Saskia, eine Babysitterin wird selbst wieder zum Kind (3)
Windelgeschichten.org präsentiert: Saskia, eine Babysitterin wird selbst wieder zum Kind (3)
Saskia entscheidet sich für die Wahrheit. ,,Das ist sehr ungewöhnlich, mit 27 noch in der Kinderecke zu spielen. Dann müssen wir zwar siezen, aber so lange Sie Kindern keinen Schaden zufügen, ist es für uns völlig OK, Frau Brühl,“ betont der Erzieher. ,,Also, ich gebe mich hier als Kind, Sie dürfen in meinem Fall gerne bei der Anrede „Du“ bleiben. Ich sehe mich als Spielkameradin. Beim „Sie“ fühle ich mich sehr alt,“ redet der Schützling so leise wie möglich. ,,Na gut, dann wünsche ich dir viel Spaß, meine Kleine,“ wirft der Erzieher alles wieder um. Sie rutscht eine Rutsche herunter, die ins Bälebad führt, benutzt mit einem wirklichen Kind gemeinsam die Plastik-Wippe und setzt sich zum Malen anschließend in die Sitzecke, wo gerade 3 anderen Kindern bei den Hausaufgaben geholfen wird. Saskia geht es zu gut, dass sie keine Hausaufgaben machen braucht und sich nach 5 Minuten zum Rutschen, Wippen als auch Spielen im Bällebad wieder unter die unzähligen Einjährigen mischt. Die Familien gucken sie ganz schön dumm an, doch sie lässt sich nicht davon beirren und spielt gemütlich weiter. ,,Mädchen?,“ fragt eine c.a gleichaltrige Frau hinter ihr und tippt ihr auf die Schulter. ,,Guten Tag, was gibt es?,“ antwortet Saskia ihr zu vorkommend. ,,Dieser Bereich ist eigentlich nur was für Jüngere. Können Sie uns einen Gefallen tun und sich zwischendurch an Ihren Tisch setzen, da andere Kinder sicherlich auch noch spielen wollen? Sie sind doch schon groß,“ bittet diese Frau den Schützling darum, sich etwas reifer zu verhalten als ihre Nachkommen. ,,Ja stimmt, diese Angehörige, unter deren Kinder sie sich gerade mischt, hat Recht. Sobald ich sitze und als Außenstehende genauer hinsehe….. Es tobt kein einziges Kind mehr im Alter der Zwillings-Jungs Kylian und Rubens, die mit ihren Eltern noch im Urlaub sind im Spielbereich herum. Nur die Altersklasse von 0 bis 6 sticht heraus und die Jenigen, die Hausaufgaben machen an der Sitzgruppe sind höchstens 8 oder 9! Nein, da gehöre ich nicht hin, diese Frau hat alles richtig gemacht, indem sie mich darauf hinweißt,“ schwelgt Saskia in Gedanken, während sie mit Irene Prignitz im Misch-Restaurant sitzt und Kuchen genießt.
,,Wer sich aufführt wie ein Kleinkind, den behandle ich auch so,“ macht Irene Prignitz einen kurzen Prozess und führt sie nach dem Bezahlen durch die Tür mit einem Kind anstatt einer jungen Dame abgebildet. Saskia darf jetzt eines von drei niedrigen Kleinkind-Wc´s mit einem Froschdeckel benutzen. ,,Kindchen, bist du fertig?,“ fragt der aktive Part nach einigen Minuten ausharren. Als Saskia vor lauter Scham nicht antwortet, kommt die ältere Person einfach zur ihr in die Kabine mit einer Allways-Pants in der Hand. Sie gibt einen leichten, femininen Duft ab, wird auseinander gefaltet und auf eine Ablage gelegt. ,,Entschuldigung, aber was habe ich denn gerade gemacht?,“ hinterfragt Saskia die Situation. ,,Wer sich für das Mitmischen bei Kleinkindern im Spielbereich nicht schämt, braucht sich auch für einen Eingriff in seine Intimsphäre nicht schämen,“ vergleicht Irene Prignitz beide Gegebenheiten miteinander. Sie befördert ihren Schützling in Bückposition und nimmt dem Mädchen das Sauber putzen ab. Dann zieht sie dem passiven Part die Jeans und die Unterwäsche kurz aus, um sie durch die Allways schlüpfen zu lassen und ihr die Einweg-Wäsche hochzuziehen. Anschließend zieht sie ihrem Schützling die Unterwäsche und die Jeans über die Pants. ,,Jetzt werden noch schön deine Hände gewaschen, meine Kleine. Ich hoffe, das dir meine Reaktion eine Lehre ist,“ wischt sie dem Mädchen mit ihrem Handeln eins aus. ,,Das ist doch jetzt nicht wirklich passiert und alles nur ein schlechter Traum, oder? Nein, ich liege nicht im Bett und es sieht draußen auch nicht so aus, als wäre es tiefste Nacht. Scheiße verdammt, es ist mitten am Tag und die Lektion wurde tatsächlich durchgeführt,“ kommt Saskia zur bitteren Erkenntnis, als sie mit der linken Hand ihren Körper fühlt und auf dem Weg nach Hause die viel älter aussehende Hand des aktiven Parts ihre rechte Hand hält.
Saskia versucht sich, los zu lösen. ,,Du bleibst mal schön an der Hand, meine Süße,“ betont Irene Prignitz energisch und hält das Mädchen noch fester. ,,Ich bin alt genug und kann alleine laufen. Ihre Enkel werden ja auch nicht mehr an die Hand genommen,“ antwortet Saskia völlig perplex. ,,Du hast dich gerade im Restaurant aufgeführt wie ein sehr viel jüngeres Kind. Ich gebe dir jetzt die Quittung!,“ beharrt der aktive Part an seiner Entscheidung. ,,Ich dachte mir nichts dabei und bereue das,“ verständigt sich der Schützling erneut. ,,Mahlzeit,“ ruft plötzlich eine bekannte Stimme von irgendwo her. Diese Person war gar nicht eingeplant und hält sich nur zufällig in unmittelbarer Nähe auf. ,,Lass uns mal schauen, diese Mädchenstimme klingt wie Lissy,“ steuert Irene Prignitz eine andere Richtung ein und trifft mit Saskia gemeinsam ihre frühere Angestellte. ,,Mahlzeit Kleine, du kannst gleich mal an die andere Hand kommen,“ gabelt die ältere Person die Kollegin ihres Schützlings auf. Die braunen Augen und der sehr lange, brunette Zopf sind dem aktiven Part noch bekannt. ,,Ich habe erst 4 Wochen vor Weihnachten Urlaub und bin von der Arbeit gerade auf dem Weg nach Hause! Ich muss morgen wieder einen Wocheneinkauf machen, können Sie mich bitte gehen lassen?,“ fragt Lissy zwischendurch. ,,Gleich, meine Süße, aber erst müssen wir vorsorgen! Wie es aussieht, bist du momentan ungeschützt unterwegs. Wir müssen uns das kleine Baby mal genauer anschauen,“ wird das Mädchen vertröstet und einfach mit ihrer Kollegin in die fremde Wohnung der älteren Person genommen.
,,Kannst du dich bitte um Lissy kümmern, indem du ihr die Schuhe und die Straßenkleidung ausziehst?,“ bittet Irene Prignitz ihren sich älter fühlenden Schützling um Fürsorge an die Kollegin. ,,Das ist mir ehrlich gesagt viel zu doof, dass Sie einfach ein weiteres Mädchen zu sich nach Hause schleppen. Bin ich Ihnen jetzt nicht mehr gut genug? Muss neben einem Menschen, dem es beim „Kind sein“ um Spannung geht auch noch einer dazu kommen, der so abartig ist, dass es ihm nur um pure Wehrlosigkeit geht und jemand Älteres mit ihm machen kann, was er will? Ich versorge die eklige Göhre nicht, die kann in ihrer Scheiße verrecken,“ vergreift der Schützling sich im Ton. ,,Saskia, lass mich in Ruhe, sonst kracht es! Niemand hat das Recht, mich in irgendeiner Art und Weise abfällig zu behandeln. Ich kann sehr schnell giftig werden und dir das Gleiche antun. Anstatt froh zu sein, dass du nicht direkt Baby sein willst, hackst du auf mir herum,“ kontert die 1987 geborene Kollegin eiskalt, während sie sich die Straßenklamotten auszieht und ihren Zopf erneuert. Das spöttische ,,Hosenscheißer & Hosenpinkler“-Gerufe wird von dem älteren Mädchen ignoriert. Lissy weiß, dass das bei ihr nicht so extrem ist, wie Außenstehende es denken. Sie ist ein sauberes Adult Baby und will es nicht außer Acht lassen. Aber das wird Saskia noch früh genug erfahren. ,,Viel Spaß beim Beseitigen von Fäkalien, Frau Prignitz,“ wendet sich der Schützling im selben abfälligen Ton an die ältere Dame. ,,So nicht, Fräulein! Sie ist ein Mensch genau wie du und ich und jeder andere…. Sie ist kein Stück Fleisch und so geht man mit seinen Mitmenschen nicht um. Es ist keine 2 Stunden her, dass du dich noch unter 0 bis 6jährigen gemischt hast und ich dir deswegen eine Lektion erteilt habe. Sei mal ganz Still!,“ bekommt Saskia von dem aktiven Part ebenfalls Ärger. ,,Wurdest du deswegen an die Hand genommen?,“ fragt Lissy verwirrt. ,,Ja,“ bleibt Saskia ehrlich.
