bin wie eine Erwachsene,“ versucht sie, die Seniorin davon zu überzeugen, ihr die Toilette zu zeigen. ,,Ich habe dir eine Windel angezogen, jetzt kannst du sie auch benutzen. Wir werfen kein unbenutzes Material weg und machen dich gleich wieder sauber, versprochen mein Baby,“ lautet von der Oma die nächste Antwort. ,,Allerdings ist das kein Babykörper. Ein Baby bekommt noch keine Brust und glücklicherweise auch noch keine Regelbeschwerden,“ argumentiert Liane so schlau wie möglich. ,,Diskutiere nicht lange, mache einfach in die Hose. Ich bin da und lege dich danach sofort trocken, wie ein richtiges Baby,“ bleibt die Seniorin hartnäckig. ,,Verflixt nochmal…. Ich komme einfach nicht dagegen an, dass ich so gerne lieber auf Toilette gehen würde, um meine Mitmenschen zu überzeugen,“ sträubt die Betroffene sich weiter, bis nichts mehr geht.
,,Nein, meine Süße! Ich glaube kaum, dass halbe Sachen dir was bringen würden. Du musst dich schon auch Situationen stellen, die du nicht so schön findest,“ reagiert die Oma felsenfest entschlossen und schüttelt mit dem Kopf. ,,Bitte, lass dich fallen! Du kannst dich fallen lassen, was bei mir durch meinen Kinderwunsch nicht geht,“ bitte die Gleichaltrige das Mädchen, was sich gegen Kinder entschieden hat, keine Zeit zu verschwenden. Liane lässt sich von der Oma in die Hocke führen und ihre Beine auseinander grätschen, um die Situation zu vereinfachen. Je dringender sie muss, umso mehr tut es weh. Die Betroffene braucht in dieser Position nicht lange, bis ihre Geschäfte sich erfolgreich in die Windel bahnen und ihr Körper komplett leer ist. ,,Boah Alter, ist das eklig mit dieser Pampe auf meiner Haut, Iiiiiiiiieh!,“ teilt sie ihre Total-Abneigung lautstark gegen das Einmachen mit und verzieht ihr Gesicht. ,,Boah nee, jetzt soll ich mich im dreckigen Zustand auch noch hinlegen? Das kann nicht Ihr Ernst sein,“ kommentiert Liane die Situation völlig beschämt und angeekelt, sobald die Schwiegertochter und das Enkelkind ihr behilflich sind, für das Mädchen wieder die wasserdichte Unterlage auszubreiten, eine Wasserschüssel mit Baby-Duschzeug fertig zu machen und frisches Material vorbereiten.
,,Wenn du irgendwann wieder das Bedürfnis verspürst, wie ein Baby behandelt zu werden, überlegst du dir vielleicht vorher, ob du einen derart fürchterlichen Nachteil in Kauf nehmen willst. Für heute ist es leider zu spät. Leg dich schon mal hin, damit wir dich trocken machen können, meine kleine,“ zeigt die Oma mit ihren Worten die Konsequenzen auf, die der Wunsch nach Babybehandlung mit sich bringt. Es ist ihr richtig unangenehm und matschig am Körper. Sie wird so schnell wie möglich von ihren aktiven Rollen-Parts ausgezogen und gesäubert. ,,Willst du zwischendurch auf´s Töpfchen?,“ fängt die Oma an, sie kindisch zu fragen. ,,Aber ja, gerne,“ nimmt Liane das Angebot an und lässt sich auf Toilette führen. ,,Ups, mein Körper spuckt doch noch was aus. Diese Entscheidung ist genau richtig, mir die Toilette zu zeigen,“ bestätigt das Mädchen ihre Mitmenschen, während sie sich nochmal entleeren muss.
,,Oooh, fein kannst du das. Du bist ja schon ein Stückchen weiter als ein Baby,“ wird sie von den Frauen gelobt und erneut gründlich mit Pflegetüchern abgeputzt.
,,Magst du eigentlich Kohlensäuse-Getränke?,“ fragt die Oma ihren Schützling, während sie die Betroffene mit Babypflege-Mitteln und einer frischen Windel versorgt. ,,Ja, ganz besonders habe ich es auf Cola abgesehen, auch wenn es für Babys tabu ist,“ gibt Liane vor ihren Mitmenschen zu. ,,Als kleine Belohnung für den erfolgreichen Gang zur Toilette erlaube ich dir ausnahmsweise einen ganz kleinen Schluck. Das ist aber wirklich eine absolute Ausnahme! Dieses Getränk ist nur für Große und zusätzlich mega ungesund, meine Süße,“ gibt die Seniorin ihr zu verstehen. Sobald sie wieder komplett gekleidet ist, bekommt Liane ein kleines Schnaps-Glas voll mit 50 ml und zeigt sich unheimlich dankbar. ,,Hat die Cola dir denn geschmeckt?,“ fragt die Oma nach. ,,Ja, ich freue mich sehr über solche Kleinigkeiten, die einem Baby sonst nicht erlaubt sind,“ gibt der Schützling sich zufrieden. ,,Na, das ist ja die Hauptsache. Aber mehr kriegst du nicht! Für jüngere gibt es Säfte & Tee, wenn sie Durst haben,“ bleibt die Seniorin standhaft.
Sobald bei Liane alles wieder bedeckt ist, was die Jungs ausflippen lassen könnte, kommen sie zurück zum Abendbrot und der Fütterung von Liane und der Gleichaltrigen. Sie bekommen ein Brötchen mit Wurst, eine Tomate, ein Stück grüne Gurke und 2 Bockwürste mit Ketchup. Nach dem Essen füttern die Jungs ihre Angehörige mit Kakao und Liane erneut mit Apfelsaft. ,,Lasst euch bitte mal die Zähne putzen, bevor sie schlecht werden und ihr Aua bekommt!,“ entscheiden die Jungs über sie und lassen gleich die Spucktücher um ihren Hals. Sie bereiten eine Zahnbürste vor und geben den Mädchen auf Kleinkindniveau zu verstehen, den Mund zu öffnen. ,,Sagt mal AAAH,“ lautet ihre Aufforderung, sodass die Mädchen ihren Mund öffnen und die Jungs mit der Zahnbürste sich ganz vorsichtig von den linken zu den rechten Zähnen vortasten können und ganz langsam wieder in die andere Richtung. Die Prozedur der Mundhygiene dauert 3 Minuten, eh die Mädchen den Zahnpasta-Schaum ausspucken und sich den Mund auswaschen dürfen. ,,Nun wird es für euch langsam Schlafenszeit,“ entscheiden die Jungs, für die Mädchen den Tag zu beenden, lesen ihnen noch eine Geschichte vor, lassen eine Spieluhr-Melodie laufen und wünschen ihnen eine gute Nacht.
Leider kann Liane nicht wirklich einschlafen und denkt an ihren festen „Spiel-Bruder“, von dem sie hofft, dass er am nächsten Tag wieder da sein kann. Außerdem hofft sie sehr, dass die ehemaligen Diskogänger sie nach der Nachtruhe so schnell es geht, wieder nach Hause lassen, aber da muss sie sich jetzt noch 12 Stunden gedulden, bis es am nächsten Tag wieder hell wird. Ihr schlaf ist so schlecht, dass sie außerdem mitbekommt, wie die Gleichaltrige sich gegen 0:00Uhr glammheimlich selber die Babypflegemittel und Einwegvorlagen aus dem Beistelltisch zusammen sucht und das Material raschelt. ,,Fräulein Mara Kuhbert, was machen Sie denn da?,“ flüstert Liane mit dem Mädchen, so leise, wie es nur geht. ,,Oweiha, schnell lassen Sie uns beeilen. Ihre Lullu geht niemanden was an!,“ reagiert die Betroffene hektisch und eilt zu Hilfe, als die Gleichaltrige sich schon auszog, alleine eingecremt und Puder verwendet hat. Die Mädchen sind sich wildfremd aber Mara stellt sich dusselig genug an, um mit heruntergelassener Hose, selber eingecremt und gepudert, mit „halber Windel“ in der Hand erwischt zu werden! ,,Das tut mir Leid, es war versehentlich,“ bittet sie Liane um Verzeihung.