,,Moment mal! Du hast selber sowas in der Art wie ein Bedürfnis nach „Kind sein“ und hackst die ganze Zeit, auch während der Arbeit auf mir herum. Was soll denn das?,“ reagiert Lissy unheimlich sauer. ,,Halt´s Maul, du dreckiges Baby! Mit dir kann man gar nichts anfangen. Man kann mit dir keine Schulfächer durchgehen, nicht bowlen gehen, kein Billiard spielen, keine Spielkonsole, keine Disko besuchen. Wir können im Indoor-Spielplatz nicht gemeinsam toben und in Freizeitparks keine Fahrgeschäfte benutzen. Als Baby kannst du einfach nix, gehörst die ganze Zeit in den Kinderwagen und ins Gitterbett. Du kannst nicht mal ein normales Bett benutzen, keine Leitern hochklettern. Du liegst total hilflos und nuckelnd bei älteren Menschen im Arm, sabberst dein Gegenüber vielleicht noch an und bekommst nur Babynahrung. Du kannst keine festen Lebensmittel essen, keine wichtigen Gespräche führen, wie ich und bist zu doof für einen Gang zur Toilette. Es geht nicht, dass jemand mit 66 Jahren noch Mama spielt, um dich zum Wickeln auf den Wohnzimmertisch zu lotsen, du eklige Windel-Sau! Du bist pervers, ich spiele lieber alleine,“ fängt Saskia mit ihren verbalen Angriffen von vorne an. ,,Frau Kollegin, mir reicht es! Siehe zu, dass du sofort auf Abstand gehst, bis du dich wieder beruhigt hast. Ich kann deine immer raffinierter, aggressiver werdenden und vulgären Beleidigungen nicht mehr hören,“ rastet das ältere Mädchen aus, haut mit voller Wucht auf die Schuhkommode im Flur und zieht ein fuchsteufels-wütendes Gesicht. ,,So liebe Kinder, ihr tut mir jetzt mal einen Gefallen, indem ihr einfach beide aufhört, euch zu bekriegen. Das ist ja unerträglich, so ein Rumgezicke,“ schlichtet der aktive Part den Krach zwischen dem Schützling und dem älteren Mädchen. Mit den Worten:,,Dein Umgang ist wirklich das Alleretzte und sowas macht man nicht! Du hast bis zum Abendbrot Zeit, darüber nachzudenken, was man mit einer massiven Stänkerei bei seinen Mitmenschen anrichten kann,“ führt Irene Prignitz ihren eigentlichen Schützling ins Zimmer.
Saskia beschäftigt sich mutterseelen allein im Kinderzimmer mit einer neuen, noch verpackten Mädchenzeitschrift. Es handelt sich um eine Schmuck-Zeitschrift mit einem Armband und einer Kette aus Perlen auf der Vorderfront. Bei der nächst besten Gelegenheit geht sie ins Bad und entfernt sich bei einem Toilettengang die Allways-Pants, die der aktive Part ihr auf dem Kinder-WC des Cafes anzog, mit Aufreisen an den Seiten. ,,Ich brauche keine Windel! Bei mir ist das „Kind sein“ auf einem völlig anderen Level als bei Lissy,“ denkt sich der Schützling und schmeißt sie konsequent in den Hygieneeimer. Es ist noch Zeit bis zum Abendbrot, eine neue Zeitschrift anzufangen und geht um Sternzeichen. Die Vorderseite ist mit lauter Schlüsselanhängern bestückt, zu denen jeweils ein Sternzeichen gehört. Als allererstes nimmt sie den Widder unter die Lupe und packt den passenden Schlüsselanhänger aus. Der Widder beinhaltet die Seiten von 10 bis 12 und wird gründlich durchgelesen, weil das Mädchen selbst einer ist. Als nächstes interessiert sie sich für den Steinbock und zu letzt für den Zwilling. Alles andere bleibt unberührt, weil sie nicht wirklich Bezug zu dieser Thematik hat. Es gibt keine Wassermänner, keine Fische, keine Stiere usw, wo sie sagen könnte, dass diese ihr nahe stehen und auch keinen wirklichen Glauben an Horoskop-Zeitschriften. Der aktive Part kümmert sich während dessen heimlich um ihre Kollegin Lissy. Es geschieht alles in einem anderen Zimmer, von dem Saskia nicht weiß, dass sie es extra auf eine wesentlich niederigere Stufe des „Kind seins“ abgestimmt hat. Der Schützling bekommt nichts mit vom Füttern mit einer Nuckelflasche, einem Gläschen Brei, von einem Pflegeritual und wie die Kollegin sich bei Körperkontakt fallen lässt oder gar fast eingeschlafen wäre. Saskia bekommt nicht mal mit, wie Irene Prignitz ihre ehemalige Arbeitskraft in Windeln und Strampler unter der dicken Winterjacke nach Hause bringt. Lissy, hat die ganze Zuneigung und Fürsorge aufgesaugt wie ein Schwamm, bevor sie nach 3 intensiven Stunden wieder auf sich allein gestellt ist und ihren Haushalt macht.
,,Kindchen, ich habe Lissy nach Hause gefahren und bin wieder ganz für dich da. Sie hat erst 4 Wochen vor Weihnachten nochmal Urlaub, deshalb haben wir die nächste Woche noch für uns,“ verkündet der aktive Part. ,,Ok, ich bin schon gespannt darauf, wie sich meine Kollegin bei Ihnen angestellt hat,“ wird Saskia neugierig. Der Schützling stellt sich die schlimmsten Szenarien vor, wie Lissy sich vor der älteren Person als hilfloses Baby zeigt und viel zu hohe Versorgungs-Ansprüche hat. ,,Alles klar, dann weiß ich Bescheid aber, so schlimm ist es doch gar nicht. Auch wenn ich sie mit Windeln, einem Strampler unter ihrer Winterjacke versorgt und ihr die Nuckelflasche gegeben habe, hat sie die Sauberkeits-Ansprüche einer Großen. Sie findet Einmachen eklig und wollte vor der ganzen Fürsorge erst mal auf die Toilette. Deiner Kollegin geht es nur um das Trage-Gefühl einer frischen, sauberen Windel. Diesem Wunsch ging ich nach, lobte sie dafür, wie toll sie schon auf die Toilette gehen kann und ich sie im Intimbereich nur kurz abtupfen brauchte. Erst nach dem Toilettengang habe ich Öltücher und Wundschutzcreme benutzt, legte ihr eine Windel bereit und verklebte sie. Danach lagen wir noch ein Bisschen auf einer bunten Decke. Während des Spielens mit verschiedenen Rasseln tauschten wir uns über den Grund des Andersseins aus. Durch die frühere Bekanntschaft weiß ich, dass es ihr nicht darum geht, was du denkst. Sie will nicht irgendein Kind sein, was schlechte Mitmenschen erwischt hat, von ihnen vernachlässigt und gequält wird, auch wenn ihr selber bewusst ist, dass es sowas leider gibt. Ihr geht es nicht um pure Wehrlosigkeit! Auch nicht darum, so dermaßen abfällig behandelt zu werden, wie man lustig ist. Das zählt als Mobbing und das solltet ihr beide wissen! In ihr schlummert eine tiefe Sehnsucht nach Zuneigung, Geborgenheit, guter Fürsorge, nach jemanden, der sie so akzeptiert, wie sie ist. Babys sind auch Menschen und kein Stück Fleisch!,“ berichtet der aktive Part seinem Schützling ausführlich.
,,Ich würde es so gerne nachvollziehen können, schaffe es jedoch nicht und falle immer wieder in alte Verhaltensmuster zurück, Mitläufer im Thema Mobbing auf Arbeit zu werden. Sie ist mit niemandem befreundet, wird ausgegrenzt und fertig gemacht, weil sie mit „Baby sein“ nicht aufhört. Auch jetzt wird sich daran nichts ändern, weil es ist so ein verzwicktes Vorgehen mit der Angst, wenn ich Lissy in Schutz nehmen würde, dann selber geliefert zu sein. Mir kann auch während der Erkenntnis, dass ich nach der Rolle als Kindesaufsicht am Wochenende selber behandelt werden will wie Ihre Enkel keiner sagen, wie ich unbeschadet aus der Mitläufer-Nummer aussteigen und Lissy einigermaßen verstehen kann. Es verläuft alles so verwirrend, dass ich Probleme habe, auszusteigen und standhaft zu bleiben. Man kann es nicht leugnen, dass Baby sein ein noch viel tieferes Level und üblicherweise nicht normal ist. Also, ich will kein Baby sein oder in meiner Nähe haben, mir wäre das alles zu lästig. Ich akzeptiere nur Erwachsene, ein Baby braucht bei mir gar nicht ankommen. Damit will ich nichts zu tun haben,“ fällt Saskia erneut zurück. ,,Siehst du, so wird das gar nichts! Du musst schon wirklich bereit sein, Hilfe anzunehmen. Sobald du von vorne rein sagst, dass du mit Babys nichts zu tun haben willst und es dich ekelt, kann dir aus der Mobbing-Nummer keiner raushelfen. Bleib mal schön in deinem Zimmer und denke über eine Lösung nach, wie du einen Ausweg finden willst. Ich will dich nicht bestrafen sondern wach rütteln und zum Nachdenken anregen,“ lässt Irene Prignitz sie weiter überlegen.
Der Kopf des Schützlings raucht und raucht, weil die Kollegin ihr als Spielkameradin nicht gleichwertig war. Als Saskia zum Abendbrot gerufen wird, muss sie ihrer Bezugsperson gestehen, dass sie immer noch keine Lösung gefunden hat. ,,Die Lösung wäre ganz einfach, deinen Mut zusammen nehmen, dich mit Lissy näher zu befassen und die Vorurteile abzulegen. Zu zweit ist man stärker als allein. Gerade, weil es dich selber ein Stück weit erwischt hat!,“ rät der aktive Part ihr ausdrücklich. Anstatt am Wochenende etwas zu unternehmen, begleitet Irene Prignitz ihren Schützling zu einer Beratungsstelle gegen massive Anfeindungen im Arbeitsalltag. Saskia muss sich als Zeugin tägliche Angriffe an Lissy während der Arbeit eingestehen und gegen den Rest ihrer Kollegen aussagen. Es ist ein sehr belastendes Unterfangen, sollte aber jedoch einen gewissen Grad an Zusammenhalt und Akzeptanz bewirken. ,,Ich danke Ihnen recht herzlich und das war kein Petzen, sondern sehr wichtig, um dem Opfer zu helfen und vorzubeugen, dass auch Sie irgendwann betroffen sein könnten,“ beendet die Mobbing-Beraterin das Gespräch und kündigt Detektive an, um heimlich Beweise für tägliche Anfeindungen gegen Lissy´s Umfeld zu haben. ,,Das hast du sehr gut geschildert, ich bin stolz auf dich, Kindchen,“ lobt der aktive Part, sobald die Beratung zu Ende ist und hält für die nächsten Tage ein Unternehmungs-Programm bereit. Es ist vom Bowlingcenter, über Indoor-Spielplatz bis hin zu Restaurants alles vertreten, außer Kino!