Nach dem Bitten um Entschuldigung, was von Mara ausgeht, nimmt Liane ihr die Kinder-Saugvorlage von Strampelpeter und die Tena Comfort Maxi aus der Hand, um es aufzufalten, ihr zwischen die Beine zu wickeln und hält die Konstellation fest, damit Mara sich nur noch die Schlafanzughose wieder drüber ziehen braucht und weiter schlafen kann. ,,Oweiha, das wird eine richtig harte Nummer, wenn ihr fester „Spiel-Bruder“ von dieser verzwickten Situation samt ihrer ganzen kleinen und größeren Pannen erfährt,“ schwirrt Liane durch den Kopf. Sie hofft sehr, dass es ihr Geheimnis bleibt, obwohl der Junge von ihr absolut gegen Heimlichkeiten ist. Aber in so einem fatalen Fall kann sie nicht anders, als versuchen, kein Wort in die Nachbarschaft dringen zu lassen! Sie nimmt sich vor, erst zu antworten, wenn er fragt, mehr kann sie nicht tun. Es sind nur noch 7 Stunden Schlafenszeit, was nicht mehr viel ist und Liane gibt ihr Bestes, damit sie nicht ganz so fix und fertig aufwacht. Bei Tagesanbruch hat sie es eilig, sich fertig zu machen, mit der Familie noch zu frühstücken und rennt sofort nach Hause!
Nachdem sie sich auf ihren „Spiel-Bruder“ einstellt und ihre eigene Wohnung betritt, muss sie leider feststellen, dass sie umsonst auf ihn wartet. Er erklärt ihr immer, er wäre arbeiten und kommt kaum noch nach Hause. Liane bekommt bei der nächsten Begegnung ein Gespräch von ihm mit und traut ihren Ohren nicht. Sie hört eine fremde Mädchenstimme am anderen Ende der Leitung und ihr vermeintlicher „Spiel-Bruder“ sagt zu dem Mädchen die ganze Zeit mehrmals: ,,Schatz, ich liebe dich und bin so schnell es geht bei dir!“ ,,Warum sagst du mir nicht ehrlich ins Gesicht, dass du dich auf jemand anderes eingelassen hast? Wie lange hast du das Mädchen schon & warum hast du mir beigebracht, dass ich keine Heimlichkeiten vor dir haben soll, obwohl du selber nicht offen mit mir redest, wenn irgendwas ist?,“ stellt Liane ihn zur Rede, sobald er fertig ist mit dem Gespräch. ,,Ich bin immer noch ein Junge! Du fühlst dich aber nicht erwachsen und kannst die Bedürfnisse eines Erwachsenen nicht teilen. Es musste eine Alternative her, mit meinen eigenen Bedürfnissen klar zu kommen, die du niemandem erfüllen kannst. Ich hatte deshalb Angst, dir zu sagen, dass ich schon ein halbes Jahr zweigleisig fahre,“ gibt er zu.
,,Ich weiß, dass unsere Bedürfnisse nicht überein stimmen, wünschte mir aber trotzdem sehr, dass du von Anfang an offen gewesen wärst. Du bist doch mein Bruder, ich würde mich freuen, wenn wir zukünftig über alles reden könnten. Schau mal, ich war vor 2 Tagen Nachts in den Fängen ehemaliger Diskogänger, die vor einigen Wochen meinen Musik-Geschmack erlebten. Ich konnte mich nicht wehren, da sie zu fünft sind, mich einfach wegtrugen und du in diesem Augenblick richtig doll gefehlt hast. Es hätte mit deiner Anwesenheit vielleicht verhindert werden können. Das war eine Familie, die aus einem gleichaltrigen, jungen Mädchen, ihren Eltern und einem Großeltern-Paar besteht. Der rote, ungewöhnlich große Wohnwagen dieser Familie Kuhbert steht vermutlich immer noch in unmittelbarer Nähe, wenn die jetzt noch nicht weggefahren sind. Die haben mich wie ein Baby verhätschelt, obwohl es deine Aufgabe ist! Ich kannte sie nicht, versuchte mich von denen zu befreien, habe mich gesträubt. Du bist mein Bruder und dich kann niemand ersetzen, auch diese Vögel nicht. Ich dachte in deren Händen die ganze Zeit nur an dich und konnte mich nicht wehren. Die sind zu fünft, nennen mich durch die Musik-Blamage von vor ein paar Wochen andauernd „Steckenbleiberin und 1988-Freak“, haben mich vorgestern an den Armen und Beinen weggetragen,“ versucht Liane ihm zu erklären.
,,Wir passen sowieso nie wirklich zusammen, egal wie sehr man sich liebt! Du darfst dich jetzt weiter austoben, mit wem du willst, das ist mir ab sofort egal. Du bist nicht mehr in festen Händen! Ich habe ein Mädchen mit blonden Haaren und blauen Augen kennen gelernt und werde jetzt mit ihr meinen Weg gehen,“ wendet sich der eigentlich feste „Spiel-Bruder“ von Liane ab und kommt nach ihrem ehrlichen Geständnis längerfristig durchgehend nicht nach Hause. Anstatt sie zu trösten, lässt es ihn völlig kalt, dass sie diese ehemaligen Diskogänger im Nacken hat. ,,Du weißt aber, dass ich mich sehr in dich verliebt habe und immer noch verliebt bin. Ich warte nur auf dich, auf niemand anderen. Bitte, das solltest du wissen!“, argumentiert Liane unheimlich traurig, bekommt nur noch einmal kurz: ,,Tschüss!“, zu hören und wie er nach nicht mal einer Stunde ihre Wohnung verlässt, ohne ihr zu sagen, ob sie ihn wieder sieht. Sie erlebt bei ihm keine Zuneigung, keine Fürsorge, einfach nichts mehr!
Liane kann nicht mehr und schwört sich bei Gott, dass er jetzt der letzte Junge war. Sie bekommt nur Ärger, sobald sie sich auf einen Jungen einlässt, der bei ihr etwas sucht, was sie niemandem geben kann, sich seinen Frust bald alle 2 Tage in Alkohol tränkt und es ewig an ihr auslässt, indem sich mit ihr so derart gezankt wird bis tief in die Nacht, dass sie nicht schlafen kann und nur noch am Weinen ist! Am nächsten Tag soll auf einmal alles wieder gut sein? Nein, sowas ist keine Dauerlösung, dass sie mit ihren vielen Versuchen, eine Bezugsperson zu halten ewig die Popo-Karte zieht. Egal, wer ihre Bezugsperson war, sie wird in Beziehungs-Themen immer wieder scheitern, weil sie ihr Gegenüber eher wie einen großen Bruder behandelt, anstatt sich ebenbürtig und als Frau zu fühlen. Liane hält jetzt den Kontakt mit ihrer Nachbarin, lässt sich bei der Pflege und Fütterung ihrer Haustiere unterstützen und bleibt bei der Suche nach Menschen, bei denen sie sich absolut sicher ist, dass sie keine Erwachsenen-Hintergedanken haben. Sie ist wieder bis auf ein paar Ausnahmen auf sich allein gestellt. Diese fremde Familie kann trotz allen Schwierigkeiten nicht den verlorenen Bruder ersetzen, auch wenn sie das Mädchen öfters nach irgendwelchen Faxen unter ihre Fittische nimmt.
,,Bist du ein 2021 geborenes Baby, ja? Warte, dann müssen wir dich gleich mal mitnehmen. Mit einem Jahr darf man noch nicht alleine bleiben!,“ antwortet die Familie Kuhbert und gibt Liane zu verstehen, dass man sie nicht nur einmal bis nach draußen hört. ,,OH VERDAMMT! Schon wieder beobachtet worden,“ flucht das Mädchen vor sich hin, während sie das 2. und auch ein 3. Mal durch Festhalten an den Armen und Beinen einkassiert wird. Nach der Ankunft am Wohnwagen liegt endlich eine moderne Windel bereit. Es ist eine Tykables Puppers mit einer großen 20×40 cm großen Wundkompresse als Zusatzschutz, auf die Liane gleich draufgelegt werden soll, wieder Baby-Öl, Wundschutzcreme und Puder an ihren Körper aufgetragen, die Zusatz-Vorlage als auch die Windel stramm nach vorne bis zu ihrem Bauchnabel gezogen und zugeklebt bekommt. Ich habe meinem „Spiel-Bruder“ die Begegnung mit Ihnen gebeichtet. Ich war ehrlich zu ihm und er gibt mich auf. Jungs fallen für mich ab jetzt flach, weil ich bekomme nur Ärger von denen,“ bleibt Liane bei der Wahrheit.
Sobald sie sich ihre Windel näher anschaut bleibt sie dabei, dass moderne Windeln schöner sind als dieser altmodische Kram von der ersten Begegnung. Sie ist nicht in der Vergangenheit stecken geblieben und weiß, dass wir 2022 haben. Es wäre nur ihr Musik-Geschmack stecken geblieben, weil die Lieder von heute keine Kraft mehr haben, gesteht sie der Familie Kuhbert ihre Meinung. ,,Achso, das verstehen wir als Diskogänger leider völlig falsch, weil wir dich ja nicht kannten und keiner wusste, was da los ist,“ begründet die Familie zurück. ,,Ich versuche solche Missverständnisse zu beseitigen und passe nach so einer Blamage auch besser auf,“ verspricht Liane ihren Mitmenschen. Nach dem sie ihre moderne Windel genug unter die Lupe nimmt, zieht die Mutter ihr wieder Spiel-Kleidung drüber. Anschließend kommen die Jungs, um das Endresultat zu loben, eine gemeinsame Mahlzeit zu sich zu nehmen, Gesellschafts-Spiele zu spielen und Liane so wie dem gleichaltrigen Mädchen bei der Mundhygiene zu helfen.