,,Hey, was ist denn hier los? Abstand halten, aber zügig!,“ wird eine andere Kollegin bei Angriffen an Lissy ertappt, während Saskia noch eine Woche Urlaub genießt. Es ist ein unangemeldeter Mobbing-Detektiv, der die Wahrheit beobachtet, dass Lissy definitiv nicht anfängt. Beim Chef wird es jedoch immer so verdreht, dass das arme Mädchen andauernd Ärger bekommt und droht, die Arbeit zu verlieren. Außerdem will es generell niemand gewesen sein und wird abgestritten, so wie das Lügen untergeschoben! Jetzt ist es schwarz auf weiß und die erste Täterin steckt bis zum Hals im Dreck. Der Rest wird nach und nach ganz genau unter die Lupe genommen und ebenfalls bei unweigerlichen Angriffen überführt. Am Ende der Arbeitswoche meldet sich der Detektiv beim Chef und zeigt ihm eindeutige Beweise, dass Lissy nie anfing, zu provozieren und es alles nur so verdreht als auch abgestritten wird. ,,Unsere Kraftausdrücke und üblen Streiche stimmen alle gar nicht, die lügt. Wir machen gar nichts,“ hat der Detektiv unter anderem mit aufgezeichnet. Saskia ist zu dem Zeitpunkt, als alle vom Chef eine Ansage bekommen und sich wegen Vergehen, wie Körperverletzung, Sachbeschädigung & Beleidigung verantworten müssen noch nicht zurück. Sie tritt erst die andere Woche wieder die Arbeit an und erfährt es danach. Saskia wendet sich ab von jenen Personen, die zu ihr sagen:,,Schau mal, mit wem du da zusammen arbeiten musst und Pause machst. Du befasst dich mit unserem Gruppen-Baby!“ ,,Das ist mir ab sofort egal, sie tut mit ihrem speziellen Thema, was sie im Alltag begleitet niemandem weh!,“ kontert das Mädchen. ,,Wir dachten, du gehörst zu uns? Du verdammte Veräter-Sau, bist doch bestimmt selber betroffen,“ wird ein gewisser Verdacht durcheinander krakeelt. Saskia ignoriert das „Wir sind viel cooler“-Gehabe der Mehrheit und bleibt unparteiisch.
,,Fangt bei ihr jetzt nicht auch noch an! Sie kann selber entscheiden, wer die richtigen Mitmenschen sind. Ich kann euch bestätigen: Sie ist definitiv nicht betroffen, ich habe es selber mit eigenen Augen und Ohren erlebt. Sie hat normale Interessen,“ leugnet Lissy zum Schutz die leichten Bedürfnisse nach „Kind sein“ bei Saskia. ,,Ach ja? Und warum gibt sie sich dann mit dir ab und distanziert sich von uns,“ wird weiter durcheinander gerufen. ,,Weil mit so einem intoleranten Mopp wie euch keiner was zu tun haben will und jetzt seht zu, dass ihr uns in Ruhe arbeiten lasst,“ reagiert das Mädchen langsam ungehalten. ,,Was hast du uns schon zu sagen? Ihr seit beide NICHTS, sucht euch bloß einen Kindergarten-Platz!,“ spottet der Rest einfach weiter. ,,Lass sie, das können wir nur ignorieren,“ bleibt Saskia bei Lissy standhaft. ,,Zwei Babys haben sich gefunden,“ wird ihnen hinterher gerufen, obwohl die jüngere Kollegin gar nicht auf direktem Weg „Baby sein“ will. Selbst darüber, dass beide einen gewissen Grad von Angst entwickelt haben, alleine im Dunkeln nach Hause zu fahren wird sich amüsiert. ,,Was ist mit euch los, kann denn nicht mehr jeder für sich allein nach Hause fahren? Ihr seit wohl zu Angsthasen geworden?,“ rufen die anderen Kollegen. Sie haben beide jeweils eine eigene Wohnung und sind auf die Hilfe von Irene Prignitz angewiesen, das sie die Mädchen nach Hause fährt. Lissy und Saskia wechseln in der Zeit die Arbeitsstelle mit unzähligen Bewerbungen von einer Putzstelle in einen Klamottenladen. Diese Form von Abgrenzung dauert durch eine Kündigungsfrist bis ins neue Jahr rein.
In der Woche zum Totensonntag so wie zum 1. Advent hat Lissy nochmal Urlaub und kann bei Frau Prignitz so sein, wie sie ist. Die ältere Person weiß von früher noch, wie das Mädchen am liebsten behandelt werden will. Nur damals als Chefin war das nicht umsetzbar wegen einer riesen Existenz. Der aktive Part holt seine frühere Angestellte am letzten Arbeitstag vor dem Urlaub ab und verkündet ihr, sie so zu akzeptieren, wie sie ist. ,,So meine Kleine, deine Zeit läuft ab jetzt! Du solltest gerade die nächsten Tage ausgiebig genießen, der Alltag ist nach deinem Urlaub wieder ernst genug. Wir vergessen mal, dass du im Erwachsenenkörper steckst, indem ich mit dir einfach so umgehe, wie es für Babys richtig ist. Ich versorge dich im Laufe des Abends mit Brei, Babysaft, mit Creme, Puder und Windeln, ziehe dir warme Bodys und Strampler drüber. Besonders im Winter muss ich dafür Verantwortung übernehmen, dass du nicht zu dünn angezogen bist. Gefühle wie Angst und Scham sind kompletter Unsinn, da ich dich noch von früher kenne. Ich weiß, dass du sehr eifersüchtig warst, wenn du kleine Babys im Laden gesehen hast und gerade, wenn diese Situation öfters auftauchte. Es fiel dir schwer, hinter dem Tresen oder im Arbeitsraum zu stehen und zu arbeiten, während meine Enkel einfach noch klein sein durften und in den Kinderwagen, so wie Babykleidung passten,“ erinnert sich die ältere Person an ihren Schützling und klärt das Mädchen schon mal über einen groben Ablauf im Voraus auf. ,,Sie haben völlig Recht, ich kannte sogar noch den Spielzeug-Besen, der bei mir eher blöd ausgesehen hätte. Aber ich habe meine Mitmenschen das bedeutet auch, Ihre Tochter und die beiden Jungs jetzt 9 Jahre nicht gesehen. Ich würde die kleinen Babys von damals nicht wieder erkennen,“ antwortet Lissy nach ihrem Wissen. ,,Die stehen jetzt vor der Pubertät und besuchen die 7. Klasse einer Hochbegabten-Schule wegen einem extrem hohen IQ-Wert. Noch 1,5 Jahre müssen vergehen, eh sie vor dem Gesetz als Jugendliche gelten,“ bringt Irene Prignitz sie auf dem aktuellen Stand. ,,Alles klar, dann weiß Baby Lissy Bescheid,“ lässt sie sich langsam fallen.
Der aktive Part fährt mit seinem Schützling nochmal in die eigene Wohnung, um schon die gepackten Sachen mit zu nehmen, die Lissy ausgewählt hat. Sie nimmt für die nächsten Tage voller Freizeit unzählige teure Bestellungen aus dem Internet mit in den Urlaub. Das Mädchen kam vor wenigen Wochen gerade erst von einem Adult Baby-Hotel zurück und packte zu Hause gleich nach dem Rückweg alles aus zum Waschen. Sie zahlte ein Heiden-Geld für eine professionelle Oma, die zum Arbeitsteam des Adult Baby-Hotels gehörte. Es gab noch einen Profi-Opa, so wie Mama, Papa, Onkel, Tante, 2 Schwestern und Brüder, die man auswählen konnte. Jetzt, wo Irene Prignitz mit ihr was vor hat, ärgert sich der Schützling über so viel verlorenes Geld für die Spezial-Einrichtung „Adult-Child/Teen-Garden“ im südlichen Teil Deutschlands. Sie war im vergangenen Jahr auch schon beim professionellen Opa und ließ somit zweimal unaufhaltsam viel Geld für die spezielle Einrichtung. Für 2020 ist bereits schon wieder ein Aufenthalt in der „Adult-Child/Teen-Garden“-Einrichtung gebucht. Allerdings überlegt Lissy sich mehrfach, ob es wirklich noch einmal sein muss jetzt, wo der Kontakt zu Irene Prignitz nach 9 Jahren wieder hergestellt ist und die ältere Person sich um sie kümmern kann ohne, dass der Schützling sein Konto plündern muss! ,,Was überlegst du denn, meine kleine?,“ kommt Irene Prignitz hinter ihren Gedanken. ,,Ich muss Ihnen eingestehen, dass ich letztes als auch dieses Jahr schon mal 460,00€ für eine Adult Baby-Einrichtung bezahlt habe. Nächstes Jahr will ich auch nochmal weg, bin aber am Überlegen, wie ich es stemmen soll,“ sagt Lissy die Wahrheit.
,,Ohweia Schätzchen! Das sind 920,00€, die hättest du dir sparen können und verdienst ohne hin nicht so viel,“ reagiert der aktive Part ziemlich schockiert. ,,Ja, allerdings 460,00€ für eine Aufenthalts-Woche sind normal und das ist sogar noch wenig. Man muss auch für den Basispreis zusehen, dass man so viel Eigentum wie möglich zusammen packt. Je mehr Fremdeigentum man benutzt, desto teurer wird es,“ antwortet das Mädchen erneut. ,,Nein, meine Kleine, das machst du mal bitte nicht mehr. Du vergisst diese Profi-AB-Einrichtung ganz schnell, rufst dort an und sagst den 3. Aufenthalt ab. Von dem Geld hättest du bald dein Kinderzimmer komplett erneuern können. Es ist schade, wirklich sehr, sehr schade um fast 1000,00€ meine Kleine. Du hast mich, wenn du jemanden brauchst. Wir kennen uns noch aus dem Arbeitsvertrag. Ich verlange kein Geld!,“ versucht Irene Prignitz, sie von sich zu überzeugen. ,,Es wird mir schwer fallen, weil ich unbedingt wissen will, was aus einem degradierten Mitarbeiter geworden ist, der in Windeln und Strampler unter seiner normaler Kleidung erwischt wurde. Ich bekam nur die Hälfte mit, wie er sein Büro aufgeben musste, ihm verboten wurde, sich ein neues Arbeitszimmer einzurichten und er mit mir als auch einem anderen Kunden gemeinsam im Adult Baby-Kindergarten-Bereich geschickt und gewindelt wurde, wie wir. Er durfte kein Direktor mehr sein sondern nur noch eine Helfer-Position einnehmen. Ich möchte unbedingt wissen, was aus ihm wurde und finde die Arbeitskräfte sehr sympatisch,“ begründet Lissy noch einen dritten Aufenthalt.