Die Betroffene übernachtet wieder mit der Familie Kuhbert zusammen im riesigen Wohnwagen. Auch wenn sie am Vortag ihrer Bezugsperson von der ersten Nacht bei dieser Diskogänger-Familie erzählt hat und er Liane darauf hin von „Beziehungs-Pflichten“ freisprach in dem er zu ihr sagte, sie sei nicht mehr vergeben, beeilt sie sich morgens, mit ihren Mitmenschen zu frühstücken und sich selbstständig tagestauglich zu machen. Sie liebt ihn immer noch, trotz dass er sie aufgegeben zu haben scheint und wartet extra alleine bei sich zu Hause darauf, ihn nochmal sehen zu können. Nur hinterherlaufen kann sie ihm jedoch nicht und würde so einen schlechten Eindruck machen. Sie schaut auf ihr Handy, ob er von selber nochmal Kontakt zu ihr aufnimmt, aber es passiert nichts mehr, obwohl seine ganzen Klamotten noch da sind. Das, was ihm gehört wäre schon wichtig, dass er es abholt. Liane wartet eine Woche auf ihn und sieht ihn kurz vor Totensonntag das letzte Mal, als er sein Hab und Gut aus ihrer Wohnung abholt. ,,Viel Spaß bei Familie Kuhbert, mach´s gut!,“ verabschiedet er sich ohne Rücksicht auf ihre Traurigkeit.
Nachdem Liane ihre Traurigkeit in den Griff bekommt, packt sie für die nächste Nacht Klamotten, Deo-Roller, Mundhygiene-Artikel & Duschzeug zusammen, um sich zur Familie Kuhbert zu begeben. Sie kennt mittlerweile den Weg zu ihnen und weiß, wo die Leute mit ihrem Wohnwagen parken. Einsamkeit in ihrer Wohnung tut am meisten weh. Auf jemanden, der nicht mehr zu 100% hinter ihr steht kann sie gut und gerne verzichten. ,,Guten Abend, na, hast du uns vermisst?,“ Vielen Dank, naja geht so, ich bin in meiner Wohnung alleine, der Junge hat seine Sachen abgeholt und sich verabschiedet auf „nie mehr Wiedersehen“. Ich trauere sehr um ihn, obwohl viele Gründe dafür sprechen, dass es nichts mehr bringt. Ein Junge sucht in mir die Erwachsene, mit der er seine sexuelle Orientierung teilen und Kinder bekommen könnte, was für mich nicht das Wahre ist. Ich habe weder sexuelle Hintergedanken noch traue ich mir zu, Babys groß zu ziehen, weil ich genug mit meinen eigenen Bedürfnissen zu kämpfen habe, diese Erwartung definitiv nichts für mich ist und mich sogar von ihm wegtreibt,“ bleibt Liane bei der Wahrheit, warum der Junge den Bezug mit ihr beendet.
,,Bei mir war es genau anders rum. Ich habe mir Kinder gewünscht und die Partner wollten aber nicht. Sie sagten zu mir, während meine Angehörigen in mir heranwuchsen, dass ich jetzt bekäme was ich wollte und ließen mich mit der Verantwortung allein, bevor sie da waren. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass keiner von meinen Sprösslingen seinen Vater kennt, sondern nur auf den Fotos und die Jungs, mit denen ich mir eine Familie vorgestellt habe einfach nur beschämende Feiglinge sind, die sich keiner Verantwortung stellen wollen. Ich wollte von den Ex-Partnern wissen, welche Namen sie sich vorstellen könnten. Noch nicht mal das bekamen sie auf die Reihe. Es geht keinen was an, wie die Kinder genannt werden, riefen sie durch das Telefon und legten auf. Das waren richtige, unverantwortliche Beziehungs-Versuche auf reinstem Kindergarten-Level,“ lässt Mara Kuhbert sich ordentlich aus. ,,Das ist natürlich genauso traurig,“ antwortet Liane auf die Vergangenheit der Gleichaltrigen. ,,Ich musste es meinen Kindern später so sagen wie dir, als sie nach ihrem Vater fragten. Du glaubst nicht, wie peinlich solche Männer sind,“ will Mara Kuhbert mit dem Thema abschließen.