,,Es muss eine sparsamere Alternative geben, diese Leute nochmal zu sehen, du hast nicht viel. Du bist nicht fremd, die haben dich ja schon 2 Mal gesehen und deine Personalien aufgenommen, also muss es irgendeine billigere Lösung geben, wenn du nächstes Jahr noch jemanden aus dem Team sehen willst. Es gibt wichtigere Dinge als irgendwelche Profesionellen aus der Spezial-Einrichtung teuer bezahlen zu müssen. Was würdest du von einem Hausbesuch halten?,“ schlägt Irene Prignitz ihr vor. ,,Ja, das wird aber auch nicht umsonst sein, die verdienen mit dem „Verhätscheln“ ihr Geld. Außerdem weiß ich jetzt nicht, ob die das machen und die Entfernung spielt auch noch mal eine Rolle. Auf der Seite steht nichts von Hausbesuchen, die arbeiten so wie ich es kenne ausschließlich vor Ort und während der Hinfahrt im Transportfahrzeug. Es ist so ähnlich ausgestattet wie ein Krankenwagen, mit einer Liege für die Besucher und einem verstellbaren Schlafsitz für den Angestellten, der zur Erst-Fürsorge an Bord geschickt wird. Meistens ist es eine Zufalls-Kraft aus dem Team, die sich im Transporter auf einen Zielgruppen-Angehörigen einstellt, bevor man die Auserwählte kennen lernt, weil sie ihren Vorgänger verabschieden und alles für mich aufräumen muss. Zurück gefahren wird man am Ende ohne die Fürsorge in einem Kleinbus. Die Rückfahrt ist ja extra dafür gemacht, in den normalen Alltag zurück zu finden,“ bleibt Lissy beim Thema über die „Adult-Child/Teen-Garden“-Einrichtung realistisch. ,,Na gut, einmal noch, danach sollte allerdings wirklich Schluss sein! Du hättest die knapp 1400€ für was Effektiveres investieren können und hast jetzt mich. Ich bin für Saskia und für dich gleichermaßen da. Deine Kollegin nimmt eben nur die Position eines älteren Kindes ein und braucht kein Babykram,“ weißt Irene Prignitz sie auf rausgeschmissenes Geld hin.
Sobald Irene Prignitz mit ihrem Schützling gemeinsam die Sachen bei sich im Kinderzimmer in die Möbel verstaut, kann es losgehen. Lissy wird von ihrem Gegenüber von Alltagskleidung auf Babykleidung umgezogen und bekommt ein Plastik-WC bereit gestellt mitten im Zimmer. Sie trägt für drinnen eine von den Strumpfhosen mit Teddy am Hintern und ein bedrucktes T-Shirt mit einer von ihren Puppen. Sie entdeckte vorletztes Jahr eine Seite, wo man sich T-Shirts bedrucken lassen kann und wählte verschiedene Fotos aus. ,,Wenn das kleine Baby mal auf das Töpfchen muss, darf es sich gerne drauf setzen. Ich helfe meiner Kleinen beim Hoch&Runterziehem der Klamotten,“ betont der aktive Part lächelnd in einer höheren Stimmlage. ,,Danke sehr, dass sich jemand so kümmert, fehlt mir leider. Ich habe nämlich keine Erinnerungen daran, weil damit sehr früh aufgehört wurde,“ begründet Lissy ihre tiefe Sehnsucht. ,,Nichts zu danken, ich behandle dich so, wie es ein kleines Kind braucht. Was würdest du in deinem Urlaub gerne machen?,“ versichert Irene Prignitz ihr. ,,Naja, das was man eben typischer Weise mit Kindern macht. In den Indoor-Spielplatz würde ich gerne und fände es toll, wenn meine Kollegin dabei wäre, damit ich sie davon überzeugen kann, doch eine gleichwertige Spielkameradin zu sein. Nur, weil ich für Schulfächer zu klein bin, sehe ich mich nicht als minderwertiger an. Und sowieso kann ich wiederum nicht verstehen, warum sie unbedingt wie ein Schulkind behandelt werden will. Für mich war Schule eine unsagbare Quälerei, weil mit mir damals auch schon so abfällig umgegangen und ich zu Hause weiter gedrillt wurde. Ich möchte einfach nur Unbeschwertheit genießen, ohne dass mich jemand mit Schulthemen zudröhnt bis zum Umfallen, bestraft, ausgrenzt und hänselt, wenn ich es nicht schaffe. Mir geht es außer der Fürsorge und Zuneigung um gemeinsame Momente ohne Druck. Es wird eben nur zu wenig und teilweise auch gar nicht akzeptiert,“ begründet Lissy ausführlich.
,,Das, was du jetzt hier beschreibst, solltest du vielleicht noch mal deiner Kollegin genauso erklären, wie du es mit mir besprichst,“ schlägt der aktive Part ihr vor. ,,Ja, Ihren Tipp werde ich annehmen,“ verspricht der Schützling seinem Gegenüber. ,,So, jetzt gibt es erst mal Abendbrot für das kleine Baby,“ kündigt Irene Prignitz ihr an und deckt den Tisch. ,,Was wünscht sich denn mein kleines Schätzchen zu Essen?,“ setzt die ältere Dame sorgfältig fort, während sie erst Geschirr und Besteck rausholt. ,,2 Bananen, ein Brot mit Ketchup und Scheibenwurst, da ich Butter und Margarine nicht esse,“ beschreibt Lissy genaue Vorstellungen. ,,Sehr toll, wie meine Kleine sich schon ausdrücken kann. Wie sieht es mit dem Trinken aus? Milch?,“ setzt Irene Prignitz nach. ,,Nee, ich muss davon würgen und möchte lieber Säfte oder Kohlensäure-Getränke trinken,“ überlegt der Schützling sich ganz genau und signalisiert, dass man das Mädchen mit Milch jagen kann. ,,Im Real-Fall müssest du das essen & trinken, was auf den Tisch kommt. Du hast aber unheimliches Glück, dass ich dich nicht mit Sachen quälen möchte, vor denen du dich ekelst und sie dir oben wieder rauskommen. Deshalb nehme ich jetzt extra Rücksicht darauf und frage dich vorher, was du haben willst,“ bleibt der aktive Part locker mit der Ernährung. Irene Prignitz macht für ihren Schützling alles fertig und verfüttert das gewünschte Essen an Lissy. Anschließend lässt sie das Mädchen vor dem Hinlegen noch mal das Plastik-WC benutzen und lobt ihr Gegenüber, wie sauber sie schon ist.
Zum Beenden des Ankunftstages bei der älteren Dame wird Lissy feinsäuberlich abgeputzt, mit Babyöl so wie Kinderhautcreme im Intimbereich versorgt und zum Wickelplatz gelotst. ,,So kleines Babylein, jetzt geht es für dich ins Bett! Du siehst schon sehr müde aus, Kindchen,“ entscheidet Irene Prignitz deutlich, faltet eine Windel von der Marke AWW mit blauen Teddybären auf und legt eine zusätzliche Saugvorlage rein. Sie drückt den passiven Part mit ihrer Körperstatur sanft auf den Wickelplatz, damit das Mädchen gleich auf dem Innenvlies liegt und sie ihrem Schützling nur noch das Vorderteil der Saugvorlage & der bunten Folienwindel nach vorne ziehen und die Klebeseiten verschließen braucht. Zum Abschluss bekommt Lissy einen teuren, angefertigten Einteiler an und muss noch Zähne putzen. Um das ganze End-Ritual abzurunden, lässt Irene Prignitz eine Spieluhrmelodie laufen, legt ihr noch eine Rassel und ein Stofftier zum Einschlafen ins mit Rausfallschutz versehene Bett. Lissy wacht vor lauter Aufregung zweimal auf, läuft ins Bad und anschließend wieder zurück. Sie ist kein Kind, was sich einmacht sondern eins, was seinen Mitmenschen zeigen will, dass es schon trocken ist, auch wenn es tiefste Nacht ist. Irene Prignitz soll das Resultat beim Aufwecken sehen, dass ihr Schützling wirklich darum bemüht ist, die Fürsorge nicht total auszunutzen. Der passive Part ist schon für die Bedürfnisse eines wahren Babys eigentlich viel zu selbstständig und klettert lieber extra über den Rausfallschutz des Bettes, um ja rechtzeitig auf Toilette zu kommen, bevor die ganze Nässe und Schmiere am Körper klebt. Für Personen, die wirklich aus der Adult Baby-Szene kommen, wäre Lissy kein richtiges Baby. Ihr gingen bereits potenzielle Bezugspersonen durch die Lappen, die sich gerne kümmern würden, weil sie sich so verhält, wie es nur ältere Kinder können.
Sie kann 10 Stunden ausschlafen, eh der aktive Part ins Babyzimmer kommt, um sie sanft für die Körperhygiene und für den Übergang von der bunten Folienwindel zu einer Allways-Pants für den Tag zu wecken. ,,Du bist ein sehr sauberes Mädchen, das freut mich aber, meine Kleine. Zur Belohnung darfst du dir im nächsten Spielzeug-Geschäft etwas tolles aussuchen. Falls dir aber doch mal was daneben geht, ist es nicht so schlimm. Dafür gibt es solche Allways-Schlüpfer, Süße,“ spornt die ältere Dame sie an, weiter sauber zu bleiben und zur Toilette zu gehen. Zum Frühstück hat Irene Prignitz Brötchen aufgebacken, Nutella, Marmelade, Streichwurst und Scheibenwurst bereit gestellt. Die Eier holt sie gerade aus dem kochenden Wasser und lässt sie abkühlen, bevor sie genießbar sind. Es dauert 10 Minuten, bis sich an den Eiern keiner mehr den Mund verbrennen kann. Lissy hat schon ein Brötchen mit Streichwurst und eine mit Nutella geschmiert bekommen. ,,Ich hoffe, dass ich alles richtig gemacht habe, meine Kleine,“ ist Irene Prignitz zuversichtlich. Lissy isst die Brötchen ohne Butter oder Margarine, soweit der aktive Part noch von früher weiß und trifft ins Schwarze. ,,Möchte das kleine Baby zwischendurch was trinken? Obwohl eigentlich bist du ja gar kein Baby mehr,“ fragt Irene Prignitz nach den 2 Brötchen und hat ihr schon die Nuckelflasche mit dem Saft in den Mund gesteckt. ,,Oh Entschuldigung, möchte das kleine Baby noch Eier essen?,“ bemerkt die ältere Dame beim Trinken verfüttern, weil Lissy nach der halben Flasche sehnsüchtig draufschielt und den Rest später trinken will. Sie bekommt die beiden Eier geschält und isst sie in einem sämig, mittelmäßig gekochten Zustand. Zum Abschluss verfüttert Irene Prignitz den Rest des Getränkes an ihren Schützling und räumt den Frühstückstisch ab.
,,So mein Schätzchen, wir gehen jetzt einmal für dich einkaufen. Du darfst dir etwas Tolles aussuchen, weil du schon sehr weit bist für ein Baby,“ spornt Irene Prinitz ihr Gegenüber zum Rausgehen an. Mit Puppen ist Lissy schon zu Hause übersät! Sie hat zwar eine in Aussicht, aber eben nur für Außerhalb, damit sie bei ihrer ehemaligen Chefin, die sie jetzt wie ein Kind behandelt auch etwas zum Spielen hat. Es ist eine BabyBorn-Schwester, ein neueres Puppen-Modell mit bruenetten Haaren wie Zartbitterschokolade und braunen Augen, wie der Farbton von Bernstein. Früher gab es bei BabyBorn nur Glatze-Puppen! ,,Die ist sehr schön, sie sieht genauso aus wie du, mein Schätzchen,“ findet Irene Prignitz ein bisschen neckig. ,,Es stand im Regal auch eine Blonde mit blauen Augen, die sah so aus wie Sie,“ versucht Lissy mal wieder, mit einem Kompliment zupunkten. ,,Scherzkeks, ich habe ja gar keine blauen Augen und töne mir meine Haare auch nicht mehr blond. Das hat mir leider nicht gestanden,“ macht Irene Prignitz sich ein bisschen über ihr Kompliment lustig, jedoch ohne es böse zu meinen. ,,Darf ich außer der Puppe später nochmal einen kleinen Stoffhund mit einer Hundehütte & Tierspielzeug als Zubehör haben?,“ fragt Lissy nach dem Bezahlen im Auto. ,,Aber nur, wenn du vor dem Mittagessen brav eine Stunde Mittagsschlaf machst,“ setzt Irene Prignitz eine Bedingung fest. ,,Ja, versprochen,“ versichert der passive Part ihr, im Bett zu bleiben, bis sie von ihr zum Essen gerufen wird. Es lohnt sich vorläufig nicht, das Spielzeug auszupacken, weil der Einkauf zeitlich sehr aufwändig ist und es bei Lissy an nichts fehlen darf. Sie hat sich für die Puppe noch eine zweite Kleidergarnitur so wie ein Set mit Puppenwanne, Puppenhandtuch, Töpfchen, Schwamm, einem Päckchen passender Windeln, Teller und Löffel ausgesucht.
Irene Prignitz lässt ihren Schützling zu Hause nochmal auf das Plastik-Wc im Kinderzimmer, putzt sie ab und zieht die Allwayspants wieder hoch. ,,So und jetzt meine Kleine geht es zum Mittagsschlaf, bis ich dich zum Essen rufe, OK?,“ entscheidet der aktive Part. Lissy segnet es ab, dass zum „wahren Klein sein“ auch ein Mittagsschlaf gehört, lässt sich zudecken und die Spieluhrmelodie anmachen. Sie will keinen spielerischen sondern einen ernsten Umgang mit dem Thema „Klein sein“! Tatsächlich nickt Lissy tief und fest ein, bis sie plötzlich schon leichte Anzeichen merkt, dass das Mittagessen nicht mehr weit ist. Sie guckt sich vom Bett aus durch den Rausfallschutz im Zimmer um, wo die eingepackten Spielsachen sind. In ihrer Reichweite ist das Zeug jedenfalls nicht. Vielleicht soll sie nicht in Versuchung kommen, den Mittagsschlaf heimlich früher zu beenden. Sie schließt ihre Augen nochmal, auch wenn es ihr schwer fällt. Frau Prignitz darf nicht merken, dass ihr Schützling durch den Essens-Geruch vorher wach war. Der aktive Part soll sehen, dass das Mädchen brav ist und sie erst wecken, wenn alles fertig gekocht wurde. Nach einer gefühlten Ewigkeit wird Lissy von der älteren Dame zum Mittagessen gerufen. Sie hat sich für Pregenwürste mit Grünkohl und Kartoffelklößen entschieden. Das Mädchen freut sich darüber, dass ihr Mitmensch anständig kochen kann und mag das Essen sogar. ,,Können Sie mir das Kochen vielleicht mal beibringen?,“ fragt das Mädchen nach, weil es selber keinen Grünkohl und keine Pregenwürste hinbekommt. ,,Wenn du älter bist, Schätzchen!,“ will Irene Prignitz ihren Schützling vor Küchen-Unfällen bewahren. Ein junges Küken darf man ja noch nicht an den Herd lassen.
Während Lissy das Mittagessen und eine ganze Nuckelflasche Saft verfüttert bekommt, nimmt Saskia zeitgleich am selben Wochenende das „Babysitten“ von Kylian und Rubens wieder auf. Die beiden Jungs wollen ins Hallenbad, um ihre Schwimmkenntnisse aufzustocken und einen Versuch zu starten neben dem Freischwimmer-Abzeichen ein Silber-Abzeichen zu bekommen. Die Erwachsenen müssen gefragt werden und dem Versuch zustimmen. Die Babysitterin schreibt einen Zettel an Christel Ölpersee und Stefan Pattensen und verlangt eine Unterschrift, um mit den beiden Hosenscheißern schwimmen gehen zu dürfen. ,,Danke sehr, Ihre beiden Jungs werden sich freuen und ich auch, dass ich den Kleinen verkünden kann, mit ihnen ins Hallenbad gehen zu dürfen,“ freut Saskia sich über die Unterschrift der Eltern. ,,Viel Spaß, pass bitte gut auf unsere Kinder auf,“ wünschen die Angehörigen und setzen volles Vertrauen in Saskia. Sobald alles an Schwimmzeug gepackt ist, kann es los gehen. Die Babysitterin muss teuer bezahlen, während die beiden Jungs ihren Kinderausweis vorzeigen und als Minderjährige den Badeaufenthalt zu 50% ermäßigt kriegen. Das Umziehen in den getrennten Umkleiden und Duschen für Jungs und Mädchen nimmt eine halbe Stunde in Anspruch. Danach kann es losgehen. Nach dem einige Bahnen geschwommen sind, erkundigt Saskia sich nach einer kleinen Pause beim Bademeister, wie genau ein Silber-Abzeichen gemacht wird. ,,Also es ist folgendermaßen nicht ganz einfach! Man muss 10 Bahnen durch schwimmen, vom Spungblock und von allen Sprungbrettern springen, mit den Füßen & über Kopf so wie tauchen können. Wenn man vor einer einzigen Sache Angst hat, ist der ganze Rest leider für die Katz,“ erklärt der Bademeister den Jungs und der Aufsichtsperson haargenau, wie das Silber-Schwimmabzeichen abläuft. ,,Seid ihr euch zu 100% sicher, dass wir das wirklich versuchen wollen? Ich bin selbst nie ein sicherer Schwimmer gewesen, gehe nicht gern in tiefere Bäder und sehe es jetzt als Möglichkeit, diese Hürde mit euch gemeinsam zu überwinden,“ will Saskia von den Zwillingen nun konkret wissen.
,,Ja klar, ein Silber-Abzeichen ist uns definitiv wichtig, damit wir bei unserem Umfeld nachweisen können, dass auf uns keiner mehr aufpassen braucht, wie auf die Kleinkinder, damit man uns auch mal alleine ins Schwimmbad gehen lässt,“ stellen sich die Jungs mit der Babysitterin gemeinsam den Herausforderungen. Gleichaltrige Kumpels zwischen 10 & 14 Jahren, samt einiger Eltern & Geschwister werden Zeugen des Prüf-Geschehens und bleiben neugierig stehen. ,,Mädchen & Jungs, ihr dürft euch nicht von Zuschauern ablenken lassen. Zeigt einfach, was ihr könnt und lasst sie zuschauen. Seid stark! Und startklar soweit?,“ fragt der Bademeister sie ein letztes Mal. ,,Ja,“ stimmen alle drei Prüflinge in einem Chor. ,,Auf die Plätze fertig und……… los,“ gibt er das Startsignal, vom Block zu springen und 10 Bahnen durch zu schwimmen. Teil 2 besteht aus Springen von allen Sprugbrettern, jeweils einmal mit den Füßen & über Kopf das Wasser zu berühren und wieder aufzutauchen. Als krönenden Abschluss wirft der Bademeister ein paar Gegenstände auf den Beckengrund, nach denen sie tauchen müssen und seinen Anweisungen folgen. Sobald jeder einen Gegenstand auf den Schwimmbeckenfließen findet und wieder heile auftaucht, ist es geschafft. ,,Herzlichen Glückwunsch Kinder, das Silber-Abzeichen ist euch gelungen! Ihr wart einzigartig,“ erkennt der Bademeister die Prüfung als bestanden. Saskia trocknet sich die Hände ab und informiert die Oma zuerst. Sobald sie hört:,,Prignitz mein Name, guten Tag,“ verkündet sie die frohe Botschaft, mit den Enkelkindern gemeinsam ein neues Schwimm-Abzeichen bestanden zu haben. ,,Ist einer durchgefallen?,“ sichert sich die Oma ab. ,,Nein Gott sei Dank, wir sind alle durch und überglücklich. Wir brauchen im Schwimmbad keinen Aufpasser mehr und haben das Silber-Abzeichen,“ bestätigt Saskia sie erneut. ,,Herzlichen Glückwünsch, ich freue mich für euch. Ihr seid ja auch schon große Kinder, nicht war Schätzchen?,“ gratuliert die ältere Person am Handy. ,,Vielen Dank, das ist wohl wahr! Nun sind wir geschafft und kommen auch bald nach Hause, damit die beiden Jungs es ihren Eltern zeigen können. Bis bald,“ wird sich von Irene Prignitz verabschiedet.