,,Baby Liane…. Oh Gott, Entschuldigung! Ich würde bei Gelegenheit gerne wissen, wie von Mara die Neuankömmlinge überhaupt aussehen und wer jetzt gerade auf sie aufpasst, wenn sie nicht zu Hause ist,“ wird die Betroffene neugierig auf die Kleinen, während sie von der Oma und der Mutter mit einer Windel, Spiel-Kleidung und anschließend von ihren Jungs mit Nuckelflasche versorgt wird. ,,Meine Kinder sind alle in der Hausaufgaben-Betreuung, gehen häufig anschließend zu ihren wenigen Freunden und lassen sich über Nacht von deren Eltern weiter betreuen. In den Schulfächern sind sie durchschnittlich, außer in Physik & Chemie sind sie sehr leicht darunter. Die Schulpflicht wird als sehr hart und streng geschildert. Sie haben Probleme, dass manche Lehrer sie nicht auf Toilette gehen lassen, wenn eine Klassenarbeit geschrieben werden soll oder allgemein die Unterrichtsstunde läuft. Es wird darauf Wert gelegt, bis zur nächsten Pause zu warten, doch sie schaffen es nicht immer und hatten in ihrer Schul-Laufbahn schon öfters ein Malheur, über dass sich den Rest des Tages lustig gemacht wurde und Gleichaltrige sie damit viel zu oft aufziehen. Meine Kinder werden als Hosenpisser und Hosenscheißer angefeindet und es ist am nächsten Tag noch nicht vorbei. Sätze wie: ,,Wie lange bleibt ihr jetzt trocken? Müssen wir euch Windeln vorbei bringen?,“ werden ebenfalls spöttig betont,“ werden Mobbingsituationen von Mara zitiert und berichtet.
Liane ist sichtlich schockiert, denn auch ihre Ticks mit Gräuschen, Unsinnswörtern und Klein sein wollen sind nicht ganz ohne. Auch sie wurde gemobbt, bis sie aus der Schule war. ,,Das gibt es ja wohl nicht, was für ein Unding,“ reagiert Liane entsetzt und greift sich am Kopf. ,,Warum gibt es jetzt im 21. Jahrhundert immer noch Vollpfosten als Lehrer, die den Minderjährigen den Toilettengang verbieten? Und vor allem, warum gibt es für jemanden, der es nicht bis zur Pause durchhält keine Hilfestellung? Warum greift den ihre Schule nicht ein, wenn sie gemobbt werden? Ich kann sowas nicht verstehen,“ kommen in ihr unzählige Fragen hoch, wie sowas überhaupt möglich ist. ,,Das frag mal die Lehrer, die meine Kinder dort unterrichten. Ich weiß es auch nicht und bin sehr hilflos in dieser Situation,“ sucht Mara schon seit Schulpflicht-Beginn einen Ausweg. Sie stößt immer wieder auf Gegenwehr, dass es niemand zugibt und wurde noch nie ernst genommen.
Autor: Aufzugstinker (eingesandt via E-Mail)
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Ist schon eigenartig diese Begegnung mit der Familie! Erst wir Liane gestorkt und gekidnappt und dann geht Sie freiwillig zu Ihnen. Und das ‚wir‘ nicht gut angesehen sin mit unseren Vorlieben ist auch sehr traurig. Find aber auch klasse das Liane nun Menschen gefunden hat die Sie verstehen. Vieleicht gibt es hierfür einen weiteren Teil. Würde mich freuen.
@Aufzugstinker :
sorry
bin total sprachlos
bei dieser Geschichte, normal kenne ich anderes
von dir.
hattest du einen blackout ?
Oh Gott, Julia, das tut mir jetzt unsagbar Leid, ich drücke dir wirklich die Daumen, dass die kommenden Texte dir wieder zusagen und ich weiß nicht genau, ob es bei mir einen Aussetzer gab, weil dieser Teil mir tatsächlich so eingefallen ist, wie er da steht und wie ich mich beim Schreiben und Veröffentlichen in die Protagonisten hineinversetze. Sollte sie dir tatsächlich nicht mehr gefallen, werde ich dies berücksichtigen und mich auf die verlassen, denen es gefallen hat. Ich wünsche dir viel Erfolg!