Nach einer gründlichen Dusche mit Schampoo & Duschgel, so wie Abtrocknen und Anziehen der Straßenkleidung gibt es beim Ausgang für das Mädchen und die beiden Jungs eine Urkunde mit ihrem Namen, Geburtsdatum und dem Text „…….hat am Samstag, den 16.11.2019 erfolgreich das Silber-Schwimmabzeichen bestanden!“ und eine Silber-Schwimmflagge in die Hand. Irene Prignitz plant im Hintergund gleich nach dem Telefonat eine Überraschung auf die Schnelle vor. Sie war in der Floristik-Branche tätig und bittet Lissy, die sich nun 2 Wochen am Stück verhätscheln lässt um Mithilfe:,,Meine beiden Jungs und deine Kollegin haben gerade ein Schwimm-Abzeichen bestanden und wir wollen sie überraschen. Wir machen erst 3 Gestecke fertig, anschließend holen wir Karten „zur bestanden Prüfung“ und noch ein kleines Geschenk für die Prüflinge!“ Lissy befolgt das, was Irene Prignitz ihr sagt, schlägt die besten Karten und Geschenke vor, womit ältere Kinder etwas anfangen können. Sie machen zwei Blumengestecke mit blau so wie eins mit rosa eingefärbten Chrysanthemen und einem Hauch Silberdeko. Anschließend, beschreiben sie die Karten deren Vorderfront lauten, auf denen ein Schwimmer im Wasser abgebildet ist:,,Alles Gute zur bestandenen Prüfung und viel Erfolg bei allen weiteren Entscheidungen die du triffst…“ auf der Innenseite mit „wünschen dir von ganzem herzen lieber Kylian/lieber Rubens/liebe Saskia Kollegin Lissy und Oma Irene!“ Als Sahnehäubchen obendrauf werden Bilderrahmen verpackt und sorgfältig von den beiden Mitmenschen zu den Kindern nach Hause transportiert. Irene Prignitz und ihr Schützling wollen, dass die Geschenke schon bereit stehen, bevor die frisch gebackenen Silber-Schwimmer bei ihrer Tochter und dem Schwiegersohn eintreffen.
Zum Spielen mit ihrer Puppe kommt Lissy nach dem Mittagessen immer noch nicht. Doch es steht jetzt erst einmal im Vordergrund zu sehen, wie sich ihre Kollegin und die beiden Jungs freuen. Irene Prignitz nimmt das Mädchen mit zu ihrer Familie und der Kollegin, die neben ihrer regulären Arbeit am Wochenende als Babysitterin die Jungs beaufsichtigt. Lissy sah die Jungs mit 2 das letzte Mal, was den inneren Wunsch des Mädchens immer aufflammen ließ. Es soll ein Überraschungs-Besuch sein für die Drei. Nur die Erziehungsberechtigten werden darüber informiert, dass Irene Prignitz und ihr zweiter Schützling zu ihnen kommen und was zur bestandenen Prüfung mitbringen. Christel Ölpersee und Stefan Pattensen lassen die Angehörige und ihren Schützling rein, bevor die Prüflinge nach Hause kommen. Die Glückwünsche, die selbstgemachten Gestecke und die Geschenke werden sorgfältig auf den Wohnzimmertisch gestellt. Christel Ölpersee leuchtet eine Idee ein, gemeinsam zu einem Bäcker zu gehen, und sich einen Kuchen machen zu lassen. Es soll etwas Besonderes sein und wird sich für einen rechteckigen Schokoladenkuchen entschieden mit viel Zierdeko und der Aufschrift „Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung“. Gegen 16:00Uhr ist die Erwachsenen-Bande wieder zurück. Als eine Stunde später der Prüflings-Trupp mit den Urkunden und den Silberflaggen kommt, traut Lissy ihren Augen nicht. ,,Alles Gute und viel Glück bei weiteren Entscheidungen wünschen wir euch,“ ruft sie mit ihren Mitmenschen in einem Chor. ,,Jungs, ihr seid aber alt geworden,“ rutscht ihr versehentlich nach dem Gratulieren raus. ,,Hä? Kannten wir dich überhaupt?,“ versuchen Kylian und Rubens sich zu erinnern und schaffen es nicht. ,,Ihr wart zu klein, da vergisst man noch sehr viel. Aber ich kannte euch, habe für euch heute, weil ihr so tapfer wart mit Eurer Oma gemeinsam etwas gemacht und ausgesucht,“ wechselt Lissy schnell das Thema.
,,Das sieht toll aus, ihr habt euch sehr viel Mühe gegeben. Darf ich den Kuchen anschneiden?“ lobt Saskia ihre Mitmenschen. ,,Ja, darfst du,“ erlauben ihr die Jungs. ,,Sie sieht richtig schick aus, fasst zu Schade zum Essen,“ kommentiert Saskia und macht vor dem Anschneiden ein Erinnerungsfoto davon. Sie tut den Jungs zuerst ein Stück vom Kuchen auf den Teller, als Nächstes den Erziehungsberechtigten, dann Irene Prignitz, Lissy als Vorletztes und stellt sich hinten an. ,,Ich wünsche Euch einen guten Appetit,“ eröffnet Saskia die Kaffee&Kuchenzeit. Gegen 18:00Uhr wird sich von den Jungs, die Lissy nach 10 Jahren von vorne kennen lernen muss verabschiedet. Irene Prignitz fährt Saskia nach Hause, trägt das Gesteck & ihr Geschenk mit der Glückwunschkarte hoch. Anschließend geht es mit ihrem 2. Schützling in ihre Wohnung. ,,Jetzt meine Liebe, hast du endlich Zeit zum Spielen. Ich musste erst mal alle Kartons & Dräthe vom Spielzeug entfernen, bevor ich es dir gebe,“ gewährt der aktive Part ihr Zeit für sich. Lissy will einen Puppenpass schreiben, bittet ihre Bezugsperson um ein Blatt und einen Stift und bekommt es kurze Zeit später. ,,Ich muss mich aber schon darauf verlassen können, dass das Kindchen mir meine Sachen wieder gibt,“ macht die ältere Dame eine klare Ansage. ,,Ja,“ versichert Lissy und fängt an, vor sich hin zu schreiben:,,Die Puppe bekommt den Namen, von dem die 2. Garnitur stammt, wie Baby „Annabell“, wird am 16.11.2019 das erste Mal in Gebrauch genommen, ist in Besitz von Irene Prignitz und wurde in Salzgitter geholt. Annabell ist eine BabyBorn-Schwester, hat ihre Haare und Augen jeweils braun. Sie macht einen sehr aufgeweckten Eindruck, kaum dass die Besitzerin sie aus dem Karton befreit und mir übergeben hat. Annabell ist eine Puppe zum Spielen und Versorgen außerhalb von zu Hause. Sie ist jedes Mal überglücklich, wenn ich sie sehe und in den Arm nehmen kann. Mit ihr wird es im Kinderzimmer meines Gastgebers garantiert nicht langweilig.“ Sobald Lissy fertig ist mit dem Puppenpass, gibt sie ihrer Bezugsperson den Stift zurück und fängt an zu spielen.
Das Mädchen ist so sehr ins Spielen vertieft, dass sie erst auf den letzten Drücker merkt, mal zur Toilette zu müssen. Sie unterbricht schnell, setzt sich von allein auf das Plastik-WC im Kinderzimmer und zieht sich die Pants wieder hoch. Hände waschen wird ausnahmsweise mal heimlich schleifen gelassen, weil sie sich im jetzigen Falle nicht im Intimbereich abputzt. Lissy will zügig wieder zurück ins Spiel mit der Puppe Annabell finden, wie es bei Kindern nun mal so ist. ,,In 10 Minuten gibt es Abendbrot, meine Süße. Morgen wirst du auch noch Zeit zum Spielen haben,“ bereitet Irene Prignitz sie auf die ganzen Tagesabschluss-Rituale vom Essen, über Waschen, Zähne putzen, Wickeln bis zum Schlafen legen mit einer Spieluhrmelodie vor. Lissy registriert schon mal, dass ihr Gegenüber den Tag für sie bald beendet und ihren Schützling 10 Stunden schlafen lässt. ,,Morgen nach dem Mittagsschlaf habe ich eine Überraschung für dich. Der erste Tag ging ja für dich leider ein bisschen verloren,“ verkündet Irene Prignitz ihr während der Kinderpflege kurz vor dem Hinlegen eine erlebnisreiche Zeit. Lissy schläft nach der Spieluhr-Melodie sofort ein, doch sie träumt sehr merkwürdig von ihrem Konfessions-Eintritt, der schon 11 Jahre hinter ihr liegt. Ihr Traum verläuft so, als ob Irene, damals noch mit dem Nachnamen Ölpersee ein riesiges Gefäß mitten in den Laden gestellt hätte, sich ein Pfarrer als Kunde tarnen würde, ihre Familie und einige andere Kunden zu Zeugen geworden wären, wie der Pfarrer das Mädchen mitten im Laden mit einem Krug voll Wasser übergossen hätte. Erst, als sie wach wird, weiß sie, dass das alles Quatsch ist und nur ein Traum war. Eine anerkannte Konfessions-Zugehörigkeit findet niemals in dieser Form statt, außerdem hat sie schon seit 11 Jahren offiziell ihre Konfession.
Über den Gedanken, dass das alles nicht stimmt und sie wohl behütet im Kinderzimmer bei ihrem Gegenüber liegt, schläft sie nochmal ein. Ihr Gehirn verarbeitet was anderes, sodass ein neuer Traum kurze Zeit später folgt. Sie könne ihre Kollegin Saskia von sich überzeugen, nicht minderwertiger zu sein als sie, tobt mit ihr gemeinsam im Indoor-Spielplatz auf unzähligen Rutschen und einer Hüpfburg rum. ,,Entschuldigung, dass ich dich wie Abfall behandelt habe, es tut mir Leid! Du kannst mehr, viel mehr als ein Baby. Ich habe dich durch deine Bedürfnisse wie Wickeln, Füttern und angezogen werden unterschätzt,“ sieht Saskia ein, dass sie sich nie richtig mit Lissy befasst hat, sobald das ältere Mädchen mit dem aktiven Part aus dem kalten Toilettenraum zurück zum Spielen kommt und die Dame im Alter von Ende 60 ihr verklickert:,,Deine Kollegin ist ein sauberes Mädchen. Sie ist keine Hosenmacherin und meldet sich rechtzeitig, wenn sie muss. Ich brauche bei ihr nur einmal kurz drüber putzen, wenn sie fertig ist! Die Pants ist ausschließlich dafür da, um die Eifersucht auf Windeln-tragende Kinder einzudämmen, damit sie sich gleichberechtigt behandelt fühlt.“ Nach den Worten wird Lissy wieder wach und nimmt wahr, dass es nur ein erneuter Traum ist. Sie wäre unheimlich dankbar, wenn es Momente gäbe, die tatsächlich so ablaufen würden, dass sie jemand einfach mal so akzeptiert, wie sie ist. In Wahrheit gibt es nur massive Hänseleien gegen sie und Ausgrenzung an ihrem Arbeitsplatz, weil der Tick „Baby sein“ an der Tagesordnung ist und immer wieder zum Thema wird. Sie weiß zum Aufwach-Zeitpunkt noch nicht, was im Laufe des Tages auf sie zukommt.
Lissy langweilt sich zunehmend, klettert über den Rausfallschutz des Bettes, um schon mal die Zähne zu putzen und auf Toilette zu gehen. Sie zieht sich die Nachtwindel nicht allein aus, sondern lässt sie nach der Toilette so lange an, bis ihre Bezugsperson wach wird. Die Entscheidung, wann sie die Windel los wird will sie dem aktiven Part überlassen. Dass man sich nicht einfach die Windel selber auszieht und ihren Zustand vor dem Entsorgen noch kontrollieren lässt, gehört ihrer Ansicht nach zum „Klein sein“ dazu. Der Schützling beschäftigt sich mit Puppe Annabell, biss Irene Prignitz wach wird und schon mal das Frühstück vorbereitet. Lissy entfernt Annabell die Windel, setzt sie auf das Töpfchen, kämmt ihr die Haare und zieht ihr die 2. Kleidergarnitur an, wo schon der Puppen-Name „Baby Annabell“ drauf steht. Die Original-Puppe, zu der die Kleidung eigentlich gehört, gefällt Lissy vom Äußeren her nicht wirklich. Deswegen suchte sich das Mädchen am Vortag als bessere Alternative eine BabyBorn-Schwester aus und nannte sie Annabell. Nach dem klar ist, dass die Puppenkleidung sehr gut passt, reicht Lissy ihrem Liebling nun das Ess-Set und die Trinkflasche. ,,Oh schön, du bist wach, das ist super! Dann können wir gleich frühstücken und dich tagestauglich machen,“ freut Irene Prignitz sich, sobald sie das Mädchen beim Spielen erblickt. Lissy bekommt am 2. Morgen nach dem Spielen ein Brötchen mit Gurken, Tomaten & Scheibenkäse und eins mit Honig verfüttert. Anschließend gibt die ältere Dame ihr noch 2 mittelmäßig gekochte Eier, wie am Vortag und eine Nuckelflasche mit Saft. ,,Hat meinem kleinen Baby denn alles geschmeckt, was ich heute gemacht habe?,“ fragt Irene Prignitz, sobald das Mädchen aufgegessen und ausgetrunken hat. ,,Ja, es hat geschmeckt,“ bestätigt Lissy ihre Entscheidung, was ihr vorgesetzt wird. ,,Na meine Kleine, das ist die Hauptache! So und jetzt steht Duschen und Zähne putzen an,“ denkt Irene Prignitz ahnungslos. ,,Ach Entschuldigung? Meine Zähne habe ich mir schon geputzt, bevor Sie wach waren und ging nochmal ins Zimmer,“ korrigiert Lissy die ältere Dame. ,,Oh, das kann ich natürlich nicht wissen, aber ich glaube dir das!,“ bestätigt der aktive Part sie, während das Mädchen die Nachtwindel ausgezogen bekommt und zum Duschen geschickt wird.
Nach der Körperhygiene wartet Irene Prignitz schon mit einer Allways-Pants und frischen Klamotten auf ihren Schützling. Lissy lässt sich vorsichtshalber kurz die wichtigsten Stellen eincremen, falls doch mal ein kleines Missgeschick passieren sollte und die Einweg-Wäsche anziehen. Das Mädchen bekommt einen BH, einen Body und eine Strumpfhose drüber für die warme Wohnung. Vor dem Mittagessen wird sie nochmal für eine Stunde hingelegt und die Spieluhr aufgezogen. ,,Du bleibst brav liegen, bis das Essen fertig ist,“ entscheidet die ältere Dame und verlässt das Zimmer. Lissy schläft vormittags nochmal ein und steht erneut kurz vor einem Traum, doch weit genug, dass es dazu kommt reicht eine Stunde dann doch nicht. Sie wird aus dem Schlaf gerissen, zum Essen und Trinken geweckt. Lissy tut sich schwer, bekommt die ersten Minuten ihre Augen kaum auf und braucht Zeit. Das Essen kühlt ab, um es nicht zu kalt werden zu lassen, rafft Lissy sich endlich hoch und lässt sich von Irene Prignitz füttern. Der aktive Part hat sich für Gänsefleisch mit Rosenkohl und Pellkartoffeln entschieden. Das Mädchen genießt es, gefüttert zu werden mit dem warmen Essen und bekommt anschließend zweimal die Nuckelflasche mit Saft. ,,Sehr gut Schätzchen, zur Belohnung, dass du aufgegessen und ausgetrunken hast mache ich dich jetzt ausgehtauglich,“ will Irene Prignitz mit ihr was unternehmen. Sie zieht dem passiven Part eine warme Jogginghose, die Winterstiefel & Winterjacke an. Bevor sie mit dem Mädchen ausgeht, steckt sie eine Allways-Pants zur Reserve ein, falls ein Wechselbedarf besteht und ist schon startklar. Lissy weiß bis jetzt noch nicht, wo der aktive Part mit ihr hin will. Sie hofft, dass es etwas tolles wird, was sie auch interessiert.
,,Oh nein, Saskia steht am Zielort, wartet vor dem Eingang auf auf mich und meine ehemalige Chefin! Wenn das mal nicht schief geht…..“ schwirrt in Lissy´s Gedanken. Sie ist misstrauisch wegen der schlechten Erfahrung auf der Arbeitsstelle, was die Jüngere dazu sagt, wenn sie beim Toben gesehen wird. Sie labert bestimmt im Alltag hinter ihrem Rücken alles breit über den Aufenthalt im Indoor-Spielplatz. Es ist eine nagelneue Halle, die gerade frisch in unmittelbarer Wohn-Nähe der älteren Dame eröffnet hat, die sie mit ihrem Schützling ausprobieren will. Sie gehen zu Dritt rein, kommen als Frau beim Bezahlen generell bereits billiger weg als männliche Besucher. Lissy zeigt zusätzlich ihren Behindertenausweis, darf jetzt ohne Kosten rein wie ein Kind unter 3 und fühlt sich auch entsprechend! Sie ist froh, ihr Dokument mitgenommen zu haben, während ihre Begleiter zahlen müssen. Lissy kann es kaum abwarten zu spielen und ist hastig auf der Suche nach einem Dreier-Tisch. Die Halle ist voll mit Besuchern ausgeschöpft. Der Aktive muss mit dem passiven Part und der Kollegin erst mal ankommen. Sobald ein passender Tisch gefunden wurde, ziehen Lissy und Saskia sich schon ihre Jacken und die Stiefel aus. Sie wollen den Indoor-Spielplatz erkunden, was er zu bieten hat, bevor insbesondere Lissy auf eine Attraktion geht. Es gibt eine Delphin-Familie zum Klettern und Rutschen, einen Esel zum Sitzen und Reiten, so wie 2 Hüpfburgen, wo eine für sehr junge Kinder und eine für ältere vorgesehen ist. Außerdem hat das Personal einen Bereich für die Jüngsten bis 4 Jahre mit Minitiger-Rutsche, Bällebad und zwei Plastikschaukelpferden hergerichtet. ,,Das sieht toll aus, hier wird „Baby Lissy“ sich sicher austoben können,“ lobt das ältere Mädchen die Spielplatz-Halle. ,,Ja, geh mal zu den kleinen unter 4 Jahre, die betroffenen Eltern verbannen dich gleich hochkannt aus dieser Altersgruppe,“ versucht Saskia, einen Streit zu entfachen und schafft es nicht. Lissy hört nicht hin und will bei den Kleinen trotzdem irgendwann im Laufe der Zeit spielen.
Irene Prignitz bleibt als Aufsichtsperson am Platz sitzen und passt auf, dass nichts verloren geht. Lissy klettert zuerst in die Delphine rein und rutscht sie mit unzähligen anderen Kindern runter. Saskia hadert am Anfang noch mit dieser Lockerheit und bekommt erst später die Kurve, mit ihrer Kollegin gemeinsam mehrmals die Delphine runter zu rutschen. ,,Ach du grüne Neune, der kleine Delphin ist eher nicht zum Rutschen geeignet und für unsere Körpergröße auch sehr eng,“ bemerkt Lissy eine gewisse Anstrengung, sich durch das Jungtier zu bewegen und krabbelt mit ihrer Kollegin aus der Hinter-Öffnung raus. ,,Ja, du könntest Recht haben, in diesem Tier kann man nur kriechen. Da passen tatsächlich nur die rein, die wirklich noch Kinder sind. Wir haben uns da durchgequält, wenn man das mal so sagen kann,“ wird sie von Saskia bestätigt. Die Mädchen orientieren sich ausschließlich an den großen Delphinen, die bis zur Hinteren Seite eine lange Rutschbahn haben. Als nächstes geht es zum Esel, der sich als Reit-Option vorsichtig vor und zurück bewegt. 10 Besucher kann er ungefähr tragen. Bei einer schwierigeren Belastung wird das Reiten problematisch. Ein Mitarbeiter muss ausrücken, die Benutzer im Zaumen halten, damit sich nicht zu viele Leute auf dem Esel befinden und bittet sie darum, sich mal abzuwechseln. Die Kolleginnen befinden sich kaum auf einer Attraktion, schon fiebert Lissy auf die Nächste. Es wurde noch nicht alles durchprobiert, aber dafür ist ja erst eine halbe Stunde vergangen. ,,Lissy, musst du mal zwischendurch auf die Toilette?,“ fragt Irene Prignitz in einem Moment nach, wo ihr Schützling mit der Kollegin zum Trinken an den Tisch kommt. ,,Ich bin noch nicht so weit! Aber irgendwann wird es bestimmt einen Zeitpunkt geben, wenn mir mein Körper signalisiert, dass es Zeit für die Toilette ist,“ bleibt Lissy zuversichtlich.
Nach einem riesen Schluck Cola gehen die Mädchen auf die Hüpfburgen. ,,Junge Damen, die rosane Hüpfburg ist für die Kleinen und die hellblaue ist für euch eher geeignet,“ macht einer von den Fremden eine Ansage. ,,Ich bin doch keine Dame! Das war eben die falsche Anrede,“ legt Lissy ihre Gedanken gleich unbekümmert offen. ,,Bist du jetzt plötzlich ein Mann geworden,“ wirft er ihr an den Kopf. ,,Nee, garantiert bin ich weder als Frau noch als Mann unterwegs,“ bleibt die ältere Kollegin hartnäckig und spielt bei den Kleinen. ,,Divers??? Du ekelhafter Gender-Zombie!!!,“ reagiert ihr wildfremdes Gegenüber noch schroffer. ,,Stoppen Sie mal, ich bin ein Kind……ein kleines Mädchen!,“ wird Lissy langsam ungehalten auf diesen eigenartig hinterfragenden Besucher, dessen Partnerin daneben steht und der selber seine c.a ebenfalls zweijährige Tochter vor der Hüpfburg aufpasst. ,,Du bist behindert! Das kann ich sehr schnell ausnutzen, dich im unbeobachteten Moment entführen und hinter dem Rücken meiner Partnerin mal ordentlich vergewaltigen. Dann landest du schnell auf dem Jungenklo und hast mein Geschlechtsmerkmal in deiner Fresse, du Schlampe,“ legt dieser Fremde erst richtig los. Sie bekommt Angst vor ihm, dass er zu sowas abartigen wirklich fähig ist, so wie er angefangen hat, rum zu krakeelen und dann auch noch vor kleinen Kindern solche assozialen Porno-Sätze auszusprechen. ,,Guten Tag der Herr, jetzt zügeln Sie sich und zwar sofort!!! Lassen Sie das Mädchen in Ruhe. Bei der nächsten Androhung von Straftaten fliegen Sie raus! Jeder Besucher hat ein Recht darauf, im geschützten Rahmen zu sein. Gäste, die gegen diese Regelung verstoßen, müssen wir leider entfernen,“ greift ein Mitarbeiter des Indoor-Spielplatzes ein.
,,Entschuldigung, was ist das denn für ein Mensch?,“ fragt Lissy die Frau neben ihm schockiert, sobald er mal für einen Moment weg ist. ,,Ich wusste bis eben von dieser Facette von ihm ebenfalls noch gar nichts. Jetzt, wo ich weiß, was ich mir für einen Hirni ausgesucht habe, werde ich die Beziehung sehr wahrscheinlich beenden und ihn in der kommenden Nacht vor die Tür setzen. Eine Hochzeit kann er jetzt vergessen! Wenn er dich nochmal so abwertet, bedroht und beleidigt, sag mir sofort Bescheid, dann klatsche ich ihm auf dem Heimweg mit voller Wucht auf die Wange,“ antwortet seine Partnerin ebenfalls völlig außer sich. ,,OK, danke sehr, so ein Arschloch hat auch keine Ehe verdient. Wenn dieser Vogel mich anfässt, zeige ich ihn an. Der ist selber nicht ganz dicht, wenn er mich hier vor unzähligen Zeugen missbrauchen will und wäre sofort geliefert. Es würde bestimmt schnell jemand die Polizei rufen!,“ bleibt Lissy zuversichtlich. Sie flüchtet sich nach dem kurzen Gespräch mit der Frau des mutmaßlichen untreuen Kinds-Vaters in den expliziten Kleinkind-Bereich, erkundet die Minitiger-Rutsche, die beiden Schaukelpferde und das Bällebad. Das Mädchen möchte wieder abschalten und spielt mit anderen Kleinkindern. Lissy ist erstaunt, dass keiner etwas dazu sagt. Sie schaut sich um, ob jemand auf sie reagiert, doch es ist keiner dabei , der sich daran stört. Sobald sich das Mädchen wieder vom Schock erholt hat muss sie auf Toilette und meldet sich bei Irene Prignitz. ,,Na komm,“ entschließt die ältere Dame sich dazu, ihren Schützling zu begleiten. ,,Wo ist Saskia?,“ fragt Lissy zwischendurch den aktiven Part nach ihrer Kollegin. ,,Sie passt jetzt auf unseren Platz auf, damit ich dich beschützen und dir helfen kann, da dir ja offensichtlich mit so einem komischen Mann etwas zugestoßen ist!,“ zeigt Irene Prignitz sich einfühlsam. Sie braucht dem Mädchen nur die Hose kurz runter ziehen, sich auf die Kloschüssel setzen lassen, sie nach dem Erleichtern abtupfen und wieder anziehen. ,,Hände waschen nicht vergessen, meine Kleine,“ erinnert die ältere Dame ihren Schützling, bevor sie weiter spielen kann.
,,Brauchte Lissy einen Windelwechsel?,“ fragt Saskia mit einem gehässigen Grinsen. ,,Deine Kollegin hat gerade etwas mit so einem fiesen, perversen Mann durchgemacht. Sie hatte Angst! Lass sie bitte in Ruhe und höre endlich auf, dich ewig über ihre Bedürfnisse lustig zu machen. Ich musste sie zum Schutz begleiten, nicht dass er irgendwo lauert und ihr was anrichtet. Sie ist ein sauberes Mädchen und würde sich niemals in die Hose machen wollen! Sie meldet sich rechtzeitig so, wie man es Kindern beibringt, dass sie mal muss. Deshalb war es wichtig, sich zu beeilen,“ verteidigt Irene Prignitz ihren Schützling in einem guten Moment, wo sie zu Dritt am Tisch sitzen und ihr Getränk austrinken. Sie bleiben bis zum Schluss, sodass Lissy noch einige Möglichkeiten hat, auf die ganzen Geräte zu gehen, bis sie ausgelastet ist. Saskia macht nicht bei allem mit, was ihre Kollegin tut und muss es auch nicht. Völlig geschafft werden die Mädchen während der Schließung des Indoor-Spielplatzes ins Auto gesetzt und angeschnallt. Saskia wird nach Hause gefahren und ist vom Eindruck, wie ihre Kollegin sich verhält sehr überwältigt. ,,Es tut mir Leid Lissy, ich habe dich abfällig behandelt, weil ich nicht wusste, was auf mich zukommt. Du bist eine ebenbürtige Spielkameradin, ich habe dich bloß unterschätzt. Du bist allerdings eher ein Kleinkind aber kein Baby. Babys können nicht mit mir auf Spielgeräten toben, nicht sprechen und auch nicht trocken sein,“ entschuldigt Saskia sich, während sie von ihren Mitmenschen weggebracht wird. Anschließend nimmt Irene Prignitz ihren Schützling mit zu sich nach Hause und kann sie nun bis zum 1. Advent in Obhut behalten. Lissy wird behutsam nachts mit Öl, Creme, Puder, richtigen Adult Baby-Windeln und Zusatzvorlagen versorgt, gefüttert und umgezogen. Sie bekommt die Gelegenheit, Mittagsschlaf zu machen und zwischendurch zu spielen. Erst nach dem ersten Adventswochenende geht für sie der Alltag wieder los. Es sind die letzten 3 Wochen vor den Feiertagen und dem Jahreswechsel. Dazwischen haben beide Kolleginnen Freizeit!
Saskia hat noch ihre Familie, mit der sie die Feiertage verbringt. Bei ihr merkt von „Kind sein“ keiner was und das Verhältnis ist soweit in Ordnung. Lissy bricht hingegen 2019 mit ihren Angehörigen, weil es keiner lassen kann, das Mädchen bis heute mit allen Mitteln ins Ideal-Schema zu drängen. Der Bezug zu ihren Angehörigen ist schrottreif, wenn man es mal so sagen will! Sie lässt sich bei ihrer Nachbarin blicken, obwohl auch das nicht die geeignete Person ist, die Lissy´s Außergewohnheiten zu 100% akzeptiert. Das Mädchen bekommt Schmink-Produkte und ärgert sich darüber, dass es umsonst war, sich Spielzeug zu wünschen. ,,Das habe ich dir für nächtliche Ausgänge geholt und hoffe, dass es dir einigermaßen gefällt. Spielzeug wollte ich nicht kaufen! Das ist zu teuer, außerdem kommt es mir zu albern vor, du bist über 30,“ begründet ihre Nachbarin. Mehr als ein ,,OK“ bringt Lissy nicht zu Stande. Sie will ihr Gegenüber nicht all zu sehr vor den Kopf stoßen und hält ihren Ärger an Feiertagen zurück. Erst im Übergang zum Jahreswechsel schafft das Mädchen, ihr die Wahrheit zu sagen. ,,Ich kann mich über Schminke gar nicht freuen, das hat keinen Zweck! Das kann man verschenken, wenn der Empfänger erwachsen ist, allerdings ist das bei mir nicht gegeben. Wenn Ihnen mit Ende 50 ein Kind zu anstrengend ist, dann seien mir zu Liebe so ehrlich und sagen es mir auf direktem Weg. Lassen Sie es bitte, mir Erwachsenen-Kram zu überreichen. Sowas liegt nur rum und wird von mir nicht gebraucht,“ spielt Lissy am viertletzten Tag des ausklingenden Jahres mit offenen Karten.
,,Wenn es dir nicht gefällt, kannst du es mir gerne wieder geben. Noch besteht die Möglichkeit, es jemand anderem zu verschenken. Die Umtauschphase geht los, wenn du das nicht behalten willst. Ich dachte, du würdest dich freuen“ betont die Nachbarin ein bisschen enttäuscht. ,,Nein, ich muss bei sowas ehrlich bleiben, über Schminke freue ich mich nicht, so Leid es mir tut für den, der sich bemüht hat,“ setzt Lissy fort und gibt ihr die entsprechenden Produkte wieder. ,,Gut, dann bekommt das jemand anderes, aber du musst dich gedulden, was ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk angeht, weil es mir finanziell nicht gut geht,“ macht ihre Nachbarin sie darauf aufmerksam. Von ihren Angehörigen wurde Lissy in der Vergangenheit häufig mit Geld überschüttet. Geld ist Macht, manchmal waren es 300€ und teilweise sogar 400€. Doch Lissy sucht nach jemandem, der nicht nur zum Abkassieren an Feiertagen da ist und im Gegenzug verlangt, erwachsen zu sein, sondern sie auch einfach mal so akzeptiert, wie sie ist. Das Mädchen muss sich loslösen und geht am Nikolaustag das letzte Mal zu ihrer Mutter, die weiß, dass ihre Tochter sehr wenig eigenes Geld verdient. Saskia hat sich viele Gutscheine gewünscht und bekommt sie von ihrer Familie auch mit ein paar Süßigkeiten dazu. Lissy beendet das Jahr mit ihrer Nachbarin, da ihre ehemaligen Mitmenschen für sich Weihnachten und Silvester feiern.
Autor: Aufzugstinker (eingesandt via E-Mail)
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Konnte diesen Teil relatiev zügig durchlesen und erfreut über die Tatsache das Saskia eine Spielgefärtin bekommen hat, die Sie erst garnicht mochte und doch zu Ihr gehalten hat. Bin gespannt wie sich das weiter gestaltet, ob eine gute Freundschaft daraus wird, wie es sich für Lissy entwickel und was die Medel’s sonst noch alles erleben. Schreib bitte weiter!